Zum Inhalt der Seite

Chalk 'n Cheese

Wenn man das Unerkannte entdeckt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zeit

„Nein! Chris! Bitte … bitte! Tu mir das nicht an!“

Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Mittlerweile drückte sie die Wunde am Arm mit aller Kraft zu, um nicht noch mehr Blut zu verlieren.

Chris regte sich nicht und lag weiter mit blutigem Mund auf dem Bett.

Emily sackte in sich zusammen und weinte an sein Bein angelehnt.
 

„Wieso? Chris… Das ist nicht wahr, das ist nicht wahr… Trink doch!“
 

Und dann spürte sie, wie Chris sich bewegte. Sie sah mit großen Augen auf und er wischte sich gerade den Mund ab. Seine Augen glühten schwach-rot.

„Emily?“, krächzte er und suchte mit seinen Augen den Raum ab, ohne sich aufzusetzen.
 

Emily schluckte den erneuten Tränenwall herunter und stand auf.

„Chris!“ Sie sah ihn zitternd an und er streckte seine Hände nach ihr aus.

Sie setzte sich sofort neben ihn und gab ihm ihren Arm, an dem er schnell und tief sog. Sie spürte, wie ihr schwindelig wurde, doch sie wollte nicht schon wieder ohnmächtig werden, sondern Chris so schnell es ging in die Arme schließen und für immer bei sich behalten.
 

„Entschuldige“, flüsterte Chris, als er endlich von Emily abließ. Sie war bei Bewusstsein, doch nur so gerade noch.

Er nahm sie erschöpft in die Arme und lehnte sich mit ihr an die Wand.

Eine Weile lagen sie sich still und friedlich in den Armen und genossen die gegenseitigen Berührungen.

Christopher strahlte wieder seine gewohnte Wärme aus, obwohl er noch fremdartig nach der anderen Frau roch.

Emily richtete sich langsam auf und sah ihm müde in die Augen.
 

„Ich dachte schon, sie hätte dich ganz ausgesaugt, dass du…“ Sie wollte den Satz nicht beenden und sah zur Seite.

„Dank dir nicht. Wie bin ich eigentlich hierhin gekommen?“

Er sah sich um und dann wieder auf Emily.

„Ihr kamt hierher. Also, die Frau hat dich hierher gebracht.“
 

„Was? Hat sie dir was getan?“ Christopher hielt sich im Zaum, aber er hatte wirklich Angst um Emily und sah ihr in die Augen.

Sie lächelte beschwichtigend.

„Nein, keine Sorge. Aber…“ Emily zögerte.

„Sie hat sich an mir verbrannt und meinte dann, dass ich … reinblütig sei. Sag, stimmt das?“ Emily schaute ihn mit großen Augen an. Doch er war sichtlich geschockt und wusste nicht, was er sagen sollte.

Nach schier endlosen Minuten bewegte er seine Lippen.

„Das würde so einiges erklären. Aber ganz ehrlich: ich weiß es nicht.“

Seine Gesichtszüge hatten sich wieder etwas beruhigt und er sah sie jetzt nur noch besorgt an.

Emily ließ sich wieder gegen seine Brust sinken.
 

„Würde das etwas zwischen uns ändern?“, fragte sie nach langem Zögern und mit zitternder Stimme.

Sie hoffte natürlich, dass Christopher sie nicht enttäuschen würde.

„Ich vermute leider ja.“

Emily löste sich sofort von ihm und sah ihn panisch an.

„Wieso?“

„Wenn du tatsächlich ein reinblütiger Vampir sein solltest, haben deine Eltern sicher schon einen Verlobten für dich. Du-“

„Ich will aber keinen anderen außer dir!“

„-Du musst die Blutlinie bewahren. Die Reinheit muss erhalten bleiben. Da haben wir keine Chance gegen.“

„Warum?“

„Emily, es ist einfach so. Ich weiß nicht besonders viel über uns Vamp-“

„Aber DAS weißt du natürlich?“

„Hör zu! Sowas muss man wissen, egal, welcher Kategorie man als Vampir angehört. Ich habe nie dran gedacht, aber jetzt macht es einen Sinn.“

„Ach so, und welchen Sinn?“ Sie war aufgestanden und konnte seine negative Aura nicht länger ertragen.

„Na, deine ‚Sportlichkeit‘, dein Gourmet-Blut, deine Fähigkeit, Feinde zu verbrennen und dich somit zu schützen, einfach alles!“

„Ach so, das macht mich schon zum Reinblut, ja? Und deswegen können wir nicht zusammen bleiben?“, fragte sie aufgebracht und lief im Zimmer umher.
 

„Wenn jede Liebe so leicht zu erschüttern wäre, ich dachte bei uns…“ Doch nun brachen Tränen aus ihr heraus.

