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The Dark Lady

The Tale of Tom Riddles Wife
von

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Gnade?

Selena stand an der Kante des Steilhanges.

Unter ihr das weite, offene, endlose Meer.

Waren die Qualen in ihrem Leben denn auch so endlos? -fragte sie sich, das hübsche Gesicht tränenüberströmt.

Sollte, wollte sie überhaupt zurückkehren? Zu diesem Mann, Lord Voldemort, der einerseits so zärtlich zu ihr war, aber auch so grausam...

Wusste er überhaupt von ihrem Schmerz? Wusste er, was er ihr angetan hatte, erst mit seinen ungerechten Schuldzuweisungen, dann die Vergewaltigung und als nächstes dieser Auftrag, der sie so sehr quälte...

„Wieso ausgerechnet ich???“ rief sie den tosenden Wellen entgegen und scheuchte dabei ein paar Möwen auf. „Kann ich denn nur glücklich sein, wenn ich leide???“ fragte sie weiter in den um sie tobenden Wind hinein. Dieser zerrte an ihren Kleidern und ihren Haaren... die Haare, die Igor vor wenigen Stunden noch geküsst hatte, ‘Du duftest noch wie damals’ hatte er gesagt... War das Tom schon mal aufgefallen? Kannte er ihren Geruch? Gefiel er ihm?

Doch warum war es so anders gewesen, Igor zu spüren, ihn zu berühren? - Weil Du ihn nicht mehr willst, Selena! beantwortete sie sich ihre Frage selbst. Du willst einen Anderen. Du willst zurück zu Deinem Mann, der so grausam zu Dir war und den Du so schrecklich liebst... Nein! Widersprach sie sich. Ich hasse ihn doch! Ich muss ihn doch hassen... oder nicht?

Wieder rannen ihr aus purer Verzweiflung die Tränen über die Wangen.

Nachdem sie Igor getötet hatte, wollte sie allein sein. Jetzt aber war ihr diesen Einsamkeit schier unerträglich... aber wohin sollte sie denn gehen? Sie musste müde sein, sagte sie sich, fühlte sich aber hellwach... Du hast seit 4 Tagen nicht mehr geschlafen, versuchte sie sich einzureden. Aber Selena wollte nicht schlafen. Sie wusste sie würde nur von Igor träumen... seinem Blick, der so voll Liebe und Zärtlichkeit war... anders als die rotglühenden, eigentlich unheimlichen Augen ihres Gatten... aber gerade das machte sie doch so verrückt vor Verlangen... seine Macht und Stärke, seine Brutalität und gleichzeitig seine Leidenschaft, sein Begehren... seine Küsse...Wie er sie immer ‘kleine Selena’ nannte...Hilfe! Selena! dieser Mann hat Dich vergewaltigt. Wie kannst Du dann voll Begierde an ihn denken...? - Weil ich ihn liebe! Wirklich und wahrhaftig liebe ich ihn!

Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle, laut und kraftvoll, genährt von ihrer Verzweiflung...

Stundenlang starrte sie jetzt schon in die schäumende Gicht, sah die Brandung gegen den Steilhang tosen und sah doch nichts...

Sie fühlte sich leer und einsam... Hier hatte sie niemanden mehr zum Reden. Niemanden, den sie Freund nennen konnte... Aber stand es ihr denn überhaupt noch zu Freunde zu haben, fragte sie sich, als Frau des Dunklen Lords? Als Dark Lady Selena? Konnte und wollte sie überhaupt so einsam sein, wie ihr Mann? Der niemanden brauchte, als sich selbst? Selena wusste es nicht.

Und was war mit der Prophezeiung? Hatte sie die Chance verspielt sie zu erfüllen, als sie das Kind verlor? Oder sollte sie zurückkehren, aus Pflichtgefühl, vor ihrem Mann und ihrem Schicksal? -nein, bloße Pflicht würde sie nicht zurückbringen, dazu war sie zu verletzt...

Sie drehte sich um, Richtung Land. Eine unerklärliche Kraft hatte sie dazu veranlasst. Dort am Horizont entdeckte sie einen schwarzen Punkt, der immer größer wurde. Satan kehrte schon zurück! Aber wie...? Sie hatte schon immer eine unerklärliche Verbindung zu dem großen, schwarzen Vogel gehabt, aber wieso sie sich ausgerechnet jetzt umdrehte, als er erschien, viel eher als sie erwartet hatte, war ihr unbegreiflich.

Er schwebte, langsame Kreise drehend, zu Selena hinunter. Unbewusst streckte sie den Arm aus und er landete auf ihrer Hand. Einen Augenblick dachte sie, er hätte den Brief nicht ausgeliefert, doch dann sah sie die drei Worte, die jemand auf die Rückseite gekritzelt hatte:

Komm zurück... bitte...

Konnte das sein? War das die Schrift von Lord Voldemort, die sie noch nie gesehen hatte? Sollte er sie tatsächlich bitten zurückzukehren?

-Es schien so... sollte sie ihm doch etwas bedeuten? Sie gar vermissen? Sie nahm es an... aber Selena wusste auch, dass er sich niemals entschuldigen würde... Lord Voldemort machte keine Fehler und wenn es noch so offensichtlich war... Er kannte nun einmal keine Reue...
 

