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Allein unter Männern-Das totale Chaos?

Dysfictional Family
von

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Ein furchbarer Tag Teil 2: Skys Entschluss

Nach dem ich endlich meinen Klassenraum gefunden hatte, ging ich hinein und alle sahen mich blöd an. „Hey, dass ist sie, die, die gestern in der Pfütze lag!“, schrie jemand. Ich sah mich um, wer das gesagt hatte. Oh nein, auch *der* noch. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Jetzt starrte erst recht jeder zu mir, außer einem Mädchen, das in einer Ecke stand und die *Bild* las. Vorne war ein Riesengroßer Artikel: *Shin, der Drummer von Cinema Bizarre im Krankenhaus.* Oh Gott. Ich ging zu dem Mädchen hin, ignorierte die anderen und nahm ihr die Zeitung aus der Hand. „Hey, kann man auch mal fragen?“, fauchte sie mich an. „Sorry, bitte, es ist dringend.“ Ich blätterte wie wild, bis ich merkte, dass sie gerade selbst den Artikel gelesen hatte. *Gestern gegen 12 Uhr fuhr ein Krankenwagen vor einen Wohnblock in der Straßburger Allee vor. Ein blonder Mann winkte dem Krankenwagen zu. Von überall kamen Schaulustige, um zu sehen, was los war. Dann, der Schock! Der Mann war Kiro, der Bassist von Cinema Bizarre. Keiner wusste, wo sich Cinema Bizarre nach dem letzten Konzert vor 2 Monaten aufhielten. Sie waren wie vom Erdboden verschwunden. Könnte sich in diesem Haus vielleicht die neue WG der beliebten Berliner I-Pop-Band Cinema Bizarre befinden?* Ich weinte. Die haben doch tatsächlich Bilder von meinem Bruder gemacht. Und Luminors Gesicht erst. Wie konnten sie es wagen, dass in der Zeitung zu berichten und abzudrucken? Und dann war da auch noch unser Haus, eher unser Wohnblock, deutlich zu sehen, was wenn da jetzt bald ein Haufen Fans standen? „Hey, alles in Ordnung mit dir?“, fragte mich das Mädchen. „Stehst du auch so auf CB, wie ich?“ Ich gab ihr keine Antwort, starrte einfach nur auf den Artikel. „Ja dass ist schon furchtbar, was dort passiert ist. Warum ausgerechnet Shin?“ Ob ich auf CB stand? Viel mehr als dass, ich liebte meine Jungs über alles, sie waren meine Familie, hatten sich alle nach dem Tod meiner Eltern so liebevoll um mich gekümmert, mich groß gezogen. Aber mit etwas hatte sie Recht: Warum ausgerechnet Shin, mein Bruder? *Nach 5 Minuten kamen 2 Krankenpfleger mit einer Liege heraus. Auf dieser lag Shin, der Drummer der Band, bewusstlos und stark blutend. Auch Luminor, der Keyboarder und 2. Leadsänger, kam heraus, sah sehr aufgelöst aus, hatte Blut an den Händen und im Gesicht. Was war geschehen? Hat Luminor seinen Bandkollegen das angetan? Sein Satz: >Ich fühle mich dafür verantwortlich und möchte ihn nicht wieder allein lassen!<, lässt uns Vermutungen anstellen, das er vielleicht etwas mit dem Unfall zu tun hat.* „Wenn Luminor ihm etwas getan hat, dann raste ich aus! Er hat garantiert etwas damit zu tun. Sonst hätte er kein Blut an den Händen und im Gesicht gehabt!“ Shit! Dieses Bild von Luminor zeigte eindeutig, dass seine Hände blutverschmiert waren und auch in seinem Gesicht Blut klebte. Wenn man es als unbeteiligte Person liest, könnte man sich tatsächlich denken, Luminor habe Shin so zugerichtet. Dieser Artikel warf ein schlechtes Bild auf ihn. „Wie bitte? Luminor könnte keiner Fliege etwas zu leide tun.“, brüllte ich sie an. Wieder starrten alle in meine Richtung. Der Junge von gestern sagte: „Och nee, nicht noch so eine Verrückte, die auf diese Schwuchteln steht.“ Allmählich wurde ich ärgerlich. „Sie sind keine Schwuchteln. Sie sind nett, liebenswert und alle voll in Ordnung.“, rief ich in die Klasse. „Ach, du scheinst sie ja ganz genau zu kennen.“ Er näherte sich mir und grinste mir frech ins Gesicht. Stur hielt ich dagegen. Dann ballte ich die Fäuste zusammen, so dass das Zeitungspapier in meinen Händen knisterte. Dann konzentrierte ich mich wieder vollständig auf den Artikel. *Genauere Auskünfte zum Geschehen gaben sie uns nicht. >Kein Kommentar!<, war Luminors Aussage. Dann stieg er in den Krankenwagen. Auch Kiro machte sich aus dem Staub. Was ist bloß los, mit der Band? Wir recherchieren weiter und halten Sie auf dem Laufenden.* Oh nein. Mir liefen noch mehr Tränen über die Wangen. Jetzt mussten wir schon wieder umziehen. Durch dieses Käseblatt würden bestimmt bald, wenn nicht schon sogar heute, jede Menge Fans vor unserem Haus stehen. Dass konnten wir nun überhaupt nicht gebrauchen. Sauer warf ich die Zeitung weg. „Hallo? Sag mal spinnst du total?“ Ich sagte nichts, sah sie bloß mit verheulten Augen ganz böse an. In diesem Moment klingelte es zur Stunde und der Lehrer kam rein. „Guten Morgen Schüler. Oh, ich sehe, hat unsere Neuzugängerin heute doch den Weg zu uns gefunden. Wie schön, würdest du dich bitte vorstellen?“ Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ging zur Tafel. Dort schrieb ich meinen Namen an *Sheila-Sophie Phönix* „Ein schöner Name Sheila. Mich würde jetzt aber mal interessieren, warum du gestern nicht da warst.“ „Sie war baden… in einer Pfütze!“ Alle lachten, mir war es aber nicht peinlich, nicht mehr, ich hatte andere Probleme. „Florian, jetzt lass deine Scherze!“, herrschte der Lehrer ihn an. „Wenn es doch aber stimmt?!“ „Ruhe!“ Mit einer Handbewegung brachte er alle dazu, still zu sein. „Bitte fahr fort!“ Was sollte ich sagen? „Bei mir zu Hause gab es familiäre Schwierigkeiten.“ Etwas Besseres fiel mir nicht ein. Irgendwie stimmte es ja sogar. „Nun, Sheila ist vor kurzem hier nach Berlin gezogen…“ Vor kurzem? Ich lebte schon mein ganzes Leben lang in Deutschlands Hauptstadt. Bin halt bloß immer von einem Eck Berlins ins andere gezogen wegen… „Und jetzt lebt sie hier mit ihren Onkeln, ihrer Tante und ihrem Bruder.“ Ich schluckte. Dieses Wort trieb erneut Tränen aus meinen Augen, aber ich hielt sie so gut es ging zurück. „Ähm, Herr Lehrer, darf ich mal schnell auf die Toilette?“ „Eigentlich nicht…“ „Ich muss aber ganz dringend! Frauenleiden, Sie verstehen?“ Er wurde rot und ließ mich gehen.

