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Des Feuervogels Glut II

Fortsetzung des ersten Teils
von

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Prolog / Spielregeln

<<< Liebe Leser, hier beginnt endlich die Fortsetzung meiner Fanfic "Des Feuervogels Glut".
 

WICHTIG: Das hier ist der zweite Teil. Um alle Zusammenhänge zu verstehen, empfiehlt es sich, zuerst den ersten Teil zu lesen. Auch wenn ich dazu sagen muss, dass die ersten 16 Kapitel vor mehreren Jahren entstanden sind und noch nicht meinem heutigen Schreibstil und -Niveau entsprechen. Seid nicht böse und lest sie trotzdem.
 

An alle Leser, die mir bis jetzt die Treue gehalten haben:

Vielen dank für die ganzen Kommentare. Aktuell sind es ganze 115 Stück!!!

Allerdings bekomme ich in letzter Zeit immer weniger. Und dabei haben so viele User meine FF auf ihre Favoritenliste gesetzt. Ich würde alle Leser, die die Geschichte verfolgen aber keine Kommentare hinterlassen, eben genau darum bitten. Es ist echt frustrierend, wenn man so viele Kapitel verfasst und sich bemüht, regelmäßig etwas Neues hochzuladen...und dann bekommt man nur so wenig Featback.

Bitte nutzt den Neuanfang und schreibt mir Kommentare...
 

Ansonsten viel Spaß mit der Fortsetzung.
 

-pale- >>>
 

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Tokio (Japan), Stadtmitte, Anfang Dezember
 

Wie im Flug war seither ein ganzes Jahr verstrichen.

Es schien ihm, als wäre die Zeit stehen geblieben. Und doch kamen ihm die Erinnerungen daran vor, als seien sie nichts als die Spielereien seines Verstandes. Unwahrheiten. Fiktionen. Träume.
 

War auch das hier nichts anderes als ein Traum?
 

Sein Blick wanderte flüchtig durch den Raum, um die grobe Struktur des Augenblicks zu erfassen. Sein Schlafzimmer lag wie immer in tiefer Dunkelheit. Mittels der Jalousien der Dachfenster hatte er selbst das silberweiße Mondlicht ausgesperrt.

Die seidene Bettwäsche war unordentlich und zerklumpt, bedeckte seinen Körper nur zum kleinen Teil. Unten in den Straßen fuhr ein Auto vorüber. Draußen herrschte die kalte, trockene Winterluft über die Stadt und machte auch vor seiner Wohnung nicht Halt. Doch das störte ihn nicht weiter, zumal er konsequent sträubte, endlich die Heizung anzuschalten.

Seit er wieder die Universität besuchte, zog es ihn mehr denn je zu allem hin, das mit Kälte zutun hatte oder sie beinhaltete. Seine Träume kreisten all zu oft und weiße, neblige Wüsten aus Eis und Schnee. Fern ab aller Zivilisation. Nur von Zeit zu Zeit sah er inmitten der unendlichen Weiten aus winzigen gefrorenen Wasserkristallen einen hohen Berg, um dessen Spitze sich in Ring aus dunklen Wolken gelegt hatte und den Blick verwehrte.

Je häufiger er davon träumte, desto bewusster wurde ihm, dass irgendetwas von dort aus nach ihm rief.

Von hier an wiederholte sich dasselbe Spiel nacht für Nacht.
 

Ohne es zu merken, hatte er sich allmählich auf den Berg zu bewegt. Seine Schneeschuhe trugen ihn ohne große Probleme über die pulvrige Schneedecke, in die er sonst vermutlich bis zur Hüfte eingesunken wäre. Ein dicker, gelber Overall hielt ihn warm, doch schmerze die sterile Winterluft in seinen Lungen.

Er begann zu rennen.

Immer schneller. Er kam erstaunlich gut voran...

Bald war ihm, als würde er über die Eisdecke gleiten. Er flog. Direkt auf den Berg zu. Immer schneller. Er löste sich auf, verschmolz mit der klirrendkalten Luft...

Es rief nach ihm...!
 

