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Decay in a Showcase

~In Überarbeitung~ Kapitel 4 überarbeitet
von

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Der namenlose Retter

Der namenlose Retter
 

Kapitel 3
 

Ihr war heiß... so heiß.
 

Ihre Adern schienen mit flüssigen Feuer gefüllt zu sein und setzten sie innerlich in Brand. Tosend und knackend brach es sich durch ihren Leib, riss sie auseinander.

Ihre Muskeln gehorchten ihr nicht mehr, als sie sich gegen den Schmerz stemmen wollte. Ihre Glieder fühlten sich bleischwer an. Wie nach einem langen Trainingstag, nur wusste sie instinktiv, dass diese Qualen kein Training verursachen konnte.
 

Sakura stöhnte leise.
 

Wo bin ich nur? Selbst diesen Gedanken zu formulieren, kostete sie Kraft.
 

Ihr war so unendlich heiß und sie hatte Durst. So großen Durst...
 

Mit einer unglaublichen Willensanstrengung schaffte sie es, ihre Lippen zu öffnen, doch ihre Stimme kündigte ihr den Dienst. Kein Laut kam über ihre Lippen, allerdings spürte sie plötzlich, wie aus heiterem Himmel, eine kühle Hand, die ihr unter den Kopf fasste und sie sanft hochzog.

Ein Becher wurde gegen ihre Lippen gedrückt und leicht gekippt. Sakura, die dieses Gefühl nicht sofort einordnen konnte, verschluckte sich natürlich als das Wasser in ihre Kehle floss. Sofort als der Jemand neben ihr das bemerkte, verschwand der Becher von ihrem Mund.
 

Hustend krümmte sie sich zusammen. Wasser in die Luftröhre zu bekommen war keine angenehme Erfahrung. Dafür brauchte man auch keine Medic-Nin zu sein, um das zu wissen. Leider ersparte ihr dieses Wissen nicht das raue Gefühl in der Kehle, einerseits durch den nicht gelöschten Durst, andererseits durch das starke Husten.
 

Ein leises Klacken neben ihrem Lager verriet ihr, dass der Becher zu Boden gestellt wurde. Nur Sekunden später bemerkte sie eine weitere Hand, die ihre Schulter umfasste, um sie zu halten, damit sie nicht kraftlos umfiel. Dankbar lehnte sie sich gegen die Stützen und versuchte den Hustenreiz zu bekämpfen, der sie noch immer nicht verlassen wollte.
 

Nachdem sie langsam wieder normal atmen konnte, verließ sie eine Hand wieder und kurz darauf spürte Sakura erneut das leichte Drücken des kühlen Bechers. Diesmal waren sie beide vorgewarnt, weswegen ihr Retter nur langsam das Wasser in ihren Mund kippte, damit sie vorsichtig schlucken konnte und nicht wieder halb erstickte.
 

Wasser! Sakura konnte nicht in Worte fassen, wie sich das anfühlte. Noch nie schmeckte einfaches, kühles Wasser so lecker wie jetzt. Sie fühlte sich wie eine Verdurstende in der Wüste, die nach unendlich langer Zeit doch noch etwas zu Trinken bekam.
 

Sakura grummelte laut, als der Becher- und damit auch das Wasser- abrupt verschwand, doch sie war zu schwach um sich dagegen heftiger zu wehren, als nur durch ein leises Grunzen. Ihre laschen Proteste wurden sowieso von der Person ignoriert, die gerade behutsam ihren Kopf auf dem Boden ablegte.
 

Das Wasser hatte ihr genügend Kraft gegeben, sodass sie erneut versuchte ihre Augen zu öffnen und diesmal gelang es ihr sogar. Dennoch konnte sie kaum etwas erkennen, denn ein milchiger Schleier lag über ihren Augen und verhinderte ein klares Sehen.
 

Sie sah nur einen verschwommenen schwarzen Schemen der sich sehr schnell von ihr entfernte. Vielleicht war das ihr Retter...
 

Da er jedoch nicht gewillt schien, ihr seine Identität mitzuteilen, was er durch sein Schweigen die ganze Zeit deutlich gezeigt hatte, versuchte Sakura erst gar nicht weitere Details von ihm wahrzunehmen. Zumal er sowieso nicht mehr in ihrer Nähe war.
 