Puh endlich, war ich da raus. Ich hielt es nicht mehr aus, heulte drauf los. Das wäre ein schönes Bild gewesen, wie ich da so weinend gestanden hätte. Dieser äh… Florian hätte sich wieder einen Scherz daraus gemacht und der Lehrer hätte dämliche Fragen gestellt. Wo war mein Bruder? Ohne ihn hielt ich es nicht aus. Ich beschloss ihn *jetzt* auf eigene Faust zu suchen und auch zu finden, so weit weg konnte er doch gar nicht sein. Tut mir total leid Kiro, dass ich mein Versprechen nicht halten kann, aber nach Schule ist mir heute echt nicht. Draußen stand Kiros Auto, und er stand rauchend daneben. Gut er war tatsächlich geblieben, wie versprochen, aber es war auch gleichzeitig Mist, weil ich nicht wusste, wie ich an ihm vorbei kommen sollte? Schließlich sah er immer mal zur Schule, um zu schauen ob ich auch nicht einfach so ging. Ganz schön leichtsinnig, da rum zu stehen, wo ihn jeder sah! Wenn ihn nun jemand sah und erkannte? So weit schien er gar nicht zu denken, oder denken zu können, vielleicht war es ihm auch egal. Jedenfalls brauchte ich ihn nicht fragen, ob er mich zu meinem Bruder fahren würde. Er würde mich bestimmt nicht zu Shin fahren, zumindest jetzt noch nicht, zu dieser Uhrzeit, wo noch Schule war, wir hatten ja beide ein Versprechen gegeben – welches ich leider unmöglich weiterhin einhalten konnte, bis zum Nachmittag hielt ich es nicht mehr aus – und in diesem Zustand, so zerstreut wie er war, baute er bestimmt noch einen Unfall, schließlich waren wir frühs schon nur mit einem Schrecken davon gekommen, ich wollte ihm das, in seinem Zustand, auch nicht zumuten. Ich ging ins Schulhaus zurück und benutzte den anderen Ausgang. Gegenüber war gleich eine Bushaltestelle. Zum Glück hatte ich meinen Ausweis noch von gestern einstecken. Also stellte ich mich hin und wartete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2008-12-31T12:06:08+00:00 31.12.2008 13:06
hey mal wieder ein cooles kapi...^^ freu mich schon aufs nächste!!!^^


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