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Demonic Possession

von

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Irresistible Demons.

Beta'd: JAAA =D jetzt schon von meiner unglaublichen Tattoo <3

Kapitelrating: R
 

~*~
 

Es war langsam wieder Zeit, das wusste Mana. Auch, wenn er die Zeichen am liebsten ignoriert, auch, wenn er das Ganze am liebsten vergessen hätte – es war unausweichlich. Er musste es tun, ungeachtet dessen, wie sehr es ihm missfiel. Und das tat es in solchen Ausmaßen, dass er sich wirklich zusammenreißen musste, um das Zeichen zu geben.

Er entfernte sich von seinem Gefolge, murmelte einige Worte vor sich hin und schob anschließend langsam, ganz vorsichtig, seine Augenbinde beiseite.
 

~*~
 

Daisuke kam als letzter. Das war keine Überraschung, aber es würde die Stimmung nicht wirklich heben, das wusste er. Er schritt die Gänge entlang, betastete vorsichtig seine Frisur und blieb dann vor der großen verzierten Eisentür stehen. Ohne zu Zögern hob er einen Arm und griff nach dem silbernen Türklopfer, um sich bemerkbar zu machen. Es gab ein hässlich knirschendes Geräusch, als er den großen Ring mit Elan abriss. Stirnrunzelnd betrachtete Daisuke das Metall in seiner Hand, sah dann zu dem nun defekten Türklopfer und zuckte anschließend mit den Schultern. Kurzerhand schlug er mit dem abgebrochenen Ring einige Male gegen die Tür, wodurch er etliche unschöne Dellen hinterließ und das Metall dabei ungesund verbog.

Die Tür öffnete sich knarrend von selbst, und Daisuke setzte ein Lächeln auf, als er die anderen drei Gestalten erblickte, die bereits an dem runden schwarzen Eisentisch in der Mitte des hohen Raumes saßen. „Dein Anklopfer ist kaputt“, bemerkte er freundlich und hielt das silberne Metallstück hoch.

Mana betrachtete ihn einige Momente wortlos. „Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, und das war vor zehn Minuten, war er noch völlig intakt“, bemerkte er trocken.

„Tja, er scheint wohl in dieser Zeit von alleine abgefallen sein“, meinte Daisuke schulterzuckend, warf den verformten Ring beiseite und nahm seinen Platz Mana gegenüber, mit dem Rücken zur Tür, ein. Die beiden links und rechts von ihm, Mako und Hakuei, wechselten einen vielsagenden Blick mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Hast du gerade gegessen?“, wollte Mana das Thema nicht fallen lassen.

Daisuke sah an sich herunter. „Warum? Hab ich irgendwo Blut? Im Gesicht? Hat jemand einen Spiegel?“

„Tu das nie wieder, bevor du zu mir kommst. Du weißt, dass du schon einmal ‚aus Versehen’ meine Tür eingetreten hast, nachdem du ein Pferd verdrückt hast“, fuhr Mana ungerührt fort.

Daisuke verdrehte die Augen. „Okay, ich hatte grad einen richtig schnuckeligen Verkäufer zum Frühstück, aber du musst damit rechnen, dass ich noch was esse, wenn du mich so früh aus dem Bett holst.“

„Es ist Spätnachmittag.“

„Es war eine lange Nacht!“

„Und genau das meine ich“, seufzte Mana und schaute kurz zu den beiden anderen, die sich offenbar gegenseitig anfeixten. „Darf ich die Sitzung eröffnen? Mana, der Anführer der Dämonen des Nordens, ist anwesend.“

„Daisuke, der Anführer der Dämonen des Südens, ist anwesend blablabla“, leierte Daisuke gelangweilt herunter und fing sich einen strengen Blick von seinem Gegenüber ein.

„Mako, der Anführer der Dämonen des Westens, ist anwesend“, meldete sich der Dämon zu Daisukes Linken zu Wort.

„Hakuei, der Anführer der Dämonen des Ostens, ist anwesend“, schloss derjenige zu Daisukes Rechten die Runde ab und nickte.

