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Felicitas

von

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Kapitel 12

So ich habe es endlich geschaft Kapitel 12 hochzu laden.

Wenn ich denke ich wollte letztes Jahr um die Zeit schon ungefähr so weit mit der Geschichte sein. Hat sich dann doch etwas länger gezogen.

Viel Spaß beim Lesen.

Und die Story geht weiter.
 

12

Felicitas führte mich zu meinen Platz, meine Eltern hatten mir einen Platz neben Christof freigehalten, sie zog mir den Stuhl raus und rückte ihn zurecht nachdem ich mich gesetzt hatte, dann nahm sie mir gegenüber Platz.

Meine Mutter wandte sich an mich. "Dies ist Christoph von Schlangenforst, und dies ist meine Tochter Susanne."

Christof grinste mich blöd an. "Du bist schöner, als jede Rose."

Dann wandte er sich zu Felicitas. "Und sie schönes Fräulein, darf man ihren Namen erfahren?"

Felicitas sah mich an und verdrehte die Augen, Mischa antwortete an ihrer Stelle. "Dies ist meine Schwester Felicitas."

Er lächelte sie an. Dann wandte er sich wieder zu mir. "Deine Mutter sagte mir nicht wie schön du bist. Hätte ich gewusst, dass du ein so liebreizendes Geschöpf bist, hätte ich dir gleich einen Strauß mit den schönsten Rosen mitgebracht." Er reichte mir die rote Rose vom Revier. "Aber keinen Rose der Welt kann jemals deine Schönheit überstrahlen." Ich nahm die Rose mit einem erzwungenen Lächeln entgegen. Ich mochte ihn nicht. Ich sah zu Felicitas, diese starrte auf den Tisch, als sie meinen Blick spürte sah sie auf und lächelte mich an.

Frau von Gutenburg, forderte alle Mädchen auf, auf die Bühne zu kommen.

Felicitas führte mich zur Bühne. "Den Kerl halte ich nicht den ganzen Abend aus und morgen."

Ich lächelte. "Vielleicht findet sich eine Möglichkeit im Zeitweise zu entkommen." Sie drückte meine Hand bevor sie mich in Tanzposition führte.

Die Tänze verliefen gut und ich spürte wie sich Felicitas beim Tanzen entspannte. Auch ich fühlte mich entspannter, obwohl da immer noch dieses begehren nach Felicitas war, doch ihr nah zu sein und sich ihr völlig auszuliefern, auch wenn sie mich nur im Tanz führte, das half mir mich zeitweise zu entspannen.

Felicitas führte mich nach den Tänzen wieder an meinen Platz. "Eine Elfe kommt nicht deiner Grazie gleich!" Christoph legte seine Hand auf meine, ich hätte sie am liebsten weggezogen, doch ich wagte es nicht, da ja meine Eltern anwesend waren. Felicitas flüstere ihrem Bruder etwas ins Ohr. Er reichte ihr ein kleines schwarzes Säckchen. Sie legte es vor mich. "Eigentlich wollte ich es dir morgen zur Bescherung geben, aber ich denke es würde gut zu deinem Kleid passen." Damit stand sie auf. "Ich muss mich jetzt umziehen, für den Tanz mit Gräfin de Noir."

Ich schaute verwundert auf das Säckchen und sah Mischa fragend an. Er zuckte mit den Schultern, ich spürte wie Christoph neben mir eifersüchtig wurde, da ich mich nicht um ihn kümmerte. Doch dies war mir in dem Moment egal. Ich öffnete vorsichtig das Säckchen und hielt die Luft an, denn darin lag eine goldne Kette mit einem Herzanhänger mit einem grünen Smaragd und einem blauen Saphir. Genau so eine hatte ich Felicitas gekauft, nur das meine silbern war.

Ich legte sie mir vorsichtig um. Dann lächelte ich Christoph an, auch wenn ich ihn nicht mochte, so wollte ich doch keinen Ärger mit meinen Eltern bekommen, vor allem nicht an Weihnachten.

"Deine Augen strahlen heller als die Edelsteine an deinem Hals."

,Oh Hilfe auf was habe ich mich da eingelassen.' Ich blickte Hilfesuchend zur Gräfin de Noir, doch diese saß nicht mehr auf ihrem Platz. Mein Blick streifte denn von Margareta, sie lächelte mich an. Ihr Blick sagte mir, ,ich kann dich verstehen, aber leider kannst du nicht entkommen.'

