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The Dark Lady

The Tale of Tom Riddles Wife
von

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Demaskierung

„Eins...“, der erste Glockenschlag.

‘Nein!’, schoss es Selena siedend heiß durch den Kopf. Sie wollte doch bis Mitternacht verschwunden sein, aber zu spät...Verzweifelt schaute sie sich um.Sie standen inmitten der Tanzfläche, ein Entkommen unmöglich...

„Zwei...“, riefen alle Anwesenden zusammen.

Sie hatte, als sie Lord Voldemort hierher einlud gesagt, es würde sowieso keiner glauben, das der Dunkle Lord ihr Mann sei, aber stimmte das auch? Sie hatte dieses Argument doch nur hervorgebracht um ihn zu überzeugen sie hierher zu begleiten...

„Drei...“

Was hatte Chris vorhin gesagt? Die stolze, schöne Selena? wenigstens er und ein paar andere gute Freunde von früher würden wissen, dass sie sich mit weniger, als den echten Lord Voldemort, nicht zufrieden geben würde. Zumal sie ihren Namen d'Esmerald aufgegeben hatte...

„Vier...“

Verzweifelt sah sie in die Augen ihres Mannes, die durch die Aussparungen hindurch höhnisch aufglühten.

„Fünf...“

“Hattest dir das wohl etwas anders vorgestellt, kleine Selena... Zu spät...“, sprach er amüsiert. Er hatte ihren Blick richtig gedeutet.

„Sechs...“

“Ja, ich wollte jetzt schon verschwunden sein, aber es nützt ja nichts...“, antwortete sie resigniert

„Sieben...“, die Stimmen im Saal wurden allmählich immer lauter.

“Bald werden sie wissen, wer ich bin...“, sagte er eiskalt, die Drohung seiner Worte war deutlich zu spüren.

„Acht...“

“Nein, Tom! Du darfst sie nicht töten! Es sind alles Reinblüter!“

„Neun...“

“Wie bedauerlich...“, antwortete er teilnahmslos. Es würde ihm nicht Leid tun. Er kannte keine Reue und keine Gnade.

„Zehn...“

“Nein, Tom! Ich flehe Dich an!“

„Elf...“, einige der Anwesenden begannen bereits voller Vorfreude an ihren Masken herumzunesteln, desgleichen auch der Dunkle Lord.

Selena tat das erstbeste was ihr einfiel, packte seine Hand und rannte, ihren Mann hinter sich herzerrend in Richtung Ausgang. Dabei rempelten sie einige Herumstehende an und ernteten missbilligende Blicke, aber das interessierte sie im Augenblick nicht.

Mit dem zwölften Glockenschlag brach lauter Jubel im Inneren des Hauses los, das sie soeben verlassen hatten. Außerhalb des Apparierschutzes drehte sie sich, seine Hand immer noch umklammert, im Kreis und disapparierte zurück nach Hause.
 

Als das Gefühl der Kompression nachließ hörte sie als erstes sein höhnisches, kaltes Lachen. Selena riss sich die Maske vom Gesicht und warf sie zornig zu Boden. Sie war außer sich vor Wut! Wie konnte er nur?

Auch Lord Voldemort nahm seine Maske ab und sprach belustigt

“Welch ein Spaß! Ich hoffe wir bekommen auch weiterhin Einladungen zu solchen Festen! Dahin würde ich Dich auf jeden Fall immer wieder begleiten!“

Selena konnte sich nicht mehr halten sie rief nur aus

„DUUUUUUUUU!!!“, und stürmte auf ihn los. In ihrem unglaublichen Zorn vergaß sie ihren Zauberstab und dass sie auch das Schwert umgeschnallt hatte. Sie hämmerte also mit den blanken Fäusten auf den Oberkörper des Mannes ein, der ihr alles, einfach alles!, nahm, was sie liebte.

