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Hundeyoukai im Youkai Parc

die Chara-Bilder des Wettbewerbs sind online
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Arashi

Freut mich, dass ihr diese Kurzgeschichte so spannend findet.

Werden mir mal einen Blick zu den drei entführten Kindern - und dem Youki-Vampir.
 

4. Arashi
 

Die drei Hundekinder erwachten nur mühsam. Zum ersten Mal in ihrem Leben waren sie bewusstlos geworden.

Katsumaru, der älteste, war am schnellsten wach und setzte sich auf: „Seiko-chan? Arashi?“ Dann erst sah er sich um. Sie steckten in einem Käfig von vier mal vier Metern, dessen Stäbe ein seltsames Leuchten umgab. Er kannte das von Tante Kagome. Das musste läuternde Magie eines starken menschlichen Priesters oder einer Priesterin sein. Und es würde schmerzen, wenn sie die Stangen auch nur berührten. Was war bloß geschehen? Vor allem: wo war Hagane? Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Leibwächter und Lehrer, der Anführer der Schlosswachen seines Vaters, ihn ohne Gegenwehr hatte entführen lassen.

Arashi war mit einem Satz auf den Beinen: „Was soll denn dieser Unsinn hier?“ fauchte er: „Wer wagt es…?“ Dann brach er ab: „Seiko?“ Denn seine Zwillingsschwester lag noch immer regungslos. So bückte er sich: „Seiko-chan?“

Sein Cousin beugte sich ebenfalls zu ihr: „Ich weiß nicht…vielleicht, weil ihr Youki ein wenig schwächer ist als unseres, könnte ihr diese Läuterung mehr zu schaffen machen.“

„Wir müssen hier raus. Das ist doch eine Unverschämtheit, uns einzusperren! Für was halten sich diese Menschen eigentlich?“

„Sie haben die Magie, die uns hier hält.“ Der Erbprinz der südlichen Gebiete nickte zu den Stangen: „Da kommen wir nicht durch. Meine verehrter Vater oder der Taishou würden es wohl können, aber wir sind nicht erwachsen.“

Arashi murmelte einen Fluch: „Wenn Seiko wach ist und wir unsere Energien vereinigen…“

Die Hundeprinzessin erwachte gerade: „Was...was ist passiert? Und wo sind Katsuragi-san und Hagane-san?“

„Ein paar Vollidioten von Menschen haben es gewagt, uns zu entführen und hier einzusperren.“ Arashi richtete sich auf: „Wir sollten zusehen, dass wir verschwinden.“ Er betrachtete die Stäbe. Das war Menschenmagie, ohne Zweifel.

„Ich fürchte, unseren Lehrern ist etwas passiert….“ Katsumaru wollte die Wahrheit nicht direkt aussprechen: „Hagane hätte nie zugelassen, dass ich...dass wir entführt werden.“ Und es war so gesehen auch seine Schuld, dass sein Lehrer wohl tot war.

Seiko hatte einen ähnlichen Gedanken: „Katsuragi...Hagane…Ja. Sie hätten nie zugelassen, dass uns etwas zustößt, nicht, solange sie konnten. Kami-sama….“ Sie setzte sich auf und sah von ihrem Bruder zu ihrem Cousin: „Das ist unsere Schuld. Wir hätten sie doch beschützen müssen. Wir sind die Fürstenkinder.“

Mutter hatte ihr einmal auf ihre Frage, warum Befreiungsaktionen der Familie in der Vergangenheit immer auch nur familienintern abgelaufen waren, gesagt, um die Schwächeren zu schützen. Jetzt wusste sie, was gemeint war. Darum waren Vater und Mutter allein aufgebrochen, um Onkel Inuyasha von der Insel der Bestien zu holen, hatten Vater und Onkel Yuri Mutter ohne andere Krieger befreit. Die Familie war viel stärker als alle anderen.

„Komm, Seiko, steh auf. Wir vereinigen unser Youki und brechen diesen dämlichen Zauber.“ Arashi hatte gute Lust, es allein zu versuchen, wütend wie er über eine solche Behandlung war.