 

Tief verwurzelte Instinkte trieben sie dazu, sich nun ein genaueres Bild von ihrem Aufenthaltsort zu machen.
 

Über ihr war es finster, also befand sie sich in einer Art Unterschlupf. Wenigstens musste sie nicht im Freien liegen, auch wenn sie sich dort sicherer fühlte, als an einem Ort, von dem sie nicht wusste wo und vor allem was er war.

Es sah allerdings nicht so aus, als sei die Decke aus Torf oder Ästen, sie schien massiver... fester zu sein. Vielleicht aus Stein...

Sakura rollte ihre Augen so weit es ging zur linken Seite und erhaschte einen verschwommenen Blick auf die Seitenwände.

Hier bestätigte sich ihre anfängliche Vermutung.

Flackernder Feuerschein malte tanzende Muster auf die steineren Wände. Solche deutliche Kerben, Mulden und Nischen existierten nur in einer Höhle. Nun fiel ihr auch die Kühle auf, die sanft über ihre rechte Wange strich. Und das obwohl neben ihr ein Feuer brannte. Der Eingang musste folglich ganz in der Nähe liegen, oder zumindest eine Öffnung durch die Frischluft von Außen in die Höhle dringen konnte.
 

Sakura wandte den Kopf nun ganz zur Seite und schloss müde die Augen.
 

Die Hitze, die sie die ganze Zeit über in ihrem Körper spürte, stammte vom Fieber. Hohes Fieber, wie sie feststellen musste. Denn alle Versuche ihren Gedanken eine Richtung einzugeben, scheiterten sang und klanglos. Ihr war es aber wichtig, sich einen Überblick über ihre Gesundheit zu verschaffen. Es dauerte ein wenig länger als sonst, doch nach einigen Minuten war sie geistig soweit wieder hergestellt, das sie ihre mentale Untersuchung beginnen konnte.

Ihre Bestandsaufnahme war mehr als niederschmetternd. Zu dem Fieber was ihren Körper schwächte, kamen noch drei gebrochene Rippen, etliche Prellungen, Schnitte und Verstauchungen, die tiefe Fleischwunde in ihrer Schulter und ein immenser Blutverlust. Außerdem hatte sie fast kein Chakra mehr und konnte sich deshalb auch kaum bewegen.

Wenn sie keine Hilfe von einem ausgebildeten Medic-Nin bekam, würde sie noch mindestens drei Wochen hier unbeweglich liegen müssen. Sakura seufzte, wenigstens das funktionierte noch einwandfrei. Aber vor allem interessierte sie, wer sie gerettet hatte. Auch wenn der Jemand das augenscheinlich nicht wollte, war die Kunoichi trotzdem neugierig und vor allem zutiefst dankbar. Doch bevor sie erneut die Augen öffnen- und nach dem schwarzen Schemen linsen konnte- war sie schon in einen tiefen, erschöpften Schlummer gefallen.

Das leichte Schlafmittel in ihrem Wasser, war einfach nicht zu schmecken gewesen.
 


 


 


 

Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug, spürte sie, dass ihr Fieber fast vollständig verschwunden war. Sie hatte nur noch eine leicht erhöhte Temperatur, doch das war nicht besonders besorgniserregend. Die Höhlendecke über ihrem Gesicht war klar und deutlich zu sehen. Selbst den kleinsten Riss konnte sie nun wieder erkennen. Sakura fühlte sich merkwürdigerweise erholt und kräftig.
 

Merkwürdig... eigentlich hätte ich noch lange nicht so erholt sein können. Ich frage mich, was...
 

Ein erstickter Schrei entfuhr ihr, als sich wie aus dem Nichts ein schwarzes Tuch über ihre Augen legte und ihr die Sicht nahm. Sakura wollte sich wehren, doch ihre Hände wurden brutal zu Boden gerissen. Sie konnte einen leisen Schmerzensschrei nicht unterdrücken.

Der eisenharte Griff ließ jedoch nicht um einen Deut nach.