Aus einem unerfindlichen Grund wehrte er sich nicht einmal, als sie weiter brüllte

„Du elendes Halbblut! Wie kannst Du es wagen? Du nimmst mir alles, was mir etwas bedeutet und erwartest auch noch, dass ich es lächelnd ertrage!!! Wie ein braves Frauchen! Soll ich so enden, wie diese Margaret? Immer nur brav machen, was mir gesagt wird? Ohne Widerrede? So bin ich aber nicht, Tom! Ich habe meinen Stolz! Selbst wenn du versucht hast mich, eine geborene d'Esmerald!, zu brechen, wird Dir das niemals gelingen! Ich will und kann so nicht mehr leben!“, erschöpft und den Tränen nahe hörte sie auf, auf ihn einzuschlagen, die Wut, die Trauer, die Verzweiflung der letzten Monate hatte sich in diesem Augenblick, der wohl der letzte ihres kurzen Lebens war, Luft gemacht. Deshalb fügte sie langsam und eiskalt hinzu:

„Entscheide dich, Tom! Entweder Du änderst Dein Verhalten mir gegenüber und lässt auch gelten, was ich will oder sage, oder“, hier machte sie eine kurze Pause „Du musst mich töten! Jetzt und hier sofort!“

Dann blickte sie ihm in die kalten roten Augen. Doch sie war überrascht, was sie dort sah. Aus seinem Gesichtsausdruck sprach nur das blanke Entsetzen. Sie hatte ihn geschockt. Bis ins Mark getroffen...

Er sprach lange Zeit kein Wort und blickte sie nur erschüttert an. Selena derweil schaute sich um. Sie standen direkt vor dem großen Doppeltor mit dem Familienwappen. Sollte es hier enden? Wo ihr neues Leben einst begann, nachdem sie diese dreckigen Muggel getötet hatte, die ihr als Pflegefamilie aufgedrängt worden waren?

Es war an ihrem siebzehnten Geburtstag. Nichts Besonderes für diesen dreckigen Abschaum... aber für sie bedeutete er schon seit langem ihre Volljährigkeit und ihre Freiheit... Ihre Pflegemutter hatte am Tag vorher schon mit den Vorbereitungen zu der kleinen Feier begonnen, obwohl Selena immer wieder meinte, sie solle sich nicht so viel Mühe machen...

Bis Mitternacht dieses 07.Juli 1990 lag sie wach in ihrem Bett. Dann stand sie auf und zog das erste mal in ihrem Leben ihre Hexengewänder im Haus dieser wertlosen, verhassten Muggel an...

Sie nahm ihren normalen Zauberstab und packte damit ihre Sachen zusammen und rief nach Lola. Zum einen wollte sie nach ihrer Tat schnellstmöglich verschwinden und zum anderen sicher sein, dass die Spur, also der Zauber zum Aufspüren von Minderjährigenzauberei, wirklich verschwunden war. Des Weiteren erfuhr sie so auch, ob ihr Besitz wieder ihr gehörte. Lola hatte zuvor nie auf ihr Rufen gehört...

Aber dieses Mal erschien die kleine Elfe und führte beflissen ihre Befehle aus... brachte das Gepäck zum Anwesen d'Esmerald. Ihr wirkliches Zuhause...

Geräuschlos verließ sie ihr Zimmer und zog ihren selbstgefertigten Zauberstab. Nun würde er beweisen müssen, ob er so stark war, wie sie ihn haben wollte. Voller Hass betrat sie das Schlafzimmer ihrer Pflegeeltern und erhellte die Lampen mit einem Schlenker ihres Zauberstabes. Sofort waren sie wach, riefen nur Dinge wie

„Selena? Was machst Du hier? Noch dazu in diesem Aufzug?“

doch Selena antwortete nur eiskalt

„Ich bin die erste und letzte Hexe, die ihr jemals zu sehen bekommen werdet. Habt ihr euch nie gefragt, warum ich so anders bin? Ich sage es euch: Ich beherrsche die Magie und um euch dreckigen Muggeln, also Nichtmagiern, zu beweisen, dass ich es kann, werde ich euch töten... Meine Familie hat eure Brut schon seit Jahrhunderten mit allen Mitteln bekämpft und nun, mit meiner Volljährigkeit, ist es an mir, Selena Morgaine d'Esmerald, von reinem magischen Blute, dieses edle Werk fortzusetzen!“