„Ich dachte, wir wären was besonders … Anna und Tom sind so unschuldig verliebt und können ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Warum nicht wir? Bis auf die Tatsache, dass Vampire Blutsauger sind, sind sie doch menschlich! Es würde niemandem auffallen…“ Sie stand am Fenster und ihr tropften die Tränen vom Kinn aufs Dekolleté. Ihr Blick galt nicht Christopher, sondern dem Schnee, der nun friedlich dalag. Der Schneesturm hatte aufgehört, jetzt, wo die Vampirfrau verschwunden war.

„Liebe kann alle Hindernisse überwinden, heißt es, oder?“

Jetzt galt ihr Blick Christopher, der sie die ganze Zeit voll Schmerz angesehen hatte und nun aufstand.

Er wollte sie umarmen, doch sie zog sich zurück.

„Emily…“

Sie umarmte sich selbst und sah ihn nicht an.

„Sag es. Sag, dass das nicht das Ende sein wird. Sag, dass du mich nicht wegen einer solchen Lappalie verlassen wirst!“ Sie kniff die Augen zusammen.

Christopher ließ die Arme fallen und sein Gesicht sah entnervt aus.
 

„Emily … wenn wir uns nicht aus freien Stücken trennen, werden SIE es tun. Und das wird für mich … w-wir werden keine Chance haben, wenn du tatsächlich reinblütig sein solltest. Glaube mir einfach.“ Er klang flehend und Emily sah ihn wieder an.

„Aber ich will nicht! Wir werden kämpfen! Bis aufs Blut! Chris … ich liebe dich. So sehr…“ Jetzt zog Chris sie in seine Arme und hielt sie fest. Sie umklammerte ihn ebenfalls und weinte in sein Oberteil.

„Ich dich doch auch, Emily!“, antwortete er und sog den Duft ihrer Haare ein.

„Lass uns erst mal abwarten, bis wir die Wahrheit kennen. Dann können wir uns einen Schlachtplan zurechtlegen, ok?“

Er strich ihr durchs Haar und sie nickte schluchzend.
 

Der nächste Tag verlief weitgehend gut.

Der größte Teil der Schneemassen war über Nacht wie verschwunden, nicht geschmolzen, aber als hätte jemand alles weggeschippt. Die Räumfahrzeuge taten ihr übriges und man konnte sich wieder frei bewegen und raus gehen.

Die drei vermissten Schüler wurden bei einem Bäcker aufgefunden, bei dem sie in der ersten Etage hatten übernachten können und alle waren heilfroh, dass niemandem etwas passiert war.

Tom und Anna waren frisch verliebt und hingen nur aufeinander und Emily und Chris verdrängten beide die vielleicht bittere Wahrheit über Emilys Blutlinie und gaben sich ebenfalls fröhlich.

So neigte sich auch die Kursfahrt dem Ende entgegen und am Abend herrschte rege Aufbruchstimmung.

Koffer wurden hervor gezerrt, Klamotten flogen herum und die Leute rannten von einem ins andere Zimmer.
 

„Wie kann man in vier Tagen nur so viel Chaos schaffen?“, fragte Christopher mit hochgezogenen Augenbrauen, als er auf seinem Bett saß und Tom beim Aufräumen zusah.

Der sah achselzuckend auf.

„Gute Frage. Aber wenn ein Mädchen mit im Zimmer war, kann sowas mal passieren.“

„Huh? Dass deine Klamotten rumliegen- aaah.“ Christopher grinste.

„Anna?“, fragte er schmunzelnd und war aufmerksamer.

Tom nickte nach kurzem Zögern.

„Jaah. Die waren doch gestern vor dem Schneesturm shoppen und haben auch Unterwäsche eingekauft…“

Er wurde rot und drehte sich mit dem Rücken zu Christopher, um vorsätzlich ein T-shirt zu falten.

„Und sag bloß, ihr habt es getan?“

Tom erstarrte kurz, aber überspielte das mit einem Grinsen über seine Schulter.

Christopher nickte anerkennend.

„Es war toll! Bis ich…“ Er drehte sich um und ließ sich aufs Bett fallen. Sein Grinsen war verschwunden und er sah Christopher seufzend an.

„Bis was?“, hakte Christopher nach.

„Bis ich nicht mehr konnte. Wir waren gerade so…heiß und dann konnte ich nicht mehr. Einfach so. Es war schrecklich.“ Er faltete die Hände über der Stirn und sah Richtung Boden.

Christopher nickte mitleidig.

„Du liebst sie einfach zu sehr. Nichts verwerfliches, aber … setz dich nicht unter Druck, dass euer erstes Mal perfekt sein soll. Das klappt sonst nie.“

Tom grunzte abfällig.

„Super. Soll ich sie enttäuschen?“

„Das hast du doch schon.“

Tom sah ihn nachdenklich an.

„Ich versuch‘s. Was ist denn mit Emily und dir? Habt ihr schon-“

„Nein. Wir warten auf den perfekten Moment.“

Tom nickte.

„Nicht, dass es dann auch so ’ne Pleite wird … das war‘s dann mit dem perfekten Moment.“

Er lachte missbilligend auf und erstarb wieder.

Christopher sah ihn schmunzelnd an.