Nach dem ich mir eine halbe Stunde das Gesülze von Christoph anhören durfte und das belanglose Geplauder meiner Eltern mit den von Gustavs, kam endlich Felicitas wieder. Sie trug nun auch ein weißes Kleid, nur mit blauen Stickereien, ihr Haar war wie meines hochgesteckt und gelockt. Die weißen Rosen sahen darin wie Sterne am klaren Nachthimmel aus. Sie war so wunderschön, ich spürte wie Christoph sie lüstern anstarrte. Sie setzte sich wieder mir gegenüber und lächelte mich an. Nichts in ihren Augen deutete auf das Leid hin, welches sie durchgemacht hatte, ich hatte das Gefühl, dass sie im Moment einfach glücklich war. Sie sah mir in die Augen, und in diesem Moment existierten in diesem Saal nur zwei Personen - sie und ich. Aber leider dauerte es nur einen Augenblick. "Möchtet ihr Zwei etwas zu trinken?" Ich hätte Christoph am liebsten erschlagen.

Mischa stand auf, "Ich komme mit. Felicitas für dich das übliche?" Sie nickte. "Mutter möchtest du noch etwas?" Sie zwinkerte mir zu. "Ja noch eine Glas Bowle, was willst du Heinrich."

Mischa war schon halb am gehen. "So wie ich Vater kenne noch ein Glas Rotwein." Felicitas Vater nickte.

Ich hatte inzwischen Christoph gesagt was ich wollte und dieser hatte sich gezwungenermaßen auch bei meinen Eltern und bei meinen Bruder erkundigt.

Kaum das die Zwei auf dem Weg zum Büfett waren, als sich auch schon meine Mutter zu mir rüberbeugte. "Und wie findest du ihn, er ist doch wirklich der perfekte Mann." Mit einem Seitenblick zu meinem Vater meinte sie. "Natürlich ist dein Vater für mich immer noch der beste, aber ich denke Christoph ist das beste was dir passieren kann."

Mir blieb zum Glück eine Antwort erspart, da Margareta am Nebentisch plötzlich ihren Freund zu beschimpfen begann. "Jetzt reicht es mir aber entgültig. Immer starrst du andere Mädchen an. Bin ich dir den nicht hübsch genug?"

Tommy sprang auf und berührte ihren Arm. "Ach komm schon Liebling, du weißt doch, dass du die einzige für mich bist." Margareta zog ihren Arm weg und stand auf. "Das sieht mir aber nicht so aus!" damit lief sie aus dem Raum. Tommy wollte ihr hinter her Laufen, doch seine Mutter meinte. "Du weißt doch wie sie ist. Lass ihr etwas Zeit. Sie kommt schon wieder." Ich fand es seltsam, das Margareta Tommy Vorwurf er würde anderen Mädchen nachstarren, da ich von seinen Vorlieben wusste.

Mutter wandte sich zu Felicitas "Haben sie eigentlich einen Freund?"

Felicitas nippte an dem Traubensaft, den ihr Bruder vor sie gestellt hatte. "Nein, habe ich nicht. Ich möchte im Moment auch keinen haben."

Mutter starrte sie entsetzt an. "Jetzt sagen sie nicht, dass sie auf Frauen stehen. So einen Umgang würde ich meiner Tochter verbieten."

Felicitas lächelte Geheimnisvoll. "Ich weiß nicht was sie dagegen einzuwenden hätten, aber ich habe auch keinen Freundin in dem Sinne in dem Sie meinen. Ich bin möchte Momentan einfach keine Beziehung haben."

Es versetzte mir einen Stich im Herzen als ich das hörte, aber sie schien doch weniger gegen eine lesbische Beziehung zu haben als ich dachte. Über allem schwebte aber immer noch bedrohlich Juliet.

Sie stieß mich unter dem Tisch an, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Sag mal hast du die Gräfin de Noir gesehen, ich sollte doch demnächst mit ihr einen Tanz vorführen."

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, habe ich nicht. Aber wir können sie suchen gehen wenn du willst?"