Ein weiteres knarrendes Geräusch ertönte, als die massive Eisentür sich langsam zusperrte, anschließend schlossen sich sämtliche Läden vor den hohen und schmalen Fenstern mit einem Knall, ein Grollen ertönte, wie direkt aus dem Erdreich selbst, und für einige Sekunden war es stockduster und völlig still im großen runden Raum. Dann klatschte Mana zweimal in die Hände und oben, fast direkt unter der Decke schwebend, entzündeten sich eine enorme Anzahl von Kerzen, deren Licht nicht – wie normalerweise – nach oben gerichtet war und die wenigen Meter über ihnen erleuchtete, sondern es schien – wie flüssiges Wachs – an den Rändern der strahlend weißen Kerzen hinunterzulaufen und massenhaft und kollektiv zu Boden tropfen, wo es sich sammelte und mal hierhin, mal dorthin schwappte. Insgesamt war es nicht dunkler als zuvor, aber auf eine besondere Art hell – erst einmal war das Licht romantischer, andererseits wurden bizarre Schatten geworfen, kaum merklich, aber oft im Gegensatz zu der Lichtquelle: Da das Licht von überall her zu kommen schien, wussten die Schatten offenbar nicht, wo sie hin sollten, und huschten wirr durcheinander.

„Ich LIEBE diese Beleuchtung“, bemerkte Daisuke grinsend, lehnte sich in seinem soliden Stuhl mit der hohen Lehne zurück und legte seine Füße auf den Eisentisch. „Ist doch gleich viel gemütlicher. Außerdem siehst du dann sexy aus, Mana. Was gibt’s?“

„Ich erkläre diese Versammlung aller Anführer der Dämonen hiermit für eröffnet“, beendete Mana das Ritual.

„Oh, stimmt, ich hatte glatt vergessen, dass du ja noch was sagen musstest – gilt das jetzt?“, fragte Daisuke in die Runde. „Ich hab das Ritual unterbrochen, sorry. Ich bin heute nicht ganz bei mir.“

„Ich glaube, du warst das gesamte letzte Quartal nicht so ganz bei dir“, bemerkte Mana trocken.

„Hey, das ist voll gemein – warum gehst du eigentlich immer zuerst auf mich los?“, beschwerte Daisuke sich und sah hilfesuchend zu den anderen beiden, die dem Gespräch mit Interesse folgten.

„Weil du die meiste Scheiße machst“, warf Hakuei freundlich ein und lächelte, wodurch er ziemlich mordlüstern aussah. Er konnte nicht lächeln, ohne zu wirken, als wolle er seinem Gesprächspartner gleich den Kopf abbeißen – Daisuke nannte es im Stillen Haifischgrinsen.

„Das stimmt“, nickte Mana. „Aber du solltest auch aufpassen, Hakuei. Du auch, Mako. Nur, weil ihr so tut, als wärt ihr nicht da und als würde euch das hier alles nichts angehen, werde ich euch nicht so leicht davon kommen lassen. Das zieht nicht mehr bei mir.“

„Schade“, meinte Hakuei schulterzuckend. „Aber einen Versuch war’s doch wert.“

Mana bedachte ihn mit einem finsteren Blick und wandte sich erneut an sein Gegenüber, das dazu übergegangen war, seine Fingernägel zu begutachten. „Hör zu, Daisuke. So kann es nicht weitergehen. Du bedienst dich ohne nachzudenken an den Menschen – wir haben ein Abkommen.“

„Wenn ich dich daran erinnern darf, in diesem Abkommen heißt es ‚nicht mehr als nötig’ Menschen fressen, aber sie sind alle nötig, weißt du. Ich muss so viele an meine Leute verteilen.“

„Ach ja? Und aus welchem Grund?“

Daisuke zuckte die Schultern. „Weil sie sonst ungemütlich werden. Sie wollen Menschenfleisch, und wenn sie das nicht kriegen, flippen sie aus und vögeln ein paar Prominente oder so was.“

„Ist ja nicht so, als würdest du das nicht rein zum Spaß tun“, meldete Hakuei sich wieder zu Wort und lächelte blutrünstig.

