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Brother, stop!

von

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Time to suffer

POV Sasuke

Es war so heiß und ich konnte mich nicht bewegen. Irgendetwas ließ nicht zu, dass ich mich von dieser schweren, wahrscheinlich auch schon durch geschwitzten, Decke trennte. Ich konnte mich auch nicht von dieser unerträglichen Wärmequelle lösen. Jedes Mal wenn ich es versuchte, wurde ich wieder näher gezogen und mein Kopf ganz nah an sie gepresst. Mein Atem war rasselnd und ich bekam sehr schwer Luft, ich wäre beinahe schon erstickt.

Jetzt reichte es mir! Mit einem lauten Schrei gelang es mir mich ruckartig auf zu setzten. Mein Brustkorb hob und senkte sich unkontrolliert und meine schwarzen Seelenspiegel fanden sich in der Dunkelheit nicht zurecht. Zittrig schoben meine schweißnassen Hände die Decke von mir runter und meine eiskalten Füße tasteten nach dem Bettrand.

Bevor ich jedoch auch nur eine Zehenspitze auf den Boden setzen konnte, wurde ich grob an beiden Handgelenken gepackt und zurück aufs Bett gezogen. „Du bleibst schön hier liegen“, mit diesem Befehl, der eindeutig von meinem merkwürdigen Bruder ausgesprochen wurde, wurde zurück auf die Matratze gedrückt und wieder in die heiße Decke eingewickelt. Noch immer war es finster im Zimmer, Angst machte sich in mir breit, ich wollte wissen was mein dummer, großer Bruder tat. „Wenn ich wieder komme und du liegst nicht im Bett, dann gibt es großen Ärger!“, flüsterte er mir mit drohender Stimme ins Ohr. Ich spürte, wie die Wärmequelle, die mein Bruder gewesen war, sich von der Matratze erhob und schloss hinter sich mit leisem Knarren die Tür.

Was denkt der sich eigentlich? Ohne auf die ausgesprochene Drohung zu achten, rutschte ich wieder zur Bettkante und legte die nervige Decke ab. Kurz zögerte ich, doch dann setzte ich vorsichtig meine nackten Füße auf den kalten und harten Boden. Meine Augen suchten in der Dunkelheit nach dem Fenster, welches ich vorher gesehen hatte. Ich wollte es öffnen um kühlere Luft in den Raum lassen.

Als ich meine Finger an das Fenster legte, blitzte es plötzlich auf und Schmerzen durchzuckten meinen Körper. An meinen Fingern ran Blut entlang. Ich spürte, wie der warme Lebenssaft meinen Arm entlang und dann am Ellbogen abtropfte. Was hat er mit dem Fenster gemacht? Plötzlich wurde mir schwindlig, es drehte sich alles, obwohl ich nichts außer der Dunkelheit sah. Mir wurde schlecht, ich schlurfte zur nächst besten Wand und rutschte an ihr herunter, um mich dann auf den Boden zu setzten. Es war auf einmal wieder so heiß und ich bekam auch wieder schlechter Luft. Ein unangenehmes Kratzen breitete sich in meinem Hals aus und ich musste husten.

Einige Zeit verstrich bis ich Schritte hörte, die sich näherten. Ich bekam mit wie sich die Tür öffnete und jemand eintrat. Wahrscheinlich mein Bruder! Auf den konnte ich jetzt verzichten! Ich wollte nicht, dass er sah wie erbärmlich ich war.

„Sasuke!“, kam es nur wütend, das Licht wurde eingeschalten und erhellte somit den Raum. Ich gab keinen Ton von mir, lehnte nur weiter an der Wand und beobachtete aus halbgeschlossenen Augen, wie mein Bruder eine dampfende Schüssel auf den Nachttisch, der sich neben dem Bett befand, stellte. Seine Augen fixierten aber die ganze Zeit mich, wie ich zusammengekauert an der Wand saß. Das musste echt einer meiner erbärmlichsten Momente sein. Mit schnellen und wütenden Schritten kam Itachi auf mich zu und musterte mich mit seinem scharfen und durchdringenden Blick. „Du hast versucht das Fenster zu öffnen“, das war keine Frag, sondern eine Feststellung und geschickt, wie er war, nahm er meine blutigen Hände in seine und untersuchte sie genau. Beschämt schaute ich auf den Boden und unterdrückte ein Husten. Krampfhaft versuchte ich meinen Bruder zu ignorieren, während er meine auf brutalste Art untersuchte, ab und zu zwickte er hinein, oder verdrehte sie schmerzhaft.

