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Moonlight and Darkness

von

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eins

Ihre erste Begegnung war im zarten Alter von zwölf Menschenjahren. Es war Nacht und der Mond leuchtete im vollen Schein. Er hatte sich an die Oberfläche geschlichen. Immerhin war er seiner Meinung nach alt genug sich den Gefahren, die dort lauerten entgegen zu stellen. Doch mit so etwas bzw. jemandem hatte er nicht gerechnet.

Er war ein Drow –Dunkelelfen, deren Gemüter häufig böse waren und tief unter der Erde lebten. Sein Vater und er waren der Rache Lloth entkommen und lebten nun mit anderen Flüchtlingen versteckt.

Sie war eine Mondelfe und war gerade damit beschäftigt die nur im Mondschein blühenden Heilblumen zu pflücken. Der Junge hatte vor Faszination, die diese große Scheibe am Himmel in ihm auslöste, nicht auf den Weg geachtet. Nun hatten sie sich fast berührt und sahen einander zunächst erschrocken an. Dann wandelten sich ihre Blicke jedoch in Neugier und sie beäugten sich gegenseitig.

Sie hatte noch nie zuvor einen Elfen mit so dunkler –fast schwarzer- Haut gesehen und auch er war beeindruckt von ihrer hellen –fast weißen- Haut. Unterschiedlicher hätten die beiden nicht sein können und so standen sie minutenlang schweigend da und starrten einander an. Doch plötzlich ertönte eine Stimme und die Mondelfe löste den Blickkontakt.

„Vater…“, flüsterte sie in einer melodischen und sanften Stimme und wandte sich in die Richtung aus der das Rufen gekommen war. Kurz bevor sie in den Bäumen verschwand, warf sie noch einen Blick zurück zu dem Jungen und lächelte.
 

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Welverin erwachte und blickte sich schlaftrunken um. Er konnte es nicht verstehen. Viele Jahre waren seit dieser Begegnung vergangen. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob es wirklich eine Erinnerung war oder nur ein Hirngespinst und trotzdem konnte er das Mädchen nicht vergessen.

Der Drow, der inzwischen zu einem stattlichen und gutaussehenden Mann herangewachsen war, richtete sich auf. Er hatte sich nicht nur äußerlich verändert. Würde er nun einer Elfe allein im Wald begegnen, würde er ihr wahrscheinlich einen blutigen und grausamen Tod bereiten. So war nun einmal die Natur eines Drow. Sie waren blutrünstige, rachsüchtige Bestien, deren größtes Vergnügen es war ihren Todfeinden unter Schmerzensschreien den Bauch aufzuschlitzen. Seit damals war er mehrfach an der Oberfläche gewesen, doch seitdem klebte jedes Mal Blut an seinen Händen.

Er vernahm ein Klopfen und griff sofort unter sein Kopfkissen, wo sein Krummsäbel lag.

„Wer?“, knurrte er und wandte sich der Tür und somit dem Eindringling zu.

„Lass deine Waffe sinken, Welverin.“, sprach ein Mann mittleren Alters mit ruhiger, jedoch bestimmter Stimme.

Der Jüngere gehorchte und ließ von dem Mann ab. „Was wollt ihr?“, grummelte er und stand auf um sich anzukleiden.

„Ich wollte dir nur mitteilen, dass du heute einen Erkundungstrupp an die Oberfläche anführen wirst.“, murmelte der Ältere und schaute sich nebenbei im Zimmer um. Es war nicht sonderlich groß und ziemlich spartanisch eingerichtet.

„Und außerdem?“, während Welverin dies fragte, blickte er seinem Gegenüber tief in die Augen.

„Mach keine Dummheiten…“, antwortete dieser und erwiderte den Blick.

„Ihr kennt mich!“, sagte er beiläufig und steckte seinen Säbel in die Scheide.

„Wie gesagt: Mach keine Dummheiten!“, damit verließ der Ältere das Zimmer.

