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Fallen Leaves

*~*~* Wenn die Blätter von Konoha fallen *~*~* (Sasu/Saku)
von

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Mission in Ame-Gakure

Kapitel 5: Mission in Ame-Gakure
 

Das Team war gut 3 Tage unterwegs, bis sie den Fürsten trafen. Er war sehr freundlich und empfing die drei mit Freuden.

„Wir hatten schon oft Probleme, Fürsten und Feudalherren nach Ame-Gakure bis in den Palast zu bringen“ erzählte eine der Wachen, als sie sich auf den Weg machten.

„Wirklich? Wieso ist der Weg denn eigentlich so gefährlich?“ fragte Kakashi interessiert.

„Auf dem Weg lauern immer wieder Ninjas und Rebellen, die gegen das Land sind. Sie versuchen meistens die Fürsten zu töten“ erklärte die Wache.

Kakashi nickte verstehend.

„Ihr seid nicht die erste Truppe aus einem Ninja Dorf, die wir anfordern“ mischte sich nun auch der Fürst namens Namishi von seiner Kutsche aus ein. Kakashi und sein Team liefen nebenher und behielten die Umgebung im Auge.

„Auf diese Weise ist es wohl sicherer zu reisen“ vermutete Kakashi.

Die beiden stimmten ihm zu.

Der Weg bis zum Hafen gestaltete sich als ziemlich uninteressant. Das nächste Schiff würde aber erst Morgen ablegen, so hatten alle noch etwas Zeit sich von dem langen Marsch zu erholen.

Sasuke saß auf einem Steg und sah der untergehenden Sonne entgegen. Möwen krächzten und flogen über dem Rotgoldglänzenden Wasser. Hin und wieder hörte er ein Schiffshorn, aber ansonsten genoss er es einfach. Irgendwie wurde der Uchiha das Gefühl nicht los, dass diese Mission verdammt nach hinten losgehen würde. Warum wusste er nicht. Die Abendsonne funkelte in seinen schwarzen Seelenspiegeln und sie gab ihm auch keine Antwort auf seine Frage.

„Kann ich mich zu dir setzten?“ fragte plötzlich eine vertraute Stimme.

Sasuke schreckte hoch und blickte neben sich. Sakura lächelte leicht und ihr Gegenüber nickte wortlos.

„Was ist denn los? Du bist so nachdenklich und es scheint so, als würde dich etwas bedrücken…“ meinte Sakura vorsichtig.

„Es ist nichts“ gab Sasuke zurück.

„Genau das gleiche hast du auch gesagt, kurz bevor du in Tränen ausgebrochen bist“ erwiderte Sakura mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, aber nicht so, dass man sagen könnte, sie machte ihm einen Vorwurf.

Sasuke seufzte.

„Was ist wenn auf dieser Mission was schief läuft? Was ist, wenn unser Team wieder auseinander gerissen wird?“

„Sasuke… auf jeder Mission kann etwas schief gehen. Aber nichts kann uns jetzt wieder auseinander reißen. Wir – Naruto, du und ich – sind ein Team. Uns kann nichts trennen. Wir stehen alle hinter dir, egal was passiert“ versicherte sie ihm lächelnd.

>Ich wünsche es mir so sehr, Sakura. Ich weiß, wie sehr ihr mir vertraut und trotzdem… irgendetwas ist dort, etwas, das ich nicht beschreiben kann. Ich will euch nicht verlieren. Weder dich noch Naruto. Ihr seid mittlerweile so was wie eine Familie für mich< dachte Sasuke und seufzte schwer.

Sie lächelte. Es war ihr klar, dass Sasuke seine Gefühle nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte, seit dem Ausbruch vor ein paar Wochen. Aber so gefiel sie ihm besser. Er wirkte dadurch… menschlicher.

„Sasuke… weißt du was?“

„Was denn?“

„Seit damals, wo du das Dorf verlassen hast und ich dich aufhalten wollte, hab ich nicht… hab ich nicht aufgehört dich zu lieben. Vielleicht bin ich einfach nur naiv, aber… es ist wirklich so. Alle anderen Mädchen haben dich irgendwann aufgegeben, nur ich nicht“ sagte Sakura leise und biss sich auf die Unterlippe.