Kai schüttelte den Kopf, um sich von den unliebsamen Gedanken zu befreien. Auch wenn er es nicht gerne zugab, beunruhigten sie ihn...machten ihm in gewisser Weise Angst...ihm fiel gerade kein besseres Wort ein, also begnügte er sich ausnahmsweise mit diesem Begriff.
 

Abermals wanderte sein Blick durchs Zimmer.

Alles war, wie er es kannte.

Und doch war es nur für ein Wochenende. Eine einzige Nacht, die er ausnahmsweise zu Hause schlief. Morgen Abend schon musste er zurück zur Universität.

Der quälende Alltag holte ihn zurück in die Monotonie des Lernens zurück. Normalität. Einöde. Es kam ihm vor wie ein Sarg aus bleierner Müdigkeit, der ihn gefangen zu halten schien, sobald er die Bildungsanstalt betrat. Seine Noten waren zufriedenstellend, aber in der Hinsicht waren sie das Einzige. Sonst gab es nichts. Nur die Normalität eben.
 

Er spürte, wie sich die Person an seiner Seite zu ihm drehte und ihre weiche Handfläche über seine Brust gleiten lies.
 

"Hast du geschlafen?“, fragte er in die Dunkelheit hinein, den Blick starr und unverändert zur Zimmerdecke gerichtet.

Sie verneinte und setzte ihre Liebkosungen fort.

Er hatte vergessen, dass sie in seinem Beisein niemals zu schlafen pflegte. Offenbar blieb sie jedes Mal die ganze Nacht lang wach und holte den versäumten Schlaf erst nach, wenn sie ihn in den frühen Morgenstunden verlassen hatte. Fast, als gäbe es nichts Spannenderes, als ihm beim Schlafen zuzusehen.
 

Skeptisch reckte der junge Mann seinen Kopf schräg nach hinten, um einen Blick auf die Anzeige des Digitalweckers auf seinem Nachtschränkchen zu werfen. Es blieb noch genug Zeit bis zur Dämmerung....

Mit einem Schnaufen ließ er sein Haupt zurück in eine entspanntere Haltung sinken.
 

"Es ist viel zu kühl hier drinnen...komm unter die Decke", drang ihr Flüstern an sein Ohr. Sie führte ihre Hände um seine Taille und zerrten seinen Leib in eine feste Umarmung. Ihre schützende Wärme begann ihn einzuhüllen. Zärtlich fuhren ihre Lippen über seine Wange, suchten in der Finsternis nach seinem Mund.

Er wandte sich zur Seite, ließ sich aus der Umarmung gleiten und setzte sich auf.

Irritiert ließ wie von ihm ab.

Kai schenkte ihr keine Beachtung, schob seine Beine über die Bettkante und verharrte auf der selbigen sitzend.

Einen Moment lang schwiegen beide.
 

Draußen begann es zu schneien.
 

"Was ist los?", flüsterte die Schönheit, kroch an seinen Rücken, legte ihre Handflächen auf seine Schultern und ihre Wange auf seinen Nacken.
 

"Nichts", entgegnete er, "Es ist alles in Ordnung. Ich bin wohl nur etwas überarbeitet."
 

"Dann komm wieder ins Bett und ruh' dich aus oder lass uns -"
 

"Nein...hab heute Abend keine Lust."
 

Mit einem dezent erbosten Unterton in der Stimme lies sie von ihm ab.

"Was ist nur mit dir los? Du redest nicht mehr mit mir, du isst nicht, schläfst nicht und lässt dich weder körperlich noch seelisch auf mich ein...Ich erkenne dich kaum wieder."
 

"Quatsch", protestierte der junge Mann, "Ich war noch nie besonders von körperlicher Nähe begeistert. Und den Rest bildest du dir nur ein..."
 

"Hör auf, mir zu sagen, ich bilde mir das alles nur ein..."
 

"Jetzt übertreib nicht. Ich bin nun mal so, wie ich bin. Akzeptier das oder lass es. Ich kann mich nicht ändern."
 

"Du bist nur zu faul, um Kompromisse einzugehen", fauchte sie ihn an und stieß ihn fast von der Matratze, „wenn dir nicht mehr an unserer Beziehung liegt, dann liegt mir ab sofort auch nichts mehr an dir.“

Mit diesen Worten kletterte sie aus dem Bett, tapste zielsicher durch den Raum und schaltete das Licht an.
 