Ich entschuldigte mich bei Christoph und ging mit aus dem Saal. Wir gingen als erstes in Richtung Tanzsaal, da Felicitas meinte sie hätte dort mit ihr als letztes gesprochen.

Kurz bevor wir den Tanzsaal erreichten, hielt sie mich zurück. "Susanne. Hättest du Lust Sylvester mit mir bei Ileana zu feiern. Sie hat mich eingeladen und gemeint das du gerne mitkommen könntest."

Ich neckte sie ein wenig. "Hast du dich nicht mit ihr gestritten?"

Grinsend zuckte sie mit den Schultern. "Ja, aber wir haben das vorhin geklärt. Sie kommt morgen auch zu uns zur Weihnachtsfeier."

Ich sah ihr kurz in die Augen. ,Sylvester werde ich es ihr sagen.' "Klar komme ich mit!" Nachdem ich mich entschlossen hatte ihr an Sylvester meine Gefühle zu offenbaren ging es mir immerhin etwas besser.

Wir gingen weiter, Felicitas öffnete ohne zu klopfen die Tür. Wir starrten beide überrascht auf das was sich vor unseren Augen abspielte.

Margareta lehnte an der Wand, ihre Arme lagen um den Nacken von Ileana, die sich mit ihren an der Wand neben Margareta abstütze, den Frack offen.

Mir schossen in dem Augenblick wirre Gedanken durch den Kopf. Ileana kannte Felicitas. Ileana stand hier und küsste Margareta. Hatte sie etwas mit Felicitas gehabt?

Felicitas räusperte sich, Margareta zuckte zusammen, löste sich von Ileana und lief mit hochrotem Kopf an uns vorbei. Ileana knöpfte seelenruhig ihren Frack wieder zu. Man hätte sie wie Margareta leicht für einen Jungen halten können, besonders da sie noch flacher war als Margareta, das einzige was dagegen sprach waren ihre blutroten Lippen. Sie ging schweigend an uns vorbei, wir folgten ihr.

Margareta saß schon wieder auf ihrem Platz. Sie sah verschämt weg, als Ileana sie ansah.

Ich beugte mich zu Felicitas. "Wusstest du es?"

"Von Ileana schon. Aber von Margareta nicht, ob es ihr Freund weiß?"

Ich grinste. "Ich denke er weiß es. Außerdem habe ich so meine Vermutung, dass dieser Streit vorher reine Absicht war."

Sie grinste zurück. "Kann sein."

Wir wurden unterbrochen, da Christoph uns entgegen kam. "Susanne, würdest du mir die Ehre dieses Tanzes erweisen. Ich warf Felicitas einen leidenden Blick zu und lies mich auf die Tanzfläche führen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass mein Bruder mit ihr tanzte.

Nach dem Walzer, der das reinste Desaster war, Christoph konnte meiner Meinung nach nicht führen, ersuchte uns Frau von Gutenburg die Tanzfläche zu verlassen.

Ileana verbeugte sich leicht vor Felicitas, während diese knickste. Als dann die Musik einsetzte war es schlagartig still im Saal. Jeder starrte auf die Zwei. Ich wurde auf Ileana eifersüchtig. Die Perfektion mit der die zwei zusammen tanzten war einzigartig. Es schien als wüsste die Eine was die Andere denkt. Ich wusste das keine der Figuren vorher abgesprochen war, sondern alle aus dem Augenblick entstanden. Ich war aber auch glücklich, meine Felicitas so tanzen zu sehen.

Danach gingen sich alle Schülerinnen umziehen. Ich war schon gespannt darauf was für ein Kleid mir Mutter dieses mal mitgebracht hatte. Margareta ließ sich etwas zurück fallen, so dass sie mit uns auf der selben Höhe war. "Verratet es bitte niemanden!"

Felicitas sah sie verständnislos an, grinste aber dabei. "Was denn? Also ich habe nichts gesehen. Du etwa?"

Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe auch nichts gesehen."

Margareta lächelte uns dankbar an, sie ging wieder ein Stück schneller, um die Anderen einzuholen.

Felicitas flüsterte mir zu. "Eigentlich sollte ich ihr es ja sagen."

"Was denn?"

"Ileana kann nicht treu sein! Heute das eine Mädchen, Morgen das nächste."