„Hey, das ist aber wenigstens freiwillig!“, widersprach Daisuke ihm vehement. „Ich verführe sie, das ist was anderes.“

„Natürlich doch.“

„Soll ich’s dir vormachen? Komm her, dann zeig ich’s dir, und du sagst hinterher, ob es sich so sehr gezwungen angefühlt hat, hm? So eine halbe Portion wie dich vernasch ich doch zum Frühstück und zusammen mit ein paar Minderjährigen“, schnurrte Daisuke zu seinem rechten Nachbarn. „Na komm doch, los.“

„Daisuke“, sagte Mana in einem Noch-ein-Wort-und-du-bereust-es-Tonfall, begleitet von einem düsteren Blick. „Du kannst deine Libido an jemand anderem ausleben. Such dir doch wenigstens irgendwelche normalen Leute, selbst wenn die nicht so voll Make-up sind. Es gibt bestimmt auch ein paar Sahneschnitten im normalen Volk.“

„Aber dann ist doch dieses gewisse Etwas futsch“, schmollte Daisuke.

„Wie auch immer, das ist nicht das Problem. Das Problem ist eher, dass du in den letzten drei Monaten etwa einhundertfünfzig Menschen hast fressen lassen beziehungsweise selbst gefressen hast. Das geht nicht, Daisuke, das ist viel zu viel. Zehn pro Monat ist ja schon die Obergrenze, aber FÜNFZIG?? Du spinnst doch!“ Mana funkelte ihn aufgebracht an.

„Also MEINE Dämonen haben im letzten Quartal nur dreizehn Menschen gefressen, und das auch nur, weil sie so gut rochen“, mischte Hakuei sich überlegen ein.

„MEINE Dämonen haben keinen einzigen gefressen, weil sie wissen, dass es ein sehr großes Risiko mit sich bringt, wenn wir unsere wahre Existenz in der Menschenwelt durchscheinen lassen!“, erwiderte Mana. „Und das solltet ihr erst einmal selbst begreifen, und dann euren bescheuerten und nichtsnutzigen Aasgeiern beibringen!!“

„Was ist denn mit DIR, Mako?“, wollte Daisuke herausfordernd wissen. „Du hast dich bis jetzt so gentlemanlike aus dem Gespräch herausgehalten.“

Der Angesprochene hob langsam seinen rechten Zeigefinger, um anzuzeigen, wie viele seine Untertanen gegessen hatten. „Einen Penner“, fügte er mit seiner dunklen Stimme hinzu, die bei Mana jedes Mal eine Gänsehaut auslöste. „Und den haben sie sich brüderlich geteilt.“

„Ist das nicht vorbildlich?“, bemerkte Mana. „So weit solltet ihr auch kommen. Wie hast du das geschafft, Mako?“

Der dunkelste Dämon von allen deutete ein Lächeln an, das kaum bemerkbar war. „Ich vertröste meine Dämonen, jedes Quartal erneut. Aber lange werden sie nicht mehr warten.“

„Warten... worauf?“, warf Mana zögerlich ein.

„Endlich dieses hundselende Leben aufgeben zu können“, antwortete Mako ruhig und musterte jeden der anderen drei lange. „Sie haben keine Lust mehr, sich zu verstecken – und das vor einer niederen Rasse. Die Menschen sind gefährlich, das bestreite ich nicht, sie können uns durchaus mit einigen Mitteln töten – aber dennoch sind sie uns untergeordnet. Seht sie euch an! Ein Haufen ungebildeter und stilloser Schwäch- und Perverslinge. Wir sind stärker, wir sind schöner, wir sind langlebiger. Keine Frage, dass wir die besseren Bewohner dieser Erde wären – zudem wir auch auf alle Errungenschaften, die unsere wohlgeliebte Natur zerstören, verzichten können.“

„Wohl wahr, wohl wahr“, nickte Daisuke und nahm seine Füße vom Tisch, um sich nach vorne lehnen zu können.

„Warte“, warf Mana vorsichtig ein. „Du willst sagen.... dass du und deine Dämonen die Menschheit auslöschen wollen?“

„Genau das“, nickte Mako und schlug gelassen ein Bein über das andere. „Sie zerstören diesen Planeten, sie sind dumm und unnütz – wir sind doch die wahren Herrscher der Erde. Wir leben seit Jahrtausenden im Versteckten, und wir werden immer mehr. Ich habe es satt, mich weiter vor diesen ignoranten Idioten zu verstecken.“

„Seh ich auch so“, stimmte Daisuke ihm zu. „Die Menschen sind zu nichts anderem gut als Fressen und Ficken. Aber – das muss man sagen – die meisten schmecken wirklich vorzüglich und können euch die Seele aus dem Hirn vögeln. Wisst ihr, letztens hatte ich diesen einen Sänger da, wie heißt er noch, DAS war eine Nacht, das sag ich euch, die werd ich so schnell nicht wieder vergessen. Himmlisch, wenn ich dieses Wort benutzen darf. Erst hab ich ihn abgefüllt, schon ganz praktisch, dieser Alkohol, und dann hat er mir erst einen-“