Katsumaru musterte ihn kalt: „Wie kommst du auf den Einfall, mir Befehle erteilen zu wollen?“ Was bildete sich sein kleiner Cousin eigentlich ein? Er machte sich Sorgen um seinen väterlichen Freund Hagane, überaus große Sorgen, wie er zugab, da kam ihm der vorlaute Versager gerade recht, um sich ein wenig abzureagieren.

Arashi starrte ihn an: „Vielleicht, weil ich der Erbprinz der westlichen Länder bin?“

„Und was bin ich?“ fragte sein Cousin kühl zurück: „Auch ich bin ein Erbprinz, falls du Schwachkopf nicht einmal das weißt. Und ich bin der Ältere.“

„Ich bin der Sohn des Inu no Taishou. Falls du das vergessen hast.“

„Oh, das weiß ich. Und ich verehre deinen Vater. Wenn er auch nur einen Finger hebt, würde ich eilen, seinen Wunsch zu erfüllen. Aber er ist nicht du. Und wer von uns beiden einmal der Inu no Taishou wird, wird sich eines Tages zeigen.“

„Du willst mich herausfordern, Katsumaru?“ Arashi klang ungläubig. Damit hätte er bei seinem ruhigen, besonnenen Cousin nie gerechnet. Aber anscheinend hielt ihn der auch für vollkommen unfähig, nutzlos, einen unwürdigen Sohn seines mächtigen Vaters.

„Was sollte mich daran hindern? Die Rangfolge wird in jeder Generation neu festgestellt.“

„Bitte“, sagte Seiko beschwörend, die endlich auch zu Wort kam: „Streitet euch nicht. Das können wir uns hier kaum leisten. - Diese Stäbe sind mit läuternder Menschenmagie versehen. Vielleicht hat Arashi recht und wir schaffen es gemeinsam…“

„Lasst das lieber, Hundekinder!“ rief eine weibliche Stimme.

Verblüfft sah sich das Trio um. Erst jetzt stellten sie fest, dass sie sich in einer Parkanlage mit diversen Gefängnissen befanden. Nur wenige Schritte neben ihnen stand ein weiterer Käfig mit einem jungen Mädchen darin, ein wenig älter als Katsumaru. Die Fürstenkinder erkannten eine junge Yuki onna, eine Schneefrau, nun, eher wohl ein Schneefräulein.

Seiko stand auf und trat an den Rand ihres Gefängnisses: „Was meinst du? Wo sind wir hier?“ Die beiden Jungen folgten ihr.

„Das kann ich euch nicht genau sagen. Ich nehme an, dass auch ihr entführt wurdet, wie wir alle hier, gleich ob Oni, Youkai oder andere magische Wesen. Und wir sind alle noch Kinder. Diese Menschen hatten einen sehr mächtigen Zauber. - Aber warum ihr es euch sparen könnt, zu versuchen, euren Käfig zu zerstören…“ Das Schneefräulein musterte sie. Das Trio musste stark sein, das auch nur in Erwägung zu ziehen: „Seht dort, weit über euch: um diese gesamte Insel liegt ein äußerst starker Bannkreis. Kein Wesen, das Youki besitzt, kann ihn passieren. Selbst, wenn ihr den Käfig zerstört, wärt ihr immer noch nicht in der Lage, von der Insel zu entkommen. Und diese Menschen, allen voran der Priester Toyama, würden euch einfangen und schrecklich bestrafen.“

„Wie sollte das gehen?“ fragte Arashi prompt.

„Sie haben seltsame Stöcke mit zwei Spitzen. Sie nennen sie Hai-Stöcke, aber zwischen den Spitzen liegt diese läuternde Magie. Es schmerzt ungeheuer, wenn man damit berührt wird.“

Katsumaru hatte den Kopf gehoben und den Bannkreis studiert: „Das ist in der Tat ein sehr heftiger Zauber…Wie können Menschen, einfache Menschen, so etwas zustande bringen?“

„Stimmt“, sagte auch Seiko. „Ich dachte immer, Tante Kagome sei eine der mächtigsten Priesterinnen. Aber das ist nicht so ein Bannkreis, wie sie das uns einmal zeigte, oder?“

„Nein. Da ist noch etwas anderes dabei, eher wie Youki.“

„Und“, fuhr das Schneefräulein fort: „Ihr gewöhnt euch besser an den Gedanken, hier nicht mehr wegzukommen. Wenn euch erst einmal der Vampir hatte…“

„Der Vampir?“ wiederholte die kleine Hundeprinzessin mit gewissem Unbehagen.

