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God of Cevilla

von

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Hinrichtung

Eine ganze Woche waren die Freunde jetzt unterwegs gewesen, als sie in weiter Ferne die Dächer der Stadt Markestia wahrnahmen.

„Wir sind bald da! Von hier ist es nicht mehr weit. Ich würde vorschlagen wir rasten hier.“ Sagte Rhevus nachdem er seine Freunde geweckt hatte.

„Schon?“ Fragte Talis verträumt.

Rhevus nickte: „Ihr könnt heute Nacht weiterschlafen. Ihr solltet vorsichtig sein. Ich zieh mich zurück. Wir sehen uns morgen früh, sobald die Sonne aufgeht wieder.“

„Wohin gehst du?“ Fragte Danera neugierig.

„Mich ausruhen. Hier können meine verbrauchten Kräfte sich nicht vollständig regenerieren. Zumindest jetzt noch nicht. Dazu reicht meine Erfahrung noch nicht. Außerdem werde ich auch noch ein wenig trainieren.“ Als Rhevus diese sagte schien es, als würde aus seiner Brust schwarzes Blut fließen. Doch dann wurde Rhevus gesamter Körper schwarz und er versank im Boden.

„Rhevus beherrscht Kräfte die wir nicht verstehen oder zumindest noch nicht. Wir sollten uns ausruhen und auf das hören was er gesagt hatte. Warten wir auf den kommenden Tag.“ Sagte Marus.

„Und das aus deinem Mund.“ Witzelte Aria.

Sie schlugen ihr Lager auf. Es war eine angenehme entspannende Atmosphäre. Die ganzen Tage waren sie angespannt gewesen, jetzt viel die Anspannungen von den Freunden und sie lachten ausgelassen.
 

Am nächsten Morgen wurden die Freunde von der Morgensonne geweckt. Sie aßen zusammen, keiner sagte ein Wort. Jeder von ihnen war in seinen eigenen Gedanken versunken. Es dauerte auch nicht lange, da tauchte Rhevus auf.

Er schien energiegeladen zu sein.

„Guten Morgen!“ Begrüßte er seine Freunde fröhlich.

„Morgen!“ War von allen leise zu hören.

„Geht’s Euch nicht gut? Macht euch mal keinen Kopf. Wir werden das schon schaukeln.“

Sagte Rhevus.

„Du scheinst richtig fröhlich darüber zu sein, dass wir gleich dem König gegenüber stehen.“ Bemerkte Danera.

„Warum auch nicht. Ich vermag es nicht länger ansehen, dass er unschuldige Menschen tötet.“ Gab Rhevus als Antwort wieder.

„Ich hoffe mein Vater steht nicht seiner Seite.“ Murmelte Lisaja.

„Was ist denn dein Vater?“ Fragte Marus.

„Er ist der Heerführer und eigentlich auch die rechte Hand des Königs.“ Sagte Lisaja leise, ihr kamen die Tränen.

„Ich werde dafür sorgen, dass deinem Vater nichts passiert. Wir werden ihn zur Vernunft bringen, sollte er auf der Seite des Königs stehen.“ Talis legte seinen Arm um Lisaja um sie zu trösten, sie aber dachte etwas anderes.

„Oder er ist bereits…“ Doch Rhevus sprach nicht weiter.

Marus sah ihn an: „Wir sollten uns losgehen.“

Rhevus nickte zustimmend. Die Freunde packten ihre Sachen zusammen und stiegen auf ihrer Pferde.

Es war in der Tat nicht mehr weit bis Markestia. Als die Mittagssonne schien waren sie dort angekommen.

Ihre Pferde leinten sie vor der Stadt an. Zusammen gingen sie durch das Stadttor.

Auf der Straße war es seltsam leer. Rhevus hatte gesagt, das sie sofort zum Schloss hoch gehen sollten.

So taten sie es auch. Sie folgten dem langen breiten Weg bis hoch zum Schloss. Obwohl sie eigentlich nur gerade aus gehen mussten, ging Rhevus einen Umweg.

„Das ist die Richtung zum Marktplatz.“ Bemerkte Lisaja.

„Es ist hier keine Menschenseele, ich denke dort gibt es etwas zu sehen.“ Antwortete Rhevus.

„Du glaubst doch nicht etwas…“ Fing Marus an.

