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Neue Hoffnung

Kapitel 20: Neue Hoffnung
 

Als Ginny klar wurde, was sie gerade tat - Sie umarmte den Dunklen Lord! - wich sie mit pochendem Herzen zurück und lächelte ihn entschuldigend an.

Zu ihrer Überraschung sah er kein bisschen wütend aus, sie hätte sogar schwören können, dass er für einen kurzen Moment gelächelt hatte.

Ihr Herz pochte noch schneller.
 

Er hob eine Augenbraue und meinte spöttisch: "Harry hat mich nicht getötet, dafür gerade aber beinahe du."

Ginny zuckte zusammen und senkte den Kopf, doch ihr Herz beruhigte sich nicht. Im Gegenteil, sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.

"Das... wollte ich nicht", flüsterte sie.

Verlegen rutschte sie vom Bett und lief nach draußen.
 

Auf Toms Gesicht erschien ein Lächeln, sobald sie außer Sicht war. "Nicht? Da bin ich aber froh...", murmelte er.
 

Ginny kam mit einem Stärkungstrank zurück und drückte ihn Tom in die Hand. Dabei vermied sie es, ihm in die Augen zu sehen. Einmal rot werden war schon schlimm genug.
 

Tom setzte sich mühsam auf und trank die Flasche aus. Er stellte die leere Flasche auf das Nachtkästchen und wollte sich aufrichten, da meinte Ginny: "Nein."

Er hielt inne. Sie schluckte, hob den Blick und sah ihn entschlossen an.

"Du bist zu schwach. Bleib im Bett."
 

Sofort senkte sie den Blick wieder. Sie war sich sicher, zu weit gegangen zu sein. Niemand duzte den Dunklen Lord ungestraft!

Doch Tom schnaubte bloß leise und fragte dann: "Wer hat dir erlaubt, mich zu duzen?"

Er klang nicht annähernd so scharf, wie sie es erwartet hatte. Sie schob es auf seine momentane Schwäche.
 

Vorsichtig hob sie den Blick und blickte in zwei rot glühende Augen, die sie nachdenklich musterten. Nicht zornig. Das gab ihr den Mut, zu antworten.

"Als du aufgewacht bist, hab ich dich auch schon geduzt und du hast dich nicht beschwert."
 

Sie schluckte, doch sie hielt den Blick. Wenn er vorher nicht auf sie losgegangen war, dann würde er es jetzt auch nicht tun.

Haltlose Überraschung erschien für einen Moment auf Toms Zügen, dann spielte der Hauch eines Lächelns um seine dünnen Lippen.

"Wohl wahr... Na gut, du darfst mich duzen, aber nur, wenn uns niemand hört."

Ginny nickte erleichtert.

"Danke", murmelte sie.
 

Nach eine Weile Stille versuchte Tom wieder, aufzustehen.

Ginny fauchte: "Hab ich dir nicht gesagt, dass du im Bett bleiben sollst?"

Voldemort fauchte mit rot blitzenden Augen zurück: "Seit wann bestimmst du, was ich tue oder nicht tue?"

Ginny antwortete ohne weiter nachzudenken. "Seit du zehn Tage lang im Koma lagst und komplett ausgehungert bist!"

Tom zuckte überrascht zurück.

"Zehn Tage?"
 

Er zog eine Grimasse.

Genau in diesem Moment rumorte sein Magen vernehmlich. Er lächelte einen Moment lang.

"Ginny, da du mir ja gerade Bettruhe verordnet hast, übertrage ich dir hiermit die Ehre, mir etwas zu Essen besorgen zu dürfen."

Ginny rief empört: "Ehre?"

Doch sie stand auf und gehorchte.
 

Als sie wenig später zurück kam, saß Tom mit verschränkten Armen und den Kissen im Rücken am Kopfende seines Bettes.

"Ah, da kommt ja meine Bedienung."

Ginny schnaubte bloß.

"Ich bin nicht deine Bedienung, Tom!"
 

Damit ließ sie den Teller fallen. Tom streckte blitzschnell eine Hand aus - der Teller stoppte im Fall kurz vor dem Boden und schwebte zu ihm aufs Bett.

Er schnalzte missbilligend mit der Zunge.

"Das war nicht sehr nett, Ginny."

Ginny zuckte bloß mit den Schultern.

"Ich bin nicht nett."
 

Sie setzte sich an den Tisch am Fenster, auf dem wieder ein Stapel Schulsachen lag. Sie sah ihm still beim Essen zu.

Als der Teller leer war, fragte sie leise: "Darf ich fragen, wieso du ins Koma gefallen bist?"

Tom zog eine Augenbraue hoch.

"Du darfst fragen. Willst du auch eine Antwort?"

Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, bevor es wieder ausdruckslos wurde. Ginny nickte verlegen.
 

Tom seufzte und lehnte sich zurück.