Ich war verwundert. "So habe ich sie aber nicht eingeschätzt! Wir sollten es Margareta wirklich erzählen."

Sie lächelte geheimnisvoll, mir viel erst jetzt auf wie entspannt sie heute war. "Nein. Ileana wird es ihr schon selber sagen, oder vielleicht hat sie das auch schon." Dann verloren wir über dieses Thema kein Wort mehr.

Auf meinen Bett lag das selbe Kleid wie im letzten Jahr. "Na super. Die Andern werden denken ich hätte auch kein anders Kleid."

Felicitas lachte und reicht mir ein dunkelgrünes Kleid. "Das ist von meinem Vater, für dich zu Weihnachten." Sie legte mir auch noch einen grünen B-H und einen Slip oben drauf.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es ist wunderschön." "Na komm zieh es an."

Sie begann währenddessen ihr Kleid zu öffnen. Ich musste mich zusammenreisen um nicht auf ihren makellosen Körper zu starren. Von der Krankheit sah man so gut wie nichts mehr, sie war nur noch etwas dünner als sonst.

Ich begann schnell mein Kleid auszuziehen, nicht das sie noch bemerkte, dass ich sie beobachtete.

Der B-H war wie gemacht für mich, er schloss sicher meine Brüste ein. Das Kleid saß auch genau richtig. Es fing knapp über der Brust an und schmiegte sich angenehm um meinen Körper, in der Taille lief das Oberteilspitz zu. Der Rock bestand aus mehreren blütenblätterartig geschnittenen dünnen Stoffbahnen. Ich blickte zu Felicitas, ihr Kleid war azurblau und war auf die selbe Weise geschnitten wie meines. Sie sah wie eine Elfe aus. "Schließ bitte die Augen."

Ich nahm die Kette aus meinem Schrank und legte sie ihr um. Dabei berührte ich ihre zarte samtweiche Haut, ich schluckte und zerknüllte den Stoff des Kleides in meinen Händen. Meine Stimme klang belegt. "Das ist mein Weihnachtsgeschenk für dich."

Sie nahm die Kette in die Hand und betrachtete den Anhänger. Dann lächelte sie und küsste mir auf die Wange. "Danke!"

Ich hatte ein freudiges Aufblitzen in ihren Augen gesehen. Das alleine bedeutete mir sehr viel.

Sie ging zur Tür. "Felicitas?" Sie drehte sich wieder um. "Ja!" Mich verließ der Mut, ich hatte es ihr sagen wollen. "Ach nichts, du siehst bezaubernd aus." Ich senkte den Kopf.

"Du siehst auch bezaubernd aus."

Den Rest des Abends habe ich kaum noch in Erinnerung. Ich weiß nur noch das Mutter ein Gezeter anstimmen wollte, weil ich nicht das rosa Kleid trug, doch Frau von Gustav verwickelte sie in ein Gespräch. Mischa versuchte Christoph auch in ein Gespräch zu verwickeln, doch er hing ständig an mir dran. Felicitas war Zeitweise verschwunden. Ich konnte sie gut verstehen, ich wollte auch weg.

Die Gräfin de Noir, tanzte mit ein paar der Mädchen und auch mit mir. "Du bist wirklich attraktiv. Ich glaube nicht das dir Felicitas lange wiederstehen kann." Dann reichte sie mich an Mischa weiter.

Doch! Da war noch etwas an das ich von diesem Abend erinnere, außer an die schlanke und anmutige Gestalt von Felicitas. Ich stand mit ihr und ihrem Bruder in der Nähe des Lehrertisches, als dieser junge Mann den Saal betrat. Er sah fast wie Mischa aus, beinahe die gleichen Gesichtszüge, die gleichen blauen Augen. Seine langen schwarzen Haare hatte er zu einem Zopf zusammen gebunden. Er trug eine schwarze Stoffhose und ein weißes Rüschenhemd. Sämtlich Mädchen im Raum drehten sich zu ihm um. Er lächelte Mischa und Felicitas zu und ging zur Gräfin de Noir. Sie blickte überrascht auf. "Miloslaw, was machst du denn hier?"

Er reichte der Gräfin de Noir ein lange Papierrolle. "Alexei schickt mich. Er wollte das die Weihnachtsgeschenke sicher ankommen."

