Zum Inhalt der Seite

Die etwas anderen Märchen

alle verschwuchtelt X3
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rapunzel und der schüchterne Prinz

Oh man... Ich habe ein handgeschriebenes Kapitel gefunden und habe es mal für euch abgeschrieben. Viel Spaß beim Lesen. ^___^
 


 

Es war einmal ein beinahe glückliches Ehepaar, denn zum vollkommenen Glück fehlte ihnen nur noch eines: ein Kind. Das Ehepaar lebte in einer kleinen Holzhütte neben dem großen Garten der Hide-Zou-Hexe, auf dem jede Menge Gemüse wuchs. Unter anderem Rapunzeln.

Irgendwann erfüllte sich der Wunsch zum vollkommenen Glück, denn die Ehefrau erwartete ein Kind, was man neben dem runden Bauch und allerhand anderer runder Körperteile – sehr zur Freude des Mannes - , auch an den Stimmungsschwankungen und dem eigenartigen Appetit erkennen konnte. Nachdem sie also vier Gurken und eine Tafel Schokolade nacheinander verschlungen hatte, nötigte sie ihren Ehemann, ihr Rapunzeln aus dem benachbarten Garten zu stehlen. Der Mann hatte jedoch furchbare Angst vor der Hexe und versuchte seiner Frau zu widersprechen und zu trotzen, doch seine schwangere Frau, die auch noch wütend wurde, erschien ihm dann doch gefährlicher.

In der Dämmerung stieg er also über den Zaun und stahl klammheimlich ein paar Rapunzeln und blieb zum Glück unentdeckt.

Doch auch am nächsten Tag gierte die zukünftige Mutter nach Rapunzeln. So musste der arme Mann wieder spät in der Nacht über den Zaun klettern. Doch dieses Mal erwartete ihn die Hide-Zou-Hexe bereits.

„Na wen haben wir denn da? Einen dreckigen kleinen Dieb!“ Der Mann flehte um Erbarmen und schilderte seine kritische Situation, wobei er seine Frau mit einem tollwütigen und gefährlichen Nilpferd verglich. Die Hexe, die eigentlich ein Hexer war, dachte kurz nach und handelte einen Deal aus: Rapunzeln gegen das Kind, sobald es geboren ist, In der Panik willigte der Mann ein. Seine Frau hatte sich sowieso entschieden, das Kind nicht behalten zu wollen, da es nur schreien und futtern würde. So könne das vollkommene Glück doch nicht sein!

Am Tage der Geburt stand der Hexer im Nebenzimmer und wartete darauf, dass ihm das Neugeborene übergeben wird. Er hatte sich schon ausgemalt, was er mit dem kleinen Mädchen machen wollte: in einen Turm ohne Türen einsperren! Zumindest hoffte er, dass es ein Mädchen werden würde. Was sollte er auch mit einem Jungen anfangen? So einer würde vermutlich aus dem einzigen Fenster springen und hoffen, dass er das überleben würde, um dann abzuhauen. Wenn es so weit käme, wäre der Spaß des Einsperrens viel zu kurz.

Der Mann kam aus dem Zimmer und präsentierte seinen „wunderschönen“ Erstgeborenen. Natürlich ein Junge, den der Hexer trotzdem annahm, denn wie war das noch gleich in dem Film „Unleashed“ mit Jet Li , fragte er sich. „Schnapp‘ sie dir, solange sie jung sind, dann stehen dir alle Türen offen“…oder so ähnlich. Vielleicht konnte man dem Jungen das Widerspenstige austreiben bzw. es gar nicht erst entstehen lassen.

So nahm der Hexer das Kind mit und ließ es ein paar Jahre bei sich, um es einzusperren, wenn es keine durchgehende Aufsicht mehr benötigte.

Mit 16 Jahren lebte Rapunzel – so hatte er das Kind genannt – schließlich schon 6 Jahre im Turm und seine einzige Beschäftigung war eine Gitarre, auf die er an seinem 13. Geburtstag bestanden hatte. Mittlerweile konnte er spielen wie einer der Besten, denn er übte fast 12 Stunden täglich – immer mit kleineren Pausen – und den Rest des Tages verbrachte er mit schlafen oder sich langweilen.

Die Hexe hatte ihm verboten, sich die Haare abzuschneiden und so wuchsen sie seit Jahren ununterbrochen, sodass sie so lang waren, dass sie die Rosenbüsche am Boden des Turmes berührten, wenn er sie – zu einem Zopf geflochten – aus dem Fenster fallen ließ. Jedes Mal, wenn der Hexer Rapunzel besuchen/überprüfen wollte, kletterte er an genau diesem Zopf hinauf, wobei er vorher „Rapunzel, lass dein Haar hinunter.“ rief.

Eines Tages bekam ein Prinz diese Prozedur mit, sah aber nicht, dass ein blonder Zopf heruntergelassen wurde, denn er hörte bloß den Hexer, weil er nicht hinsah, da er schließlich ein Prinz und kein Stalker war. Er wunderte sich aber doch, dass niemand antwortete und musste schließlich doch hinsehen. Natürlich aus reiner Sorge um das Wohlergehen der sprechenden Person. Doch da war der Hexer schon hinauf geklettert und so sah Prinz Asagi bloß den türenlosen Turm mit nur einem Fenster.