„Ja. Sie holen uns…jeden von uns, und er nimmt uns unser Youki. Man fühlt sich danach tagelang sehr schwach. Aber wenn ihr nicht bestraft werden wollt, unterlasst jeden Fluchtversuch. Es ist sinnlos.“

„Das werden wir sehen“, knurrte Arashi.

„Sie hat recht, nii-chan“, meinte Seiko: „Der Bannkreis….Unsere Eltern kommen da sicher durch, sie sind doch so stark. Aber wir hätten keine Möglichkeit.“

Ihre Eltern.

Arashi atmete durch. Ja,. Sie würden nicht zulassen, dass jemand ihre Kinder entführte. Auch, wenn er bei Vater in vollkommener Ungnade war, so würde der doch Seiko und Onkel Akamaru würde Katsumaru suchen. Und vielleicht wenigstens Mutter ihn. Sie hatte ihm neulich beim Fechttraining zugesehen, ihm dann sogar die Hand auf die Schulter gelegt, flüchtig, aber immerhin. „Ihr meint, wir warten auf die Familie?“

„Ja.“ Der Erbprinz der südlichen Länder sah zu ihm: „Den Käfig zu vernichten könnten wir zu dritt schaffen. Aber der Bann um die Insel ist zu stark für uns. Selbst zu dritt.“

Das Schneefräulein war ein wenig erleichtert, auch, wenn sie noch immer nicht verstand, warum sich die drei kleinen Hunde so sicher waren, den Käfig zerstören zu können. Das hatte noch keiner geschafft. Aber allein für den Versuch hätten die Menschen auf die Idee kommen können, nicht nur die drei zu bestrafen, sondern auch sie. Wie stark waren diese Youkaikinder eigentlich? „Beruhigt euch. Jeder von uns war zuerst verzweifelt, wollte ausbrechen…aber es ist wirklich vollkommen sinnlos. Erspart euch die Schmerzen. Der Vampir wird arg genug.“

Sollten die Kleinen doch auf ihre Familie hoffen. Kein Wesen mit Youki kam durch diesen Bannkreis, das hatte ihr Toyama versichert, und nach allem, was sie dort um die Insel erkennen konnte, hatte er Recht. Sie hatte nie zuvor von solch einer starken Barriere auch nur gehört.
 

So ließen sich die drei nieder, Seiko in der Mitte. Sie wünschte sich, dass sich ihr Verlobter und ihr Zwillingsbruder nicht weiterhin streiten würden. Einmal, weil sie keinen Streit zwischen den beiden leiden konnte, wusste sie nie, auf wessen Seite sie sich schlagen sollte, zum anderen hatten sie schon genug Schwierigkeiten, hier gefangen zu sitzen. Sie hoffte nur, Arashi würde sich zusammennehmen, nicht noch einmal den Ranghöheren herauskehren. Katsumaru war gewöhnlich zwar gelassen, aber ihr war klar, dass er ihren Bruder nicht gerade hoch achtete. Und das, obwohl sich Arashi doch solche Mühe gab, wieder in Vaters Augen, ja, denen der gesamten Familie etwas wert zu sein. Aber ihr war bewusst, dass sie sich gerade um ihres Bruders Willen da nicht einmischen durfte.

„Sie werden kommen“, sagte sie nur.

„Sie werden kommen“, bestätigte Katsumaru. Und sie würden einfach warten.
 

Aber dann kamen die Menschen.

Rinki, der noch immer im Körper des Priesters Toyama steckte, hatte mit Vergnügen bemerkt, dass die neuen Gefangenen über ausgesprochen viel Youki verfügten, mehr als alle anderen Kinder. Und es waren Hundeyoukai. Er hatte schon daran gezweifelt, ob es überhaupt noch welche in Japan gab. Sie mussten, ebenso wie einige andere Arten, sehr selten geworden sein. Die Jäger hatten keine sonst gefunden. Vermutlich waren diese drei alles, was an Nachwuchs übrig geblieben war. Oder er hatte sich die vergangenen Zeiten zu rosig ausgemalt. Auch das mochte sein, gab er zu. Er hatte sich auch an ein deutlich größeres Japan erinnert. Aber wer oder was sollte in der Lage sein, fast zwei Drittel eines Landes verschwinden zu lassen, ohne dass er es bemerken konnte?

