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Nothing else matters

Together till the End
von

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Nobody wants to be lonly

Ilian saß etwas abseits im weichen Gras unter einem schattenspendenden Baum und schaute bei dem Trainigskampf von Marek zu. Der Schwarzhaarige trat gegen einen der Älteren an, da er nun wirklich schon erstaunliche Fähigkeiten besaß. Es war ihm ein Rätsel wie er sich trotz des beachtlichen Gewichts der Rüstung so frei bewegen konnte, als wäre sie ein Fliegengewicht. Sie schien ihm nicht im Geringsten zu behindern. Er war einfach nur beeindruckend. Sein Kampf glich eher einem Tanz, jeder Schritt war elegant und gezielt. Mit Leichtigkeit parierte er jeden Schlag gegen sich. Der Rothaarige gab einen verärgerten Laut von sich. Selbst hier im sitzen nervte ihn die Rüstung und sein Arm schmerzte noch immer von dem schweren Schwert. Wie machte der das nur?! Doch was Ilian wirklich wurmte war, dass sich irgendetwas in ihm verändert hatte. Er merkte es wenn er, wie jetzt, Marek beobachtete, sie miteinander sprachen, sie sich zufällig berührten. Aber auch wenn er nur an ihn dachte. Ihm wurde irgendwie warm und in seinem Magen kribbelte es wie verrückt. Doch was es war konnte er nicht sagen. Es war einfach nur seltsam. Der Junge hatte das Bedürfnis ständig in der Nähe des Adligen zu sein, wollte ihn nie mehr missen. Aber wahrscheinlich empfand er das nur so, weil Marek sein erster richtiger Freund war, da er bis jetzt niemanden so wirklich vertraut hatte. //Vermutlich bilde ich mir das auch nur ein…//, sagte er sich selber.
 

Die beiden Kontrahenten beendeten den Kampf und gaben sich kameradschaftlich die Hand. Dann kam Marek auf ihn zu, ließ sich einfach neben ihm ins Gras fallen. Er legte das Schwert neben sich und öffnete seinen Brustpanzer und löste den Armschutz. Anschließend legte er sich hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ilian ließ unbewusst seine Augen über seinen muskulösen Oberkörper gleiten, der nur von einem sehr engen weißen Hemd bedeckt war, hoch zu seinem Gesicht. Kleine Schweißperlen schimmerten auf der alabasterweißen Haut und sein rabenschwarzes Haar wog sich sanft im Wind. Ohne diese kleinen Anzeichen, das Leben in diesen absolut perfekten Körper steckte, könnte man ihn für eine Statur oder eine Puppe halten. Nie schien dieses Gesicht eine ungewollte Reaktion zu zeigen oder gab ungewollt Gefühle preis. Doch das passte nur zu gut zu der schweigsamen Art des Älteren. Ilian störte es nicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, sie würden sich auch ganz ohne Worte verstehen.
 

„Dein Kampf war wirklich beeindruckend!“, meinte der Rothaarige anerkennend. Marek öffnete seine Augen wieder, sah ihn einen Moment schweigend an. „Du hättest ihn genauso gut gemeistert.“, sagte er mit tonloser Stimme, als hätte er ihm keinerlei Mühe gekostet: „Aber danke.“ Er setzte sich wieder auf und sammelte seine Sachen ein. „Komm, wir gehen!“ „Geht nicht.“, erwiderte Ilian: „Hab noch ne Trainigsstunde.“ Der Ältere sah leicht irritiert drein, nickte aber. „Wir sehen uns.“ Dann ging er weg. Ilian hingegen schlug eine andere Richtung ein. Er hatte nicht wirklich was zu tun, doch gerade wollte er etwas allein sein. Sein Weg führte ihn hinunter zum Fluss. Es war wunderbar idyllisch hier und ein perfekter Ort um mal etwas Abstand zu bekommen. Der Junge legte sich einfach ins Gras, sogar ohne die Rüstung zu lösen, und schloss die Augen.
 