„Aber wir brauchen sie nicht einmal dafür“, unterbrach Mako den Dämon, bevor er zu ausschweifend werden konnte. „Ernähren können wir uns von anderen Dingen, welche die Natur uns bietet, und für unsere Triebe...“

„Hör auf, das ist doch widerlich!“, warf Hakuei angeekelt ein. „Unzucht von Dämonen mit Dämonen? Da kann doch nichts Gutes bei rauskommen – hast du dir mal die Missgeburten angesehen, die bei den wenigen Schwangerschaften rausgekommen sind, die wir bis jetzt hatten?“

„Und ohne Menschen können wir uns nicht reproduzieren“, stimmte Mana ihm nachdenklich zu. „Wir entstehen aus Menschen mit vollständig und von Grund auf böser und niederträchtiger Seele, und wenn es keine Menschen mehr gibt, werden wir langsam aussterben.“

„Ich habe einige Versuche durchgeführt“, entgegnete Mako reserviert. „Ich habe einige meiner Dämoninnen schwängern und die Kinder operieren lassen, sodass sie aussahen wie ganz normale Dämonenkinder. Es haben zwar nur zwei von zehn überlebt, aber diese haben eine sehr gesunde Grausam- und Hinterhältigkeit an den Tag gelegt. Es wäre möglich, dass wir uns auf diese Weise fortpflanzen.“

„DAS ist pervers!“, rief Hakuei. „Du beschwerst dich über die Perversionen der Menschen, und selbst führst du solche... dämonenverachtenden Versuche durch? Das ist abstoßend, Mako, das ist wirklich ekelerregend, wenn kein Tisch zwischen uns wäre, würde ich dir jetzt in den Schoß kotzen.“

„Versteh ich das richtig?“, warf Daisuke ein. „Du willst mit deinem Mund an Makos Schritt?“

„Wartet einmal“, mischte Mana sich wieder ein. „Gehen wir noch einen Schritt zurück – wie willst du es bewerkstelligen, die gesamte Menschheit zu vernichten?“

„Ganz einfach – es wird einen Krieg geben“, antwortete Mako sanft und faltete die Hände auf dem Tisch. „Den größten, den man sich vorstellen kann – zwischen Mensch und Dämon. Wir haben insofern einen Vorteil, als dass die Menschen noch keine Ahnung haben, dass wir existieren.“

„Obwohl einige von uns alles daran setzen, das zu ändern“, warf Mana ein und musterte Daisuke, der seine Frisur richtete.

„Und wir sind nicht gerade wenige. Wenn wir zusammen-“

„Dieses Wort kannst du aus deinem Wortschatz streichen!“, meinte Hakuei sofort und verschränkte die Arme. „Ich werde ganz bestimmt nicht mit dir zusammen kämpfen, schon gar nicht in so einem Rassenkrieg.“

„Überleg doch einmal – wenn wir alleine die Menschen angreifen, werden sie sich ziemlich schnell ein Bild von ihren Feinden machen – und wenn sie ganz gezielt danach suchen, glaubst du, du könntest dich einfach da raushalten?“, fragte Mako und zog seine Augenbrauen zwei Millimeter nach oben. „Sie werden euch ebenso vernichten.“

„Ich könnte dich auch einfach vorher daran hindern, den Krieg überhaupt anzufangen!“, zischte Hakuei, nun langsam wütend werdend.

„KINDERKLOPPE!“, rief Daisuke begeistert und fing an, imaginäres Popcorn zu essen.

„Das führt doch zu nichts“, schaltete Mana sich ruhig ein. „Mako, sei vernünftig. Erst einmal hängen wir von den Menschen ab – ich bezweifle, dass viele Dämonen von dem Gedanken begeistert sind, nur Missgeburten produzieren zu können – und außerdem müssten wir diese Kinder aufziehen, wer würde das übernehmen? Wissen wir ganz sicher, dass sie auch überleben? Das alleine sind zu viele Risiken. Außerdem wäre es vollkommener Unsinn zu glauben, dass wir einen Krieg gegen sie gewinnen könnten.“

„Weißt du das?“, fragte Mako beherrscht.

