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Seelenfänger

NEU! Kapitel 13! Man glaubt es kaum!
von

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Glücklich-sein ist schwer

So... und weiter geht das hier...
 

Das übliche vorneweg hat immer noch bestand!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Kapitel 2 – Glücklich sein ist schwer
 

Es ist ein wirklich schöner Abend. Wir haben viel zusammen gelacht und erzählt. Aber dennoch kam dieses gewisse Gefühl von Melancholie bei mir auf. Bei dem letzten Abend den wir so zusammen verbracht hatten, war Yomi mit dabei gewesen. Irgendwie ist es eine seltsame Situation. So als würde jemand fehlen. Ich weiß, dass es besser für mich ist, so ist wie es jetzt ist. Er hat mich zu sehr verletzt. Und obwohl ich ihn über alles geliebt habe und ein Teil von mir ihm immer noch nachtrauert, gibt es kein Zurück mehr. Manchmal muss man Menschen, die man liebt loslassen. Weil die eigene Liebe und der daraus resultierende Schmerz einen nur zerstören würde. Auch wenn an Abenden wie heute das Gefühl aufkommt er würde fehlen. Er fehlt nicht… es ist einfach anders. Das ist alles.
 

Im Grunde war das ganze mit Yomi schon von Vorne herein zum Scheitern verurteilt. Wir waren einfach zu unterschiedlich. Wir lebten in zwei komplett verschiedenen Welten. Wir harmonisierten zwar sehr gut und konnten über alles reden. Aber es war eine selbstzerstörerische Beziehung. Ich hab es immer gespürt. Aber irgendwie… wollte ich es nicht wahr haben. Ich hab mir eingeredete, dass es irgendwie schon funktionieren würde. Aber…
 

Besser dass es jetzt vorbei ist, als dass es sich noch ein weiteres Jahr hingezogen hätte und ich wirklich nicht mehr hochgekommen wäre nach der Trennung. Es ist ja jetzt schon schwer genug für mich.
 

Ich seufze tief. Dennoch kann ich meine Gedanken gerade überhaupt nicht von dem kleinen Energiebündel lösen. Ich muss an unser letztes Treffen zurück denken. Damals vor 3 Monaten als noch alles in Ordnung war und ich noch nicht mal den Ansatz einer Idee hatte, dass sich so eine… Katastrophe abzeichnet. Nur zwei Tage später fing das ganze Drama an.
 

Ich werfe einen Blick in den Spiegel des Waschraumes des Restaurants. Ich muss diese Gedanken loswerden. Irgendwann muss das doch aufhören. Ich kann ihm nicht ewig nachtrauern. Und ich will mir nicht die Stimmung von diesen düsteren Gedanken kaputt machen lassen. Es ist ein schöner Abend und ich will ihn genießen. Yomi kann nicht auf ewig meine Ausrede für Trübsinnigkeit sein. Das Leben geht nun mal weiter.
 

Die Tür zum Waschraum öffnet sich und DIE tritt ein. Ich hebe kurz den Blick und wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. "Hey… Kao schickt mich. Er sagt du bist schon 10 Minuten weg." – "Hat er ne Stoppuhr in der Tasche? Oder zählt er mit wie lange ich weg bin?", frage ich sarkastisch und bereue es im nächsten Moment schon wieder. Ich sollte so etwas nicht sagen. Schließlich meint es keiner von ihnen böse mit mir. DIE seufzt kurz. "Er sorgt sich… Wir alle tun das. Denkst du nicht wir spüren es, dass es dir nicht gut geht? Wir alle wissen, dass du heute an Yomi denkst." – "BITTE!" Ein scharfer Blick zu DIE bevor ich fortfahre zu sprechen. "Nicht diesen Namen… Ich… ich will wirklich nicht über ihn nachdenken. Geschweige denn von ihm reden…"
 