„Ich hoffe nicht, nein.“
 

Wenige Stunden später saßen sie in England im Zug, der vom Flughafen abfuhr und alle nach London zurückbrachte.

Emily konnte vor lauter Aufregung kein Auge zumachen und saß wie auf heißen Kohlen je näher sie Kings Cross kamen. Bald schon konnte sie ihre Eltern über die vielleicht bittere Wahrheit befragen.

Christopher hielt die ganze Fahrt über ihre Hand fest in seiner und hatte die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Er wollte sie beruhigen, doch wenn er selbst sich nicht sicher war, ob sie auch später noch zusammenbleiben konnten, half das Emily wenig.

Wenn ihre Eltern genau deswegen immer so ausgetickt waren, war das wahrscheinlich das Ende. Oder sie würden Christopher töten, wenn sie sich wiedersetzte. Das wäre dann allein ihre Schuld gewesen.

Aber von ihm getrennt zu werden? Für immer…? Lieber würde sie sterben!

Aber ihn am Leben zu wissen, ihn in der Schule sehen zu können und mit ihm später, wenn er bei allen in Vergessenheit geraten wäre, zu fliehen … auch keine schlechte Idee. Es wäre zumindest ertragbar.
 

Sie musste ein sehr angestrengtes Gesicht gemacht haben, als Anna sie antippte.

Emily sah erschrocken auf.

„Was?“

„Ärgert dich was?“, fragte Anna mit einem Schmunzeln über ihre Tagträumerei.

Emily grinste unbehaglich.

„Nein, ich hab nur keine Lust auf Zuhause…“

Sie seufzte und sah aus dem Fenster, wo entfernt der Big Ben und das London Eye zu sehen waren. Es dauerte also nicht mehr lange…

„Warum? Stress mit deinen Eltern?“

„KANN man so sagen“, presste sie heraus und sah wieder ernst drein.

„Das ist Mist. Ansonsten komm zu mir, ich hab immer einen Schlafplatz für dich. Kannst auch bei mir wohnen! Ich hab niemanden, der mich nerven könnte.“ Anna zwinkerte ihr zu und wurde prompt von Emily umarmt. Daran hatte Emily nicht gedacht gehabt.

Annas Eltern hatten sich vor einem halben Jahr getrennt und ihr eine eigene kleine Wohnung geschenkt, damit es keinen Streit gab, zu wem sie ziehen sollte. Auch überwiesen sie ihr monatlich genug Geld zum Leben, sodass Anna sich voll und ganz auf die Schule konzentrieren konnte und nicht arbeiten gehen musste.

„Danke!“

„Immer gern.“

„Und wenn Tom bei dir ist?“

Tom spitzte die Ohren, als Emily seinen Namen erwähnte.
 

„Dann machen wir ‘nen flotten Vierer, wenn du Chris auch noch mitbringst.“

Er grinste die beiden Mädchen und Christopher an.

„Jaah, klar“, meinte Christopher und wurde ein wenig rot.

„Aber einen Pyjamaabend kann man doch machen, oder? Vier Leute sind eh das Maximum an Platz in meiner Wohnung.“ Anna sah zur Decke und dachte nach.

„Ja. Vier Leute.“ Sie grinste in die Runde.

Emily ließ Anna immer noch nicht los.

„Danke, wirklich!“ Sie blinzelte Tränen weg.

„Gern doch.“ Anna umarmte sie ebenfalls fest.
 

Der Zug fuhr mit quietschenden Rädern im Bahnhof ein und kam schließlich zum Stehen.

Emily suchte aus dem Abteil heraus ihre Eltern und sah sie schließlich ziemlich am Ende des Bahnsteigs nahe der Halle mit wachen Augen stehen.

Christopher stieg als erstes aus und Emily sah, das er in die Richtung ihrer Eltern nickte. Als sie aus dem Zug gestiegen kam, waren Eva und Albert auf dem Weg zu ihnen und sahen Emily freudig an.

„Hallo mein Schatz“, begrüßte ihre Mutter sie freudig und umarmte sie, doch Emily machte keine Anstalten, sie ebenfalls zu umarmen. Sie hielt lediglich ihre Jacke in ihrem Arm und ließ die Begrüßung über sich ergehen. Das hatte Albert bemerkt und hob die Hand.

„Hi Schatz.“

„Hi Dad“, antwortete Emily mit müdem Lächeln.

Eva verzog das Gesicht und zog Emily am Arm neben sich her aus dem Bahnhof heraus.

„Und, wie war es-“

„Wir müssen reden!“

Sie hatte sich aus Evas Arm befreit und sah nun ihren Vater und sie an, während Christopher sich neben sie gestellt hatte und ihren Rücken berührte.
 

Ihre Eltern sahen Emilys ernsten Gesichtsausdruck und waren sofort alarmiert.

„Was ist passiert?“, knirschte Albert und sah zu Christopher, der keine Miene verzog.

Der klopfte Emily leicht auf den Rücken und sie sah zu ihm hoch.