„Es ist logisch. Wie viele sind wir? Vielleicht ein paar Tausende? Wie viele Menschen gibt es? Einige Milliarden? Natürlich, nicht alle haben die Möglichkeit, uns Schaden zuzufügen, aber nimm allein Japan. Die japanische Armee hat die Mittel, um uns erheblich zu schaden, wenn nicht sogar uns ganz hinwegzufegen. Und dann überleg, wenn sich ganz Asien mit der USA und Europa zusammen schließt, um uns gezielt zu bekämpfen – der einzige Grund, aus dem wir noch existieren, ist der, dass die Menschen noch nichts von uns wissen“, erklärte Mana sachlich. „Und deshalb ist es auch so wichtig, dass es dabei bleibt.“

„Wenn man aber nach und nach alle Dämonen in die Armee schleust und dann eines Tages ein Überraschungsmanöver macht, bei dem man die japanische Armee übernimmt und alle anderen Erdteile bombardiert?“, schlug Daisuke geistesgegenwärtig vor und zuckte mit den Schultern. „Könnte man das nicht machen?“

„Selbst dann hätten wir keine Chance“, merkte Mana kopfschüttelnd an.

Daisuke starrte Hakuei so lange an, bis dieser seinen Blick erwiderte, und warf ihm dann eine Kusshand zu.

„Sollte es zu einem Krieg kommen, der von dir begonnen wurde, versage ich dir hiermit bereits meine sämtliche Unterstützung“, erhob Hakuei seine Stimme und ignorierte den anderen. „Mako, falls du einen Krieg beginnst, werde ich nicht an deiner Seite kämpfen, egal, was passiert. Werde ich gezwungen, mich für eine Seite zu entscheiden, wird es nicht deine sein, ich will nur, dass du das weißt.“

„Dasselbe gilt für mich auch“, nickte Mana. „Und spätestens jetzt solltest du einsehen, dass es für deine Idee noch nicht die Zeit ist. Du kannst nicht gegen zwei Dämonenvölker UND die Menschen kämpfen. Selbst wenn du noch Daisukes Unterstützung hättest.“

„Mich fragt ja keiner!“, warf dieser beleidigt ein.

„Es gefällt mir auch nicht, dass wir uns verstecken und ihnen die Überhand lassen müssen, das gebe ich offen zu, aber wir sind noch nicht bereit für einen solchen Rassenkrieg“, fuhr Mana fort.

Mako hatte seine Augen zu gefährlich schmalen Schlitzen verengt, sagte aber nichts mehr.

„Du bist so sexy, wenn du dich aufregst“, schnurrte Daisuke in Hakueis Richtung.

„Kannst du mir dein Wort geben, dass du keinen Krieg anfängst, ohne es uns vorher angekündigt zu haben? Das darf ich doch von dir verlangen, oder?“

Mako senkte seinen Blick für einen Herzschlag, dann fixierte er seinen linken Nachbarn fest. „Du bist ein Verräter, Mana. Du verrätst deine eigene Rasse, indem du befürwortest, dass sie im Untergrund und unter erbärmlichen Verhältnissen zu leben hat. Aber du bist nicht nur der Vorsitzende dieser Runde von uns Anführern, sondern auch eine Persönlichkeit, die ich respektieren kann. Du hast mein Wort, auch, wenn es mir nicht gefällt.“

„Ich übergehe deine Beleidigung und bin dir für deinen Respekt dankbar“, entgegnete Mana sanft. „Das zeigt wahre Größe, dass du dich mir trotz allem beugst, ich weiß das zu schätzen. Ich weiß nicht, ob ich das an deiner Stelle gemacht hätte.“

„Ganz bestimmt nicht, du eingebildeter Sack!“, rief Daisuke.

„So jemand ist unheimlich beliebt, der am Anfang nicht einsieht, dass er Fehler begangen hat, und am Ende keine Ahnung hat, und trotzdem mitmischt“, bemerkte Hakuei leise.

„Redest du von mir?“, wollte der Anführer des Südens wissen und hob die Augenbrauen, während Mana und Mako sich im Hintergrund noch immer ernst unterhielten. „Uuuh, Hakuei, du hast mich beleidigt, ich bin tödlich getroffen! Also bitte, als ob ich mich daran störe, dass ein impotentes Huhn wie du mich nicht mag. Wobei du ein impotentes SEXY Huhn bist.“

„Kannst du nicht einmal deine Hackfresse halten?“, knurrte Hakuei ihn ungehalten an.