Zu allem Überfluss hatte er gehört, dass zwei von den drei kleinen Hunden weiße Haare hatten. Und das würde ihm einen wahren Genuss bescheren, in mehr als einer Beziehung. Endlich, nach den langen Jahren der Verbannung, hatte er Glück. Zuerst der Priester, der ihn befreite und ihm so auch die Möglichkeit gab, seine eigenen magischen Fangmethoden um die Läuterungen zu verbessern, dann der Plan mit seinem menschlichen Partner, einem Vergnügungspark, der ihm erlaubte, unter einem schützenden Bannkreis seiner Nahrungssuche ohne jedes Risiko nachzugehen. Kein Youkai konnte dort hindurchgelangen, weder rein noch raus. Und jetzt auch noch die Chance, sich an den Kläffern für seine Deportation zu rächen.

So schickte er Wachen aus, den weißhaarigen Jungen zu holen.
 

Die drei Fürstenkinder erhoben sich eilig, als sie Menschen auf ihr Gefängnis zukommen sahen. Wie ihnen das Schneefräulein erzählt hatte, trugen diese Stöcke bei sich, wie sie sie noch nie gesehen hatten.

„Was wollt ihr?“ fragte Arashi prompt.

„Dich, Hundejunge. – Ihr anderen beiden, geht zurück.“

Keiner der Drei bewegte sich.

„Oh, da weiß jemand noch nicht Bescheid?“ Der Anführer der Wachen, Herr Kurani, hob ein wenig seinen Stock und drückte eine Taste daran. Zwischen den beiden Metallspitzen zuckten Blitze hin und her, in denen die drei Hundekinder läuternde Menschenmagie erkannten. Damit berührt zu werden würde in der Tat äußerst schmerzhaft sein.

„Wenn ihr nicht damit Bekanntschaft machen wollt, geht zurück, ihr zwei. Und du, Hundejunge, kommst zwei Schritte näher.“

„Geht zurück“, sagte Arashi mit zusammengebissenen Zähnen und gehorchte selbst dem Befehl. Sie wollten nur etwas von ihm, nichts von seiner Schwester und nichts von seinem Cousin. Er durfte nicht zulassen, dass den beiden etwas zustieß, nur, weil er zu feig gewesen war. Es war schlimm genug, dass wohl Katsuragi und Hagane hatten sterben müssen. Vater würde ihn ja wieder für einen Drückeberger und vollkommenen Idioten halten, weil er sich nicht gewehrt und nicht seinen Lehrer beschützt hatte.

Das lebende Bild eines Versagers.

Bis die Familie kam, musste er Zeit schinden, damit wenigstens Seiko und Katsumaru nichts widerfuhr. Hoffentlich würde das klappen, hoffentlich würde Vater einsehen, dass er nicht mehr tun konnte….

„Pass auf Seiko auf, Katsumaru, ja?“

Wenn ihr etwas zustieß, bliebe ihm nur mehr, seinen Vater um die Erlaubnis zum rituellen Selbstmord zu bitten, um einen Hauch seines Ichs zu bewahren – und er war sicher, diese letzte Ehre würde ihm verweigert werden.

Schwester und Cousin wichen zurück. Sie hatten beide begriffen, dass sie nichts tun konnten. „Arashi…“ sagte der Erbe der südlichen Länder nur: „Komm heil zurück.“ Mochte der auch sonst nichts taugen, er hatte Seiko sicher ebenso gern, wie diese ihn. Und er selbst sie auch.
 

Die Wachen öffneten eine Tür in dem Käfig, Arashi damit ständig mit den Stöcken bedrohend. Er stieg hinaus. Unverzüglich wurde die Tür wieder geschlossen, vier Wachen standen um ihn herum. Ehe er ganz begriff, was sie vorhatten, lagen Bänder aus dieser seltsamen Mischung aus Menschenmagie und Youki um seine Handgelenke. Es tat weh und er musste sich bemühen, keine Angst zu zeigen. Dann führten sie ihn durch den Park. Mit ein wenig Erstaunen erkannte er allerlei magische Wesen, alles Kinder, die hier gefangen saßen. Diese gesamte Insel schien ein einziges Gefängnis zu sein.
 