"Mmmh...! Muss das sein?!", meckerte Kai, ließ sich rückwärts auf das Laken fallen und verbarg sein Gesicht unter einem Kissen. "Jetzt komm mal wieder runter...und mach das verdammte Licht aus. Das ist doch viel zu hell..."
 

Als Antwort warf sie ihm seine Hose auf den Bauch, über die sie kurz zuvor beinahe gestolpert wäre.
 

"Spinnst du?!", fuhr er sie an, sprang auf und schleuderte sein Kissen quer durch den Raum, sodass es sie nur knapp verfehlte und an den Kleiderschrank knallte. Unbeeindruckt stand sie da, schaute ihn an.

"Du brauchst dich nicht zu wundern, wenn du überall dein Zeug herumliegen lässt und mich provozierst."
 

"Wenns dich stört dann räum doch auf!"
 

"Es ist deine Wohnung! Bin ich dir so wenig wert, dass du auf gar nichts mehr achtest?"

In ihrem Blick lag eine Mischung aus Wut, Trauer und Enttäuschung über Kais schlechtes Benehmen. Je länger er sie musterte, desto mehr überkam ihn die Reue.
 

Noch ehe er reagieren konnte, hatte sie sich ein paar Kleidungsstücke übergestreift und sich der Türe zugewandt.

"Warte....", wollte er ihr noch hinterher rufen, doch sie hatte das Schlafzimmer bereits verlassen und knallte die Tür zu. Der Siebzehnjährige folgte ihr hinaus auf den Flur, sah, wie sie auf halbem Weg durchs Wohnzimmer ihre restlichen Kleider und Schuhe anzog und auf den Balkon hinaus trat.
 

"Jetzt warte doch...es tut mir ja leid, aber..."
 

"Sei still. Du kannst ja sehen, wo du ohne mich bleibst. Deine kleinen bunten Pillen werden mich nicht ersetzen können!"

Ehe er sie hätte aufhalten können, war sie über das Geländer auf das Dach des Nachbarhauses gesprungen. Wenig später verschluckte sie die Dunkelheit.
 

"Kann sie nicht wenigstens das Treppenhaus benutzen, so wie ein normaler Mensch?", fragte sich der junge Mann und schloss die Glastüre.

Hatte er sich im vergangenen Jahr wirklich so sehr verändert? Oder spinnte sie einfach nur? Apropos "Sie": Sie hatte ihm noch immer nicht gesagt, wie sie hieß oder wo sie wohnte, pflegte es, immer mal wieder ein paar Wochen am Stück spurlos zu verschwinden...

Auf dieser Basis konnte ihre Beziehung ja nur scheitern.
 

Mit einem müden Lächeln schritt der Siebzehnjährige zurück durchs Wohnzimmer in den Flur.
 

Auf eine merkwürdig verdrehte Art und Weise...fehlte sie ihm. Die Nähe, die sie einst verbunden hatte. Die schützende Geborgenheit...Sie waren wie zwei Körper, die sich dieselbe Seele teilten. Erst jetzt fiel ihm auf, wie sehr sie sich von einander entfernt hatten. Ob ihm deshalb das Jahr so kurz vorgekommen war?
 

Er war wirklich gänzlich unfähig, eine halbwegs gesunde Beziehung auf die Beine zu stellen...
 

Als er das Schlafzimmer erreichte, ließ er sich frustriert aufs Bett fallen. Die Stelle, an der sie gelegen hatte, war noch warm und duftete nach ihr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kylara_hiku_Lamore
2011-05-15T16:45:17+00:00 15.05.2011 18:45
also was bitte is den mit kai los?? tja ich bin ja schon mal gespannd!!
*nächstes kapi aufschlag* XD
Von: abgemeldet
2008-06-23T11:06:23+00:00 23.06.2008 13:06
yeah, geiler anfang *sau neugierig is* ^^
Von: abgemeldet
2008-06-21T13:38:48+00:00 21.06.2008 15:38
Yeah, das fängt gut an! Schöne Szene, ich kann mir alles wunderbar bildlich vorstellen! Ich muss direkt weiterlesen...xD


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