Ileana nahm die Rolle und stellte sie neben sich. "Das ist sicher nicht der einzige Grund wieso du hier bist!" Sie wandte sich an Frau von Gutenburg. "Darf ich ihnen meinen Cousin Miloslaw de Noir vorstellen. Er verwaltet die Länderreinen der Familie. Miloslaw Frau von Gutenburg, die Leiterin, dieser Schule."

Miloslaw verbeugte sich "Es freut mich ihr Bekanntschaft zu machen." Frau von Gutenburg reichte ihm ihre Hand. Er führt sie elegant zu seinem Mund und küsst sie, zog eine Rose aus der Vase vom Tisch und reichte sie ihr. Frau von Gutenburg lächelt "Ein Kavalier der alten Schule!"

Miloslaw wandte sich an Felicitas. "Darf ich sie um den nächsten Tanz bitten." Felicitas knickste und lächelte mir kurz zu, dann reichte sie ihm die Hand. "Die Gräfin hat mir von ihnen erzählt."

Ich starrte den zwei hinterher. "Weißt du wer er ist?" Mischa zuckte mit den Schultern. "Nein, aber es würde mich auch interessieren." Er wollte mich wieder an meinem Platz führen, als Christoph zu uns rüberkam und um denn Tanz bat.

Christoph führte katastrophal, was wohl unter anderem daran lag, dass er versuchte mit seiner Hand unter meinen B-H zu greifen. Ich war froh als Miloslaw ihn ablöste. Seine Hand war seltsam kalt, aber das störte mich nicht.

Er führte mich geschickt. "Verzeih wenn ich deine Freundin um einen Tanz bat, aber ich wollte selber sehen wie ähnlich sie meiner Schwester ist."

"Sie sehen Mischa sehr ähnlich!"

Er lächelte geheimnisvoll. "Man sagt jeder Mensch hätte einen Zwilling auf dieser Erde."

Nach dem Tanz verabschiedete er sich von Ileana und von uns. Er legte vor Frau von Szilla einen Umschlag auf den Tisch. "Öffnen sie ihn am Weihnachtsabend."

Es war schon spät, als wir unsere Eltern verabschiedeten. Ich war froh Christoph zu entgehen.

Felicitas packte in unserem Zimmer mein Handgelenk, ein heißer Schauer durchlief mich. Sie zog mich an sich, presste ihr Gesicht in meinen Nacken und weinte. Ich legte meine Arme um sie. Nach einer Weile wurde ihr schluchzen leiser. Sie löste sich mir und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Susanne, verzeih. Aber durch Miloslaw wurde ich an die Zeit im Krankenhaus erinnert. Ileana erzählte mir vom ihm, aber ich wusste nicht das er Mischa so ähnlich sieht."

Ich strich ihr eine Träne von der Wange. Ihr Make Up war verlaufen, doch für mich war sie immer noch die schönste Person auf der Welt. "Am besten du gehst jetzt schlafen. Morgen müssen wir uns noch mal mit meiner Familie rumschlagen."

Sie lachte. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen."

Ich sah ihr nach, wie sie ihm Bad verschwand. ,Wieso liebe ich sie nur so sehr?'

Am nächsten Tag packte wir die letzten Sachen in unsere Koffer. Ich ließ all meine Kleider im Internat, da ich sowie so meist Felicitas Sachen trug.

Sie packte unser Sachen in Ihren Wagen, im Winter fuhr sie einen metallicblauen Sportwagen. "Gut das wir nur ein paar Sachen mitnehmen und nicht auch noch deine Kleider, die würden nicht mehr in den Kofferraum passen."

Hedwig kam an uns vorbei. "Na, holt dich dein Freund nicht ab." Fragte sie mich gehässig.

Ich zuckte nur mit den Schultern. "Na immerhin besuche ich ihn die ganzen Ferien, während deiner dich nur nach Hause fahren darf."

Margareta stellte ihren Koffer neben unserem Auto ab. "Tommy du könntest mir helfen!"

Tommy ging ungerührt weiter. "Ich habe schon genug mit deinen zwei anderen Koffern zu tragen. Du bist selber schuld wenn du so viel mit dir Rumschleppst."