„Ich kenne ein Café, wo man ungestört reden kann.“
 

Albert und Eva nickten und zusammen gingen sie zum Auto und Christopher führte sie auf schnellstem Weg zu einem kleinen Café in einer Seitenstraße kurz vor dem London Eye.

Sie betraten den modernen, kleinen Laden und Christopher führte sie zu einem größeren Tisch mit Sitzbank, der ziemlich abseits vom Verkaufstresen und den übrigen, wenigen Tischen, die halb besetzt waren, gelegen war.

Als sie saßen, war sofort ein Kellner zur Stelle und alle bestellten sich Getränke.
 

„Nun?“, stocherte Eva nach und seufzte laut auf. Ihr graute es vor dem, was auch immer die beiden ihnen zu sagen hatten.

Doch bevor Emily anfangen konnte, bekamen alle ihre Getränke und sie wartete, bis der Kellner außer Hörweite war.

Sie tippte nervös an ihrem Wasserglas und dachte nach, wie sie anfangen könnte…
 

„Sagt mal … wie habt ihr mich immer davon abhalten können, ein richtiger Vampir zu sein?“, begann sie schließlich und sah ihre Eltern missmutig an.

„Was? Oh, ähm … Wir haben von MYKO von Anfang an eine Impfung für dich bekommen gehabt, die du alle 5 Jahre erneuert bekommen hast. Die nächste Impfung wäre dieses Jahr dran…“

„Vergesst es!“, sagte sie laut und ihre Finger krallten sich in ihre Beine.

„Wir denken, du solltest langsam erwachen, Schatz, also bekommst du auch keine Impfung mehr.“

Albert hatte beruhigend auf sie eingeredet und Emily sah verwundert auf. Sie würde ihre Kräfte nicht mehr unterdrückt bekommen? Sie würde endlich zum Vampir werden?

„Wieso auf einmal?“, fragte sie verdutzt und sah abwechselnd Christopher und ihre Eltern an.
 

„Naja, langsam sollte dein Wachstum erst mal gehemmt werden. Ab jetzt wirst du wichtige Aufgaben bekommen, die nicht leicht zu meistern sein werden. Und dafür brauchst du deine besonderen Kräfte.“

„Wo wir bei meiner eigentlichen Frage wären.“, ergänzte sie und holte tief Luft. Christopher ergriff unter dem Tisch ihre Hand und wand sie in seine. Er spürte deutlich, dass sie vor Aufregung eiskalt war und zitterte.

„Die wäre?“, fragte ihre Mutter mit freundlicher Stimme und lächelte.
 

„Bin ich … reinblütig?“, sagte sie mit bebender Stimme und traute sich nicht, aufzusehen. Sie ließ ihren Kopf gesenkt und kniff die Augen zusammen, jede Sekunde darauf gefasst, eine Antwort zu hören.

Doch ihre Eltern sahen sich nur schuldbewusst an und dann erst auf Christopher, der sie erwartungsvoll anstarrte.

„Schatz, du bist trotzallem ein normales Mädchen, wie jetzt auch, wie früher. Es-“

„Bin ich es? Oder nicht?“, wiederholte sie mit Nachdruck und sah nun ungeduldig auf.
 

Ihre Mutter nickte.
 

Emily riss es vor Wut in die Höhe.

„Toll, dass ich es jetzt erfahre! Und, was ändert sich alles, huh? Sagt mir jedes Detail!“, schrie sie beinahe.

Sie wollte nicht so in Rage geraten, aber die Vorstellung, eine derartige Antwort zu erhalten im Gegensatz zur realen Situation war doch ein großer Unterschied. Es war endgültig und eine bittere Wahrheit.

Christopher zerrte sie wieder nach unten auf ihren Sitzplatz und zog sie an seine Brust.

Sie krallte sich an ihn und ließ ihr Gesicht halb verdeckt an ihm ruhen.

Ihr Atem ging unregelmäßig und sie zitterte gut sichtbar am ganzen Körper.
 

„Emily, es wird sich … einiges ändern, aber nicht alles.“

„S-sagt mir nur eins: was ist mit Christopher und mir?“, fragte sie mit bebender Stimme und ihr linkes Auge, was noch zu sehen war, blinzelte schnell hin und her.

Eva sah ihren Mann seufzend an, wandte sich dann wieder Emily zu und antwortete: „Du hast bereits einen Verlobten, tut uns leid. Es ist unumgänglich. Ihr werdet keine Zukunft haben, allein schon, weil Christopher kein reinblütiger Vampir ist.“

„Es tut uns leid, Emily.“
 

Emily war erstarrt.

Das Unmögliche war eingetroffen. Das Unfassbare. Das Endgültige?

Sie befreite sich von Christopher, der ebenfalls erstarrt war, aber das Ganze, so schien es, besser hinnehmen konnte als sie.

Emily konnte keine Worte finden für das, was sie fühlte.

Enttäuschung, Trauer, Wut … all das beschrieb ihr Innerstes nicht mal annähernd.