Sasuke runzelte die Stirn. Aber irgendwie hatte er es auch nicht anders erwartet. Er wusste, wie naiv sie war und dass sie nicht aufgehört hatte, ihn zu lieben, überraschte ihn nicht wirklich. Wenigstens himmelte sie ihn nicht so an wie damals, als sie noch Genin waren. Aber insgeheim hatte er schon immer was für seine Teamkameradin übrig gehabt.

„Ich bin wieder da!“

Naruto schlang plötzlich seine Arme von hinten über Sasuke und Sakura. Beide waren nicht darauf gefasst und so fielen sie alle 3 laut platschend ins Wasser.

„NARUTO DU VOLLTROTTEL!!!“ rief Sakura entgeistert aus.

„Du bist und bleibst ein Blödmann“ meinte Sasuke, stützte sich auf der Wasseroberfläche ab und kam schließlich auch wieder auf die Beine.

„Hey! Ich hab ja nicht gewusst, dass der große Sasuke Uchiha SO schnell das Gleichgewicht verliert“ spottete Naruto spaßhaft.

Sasuke blieb vor ihm auf dem Wasser stehen und sah ihn herausfordernd an.

„Soll das eine Herausforderung sein, Naruto?“ fragte er.

„Nee weißte!“ erwiderte der Blonde lachend und spritzte Sasuke mit der flachen Hand Wasser ins Gesicht.

Er stand kurze Zeit später auch auf dem Wasser und zog grinsend ein Kunai. Sakura saß wieder auf dem Steg und sah den beiden zu, wie sie miteinander kämpften um die Zeit, bis die Klamotten wieder trocken waren, zu überbrücken. Es war ein schöner warmer Sommerabend und so war die Gefahr gering, dass sich die Beiden erkälten würden.

„Es ist schön, dass sich die beiden wieder so gut verstehen wie früher“ sagte Kakashi, der ein Stück hinter Sakura stand und sich alles angeschaut hatte.

„Ja finde ich auch“ erwiderte Sakura lächelnd, während sich ihr Sensei neben sie setzte.

„Es wäre schön, wenn es so bleiben würde… Sasuke wirkt so glücklich, seit er wieder hier ist. Naruto scheint ihm sehr gut zu tun“ meinte Kakashi lächelnd.

Sakura nickte. Sie hatte ihrem Sensei nichts von Sasukes Gefühlsausbruch am ersten Tag nach seiner Rückkehr erzählt und so sollte es auch bleiben. Bei Naruto war das was anderes. Er war für sie wie ihr bester Freund und sie erzählte ihm so ziemlich alles, auch weil es ihr schwer fiel, ihm etwas zu verheimlichen.

„Kage Bunshin no Jutsu!“ rief Naruto und 5 Doppelgänger, einschließlich ihm selbst, liefen auf Sasuke zu.

Der Uchiha aktivierte sein Bluterbe und machte einen Doppelgänger nach dem anderen platt, bis nur noch der echte Naruto übrig blieb und sie sich wieder mit Kunais und Shuriken befeuerten.

„Jungs, spart euch die Dinger auf! Wir wissen ja nicht, was morgen auf uns zukommt!“ rief Sakura ihnen zu.

„Ja wissen wir doch!“ meinte Naruto und blockte gerade einen Angriff seitens Sasuke.

Es vergingen noch einige Minuten, bis der Himmel langsam dunkel wurde und Kakashi den Trainingskampf der beiden unterbrach.

Der Fürst, den sie beschützen sollten, hatte eine Bleibe für die kommende Nacht organisiert und so konnten sich die 4 Ninjas am nächsten Tag ausgeruht auf den Weg machen.
 

Der nächste Tag begann schon früh und vor allem Naruto hatte Mühe aus dem Bett zu kommen. Er hatte sich wohl beim Kampf gestern mehr verausgabt als es nötig war. Für Sasuke war das kein Thema. Er hatte nur auf Taijutsu gesetzt um sein Chakra zu schonen.