„Sorg doch dafür!“, meinte Daisuke auffordernd. „Knebel mich, küss mich, stopf mir das Maul!“

„Du kannst mich nicht provozieren, du frisch durchgeficktes Eichhörnchen.“

„Besser durchgefickt als mein Leben lang abstinent!“, grinste Daisuke triumphierend.

„Das hättest du wohl gern, hm?“

„Nein, eigentlich nicht, Jungfrauen haben mir zu wenig Erfahrung – wenn du wirklich noch eine bist, dann tut’s mir leid, aber das will ich mir nicht antun.“

„Ich bin keine Jungfrau, aber ich vögel auch nicht alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist.“

„Nein, du schüttelst es noch herunter!“, lachte Daisuke.

Er konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, da war Hakuei mit einem Satz über den Tisch gesprungen und hatte ihn von seinem Stuhl gerissen. Er bekam nur mit, dass sein Kopf mit ziemlicher Wucht auf den Fußboden gerammt wurde und er einen Schlag in die Magengrube kassierte, der nicht von schlechten Eltern war.

„Hakuei! Daisuke!!“, rief Mana irgendwo aus dem Hintergrund.

Kurzerhand schubste Daisuke den anderen von sich herunter, sprang wieder auf die Füße und zog sich blitzschnell seinen Mantel aus, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. „Los, Hakuei, schlag mich, tritt mich, lass mich mein eigenes Blut schmecken!“, provozierte er den anderen grinsend.

„Worauf du dich verlassen kannst“, fauchte dieser, und keine zwei Sekunden später sah man nur noch Arme und Beine, die unvorstellbar schnell in irgendwelche Richtungen geschleudert wurden, die beiden verschmolzen fast miteinander, während sie sich gegenseitig mit Schlägen eindeckten, versuchten, dem anderen die Knochen zu brechen oder ihn einfach auf den Boden zu werfen.

Während Mana alarmiert aufgesprungen war, blieb Mako völlig entspannt sitzen. „Es bringt nichts, wenn du dazwischen gehst“, bemerkte er. „Du kassierst nur selbst ein paar. Außerdem können sie sich nicht gegenseitig verletzen, dafür lieben sie sich zu sehr.“

„Ja, es sieht auch danach aus“, meinte Mana zweifelnd und hob eine Augenbraue, während die anderen beiden sich quer durch den Saal prügelten.

„Ist das alles, was du drauf hast??“, rief Daisuke amüsiert und duckte sich, um kein Veilchen zu bekommen.

„Ich werd grad erst warm!“, entgegnete Hakuei und wich nun seinerseits einem Tritt aus, sah aber die direkt darauffolgende Faust nicht, weshalb er von Daisukes schier dämonischer Kraft zu Boden geschlagen wurde. Kurzerhand warf der Kleinere sich auf ihn und eine Weile rollten sie über den Boden, bis sie irgendwann zum Halten kamen. Hakuei kniete über dem anderen, drückte dessen Hände auf den Boden und war merklich außer Atem. Daisuke ging es nicht anders.

„Na los, küss mich schon“, zischte dieser leise und verengte seine Augen etwas. „Das willst du doch, oder? Los, hier, bitteschön, hier ist deine einmalige Chance!“ Daraufhin streckte er die Zunge heraus, so weit es ging. Hakuei starrte ihn einige Herzschläge an, dann beugte er sich zu ihm herunter und leckte über seine Zunge. Eine Weile blieb es lediglich bei einem Zungenspiel, dann hob Daisuke seinen Kopf und drückte seine Lippen fest auf Hakueis, ehe er vielsagend die Beine spreizte und seine Arme weit ausbreitete, sodass Hakuei, der diese schließlich festhielt, mehr oder weniger auf ihn fiel. Nur wenige Sekunden später küssten sie sich beinahe brutal und rücksichtslos, während Daisuke eine Hand in Hakueis Hose geschoben hatte und sich dem anderen auffordernd stöhnend entgegen drückte.