Die junge Anbu verstand natürlich, was ihr der Jemand damit sagen wollte und gab schließlich nach, ließ ihre Arme unten, während er ihr das Tuch um den Kopf band. Als ihr Blick verschleiert war, spürte sie nach einigen erwartungsvollen Herzschlägen wie zwei kalte Hände über ihren Oberkörper fuhren und sie sanft abtasteten.
 

Unwillkürlich lief ihr ein Schauer über die Haut.
 

Der Griff eben fühlte sich ganz anders an. So brutal und rücksichtslos. Doch jetzt war er so vorsichtig... dachte sie verwirrt. Sie war sich nun sicher, dass es ein Mann war, der sie gerettet hatte. Vom Körperbau her konnte es keine Frau sein, dafür war der Schemen, den sie gesehen hatte, viel zu breit, groß und muskulös.
 

Langsam glitten die Finger über ihren Oberkörper und verharrten schließlich über ihrem wild pochenden Herzen. Sakura schämte sich urplötzlich, doch sie konnte ihr rasendes Herz nicht abbremsen. So hatte sie noch niemand berührt. Es war so neu und irgendwie... schön . Es war unmöglich das Gefühl in Worte zu fassen, obwohl sie sonst für jede Situation einen passen Ausdruck parat hatte.
 

Ihre Überlegungen wurden unterbrochen, als ein stetiger Chakrastrom in ihren Körper floss und ihre Reserven erneuerte. Ihre Augen weiteten sich überrascht unter dem schwarzen Tuch und ihr stockte unwillkürlich der Atem. Sofort ließ der Chakrazufluss nach, doch als Sakura wieder normal weiter atmete, kehrte die volle Energie zurück.

Dankbar nahm die junge Anbu das Chakra an, ließ es in jede Zelle strömen und fing dann ganz langsam an ihre Wunden zu heilen.

Zuerst schloss sie die tiefe Stichverletzung in ihrer Schulter, die schon fast von selber verheilt war und fügte dann ihre gebrochenen Rippen zusammen. Es schmerzte heftig, doch sie biss die Zähne zusammen und fuhr trotzdem konsequent fort. Gerade als sie mit der letzten Rippe fertig war, verschwand der Chakrastrom so plötzlich wie er gekommen war.

Sakura hörte ein leises, erschöpftes Keuchen und setzte sich vorsichtig auf. Das warme Gefühl verschwand und zurück blieb die Erkenntnis, dass er ihr zu viel seines Chakras gegeben haben musste. Sie konnte viel zu viele Wunden heilen, auch wenn sie noch lange nicht wieder kampffähig war. Ihr gesamter Körper tat noch immer weh und protestierte gegen die Bewegung, die sie jetzt vollführte. Sie achtete nicht darauf. Ihr Drängen ihn zu berühren, um zu wissen ob es ihm gut ging, war stärker als der Schmerz.
 

Tastend streckte sie die Hände aus und fühlte plötzlich weichen Stoff, als er ihr schon abrupt wieder entzogen wurde. Vollkommen überrumpelt, dass sie wirklich etwas zu fassen bekommen hatte, ließ sie es zu, dass eine Hand sie unwirsch zurück auf den Boden drückte. Kurz darauf hörte sie schleifende Schritte die sich langsam entfernten.

Sie schloss die Augen, lächelte leicht und schlief fast sofort ein.
 

In den folgenden Tagen fand immer wieder die gleiche Prozedur statt. Sakura bekam beim Aufwachen ein schwarzes Tuch um die Augen gebunden, ein immer weniger werdenden Strom an Chakra, danach etwas Essen und Trinken. Insgesamt drei mal pro Tag bekam sie Nahrung und Wasser und jedesmal wurden ihr die Augen verbunden. Immer wenn sie Anstalten machte, dass Tuch zu entfernen oder ihren Retter berühren zu wollen, wurde sie unsanft abgeblockt.
 

Nur einmal reizte sie ihren Retter mit ihren Versuchen ihm nahe zu kommen wohl so sehr, dass er ihre Hände mit den seinen am Boden hielt und sich rittlings auf sie setzte.

Knurrend.