Er blieb noch eine Weile dort stehen, setzte sich schließlich hin und schlief beim Grübeln – was wohl mit der Person geschehen war – ein. Als die Sonne bereits unterging, wurde der Prinz vom Gitarrenspiel Rapunzels geweckt. Er fand die Melodie so wunderbar, dass er beschloss, auch den Spruch zu sagen und zu sehen was passierte. Vielleicht gab es eine geheime Tür im Turm und der Verursacher der Melodie würde heraustreten.

Allerdings hatte er den Namen „Rapunzel“ vergessen und nuschelte etwas, um bloß keine Stille aufkommen zu lassen. Dann betrachtete er die Rosensträucher vor denen er stand und war geblendet von der Schönheit seiner Lieblingspflanzen, sodass er alles andere um sich herum vergaß. Umso mehr erschrak er, als plötzlich das goldene Zopfende auf dem Kopf einer Rose landete, die sich Prinz Asagi gerade ansah.

Er betrachtete das Haar und suchte den Anfang des Zopfes, der jedoch im Turm zu sein schien.

„Soll ich jetzt daran hochklettern?“, fragte er den Zopf. Rapunzel im Turm fand die ganze Sache eigenartig und schrie: „Jetzt mach endlich!“ Er war von Natur aus sehr ungeduldig. Vorsichtig zog sich der Prinz hoch und entschuldigte sich jeden Meter, den er zurücklegte, und fragte, ob er dem Eigentümer des goldenen Zopfes nicht wehtat.

Endlich oben angekommen, wollte Rapunzel schon den Hexer fragen, ob er krank sei oder was mit ihm los war, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er den schönen Prinzen sah, der vor ihm stand.

Auch der Rosenprinz sah erstaunt auf sein Gegenüber. Rapunzel stellte sich vor. Der Prinz wollte dasselbe tun, doch dabei nuschelte er ganz furchtbar, was ihm immer passierte, wenn er mit jemanden in einem Kleid sprach. Das Kleid hatte der Hexer Rapunzel gegeben, um dessen Weiblichkeit hervorzuheben. Der Prinz wollte eigentlich „Mein Name ist Asagi. Ich bin Prinz des Rosenkönigreiches und es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, Rapunzel.“ Sagen. Der Satz an sich, war schon kaum verständlich, doch beim Namen „Rapunzel“ entstand plötzlich „Ruiza“. Das fand Rapunzel so belustigend, dass er ab diesem Abend darauf bestand, dass Prinz Asagi jeden Abend zu ihm kommen sollte, denn er brachte ihn zum Lachen.

Jedes Mal, wenn der Prinz den Zopf hinauf- oder hinabkletterte, entschuldigte er sich laufend. Nach ein paar Treffen konnte er auch unbefangen mit ihm sprechen. Er entschuldigte sich für die Namenskreation, doch Rapunzel bestand darauf, dass er nur noch Ruiza genannt werden wollte.

Sie schmiedeten gemeinsam einen Fluchtplan. Asagi schlug den sicheren Weg vor: herunterklettern. Ruiza hingegen wollte einen Kamikazesprung wagen. Nach hundertmaligen Verboten von halsbrecherischen Tätigkeiten, musste Ruiza nachgeben und wartete eines Nachts auf den Prinzen mit Seil und dem Fluchtpferd.

Der Hide-Zou-Hexer hatte aber einen Besuch des Prinzen mitbekommen und fing ihn auf dem Weg ab. Er erzählte ihm das Blaue vom Himmel und auch die typischen Hexengeschichten, z. B. hätte er Rapunzel gekocht und gegessen. Das war dem Prinzen zu viel und leichtgläubig wie er war, glaubte er alles und ritt mit Liebeskummer davon.

Rapunzel wurde wegen seines Ungehorsams an eine Bauernfamilie verkauft, wo er weitere drei Jahre mit seiner geliebten Gitarre verbrachte.

Prinz Asagi ritt einmal an dem Bauernhof vorbei und vernahm die bekannte Melodie. Er klopfte an die Tür und wurde von der Bauersfrau und drei Töchtern mit glänzenden Augen hereingebeten.

Er entdeckte seine große Liebe wohlbehalten und lebendig in der Stube auf einem Hocker und in einem dreckigen Kleid, das Rapunzel schlichtweg verkürzt hatte, nachdem es ein gewaltiges Loch aufwies. Man konnte über den Kniestrümpfen noch jede Menge Oberschenkel sehen. Beschämt davon, so viel Haut zu sehen, nuschelte Asagi ein „Hallo“, was man nicht als Wort erkennen konnte. Doch Ruiza wusste: Nur einer kann so nuscheln! Er sprang auf, legte seine Gitarre weg und fiel dem Prinzen um den Hals.

„Wo ist das Fluchtpferd?“, fragte er und grinste sein übliches Hasengrinsen.

„Wo ist dein Zopf?“, fragte der Prinz, denn Ruiza hatte noch kürzere Haare als er selbst.

„Im Müll.“, antwortete Ruiza achselzuckend und begleitete Asagi zum Fluchtpferd, auf dem sie ins Rosenkönigreich ritten und irgendwann den Platz von König und Königin einnahmen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-12-09T18:10:11+00:00 09.12.2011 19:10
...einfach nur cool!!! xDDDD

zum beispiel die schwangere frau oder der unleashed-vergleich xDDDDD
außerdem eine interessante namenstheorie ;D
Von:  _Cross_
2011-12-08T18:02:43+00:00 08.12.2011 19:02
Ich kann mich an den Kamikazesprung erinnern .___.


Zurück