Alle 3 kamen schließlich an dem Schiff für die Überfahrt an und sie staunten nicht schlecht, als Kakashi auch schon da war und beim Einladen half.

„Geht’s dem nicht gut?“ fragte Naruto verunsichert.

„Ich weiß auch nicht…“ erwiderte Sakura ratlos.

Auch Sasuke verwunderte das Verhalten etwas. Das war wirklich eine seltene Ausnahme, dass Kakashi mal auf jemanden wartete, obwohl Sasuke die Erfahrung schon einmal gemacht hatte.

„Na kommt schon! Wir wollen los“ rief Kakashi ihnen zu und das Team setzte sich in Bewegung.

Das Schiff war mittelgroß, aber für die Fahrt auf mindestens 4 Tage ausgelegt. Es gab auch kleine Zimmer mit Betten.

„Wie lang wird es dauern?“ erkundigte sich Sasuke.

„2 Tage, wenn alles nach Plan läuft“ antwortete Kakashi.

„So lang?“ fragte Naruto gedehnt.

„Bis zur Auswahlprüfung sind wir ja wieder in Konoha, Naruto. Mach dir darüber mal keine Sorgen“ versicherte sein Lehrer ihm.

„Na wenn das so ist, mach ich mir keinen Kopf“ erwiderte Naruto.

Die 4 beschlagnahmten ihre Zimmer und blieben oben auf dem Deck des Schiffes und hielten nach möglichen Angreifern Ausschau.

Es vergingen mehrere Stunden, ohne dass etwas Interessantes passierte. Doch dann:

„Sasuke“ sagte Naruto zu seinem besten Freund, der daraufhin auch stehen blieb und sich neben dem Blonden postierte.

Naruto hatte sich oben auf dem Dach der Kommandobrücke breitgemacht, weil er von hier aus auch den besten Überblick hatte.

„Was ist das da vorne?“ fragte der Fuchsjunge.

Sasuke aktivierte sein Sharingan um genauer erkennen zu können, was da einige Meter vor dem Schiff war.

„Das sind Ninjas. Ich sag den anderen Bescheid“ meinte er, sprang vom Dach und warnte die anderen beiden vor, die sich auch sofort bereit hielten.

Naruto sagte dem Kapitän, dass er ruhig bleiben solle und das Schiff müsse auch weiterhin auf Kurs bleiben.

Die 4 blieben in der Mitte des Decks stehen und warteten auf das Kommende. Sasuke hatte sein Sharingan schon aktiv und rechnete jeden Moment mit einem Angriff. Seine rechte Hand lag an dem Griff seines Katanas.

„Passt auf!“ rief Kakashi plötzlich und mit einem Mal war das ganze Deck voll mit Doppelgängern von dem Feind.

„Wasserdoppelgänger!“ stellte Sasuke schnell fest und auch die anderen zögerten nicht lange und griffen diese an.

„Verdammt, wo sind die echten?!“ fragte Naruto genervt und vernichtete einen weiteren Doppelgänger.

Er stand im Moment Rücken an Rücken mit Sasuke, der auch immer noch versuchte die Erschaffer der Doppelgänger zu finden, doch er war sich sicher, dass diese nicht so dumm waren und sich hier blicken lassen würden.

„Wenn das so ist, werde ich Doppelgänger mit Doppelgänger bekämpfen!“ sagte Naruto und formte sein Fingerzeichen für das Kage Bunshin.

„Hör auf, Naruto! Das ist unnötiger Chakraverbrauch. Genau das wollen die Kerle doch! Sie wollen uns mithilfe der Doppelgänger müde machen um uns anschließend aus dem Weg zu räumen, damit die an den Fürsten rankommen!“ erklärte Sasuke und sein Schwert durchbohrte einen weiteren Doppelgänger.

„Wie sollen wir die dann loswerden?!“ fragte Naruto ungeduldig.

„Wir müssen die Quellen der Doppelgänger finden“ erwiderte Sasuke.