Das Geräusch war so dunkel und wutgeladen, dass es Sakura fröstelte.

Als sie dann jedoch seinen warmen Atem an ihrer Wange spürte, hielt sie plötzlich ganz still. Eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus und eine wohlige, anregende Wärme flutete von ihrem Bauch aus in den gesamten Körper. Ihr Retter löste seine Hände von ihren und glitt bedächtig an ihren Seiten hinunter. Sanft hauchte er seinen Atem gegen ihren Hals. Sakura erschauderte und biss sich auf die Lippe. Egal was jetzt passierte, sie würde sich nicht wehren. Doch urplötzlich war das Gewicht auf ihren Hüften weg- und Sakura wieder alleine. Verwirrt und zutiefst bestürzt über sich selber.
 

Knapp zehn Tage nach ihrer Flucht vor den Oto-Nins fühlte Sakura sich wieder soweit hergestellt, dass sie es wagen wollte nach Konoha zurückzukehren. Bei der morgendlichen Essensration versuchte sie ihrem Retter ein paar Worte zu entlocken, indem sie ihm ihr Vorhaben offenbarte. Sonst zog sie es lieber vor zu schweigen, da er sowieso nicht mit ihr sprach.

“Ich würde heute gerne nach Konoha aufbrechen. Dank deiner Pflege bin ich beinahe vollständig wiederhergestellt.” In Sakuras Stimme schwang ehrlich gemeinte Dankbarkeit mit. Zwar war sie ein wenig enttäuscht, dass sie noch immer am Leben war, doch so hatte sie noch eine weitere Chance ehrenvoll im Kampf zu sterben. Ihr Retter schwieg, wie schon die ganzen letzten zehn Tage. Sie hatte auch nichts anderes erwartet.

Dann allerdings geschah etwas, mit dem sie nicht gerechnet hätte und das sie unwillkürlich zum Lächeln brachte.

Seine Fingerspitzen berührten zögerlich ihre Wange. Glitten hauchzart über ihre Haut und hinterließen ein kribbelndes Gefühl.

Genauso schnell wie sie aufgetaucht waren, verschwanden sie dann allerdings auch wieder. Zurück blieb nur ein leichtes Prickeln an den Stellen, wo er sie berührt hatte.
 

Nach dem Essen wurden ihr die Waffentasche und ihr Beutel mit den Heilmitteln unsanft in den Schoß geworfen. Etwas leichtes, dünnes folgte ihnen. Vorsichtig löste die junge Anbu die Augenbinde, blinzelte mehrmals, und sah ein Blatt Papier auf ihrem Schoß liegen. Mit eleganter, klarer Schrift standen dort folgende Worte:
 

Kunoichi aus Konohagakure.

Die Schriftrolle und die Arzneien wirst du in deinem Beutel nicht mehr finden. Ich habe sie unter deinem Namen in das Dorf gebracht. Dem Mädchen geht es gut, sie ist wieder vollständig genesen.
 

Sei vorsichtig und pass auf dich auf,

dein namenloser Retter
 

Die Höhle war vollkommen leer, als Sakura sich umschaute.

Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht und sie flüsterte leise “Danke.”

Dann stand sie auf, band sich die Taschen um und machte sich auf den langen Rückweg nach Konoha.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  asdf123
2011-09-14T15:12:33+00:00 14.09.2011 17:12
sasuke ist der namenlose retter wie geil ist das denn

Von:  MissSmeralda
2009-02-25T00:05:20+00:00 25.02.2009 01:05
tolles kapi mal wieder =)
freu mich schon aufs nächste =)
lg -BlackCherry-
Von:  Billy
2008-12-09T15:29:27+00:00 09.12.2008 16:29
ooooch wie schön! klasse Kapitel!
ich muss gleich weiterlesen!!! sorry das meine Kommis immer so kurz sind, aber ich weiß nie was ich schreiben soll auser das alle deine Kapitel megageil sind^^

lg Billy
Von: abgemeldet
2008-11-15T10:36:27+00:00 15.11.2008 11:36
wer ist woll der namen losser ritter *grübbl* kan mir iwie vorsteln wer das ist
aber behalte es mal für mich XD
lg hanola ^^


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