Sie durfte nicht mit dem Mann zusammen sein, den sie liebte. Den sie mehr liebte als jemals irgendjemanden. Den sie mehr schätzte und dem sie mehr vertraute als sich selbst.

Er war ihr Leben und nun musste sie ihn verlassen für jemand fremden?
 

Benommen stand sie ohne ein weiteres Wort auf und ging aus dem Laden, den Blick ins Nichts gerichtet. Nicht einmal Christopher konnte sie zurückrufen oder zurückblicken lassen, als er ihren Namen rief.

Der kalte Novemberwind blies ihr scharf ins Gesicht und Tränen strömten lautlos ihre Wangen hinunter, doch sie spürte ohnehin nichts mehr.

Ihre Zukunft war verplant und sie konnte nichts daran ändern!? Würde man Chris umbringen, wenn sie sich widersetzte? Lag es allein in ihrer Hand? Würde sie es riskieren wollen, den einzigen Mann, der sie jemals glücklich machen würde, umbringen zu lassen, bloß, damit sie mit ihm zusammen sein konnte?
 

Emily kam an der Brüstung zur Themse an und sah ins schwarze Wasser hinab.

Es kam ihr vor, als würde es sie begrüßen wollen, doch sie kam nicht voran. Sie wollte rüberklettern, doch sie kam nicht von der Stelle.

Dann spürte Emily einen heißen Abdruck auf ihrer Wange und sah langsam neben sich. Ein verschwommenes Gesicht wurde immer klarer und Christopher formte sich aus dem Nebel, der sie traurig ansah.

„Chris“, flüsterte sie heiser und er umarmte sie und riss sie von der Brüstung weg.

„Oh Emily, was tust du? Bleib bei mir!“, hauchte er mit schmerzverzerrter Stimme an ihr Ohr.

Emily sank in seinen Armen zusammen und schluchzte auf.

„Aber du wirst getötet! Sie werden dich umbringen! Ich kann das nicht zulassen … “

„Nein, Emily, nicht. Keiner wird mich töten. Alles wird gut, ja? Hey…“ Er sah sie an, doch sie war zu schwach ihren Kopf ebenfalls zu heben und so fasste er sie mit der linken Hand am Kinn und drückte sie nach oben. Ihre Augen waren gerötet und Tränen liefen über ihre eiskalten Wangen.

„Hörst du? Ich bleibe am Leben und immer bei dir, klar? Was könnte mich schon von dir trennen?“

Er rüttelte sie leicht, da sie keine Reaktion von sich gab.

„Emily! Hast du verstanden?“, ermahnte er sie und sah ihr scharf in die Augen.

Sie hickste und nickte leicht.

„J-ja…“, flüsterte sie.

Christopher umarmte sie wieder fest und küsste ihr Haar.

„Ich werde dich nie allein lassen, egal, wer hinter mir her sein sollte. Du bist mein Grund zum Leben!“, sagte er mit voller Ernsthaftigkeit und hob sie vom Boden ab. Emily hielt ihn nun ebenfalls fest in ihren Armen und weinte nun nicht mehr wie in Trance, sondern ausgiebig und laut an seiner Schulter.
 

Dass jemand jemals solche Gefühle für sie haben würde, hätte sie früher nie geglaubt. Von solch einer unendlichen Liebe wagen die wenigsten zu träumen und leben dementsprechend gehemmt oder über die Maße. Doch sie schien sie wahrhaftig zu erleben und war mehr als glücklich.
 

„Chris … ich liebe dich!“, sagte sie schließlich mit zitternder Stimme, als er sie wieder vorsichtig am Boden absetzte und vorsichtshalber noch festhielt.

Er lächelte sie sanft an.

„Ich liebe dich auch.“

Dann küsste er sie ausgiebig und lange und sie schmiegte sich an ihn. Sie hatte wieder einigermaßen Kraft in ihren Gliedmaßen und zog ihn näher zu sich heran.

Beide genossen die Nähe und das warme Innere des anderen, dass sie Emilys Eltern nicht kommen hörten.

Erst, als Albert sich räusperte, stoben sie auseinander.
 

„W-wir … ich komm heute nicht mehr nach Hause. Anna macht eine Pyjamaparty und ich wollte dahin“, sagte Emily schnell, um vom Thema abzulenken, bevor ihre Eltern etwas anderes sagen konnten.

Sie sah unschuldig auf und lächelte leicht. Damit hatte sie ihre Eltern immer rumgekriegt und so auch heute.

„Ist gut. Aber ruf an, wenn was sein sollte. Was ist mit Schlafsachen?“, antwortete ihre Mutter sanft.

„Ach, ich bekomm doch immer was von Anna, das ist schon ok.“

„Aber komm morgen nicht so spät nach Hause. Wir wollen dich auch nochmal sehen, bist ja schließlich unsere Tochter“, fügte ihr Vater hinzu und sah sie streng an. Emily nickte vehement.

Sie nickten schließlich und gingen mit Emilys Koffer zurück zum Auto. Als sie in der nächsten Gasse verschwunden waren, atmete Emily auf und sah Christopher glücklich an.