„Gib mir mal Deckung!“

Der Blonde tat wie befohlen und sein Teamkollege sprang zwischen den Doppelgängern durch auf das Dach, auf dem vorhin Naruto gesessen hatte. Seine Augen rollten unruhig in den Höhlen und suchten mit schnellen Blicken die Umgebung ab. Er stutzte und fand die Typen, die für den Doppelgängerangriff zuständig waren. Er ließ sein Schwert in der Scheide verschwinden, sprang vom Schiff und landete auf der Wasseroberfläche. Von unten griffen Hände nach Sasukes Knöcheln und zogen ihn unter Wasser. Er wehrte sich nach Leibeskräften, aber im Wasser hatte er kaum eine Chance. Doch dann sprang ihm die rettende Lösung in den Kopf.

>Chidori Nagashi!< dachte er, konzentrierte Chakra in seinem ganzen Körper und ließ die blauen Blitze durch das Wasser zischen. Das Wasser verstärkte die Kraft des Chidori natürlich noch.

„War das Sasuke?“ fragte Sakura erstaunt, als die Blitze im und über dem Wasser sah.

„Ja“ bestätigte Kakashi kopfnickend.

Das Jutsu hatte zwei der vier Angreifer erfolgreich ausgeschaltet. Sasuke tauchte wieder auf und holte erstmal tief Luft, bevor er sich wieder aufrichtete und auf der Wasseroberfläche stand. Auch die anderen beiden, die das Jutsu wie durch ein Wunder, fast unbeschadet überstanden hatten, taten es ihm gleich.

„Ein beeindruckendes Jutsu…“ meinte der eine.

„Ich bin noch nicht fertig“ sagte Sasuke und zog sein Schwert.

Der Uchiha jagte Chakra in die Klinge, die nun ebenfalls anfing blau zu blitzen. Er musste nur einmal richtig zustechen und mit diesem Kerl wäre es aus.

„An deiner Stelle würde ich das nicht tun!“

Irgendwas an dem Tonfall des zweiten Gegners ließ Sasuke innehalten. Mit einem unguten Gefühl drehte er den Kopf in die Richtung aus der die Stimmte kam. Der Kerl hatte einen bewusstlosen Naruto unterm Arm.

„Lass ihn los!“ forderte Sasuke knurrend.

Er hielt dem anderen von vorhin, der vor Schreck zurückgestolpert war und nun mit dem Rücken am Schiff saß, sein blau blitzendes Katana an die Kehle.

„Er ist entbehrlich, aber ich glaube dein Blonder Freund hier nicht“ sagte er und grinste hämisch.

„LASS NARUTO SOFORT LOS, DU MISTKERL!!!“ schrie Sakura plötzlich wütend.

Sie sprang von der Schiffsreling ab und verpasste dem Mann einen so festen Schlag ins Gesicht, dass dieser mindestens 20 Meter weit flog. Die Rosahaarige fing Naruto auf und nickte dem Uchiha zu. Dieser verstand, sprang in die Luft und warf sein, mit Chakra geladenes, Schwert direkt auf die Wasseroberfläche. Es sah so aus, als würde das Schwert kurz vor dem Wasser stoppen, aber nur die Spitze berührte die Oberfläche. Mehr war nicht nötig um das Wasser in ein gigantisches, elektrisches Feld zu verwandeln. Die beiden Angreifer starben durch die Elektroschläge. Nach einigen Sekunden hatte sich das Schwert komplett entladen und Sasuke holte es zurück. Dann ging er wieder aufs Schiff.

„Hey Naruto! Wach auf!“ sagte Sakura und rüttelte an der Schulter des Blonden.

„Was ist mit ihm?“ fragte Sasuke.

„Keine Angst. Er ist nur bewusstlos“ versicherte Kakashi ihm.

Nach einer Weile öffnete Naruto wieder die Augen.

„Was ist passiert?“ fragte er.

„Es ist vorbei. Sasuke hat die Kerle besiegt“ klärte Sakura ihn auf.

Naruto sah zu ihm rüber und er merkte, dass Sasuke sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

„Sasuke!“

Der Blonde sprang auf und fing seinen Teamkollegen, bevor dieser Bekanntschaft mit dem Boden machen konnte.