Ein starker Schmerz in meiner rechten Wange holte mich aus meiner Gedankenwelt zurück. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du das Fenster in Ruhe lassen sollst?“, fauchte er mich an und hob erneut seine rechte, flache Hand.

„Ich, ich wollte…“, bevor ich etwas Vernünftiges zu meiner Verteidigung sagen konnte, unterbrach er mich „… umbringen? Einen erneuten Versuch starten mir das Leben zu nehmen?“, legte er mir die Antworten in den Mund und gab mir noch eine schmerzhafte Ohrfeige. „Nein! Das wollte ich nicht!“, sagte ich empört und kraftlos, schaute ihn aber nicht an. „Schau mich an, wenn du mit mir redest!“, herrschte er mich sofort an und zog mein Kinn unfreundlich in seine Richtung. Mittlerweile waren seine Augen aus Wut rot gefärbt, auch in seinem Gesicht konnte man die Wut deutlich erkennen. Anscheinend hatte ich die Grenzen seiner Geduld überschritten, was mich normalerweise wenig interessierte und er setzte schon zu einer Ohrfeige an. Kurz bevor seine flache Hand meine rot-blaue Wange berührte, schüttelte mich ein heftiger Hustenkrampf. Erschrocken stoppte Itachi sein Vorhaben und kniete sich vor mir nieder. Ich hustete noch immer, mittlerweile ging mir die Luft auch schon aus. Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen und fuchtelte panisch mit den Händen vor meinem Gesicht herum.

„Ich hab dir gesagt, dass du im Bett bleiben sollst“, meinte mein verhasster Bruder mit kalter Stimme und hielt meine Handgelenke bestimmend fest. Durch das starke Husten traten mir Tränen in die Augen. Ich befürchtete bereits, dass ich ersticken würde. „Scht, scht …! Beruhig dich! Ruhig einatmen!“, versuchte er mich nun doch zu beruhigen und wollte mich in seine Arme nehmen. Doch in meinem Zustand, kurz vor dem Ersticken, wurde ich noch hysterischer und wehrte mich mit meinen Füßen gegen ihn, da er meine Hände fest hielt. „Jetzt hör auf damit!“, forderte Itachi mit strenger Stimme und gab mir eine Ohrfeige in mein verschwitzte Gesicht. Sie war nicht so fest, wie die, die er mir bereits gegeben hatte. Nein, ganz im Gegenteil, sie war die sanfteste, die er mir je gegeben hatte. Mein Blick streifte den seinen geschockt. Er hatte gar nicht sein sonst so bescheuertes Grinsen aufgesetzt. Was ist bloß los mit ihm?

„Na endlich! Jetzt atme ruhig ein und aus!“, meinte er und streichelte langsam mit seinen Daumen über meine Wange. „Mach den Mund auf!“, hörte ich ihn plötzlich sagen. Nein, bitte nicht! Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, das war nicht viel, schlug ich seine Hand von meinem Gesicht weg. Ich erinnerte mich noch an die letzten Male, in denen ich diesen Satz hörte. Tränen stiegen in meinen Augen auf, ich konnte sich kaum zurück halten. „Komm, mach ihn endlich auf“, sagte mein Bruder nun leicht gereizt und sah mich erwartungsvoll an. Bitte, ich will das nicht! Nicht noch einmal! Panisch schüttelte ich meinen Kopf, wobei mir meine Haare in die Augen peitschten.

Plötzlich legten sich seine beiden Hände vorsichtig an meine Wangen und stoppten so meine Panikattacke. „Du hustest schon die ganze Zeit Blut!“, erklärte er und sein Blick blieb an meinem Mund hängen. Was? Das hab ich gar nicht mitbekommen! Mit dem Handrücken wischte ich mir über den Mund und das was ich sah, bestätigte Itachis Erklärung. Mir wurde heiß und kalt und es überkam mich wieder diese schrecklichen Schweißausbrüche.

„So und jetzt mach endlich deinen Mund auf, damit ich mir das anschauen kann“, sagte mein großer Bruder besorgt, wie er früher immer klang, wenn mit mir etwas nicht stimmte. Soll ich ihm vertrauen? Soll ich nachgeben?

Obwohl mir der Gedanke, meinem Bruder hörig zu sein nicht gefiel, öffnete ich meinen Mund ganz langsam. Mit prüfendem Blick sah er mir in meinen Rachenraum, er bewegte etwas mein Kinn um einen besseren Blick zu haben. „Hm… Durch dein ganzes Husten ist dein ganzer Rachen aufgerieben“, stellte er fest und klappte meinen Mund wieder zu. „Warte hier!“, bevor er den Raum verließ, warf er mir noch einen mahnenden Blick zu. Ich schaute nur noch aus halb geöffneten Augen hervor, tat mir schon wahnsinnig schwer sie nicht ganz zufallen zu lassen. Mir war so heiß und ich schaffte es nur schwer die Luft in meine Lungen zu bekommen.

Kurze Zeit später stand mein Bruder mit einer dunkelbraunen Flasche in der Hand wieder vor mir. „Jetzt wird es aber echt Zeit, dass du wieder ins Bett kommst!“, sagte Itachi und wollte mich mit einem Arm hochheben. „Nein… nicht… ich kann alleine gehen“, meinte ich mit gebrochen schwacher Stimme. Ich wollte einfach nicht noch mehr von diesem Mistkerl gedemütigt werden. Schwer atmend versuchte ich mich mithilfe der Wand aufzurichten. Mit verschwommener Sicht torkelte ich noch immer an der Wand herum und hätte fast eine unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, hätte mich mein großer, missratener Bruder mich nicht rechtzeitig aufgefangen. „Ja, das sehe ich“, meinte dieser nur belustigt und ehe ich irgendeinen Protest bringen konnte, hatte er mich auch schon auf seinen Arm gehoben und war mit mir auf den Weg zum Bett.

„Was ist in der braunen Flasche?“, fragte ich neugierig und leise, um meinen Hals zu schonen, während ich auf meine Schlafstädte gesetzt wurde. „Das ist für deinen Hals!“, bekam ich nur als Antwort. „Halt das kurz!“, er drückte mir das Fläschchen in die Hand und begann die Kissen hinter mir aufzustapeln. Interessiert untersuchte und spielte ich mit der zähflüssigen Substanz, die in der gebrachten Flasche wabberte und vergas meinen Bruder. Erst als mir mein „Spielzeug“ aus der blutigen Hand genommen wurde, schreckte ich auf und wurde in den Kissenstapel hinter mir gelehnt. „Du hast genug mit deiner Medizin gespielt!“, war seine Erklärung und stellte die Medizin neben die noch leicht dampfende Schüssel. „Ich will keine Medizin! Nicht von dir!“, sagte ich leicht gereizt und wandte den Blick zum Fenster. „Hahaha… und ob du wirst. Du kannst dich ja kaum ohne meine Hilfe bewegen und da wirst du das schlucken, was ich dir gebe! Ich schwöre dir, wenn du dich weigerst, ich werde es dir einflössen und dafür sorgen, dass es drinnen bleibt!“, lachte mein großer Bruder ein schadenfrohes Lachen, während er mir die decke bis zu meinem Schoß legte.

Ich fühlte mich so mies, noch mieser als vorhin, doch versuchte ich nicht noch mehr Schwäche vor meinem Todfeind zu zeigen. „Sasu-chan, find dich damit ab, dass du mein bist!“, meinte der Langhaarige belustigt und setzte sich auf die Bettkante neben mir. „Davon kannst du träumen! Ich gehöre bestimmt nicht dir!“, fauchte ich ihn an, was ich sofort bereute und wieder Blut hustete. „Siehst du? Dein Körper bestraft dich schon selbst, wenn du lügst!“, während ich mir das frische Blut abwischte, erdolchte ich ihn mit meinen Blicken. „Jetzt schau nicht so! Ich hab etwas Anständiges zum Essen für dich!“, hörte ich ihn schmunzelnd sagen und sah noch rechtzeitig wie er nach der dampfenden Schüssel griff. „Tse!“, war das einzige was über meine Lippen kam. Soll er doch die Pampe selber essen, ich werde es auf jeden Fall nicht tun!