Dann richtete sie ihren Zauberstab auf die Beiden und benutzte das erste Mal in ihrem Leben den Todesfluch an einem Menschen, in der Schule übten sie nur an Tieren. Schon damals hatte sie diese ungeheure Kraft und Macht dieses Fluches gespürt, der nur ihrem unbrechbaren Willen unterliegt. Doch nun sprach sie die Worte ‘Avada Kedavra’ voller Hass und Verachtung, im Willen diese beiden nichtswürdigen Menschen vor ihr zu töten. Zwei grüne Blitze lösten sich aus der Spitze und trafen ihre Pflegeeltern, die sie umerziehen sollten... Kalt lachte sie bei diesem Gedanken auf, während die ungläubigen Gesichter langsam den Ausdruck und die Leere des Todes annahmen...

Dann tötete sie auch ihre Pflegegeschwister, verwüstete das verhasste Haus und apparierte direkt zu ihrem wahren Zuhause...

Die Stimme ihres Mannes holte sie ins Hier und Jetzt zurück. Er sagte langsam, leise und ungläubig

“Selena... noch nie hat jemand gewagt mir, Lord Voldemort, zu widersprechen. Normalerweise wäre die Strafe dafür der Tod. Doch ehe ich eine Entscheidung treffen kann, muss ich mich bedenken. Lass mich bitte heute Nacht allein...Öffne Dich!“, sagte er dann zum Tor und es öffnete sich. Schweigend betraten sie das Haus und trennten sich. Selena ging sofort ins Schlafzimmer und ließ sich auf das Bett nieder. Der Dunkle Lord ging in den Salon...
 

Am nächsten Morgen erwachte Selena einmal mehr durch ihren klugen Satan. Er hatte einen Brief von Chris mitgebracht, in dem er fragte, warum sie so schnell verschwunden waren.

Tja... was sollte sie darauf jetzt antworten?

Sie entschied sich diese Entscheidung erst einmal zu vertagen. Schließlich wusste sie nicht, ob sie überhaupt noch lebte, wenn Chris den Brief erhielt...

Lange hatte sie noch wach gelegen und überlegt, ob es klug von ihr war ihren Mann vor solch eine Wahl zu stellen. Dennoch war sie zu dem Schluss gekommen, dass es sie das Richtige getan hatte. So konnte und durfte es einfach nicht weitergehen...

Er sah sie doch nur noch als seinen Besitz an, um den man sich nicht mit sonderlicher Mühe kümmern musste, dass hatte sie gestern Abend einmal mehr gemerkt. Teilen? -nein! Aber sie nach und nach zerstören? -ja, das tat er mit Leidenschaft. Beinahe wäre es ihm ja auch gelungen, aber ihr Stolz hatte gesiegt. Länger ließ sie sich das nicht gefallen! Und wenn es ihren Tod bedeutete... na und? Sagte sie sich. -Du hast Dein Leben gelebt, es in vollen Zügen genossen, Dir genommen, was immer Du haben wolltest und nie mehr gegeben, als unbedingt nötig war!

Die Beziehung zu diesem Mann, Lord Voldemort war doch von vornherein zum Scheitern verurteilt, oder nicht? Dass das nur schlimm enden konnte, musste ihr doch von Anfang an bewusst gewesen sein...

Und die Prophezeiung?, fragte sie sich -Du bist seither nicht wieder schwanger geworden, also wird sie wohl verlöschen... wie so viele andere auch... Wo liegt also das Problem?

Mit diesen Gedanken im Kopf stand sie auf, suchte ihr schönstes Gewand aus dem Schrank und richtete sich in ihrer ganzen Pracht her, um dem Tod entgegenzutreten. Sie würde sich nicht verkriechen, wie eine ängstliche Ratte. Stolz und aufrecht würde sie ihm begegnen und willkommenheißen. Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie, warum ihre Eltern und ihre Geschwister gekämpft haben, anstelle sich zu ergeben. Auch wenn es noch so vergebens ist, es ist ehrenvoller so zu sterben, als sich kampflos aufzugeben und somit sich selbst zu verraten...