„Geht’s?“ fragte Naruto.

„Ja… ich bin nur ziemlich erschöpft“ erwiderte der Uchiha.

Naruto half ihm auf die Beine, legte dessen Arm um seinen Nacken und brachte Sasuke in sein Zimmer, damit er sich von den Strapazen des Kampfes erholen konnte.
 

Mit feuchten Haaren kam Sasuke wieder aus dem Bad. Er hatte die anderen beiden, die sich noch um ihn gekümmert hatten, vor etwa 30 Minuten rausgeschickt, weil er wusste, dass er jetzt bald noch die Nebenwirkungen seines Kampfes zu spüren bekommen würde. Und er hatte Recht. Kurz nachdem er sich angezogen hatte, verkrampfte sich die Muskulatur im rechten Oberarm.

Sasuke setzte sich aufs Bett und schlang die Arme um seine Beine. Er wusste, was ihm jetzt bevorstand und es war wirklich nicht angenehm. Wieder verkrampften sich die Muskeln und der grässliche Schmerz trieb dem 17-jährigen fast die Tränen in die Augen. Dafür hasste er Chidori Nagashi. Er war kein Meister, was die Kontrolle von Chakra anbelangte. Deshalb blieben immer nach dem Einsatz dieses Jutsus Reste von Chakra in Armen und Beinen zurück, die sich mit einigen Stunden Verspätung in schmerzhaften Muskelkrämpfen wieder auflösten.

Sakura und Naruto sollten ihn nicht so leiden sehen. Ihre wehleidigen Blicke würden alles nur noch schlimmer machen und es war weiß Gott schon schlimm genug. Wieder verkrampfte sich der rechte Arm und Sasuke kniff die Augen zusammen.

Plötzlich ging die Tür auf.

„Sasuke, ich-“

Sakura brach ab, als sie ihn sah. Sie ging auf ihn zu und setzte sich neben ihm aufs Bett.

„Was hast du?“ fragte sie besorgt.

„Es geht schon. Das sind die Nachwirkungen von Chidori“ erwiderte er matt.

Sakura sah ihn sich genauer an.

„Du hast Muskelkrämpfe, oder?“ fragte sie nach.

Wortlos nickte Sasuke. Vorsichtig nahm Sakura seinen rechten Arm, der sich bei der Bewegung schmerzhaft zusammenzog. Die Rosahaarige bündelte grünliches Chakra in ihrer Hand und hielt sie auf Sasukes rechten Arm. Erst wurde der Schmerz nur schlimmer, dann ließ er langsam nach. Erleichtert atmete er auf.

„Es wird gleich besser“ lächelte Sakura ihm entgegen.

„Danke“ seufzte Sasuke.

Er spürte, wie ihr Chakra durch seinen Körper floss und die Schmerzen wirksam bekämpfte. Erst jetzt merkte Sasuke, wie erschöpft er eigentlich war. Er schloss die Augen und legte den Kopf an ihre Schulter.

„Sasuke… geht’s wieder?“ fragte sie.

Wortlos nickte er. Es tat ihm gut, jetzt jemanden zu haben, an der er sich lehnen konnte.

„Ja, danke Sakura“ sagte er und seufzte leise.

Wenigstens hatte sie seine Schmerzen geheilt und er fühlte sich schon viel besser.

„Du solltest dich schlafen legen. Wenn du das nächste mal wieder solche Schmerzen hast, sag mir bescheid“ meinte sie.

„Ja… okay“ erwiderte er.

Sakura verließ das Zimmer und ließ die Tür ins Schloss fallen. Sasuke fühlte sich müde und ausgebrannt. Er legte sich ins Bett und hatte das Gefühl rücklings in die Finsternis zu fallen, als er die Augen schloss und einschlief.
 

Der nächste Tag verlief ereignislos. Die Fahrt dauerte noch bis zum Abend und kurz vor Sonnenuntergang legte das Schiff schließlich am Hafen an. Kakashi zog es vor, die Nacht am Hafen im Gasthof zu verbringen, da er der Ansicht war, dass es zu gefährlich war nachts zu reisen, vor allem das sie jetzt wussten, auf was sie sich vorbereiten konnten.