Der junge Drow hatte sich mit seinem Vater einer Söldnerbande unter der Leitung von Jarlaxle Baenre, einem recht merkwürdigen Kauz, angeschlossen. Ab und zu wurde ein sogenannter Erkundungstrupp an die Oberfläche geschickt um wertvolle Rohstoffe zu besorgen. Hierbei war es nicht gerade selten, dass man auf Menschen oder andere Humanoide traf, die man zuerst ausraubte und anschließend beseitigte.

Er schloss die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zu den anderen.
 

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„Elandra!“

Die angesprochene Elfe öffnete ihre Augen. Sie hatte meditiert und wurde unsanft aus ihrer Trance gerissen. Langsam erhob sie sich und wandte sich der Elfe zu.

„Was möchtet Ihr?“, fragte sie ruhig.

„Die ältesten versammeln sich nun. Die Zeremonie wird bald beginnen…“

Elandra nickte nur. Bei der Zeremonie würde sie vor ihrem gesamten Clan als vollwertiges Mitglied anerkannt. Zuvor musste sie jedoch noch ihre mentalen und physischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit anmutigen Schritten machte sie sich auf den Weg zur Versammlung.
 

Es war mitten in der Nacht als der Drow-Trupp an die Oberfläche gelangte. Welverin blickte sich prüfend um. Es war ruhig. Seine Kameraden schwärmten aus, um die Umgebung abzusichern. Auch er kämpfte sich durch das Gestrüpp.

Nach einiger Zeit endete sein Weg an einem Bach, der in einen See floss. Er beugte sich zu dem klaren Wasser hinunter und trank einen Schluck, als ihm die Anwesenheit einer anderen Person gewahr wurde. Ruhig wandte er seinen Blick zu der Frau, die ihn noch nicht bemerkt zu haben schien, da diese ihre Augen geschlossen hatte. Leise erhob er sich und näherte sich ihr mit gezogener Waffe.

Die Elfe, die sich die nassen Haare aus ihrem Gesicht strich, bemerkte nun die Bewegung hinter sich und drehte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich. Für den Bruchteil einer Sekunde war es still, dann sprach die Elfe einen Zauber, der den Drow von den Füßen holte und zu Boden warf.

Schnell hastete sie an Land und wollte gerade nach ihrem Bogen greifen, da spürte sie schon einen Schlag. Er hatte sie mit seinem Schwertgriff zu Boden geschlagen. So schnell gab sie jedoch nicht auf. Sie riss ihn beim Fallen ebenfalls von den Füßen. Der Mann knurrte als er bemerkte, dass sein Krummsäbel außer Reichweite war. Er griff nach seinem Dolch und schwang sich über die Frau. Die wie wild um sich schlug und versuchte ihn von sich hinunter zu werfen.

„Hör auf zu zappeln!“, befahl er der Frau und hielt seine Waffe an ihre Kehle, „Oder willst du, dass ich dir sofort deinen hübschen Kopf von den Schultern trenne?!“

„Du wirst mich doch sowieso töten! Was macht das also für einen Unterschied?!“, keuchte Elandra unter Welverins Gewicht.

Er musterte sie. Die Elfe hatte recht. Normalerweise hätte er ihr direkt den Kopf abschlagen sollen, als sie es gewagt hatte ihn zu verzaubern. Warum hatte er es also nicht getan?

Plötzlich vernahm man schreie. Elandras Augen weiteten sich.

„Das ist mein Dorf! Geh runter!“, wieder begann sie sich zu wehren.

„Selbst wenn ich dich ließe, was willst du tun? So ganz allein gegen zwanzig Mann? Bevor du ihnen helfen kannst, bist du bereits tot!“, entgegnete Welverin unbeeindruckt. Er drückte nun fester zu.

Sie keuchte nochmals auf, diesmal jedoch vor Schmerzen.

„Das ist mir egal!“

Mit einem Mal verstummten die Schreie. Elandra hielt inne und blickte in die Richtung aus der sie zuvor gekommen waren. Dann hörte man Gelächter und Gegröle, das auf sie zukam.

Keine Sekunde später erschien die Gruppe Drow mit ihren Trophäen.