Der jedoch runzelte die Stirn und sah noch immer in die Richtung, wo Eva und Albert verschwunden waren.
 

„Was ist los?“, fragte sie überrascht und sah ebenfalls in seine Blickrichtung.

„Ich frage mich, was das soll.“

„Wie?“

„Naja, schau mal … einerseits sind sie so gegen mich und unsere Beziehung, aber dann lassen sie uns auch wieder allein und scheinen zu glauben, wir würden uns den ganzen Tag über nicht sehen. Das kann ja wohl nicht sein.“

„Du denkst also, sie … bespitzeln uns? Und tun nur so, als ob sie mir vertrauen würden?“, fasste Emily seine Gedanken zusammen und sie erschienen ihr relativ logisch.

Es war wirklich seltsam gewesen. Die Abende, an denen sie die beiden (beinahe) erwischt hatten, waren sie vollkommen ausgetickt und heute ließen sie sogar eine gemeinsame Übernachtung zu, die mehr als offensichtlich war, auch wenn Emily extra nur für sich selbst gesprochen hatte.
 

Sie seufzte.

„Was sollen wir dagegen machen? Besser so als gar nicht, oder?“ Emily hatte sich zum Gehen umgewandt.

Christopher fuhr unruhig herum.

„Ja, wahrscheinlich schon.“

Emily lächelte über die Schulter zurück.

„Ich ruf am besten mal Anna an.“

Schon zückte sie ihr Handy und drückte zweimal die Tasten, als sie Anna schon dran hatte.

„Hey, Anna. Gut angekommen? … Jaah, klar, hehe. Du, ich wollte fragen wegen … genau. … JA? Du bist ein Schatz, echt! … Danke. Wann? … Ok, bis später! Ich dich auch, bye.“
 

„Und?“, hakte Christopher nach, obwohl nach Emilys Reaktionen klarstand, dass sie heute Abend kommen konnten.

„Geht klar, wir können ab 5 Uhr zu ihr.“ Emily grinste. Sie war froh, dass die Aussicht auf heitere Stunden ausgelassen sein bevor standen mit den Menschen, die sie im Moment am liebsten um sich hatte.

Sie ging wieder auf Christopher zu und schmiegte sich an ihn.

„Na, Kätzchen?“, grinste er scherzhaft und tätschelte ihren Kopf.

Sie schnurrte auf seine Reaktion hin wie eine Katze und musste lachen.

Dass Freud und Leid so nah beieinander lagen, hatten wohl beide nicht gewusst. Sie umarmten sich wieder und Christopher flüsterte beinahe in ihr Ohr.

„Und was machen wir jetzt?“

Emily wurde rot, aber sie wusste selbst nicht, warum.

Sie ließ etwas von ihm ab und sah ihm in die Augen.

„Hast du ‘ne Idee?“, fragte sie unschuldig.

Er sah nachdenklich in die Luft und legte seine Stirn gegen ihre.
 

„Wir könnten zu mir. Robin dürfte in Schottland sein. Der wollte sich mit anderen Vampiren dort treffen.“

Er grinste schelmisch und Emily wurde misstrauisch.

„Gern. Und dann?“, hakte sie nach.

„Och … lass uns schauen, wenn wir da sind, ja?“, antwortete er geheimnisvoll. Sie nickte schließlich und malte sich auf dem Weg zu seinem Haus 1000 Dinge aus, die sie dort erwarten konnten. Aber wenn er schon vorschlug, dass sie zu ihm gingen und sie waren dort allein, konnte es ja nur eins bedeuten und sie war mehr als nervös, aber der perfekte Moment war es in jedem Fall.

Nur der Gedanke, dass ihre Eltern sie beschatten würden, kratzte etwas an der heilen Welt, die sie gerade erfuhren. Könnten sie sich dann voll und ganz ihrer Liebe hingeben, wenn die Gefahr bestand, dass jeden Moment jemand alles zerstören könnte?

Doch sie hoffte inständig, dass ihre Eltern ihr ganz vertrauten und alles nur Hirngespinste waren.
 

Ehe sie sich versah, war sie mit Christopher an seinem Haus angelangt. Er öffnete ihr galant das schmiedeeiserne Tor und öffnete ihr ebenfalls ganz gentlemen-like die Haustür.

Doch Emily entfuhr ein kleiner Überraschungslaut, als Robin ihr gegenüberstand.

Er sah sie ebenfalls perplex an und als Christopher hinter Emily auftauchte, nickte er.

„Aha, wer kommt denn da?“, feixte er und machte den beiden Platz.

„Solltest du nicht schon längst in Schottland sein?“, grummelte Christopher im Vorbeigehen und schob Emily voran ins Haus hinein.

Robin schloss die Tür hinter den beiden, um nicht zu viel Sonnenlicht herein zu lassen.

„Ich wollte gerade los, aber … ihr scheint was Wichtiges vorzuhaben, hm?“
 

Christophers Gesicht verfinsterte sich und er bleckte wohl die Zähne, da Robin direkt darauf ansprang und in Angriffsposition überging.