Das war es genau, was ich heute Abend nicht wollte. Yomis Namen hören. An Yomi denken oder über ihn reden. Ich wünschte ich könnte das alles einfach aus meinem Kopf verbannen. Einfach alles auslöschen was gewesen war. All die guten Dinge, die jetzt so sehr weh tun. DIE seufzt tief. "Kyo... ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr schwer für dich ist. Und wir alle sind für dich da. Wir machen uns doch einfach nur Sorgen um dich." Ich schüttle kurz den Kopf und lächle etwas gequält. "Ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen! Ehrlich! Ich schaff das! Sprich einfach nur das Thema Yomi in meiner Gegenwart nicht mehr an, o.k.?" Er nickt leicht. Schweigen entsteht und DIE sieht mich an als ob er mir noch etwas sagen wolle. Also warte ich noch einen Moment bis er die richtigen Worte gefunden hat. "Er sorgt sich ehrlich Kyo. Er meint das nicht böse oder überwachend... es... es hat ihn nur so fertig gemacht, dass du, von dem er immer dachte, er würde niemals sowas wie Schwäche zeigen plötzlich so zusammenbricht." Ein leises Seufzen entkommt mir. "Ich weiß... aber das wollte ich nicht. Es ist alles so... verdreht momentan. Und schwierig... weil ich mich ehrlich ändern will. Nur jedes Mal wenn ich Gefühle zeige, hab ich das Gefühl ich verschreck euch alle damit. Und... das will ich eigentlich nicht" - "Nein, so ist es nicht... Es ist nur ungewohnt. Du musst geduldig sein. Wir gewöhnen uns sicher bald daran." Mir wird das alles zu viel. Ich bin vollkommen durcheinander. Ich wollte niemals, dass das alles passiert. Dass meine Freunde sich so sorgen, dass sie so sehr mit in diese Sache hinein gezogen werden… Oder, dass ich sie so mit meiner plötzlichen Veränderung vor den Kopf stoße. Andererseits wäre ich ohne sie komplett aufgeschmissen. Und dann diese immer sich im Kreis drehenden Gedanken um Yomi. Am liebsten würde ich davon laufen…
 

DIE legt seine Hand auf meine Schulter. "Kao ist immer da für dich. Das weißt du. Wir anderen natürlich auch. Aber ich denke, wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann ist Kao der beste Ansprechpartner für dich." Und damit geht er. Er lässt mich allein zurück mit meinen Gedanken. Und ich bin verwirrter als vorher. Andererseits, lässt es erneut dieses Gefühl von Wärme in mir aufsteigen. Sie sind wirklich gute Freunde. Alle. Sie sehen wenn es mir nicht gut geht, sorgen sich um mich. Lieben mich... obwohl ich es ihnen allen nicht gerade leicht mache. Natürlich versuche ich mich zu ändern, offener zu werden und mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Rückschritte wie das gerade eben sind allerdings unvermeidlich, denke ich. Und eigentlich komme ich bis jetzt doch relativ gut voran. Nur... über wirklich alles was in mir vorgeht zu reden, dazu bin ich einfach noch nicht bereit. Ich will einfach nicht wieder so sehr verletzt werden. Der Schmerz sitzt einfach zu tief. Aber trotz allem halten sie zu mir… meine Freunde.
 

Ich wende mich wieder meiner Reflexion im Spiegel zu. Was jammere ich eigentlich schon wieder rum? Ich sollte wirklich aufhören darüber nachzudenken. Es bringt nichts, wenn ich mir den Kopf darüber zerbreche. Zumindest heute Abend. Ich verderbe damit DIEs Geburtstagsparty. Und ich rede mir selbst den Abend madig. Was zum Teufel mache ich eigentlich? Mein Leben ist doch gut so wie es ist! Und was passiert, passiert eben! Nein, jetzt ist Schluss! Keine Gedanken mehr an Yomi. Er ist nicht mehr Teil meines Lebens. Aus Ende vorbei. Heute sind nur meine Freunde wichtig.
 

Mein Spiegelbild nickt mir entschlossen zu. Und ich wende mich um. Ich trete zur Tür und im selben Moment als ich sie öffnen will, wird sie von außen geöffnet und Kao steht vor mir. Er sieht mich besorgt an. "Sag jetzt nichts, ja?", grinse ich ihn schräg an. Er nickt. "Und hör auf so zu kucken! DIE hat mir schon den Kopf gewaschen. Keine trüben Gedanken mehr für heute. Versprochen!" Er lächelt sanft. "Schön..."
 