"Wir waren im Forest of Dean. Severus hat dort das Schwert von Gryffindor als Köder in einem Teich versteckt. Und Harry hat angebissen. Er ist aus seiner Deckung gekommen, hinter Severus' Patronus her, der ihn zu dem Teich geführt hat. Aber dann ist dein Bruder aufgetaucht. Ronald, nicht wahr?"

Ginny nickte stumm. Der Name versetzte ihr einen schmerzhaften Stich, doch sie ignorierte es.

"Lucius hat ihn mit einem Imperius belegt und dafür gesorgt, dass er nicht im Weg stand. Ich habe Harry von hinten angegriffen, als er gerade in den Teich springen wollte. Aber..."

Er brach ab.
 

Ginny schluckte.

"Aber was?", fragte sie leise.

"Der Todesfluch hat ihn getroffen, aber im selben Moment bin ich ohnmächtig geworden. Ich weiß nicht, was passiert ist."

Ginny nickte langsam.
 

Eine Weile herrschte Stille, dann ging die Tür zu Voldemorts Schlafzimmer auf und Severus trat ein. Er erstarrte und blieb im Türrahmen stehen.

"Mein Lord! Sie sind wach!"

Er fiel auf die Knie.
 

"Steh auf, Severus", meinte Voldemort. "Das ist nicht nötig, wenn wir unter uns sind."

Severus wirkte etwas verblüfft, gehorchte aber.

"Wann sind Sie aufgewacht?", wollte er wissen.

Voldemort meinte, ohne den Kopf zu drehen: "Ginny?"

Ginny warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

"Vor einer Stunde ungefähr", antwortete sie.
 

Severus warf ihr einen missmutigen Blick zu.

"Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?"

Ginny nickte mit dem Kopf zu Voldemort.

"Tut mir Leid, aber ich musste aufpassen, dass unser Patient im Bett bleibt."
 

Severus nickte besänftigt.

"Nicht so schlimm. Mein Lord, haben Sie schon etwas gegessen?"

"Ja."

"Und ihren Stärkungstrank genommen?"

Voldemort schnaubte.

"Du bist nicht meine Mutter, Severus!", fauchte er ungehalten und wollte aufspringen.
 

Als Severus stocksteif stehen blieb, zückte Ginny den Zauberstab und murmelte etwas. Voldemort wurde langsam in die Kissen zurückgedrängt.

"Verdammt, Ginny, lass den Unsinn!"

Er war jetzt wirklich wütend, woraufhin Ginny den Zauber nur noch verstärkte.
 

Severus nickte Ginny zu.

"Gute Idee. Wir sollten diesen Zauber halten, bis er wieder bei Kräften ist."

Voldemorts rote Augen weiteten sich ungläubig.

"WAS?! Kommt nicht in Frage! Niemals! Ich bin doch kein Invalide!"
 

Ginny spürte, wie etwas gegen ihren Zauber drückte. Sie verstärkte ihn, doch sie schaffte es nicht, ihn zu halten. Mit einer Hitzewelle sprengte Voldemort den Zauber. Ginny fiel rückwärts vom Stuhl und schlug mit dem Kopf gegen die Wand. Sie schrie auf.
 

Mühsam versuchte sie, sich aufzurichten. Vor ihren Augen verschwamm alles, doch sie erkannte noch, wie Voldemort aus dem Bett krabbelte und auf Severus zuging. Sie blinzelte ein paar Mal, bis sie wieder sehen konnte.
 

Voldemort ging lauernd auf Severus zu - und knickte ein.
 

Sie sprang auf und lief zu ihm. Er lag fluchend am Boden. Sie tauschte einen Blick mit Severus.

Seine Stimme hallte in ihrem Kopf: 'Das war so klar.'

"Hey", zischte Voldemort. "Das hab ich gehört!"
 

Ginny und Severus standen auf, Severus zückte seinen Zauberstab und ließ Voldemort damit wieder auf sein Bett schweben. Der Dunkle Lord stöhnte geschafft.

"Also gut, ihr habt gewonnen. Ich bleib im Bett. Bekomme ich wenigstens meinen Zauberstab?"
 

"Nein!", sagten Ginny und Severus gleichzeitig. Sie sahen sich an und grinsten.

Dann erklärte Severus Voldemort: "Sie wollten sich doch bestimmt einen Stärkungszauber auf den Hals jagen und so tun, als wäre nichts. Kommt nicht in Frage. Wenn Ihre Magie verbraucht ist oder Sie den Zauber unterbrechen, werden Sie rückfällig und fallen im schlimmsten Fall wieder ins Koma. Wollen Sie das?"
 

Voldemort blickte zerknirscht drein.

"Nein. Aber wehe, jemand füttert mich!"

Ginny und Severus blickten sich erneut an. Beide mussten sich das Lachen verkneifen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Voldemort
2009-03-12T20:42:35+00:00 12.03.2009 21:42
wann gehts weiter? *fähnchen schwenk*


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