„Na, so allein?“, holte ihn eine Stimme in die Wirklichkeit zurück: „Heute mal ohne deinen Bodyguard unterwegs?!“ Ilian sah auf, und in das Gesicht des Älteren, mit dem Marek vorhin trainiert hatte. Es war ein wahrer Hüne, mit etwas längerem braunem Haar. In dessen Augen glitzerte Siegesgewissheit und auch etwas Unbestimmbares auf. „Ich brauch keinen Bodyguard!“, meinte der Rothaarige trotzig: „Das beweise ich dir jeder Zeit!“ Sein Besucher lachte auf. „Nein, nein. Ich bin nicht deswegen hier. Ich wollte nur mit dir über Marek reden.“ Ungefragt setzte er sich neben ihn. „Ich bin übrigens Daniel.“ „Interessiert mich nicht.“, erwiderte Ilian kühl. Er hatte nun wirklich keinen Bock sich irgendwelches Zeug anzuhören und auf die Bekanntschaft seines älteren Mitschülers konnte er getrost verzichten. „Sei doch nicht gleich so abweisend!“, wehrte dieser sich: „Es könnte dich aber interessieren, mit was für einem Kerl du da dein Zimmer teilst.“ „Wie meinst du das?“ Nun war Ilian doch hellhörig geworden. „Wovon sprichst du?“ Ein süffisantes Grinsen breite sich auf dem Gesicht des Braunhaarigen aus, bevor er begann zu erzählen. „Du weißt bestimmt, dass er der Sohn des hiesigen Feudalherren ist, einer der reichsten und einflussreichsten Familien der Gegend. Es heißt, dass er auf gutaussehende Jungs steht. Angeblich hält er sich immer für eine Zeit lang einen Jungen als so ne Art persönlichen Lustknaben. Er lebt bei ihm auf dem Schloss und muss rund um die Uhr zu seiner Verfügung zu stehen. Und wenn er genug von ihm hat, setzte er ihn einfach vor die Tür, mit der passenden Menge Schweigegeld.“ Der Jüngere konnte das eben Gehörte nicht glauben. „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich!“ „Und warum zum Teufel sagst du mir sowas?“ Daniel feixte breit. „Mach mir halt Sorgen. Du passt genau in sein Schema. Und dann bewohnst du auch noch das gleiche Zimmer wie er.“ Er rückte näher heran und bedachte ihn mit einem gespielt besorgten Gesichtsausdruck. „Oder läuft da schon längst was zwischen euch? Muss ich mir Sorgen machen?“ „Red keinen Scheiß!“, fuhr Ilian auf. Er erhob sich und machte sich wutschnaubend auf den Weg zurück ins Schloss. „Und sprich mich ja nie wieder an!“
 

Schnellen Schrittes lief er die Anhöhe hinauf. Sein Blut kochte geradezu. Bestimmt war sein Gesicht schon ganz rot davon. Er konnte es einfach nicht glauben! War Marek wirklich ein solch gefühlskaltes Arschloch, der Menschen nur zu seinem Vergnügen ausnutzte, ohne Rücksicht auf Verluste? Nein, das WOLLTE er einfach nicht glauben! So wirkte der Adlige eigentlich auch gar nicht. Gut, er war nicht der Aufgeschlossenste, doch solche Abgründe besaß er bestimmt nicht! Ilian konnte sich doch nicht so getäuscht haben. Und schließlich waren sie doch, Freunde oder? Er hatte ihm Trost gespendet und gab ihn Halt. Doch da war noch etwas anderes… Das Schloss kam in Sichtweite, als er plötzlich am Rand etwas bemerkte. Etwas abseits, im Schatten eines großen Baumes, saß tatsächlich Marek, zusammen mit einem Jungen, und sie unterhielten sich angeregt. Hatte Daniel doch Recht gehabt? Auf einmal traf Ilians Herz ein Stich. Plötzlich war es glasklar. Ohne es selbst zu merken, hatte er sich in den Schwarzhaarigen verliebt. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Vor Schmerz hätte er am Liebsten laut geschrien. Wie hatte das nur passieren können? Das war zu viel für Ilian. Er beschleunigte seine Schritte, wollte grad einfach nur noch weg.
 

***
 

Ilian stand schon eine Weile unter der Dusche, wollte sich wieder beruhigen, doch innerlich war er noch so aufgewühlt wie zuvor, es half alles nichts. Er schnaufte unwirsch und schloss entnervt seine Augen. Allerdings schossen ihm jetzt plötzlich Bilder durch den Kopf, schreckliche, peinigende, schmerzhafte Bilder. Er sah vor seinem inneren Auge wie Marek mit anderen Jungs intim wurde und sie dann einfach eiskalt vor die Tür setzte. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und er fühlte auch den beschämenden Stich der Eifersucht. Ob er vielleicht gerade jetzt mit dem Jungen zugange war, mit dem er sich so angeregt unterhalten hatte? Bestimmt… Aus welchem Grund war er denn sonst noch nicht zurück? Wie vielen seiner ehemaligen Liebesaffären war er wohl, ohne es zu wissen, begegnet? //Verdammt, wie ist es nur dazu gekommen?!//, fragte sich der Rothaarige verzweifelt und sank auf den gekachelten Boden.
 