Wir gehen zurück zu den anderen. Und tatsächlich schaffe ich es, für den restlichen Abend meine Gedanken von allem Negativen frei zu halten. Ich genieße es einfach nur bei meinen Freunden zu sein. Und zum ersten mal seit mehr als drei Monaten bin ich wirklich ehrlich glücklich.
 

Es ist vier Uhr morgens als Totchi und ich die Bar als erste verlassen. Wir treten nach draußen in die Kälte und ich vergrabe mein Gesicht sofort tief in meiner Jacke. Es ist wieder kälter geworden und hatte wohl wieder etwas geschneit, weil eine verräterische Schneeschicht sich auf dem Asphalt gebildet hatte. "Waaahh... is das kalt!", murre ich und blicke kurz zu Totchi der bibbernd an seiner Zigarette zieht. "Danke, dass ich bei dir pennen kann. Sonst würde ich auf dem Nachhauseweg wohl erfrieren." - "Kein Thema. Allerdings, warne ich dich lieber gleich. Bei mir is weder aufgeräumt noch hab ich viel zu Essen. Also erwarte morgen kein Luxusfrühstück!" Gespielt eingeschnappt, schiebt Totchi seine Unterlippe nach vorne und schmollt pseudomäßig. "Tsss... da lässt man sich schon mal von dir abschleppen und dann krieg ich noch nicht mal ein Frühstück?" Ich lache leise, wühle in meinen Taschen ebenfalls nach meinen Zigaretten und stecke mir einen meiner Glimmstängel an. "Na los... gehen wir los. Um so schneller wir da sind, um so schneller tauen wir wieder auf."
 

Gesagt getan... wir machen uns also langsam auf den Weg in Richtung U-Bahn. Dabei hakt sich Toshiya bei mir ein damit er auf dem rutschigen Schnee nicht ausrutscht. Wobei es sehr schnell ausartet, dass wir zwei Schritte gehen und uns dann einfach über den Schnell schlittern lassen. Wie zwei kleine Kinder. Lachend und total durchgefroren erreichen wir endlich die Treppen in den Untergrund, ohne dass wir hinfallen. "Es ist ganz schön kalt geworden.", stellt Totchi fest und reibt sich die Hände. "Was erwartest du? Es ist schließlich Ende Dezember!" - "Stimmt auch wieder... Hast du eigentlich was zu Weihnachten vor?" Ich schüttle kurz den Kopf. "Nööö... Wieso?" - "Ich wollte ne kleine Party im Studio veranstalten. So für die Staffs und für die anderen Jungs. Mit Buffet und so." Ich grinse leicht, werfe dabei einen flüchtigen Blick auf die einfahrende U-Bahn. "Weiß Kao das schon? Sein hoch-heiliges Studio zweckentfremden!" Totchi glugst leise. Die U-Bahn stoppt quietschend vor unseren Füßen und wir steigen in den angenehm beheizten Wagon. "Neeeeeiinnn... darum frag ich dich ja!" - "Entschuldige bitte To-chan... aber das kapier ich jetzt nicht ganz." Ich sehe ihn verwirrt an, während unser hübscher Bassist sich geschickt durch die wenigen Menschen schlängelt, mich hinter sich her zieht und zielsicher auf zwei freie Plätze zu steuert. Wir setzen uns und ich sehe ihn immer noch leicht verwirrt an. Toshiya macht plötzlich große braune Rehaugen und ich ahne nichts Gutes. "Kannst du nicht mit ihm reden und ihn fragen? Wenn du ihn bittest sagt er sicher ja!" - "Warum sollte er ausgerechnet bei mir ja sagen?" Totchi macht noch größere Rehaugen und zieht dazu seinen schon berüchtigten Schmoll-Flunsch. "Bitte Kyo... BIIIITTTTEEEEE~~~!" Dieser Anblick ist einfach zu niedlich. Und eigentlich ist es ja auch nicht so wichtig, warum Kaoru bei mir ja sagen sollte. Totchi wird schon seine Gründe haben, mich darum zu bitten. Also werde ich ihm diese Bitte nicht abschlagen. Ich lache leicht und patte ihm den Kopf. "Is gut Toshimasa... ich rede mit ihm. Aber ich verspreche nicht, dass es klappt!" Ein begeistertes "Whhhheeeee~~" entkommt unserem Bassisten und er klatscht begeistert in die Hände.
 

Toshiya ist schon ein verrückter Kerl. Unheimlich liebenswert und großherzig... aber verrückt. Aber ich glaub genau das ist es was ich an ihm so mag. Seine Art alles mit den Augen eines Kindes zu sehen und auf die ganze Welt unvoreingenommen zu zugehen. Immer fröhlich, niemals etwas böses denkend. Manchmal beneide ihn darum.
 

Der hübsche Bassist kuschelt seinen Kopf auf meine Schulter und beginnt mir davon zu erzählen, wen er alles eingeladen hat und wie er das ganze plant. Ich höre halbherzig zu. Obwohl ich mich eigentlich wirklich darauf konzentrieren will. Aber meine Gedanken machen sich mal wieder selbstständig. Außerdem bin ich gerade viel zu müde.
 

Die U-Bahn stoppt schließlich an der Haltestelle in der Nähe meiner Wohnung. Und so es treibt uns erneut nach draußen in die Kälte. Inzwischen schneit es wieder. Wenn es so weitergeht, werde ich wohl das erste mal weiße Weihnachten in Tokyo erleben. Was für eine romantische Vorstellung.
 

Wir stapfen schweigend durch den Schnee. Ich bin völlig kaputt. Wundert mich nicht. Momentan bin ich nicht gerade in Topform. Aber dieser schöne Abend heute war es wert, dass ich morgen wohl total müde sein werde. Von diesem Abend voller Lachen und Spaß werd ich ne ganze Weile wieder Energie ziehen können. Endlich erreichen wir meinen Block und wir erstürmen mein Apartment. Ich schäle mich aus meinen Schuhen und aus meiner Jacke, so wie Totchi und hänge dann seine und meine Jacken auf. "Noch nen warmen Tee bevor wir ins Bett gehen?" Müde schüttelt der Bassist den Kopf. "Nicht nötig... ich will einfach nur schlafen." Ich lächle verständnisvoll. Ich kann ihn absolut verstehen.
 

Am nächsten Tag wache ich erst sehr spät auf. Es ist bereits nach 12 Uhr als ich mich aus dem Bett quäle. Heute ist ausnahmsweise Probenfrei, schießt mir als erstes die Erkenntnis durch den Kopf. Weil gestern ja DIEs Geburtstag war. Ich gähne herzhaft und tapse barfuß in die Küche. Ich bin auf der Suche nach Kaffee und stelle erstaunt fest, dass bereits eine Kanne voll dampfender tiefschwarzer Flüssigkeit zusammen mit einem Zettel auf mich wartet. "Hey Kyo-kun! Ich musste schon weg! Ich wollte dich nicht wecken bloß um mich zu verabschieden. Also nimm's mir nicht übel ja? Ich wünsch dir einen schönen Tag. Wir sehen uns morgen! Bai Bai Totchi... Und ach ja: Vorsicht! Der Kaffee ist ziemlich stark." steht auf dem Zettel in kleinen, gekritzelten Kanji. Er muss in Hektik gewesen... wie immer. Ich lächle leicht, bei dem Gedanken daran, wie Toshiya total konfus und aufgelöst in der Wohnung herum läuft und versucht dabei keinen Lärm zu veranstalten. Ich hole mir eine Tasse aus dem Schrank und gieße mir eine Tasse von dem immer noch heißen Kaffee hinein. Ein tiefer Schluck und ich verziehe kurzzeitig das Gesicht. Der Kaffee ist nicht stark! Der ist ZU stark! Wie hat er das hinbekommen, dass er so absolut zu stark ist? Der is ja komplett bitter! Ich schlucke hastig, rudere dabei mit der Hand in der Luft herum, in der Hoffnung dadurch den bitteren Geschmack schneller zu vertreiben und begebe mich sofort auf die Suche nach Zucker, damit ich zumindest etwas die Bitterkeit überdecken kann.
 