Damit verließ sie das Zimmer und machte sich auf die Suche nach dem Dunklen Lord, ihres Mannes und Geliebten... Exitus, dachte sie -es ist vorbei...

Sie suchte mehrfach das ganze Haus ab, fand ihn jedoch nicht. Sie rief in der Eingangshalle nach Bruno, um ihn zu fragen wo Tom denn sein könnte. Der kleine Elf verneigte sich unterwürfig und antwortete

„Der Herr ist im Morgengrauen aufgebrochen und bisher nicht zurückgekehrt. Bruno weiß nicht wo er hinwollte. Allerdings soll Bruno Euch dies geben, Herrin.“, damit überreichte er Selena einen versiegelten Brief. Begierig riss sie ihn auf und las
 

Kleine Selena,

ich kann mich nicht entscheiden, ob ich Dich leben oder sterben lassen soll, deshalb verlasse ich dieses Land, das nicht meine Heimat ist.

In Britannien habe ich genug zu tun.

Dennoch gilt nach wie vor:

Ein Wort über uns an eine lebende oder tote Seele und ich werde Dich finden und vernichten!

Gez. LV
 

Mit allem hatte Selena gerechnet, nur nicht damit! Dieses feige Halbblut war doch tatsächlich vor einer Entscheidung zurückgeschreckt und hatte sie wortlos verlassen! Das konnte doch nicht wahr sein! Zornig schritt sie auf sein Porträt zu und fing an darauf einzuschlagen, bis ihre Knöchel schmerzten, dann richtete sie ihren Zauberstab darauf und schoss einen Fluch nach dem anderen darauf ab, bis es vollkommen verkohlt und unkenntlich war. Im nächsten Moment allerdings reparierte sich der Wandbelag von selbst und das Gesicht dieses Feiglings grinste sie erneut höhnisch an. Mit einem Wutschrei drehte sie ihm den Rücken zu und verließ das Haus.

Sie musste jetzt einfach irgendetwas zerstören! Aber nicht bei ihr, so vernünftig war sie dann doch noch...

Nur wohin? Ohne eigentliches Ziel drehte sie sich vor ihrem Tor im Kreis und disapparierte. Als sie die Augen aufschlug war sie überrascht, wo sie gelandet war. Sie war direkt in dem schottischen Wald und auf der Lichtung angekommen, wo sie gezwungen war, Igor zu töten...

Etwas wehmütig dachte sie an ihn, als sie die Hütte betrachtete in die er sich damals aus Angst verkrochen hatte. Es hatte ihm nichts genützt. Ihr Mann hatte dafür gesorgt. Warum hatte sie das ihn nur getötet? Wenn ihr einer sagen konnte, was sie jetzt tun sollte, so wäre er es gewesen. Aber er war unleugbar tot. Sie hatte es ja selbst getan...

Nur, was sollte sie JETZT tun? Tom suchen? Ihm folgen? Hatte sie ihm das nicht einst gelobt? Nun gut, ich habe ihm auch Gehorsam und Treue gelobt, sagte sie sich. -Soweit also zu meiner Aufrichtigkeit...

Oder sollte sie dieses Leben hinter sich lassen und ein Neues beginnen? -Die Chance dazu hatte er ihr gegeben... Konnte sie das überhaupt?

Nein, sagte sie sich, aber ich kann warten... er muss lernen, was er an mir hat und das geht nur wenn ich ihm nicht hinterherlaufe, wie eine läufige Hündin!

Sie drehte sich erneut im Kreis und verschwand in der erdrückenden Dunkelheit der Apparation.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EsistJuli
2010-05-04T12:27:06+00:00 04.05.2010 14:27
Hey!
Also das ist ja cool, wenn die Geschichte so schnell weiter geht!
Und ich bin begeistert! Selena wird ihm endlich irgendwie ebenbürtig.. ich bin echt gespannt, was weiter passiert!
Echt cool :)
Liebe Grüße!


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