Emily lief sofort zwischen die beiden und drückte sie auseinander.

„Was soll das? Aufhören!“, befahl sie und sah beide abwechselnd an.

„Als ob mich ein Mensch aufhalten könnte“, lachte Robin abwertend und zog ihr Handgelenk an seinen Mund.

Emily zuckte zusammen und Chris schritt sofort ein.

„Robin, ich warne dich!“, sagte er erzürnt. „Sie ist kein Mensch!“

„Chris!“, erschrak Emily und sah ihn unverständlich an. Sie schüttelte leicht den Kopf und gebot ihm Einhalt.

Es musste ja nicht jeder gleich wissen, wer sie wirklich war, wenn sie noch nicht mal Reißzähne und kein Verlangen nach Blut hatte.
 

Robin horchte auf und ließ von ihrem Handgelenk ab.

„Was bist du denn dann? Eine Hexe“, beantwortete er seine Frage selbst und machte sich bereit zum Beißen. Seine spitzen Zähne ragten aus seinem Mund heraus und er sah Christopher kampflustig an. Emily hatte noch immer die Hand auf Christophers Brust als Abwehr liegen.

„Emily, sag es ihm. Los.“ Christopher wurde ungehalten und schien jeden Moment bereit, auf seinen Bruder loszugehen.

Emily sah respektvoll auf Robins Zähne und war darauf gefasst, sie jeden Moment in ihrer Haut zu spüren.

Sollte er es doch wagen…

Doch im letzten Moment bekam sie Angst und Robin wich mit einem Ruck vor ihr zurück.

„Hexe“, nuschelte er und rieb sich seine Hand, die rot vor Hitze war.
 

„Ich bin keine Hexe!“ Langsam verlor sie selbst die Geduld mit ihm.

„Ich…“, begann sie, doch wusste nicht recht, was sie sagen sollte.

„Robin, sie ist ein reinblütiger Vampir“, kam Christopher ihr zuvor und nahm Emilys Hand.

Robin richtete sich auf und sah misstrauisch auf Emily herab.

„Das … ist ein Scherz, oder? Ihr wollt mich verarschen“, lachte er dunkel und schüttelte den Kopf, während er sich seine Jacke von der Garderobe nahm.

„Guter Witz“, brüllte er auf und blieb an der Türschwelle stehen.

„Es ist kein Witz“, sagte Emily und sah ihn ernst an.
 

Er blickte über die Schulter zurück und drehte sich schließlich ganz um.

„Du meinst es ernst, Kleine? Aber du hast doch nicht mal die Zähne dafür. Und Blut trinkst du auch nicht, oder?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Na siehst du. Wo habt ihr bloß den Schwachsinn her? Reinblütige Vampire sind heutzutage sowas von selten. Und dann halten sie sich nur mit ihresgleichen auf und verachten jegliches ‚Untervolk‘. Und du sollst eine von denen sein?“

Sie nickte.

Robin lachte abermals und verschwand nach draußen.
 

Emily holte tief Luft. Warum glaubte er ihr nicht?

„Er wird sich noch wundern“, sagte Christopher mürrisch und zog sie sanft in Richtung Wohnzimmer. Als sie gerade auf dem Weg dorthin waren, hörten sie ein leises Klacken.

Beide wandten sich wieder zur Haustür um und entdeckten Robin, der mit finsterer Miene die Tür schloss und auf sie zukam.

„Los, erzählt mir mehr“, sagte er mit rötlichen Wangen.

Emily atmete erleichtert auf und sie setzten sich auf die beiden Sofas im Wohnzimmer. Christopher zog vorsorglich die Vorhänge zu, falls jemand zu neugierig werden würde.

Robin platzierte sich neben Emily, die näher an Christopher saß und sah beide misstrauisch an.

„Aber fasst euch kurz, ich hab nicht alle Zeit der Welt. Die anderen warten.“

Er verschränkte die Arme vor der Brust.

Emily sah erst Christopher an, dann wieder Robin.

„Ich … habe es eben selbst erst von meinen Eltern erfahren“, begann sie und wurde direkt unterbrochen.

„Deine Eltern sind auch Reinblüter?“

Emily starrte auf seine Arme und sah Robin dann wieder an.

„Ich weiß es nicht … das haben sie nicht gesagt.“

„Ich kann es auch nicht klar sagen, in ihrer Gegenwart fühle ich mich immer nur leicht unterdrückt und unerwünscht, aber sie besitzen beide keine Aura wie es üblich ist“, sagte Christopher mit Nachdruck.

„Den reinblütigen Vampir auf der Kursfahrt hab ich schon in weiter Ferne aufgespürt gehabt“, fügte er hinzu.

Robin sah seinen Bruder überrascht an.

„Du hast ein Reinblut getroffen? In Deutschland?“

Christopher nickte.

„Es war eine Frau.“

„Hm …“ Er nickte und sah wieder zu Emily. „Und du sollst auch reinblütig sein? Woran erkennt man das denn?“

Emily stutzte.