Nach einer kurzen Dusche, Zähneputzen und einem verzweifelten Versuch meine Haare zubändigen, kehre ich zurück in mein Wohnzimmer und Totchis Mörderkaffee. Heute fühle ich mich wesentlich besser. Die düsteren Schatten meiner Gedanken von gestern sind vollkommen verschwunden und ich bin vollkommen zufrieden mit mir und der Welt. Warum sollte ich auch unglücklich oder unzufrieden sein? Mein Leben ist gut so wie es ist. Der Abend gestern hat mir mal wieder bewiesen, dass ich keinen Grund habe unglücklich zu sein.
 

Als ich noch mit mir selbst kämpfe, ob ich die Tasse Extra-Wachkaffee Marke Totchi leer trinken soll oder lieber wegschütte, klingelt mein Telefon. Ich angle auf dem Sofa liegend danach und hebe ab. "MoshiMoshi? Niishimura Kyo desu?", frage ich fröhlich. "Hey Kyo-kun!", begrüßt mich Kaorus Bass ruhig. "Kaaoooo~~~ Hey! Was kann ich für dich tun?" - "Na du bist ja gut gelaunt!" - "Warum denn nicht? Schließlich ist heute ein freier Tag... Oder willst du mir den Tag vermiesen, mit Arbeit?" Kaoru lacht angenehm auf. Ich mag sein Lachen. Es hat etwas beruhigendes an sich. Eigentlich hat Kaoru immer etwas beruhigendes an sich. Sein ganzes Auftreten ist beruhigend. "Nein... wollt ich nicht. Ich wollte nur mal hören wie's dir so geht! Und ob du nicht vielleicht Lust hättest mit mir was zu unternehmen. DaiDai ist unterwegs mit 'mem Freund shoppen und mir is langweilig" Vor meinem geistigen Augen kann ich seinen schmollendes Gesicht vor mir sehen und muss grinsen. "HERVORRAGEND! Ich muss nämlich sowieso mit dir was besprechen. Hast du Lust was Essen zu gehen? Ich hab nämlich keinen Bock jetzt los zu laufen und was zu kaufen.", gebe ich vollkommen ausgelassen zurück. Ja... heute ist wirklich ein besserer Tag als gestern. Gestern hätte ich mich am liebsten noch verkrochen. Aber heute... was soll ich auch zuhause sitzen und jammern? Davon wird nichts besser und mein Glück klingelt garantiert nicht an meiner Tür und sagt "Hey! Hallo da bin ich!". Raus gehen und das Glück suchen! So lautet das Motto. Wenn ich mir so selbst zu höre, kann ich immer mehr verstehen, warum die anderen so... verwirrt sind. Von mir – Kyo – der immer als die Verkörperung des Pessimismus galt, jetzt so positive Sachen zu hören ist schon ziemlich seltsam.
 

Kaoru lacht erneut auf. "Gegenvorschlag: Du kommst zu mir und ich koche. Ich hab nämlich genau das gegenteilige Problem. Zu viel Essen im Kühlschrank." - "Na dann... wann soll ich über dich herfallen?" Eine kurze Pause. "... zum Essen meine ich" – "Wann immer du willst." Ein merkwürdiges Gefühl macht sich für einen Moment in mir breit. Ich weiß nicht warum. Ob es an Kaorus Tonfall liegt oder einfach an etwas anderem... Es ist einfach so ein... merkwürdiges Gefühl. Schnell schiebe ich es beiseite. Nicht wieder alles hinterfragen und analysieren!
 

"Gut dann würd' ich sagen so in zwei Stunden. Is das o.k. für dich?" - "Klar... Willst du irgendwas bestimmtes?" Noch bevor ich darüber nachdenke antworte ich lachend. "Kennst mich doch Kao... ich esse alles." Ein etwas bitteres Lachen entkommt ihm. Und ich frage mich warum. "Klar... wie konnt' ich das vergessen." Sarkasmus pur. Warum? Hab ich was falsches gesagt und ihn verärgert? Noch bevor ich ihn danach fragen kann, verabschiedet er sich mit einem knappen "Also... bis später. Bai" und legt auf. Toll... jetzt weiß ich ja überhaupt nicht mehr was ich denken soll. Ich wollte ihn nicht verärgern...



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