Mana, der mit dem Rücken zu den beiden saß, warf Mako einen Blick zu. „Machen die beiden gerade das...“

„Los, Hakuei, beiß mich, kratz mich, ja! Noch mal! Ahh... tu mir weh, füg mir Schmerzen zu! Ja! Genau so! Und jetzt fang endlich an! Ah, genau so!“

„Gut, die Frage hat sich erledigt“, murmelte Mana und fasste sich mit einer Hand an die Stirn, während er versuchte, die Geräusche hinter sich auszublenden. Er wusste, weshalb er diese vierteljährlichen Sitzungen hasste wie die Pest. Der eine wollte die Menschheit ausrotten, der andere war doof wie Stroh und ein reiner Genussdämon, und der andere... na ja, der vögelte den zweiten gerade. Und fügte ihm Schmerzen zu, zumindest der Geräuschkulisse nach zu urteilen. War Mana denn der einzige normale Dämon hier?

„Ich sag ja, die beiden lieben sich viel zu sehr, als dass sie sich gegenseitig wehtun könnten“, bemerkte Mako schulterzuckend und runzelte leicht die Stirn, als er Daisuke aufschreien hörte. „Streich das. Besser: Als dass sie sich töten könnten.“

„Vielleicht wäre uns damit allerdings geholfen“, sagte Mana leise und seufzte einmal tief.

Mako hob lediglich kurz eine Augenbraue. „Wie stehst DU denn zu Unzucht zwischen Dämon und Dämon? Auch so wie Hakuei, der das eine behauptet und...“ Er warf einen Blick in Richtung Lärmquelle. „Oder weißt du das noch nicht? Willst du es herausfinden?“

Eine Weile betrachtete Mana das dämonische Lächeln des anderen, dann vergrub er das Gesicht in beiden Händen und wünschte sich weit weg, ganz weit weg.

Einige Minuten später setzten Hakuei und Daisuke sich wieder an den Tisch, als wäre nichts passiert. Hakuei hatte keine Frisur mehr und drei tiefe Kratzer über der Wange, Daisuke allerdings sah mit seiner Platzwunde an der Schläfe, den Biss- und Kratzwunden am Hals und seiner teilweise zerrissenen Kleidung (nur sein Mantel war noch heile) deutlich mitgenommener aus. Dennoch grinste er in die Runde.

„Sind wir jetzt fertig, Mana?“, wollte er wissen, hörbar zufrieden klingend. „Kannst du die Sitzung auflösen?“

„Ich verstehe nicht, weshalb ich sie überhaupt eröffnet habe“, murmelte der Angesprochene und ließ seine Hände wieder sinken, warf Hakuei, der sich gerade eine Zigarette anzündete, einen kurzen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. „Meinetwegen. Ich habe nichts mehr zu sagen.“

„Eine Sache noch“, meldete Mako sich zu Wort und wandte sich an Daisuke, welcher mit seinem Mantel kämpfte. „Wenn du dich auch nur ein einziges Mal wieder an einem meiner Leute vergreifst, reiß ich dir eigenhändig deine Zunge heraus.“

„Versteh ich das richtig?“, entgegnete Daisuke spöttisch. „Du willst meine Zunge haben, hm? Dann hol sie dir doch!“ Er streckte ebenjene weit heraus und schien Mako mit ihr zuzuwinken. Hakuei verdrehte die Augen.

„Ich erkläre hiermit die Sitzung für beendet!!!“, rief Mana und schlug mit einer Hand flach auf den Tisch. Gleichzeitig erloschen alle Kerzen, die Fensterläden öffneten sich und die Tür schwang – nun lautlos – wieder auf.

„Ich würde das an deiner Stelle nicht riskieren“, sagte Mako ruhig.

„Ach ja? Gut, dass du nicht ich bist, denn ich weiß, dass du andere Sachen von meiner Zunge willst, und nicht sie herausreißen“, schnurrte Daisuke.

„Würdest du eigentlich mit jedem ins Bett gehen, nur mal so?“, fragte Hakuei.

„Nur mit hübschen Leuten“, antwortete Daisuke schulterzuckend.