Sasuke, Sakura und Naruto teilten sich ein Zimmer und redeten noch eine Weile über teilweise sehr belanglose Dinge. Schließlich legten sie sich auch alle schlafen und setzten am nächsten Tag fort.
 

„Naruto! Naruto steh auf! Wir kommen noch zu spät!“ sagte Sakura und schüttelte den Blonden energisch an den Schultern.

„Noch 5 Minuten…“ gab Naruto murmelnd von sich.

„Keine 5 Minuten! Steh endlich auf!“

Sie zog ihm die Decke weg, aber er hatte sich daran geklammert und fiel mitsamt Bettdecke aus dem Bett. Verschlafen rieb dich der Blonde die Augen, stand auf und schlurfte ins Bad.

„Kakashi-sensei ist sowieso immer zu spät“ sagte Sasuke nachdem Naruto im Bad verschwunden war.

„Nicht immer“ widersprach ihm Sakura.

„Das vor 2 Tagen war eine seltene Ausnahme“ erwiderte Sasuke.

„Die können ohne uns sowieso nicht los, also ist es egal, ob wir zu spät kommen“

Fertig angezogen kam Naruto wieder aus dem Bad. Man sah es ihm an, dass er noch mit den Gedanken im Bett lag. Er packte seine Sachen zusammen und die drei machten sich auf den Weg.

Die Reise setzte sich zu Fuß weiter fort und bot schöne Einblicke in das Land des Regens. Die Landschaft war geprägt durch die Regenzeiten, sowie Kakashi vom Fürst erfuhr. Da erst vor kurzem die Hochsaison war, standen einige Abschnitte ziemlich unter Wasser.

Es dauerte nicht lange, bis sie an einen Engpass, der sich an einer steilen Felswand entlang und Kakashi sagte seinem Team, dass sie auf jeden Fall die Augen offen halten sollten.

Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sich hier die Angreifer, die es auf den Fürsten abgesehen hatten, auftauchten. Briefbomben flogen und hinderten die Truppe auf dem Weg zu ihrem Ziel weiter zu kommen.

„Schon wieder welche von der Sorte. Na denen werd ich’s zeigen!“ regte Naruto sich auf und die anderen machten sich kampfbereit.

Es kam zu einem heftigeren Schlagabtausch und der Kampf gegen die Gegner dauerte länger als erwartet. Naruto kämpfte mit Doppelgängern und Sasuke vermied es sein Chidori Nagashi nochmals einzusetzen. Das Einfache reichte ihm auch dafür. Außerdem hatte er noch sein Schwert und Sakura schlug mit ihrer unmenschlichen Kraft die Typen um, wie Kegel beim Bowling.

Doch dann lief alles schief: Da sie an einer Klippe kämpften, mussten alle höllisch aufpassen, wo sie hintraten um nicht herunterzufallen. Naruto kämpfte momentan verdammt nah am Rand und als eine Briefbombe neben ihm im Boden stecken blieb, bekam er es zu spät mit. Sasuke hatte es aber gemerkt. Er stieß den Blonden zur Seite, schaffte es selbst aber nicht sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Mit einem lauten Knall ging die Bombe in die Luft und durch die Wucht wurde Sasuke von den Füßen gerissen und ließ dabei sein Schwert fallen. Er flog über den Rand hinweg und fiel in die Tiefe.

„SASUKE!“ rief Naruto verzweifelt aus, sprang auf, wollte ihn noch festhalten, doch er kam zu spät.

Fassungslos starrte der Blonde an die Stelle, wo sein bester Freund in die Tiefe gestürzt war. Doch er sah nur noch das Wasser des Flusses und von Sasuke war keine Spur zu sehen.

Auch Sakura hatte mitbekommen, was passiert war und hielt einen Moment inne. Dann schlug sie den Kerl vor ihr mit voller Wucht und damit entlud sich auch die Trauer über den Verlust von Sasuke.

„Naruto!“ rief Kakashi und versuchte ihn damit wieder auf die Lage aufmerksam zu machen.