"Ich will doch anständig gekleidet sein. Aber das versteht ihr Männer ja nicht!" Sie klang schnippisch. Tommy lies sich nicht stören, sondern lud die Koffer in den Wagen. Margareta griff wieder nach ihrem Koffer, dabei flüsterte sie mir zu. "Ich ruf dich nach Sylvester an. Viel Glück mit Felicitas." Dann hob sie ihren Koffer wieder hoch.

Ileana kam auf uns zu. "Ich wüsche euch schöne Ferien. Wir werden uns wohl nicht mehr sehen. Nach den Ferien wird Frau Clemens wieder den Unterricht leiten."

Ich wunderte mich, sie wollte doch zur Weihnachtsfeier kommen. Doch dann merkte ich, dass Hedwig noch neben uns stand. Ich verabschiedete mich von der Gräfin und stieg zu Felicitas ins Auto.

Als sie den Wagen vor der Villa der Gustavs parkte, kam uns Andrea entgegen gelaufen. Felicitas versuchte sie hoch zu heben, aber sie konnte die Kleine nur ein kleines Stück in die Luft heben. Ich sah sie besorgt an, doch sie lächelte nur. "Na ja, ich bin halt noch etwas geschwächt." Sie kniete sich nieder und knuddelte die Kleine, dann öffnete sie den Kofferraum. Ich hob die Koffer raus. Sie nahm noch ein Paket von der Rückbank.

"Komm ich nehme dir die Koffer ab." Mischa stand hinter mir und nahm mir den Koffer aus der Hand. Felicitas drückte das Paket Andrea in die Hände. "Leg das bitte unter den Weihnachtsbaum."

"Was ist da drin?" Sie drehte das Paket vorsichtig hin und her.

Felicitas lachte und struppelte ihr durchs Haar. "Das erfährst du noch früh genug." Sie sah Andrea nach, wie diese ins Haus lief.

Ich kam mir plötzlich so abgesondert vor, als ob ich nicht dazu gehören würde, als ob ich ein Eindringling wäre, der in die Idylle der drei Geschwister eingebrochen war.

Felicitas spürte anscheinend, dass ich mich unwohl fühlte. Sie lächelte mich an. "Komm ich stell dir Oma vor." Sie führte mich ins Wohnzimmer, dort saß eine ältere Dame um die 60, die Ähnlichkeit mit Felicitas Mutter war unverkennbar.

Felicitas beugte sich zu ihr runter und küsste sie auf die Wange. "Hallo Oma, ich würde dir gerne meine Klassenkameradin Susanne vorstellen."

Ihre Oma stand auf und küsste mir auf die Wange. "Schön dich kennen zulernen. Felicitas bringt so selten Gäste mit." Sie nahm mich am Arm und führte mich zu einem kleinen Tisch, dort stand eine Schale mit Plätzchen. "Nimm dir ruhig ein paar, bevor sie alle weg sind. Die kleinen Racker essen sie so gerne."

Ich wusste nicht wie mir geschah, sie kannte mich kaum und nahm mich doch so freundlich auf. Ich nahm ein Plätzchen in Form eines Sterns und lächelte sie verschüchtert an. "Es schmeckt sehr gut, Frau...?"

Sie lächelte mich an. "Nenn mich einfach Oma, das macht hier fast jeder."

Auf einmal fühlte ich mich wirklich zuhause. So eine nette Oma hatte ich mir immer gewünscht, genau wie solch eine Familie.

"Oma, lass sie gehen, du kannst sie nachher noch ausfragen, aber wir sollten uns jetzt umziehen gehen."

In Felicitas Zimmer packten wir ihre Koffer aus, ich richtete meine Waschsachen neben ihren an, während sie für uns Kleider für den Abend heraus suchte.

Ich beobachtete sie, wie sie sich danach das Haar herrichtete. Sie war so bezaubernd. Lächelnd drehte sie den Kopf zu mir. "Susanne, wir können wenn du willst, morgen oder übermorgen auf den Weihnachtsmarkt gehen."

Ich senkte den Kopf, hatte sie meinen Geburtstag vergessen.

"Aber nur wenn du willst. Ach was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag."

Sie wusste es also doch noch. "Eine schöne Geburtstagsfeier!"

Sie lachte. "Das sollte kein Problem sein!" Sie kam zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr. "Gibt es nichts anderes?"