„Doch, das glaube ich.“ Unterbrach ihn Rhevus, noch bevor Marus seinen Gedanken aussprechen konnte.

Lisaja klammerte sich an Rhevus. Sie kamen dem Platz immer näher. Sie bogen um die nächste Ecke und sahen den überfüllten Marktplatz. Sie schlängelten sich nach vorne. In der ersten Reihe angekommen, sahen sie das Schafott. Daneben standen drei arme Bauern in Ketten.

Rhevus sah hinauf zum Schloss, auf dem Balkon saß der König in seinem hochwertigen goldenen Thron. Er biss die Zähne zusammen. Neben dem König stand der Vater von Lisaja.

„Wir sollten es verhindern.“ Murmelte Rhevus zu Marus, der rechts von ihm stand. Links neben ihm stand Talis.

Talis und Marus nickten. Sie griffen nach ihren Waffen.

„Diese Bauern sind wegen nicht Bezahlens ihrer Steuern zum Tode verurteilt worden. Heute wird dieses Urteil vollstreckt.“ Sagte der Henker gelassen

„Nicht wenn ich es verhindern kann!“ Rief Rhevus, er kletterte auf das Schafott und zog seine Klingen.

Die Bauern lagen bereits auf dem vorgesehen Brett. Der Henker hob sein Beil und enthauptete sein erstes Opfer. Kurz danach parierte er den Angriff von Rhevus.

Die Menge schrie auf.

Rhevus ging in Kampfstellung. Einige Soldaten eilten dem Henker zur Hilfe, doch wurden sie von Talis, Marus und Aria aufgehalten. Lisaja war ins Schloss gerannt, hinauf zu ihrem Vater und dem König.

„Glaubt ihr wirklich, ihr könnt etwas ändern? Ihr werdet hier und heute sterben.“ Knurrte der Henker wütend.

„Glaubst du wirklich? Die Götter stehen auf unsere Seite.“ Rhevus streckte seine rechte Hand mit der Klinge in die Luft. Der Himmel verdunkelte sich.

„Rhevus, handle nicht voreilig, denk an uns.“ Rief Marus.

„Keine Angst Marus. Ihr werdet sehen…“ Antwortete Rhevus. Er senkte seinen Arm und zeigte mit der Klinge auf den Henker. Eine schwarze Wolke bildete sich langsam um die Klinge. Langsam breitete sie sich aus.

Talis und Marus kämpften derweil gegen die kommenden Soldaten, jeder von ihnen gegen fünf oder sechs auf einmal. Hätten sie nicht trainiert, würden sie das wohl nicht lange durchstehen. Es war ein herumwirbeln von schnellen Angriffen.

Der Rauch aus der Klinge kroch zum Henker.

„Was zum Teufel….wie machst du das?? Was ist das?“ Schrie der Henker, als er von dem Rauch eingehüllt wurde.

„Das ist dein Tod. Charon, ich rufe dich. Leite mich und führe ihn über den Fluss Styx.“ Rief Rhevus und verschwand in die mittlerweile riesige schwarze Rauchwolke.

Die Kämpfe hörten auf und jeder schaute auf die sich ausbreitende Wolke. Doch dann löste sich die Wolke auf. Talis und Marus lächelten, sie hoben ihre Hände.

Auf Talis Seite erhob sich der Boden und die Soldaten wurden von der Erde verschlungen.

Marus ließ den Wind aufkommen und wirbelte die Soldaten durch die Luft aus der Stadt.

Rhevus hatte den Henker geköpft und sprang mit einer unglaublichen Schnelligkeit nach oben zu dem Balkon des Königs.

Der König der das ganze Schauspiel von oben beobachtet hatte, saß bereits nicht mehr so seelenruhig in seinem Thron. Er war aufgestanden und verschanzte sich hinter Lorin, seinem Sohn, und Mireos, dem Vater von Lisaja.

In demselben Augblick stand Lisaja in der Tür.

„Vater!“ keuchte sie. Sie war außer Puste, weil sie nicht nur die Treppen hinauf gerannt war, sondern auch weil sie unterwegs einige Soldaten erledigen musste.

„Lisaja! Mein Engel!“ Mireos drehte sich zu ihr um und nahm seine Tochter liebevoll in den Arm.

„Mireos, das ist eine Verbündete dieses Jungen.“ Rief der König.