„Alles Okay?“
 

Marek stand im Türrahmen und kam langsam auf ihn zu. Er trug ein einfaches schwarzes Hemd und eine dazu passende Hose. Er hatte also offensichtlich geduscht und sich umgezogen. Bestätigte sich seine Befürchtung etwa? Anstatt jedoch zu antworten drehte Ilian seinen Kopf und blickte auf den gekachelten Boden. Musste er ihn auch gerade in so einem schwachen Moment erwischen? Der Adlige stand nun schon hinter der Trennwand und musterte ihn eingehend. „Es ist nichts. Lass mich einfach!“ Der Jüngere versuchte seine Emotionen in seiner Stimme zu verbergen, doch so wirklich schien er das nicht geschafft zu haben, denn der Fürstensohn kam näher. „Denkst du ich nehme dir das ab? Blind bin ich nun wirklich nicht!“ Er griff nach seinen Arm und zog ihn wieder auf die Beine. Ilian wehrte sich nur halbherzig, ließ sich aus der Dusche bugsieren und sich in einen Bademantel einpacken. Dann führte ihn Marek zu seinem Bett und brachte ihn dazu sich zu setzten. Dann setzte er sich neben ihn und sah ihn ernst an. „Möchtest du darüber reden?“ Der Rothaarige sah ihn mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck an, doch der Ältere konnte etwas in dessen Augen aufflammen sehen, dass ihm ganz und gar nicht gefiel. „Daniel kam vorhin bei mir an und hat mir erzählt, dass du dir Jungs zu deinem Vergnügen hältst und sie einfach vor die Tür setzt, wenn du genug von ihnen hast. Stimmt das?“ Eigentlich war ihm angst und bange vor der Antwort, doch jetzt musste er es unbedingt wissen.
 

Marek stand auf und schritt rüber zum Fenster, wo er seinen Blick über den rötlichen Abendhimmel streifen ließ, und schwieg eine Weile bevor er antwortete. „Ja, es stimmt…“ Der Kleinere war entsetzt. „WAS?!“ Der Schwarzhaarige drehte seinen Kopf und wiedererwartend konnte er Schmerz und Trauer in seinen dunklen Seelenspiegeln erkennen. Doch nun war Ilian vollends verwirrt. Marek setzte sich wieder zu ihm aufs Bett und begann zu erzählen. „Mein Vater wurde nur der Lehnsherr, weil sein älterer Bruder starb, bevor er dieses Amt antreten konnte. Mein Vater hatte ihm gegenüber solche Schuldgefühle, dass er seine Frau ehelichte, als meine Mutter starb. Mein Vater hat mich seit diesem Tag dazu getrimmt, ein ehrbarer Nachfolger zu werden, da ich und mein Cousin für Außenstehende praktisch in Konkurrenz zueinander stehen. Eigentlich sollte er diesen Titel eines Tages übernehmen, doch jetzt habe ich ihm das sozusagen weggenommen. Trotzdem sind wir unsere einzigen wirklichen Freunde. Wir können nicht einfach so unsere Gefühle zeigen, oder sie zulassen. Stets müssen wir uns korrekt verhalten und dürfen praktisch niemanden vertrauen. Und Liebe kommt da schon gar nicht in Frage…“ Ein melancholisches Lächeln trat auf seine Lippen. „Schon erbärmlich sich auf diese Weise Zuneigung zu holen, oder? Aber ich bin auch nur ein Mensch.“ Er verfiel in ein verzweifeltes, freudloses Lachen. „Und schlecht lebt es sich auch nicht gerade als Sexspielzeug des großen Marek Curott!“ Ilian war entsetzt. Nie hätte er gedacht, dass der Adlige solch ein schweres Schicksal mit sich herumtrug. Er verstand seinen Schmerz nur zu gut. Marek war auch nichts weiter, als ein Gefangener dieser Gesellschaft.
 