Ich drehte mich verwundert um. Sie hatte sich schon wieder übers Bett gebeugt. ,Wie hat sie das gemeint.' Sie schien keine Antwort zu erwarten so schwieg ich, obwohl ich mir natürlich etwas anderes wünschte. Aber ich konnte es ihr nicht sagen.

Wir zogen uns um. Ich ging extra ins Bad, um sie nicht nackt zu sehen. Meine Selbstbeherrschung war inzwischen bei fast null. Ich wollte sie einfach festhalten, wissen das sie mich auch liebt.

Sie hatte uns eine schwarze Stoffhose und eine cremefarbene Bluse heraus gelegt.

Als ich wieder das Zimmer betrat knöpfte sie gerade ihre Bluse zu. Ich schluckte.

Wir betraten wieder das Wohnzimmer. Sophia und Andrea saßen vor dem Weihnachtsbaum, vor ihnen eine Schlüssel mir Plätzchen. Sarah saß mit Alexander auf dem Schoß auf dem Sofa, neben ihr ein Mann, der einen Arm liebevoll um sie gelegt hatte. Neben ihnen saß Frau von Gustav mit ihrem Mann. Oma saß in einem Sessel und betrachtete ihre plätzchenessenden Enkel. Mischa lag mehr, als das er saß, auf dem Sessel. Felicitas zog noch einen Sessel in den Kreis und bedeutet mir mich zu setzen, dann setzte sie sich auf den Sessel daneben. "Ach Susanne darf ich dir meinen Schwager Martin vorstellen." Martin nickte mir zu.

Der Butler kam herein. "Sir, Gräfin de Noir ist angekommen. Baron Sonnenfels hat angerufen, sie werden sich verspäten sie stehen im Stau."

"Ich kann mir Mutter vorstellen, wie sie auf die anderen Autofahrer schimpft." Ich musste lachen. Ich wusste wie meine Mutter reagierte wenn wir im Stau standen.

Ileana betrat den Raum, sie trug die Papprolle, die Miloslaw ihr mitgebracht hatte. Sie verbeugte sich.

Oma schaute verwundert auf, Martin stand auf und schob ihr einen Sessel zurecht. "Willkommen, es freut mich sie mal wieder zusehen. Gräfin Black." Er zwinkerte ihr zu.

Ileana nickte ihm zu. "Es ist jetzt 8 Jahre her. Wie ich sehe bist du jetzt glücklich verheiratet."

"Ja, und du immer noch auf der Suche nach der Richtigen?"

Andrea stand auf und setze sich auf den Schoss von ihrer Mutter. "Wieso nennt Onkel Martin, Ileana eigentlich Gräfin Black. Ich dachte sie heißt Gräfin de Noir."

Martin wuschelte ihr durchs Haar. "Wir kennen uns aus der Studienzeit. Gräfin Black war ihr Spitzname."

Wir unterhielten uns eine Weile über alles Mögliche. Die Mädchen schielten immer wieder zu den Geschenken unter dem Weihnachtsbaum.

Nach einer Stunde kam endlich meine Familie und wir konnten uns zum Mittagsessen begeben. Christof führte mich zu Tisch. Mein Bruder war sogar mal richtig charmant. Er verbeugte sich vor Felicitas bevor er sie zum Tisch geleitete. Mischa lächelte Ileana an. "Dann bleiben nur noch wir zwei über."

Das Essen verlief relativ gezwungen, keiner wusste so recht was er sagen. Außer den zwei kleinen Mädchen.

Felicitas sah unglücklich aus.
 

"Susanne schläft noch. Sie sieht so friedlich aus, warum sagte ich ihr gestern Abend nicht was ich für sie empfinde. Aber es kam in mir alles wieder hoch. Ich habe das Gefühl das damals noch etwas anders war. Ich möchte mich aber nicht daran erinnern was es war.

Miloslaw sieht wirklich wie Mischa aus. Ich frage mich was Ileana empfindet wenn sie mich ansieht, wenn Estelle fast wie ich aussah. Ich weiß wie sehr sie sie geliebt hatte.

Warum traf ich nicht Susanne nicht früher, warum musste Juliet sich in mich verlieben? Warum ist Liebe so kompliziert?"

Felicitas Tagebuch
 

Fortsetzung Folgt



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