Zum Inhalt der Seite

Not one, not one of you!

Motorradfahren ist ihr Leben
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Geschlossene Augen

Zu dem Rennen in einer Stunde wollte Patrick nicht gehen, da er sich ausruhen wollte und eh nicht zusehen wollte wie die beiden Franzosen und die beiden aus Schweden sich gegenseitig in jeweils einem Rennen die Chance aufs weiterkommen versauten. Zwei mussten heute gehen und Patrick würde einfach vom Hotel aus zusehen, anstatt sich dort draußen irgendwo am Rand der Rennstrecke hinzustellen und sich wohlmöglich noch langweilen. Dass alle anderen brav bei der Rennstrecke waren, das verstand er nicht. Sogar Oscar lief dort schon irgendwo rum und Patrick konnte über seinen Teamkollegen in der Hinsicht einfach nur den Kopf schütteln. Vorm Fernseher bekam man auch immer gleich alles Wichtige gezeigt. Start, Ziel, Boxenstops und zwischendurch auch noch spektakuläre Kameraperspektiven, die jemand im Zuschauerraum vielleicht nur selten und dann auf einer großen aber doch ziemlich kleinen Leinwand zu sehen bekam. Alles in allem, war Patrick absolut zufrieden damit, dass er es sich hier in dem Hotelzimmer, welches im ersten Stockwerk lag, ausbreiten konnte. Er lag auf dem Bett, hatte vor sich eine Tüte Chips liegen und zappte noch etwas in den Programmen hin und her, da die Übertragung des Rennens noch nicht angefangen hatte. Es lief zwar schon etwas übers Rennen, aber dieses Gerede immer davor, bei dem die Moderatoren sich gegenseitig über die Situationen in der Meisterschaft ausfragten, die hatte Patrick noch nie gemocht. So bekam er also auch nicht die Aufregungen auf dem Rennplatz mit, dass so kurz vor dem Start wie immer alles drunter und drüber ging, wusste Patrick natürlich, aber live dabei zu sein oder einfach es mit anzusehen waren immer noch zwei verschiedene Schuhe.
 

Die Ruhe die er in seinem Zimmer auf dem Bett hatte, sollte dann aber ein jähes Ende finden, als die Hotelzimmertür gewaltsam und ohne Acht auf Verluste geöffnet –zertrümmert- wurde und insgesamt 4 Gestalten das Zimmer betraten. Patrick war total überrumpelt, was ja beabsichtigt war, und konnte nur noch erschrocken aufstehen.

Im nächsten Moment hatten ihn auch schon zwei der vier schwarz gekleideten und mit einer Maske verhüllten Gestalten zwischen sich geklemmt. Rechts einer, Klinks einer und beide hielten ihn am Oberarm fest, während sie die Unterarme von Patrick jeweils nach hinten wegzogen und Patrick somit festnagelten, denn diese Haltung tat auch schon ohne Gewalt weh und die Gestalten waren nicht gerade zimperlich so dass Patrick am Ende auch noch aufschrie und vor Schmerz Tränen in die Augen bekam. Sekunden später hatte Patrick dann von dem dritten Kerl ein in betäubungsmittel getränktes Tuch vor der Nase und dem Mund gedrückt bekommen. Schnell sackte Patrick in sich zusammen, wurde aber von den beiden ersten Kerlen gehalten. Der Vierte und letzte Kerl hatte in der Zwischenzeit dafür gesorgt, dass derjenige der das Fehlen des Amerikaners zuerst bemerkt, eine Nachricht findet. Des Weiteren war er dafür zuständig, dass sie 4 und jetzt noch Patrick ohne gesehen zu werden wieder verschwinden konnten, was sie dann auch taten…

Wie und warum sie es schafften nicht gesehen zu werden und aus dem Hotel zu kommen ohne nicht doch irgendeine Spur zu hinterlassen, stand in den Sternen. Normalerweise lief auf jeder Etage mindestens ein Gast oder ein Bediensteter des Hotels durch die Gegend, in diesem Moment aber war niemand unterwegs. Es war wie verhext… kein Glück für Patrick. Nicht lange und die 4 Kerle hatten Patrick unsanft in den engen Kofferraum eines kleinen unscheinbaren Corsas verfrachtet. Das Patrick da überhaupt rein passte war ein Wunder, aber keine Unmöglichkeit der Entführer, denn die machten keinen Halt davor Patrick mit Gewalt hineinzuzwängen und die Kofferraumtür ebenso hart zuzudrücken bis es einrastete. So hatte Patrick jetzt schon einige Verletzungen. Quetschungen, normale blaue Flecke, eine Platzwunde…
 

Da Patrick bewusstlos war, konnte er nicht nachvollziehen wohin sie fuhren oder wie lange, es war allerdings schon eine ganze Strecke, und die Entführer machten auch ein paar Extrarunden, falls nicht doch jemand herausbekommen hatte was sie vorhatten und hinter ihnen hergefahren war.