„Das ist meine Tochter, ich werde sie nicht verstoßen, nur weil Ihr es behauptet.“

Rhevus lächelte: „Es scheint so, als sei kaum noch einer auf Euerer Seite, Majestät!“ Er sagte es mit einem unüberhörbaren Spott.

„Lorin, töte ihn.“ Befahl der König seinem Sohn. Doch dieser staunte über die Fähigkeiten Rhevus’.

„Keiner will mich aufhalten? Dann habt ihr doch auch sicherlich nichts dagegen, wenn ich Euren Vater das Leben nehme?“ Sagte Rhevus ruhig zu Lorin.

Lorin aber sagte nichts, er wich zurück und ließ Rhevus gewähren. Dieser steckte eine Klinge zurück in die Scheide. Bei der anderen die bereits blutverschmiert war, vom Henker, strich er mit seinen Fingern langsam über die Klinge.

„Lisaja, bring deinen Vater hier raus.“ Sagte er. Lisaja gehorchte und griff nach der Hand ihres Vaters. Kleine Lichtkugeln kräuselten sich um ihren Körper. Sie nahmen von ihr und ihrem Vater besitz und verschwanden auf der Stelle.

„Bringen wir es hinter uns, Majestät.“ Rhevus hob seine leere linke Hand. Ein schwarzer Speer bildete sich, er umklammerte ihn. Rhevus lächelte, dann verschwand der Speer und der König schrie auf. Mehrere Soldaten versammelten sich am Eingang, aber keiner von ihnen griff ein. Auch Lorin wurde nicht verschont. In dem Körper von Lorin und dem König durchbohrte einen schwarzer Speer den Brustkorb dort, wo das Herz schlug.

Beide fielen leblos zu Boden.

Rhevus steckte seine Klinge in seiner rechten Hand ebenfalls in die Scheide zurück.

„Ernennt mich zum König!“ Sagte er zu den Soldaten.

„Das geht nicht!“ Sagte einer der Soldaten.

Rhevus ging zu dem König und nahm ihm die goldenen mit Juwelen besetzte Krone in die Hand.

„Das darfst du nicht.“ Rief der Soldat aus und wollte Rhevus aufhalten.

„Und wer will mich aufhalten? Du?? Ich erledige dich in nicht einmal fünf Sekunden. Hiermit ernenne ich mich selbst zum König von Cevilla.“ Rhevus setzte sich die Krone auf. Ein schwarzer Schleier legte sich um ihn herum und seine Kleidung veränderte sich. Diese wurde in schwarze Farbe getränkt. Sein Hemd hatte einen kleinen Stehkragen mit Schnürungen. Er hatte eine Leinenhose an, an der Seite baumelte eine Kordel, die zum Schnüren da war. Seine Stiefel waren aus schwarzem Leder. An seinem Hemd war ein Umhang befestigt, dieser war ebenfalls schwarz. Um seinen Handgelenke waren Armschienen aus Stahl, auch in schwarz.

Rhevus ging mit einem königlichen Schritt an den Soldaten vorbei. Er ging den langen Gang entlang, die Soldaten folgten ihm, unsicher von dem was jetzt geschah. Jeder von ihnen hatte sein Schwert an. Sie wussten nicht ob sie Rhevus angreifen sollten oder nicht.

Doch Rhevus hatte sein Ziel erreicht, das was er mit Evon geplant hatte, war aufgegangen. Wenn Rhevus gewusst hätte, dass sich der König so leicht einschüchtern lies, dann hätte er doch schon viel eher auf dem Thron sitzen können.

Rhevus stieß eine riesige Holztür auf. Er stand in einem Saal, vor ihm, der große hölzerne Thron.

Er schritt auf ihn zu. Langsam und gemächlich, er genoss jeden Schritt. Rhevus stieg die wenigen Stufen hinauf. Er drehte sich um und setzte sich auf den Thron.

Es geschah das, womit er gerechnet hatte.

Der Thron war auf einer geheimnisvollen Weise mit dem Schloss verbunden. Rhevus Magie floss in den Thron. Das Schloss wurde in dessen Magie gehüllt, schwarze Magie. Die Soldaten knieten wie ferngesteuert vor ihrem neuen König nieder.

Das Schloss und sein Gefolge unterwarfen sich dem neuen König. Die Umgebung verdunkelte sich und es zogen schwarze Wolken auf.



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