„Ah.“

„Hey, das war ein Kompliment.“

„Hat sich irgendwie nicht wie eins angefühlt, wenn ich ehrlich sein soll.“

„Ich würde an deiner Stelle wirklich vorsichtig sein, an welche Orte du deine Zunge hinsteckst, sie könnte dir leicht abgebissen werden.“

„Ha! Ich WUSSTE doch, du willst mich, Mako!“

„VERSCHWINDET!!!!!“, schrie Mana laut. Die anderen drei verstummten und blickten ihn einen Moment schweigend an. Er deutete ein gequältes Lächeln an. „Bitte.“

Noch immer miteinander diskutierend, verließen Daisuke, Hakuei und Mako den großen Raum und ließen dessen Besitzer zurück.

Wer hat eigentlich verfügt, dass die Anführer der Dämonen der vier Himmelsrichtungen sich in vierteljährlichem Abstand treffen müssen?, fragte Mana sich, Ich brauche seine Adresse, dann erschieß ich den Kerl.
 

~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-03-28T02:00:29+00:00 28.03.2011 04:00
Sooooooo~
Und da is schön die nächste FF die ich von dir lese ♥
(Und das noch in der selben Nacht...ich werd zum Junkie ey xD)

Hakuei is so toll *Q*
Von dem würd ich mich auch beissen lassen >D
Höhö *gg*
Und Daisuke xDDD Alter, hab ich mich weggeschmissen...zu GEIL der Typ xD

Nur Mako find ich en bisschen seltsam O____ö
Der Typ hat komische Pläne und Weltansichten...xD
Von:  almightywarumono
2010-08-14T16:49:53+00:00 14.08.2010 18:49
oh mein goooott : D

was für ein tolles erstes kapitel.
Ich werde auf jedenfall weiterlesen ♥

Das mit dem 'Haifischgrinsen' is so süüß >//<
ich liebe hakuei *Q* . . .
und daisuke is auch total niedlich haha die kleine hure :'D
ich will jetz hier auch nich rumheulen aber ich schreib mal ein kurzes
rip daisuke hin. . .
Ich find deine charaktere mal wieder super, und ich glaube
die ff wird noch sehr sexy werden haha...
kanns nicht erwarten weiter zu lesen : DDDD~

Von:  Tattoo
2008-12-14T14:01:03+00:00 14.12.2008 15:01
soooooooooo, dann kann ich ja jetzt mit rumzitieren und -kommentieren anfangen!^^

> „Und genau das meine ich“, seufzte Mana und schaute kurz zu den beiden anderen, die sich offenbar gegenseitig anfeixten.
also ich hab ja viel vorstellungsvermögen, behaupte ich mal, aber ich krieg es einfach ni gebacken, mir vorzustellen, dass mako grinsen/feixen kann... und dann auch noch ausgerechnet mit haku!! @.@

> „Ich bin keine Jungfrau, aber ich vögel auch nicht alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist.“
> „Nein, du schüttelst es noch herunter!“, lachte Daisuke.
*lach* der war gut! ID

> Außerdem können sie sich nicht gegenseitig verletzen, dafür lieben sie sich zu sehr.
na das sah bis jetzt aber ni so aus... aber es gibt dieses sprichwort vom lieben und necken ja ni umsonst, ne?! ^_~

> „Los, Hakuei, beiß mich, kratz mich, ja! Noch mal! Ahh... tu mir weh, füg mir Schmerzen zu!
> Ja! Genau so! Und jetzt fang endlich an! Ah, genau so!“
oi, ich kann's ni ab, wenn einer beim sex die ganze zeit quasselt >_> ... na aber haku scheint's ja ziemlich anzumachen ;D

> Eine Weile betrachtete Mana das dämonische Lächeln des anderen, dann vergrub er das Gesicht
in beiden Händen und wünschte sich weit weg, ganz weit weg.
*mana pat* der hat in deinen ffs echt nix zu lachen, der ärmste~

sehr guter start, macht auf jeden fall lust auf mehr!^^
aber ich hab noch keinen lieblings-chara >_<
- daisuke is zu... aufgekratzt, pervers, selbstverliebt und vor allem LAUT
- haku is ganz okay, lässt sich aber zu leicht von dai anstacheln, was den coolness faktor deutlich senkt
- mako is dagegen cool, aber sein plan is schwachsinnig, deshalb fällt er auch weg
- mana kommt bis jetzt noch am ehesten als lieblings-chara in frage, aber er is so vornehm und - angesichts dai's und haku's 'verhalten' *räusper* ziemlich hilflos, deshalb... *kopf schüttel*
aber es kommen ja noch andere leutchen ins spiel ^_~


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