Sie kehrte ins Hier und Jetzt zurück, als sie spürte, wie Satan seinen Kopf an ihrem Handgelenk rieb. Erstaunt beobachtete sie ihren Vogel. Er weinte!

Aber wieso...?

Die kristallklare Flüssigkeit tropfte auf die Kreuznarben vom Blutschwur an ihrem Handgelenk. Sie spürte eine Wärme ihren Arm entlang laufen, die sie sich nicht erklären konnte. Als sich die Wärme in ihrem ganzen Körper ausgebreitet hatte, fühlte Selena, wie sie auch von ihrer Seele Besitz ergriff. Sie fühlte sich besser, sie wusste nun was sie zu tun hatte.

Mit Satan, der immer noch auf ihrer Hand saß, drehte sie sich im Kreis und apparierte nach Hause... Nach Malfoy Manor, zu ihrem Mann, dem sie aus Liebe alles vergab...
 

Kaum, dass sie vor dem Schmiedeeisernen Doppeltor aufgetaucht war, flatterte Satan entrüstet von ihrer Hand. Der Rabe konnte apparieren noch nie leiden... Sie ging auf das Tor zu und war erstaunt, Lord Voldemort dort stehen zu sehen. Selena bekam bei seinem Anblick Schmetterlinge im Bauch, aber sie verhielt sich trotzdem abwartend und vorsichtig... Bei ihrem Mann wusste man nie...

“Selena!“ flüsterte er auf Parsel “Endlich bist Du zurück!“ Endlich? Fragte sich Selena. Wieso endlich? Endlich für was?

“Ja, ich bin zurückgekehrt, Tom. Ich habe Deinen Auftrag ausgeführt, Karkaroff ist tot.“

“Lass uns lieber drinnen davon reden. Komm erst einmal ins Haus. Diese Hitze ist ja unerträglich...“

Ganz die gehorsame Ehefrau, folgte sie ihm ins Haus. In seinem Vorzimmer blieb sie zögernd stehen... Wollte er sie wieder mit Gewalt nehmen? Doch er setzte sich nur hin und wies ihr ihren Lehnsessel zu. Brav setzte sie sich. Ein Bild von Igor schoss ihr kurz durch den Kopf. Wie er sie die letzte Nacht seines Lebens geliebt hatte, wie sie seine toten Lippen küsste...

Vorsichtshalber verschloss Selena ihren Geist. Der Dunkle Lord sollte, durfte niemals erfahren, was sich zwischen ihnen ereignet hatte...

“Nun denn... Wie ist es gelaufen? Ist der Verräter tot?“ fragte er sie eiskalt und emotionslos.

“Ja, Tom. Ich habe ihn in einer schäbigen Behausung in einem schottischen Wald aufgespürt und vernichtet. Seit heute Morgen ist er tot. Er hatte Angst, Todesangst, von Dir entdeckt zu werden... Aber Niemand wird Deiner Rache je entkommen, nicht wahr?“

“So ist es... Ich wusste Du würdest mich nicht enttäuschen... Die Einzige, der ich zugetraut hätte diesen Abschaum zu finden, bist Du meine Kleine...“ sagte er zärtlich.

“Ich habe mir auch angemaßt, Dein Dunkles Mal über seiner Leiche aufsteigen zu lassen. Ich hoffe, es war nicht zu vermessen, da ich ja kein richtiger Todesser bin...“

“Sehr gut, meine Kleine... Jetzt wo sie wissen, dass ich zurückgekehrt bin, sollen sich alle vor meiner Macht fürchten!“ nach einer kurzen Pause fragte er weiter “Wie geht es Dir? Bist Du so stark wie ich glaube oder zerbrichst Du jetzt vor meinen Augen, weil ich Dir meine Macht über Dich demonstriert habe?“ Selena schluckte ob seiner Kälte und des grausamen Blickes, den er auch hatte, als er sie vergewaltigte. Leise und langsam sprach sie dann

“Ich habe Dir vergeben, Tom. Ich weiß warum Du mich eingesperrt und bestraft hast... Aber vergessen werde ich es nie können. Die Erinnerung daran wird mir für den Rest meines Lebens bleiben...“

“Soll ich sie Dir entfernen? Ich bin gut, wenn es um Gedächtniszauber geht...“ antwortete er mit einem boshaften Grinsen. Selena blieb der Mund offen stehen. Sie hatte zwar nie mit einer Entschuldigung gerechnet, aber das war doch die Höhe! Sie gefügsam machen, wenn er sie vergessen ließ... Sie blieb aber dennoch ruhig und antwortete besonnen

“Nein danke, Tom. Wie Du bereits sagtest, tatest Du es um mir Deine Macht zu demonstrieren... Wenn ich es vergessen würde, so wäre doch alles umsonst gewesen. Nun kenne ich Deine Macht über mich und werde mich immerzu erinnern können. So werde ich Dich nie wieder enttäuschen...“

“Wie wahr...“
 

Danach sprachen sie lange kein Wort mehr miteinander, außer, dass Tom Selena eine Zeitung nach der anderen reichte um sie über seine neusten Schreckenstaten und den Terror den seine Todesser veranstalteten zu unterrichten. Selena hörte aber kaum zu und dachte nur ‘Ich bin also in Gnaden wieder aufgenommen... Viel mehr konnte ich nicht erwarten...’



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