„Ihr Mistkerle… ich bring euch alle um!“ fauchte Naruto wütend.

Der Blonde saß immer noch an der Stelle und rührte sich nicht. Plötzlich kam einer der Gegner auf ihn zugerannt, doch er wurde kurz vor Naruto zurückgeschleudert. Rotes Chakra breitete sich um den Blonden aus und entwickelte sich langsam zum Fuchsgewand.

„Das hatte ich befürchtet“ sagte Kakashi ernst und wandte sich Sakura zu.

„Sakura! Bring den Fürsten in Sicherheit!“

Die Rosahaarige nickte nur und befolgte den Befehl. Sie sah kurz zu Naruto und der Blick von ihm mit diesen roten Augen erinnerte sie unangenehm daran, was damals an der Brücke von Himmel und Erde passiert war.

Naruto sprang mit einem Satz ab und holte mit der rechten Hand aus. Sie war nicht zur Faust geballt und wie Klingen schnitten die Krallen breite Fugen in den Berg und töteten mehrere der Angreifer.

Mittlerweile war schon ein Schweif des Kyuubi ausgebrochen und es würden bald noch mehr werden, wenn er sich nicht beruhigte. Wieder versuchten einige der Gegner ihn zu attackieren doch das bloße Chakra reichte aus um diese wegzuschleudern.

Nachdem er alle entweder getötet oder lebensgefährlich verletzt hatte, war Narutos Wut immer noch nicht gestillt.

Sakura und Kakashi kamen, nachdem sie den Fürsten in Sicherheit gebracht hatten, zurück.

„Naruto!“ rief sie ihm zu.

Der Blonde drehte sich um und sah sie feindselig an. Sakura konnte ihn ja irgendwo verstehen, immerhin hatte er gerade seinen besten Freund schon wieder verloren. Aber das es jetzt ausgerechnet soweit kommen musste…

Langsam kam Sakura auf ihn zu und Naruto drehte sich nun ganz zu ihr um und entblößte die scharfen Eckzähne.

„Naruto… beruhig dich. Ich bin’s Sakura“ sagte sie.

Irgendwas in Narutos Gesicht veränderte sich und er sah nicht mehr durch den Schleier von Wut.

„Sakura-chan“ murmelte er.

Schlagartig zog sich das Chakra zurück und seine Augen wurden wieder blau und die Pupillen wechselten von dem Schlitzförmigen wieder in ihre ursprüngliche Form zurück.

Naruto flog der Länge nach hin und blieb einen Moment liegen. Sakura rannte auf ihn zu und half ihm, sich aufzusetzen.

„Alles in Ordnung?“ fragte sie.

Wortlos nickte Naruto, sah über den Klippenrand hinweg und wirkte traurig.

„Warum? Warum ist er wieder weg? Das ist nicht fair!“ rief Naruto wütend aus.

„Beruhig dich“ wies Kakashi ihn zurecht.

„Sensei…“ meinte Sakura fassungslos.

„Die Zeit zum Trauern haben wir später, erst müssen wir unsere Mission zu Ende bringen!“ sagte der Jonin pragmatisch.

„NEIN!“ protestierte Naruto lautstark.

„Ich geh nicht ohne Sasuke hier weg!“

„Naruto, sei doch vernünftig. Wir können unsere Mission jetzt nicht einfach abbrechen! Bei so etwas musst du nun mal mit solch einem Verlust rechnen. Du bist kein Shinobi, wenn du dich nicht zusammenreißen und den Auftrag bis zu Ende führen kannst!“

Kakashi knallte ihm diese Tatsachen scheinbar gnadenlos auf den Tisch. Wenige stumme Tränen fanden den Weg über Narutos Wangen. Er wischte sich diese aus dem Gesicht und stand auf.

„Ziehen wir’s durch“ sagte Naruto entschlossen, auch wenn man ihm ansah, dass es ihm schwer fiel.

Schwermütig sahen er und Sakura noch mal zu der Stelle, an der sie Sasuke verloren hatten und setzten ihren Marsch fort.



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