„Welverin! Hast du ihre Schreie gehört? Das war wie Musik in meinen Ohren!“, sprach einer von ihnen. Er verstummte jedoch als er die Frau unter seinem Anführer bemerkte. Sie war komplett nackt. Welverin war immer noch über sie gebeugt. Der Mann begann boshaft zu grinsen und auch seine Kameraden schienen seine Gedanken zu teilen, denn auch auf ihren Gesichtern bildete sich ein perverses Grinsen.

„Lass auch was für uns übrig!“, meinte ein anderer und leckte sich gierig über die Lippen.

 Der Blick des anderen verdunkelte sich: „Wozu? Ihr hattet euren Spaß! Verschwindet!“

Die Männer lachten und wandten sich zum Gehen.

„Also gut! Aber beeil dich!“

 

Kaum waren sie außer Sichtweite, wandte er sich wieder der Elfe zu, die ihren Kopf zu Seite gedreht hatte. Skeptisch musterte er die Frau. Ihre Augen waren feucht und ein leises Schluchzen war zu hören.

„Brauchst keine Angst zu haben… ich werde dich nicht schänden…“, vorsichtig drehte er ihren Kopf zu sich und leckte die Tränen weg. Sie waren salzig.

„…Egal…“, vernahm er nur und musterte sie, „…meine Familie… ist tot… mir ist egal, was mit mir passiert… ich bin allein…“

So schön. Sie war so schön. Er konnte einfach nicht anders. Er steckte den Dolch weg, setzte sich auf und zog sie tröstend an sich. Die Frau riss überrascht ihre Augen auf, ließ es aber zu.

„Ich weiß nicht wie das ist mit Familie… mein Vater und ich haben kein gutes Verhältnis… ich…“, hilfesuchend blickte er sich um, „…Drows sind nicht so… bei uns regiert das Gesetz des Stärkeren…“

Versuchte der Mann gerade sie zu trösten? Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Wange und zwang ihn so in ihre Augen zu sehen. Da war so viel Wärme drin. Er erwiderte ihren Blick stumm.

„Danke…“, flüsterte sie.

Einen Moment musterte er sie und stand dann auf: „Du musst gehen… bevor sie zurück sind.“

Sie nickte und stand ebenfalls auf, griff nach ihren Sachen und zog sie sich über.
 

„Hey! Was wird das?!“, plötzlich stand ein hochgewachsener Drow hinter Welverin und deutete auf die Frau, „willst du sie etwa gehen lassen?“, knurrte er.

„Und wenn es so wäre?“, entgegnete der Angesprochene kühl.

Elandra blickte von einem zum anderen und griff nach ihrem Dolch. Vorsicht war besser als Nachsicht!

Doch zu einem Angriff des Hünen kam es nicht, da er zuvor umkippte. Der Andere hatte ihm mit einem Schlag den Kopf von den Schultern getrennt. Dieser rollte nun über den blutgetränkten Boden.

„Verschwinde jetzt!“, herrschte er die Mondelfe an, die aus ihrer Erstarrung erwachte und sich um wandte.

„Mein Name ist Elandra Lunaris... merk ihn dir!“, rief sie ihm noch zu, ehe sie in der Nacht verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Barbaren_Dave
2010-09-02T09:48:46+00:00 02.09.2010 11:48
Bin gerade eben erst auf die Geschichte gestoßen, aber sie klingt vielversprechend! Ich mag deinen Stil, und mir gefällt vor allem, dass du es geschafft hast den Drow, obwohl er der Fee geholfen hat, immer noch einigermaßen kaltblütig darzustellen.
Ich wunder mich, dass es sowenig Kommis gibt, aber gut, D&D halt^^
Macht auf jeden Fall Lust auf mehr^^
Würde mich freuen falls es irgendwann einmal weitergeht
Von:  _bloody_rose_
2010-04-17T21:16:48+00:00 17.04.2010 23:16
Kein schlechter Anfang
Klingt interessant, allerdings frag ich mich wie es weiter geht XD
Bis jetzt, gefällt es mir was du geschrieben hast, aber leider etwas wenig
Würd mich freuen wenn das nächste Kapi länger is
Aber ansonsten, fand ich es gut
LG Rose ^-^


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