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Spiel mit mir

Bis zum Ende
von

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Hoffnungslos verloren

„Akira, kannst du mich zu Kouyou bringen?“, bittend schaut der kleine Sänger verzweifelt den sonst so kalten Bassisten an.

„Wenn du darauf bestehst, kann ich dieses gerne machen. Geht es dir denn jetzt besser? Du bist immer noch ziemlich blass um die Nase herum“, seufzend wendet der Blonde den Blick ab, fragt sich was eben wirklich auf der Bahnhofstoilette passiert ist.

„Ein wenig, du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich bin schließlich nicht aus Zucker!“, schmollend verschränkt Ruki die Arme vor der Brust.

Er ist froh, dass wenigstens die Übelkeit scheinbar verschwunden ist. Ob der Text wirklich mit Blut geschrieben wurden war? Oder war es nur rote Farbe gewesen?

Hoffentlich geht es ihrem Schlagzeuger gut, denn die Nachricht hatte definitiv nichts Gutes zu bedeuten. Er hätte mit ihm zur Polizei gehen sollen, vielleicht ist ja doch noch etwas zu retten.

Seufzend schließt der Sänger die Augen, lehnt sich an die kühle Fensterscheibe des Waggons. Er will für einen Moment vergessen, die Wahrheit verdrängen. Vom ganzen Weinen schmerzt sein Kopf und er wünscht sich nichts mehr, als ein paar Stunden erholsamen Schlaf.

„Wirken die Tabletten immer noch nicht?“, fragt der Bassist verwundert nach, als er das schmerzverzerrte Gesicht des kleinen sieht.

Blinzelnd schaut der Angesprochene sein Gegenüber an. Seit wann interessiert er sich für sein Wohlergehen? Sonst ist er immer egoistisch, auf jeden Fall ziemlich oft. Ausgerechnet jetzt, wo seine Welt zerbrochen scheint, kümmert sich sein großer Schwarm um ihn.

Dieses lässt sein Herz wie verrückt klopfen, ganz so als würde es keinen Morgen mehr erleben wollen.

„Taka-chan, was ist los? Du bist ja ganz rot im Gesicht“, besorgt legt der Bassist dem Sänger eine Hand auf die Stirn.

„Erst beschwerst du dich über meine Blässe und dann das!“, wütend schlägt der jüngere dem anderen die Hand weg.

Lachend hält sich der Blonde eine Hand vor den Mund. Manchmal verhält der andere sich richtig kindisch, dabei ist er schon 21 Jahre alt. Eindeutig zu alt für ein Verhalten dieser Art, findet er. Auch wenn er ausgerechnet diese Seite an ihm bewundert. Immer wieder erwischt er sich dabei, wie er verträumt zu ihm schaut. Mittlerweile ist er für ihn wie ein kleiner Bruder, den er nie hatte.

Zitternd reibt sich Ruki über die Oberarme, beißt sich auf die Unterlippe. Kann dieser endlose Schmerz nicht aufhören? Er weiß es selbst, dass er seine Fehler nicht mehr beheben kann. Er weiß es selbst, dass er da durch muss. Dabei wünscht er sich Erlösung, vom ganzen Herzen.

In Sorge zieht sich der Bassist die Jacke aus, legt diese über den wieder kränklich blassen Sänger. Was kann er bloß machen, damit es dem kleinen besser geht?

Mit einem schmunzelnden Gesichtsausdruck guckt er den anderen an, wie er sich genüsslich unter der Jacke zusammen rollt.

„Wir sind ja gleich da. In spätestens einer halben Stunde kannst du dich in Kou-chans Bett breit-“, weiter kam er nicht, wurde jäh von einem lauten Rauschen unterbrochen.

Die Lichter des Zuges fangen an zu flackern, ehe sie ganz ausgehen. Der Waggon wird in ein beängstigendes Schwarz getaucht, welches jegliche Wärme zu nehmen scheint.

Verzweifelte Rufe sind zu vernehmen.

„Rei, mir ist schlecht“, keuchend hält er sich die Hand vor den Mund.

Die Angst der Unwissenheit, treibt ihm die bittere Galle die Speiseröhre hoch. In der Dunkelheit ist er ihm schutzlos ausgeliefert, ihm seinen stärksten Feind.

„Ganz ruhig, kleiner. Was ist denn los?“, fragend legt der Angesprochene seinen Kopf schief.

Kopfschüttelnd vergräbt der Sänger sich unter der Jacke, stumme Tränen der Verzweiflung fließen über seine Wangen.

„Es ist bestimmt nur ein technischer Defekt!“, langsam und vorsichtig tastet sich der größere von beidem zu dem anderen hervor, nimmt ihn liebevoll in den Arm.

„Rei... Ich will hier weg“

~

Auch Stunden nach dem Zwischenfall will es dem Sänger nicht besser gehen. Seit sie bei Uruha angekommen sind, liegt er zitternd unter der Bettdecke, gibt ab und zu wimmernde Laute von sich.

„Kai-chan hatte gerade angerufen, er kommt morgen wieder“, beruhigend legt der Gitarrist dem kleinen eine Hand auf den Rücken. Erschrocken fährt dieser hoch, sitzt kerzengerade unter der Bettdecke.