Erst dann als das Auto in eine große Halle fuhr und Patrick wenig später aus dem Kofferraum gezehrt und achtlos in eine Ecke geworfen wurde, wurde Patrick wach, allerdings behielt er seine Augen zu, da die Schmerzen die er hatte Tränen in die Augen trieben und er seine Schwäche nicht offen zeigen wollte. Patrick war so aufgekommen, dass seine Knie aufgeplatzt waren, sofort legte er sich auf die Seite, da auf dem Bauch liegen bei den Schmerzen nur noch schlimmer war. „Bist du dumm?“, knurrte von irgendwo jemand. Patrick hörte die Stimme so, als ob derjenige dem sie gehörte sehr weit weg war, dass täuschte aber nur, da die Person nur ein Katzensprung von ihm entfernt stand. „Fesseln! Sofort!“, befahl der Kerl jetzt und wenig später war Patrick auch verschnürt. Die Hände hinten am Rücken zusammengebunden und ebenso waren die Füße noch mal zusammengebunden. Die Schnüre waren dünn, so dass sie direkt in die Haut schnitten und Patrick, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen, sein warmes Blut spüren konnte, welches an seinen Händen entlang floss und auf den Boden tropfte. Abgelenkt durch die Schmerzen, hatte Patrick dann auch nicht mitbekommen wie die Kerle verschwanden, er hätte es gesehen, wenn er die Augen aufgemacht hätte aber er hatte viel zu viel Respekt davor, dass sie ihm vielleicht weitere Schmerzen zufügten, weil er es gewagt hatte die Augen zu öffnen. Sie könnten ja darauf warten dass er die Augen aufmachte um genau das zu tun, ihn zu verprügeln. Im Fernsehen machten die Entführer so was ja meistens. Entweder sie warteten darauf dass die Geisel wach war oder sie taten der Geisel auch dann noch weh, wenn sie noch bewusstlos war.

Patrick war müde, schrecklich müde. Und obwohl er keine Ahnung hatte wie viel Zeit nun wirklich verging, hatte er das Gefühl alles in Zeitlupe zu erleben, in schrecklich langsamer Zeitlupe.

Umso erschreckender war es, als dann endlich wieder etwas passierte. Patrick musste mit anhören, was geredet wurde. Es wurde leise gesprochen, Patrick nahm deshalb an, dass sie entweder weit weg standen oder halt lediglich sehr sehr leise flüstern konnten.

„Was? Da hat noch keiner realisiert, dass wir ihren Favoriten haben?“

„Sie haben das Rennen starten lassen, das letzte was ich gehört habe, war ein Kommentar über die 5te Runde“, der erstere von den beiden hörte sich stark nach dem Anführer an, denn er hatte einen barschen Ton drauf und tadelte sozusagen alle die mit der Sache hier etwas zu tun hatten. Diejenigen die eben nicht bemerkt haben dass Patrick fehlte und gleichzeitig seine Leute, da sie es nicht zustande bekommen hatten dass es eben jemand bemerkte.

„Das kann nicht wahr sein... wir hätten es auffälliger machen sollen?!“, der Anführer sprach es wie eine Frage aus, da er sich nicht sicher wahr. Die Entführer waren unsicher. Patrick wusste nicht ob er sich darüber freuen sollte. Langsam drehte er sich etwas. Nur auf der Seite liegen war anstrengend. Und es schien zum Glück niemand zu interessieren da das Gespräch einfach weiter ging.

„Der Beste Fahrer ist weg und bisher ist es ihnen egal… nein nein ... da muss man was machen!“, der Blick des Anführers glitt rüber zu Patrick. „Durchsucht ihn! Er hat sicherlich sein Handy dabei! Und wenn nicht dann schaut noch mal im Auto nach…“

Kurze Zeit herrschte Stille. Verdächtige Stille. Denn im nächsten Moment wurde Patrick unsanft auf die Beine gezogen, und damit dass nicht schon genug war, pflaumte man ihn auch noch an. „Steh gefälligst selber“ und aua, der Typ hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Wohl um sicher zu gehen, dass Patrick auch wach war. Unter großer Anstrengung vollbrachte es Patrick so stehen zu bleiben, dass man seine Hosentaschen durchsuchen konnte. Das Handy war dann auch bald gefunden – so eine Beule in der Hosentasche konnte man nicht übersehen und war nun mal Handy-like.

„Ich hab’s!“, rief direkt neben Patrick der Kerl der ihn wohl betatscht hatte. Wäh. Ein Mann den er nicht kannte und auch nicht wirklich gesehen hatte –immer noch behielt Patrick seine Augen geschlossen- betatschte ihn. Ein schrecklicher Gedanke und Patrick würde am liebsten im Boden versinken. „Gib her“, der Anführer stand jetzt direkt neben Patrick und dem anderen Kerl und nahm im nächsten Moment das Handy von Patrick an sich um es erstmal zu begutachten.

Komm Patrick, einfach die Augen öffnen. Dann siehst du auch mal wo du bist.

Nein Patrick! Wenn du deren Gesichter gesehen hast, dann können sie viel mehr mit dir anstellen als sowieso schon. Ja, vielleicht töten sie dich ja sogar…

Patrick rang mit sich selbst. Seine Vernunft siegte, was bedeutete, dass er die Augen geschlossen hielt.

„Runter mit dir!“, der Typ der ihn gerade noch betatscht hatte und nach dem Handy gesucht hatte, schubste ihn hart. Patrick war diesmal darauf eingestellt und bremste sein Fall noch so ab, dass er sich sozusagen selbst hinsetzte, allerdings immer noch unsanft. Patrick legte sich sofort hin.

In die Sms kam nicht viel. Aber sie sollte ihre Wirkung nicht verfehlen, deshalb schrieb der Anführer der Bande klipp und klar rein was los war. Nur das. Mehr nicht, denn er hatte noch einiges vor. So zum Beispiel erstmal alle zappeln lassen. Er programmierte erst das Handy so, dass es eben einen falschen Standort angeben würde, falls man es zurückverfolgte, danach schickte er die Sms ab. „Wir haben ihren Fahrer, Patrick! … Wir wollen Geld sehen, oder er stirbt!“, dass sollte erstmal reichen. Das Handy steckte der Anführer in seine Hosentasche und machte eine abfällige Handbewegung in Richtung Patrick, dieser konnte das aber nicht sehen und ahnte deshalb nicht, dass der Anführer den anderen gerade erlaubt hatte alles mit Patrick zu machen was sie wollten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück