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My beloved... ?

von

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Tod?

Titel: My beloved… ?

Teil: 8/?

Autor: kurikara_sama

Fandom: Yami no Matsuei

Warnung: death… oder nicht?! ;)

Pairing: Hisoka x Kurikara ; Nagare x Yatonokami

Disclaimer: Wie immer… Yoko gehört immer noch alles von YnM (auch wenn sie nicht weitermacht *fluch*).
 

Kommentar: So, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber zu meinem Leidwesen muss ich euch mitteilen, dass ich ab jetzt wohl immer länger brauchen werde, um die Kapis zu schreiben, da bei mir die Schule wieder angefangen hat…*heul* Vermutlich werde ich nur noch jeden Monat eines veröffentlichen… *seufz* Nun, ich hoffe Nr.8 gefällt euch trotzdem! (Ist schon wieder ganz schön lang geworden!) Lasst euch von der Warnung aber nicht abschrecken, okay?^^
 

Ich bedanke mich wie immer bei meinen Beta-Lesern und natürlich auch bei euch.^^ Ich würde mich echt riesig über eure Reviews freuen, selbst wenn sie nur kurz sind! Das motiviert mich jedes Mal total, also schreibt mir!^^
 

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Chapter 8 - Tod? (Juo-cho - Enma-cho)
 


 

Verwirrt sah er sich in dem kleinen Raum um, in dem er vor wenigen Minuten aufgewacht war. Außer einem kläglichen Schränkchen an der Wand und dem Bett, in dem er lag, war dieser völlig leer und erinnerte Nagare stark an ein Krankenhauszimmer. Er hasste Krankenhäuser! Die waren doch sowieso zu nichts zu gebrauchen! Gut, die Ärzte retteten täglich tausenden von Menschen das Leben, doch seinem Sohn, ausgerechnet seinem Hisoka, hatten sie nicht helfen können.
 

Er erinnerte sich, wie er den Jungen durch das Fenster hinweg betrachtet hatte. Er war ihm noch kleiner und zerbrechlicher als sonst vorgekommen, wie er in dem viel zu großen Bett, bedeckt mit etlichen Lagen von Decken gelegen hatte. Er hatte sich damals so unglaublich hilflos gefühlt! Aber was hätte er denn bitteschön tun können, außer die besten Doktoren des Landes zu rufen? Er selbst war kein Arzt und so hatte er mit ansehen müssen, wie der Zustand seines kleinen Lieblings sich mehr und mehr verschlechtert hatte. Er hatte sich nicht getraut, das Zimmer zu betreten, da er hatte befürchten müssen, in Tränen auszubrechen. Jetzt verfluchte er seinen verdammten Stolz! Er konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie der Junge sich gefühlt haben musste; von seinen eigenen Eltern im Stich gelassen.
 

Er merkte, wie etwas Nasses seine Wange hinunter lief und versuchte seine Fassung wiederzugewinnen. Er hatte schon hunderte Male darüber nachgedacht und hunderte Male war er zu demselben Schluss gekommen: Er war ein miserabler Vater!
 

Doch im Augenblick gab es wichtigeres, als dem bereits seit langem Vergangenen nachzuweinen und so versuchte der Blondhaarige sich zu konzentrieren. Wie war er überhaupt hierher gelangt? Und wo genau war er? Er spürte, wie sein Körper sich vor Schmerzen verkrampfte und mit einem Mal kamen die Erinnerungen zurück. Der Dämon… seine Frau… Moment, der Dämon hatte doch Rui verschlungen, was bedeutete, dass diese tot war! Sollte er sich jetzt darüber freuen? Betrauern konnte er sie jedenfalls nicht; dazu hasste er sie viel zu sehr. Außerdem gab es bereits eine Person, die all seiner Aufmerksamkeit bedurfte, auch, wenn er in dem jetzigen Zeitpunkt die Erinnerung an jene verdrängt hatte.
 

Doch wie war ER dem Dämon entkommen? War er etwa auch tot? Er war doch zusammengebrochen und das Monster war auf ihn zugekommen… Und dann war plötzlich Yato erschienen! Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er konnte nicht tot sein, da er ja noch Schmerzen spürte, und diese waren definitiv real. Doch das würde bedeutet, dass Yato ihn gerettet hatte! Aber warum sollte er das tun?
 

Auf diese Frage fand der Mann mit den blonden Haaren keine Antwort. Stattdessen, versuchte er, sich zu bewegen, merkte jedoch schnell, dass dies in seinem gegenwärtigen Zustand eine Sache der Unmöglichkeit war.
 

Er blickte so gut er es vermochte an sich hinab und musste feststellen, dass es vermutlich keine Stelle seines Körpers gab, die nicht mit Verbänden bedeckt war. Er musste schwer verletzt sein. Es wäre wahrscheinlich das Beste, wenn er sich erst einmal ein wenig ausruhen würde. Vielleicht würde es ihm dann auch gelingen, herauszufinden, was hier eigentlich los war.
 

Also schloss er die Augen, versuchte sich zu entspannen und die Schmerzen zu verdrängen, was ihm auch - mehr oder weniger - gelang.

Doch wirklich zur Ruhe kam er nicht, da die Tür mit einem lauten Krachen aufschwang und zwei Männer streitend den Raum betraten. Offensichtlich nahmen sie an, er wäre immer noch bewusstlos und würde auch in nächster Zeit noch nicht aufwachen, denn Nagare bezweifelte doch, dass sie sonst so heftig vor ihm diskutiert hätten.
 

Mittlerweile hatte er auch ihre Stimmen erkannt. Es waren seine beiden Doktoren, oder besser gesagt, seine ehemaligen Doktoren, die er, soweit er sich erinnerte, erst vor kurzem gefeuert hatte - zu ihrem eigenen Wohl. Er musste zugeben, dass diese für die ihnen verfügbare Zeit, relativ viel herausgefunden hatten. Vielleicht sollten sie ihre Berufe wechseln…
 

Genervt versuchte der Mann in dem Bett das Geschrei der beiden Todesengel zu ignorieren, doch auch unter größter Anstrengung gelang es ihm nicht, die Streitenden auszublenden, da er jedes Wort überdeutlich verstehen konnte. Er wollte schon die Augen aufschlagen und die beiden mittlerweile vor ihm Stehenden, anfahren, sie könnten doch ein bisschen mehr Rücksicht nehmen, als ihn ein Einwand des Langhaarigen aufmerksam werden ließ. Was hatte das denn jetzt schon wieder zu bedeuten?
 

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Verärgert ließ er seinen letzten Satz auf seinen Partner wirken, dem das Gehörte offensichtlich überhaupt nicht gefiel, doch er konnte dem anderen nicht widersprechen, da dieser lediglich die Wahrheit ausgesprochen hatte. Ihre Situation war aber auch verzwickt. Eigentlich hätten sie den Lebenden gar nicht hierher bringen dürfen, doch nachdem, was in Kamakura passiert war, hatten sie einige Tatsachen nicht außer Acht lassen können. Eine davon war, dass Hisokas Vater sicher nicht nur unter einer simplen Hautkrankheit litt, so wie sie es anfangs vermutet hatten. Die Legende Yatonokamis und damit auch der Fluch waren überaus real und die beiden Shinigami hatten nun die Aufgabe übertragen bekommen, sich um eben jenen zu kümmern - wie sie das allerdings anstellen sollten, war ihnen ein Rätsel. Zudem bezweifelte Watari, dass Nagare gewillt sein würde, sie bei ihren Untersuchungen zu unterstützen, selbst wenn sie ihm die Wahrheit über sich selbst erzählen könnten. Doch letzteres hatte man ihnen ausdrücklich verboten, da es zu gefährlich war, einen lebenden Erwachsenen einzuweihen.
 

Der Möchtegern-Alchemist seufzte, nachdem er bemerkt hatte, dass sein Partner ihm keine Antwort geben würde. Was hätte dieser auch groß dazu sagen können? Er musste zugeben, dass sein Wutausbruch von gerade eben ein wenig ungerechtfertigt gewesen war. Schließlich konnte Tatsumi ja auch nicht wirklich etwas dafür, dass sie auf ganzer Linie versagt hatten. Nicht nur waren sie gefeuert worden. Nein, sie hatten auch noch zugelassen, dass die Person, um die sie sich eigentlich hätten kümmern sollen, von einem Dämon verschlungen worden war. Und auch wenn Konoe ihnen keine Vorwürfe gemacht hatte, so wussten sie beide sehr genau, dass sie sich jetzt anstrengen mussten, selbst wenn es nur um Hisokas Willen war.
 

Wie würde dieser wohl regieren, wenn er erfahren würde, dass seine Mutter verstorben war? Ob es ihn überhaupt interessieren würde? Ihr Chef hatte versucht den Jungen zu benachrichtigen, doch es war ihm nicht gelungen, eine Verbindung zur Traumwelt herzustellen, was vermuten ließ, dass irgendetwas dort überhaupt nicht stimmte. Noch ein Grund um sich Sorgen zu machen. Ob es Tsuzuki und Hisoka wohl gut ging? Er hoffte inständig, dass den Beiden nichts zugestoßen war.
 

Auch Tatsumi schien sich seine Gedanken gemacht zu haben, jedenfalls fragte er den Mann mit den wirren Locken, ob es bereits Neuigkeiten gäbe [1]. Dieser konnte ihm nur antworten, dass er zumindest noch nichts vernommen hatte. Während er das sagte, prüfte er den Zustand ihres Patienten. Er schien zu schlafen, eine Tatsache, die Watari nicht sonderlich verwunderte. Vermutlich würde Nagare noch mehrere Tage lang im Bett liegen. Wenn man dessen Verletzungen bedachte, war es sowieso ein Wunder, dass jener überhaupt überlebt hatte. Man konnte über ihn sagen, was man wollte: Zäh war der Mann auf jeden Fall!
 

Als er das Zimmer verließ um sich erneut dem ganzen, nervigen Papierkram zu widmen, bedeutete er seinem Partner ihm zu folgen. Dieser warf einen letzten Blick auf den sich schlafend Stellenden, bevor er sich mit einem leichten Seufzen daran machte, den Mann, mit den lockigen Haaren, einzuholen, bevor dieser auf eine seiner verrückten Ideen käme. DAS konnte er momentan nämlich wirklich nicht gebrauchen. Ganz zu schweigen von den Kosten, die anfallen würden, wenn er den ganzen Mist wieder gerade biegen müsste. Er schauderte und beschleunigte seinen Gang, ein Verhalten, dass Watari, den er inzwischen eingeholt hatte, mit gehobenen Brauen bedachte.
 

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`Verdammt Tatsumi! Du hast doch auch gesehen, was passiert ist. Nicht nur dass Nagare uns RAUSGESCHMISSEN hat. Nein! Rui, deren Fall wir übernommen haben, ist nicht einfach gestorben; sie ist von einem DÄMON verschlungen worden! Und du weißt ja, was das bedeutet: Sie wird für alle Ewigkeiten leiden! Und ihren Ehemann hätte fast das gleiche Schicksal ereilt, wenn dieses… dieses Monster nicht eingegriffen hätte! Wie kannst du da sagen, dass es nicht so schlimm ist?! WIR HABEN BEI UNSEREM AUFTRAG, RUIS SEELE ZU GELEITEN VÖLLIG VERSAGT!!!´
 

Nagare erinnerte sich an die Worte, die er mit angehört hatte. Vor allem der letzte Satz ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was hatten die beiden Männer damit gemeint, `Ruis Seele zu geleiten´? Er konnte die Bedeutung des Ganzen zwar noch nicht einordnen, doch er schwor sich, schon bald herauszufinden, was es damit auf sich hatte. Denn eines war für ihn absolut eindeutig: Diese Männer waren nicht das, was sie zu sein vorgaben! Doch mit diesem Schluss kam natürlich auch die Frage auf, was sie denn eigentlich waren? Und was noch viel wichtiger war: Was hatten sie jetzt vor? Was würde mit ihm geschehen? Sollte er sich wirklich, einfach so diesen Fremden anvertrauen? Zulassen, dass diese mit ihm machen konnten, was sie wollten?
 

…Nein! Das kam überhaupt nicht in Frage. Er vertraute ja nicht einmal seiner eigenen Familie - und das zu Recht. Noch nie in seinem Leben hatte es jemanden gegeben, auf den er sich voll und ganz hätte verlassen können und der Mann mit den blonden Haaren hatte schon vor langer Zeit aufgehört, nach eben jener Person zu suchen. Sein Entschluss stand fest. Sobald es ihm sein Zustand ermöglichte, würde er von hier verschwinden! Schließlich konnten sie ihn ja nicht zum Bleiben zwingen! Das hoffte Nagare jedenfalls. Mit diesen Gedanken fiel er in einen leichten, traumlosen Schlaf. Er wusste, dass er zum rechten Zeitpunkt wieder erwachen würde. Sobald sein Körper sich etwas erholt hatte, würde er dieses enge, bedrückende Zimmer verlassen!
 

Und er sollte Recht behalten. Als er seine Augen wieder aufschlug, fühlte er sich schon wesentlich besser als zuvor. Zwar war ihm klar, dass dies sich vermutlich ändern würde, sobald er versuchte, sich zu bewegen, doch er war zuversichtlich, dass ihm jenes dieses Mal zumindest gelingen würde. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, also musste er sich jetzt beeilen, bevor diese verfluchten Ärzte erneut zurückkamen und zu allem Übel vielleicht auch noch bemerkten, dass er bereits wach war. Denn dann würde es für ihn wirklich schwierig werden, von hier zu entkommen.
 

Langsam bewegte er seine linke Hand und spürte den stechenden Schmerz, der wie eine Sense durch seinen Körper fuhr, den er jedoch geflissentlich ignorierte. Auch seine Rechte kam nun zum Einsatz, als er versuchte sich aufzurichten, indem er sich zuerst auf den Bauch drehte und dann vorsichtig auf die Knie glitt, wobei er nicht verhindern konnte, dass ihm ein lautes Keuchen entwich. Doch er konnte nicht aufhören. Nicht, wenn er wusste, dass er sofort wieder einschlafen würde, würde er sich jetzt eine Pause gönnen.
 

Bedächtig stieg er aus dem Bett, musste jedoch innehalten, um nicht sofort zusammenzubrechen, denn die Schmerzen waren mittlerweile schier unerträglich geworden, zum Trotz all der Entspannungsübungen, die er bereits angewandt hatte. Dieses Mal würde wohl sein Durchhaltevermögen auf die Probe gestellt werden, und nicht seine hohe Toleranz für Schmerzen.
 

Ein qualvolles Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er seiner eigenen Schwäche den Kampf ansagte und es ihm schließlich gelang, aufrecht im Raum zu stehen - wenn auch etwas zittrig und mit weichen Knien. Doch solange diese nicht nachgaben, war doch alles in Ordnung, oder?
 

Er taumelte zu dem Schränkchen hinüber, da er vermutete, in eben diesem einen Satz Kleidung zu finden, die er anziehen konnte, denn nur in Unterwäsche und lediglich mit Verbänden bedeckt wollte er dann doch nicht auf die Straße gehen. Er wurde nicht enttäuscht. Zwar fand er nichts anderes, als eine Art weißer Krankenkleidung, doch das war immerhin besser als gar nichts und er würde sich sicher nicht beschweren.
 

Innerlich seufzend bemühte er sich, die dürftige Kleidung anzulegen, ohne die Verbände und damit auch seine Wunden zu berühren, was sich jedoch als etwas schwieriger herausstellte, als er gedacht hatte, zumal er schon vor einiger Zeit bemerkt hatte, dass er nicht nur mit Blutergüssen, Prellungen und tiefen Schnitten übersäht war; er hatte vermutlich auch noch einige gebrochene Knochen. Und eben jene protestierten jetzt im Übermaß, als er sich das Gewand über den Kopf zog. Doch er dachte gar nicht daran, sich über die paar Unannehmlichkeiten zu beklagen; schließlich gab es im Moment weitaus wichtigeres, um dass er sich kümmern musste.
 

Da wäre zum Beispiel diese verdammte Tür, die ihn aus seinem Zimmer hätte führen sollen, jedoch zu seinem Leidwesen verschlossen zu sein schien. Natürlich hatte er immer noch die Möglichkeit, sie aufzubrechen, doch das wollte er seinem geschundenen Körper nun wirklich nicht zumuten. Das Letzte, dass er im Augenblick brauchen konnte, war eine aufgeplatzte, stark blutende Verletzung. Doch wie in aller Welt sollte er dann die Tür aufkriegen? Wenn er wenigstens ein paar Drähte hätte…
 

Suchend sah er sich in dem kleinen Zimmer um, konnte aber auf den ersten Blick nichts erkennen, dass er hätte benutzen können. Doch so schnell gab ein Kurosaki nicht auf! Aufmerksam besah er sich jedes einzelne Möbelstück genau und wurde schließlich - nach einer halben Ewigkeit, wie ihm schien - bei den weiß-rot karierten Vorhängen fündig. Er nahm sie von ihrer Halterung, nur um die Hacken von dem Stoff zu entfernen und diese gerade zu biegen.
 

Mit einem triumphalen Gesichtsausdruck besah er sich sein fertiges Werk. Natürlich war es nicht so perfekt, wie echtes Einbruchswerkzeug, doch wen kümmerte das schon, solange es funktionierte. Außerdem hatte er ja nicht vor, einen Safe zu knacken; er wollte lediglich die Tür aufbrechen, sodass er von diesem bedrückenden Ort fliehen konnte.
 

Ohne lange zu Überlegen machte er sich an eben dieser zu schaffen. Glücklicherweise hatte er in seiner Kindheit die entsprechenden Leute gekannt, die ihm dieses Handwerk gelehrt hatten. Nicht dass er jemals irgendwo eingebrochen wäre - aber es konnte doch nicht schaden, so viele Fähigkeiten wie möglich zu besitzen, wie seine jetzige Situation nur allzu gut bewies.
 

Es dauerte ein paar Minuten, bis das Schloss mit einem lauten Klicken zurücksprang und die Tür sich öffnen ließ. Nagare musste zugeben, dass er etwas aus der Übung gekommen war, aber wen wunderte das? Seit sein Vater sich dazu entschlossen hatte, ihn anstatt seines älteren Bruders zum Erben der Familie zu erklären, hatte er keinen richtigen Spaß mehr gehabt. Obwohl er zugeben musste, dass es vermutlich ganz gut gewesen war, dass er endlich aus diesem Umfeld gekommen war. Denn auch wenn er sich absolut sicher war, dass er nicht kriminell geworden wäre, so wusste man doch nie, was alles im Schatten lauerte und nur darauf wartete einen anzuspringen.
 

Doch nun war nicht die Zeit, um sich in den Erinnerungen von längst vergangenen Tagen zu verlieren. Jeden Moment konnte jemand um eine der Ecken des langen Flures biegen, ihn sehen und sofort wieder einschließen.
 

Da er diesen Gedanken nur ungern in die Tat umgesetzt sehen wollte, entschied er sich für eine Richtung und wollte gerade in eben diese aufbrechen, als er urplötzlich Schritte aus eben jener vernahm, die ihn unwillkürlich zusammenzucken ließen. Als sich dann auch noch Stimmen, die sich unterhielten dazugesellten, drehte er sich hastig um und eilte, so schnell es ihm sein Körper erlaubte um die nächste Ecke in der entgegengesetzte Richtung, während er zum einen versuchte, so wenig Lärm wie nur möglich zu machen und zum anderen hoffte, dass die beiden Männer, die nun den Gang entlang schritten, nicht ausgerechnet den Seitenflur nehmen wollten, in dem er sich verkrochen hatte.
 

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er war sich sicher, dass jene, die in diesem Augenblick an ihm vorbeigingen, es hören konnten. Er versuchte sich so gut er konnte in dem spärlichen Schatten zu verstecken, der durch das schwache Licht der wenigen Lampen entstand, die in großen Abständen überall verteilt waren. Er bewegte sich keinen Millimeter, um bloß keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch ihm war klar, dass sollte einer von den beiden zufällig zur Seite sehen, er unweigerlich erkannt werden würde.
 

Die Zeit schien stillzustehen und in Nagares Augen dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis die Männer endlich an ihm vorbeigegangen waren und er aufatmen konnte. Er hatte in der ganzen Aufregung zwar nicht so genau hingesehen, doch ihm war aufgefallen, dass jene, die an ihm vorbeigegangen waren, beim besten Willen keine weißen Kittel, sondern viel mehr Bürokleidung getragen hatten, und diese Tatsache brachte den Blondhaarigen nun doch aus dem Konzept, denn so weit ihm bekannt war, gab es in Krankenhäusern keine Geschäftsabteilung.
 

Ihm war durchaus bewusst, dass es gefährlich werden könnte, doch da er sowieso keine Ahnung hatte, wo er als nächstes hingehen sollte und er sich nun wirklich nicht in dieser unbekannten Umgebung verlaufen wollte, siegte seine Neugier und er entschied sich dazu, die beiden Angestellten zu verfolgen, um herauszufinden, wo er sich nun eigentlich befand. Denn ohne das zu wissen, würde es zehnmal schwieriger für ihn werden, aus diesem - wie ihm bewusst geworden war - riesigen Komplex zu entkommen. Mit genügend Sicherheitsabstand und einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend setzte er sich wieder in Bewegung. Er musste zugeben, dass die ganze Sache langsam anfing, ihm Spaß zu machen.
 

Schon nach ungefähr fünf Minuten, hatte das Familienoberhaupt der Kurosaki sämtliche Orientierung verloren und war somit nun völlig auf seine beiden heimlichen Führer angewiesen, die den Weg den sie einschlugen offenbar auch im Schlaf ohne größere Probleme würden finden können.
 

Bisher hatte es keine weiteren Zwischenfälle gegeben und die vor ihm Laufenden hatten ihn nicht bemerkt. Das sollte sich jedoch bald ändern, wie er zu seinem Unglück feststellen musste, als einer der Männer das Gespräch unterbrach und zurückeilte, vermutlich weil er etwas vergessen hatte, wobei er allerdings direkt in Nagare hineinlief und zu Boden viel, während letzterer aufgrund seines geschundenen Körpers ein scharfes Keuchen unterdrücken musste.
 

Dies jedoch entging dem Angestellten nicht und man konnte deutlich das Misstrauen in seinen Augen sehen. Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, fragte er den blonden Mann, was dieser denn hier zu suchen hätte, wo er doch offensichtlich in eines der Betten des Krankenflügels gehörte.
 

Als er sich auch noch anschickte, den Verletzten dorthin zu begleiten, sah dieser keine andere Möglichkeit mehr. Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck schlug Nagare sein Gegenüber nieder, darauf bedach, diesen nicht ernstlich zu verletzen. Ihm war klar, dass der andere schon bald nach seinem Kollegen suchen würde, was bedeutete, dass Nagare nicht mehr viel Zeit blieb, bis sein Verschwinden entdeckt werden würde. Und natürlich gab es hier auch keinen Schrank, in den er den Ohnmächtigen hätte zerren können.
 

Außerdem gab es noch ein Problem, dass es schnellstens zu lösen galt, wollte er eine solche Begebenheit wie gerade eben, in Zukunft vermeiden. Er wusste, dass er dieses Gebäude nicht verlassen konnte, ohne noch weiteren Menschen zu begegnen und was sollte er dann tun? Die auch niederschlagen? Irgendetwas sagte ihm, dass dies keine allzu gute Idee war.
 

Ein weiterer Blick auf den am Boden Liegenden brachte ihm den ersehnten Geistesblitz. Er konnte nur hoffen, dass in den nächsten paar Minuten niemand an dieser Stelle vorbeikam. Vorsichtig zog er dem schmächtigen Mann, der zu seinem Glück ungefähr die gleiche Größe wie er selbst zu haben schien, die Kleidung bis auf die Unterwäsche aus, um sie sich danach selbst anzulegen. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedachte, dass er sich jetzt nicht nur sein vorheriges Gewand wieder über den Kopf ziehen musste, sondern auch noch gezwungen war, sich in diese Bürokleidung zu zwängen.
 

Als er mit der anstrengenden Prozedur fertig war, gab es vermutlich keine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte und er gönnte sich eine kleine Pause, bevor er um die Ecke spähte. Zufrieden stellte er fest, dass der andere Mann wohl schon vorgegangen war, was bedeutete, dass Nagare sich jetzt frei bewegen konnte [2]. Und dank seiner Verkleidung würde er hoffentlich auch nicht zu sehr auffallen, solange er nichts Falsches von sich gab.
 

Langsam bewegte er sich den Gang entlang weiter, bis er zu einer Tür kam, die ihn in eine völlig neue Umgebung führte. Anstatt der langen, ihm endlosen erscheinenden Flure hatte er jetzt einen riesigen, offenen Raum vor sich, der ihn arg an eine Büroabteilung erinnerte. Bedacht mischte er sich unter die vielen Menschen, die hier fleißig ihrer Arbeit nachgingen, wobei ihm allerdings auffiel, dass einige von jenen doch etwas merkwürdig aussahen, doch er ließ diese Tatsache erst einmal auf sich beruhen. Im Augenblick war es viel wichtiger, einen Ausgang zu finden.
 

Nach eben diesem suchend steuerte er die Arbeitsplätze an, um diskret die gewünschten Informationen zu erfragen, als irgendetwas ihn von hinten aufhielt, indem es an seinem Hemd zog. Die Stimme, die ihn ansprach, klang merkwürdig tief, aber auch irgendwie piepsend, als sie ihn fragte, ob er ihr vielleicht kurz helfen könnte.
 

Langsam drehte sich der blonde Mann um, nur um… Nun, was war das eigentlich, was da vor ihm stand? Es sah irgendwie aus wie ein Huhn, aber konnten Hühner denn sprechen? Und seit wann gingen sie aufrecht und hatten Kleidung an? Verwirrt und mit großen Augen starrte er das kleine Hühnchen an, das da vor ihm stand, sodass jenes sich gezwungen sah nachzufragen, ob denn alles in Ordnung sei.
 

Der Anblick der seltsamen Kreatur, die ihren Schnabel öffnete, nur um menschliche Laute daraus hervorkommen zu lassen, gab Nagare den Rest. Das war vielleicht eine Szene, die in dem Alptraum eines Kindes vorkam, aber doch nicht hier, in der Realität! Oder träumte er etwa? Aber seit wann waren Träume so schmerzhaft? Oder war er etwa tot und befand sich hier im Jenseits[3]? Aber gab es im Reich der Toten Hühner?
 

Als ihm bewusst wurde, dass ihn diese Gedanken nicht wirklich weiterbrachten und er außerdem noch immer reglos dastand, ohne geantwortet zu haben, stammelte er ein paar Worte der Entschuldigung und dass er im Augenblick leider absolut keine Zeit hätte. Schneller, als ein Blinzeln war er hinter dem nächst besten Schreibtisch verschwunden und ließ einen völlig überraschten Gushoshin zurück, der sich über das seltsame Verhalten dieser Mitarbeiter heutzutage wunderte. //Wobei ich eigentlich schon daran gewöhnt sein müsste, wenn ich an Tsuzuki denke…\\ dachte er noch, bevor er sich wieder seiner mühseligen Arbeit zuwandte.
 

Nagare indes war nun endlich auf jemanden zugegangen, der ihm hoffentlich würde weiterhelfen können. Innerlich verfluchte er sein vorheriges Verhalten. Wie ein kleines Kind war er davongerannt. Normalerweise ließ er sich ja nicht so schnell aus der Ruhe bringen, doch diese ganze Situation begann langsam damit, ihn zu überfordern. Leicht genervt fragte er den am Schreibtisch sitzenden Mann, ob dieser ihn vielleicht zum Ausgang weisen könnte, da er hier neu war und sich verlaufen hatte.
 

Der Angesprochene unterbrach seine Tätigkeiten mit einem frustrierten Schrei und wandte sich ihm zu. Seine Augen funkelten in einer unnatürlichen Farbe und wurden von langen, roten Linien untermalt, während seine Ohren an deren Enden spitz zuliefen. Doch nach seiner Begegnung von vor wenigen Minuten war Nagare jetzt auf alles gefasst und so zuckte er nur innerlich kurz zusammen, als er in das Gesicht seines Gegenübers blickte, der ihn aber nur entgeistert anstarrte, ohne auf die ihm gestellte Frage zu antworten.
 

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`So viele Unterlagen´ seufzte der schwarzhaarige Mann innerlich. Doch egal wie viel Arbeit er zu erledigen hatte, er würde seinen Job gewissenhaft und aus eigener Kraft ausführen, ganz anders als ein gewisser Todesengel, an den er im Moment überhaupt nicht denken wollte, doch er konnte nicht verhindern, dass die Wut in ihm hoch kochte, als er an Tsuzukis sorgloses Verhalten dachte. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so unglaublich faul sein?! Und warum ließen ihn die Anderen gewähren, anstatt ihn zur Arbeit zu zwingen, oder noch besser: Warum schmissen sie ihn nicht hochkant aus der Behörde, wenn er sich nicht zu benehmen wusste??! //Irgendwann wird er schon noch bekommen, was er verdient, und wenn ich ihm höchstpersönlich eine überbraten muss!\\
 

Mit einem weiteren Seufzer wandte er sich wieder seiner vernachlässigten Arbeit zu, die ja leider auch nicht weniger werden würde, wenn er sie jetzt wegen der Gedanken an diesen Idioten aufschob. Er schwor sich, sich von nun an nicht mehr ablenken zu lassen, als ihn eine Frage, die von hinter ihm kam, erneut aus seiner Konzentration riss. Mit einem frustrierten Aufschrei drehte er sich auf seinem Stuhl um[4] und erstarrte, als er das Gesicht, des auf eine Antwort Wartenden erblickte. Die eiskalten, smaragdgrünen Augen schienen ihn zu durchbohren und Terazuma musste unweigerlich an einen gewissen Jungen denken, der in bestimmten Situationen andere ebenfalls so ansehen konnte, dass ihnen das Blut in den Adern gefror, auch wenn diese das oftmals nicht zugeben wollten. Doch welcher Erwachsene hätte sich denn bitte auch vor einem Kind eine solche Blöße gegeben?!
 

Nun gut, er musste wohl oder übel zugeben, dass er selbst schon vor Hisoka gekniet hatte, doch das hatte sehr gute Gründe gehabt! Und irgendwann würde er mit Sicherheit einen Weg finden, um es dem jungen Shinigami heimzuzahlen! Vielleicht sollte er ja einfach Yuma und Saya anrufen und fragen, ob die beiden etwas Zeit hätten...
 

Er wurde von einer Hand, die ihn an der Schulter packte, aus seinen Gedanken gerissen und wurde sich schlagartig bewusst, dass er es mal wieder geschafft hatte, vollkommen abzuschweifen. Das hatte jetzt zur Folge, dass der blondhaarige Mann, der vor ihm stand, so langsam aber sicher die Geduld zu verlieren schien.

//Aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mich so anzufassen!\\ Erneut starrte er in das schöne Gesicht vor ihm und versuchte, diesem durchdringenden Blick auszuweichen, der ihn scheinbar noch immer zu durchlöchern suchte; als könnte er so seine geheimsten Gedanken offenbaren.
 

Dies hatte zur Folge, dass seine Augen über den restlichen Körper des vor ihm Stehenden wanderten und leicht überrascht stellte er fest, dass dieser Mann mehr als nur eine Gemeinsamkeit mit Tsuzukis Partner hatte. Er wirkte mit seinen schmalen Schultern – wenn auch nicht ganz so, wie Hisokas – und seiner schmalen Taille auf Terazuma nicht gerade maskulin, ganz zu schweigen, von seiner weißen Haut und seinem schönen Gesicht, denn das alles waren im Grunde Merkmale eines Mädchens. Und wenn das, was da vor ihm stand und ihn noch immer am Arm festhielt, ein Mädchen war, dann...
 

//Oh nein, das darf nicht wahr sein...Ich...Das ist...Das ist ein Mädchen! Ich werde von einem Mädchen berührt! Uaah...!!!\\
 

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Langsam reichte es dem Familienoberhaupt der Kurosaki. Er stand hier jetzt schon seit mindestens zehn Minuten und wartete auf eine Antwort, doch so, wie der vor ihm Sitzende aussah, würde er diese vermutlich erst bekommen, wenn er hundert war, wenn überhaupt.
 

Gerade wollte er den mittlerweile völlig verwirrten Mann loslassen und sein Glück bei einem anderen Arbeiter versuchen, der vielleicht nicht ganz so neben der Spur war, als ihm der Schwarzhaarige zuvor kam und ihn mit einem panischen Schrei von sich weg stieß, sodass er unsanft auf dem harten Boden landete. Im letzten Moment gelang es ihm noch, einen gekeuchten Schmerzensschrei zu unterdrücken, denn der Aufprall hatte aufs Neue fürchterliche Wellen der Qual durch seinen Körper geschickt.
 

Gerade wollte er wütend etwas erwidern, als es plötzlich krachte und irgendetwas vor ihm mit ohrenbetäubender Lautstärke explodierte. Was als nächstes kam, würde er vermutlich noch Tage später nicht begreifen können. Als er aufsah, um herauszufinden, woher dieser dröhnende Lärm gekommen war, sah er direkt in das Gesicht eines riesigen, schwarzen Löwen, der genau an der Stelle stand, an der vor wenigen Sekunden noch, der schwarzhaarige Angestellte gewesen war.
 

//Na großartig! Jetzt hab ich echt komplett den Verstand verloren! Das muss ein Traum sein… Oh verdammt. Mein Kopf!!!\\ Verzweifelt fasste er sich an seinen pochenden Schädel und versuchte die plötzliche Schwäche, die ihn überkommen hatte, abzuschütteln, was ihm allerdings nicht wirklich gelang, als er in Richtung einer nun beschädigten Fensterscheibe taumelte, die ihn hoffentlich nach draußen führen würde. Er musste hier weg! So schnell wie nur möglich, musste er von diesem amoklaufenden Monster hinter ihm wegkommen, dass wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
 

Er schwankte leicht, als er durch das zerbrochene Glas trat, darauf achtend, sich nicht an den scharfen Kanten zu schneiden, doch in seinem Zustand war dies wohl unvermeidlich.
 

Ein frischer Wind wehte ihm ins Gesicht und er bemerkte mit Freuden, dass er tatsächlich Recht behalten hatte. Allerdings war dieses `draußen´ nicht ganz das, was er sich vorgestellt hatte. Er bezweifelte, dass er von hier aus seinen Weg zurück nach Kamakura finden würde, denn er hatte absolut keine Ahnung, wo er sich gerade befand.
 

Von dieser Erkenntnis ernüchtert schleppte er sich um die nächste Ecke und ließ sich erschöpft an die Wand des Gebäudes sinken, wobei er bis auf den Boden hinab rutschte. Es war ihm alles so einfach vorgekommen. Er war so voller Tatendrang gewesen, dass er gar nicht bedacht hatte, dass er im Grunde völlig auf seine `Gastgeber´ angewiesen war, ein Gedanke, der ihm zwar überhaupt nicht gefiel, doch es gab im Augenblick nicht wirklich viel, dass er hätte tun können, um diese Tatsache abzustreiten, zumal er sich sicher war, noch nie zuvor in seinem Leben so müde gewesen zu sein, wie jetzt. Seine Glieder fühlten sich an, als bestünden sie aus Blei und er hatte beim besten Willen keine Kraft mehr, um auch noch einen einzigen Muskel zu bewegen. Langsam fielen ihm die Augenlider zu, während ihm ein letzter Gedanke durch den Kopf schoss, bevor sich die Dunkelheit über ihn senkte: `Das war`s dann wohl…´
 

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„Hey, Tatsumi! Lass uns mal ne Pause machen, ja? Wir arbeiten jetzt schon seit vollen sechs Stunden; ich kann nicht mehr!“ „Jetzt benehm dich nicht wie ein kleines Kind, Watari! Wir haben noch so viel zu tun. Wir können es uns nicht leisten, unsere Arbeit zu unterbrechen, und das weißt du genau!“ „Uggh… Aber Tatsumi, wir müssen doch sowieso nach Nagare sehen. Lass uns die beiden Sachen doch einfach verbinden, okay?“
 

Ohne auf eine Antwort von seinem wütend in sich hinein murmelnden Kollegen zu warten, erhob sich der Möchtegern Alchemist von seinem Stuhl, verließ seinen Arbeitsplatz und machte sich daran, in Richtung Krankenflügel zu marschieren. Offenbar hielt er es für selbstverständlich, dass der andere ihm folgte.
 

An Nagares vorübergehender Bleibe angekommen, merkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Allein schon, dass die Tür, die eigentlich abgeschlossen hätte sein sollen, jetzt speerangelweit offen stand, ließ ihn Schlimmes vermuten. Und diese Vermutung sollte sich, mit einem einzigen Blick in das nun verlassene Zimmer, auch bestätigen.
 

Panisch rief er nach seinem Kollegen, der es scheinbar nicht für nötig befunden hatte, sich abzuhetzen. Schließlich konnte ihnen der schwerverletzte Mann ja nicht weglaufen. Doch als er Wataris lauten Schrei hörte, änderte er seine Meinung und kam mit einem `Was ist passiert?´ angerannt, nur um kurz darauf fassungslos in ein leeres Krankenbett zu starren, dass eigentlich jemanden hätte beherbergen sollen.
 

Eine erdrückende Stille legte sich auf die beiden, als sie das Geschehene realisierten und die Konsequenzen dessen bedachten. Denn nicht nur für sie würde es sehr unangenehm werden, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man sie vermutlich feuern würde, nachdem sie nun zum zweiten Mal gescheitert waren. Nein, das größte Problem würde mit Sicherheit der Entflohene haben, da die Barriere, die verhinderte, dass einem Lebenden im Jenseits das Ki entzogen wurde [5], sich nur über den Krankenflügel erstreckte. Sollte Nagare diesen verlassen haben, war er in Lebensgefahr, denn für gewöhnlich hielten es normale Menschen nur wenige Minuten im Totenreich aus, bevor ihre Körper zusammenbrachen.
 

Während Tatsumi innerlich bereits am verzweifeln war, entschied sich Watari dazu, endlich die Stille zu brechen, auch wenn der Sekretär seinen Freund für diese äußerst geistreiche Feststellung hätte erwürgen können: „Tatsumi… Ich glaube, wir haben ein Problem!“
 

„WIE VERDAMMT NOCH MAL, IN ALLER WELT, KANN ES PASSIEREN, DASS EIN SCHWER VERLETZTER, BEWEGUNGSUNFÄHIGER MANN, EINFACH SO MIR NICHTS, DIR NICHTS AUS SEINEM EIGENTLICH VERSCHLOSSENEM ZIMMER SPAZIERT??! ICH DACHTE, IHR HÄTTET ALLES UNTER KONTROLLE!!!“
 

Watari und sogar Tatsumi zuckten heftig zusammen, als ihr sonst eigentlich eher ruhige Chef seine Stimme erhob, auch wenn sie zugeben mussten, dass er mehr als Grund genug dazu hatte. Nachdem sie sich von ihrem anfänglichen Schock erholt hatten, waren sie sofort hierher geeilt, um dem Mann, der sie gerade angeschrieen hatte, die Situation zu beichten. Denn obwohl sie Angst um ihre Jobs hatten, waren sie doch nicht leichtsinnig genug, um zu glauben, dass sie dieses Problem alleine würden bewältigen können. Auch wenn es höchstwahrscheinlich sowieso schon zu spät war; schließlich wussten sie nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem Nagare den Krankenflügel verlassen hatte. Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass er sich im Augenblick noch in diesem befand, doch das Risiko war einfach viel zu groß, als dass die beiden die ganze Sache auf die leichte Schulter hätten nehmen können.
 

Die Gebrüder Gushoshin, die bei Konoes Wutanfall von gerade eben herbeigeeilt waren, taten ihr möglichstes, um den alten Mann wieder zu beruhigen und glücklicher Weise schienen ihre Bemühungen Erfolg zu haben, denn dieser sah nun wieder einigermaßen gefasst aus.
 

„Nun gut. Da wir das Geschehene nicht rückgängig machen können, schlage ich vor, dass wir langsam mal damit beginnen, Suchtrupps zusammenzustellen. Höchste Eile ist geboten! Tatsumi, habt ihr ein Bild von Hisokas Vater?“
 

Mit diesen Worten blickte er dem Sekretär direkt ins Gesicht, wodurch dieser nun endlich aus seiner Starre erwachte und die Unterlagen hervorholte, die man ihnen ausgehändigt hatte. Einer der Gushoshin erstarrte, als er die Fotografie auf dem Papier erspähte, was allerdings im ersten Moment noch von niemandem bemerkt wurde. Doch schon bald wurde der andere auf das merkwürdige Verhalten seines Bruders aufmerksam, bekam jedoch auf seine Frage, was denn mit ihm los sei, erst einmal keine Antwort. Gerade als auch Tatsumi und Konoe verwirrt aufblickten, war ein leises Flüstern aus dem Schnabel des kleinen Vogels zu vernehmen, dass sehr nach einem `Den hab ich doch vorhin erst gesehen!´ klang.
 

Als nun der Blick aller erwartungsvoll auf ihm ruhte, entschied sich der Bibliothekar mit der Sprache herauszurücken. Er erzählte seinen Kollegen die Geschehnisse, worauf Watari und Tatsumi sofort aufsprangen und in die Abteilung rannten, einen etwas perplexen Chef und zwei Gushoshin, von denen einer sich leicht schuldig fühlte, zurücklassend.
 

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Ortswechsel;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;
 

Stille. Die Geräusche, die ihn noch Sekunden zuvor umgeben hatten, waren verstummt und weder das sanfte Rauschen des Windes, noch das etwas Nerven aufreibende, entfernte Klacken von Fingern, die auf Tastaturen hämmerten drang an seine Ohren. Auch der süße Geruch der in voller Blühte stehenden Sakuras war verblasst und ließ eine gähnende Leere zurück, die für den blonden Mann eine einzige Tortur darstellte. Ihm war, als würde er in völliger Schwerelosigkeit schweben, obwohl sich sein Körper so anfühlte, als bestünde er aus Tonnen schwerem Stahl und seine sonst so große Beweglichkeit war nun Schnee von Gestern.
 

Vorsichtig öffnete er die Augen, wurde jedoch enttäuscht, als er anstatt des farbenfrohen Bildes, dass er eigentlich hätte sehen müssen, nur eine tiefschwarze Dunkelheit erblickte, sodass er nicht einmal seine eigenen Hände erkennen konnte.
 

Langsam aber sicher begann Panik in ihm aufzusteigen, als ihm bewusst wurde, dass er sich eigentlich ganz und gar nicht sicher sein konnte, dass er das, was er gerade dachte, nicht in Wirklichkeit laut sprach.
 

Entsetzt blickte er sich um, was ihm natürlich nichts brachte, außer der Tatsache, dass das Entsetzen nur noch mehr in ihm aufstieg. Er versuchte zu schreien, doch kein Laut entwich seiner zugeschnürten Kehle. Verzweiflung überkam ihn, als er erkannte, dass er an diesem Ort - wo immer das auch sein mochte - seine scharfen Sinne, auf die er immer so stolz gewesen war, nicht würde benutzen können [6]. `Bin ich tot? Ist das das Jenseits?´ schoss es ihm durch den Kopf, während er sich bemühte, seinen sich gegen diese Bedingungen sträubenden Geist zu beruhigen.
 

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis ihm letzteres endlich gelang und er - zumindest teilweise - seine Fassung wiedererlangt hatte. Gerade wollte er sich mit seinem Schicksal abfinden und das Unabänderliche akzeptieren, als sich die Dunkelheit um ihn herum in ein mattes Grau lichtete und er plötzlich seinen eigenen Körper wieder sehen konnte.
 