„Chris meint, mein Blut wäre wohl ganz anders, oder?“ Sie drehte ihren Kopf zu ihm und sah ihn fragend an.

Der sah sie ein wenig geschockt an.

„Nun ja, für mich schon. Aber…“

Doch Robin hatte Emily schon rücklings auf Christopher fallen lassen und beugte sich über sie.

„Ich würde es zu gerne testen…“, flüsterte er mit dunkler Stimme.

„Robin! Wag es dich ja nicht. Du hast sie doch schon mal ausgesaugt!“, motzte Christopher rum und ballte seine Fäuste.

Robin sah von Emily auf.

„Erzähl keinen Mist. Ich hatte keine Gelegenheit dazu. Ich durfte lediglich die Zähne in ihr versenken, mehr war da nicht, glaub mir. Sonst würde ich dich bestimmt verstehen, weshalb du so heiß auf sie bist.“

Christopher wusste darauf nichts zu antworten.

Robin beugte sich erneut herunter und sah Emily in die Augen.

„Darf ich?“, fragte er und Emily blinzelte verwirrt.

Er fragte sie, ob er ihr Blut saugen durfte? Seit wann das? Aber … was sprach dagegen? Wenn es nur ein bisschen war…

Sie nickte leicht, doch Christopher hielt Robins Kopf fest, bevor der zubeißen konnte.

„Ist das dein ernst, Emily? Bist du sicher?“ Er sah sie missmutig an, doch sie nickte und lächelte.

„Schon ok. Halte ihn auf, wenn er zu viel trinkt.“

Robin knurrte unter Christophers Hand.

„Lass mich los!“ Er zuckte zurück und schnappte nach Christophers Hand, doch der hatte sie schon weggezogen.

„Na dann los. Aber ich warne dich, Bruderherz…“

Robin schnellte herunter und Emily keuchte auf, als er seine Zähne in ihren Hals bohrte.

Sie verkrampfte. Er trank viel fordernder als Christopher und hielt sie fest zwischen seinen großen Händen.

Christopher sah dem Spektakel missgelaunt zu und streichelte Emily über die Wange. Sie schien so hilflos in seinen Armen. Er beugte sich zu ihr hinunter.

„Alles ok?“

„Ja“, flüsterte sie und schloss die Augen, um Christopher zu küssen.

Unbewusst drückte sie Robin tiefer zu sich heran und begann Christopher hektischer zu küssen und mit der freien Hand in seinen Haaren zu wuseln. Ihr Verstand schien sich zu verabschieden, als sie merkte, wie sehr sie erregt war und langsam kraftloser wurde.

Das heiße Blut, was ihren Hals entlang floss und der heiße Atem der beiden Jungs kamen ihr vor wie eine Orgie und sie genoss es auf unerklärliche Art und Weise.

Christopher genoss diese zügellose Art von Emily ebenso, doch als er merkte, dass sie schwächer wurde, sah er auf und löste sich von ihren Lippen.

„So, das reicht, du Nimmersatt!“

Mit einem wuchtigen Schlag gegen die Schulter fiel Robin rückwärts auf die andere Sofalehne und schnappte nach Luft. Christopher setzte Emily, die die Augen geschlossen hielt und keuchend atmete, aufrecht und hielt sie von hinten in den Armen.

Robin lachte leise auf und setzte sich wieder aufrecht hin. Er leckte die letzten Tropfen Blut genüsslich von seinen Lippen und seine Augen leuchteten Dunkelrot.

„Ok, jetzt hab ich‘s verstanden. Du bist wirklich ganz besonders lecker. Und ich fühle mich seltsam stark und satt…“ Er grinste sie an, doch Emily war immer noch wie in Trance.

„Toll, dann kannst du ja jetzt gehen“, knurrte Christopher und lehnte sich weiter nach vorne, um sie zu schützen.

„Keine Panik, ich bin schon weg. Was ein Festschmaus…“, summte er und verschwand schließlich nach draußen.
 

Christopher seufzte und schüttelte den Kopf. Was für ein Idiot…

Emily löste sich langsam von ihm und verharrte schließlich wieder.

„Bist du wirklich ok? Ich bringe dich ins Bett, ja?“, fragte Christopher besorgt nach und berührte sie am Arm.

„Nicht ohne dich“, murmelte sie leise, doch Christopher hatte es gehört, als hätte sie es geschrien.

Er lächelte.

„Ich komme doch mit, klar. Ich bewache dich.“

Doch sie drehte sich hektisch um, warf sich diesmal mit Absicht auf ihn und küsste ihn erneut voller Gier.

Er sah sie überrascht an, doch war alles andere als abgeneigt, ihren Kuss zu erwidern.

Emily keuchte auf, als sie sich kurz von ihm löste.

„Chris…“

Ihr Blick war verschleiert und Christopher musste nicht einmal erraten, was sie wollte. Es stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Der heiße Atem, der fordernde Kuss, ihr Körper … alles beschrieb nur ein Wort.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück