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KillerCat Chion und die rote Göttin

Leseprobe
von

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Fieber

Raki schaute abends vor dem Schlafen gehen nochmals noch Chion. Sollte sie friedlich schlafen und keine Anzeichen eines hohen Fiebers zeigen, würde er sich zurückziehen und erst am frühen Morgen nach ihr schauen. Doch schon beim Eintreten in die „hintere Kammer“ überfiel ihm eine schlimme Ahnung, etwas war nicht in Ordnung. Ihr Atem ging schwerer als vorher. Mit hastigen Schritten eilte er an ihr Bett, so heftig, dass die kleine Flamme der Kerze flackerte Er reckte die Hand nach ihrer Stirn aus und befühlte sie. Erschrocken zuckte er zusammen.

Ihre Stirn glühte und auf der Haut bildeten sich kleine glitzernde Schweißperlen. Ein Zittern durchbebte ihren Körper und immer wieder wimmerte sie im Schlaf. Raki lief hinaus. Kurze Zeit später beugten sich Alwa und Ensof mit besorgten Blicken über die Patientin. Alwa betrachtete nochmals ihre Wunden und wechselte die mit Heilkräuter-Essenzen getränkten Wickel. Raki half ihm Chion kalte Wickel um die Beine zu schlingen, damit das Fieber sich senken sollte. Auch ihre Arme wurden gewickelt, dann schaute Alwa seufzend auf, als er ihr ein nasses Tuch auf die Stirn gelegt hatte. „Mehr kann ich nicht tun“, flüsterte er.

„Ich bleibe hier!“ entschied Raki. Ensof nickte. „Das ist gut. Aber du wirst nicht viel tun können. Bei allen Kenntnissen, wir können nicht Wunder wirken.“
 

Schließlich saß Raki allein neben Chion. Ihr Zustand war unverändert. „Diese Nacht“, wisperte er in die dunklen Ecken des Raumes. Er fühlte sich sehr hilflos. Er dachte daran, wie er Chion hergebracht und wie er mit ihr gesprochen hatte. Ihr zartes Lächeln streichelte sein Gemüt und verzweifelt riss es ihm: Sie darf nicht sterben! Nicht nur weil er sich solche Mühe gegeben hatte sie zu retten, sondern weil sie so wichtig für viele Katzenmenschen war! Sie war die Hoffnung für so viele Verzweifelte.

Angespannt erinnerte er sich an die Brüder beim Abendessen, die erzählt hatten, wie Abt Ensof die Wachen fortgeschickt hatte. Der Tigerkämpfer wird gesucht! Raki hatte es vermieden, die anderen zu fragen, was sie mit der Leiche gemacht hatten. Je weniger er wusste, desto besser war es, entschied er für sich. Er könnte die Brüder ja später einmal danach fragen... wenn es Chion wieder gut ging, und wenn die Wachen nicht mehr kamen, und wenn die Sache ein gutes Ende gefunden hätte... Er schüttelte den Kopf um die bangen Gedanken zu verscheuchen. Hoffentlich würde nicht Chions Leiche die nächste zum Verstecken sein!

„Uuuung“, erklang es kläglich im Raum.

„Wie geht‘s?“ flüsterte der Novize. Chion reagierte nicht auf seine Frage. Ihre Lieder flatterten, das Weiße ihrer Augen kam zum Vorschein, die Pupillen huschten irre hin und her. Die Muskeln um den Mund zuckten und eine Welle von Schüttelfrost durchjagte ihre Glieder. Das nasse Tuch glitt von ihrer Stirn.

„Mama“, hauchte sie.

Raki beugte sich über sie und legte ihr das Tuch wieder auf. „Scht, es wird alles gut“, raunte er ihr zu. Ihm war bewusst, dass sie ihn nicht hören würde. Keuchend lag sie da.

Wenn die Götter wollen, ist morgen alles vorbei, pflegten die Mönche gelegentlich zu sagen. Das kann doch nicht sein, durchfuhr es Raki wütend. Gab es denn wirklich nichts, das Chion helfen könnte? Müde setzte er sich auf den Stuhl. Er hörte ihren Atem und dazwischen den seinen. Warten, warten ...



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