„Das tut mir leid…“
 

Bevor er es selbst registrierte hatte er schon diese mitfühlenden Worte ausgesprochen und eine Hand auf seinen Arm gelegt. Der Schwarzhaarige wandte sich ihm zu und sah erstaunt drein. Dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck und auf einmal spiegelte sich wieder Schmerz und Trauer in seinen onixfarbenen Augen. „Danke…“ Ilians Herz begann plötzlich zu rasen und er spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er stammelte etwas Unverständliches und stand hastig auf. Plötzlich hatte er nur noch den Drang so schnell wie möglich Abstand zwischen sie zu bringen. Allerdings rutschte er durch seine überstürzte Handlung aus, da seine Füße noch immer feucht waren. Doch anstatt auf den harten Boden aufzuknallen fingen ihn zwei starke Arme auf, und bevor er es realisierte, zog ihn Marek schon auf seinen Schoß. „Vorsicht, nicht das du dich verletzt!“ Nun lief der Rotschopf vollends puderrot an. „Ja, Da… Danke!“ Schlimmer konnte es einfach nicht mehr kommen. Er wollte Abstand zwischen sie bringen und stattdessen saß er jetzt breitbeinig auf seinem Schoß! Verlegen wandte Ilian seinen Kopf und wünschte sich meilenweit weg. Marek wiederum verstand diese Verhaltensweise vollkommen falsch. „Du verabscheust mich jetzt sicher, oder? Ich könnte jedenfalls verstehen wenn es so wäre. Ich kann mich ja selbst nicht sonderlich leiden, da versteh ich dass nur zu gut…“ Seine Stimme war getränkt von Schmerz und die unterschwellige Angst vor Ablehnung. Resigniert wandte er sich ab. Nun hatte der Jüngere ein schlechtes Gewissen und alle Peinlichkeit war vergessen. Sofort setzte Ilian einen ernsten Gesichtsausdruck auf. „Nein! Nein, so ist das nicht! Bitte, glaub mir!“ Er nahm sein Gesicht in die Hände, um ihn so dazu zu bringen ihn wieder anzusehen.
 

Ihre Augen trafen sich. Beide versanken förmlich in den tiefen Seelenspiegeln des anderen. Ihre Gesichter waren nun ganz dicht beieinander, so dass sich ihr Atem vermischte. Es war, als hätte die Zeit beschlossen still zu stehen und sogar Sekunden verschwammen zur Ewigkeit. Da ging plötzlich ein Ruck durch Ilian. Er schlang die Arme um den Nacken des Schwarzhaarigen und verband vorsichtig ihre Lippen zu einem schüchternen Kuss. Ein seltsames Flimmern eroberte auf einmal seine Brust, ein unbekanntes Verlangen, nach Marek, nach seiner ungeteilten Nähe, sammelte sich in seinem Bauch und ein heftiges Zittern durchlief seinen Körper. Es war Ilians erster Kuss und nie hatte er etwas Schöneres gespürt. Warum er das tat konnte er sich selbst nicht erklären. Da war nur diese innere Stimme, die ihn geradezu dazu trieb. Marek ging es innerlich jedoch nicht anders. Es war bei weitem nicht das erste Mal das er geküsst wurde, doch aus irgendeinem Grunde war es anders. Wärme erfüllte sein Herz, seine Seele, machte ihn gierig nach mehr. Der Erfahrenere knabberte sacht an der Unterlippe des Rothaarigen, welcher seinen Mund darauf ein Stück weit öffnete, so dass er seine hungrige Zunge in dessen warme Mundhöhle tauchen konnte. Neugierig erforschte er das unbekannte Gebiet, strich die geraden Zahnreihen entlang und stupste vorsichtig ihr Gegenstück an, liebkoste sie zaghaft. Nebenbei umarmte er ihn fester, drehte ihn etwas und zusammen sanken sie in die Kissen, so dass der Fürstensohn nun über den Jüngeren lag. Dann löste er sich von ihm, so dass sie sich in die Augen sehen konnten.
 