Reita ist mittlerweile wieder nach Hause gegangen, lediglich Aoi ist bei den beiden geblieben.

Vorsichtig hebt Uruha die Decke an, nimmt sie letztendlich ganz von Ruki. Dieser schaut panisch auf die Zimmertür.

„Es gibt jetzt Abendessen, Ru-chan“, herrisch zieht der sonst so schüchterne Gitarrist den Jüngsten auf die Beine.

„Kouyou-kun, ich habe keinen Hunger“, grummelnd schlägt der Sänger den Arm des anderen weg.

Beleidigt verschränkt der kleinere von ihnen die Arme vor der Brust und schiebt schmollend die Unterlippe vor. Warum müssen sie ihn immer wie ein Kleinkind behandeln? Er ist immerhin schon 21.

Erschrocken reisst er die Augen auf, als er die Lippen des Leadgitarristen auf seinen verspürt. Instinktiv stolpert er einige Schritte zurück, ertastet hinter sich die Wand. Er sitzt in der Falle, es gibt keinen Ausweg mehr. In irgendeiner Weise erinnert ihn dieses an sein Leben, an seine momentane Lage.

„Du musst etwas essen kleiner. Ansonsten bekommst du richtig Ärger“, erbost packt Uruha den Sänger an der Schulter, schubst ihn Richtung Küche.

„Lasst mich doch machen, was ich will!“, schreit Ruki aus Leibeskräften.

Verwundert hebt der Dunkelblonde die Augenbrauen in die Höhe.

„Was ist los, Taka-chan?“, vorsichtig nähert Aoi sich dem kleineren.

„Nichts“, zischt der Angesprochene lediglich als Antwort zurück.

„Der Manager will dich gerne morgen sehen“, seufzend streicht sich der dunkelblonde durch die Haare.

„Mir doch egal“, sich seiner Worte bewusst werden, beißt sich der Sänger auf die Unterlippe.

Er will nicht so gemein sein, das hatte er sich doch geschworen.

„Ru-chan, ganz ruhig. Wir wollen dich zu nichts zwingen, wir machen uns lediglich Sorgen“, beruhigend legt der Rhythmusgitarrist seine Hand auf die schmale Schulter des Frontmannes.

Diesem gibt diese lieb gemeinte Geste den Rest. Schluchzend vergräbt er sein Gesicht in den Händen, versucht so die Tränen zu verstecken.

„Ach süßer, du brauchst doch nicht zu weinen“, schmunzelnd nimmt Uruha den Sänger in den Arm.

„Ich – bin – nicht – süß“, diese Worte wollen kaum seine Lippen verlassen.

„Alles wird wieder gut“, dass dieses genau die falschen Worte waren, konnte der Dunkelblonde zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen.

Verzweifelt krallt der Sänger seine Fingernägel in die Oberarme, rammt diese immer tiefer in das ihm schutzlos aufgelieferte Fleisch.

„Ruki!“, erschrocken packt Aoi den kleineren an den Händen, „bitte komm wieder runter auf den Teppich. Wir können über alles reden.“

Kopfschüttelnd versucht der Sänger seine Hände aus den Fängen des anderen zu befreien, vergeblich.

Seufzend schiebt der Schwarzhaarige den kleinsten unter ihnen zurück ins Schlafzimmer. Nachdem er sich hingesetzt hat, zieht er Ruki einfach mit zu sich auf seinen Schoß. Er hatte Angst, dass der andere wohl möglich einfach so zusammen gebrochen wäre.

„Ich mache ihm erst einmal einen Tee. Vielleicht hilft dieses ja“, meint Uruha hoffnungsvoll und geht in die Küche.

Liebevoll streicht der Aoi dem zitternden Bündel Mensch über den Rücken, flüstert ihm immer wieder beruhigende Worte ins Ohr.

„Ich kann nicht mehr“, bei jedem Wort fühlt er sich so an, als würde seine Lunge ein Stück mehr zerreißen.

Ein wenig schmiegt er sich an Aoi. Obwohl es laut dem Thermometer 24°C im Raum sind, friert er. Es ist so als nähme die Eiszeit in seinem Herzen, langsam Besitz von seinem ganzen Körper.

„Ru-chan, was ist den passiert? Ist ja nicht normal bei dir, dass du so die Nerven verlierst“, besorgt streicht Aoi dem anderen weiterhin über den Rücken.

Kopfschüttelnd schließt der Sänger seine Augen.

Vielleicht ist es alles nur ein böser Traum. Er muss nur schlafen, gewiss sieht dann die Welt morgen wieder besser aus.

Ein Wunschdenken, welches nie in Erfüllung gehen wird...

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Disclaimer: nichts mir, nichts Geld
 

sry für die lange wartezeit



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kaburu
2009-03-29T16:08:26+00:00 29.03.2009 18:08
es geht weiter, nach langer zeit^^

und es hat mir sehr gefallen. iwie tut ruki mir schon leid. dass er auch nicht einfach über seine probleme reden kann. naja ist bei uns ja manchmal auch nicht anders, ne?!

also dann schreib schön weiter und bis denne

lg kaburu


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