„Was in aller Welt hast du hier zu suchen?!“ Der Ausruf, der von hinter ihm zu kommen schien war erfüllt von einer Mischung aus Entsetzten, Angst und Wut, so als könnte sich der Sprecher nicht entscheiden, was er in diesem Augenblick empfinden sollte. Die Worte hallten in Nagares Ohren wieder, dem sehr wohl bewusst war, wer ihn angesprochen hatte, denn diese Stimme würde er vermutlich niemals vergessen. „Hast du mich also endlich gefressen?“
 

Resigniert drehte er sich zu seinem langjährigen Begleiter um, der ihn aber nur völlig verwirrt anstarrte und seine Frage von vor wenigen Sekunden noch einmal wiederholte, doch dieses Mal sprach er etwas gefasster und es gelang ihm sogar, die Worte auszusprechen, ohne seine persönlichen Gefühle mit einzubringen.
 

Nun war es an Nagare, aufgrund der Frage seines Gegenübers überrascht zu sein, denn so etwas hatte er nun wirklich nicht erwartet. Das bedeutete nämlich, dass auch Yato keine Ahnung hatte, warum er hier war. Aber vielleicht konnte ihm der andere wenigstens mitteilen, wo `hier´ nun eigentlich war. Doch Schweigen war die einzige Antwort, die der blonde Mann erhielt. Also entschied er sich, das Gesprächsthema ein wenig zu verändern, indem er auf den Feuergeist zuschritt, bis er direkt vor ihm stand. Yato wollte zurückweichen, doch Nagare kam ihm zuvor und packte ihn bei den Schultern, damit ihm der Andere nicht entkommen konnte.
 

„Warum hast du mich gerettet?“ Obwohl diese Frage in einem sehr ruhigen und völlig sanften Tonfall ausgesprochen wurde, hatte sie eine Eindringlichkeit, die den Angesprochenen zusammenzucken ließ, eine Geste, die das Familienoberhaupt sehr wohl bemerkte. Er lockerte seinen festen Griff ein wenig; schließlich wollte er Yatonokami keine Angst einjagen, wobei ihm dieser Gedanke doch reichlich absurd vorkam. Warum sollte das Schlangenmonster denn bitte Angst vor ihm haben? Doch als er genauer hinsah, merkte er deutlich, dass dem Braunhaarigen diese ganze Situation mehr als nur unangenehm war.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Perspektivenwechsel~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

//Was mach ich denn jetzt? Er will eine Antwort, aber was soll ich ihm sagen? Die Wahrheit?! Das geht doch nicht! Das würde er nicht verstehen… Aber anlügen will ich ihn auch nicht… Ganz davon abgesehen, dass mir gar keine richtige Ausrede einfällt! …Aber was macht er überhaupt hier? ER hat hier absolut nichts zu suchen. Dieser Ort könnte für ihn lebensgefährlich sein! Ich muss ihn hier so schnell wie möglich wieder rausschmeißen…doch wie? Ich könnte versuchen ihn mitzunehmen, wenn ich mich materialisiere, aber reicht mein Ki dafür? Ich hoffe es… Wobei er mir aber vermutlich auch nicht freiwillig folgen würde, was wiederum bedeutet, dass ich ihn mit Gewalt zwingen muss…OHNE ihn zu verletzten! Oh, Mann… Schlimmer hätte es gar nicht kommen können!\\
 

Gerade als er dies dachte, fing der Mann, der ihn bis zu diesem Zeitpunkt festgehalten hatte, plötzlich an, heftig zu husten, was zur Folge hatte, dass er Yato losließ. Doch dessen anfängliche Freude hielt nicht lange an, als ihm auffiel, dass Nagare Blut spuckte.
 

Besorgt kniete sich der Feuergeist vor den Mann, der ihm so viel bedeutete und versuchte diesem, der sich nicht mehr hatte aufrecht halten können und mittlerweile fast am Boden lag, so gut, wie eben möglich zu helfen. Der Blondhaarige atmete schwer und stoßweise, was kein gutes Zeichen war.
 

„Sag mir……warum……“, brachte er zwischen zwei heftigen Anfällen hervor.

//Oh verdammt, ich hab mich geirrt, es kann doch noch schlimmer kommen! Was soll ich denn jetzt machen? Ich muss ihm irgendwie helfen, aber wie? Und wie kann er überhaupt Blut hervorhusten, wenn das hier doch gar nicht sein physischer Körper ist? Was bedeutet das? …Er wird doch nicht sterben, oder?! Nein! Das darf jetzt nicht wahr sein! Ich hab ihm doch nichts getan! Es müsste ihm gut gehen! Ich verstehe das nicht…!\\
 

Tränen waren dem Schlangengeist in die Augen getreten und liefen jetzt haltlos über dessen Wangen. Er hielt den zitternden Mann in seinen Armen und drückte ihn fest an sich, so als könnte er dadurch das Unabänderliche aufhalten. Und auch wenn ihn im Augenblick heftige Schmerzen quälten, so war Nagare diese Tatsache nicht entgangen. Mittlerweile verstand er wirklich überhaupt nichts mehr. Weinte Yato etwa um ihn?! Wenn er so darüber nachdachte, hatte er den Anderen noch nie zuvor in so einem Zustand gesehen. Doch was ihm jetzt am aller wichtigsten war, war komischer Weise zu erfahren, warum sein Peiniger sein Verhalten so plötzlich verändert hatte, und nicht, wie man es eigentlich erwarten würde, einen Weg aus dieser Miesere zu finden.
 

Ein letztes Mal wiederholte er keuchend und in leisem Flüsterton die fragenden Worte, bevor ihn seine Kraft verließ und er nun endgültig auf dem Feuergeist lag, während sein Körper begann, sich aufzulösen. „NEIN! NAGARE, GEH NICHT! BITTE! ICH FLEHE DICH AN! LASS MICH NICHT ALLEIN!“ Der blonde Mann hörte das Schluchzen des Anderen, doch es gab nichts, dass er hätte tun können, um zu verhindern, dass ihm sein Bewusstsein entglitt.
 

„NICHT, NAGARE! ICH LIEBE DICH…!!!“ Die Augen des Familienoberhauptes der Kurosaki weiteten sich, als er diese Worte hörte, doch er hatte nicht die Zeit letztere wirklich zu realisieren, bevor er endgültig verschwand und einen völlig verzweifelten und am Boden zerstörten Weinenden zurückließ, der nicht glauben konnte, dass er seinen Liebsten gerade verloren hatte.
 

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Ortswechsel;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;
 

Als sie in der Abteilung ankamen, herrschte dort pures Chaos. Alles lag durcheinander, so als wäre vor kurzem ein Hurrikan durch den Raum gefegt. Doch Tatsumi ließ sich von dem Bild der Zerstörung, das sich ihm bot nicht abschrecken und lief stattdessen auf die Gruppe der Angestellten zu, die sich offensichtlich um eine bestimmte Person versammelt hatten und der Sekretär des Enma-Cho hatte schon so eine Ahnung, wer das sein könnte.
 

Und diese Ahnung sollte sich nur Sekunden später auch bestätigen, als er einen halbangezognen, auf dem Boden sitzenden Terazuma erblickte, der peinlich berührt wirkte, während ihm seine Partnerin, Kannuki, etliche Fragen an den Kopf warf, unter anderem: „Warum zum Kuckuck hast du dich verwandelt, wenn es hier doch nichts anderes, als Männer gibt??!“
 

Das Wort `Männer´ betonend stemmte sie verwirrt ihre Hände in die Hüfte und sah zu, wie sich der Schwarzhaarige langsam wieder erhob. Doch Tatsumi hatte jetzt keine Zeit, um auch noch auf eine Erklärung von selbigem zu warten, und so rief er einfach mit fester Stimme, die nicht zu überhören war, ob vielleicht irgendjemand diesen Mann gesehen hätte, wobei er Nagares Bild in die Höhe hielt.
 