Er hielt mir einen Löffel hin. „Komm, iss endlich!“, befahl er und drückte den Löffel an meine Lippen. Wie ein stures Kind, wollte ich meinen Kopf wegdrehen, doch Itachi hielt mich an einem Ohr fest. „Na, na, na! So nicht mein Kleiner! Du wirst das essen und zwar auf der Stelle!“ Er zog und quetschte schmerzhaft mein Ohr. Während ich von seiner ersten Hand an meinem Ohr abgelenkt wurde, fand der Löffel den Weg in meine Mundhöhle und zwang mich dazu den Milchreis, nachdem es eindeutig schmeckte, zu schlucken. „Wir können die Show abziehen bis die Schüssel leer ist“, bemerkte Itachi nur so nebenbei und lud einen neune Löffel voll. „Ich will nichts essen. Ich hab auch gar keinen Hunger!“, flüsterte ich und starrte meinen Bruder wütend an. „Du musst was essen!“, sagte er und hielt mir den neuen Löffel hin.

Wie soll ich mich entscheiden, mir die ganze Schüssel qualvoll einflössen lassen, oder freiwillig das Zeug runterschlucken. Tief ein und aus atmend schloss ich meine Augen und hob leicht zitternd eine Hand um nach dem Löffel zu greifen. Itachis Mundwinkel zuckten kurz nach oben, er legte mir den Löffel in die Hand und betrachtete meine Hände. „Du isst brav und ich geh schnell Verbandszeug für deine kleinen, süßen Hände“ Ich verschluckte mich und musste husten. Hatte ich mich gerade verhört, oder hatte er das wirklich gesagt.

Glücklicherweise erholte ich mich schnell wieder von dem Anfall und begann langsam weiter zu essen. Wenigstens war der Milchreis nicht so süß und viel war gar nicht drinnen, das hieß viel musste ich nicht essen. Gerade als ich den Löffel in die leere Schüssel zurücklegte und diese dann auf meinen Schoß stellte, kam Itachi mit einem kleinen, weißen Koffer zurück. „Wie ich sehe, hast du endlich einmal gehorcht!“, stellte er zufrieden fest und nahm mir die Schüssel vom Schoß. „Bevor ich mir aber deine Hände verarzte, schluckst du das!“, meinte er und hielt mir einen kleineren Löffel mit der Substanz aus dem braunen Fläschchen hin. Ich zögerte, soll ich, oder soll ich nicht. Die Antwort übernahm mein Bruder für mich, da er mich stark in den Arm zwickte, wollte ich ihn ankeifen, aber er nutzte seine Chance und leerte das ekelige Medikament in meinen mund und zwang mich es zu schlucken. Im ersten Moment brannte es mir den Hals hinunter und im nächsten machte es mich irgendwie benebelt. Ich nahm alles nur noch wie durch einen Schleier wahr und wehrte mich gar nicht mehr. Mich erfüllte eine Art von Wurstigkeits-Gefühl, desinteressiert beobachtete ich wie Itachi meine zitternden Finger desinfizierte und sie dann mit einer weißen Bandage verbannt.

„So das wäre auch geschafft“, sagt er monoton und richtete das Bett wieder so her, dass ich aus der sitzenden Position in eine liegende wechseln konnte. „Versuch wieder zu schlafen! Dein Fieber ist erschreckend hoch!“, hörte ich da etwa Sorge aus seiner Stimme? Irgendwas stimmte mit mir doch nicht! Plötzlich wurde es finster im Raum, ich hatte nicht bemerkt wie Itachi alle nicht mehr benötigten Sache zusammen gepackt hatte und gegangen war.

Kurz bevor ich dann doch endlich ins Land der Träume abtauchte, hörte ich wie die Tür vorsichtig geöffnet wurde und sich jemand neben mir auf die Matratze setzte. Etwas Kühles wurde mir auf die Stirn gelegt, was ich mit einem Murren quittierte und versuchte wieder von meiner Stirn zu bekommen. „ Scht… das muss drauf bleiben“, hörte ich noch ehe alles verschwamm und ich von grünen Wiesen und blauen Schmetterlingen träumte.



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