Beide waren gleichermaßen verwirrt und aufgewühlt und sahen sich unsicher an. Ein schwerer Seufzer verließ Mareks Kehle. Er schloss seine Augen und lehnte seine Stirn gegen die des Untenliegenden. Ihren beiden Herzen rasten nur so dahin und ihre Atmung ging um einiges schwerer, als noch vor wenigen Augenblicken. Für einen Moment herrschte Schweigen. Dann öffnete Marek seine Augen wieder und sah ihn unergründlich an. „Empfindest du etwas für mich, Ilian?“, fragte er leise. Ilian errötete leicht und ließ sich kurz Zeit, bevor er sein Herz öffnete. „Ich liebe dich, Marek.“ Der Schwarzhaarige stöhnte gequält auf. Dann umspielte jedoch ein leichtes Lächeln seine Lippen. „Eigentlich hatte ich sowas ja vermeiden wollen…“ „Was meinst du?“, fragte Ilian völlig entgeistert. Sein Gesicht nahm auf einmal einen gequälten Ausdruck an. Eigentlich schlug sein Herz schon länger für den kleinen Wirbelwind. Doch es ihm offenbaren hatte er nicht gewollt. Er hatte sich geschworen, nie wieder jemanden näher zu kommen. Und da tauchte einfach Ilian auf und warf seine ganzen Vorsätze über den Haufen. Diesmal war es jedoch anders. Es war mehr als das primitive körperliche Verlangen, sondern wahre Gefühle. Das erste Mal in seinem Leben… „Ist nicht so wichtig!“, meinte er schließlich mit einem beschwichtigenden Lächeln.
 

Marek beugte sich vor um den grad unterbrochenen Kuss fortzusetzen. Er setzte ihn mit der gleichen Intensität und Leidenschaft fort, als hätte es überhaupt keine Unterbrechung gegeben. Ilian schloss die Augen und ließ sich nur zu gerne mitreißen. Allerdings behielt der Adlige doch, aufgrund seiner Erfahrung, die Oberhand. Der Rothaarige hatte jedoch kein Problem damit sich führen zu lassen. Viel zu berauschend war das Gefühl, welches er dafür bekam. Der Ältere löste den Kuss schon bald wieder und wanderte über seine Wange zu seinem Hals. Dort knabberte er vorsichtig an der empfindlichen Haut und saugte ab und zu daran, bis er ein dunkles Mahl hinterlassen hatte. Nebenbei öffnete er den Bademantel des Untenliegenden und erkundete dessen, bis dato verdeckte, Haut. Sein Körper war so unglaublich verlockend und anziehend, Marek wollte nie wieder aufhören ihn zu berühren. Noch immer hatte er einige jugendliche Züge. Viel mehr als er selbst. Aus irgendeinem Grund wirkte er zerbrechlich. Seine Muskeln waren mehr angedeutet als ausgeprägt. Und sein unglaublicher Geruch brachte sein Blut geradezu zum Kochen. „Oh Ilian, du bist so sexy!“, hauchte er mit seltsam belegter Stimme Ilian ins Ohr. Nun ließ der Schwarzhaarige seine Lippen die samtene Haut des Jüngeren erkunden. Mit seiner Zunge umspielte er die linke Brustwarze, bevor er sie auch mit den Lippen umschloss, daran saugte und vorsichtig knabberte. Die andere bearbeitete er derweil mit der Hand. Marek genoss es wie sich Ilian leicht unter seinen Liebkosungen wandte. Obwohl er nun wirklich mehr als genug Erfahrung in Sachen Intimität hatte, verwöhnt hatte er seine Bettgefährten eher nicht, nicht auf diese Weise. Um genau zu sein war es sogar so, dass sie ihn immer eine Weile liebkosen mussten, bevor er ihnen überhaupt etwas Ähnliches wiedergeben konnte. Doch jetzt war alles einfach komplett anders. Und der Rotschopf war der Grund dafür.
 

Ilian wusste gar nicht wie ihm geschah. Ein berauschendes, nie gekanntes Gefühl erfasst ihn und flutete durch jede einzelne seiner Zellen. Sein Atem hatte sich inzwischen zu einem erregten Keuchen entwickelt. Ihm wurde so unglaublich heiß und er spürte wie sich sein Blut in seiner Leistengegend zu sammeln schien, wo sich ein gewisses Ziehen ausbreitete. Noch nie zuvor hatte er sich seinen Trieben in irgendeiner Form hingegeben, hatte es irgendwie als schwach und unnatürlich empfunden. Doch heute was alles anders. Es war viel intensiver, stärker. Und Marek löste es aus. Der Junge lag einfach da und nahm begierig alles was der Ältere ihm gab. Dann geschah jedoch etwas mit dem er nicht gerechnet hatte, und was ihn laut aufstöhnen ließ.
 