Während Terazuma so rot wurde, dass man ihn mit einer Tomate hätte verwechseln können, bekam Tatsumi von einem anderen Mitarbeiter die Antwort, dass er gesehen hätte, wie ein Mann, der dem auf dem Foto äußerst ähnlich sah, durch die zerbrochene Fensterscheibe dort hinten gestiegen wäre, als das ganze Durcheinander begonnen hatte, wobei er auf das andere Ende des großen Raumes zeigte.
 

Sofort und ohne sich weiter um den Mann zu kümmern, der ihm unverständlich hinterher starrte, machte er sich mit Watari im Schlepptau in die ihm gezeigte Richtung auf, während dieser allerdings noch damit beschäftigt war zu versuchen, etwas mehr aus Terazuma herauszuquetschen, der sich mittlerweile komplett in sich selbst zurückgezogen hatte und dabei aussah, wie ein kleines Häufchen Elend. Doch der Braunhaarige vertraute darauf, dass Kannuki sich um ihren im Selbstmitleid versinkenden Partner kümmern würde. Im Augenblick gab es nun einmal Wichtigeres. Jede Sekunde, die sie hier verschwendeten, könnte sich als fatal erweisen.
 

Vorsichtig, um sich nicht an den scharfen Glassplittern zu verletzen, trat Tatsumi durch das beschädigte Fenster nach draußen, wo ihm auch sofort ein kühler Lufthauch entgegenwehte. Er ging ein paar Schritte nach vorne, nur um dann auch gleich wieder stehen zu bleiben, als ihm die Aussichtslosigkeit ihrer Lage auffiel. Wenn Nagare sich noch im Gebäudetrakt befunden hätte, wäre das eine Sache gewesen, doch jetzt, da er diesen verlassen hatte, waren die Chancen, dass die Todesengel ihn rechtzeitig fanden, so gut wie Null, schließlich könnte er nun Wortwörtlich überall sein.
 

Ein Aufschrei von Watari riss ihn aus seinen Gedanken und er stürmte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Offensichtlich hatte sein Partner sich ein wenig umgesehen, und war um die Ecke des Gebäudes gegangen. Als nun auch der Braunhaarige um diese bog, erstarrte er augenblicklich und sah entsetzt auf den an der Wand lehnenden Mann hinab, der in sich zusammengesackt war und aussah, als würde er schlafen.
 

Behutsam ließ sich Tatsumi neben Nagare nieder und prüfte dessen Atmung und Puls. Traurig dachte er an Hisoka. Wie würde dieser wohl reagieren, wenn er erfuhr, dass nicht nur seine Mutter, sondern auch noch sein Vater verstorben war? Ob er sie für ihre Fehler in Bezug auf seine Familie hassen würde?
 

Gerade wollte sich der Sekretär von dem Toten abwenden und die Finger von dessen Hals nehmen, als er einen einzelnen, schwachen Herzschlag spürte. Mit weit aufgerissenen Augen und einem `Nagare! Können Sie mich hören?´ auf den Lippen beugte er sich erneut zu jenem hinab. Doch auf diesen einen, schwachen Herzschlag, würde kein weiterer folgen.
 

Tbc
 

[1] = Natürlich meint er damit Neuigkeiten über Tsuzuki und Hisoka. (War mir nicht sicher, ob das deutlich ist…)
 

[2] = Der Gang, in dem Nagare im Moment ist, hat ab diesem Punkt keine Abzweigungen mehr, sodass er auch nicht mehr Gefahr läuft, sich zu verlaufen. (Er kann die Tür von seinem jetzigen Standpunkt schon in der Ferne sehen.)
 

[3] = Fast, Nagare! Fast! ^^
 

[4] = Terazuma hat so eine Art Drehstuhl, die man häufig bei Computern findet.
 

[5] = Da das Ki auch gleichzeitig die Lebenskraft ist, ist es natürlich nicht so gut, wenn man keins mehr davon hat, da man dann stirbt.
 

[6] = Kennt einer von euch Shaman King? Ihr müsst euch Nagares Situation so vorstellen, wie Yohs, als dieser im Tunnel von Tartarus war. (Daher hab ich ja auch die Idee…XD)
 

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Anmk.:
 

Nagare: Ähm, Katsuya… HAST DU SIE NOCH ALLE?! DU KANNST MICH DOCH NICHT EINFACH STERBEN LASSEN!!! *keuch*

Katsuya: Jetzt beruhig dich doch. Ich werde dich in Ehren halten. *grins*

#Aus der Dunkelheit hinter den Beiden blitzen zwei leuchtend gelbe Augen hervor#

Yato: GRRRR…!!!

Katsuya(erschaudert und rennt hinter Nagare): *Schluck* H-Hallo Yato… Schönes Wetter, nicht? *an Nagares Ärmel zieht und ihn um Hilfe anfleht*

Nagare: Fass mich nicht an! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben! Los Yato! Auf sie!!!

Katsuya: Iiihh!!!

Yato: Es wird mir eine Ehre sein. Und ein Vergnügen! *langsam auf Katsuya zugeht*

Watari: Jetzt warte doch mal. Vielleicht ändert sich ja noch alles zu Nagares Vorteil?

Tatsumi: Spinnst du Watari? Die hat uns total zum Affen gemacht! Wenn sie weiter schreibt, werden wir vielleicht noch gefeuert! Also, ich bin auf Yatos Seite…

Katsuya(stinksauer): Glaub mir, Tatsumi, DU wirst gefeuert!!!

Tatsumi(zusammenzuckt): W-Was?! Hey, das kannst du doch nicht machen! Lass deine schlechte Laune gefälligst nicht an anderen aus…!

Terazuma: *kräftig nickt*

Katsuya(zu Terazuma): Hey, DU hast ja wohl gar nichts zu sagen. Zuerst Hisoka und jetzt Nagare! *Kopf schüttelt*

Terazuma(mit Tränen in den Augen): Das ist alles deine Schuld!!! *wird von Nagare angesehen; läuft knallrot an und rennt heulend weg*

Tatsumi(sich die Brille hochschiebt): Noch ein Opfer ihrer grausamen Taten…

Yato: Soll ich jetzt, oder nicht?

Nagare & Tatsumi: JA!!!

Katsuya: NEIN!!! Hör mal, ich hab einen Vorschlag: Warum vergeudest du deine kostbare Zeit mit mir, wenn du doch auch bei deinem Liebling sein könntest?

Yato: *hält kurz inne und fällt dann über Nagare her*

Nagare: Uwaa…! Wenn das hier vorbei ist, wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein, Katsuya!!!

Katsuya: Ach komm. Reg dich nicht so künstlich auf; genieß es! *devilgrin*

Watari(steht etwas abseits und beobachtet das Ganze mit einem dicken Schweißtropfen): Ähm, ja… Nun, dann sag ich´s halt dieses Mal. Bis zum nächsten Kapi!

Katsuya(leicht genervt): Hey, Watari! Das ist mein Text!
 

Wird fortgesetzt… (Sagt mir doch mal, was ihr davon haltet, oder ob ihr irgendwelche Wünsche habt! Das wäre echt nützlich, ihr müsst ja nicht so viel schreiben. ;) )^^



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