Unweigerlich schreckte Ilian zusammen, als er merkte was da gerade mit ihm geschah. Sein Protest ging allerdings in einem lauten langgezogenen Stöhnen unter. Der Rothaarige war drauf und dran die Besinnung zu verlieren. Vollkommen willenlos gab er sich ihm einfach hin. Seine Lustbekundungen wurden immer lauter, während er haltsuchend seine Finger in den seidigen Strähnen seines Verwöhners vergrub. Mareks Liebkosungen nahmen zu, wurden immer intensiver, und trieben Ilian unaufhaltsam seinem ersten Höhepunkt entgegen. Eine fast unerträgliche Hitze flutete seinen Körper, staute sich immer höher auf, bis sich plötzlich alles in ihm zusammenzog. Und dann kam er. Ilian konnte nicht anders, als laut zu schreien, als ihn sein Orgasmus überwältigte. Dann begrüßte ihn ein schwereloses Gefühl.
 

Der Schwarzhaarige ließ von ihm ab. Es war das erste Mal das er sowas gemacht hatte, doch es hatte ihm gefallen. Der Geschmack von Ilians warmen Liebessaft erfüllte seinen Mund, allerdings war es nicht so unangenehm wie er immer gedacht hatte. Es schmeckte einfach nach Ilian. Der Jüngere lag, immer noch schwer atmend, unter ihm, einen selig erschöpften Ausdruck im seinem schweißbedeckten Gesicht. Marek begann wieder Küsse auf seiner Brust zu verteilen und ihn zärtlich zu streicheln, konnte dabei spüren wie sein Herz noch immer im rasenden Tempo schlug. Dann küsste er sanft sein erhitztes Gesicht und sah in die wunderschönen Seelenspiegel aus flüssiger Jade, die ihn verträumt ansahen. Langsam beruhigte sich Ilian wieder. Seine Atmung und Herzschlag normalisierten sich allmählich. „Das war unglaublich…“, hauchte er noch etwas atemlos. Marek schmunzelte. „Dein Gesicht ist ganz rot. Wirklich niedlich!“ Sanft verschloss er die Lippen mit seinen zu einem intimen, innigen Kuss. Als er mit seiner Zunge in seinen Mund eindrang konnte er seinen eigenen Samen schmecken. Was für ein komisches Gefühl. Der Kuss wurde nach und nach immer sanfter und zärtlicher, bis er schließlich ausklang. Noch einmal küsste der Fürstensohn das Gesicht seines Geliebten. Auf einmal merkte Marek wie tief und gleichmäßig Ilian atmete und dass sich sein Herzschlag extrem verlangsamt hatte. Augenblicklich sah wieder auf. Die Gesichtszüge des Jungen hatten sich vollkommen entspannt und seine Augen waren ihm zugefallen. Für eine Sekunde sah er erstaunt drein. //Jetzt ist der doch tatsächlich eingeschlafen!//
 

Marek setzte sich auf und schüttelte leicht den Kopf. Sowas war ihm nun wirklich noch nie passiert. Er löste sich von Ilian und deckte ihn zu. Liebevoll strich er ihm ein paar seiner feuerroten Strähnen aus dem Gesicht und gab ihn einen letzten Kuss auf die Stirn, eher er sich auf die Bettkante setzte und erstmal tief durchatmete. Deutlich spürte er wie aufgeheizt sein Körper noch war und dass er leicht zitterte. Ilians heiße Lustlaute und das süße Gesicht, welches er dabei gemacht hatte, hatten ihn hoch erregt. Unangenehm drückte sein pochendes Glied gegen den Stoff seiner Hose. Gequält stöhnte er auf. //Na, dass kann ja noch was werden…// Erneut glitt sein Blick über den schlafenden Rotschopf. Immer noch erfüllte dieses herrlich warme Gefühl sein Herz. Nein, ihm wollte er unter keinen Umständen wehtun. All die anderen Jungs vor ihm hatte er innerlich auf Abstand gehalten, sie nie an sich herangelassen. Er hatte sie einfach zu seinen Vergnügen ausgenutzt und sich durch sie Zuneigung geholt. Irgendwann war es ihm allerdings zu viel gewesen. Er hatte sich dafür verabscheut und sie dann geschworen nie wieder mit irgendeinem Jungen etwas anzufangen. Doch dann war Ilian auf der Bildfläche erschienen… Ihn würde er aber um nichts in der Welt so ausnutzen wie die anderen. Wieder seufzte Marek schwer. Wirklich gar keine so einfache Sache. Er erhob sich, um sich erstmal eine eiskalte Dusche zu gönnen, um so seine Erregung abklingen zu lassen. Denn so würde er heute Nacht keinen Schlaf bekommen. //Na, dass kann ja noch was werden…//, dachte er erneut.



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