Er wurde in ein Haus gebracht, das neben einem alten Tempel stand, in eine Art Arbeitszimmer, auch, wenn er solche Möbel nie zuvor gesehen hatte.

Von dem Sessel erhob sich ein Priester.

„Setzt das kleine Monster hierhin. Oh, das ist wirklich ein hübscher Fang. Ich bin sehr angetan.“

Wer war das? War das dieser Toyama, der hier alles zu leiten schien? Vater würde diesen Mistkerl umbringen.

Arashi wurde auf den Sessel gestoßen. Um seine Handgelenke, seine Knöchel und seinen Brustkorb wurden weitere dieser magischen Bänder gelegt. Was würde jetzt passieren? Der kleine Hundeprinz bemühte sich, seine Angst nicht zu zeigen.

„Geht nun. Ich werde meinen gewöhnlichen Einführungsvortrag halten.“

„Natürlich, ehrenwerter Priester.“ Die Wachen verschwanden.

Rinki, in Gestalt des ermordeten Priesters, drehte sich um: „So, mein kleiner Hundeyoukai, jetzt sind wir unter uns. Und ich gebe zu, ich bin begeistert. – Du hast noch keine Angst? Die solltest du aber haben. Oder denkst du, ein erbärmlicher Mensch könne dir nichts anhaben, sei er auch ein Priester? Nun, du hast dir dann die Bannsprüche nicht gut genug angesehen. Das ist zwar Menschenmagie, die ich...nun, die ich diesem Körper hier verdanke, aber der Menschenkörper ist nur ausgeliehen. Was Besseres fand ich nicht. Und der gute Toyama gab mir seine Magie, als letztes...äh…Geschenk.“

Arashi starrte den Mann vor sich an. Was hatte der gerade gesagt? Er war kein Mensch? Aber die Witterung war die eines Menschen, er sah so aus, die Kleidung war die eines Priesters…

Rinki lächelte ein wenig: „Oh, du weißt nicht, was ich bin, nicht wahr? Haben deine Eltern vergessen, dich vor Youki-Vampiren zu warnen? Du wirst es gleich sehen. Und ich bin sicher, deine Energie wird mir schmecken. Du scheinst aus gutem Haus zu sein.“ Er blieb vor seinem Gefangenen stehen: „Gegenwehr ist zwecklos, mein Kleiner, wie schon andere erfahren durften. Die Fesseln werden dir Schmerzen zufügen, wenn du entkommen willst.“

Arashi schluckte. Das klang gar nicht gut. Aber er hatte durchaus bemerkt, dass er auch mit diesen seltsam läuternden Bannsprüchen an den Sessel gekettet war. Er wollte allerdings keine Angst zeigen, seine Eltern, seine Familie nicht beschämen. „Damit wirst du nicht durchkommen“, sagte er daher nur.

„Rechne nicht mit deinen Eltern. Kein Youkai gelangt durch den mächtigen Bannkreis, der um diese Insel liegt. Es war überaus freundlich von diesem Priester, mich zu befreien.“ Rinki öffnete ein wenig die Kleidung: „So habe ich zu meiner eigenen auch seine magische Macht. Und ich jage Youkai. Keiner von eurer Sorte kommt so schon gegen mich an. - Und jetzt, kleiner Hund, werde ich mir deine Energie nehmen.“

Der junge Prinz sah mit Entsetzen, wie ein grauer Schlauch aus der Brust des menschlichen Körpers erschien und sich auf ihn zu bewegte. In jäher Panik warf er den Kopf zurück, wollte zurückweichen, spürte aber sofort die schmerzenden Fesseln. Das seltsame Teil kam auf ihn zu, drang mit Gewalt in seinen Mund ein. Es war demütigend, ekelerregend und Arashi versuchte zuzubeißen, traf aber auf keinen Widerstand. Er spürte, wie sich das Teil in ihm festsaugte, konnte nur zu deutlich fühlen, wie der Vampir seine Energie abzog und sich von ihm ernährte.

Mutter, dachte er verzweifelt: Vater!

Am liebsten hätte er geschrieen, aber das war unmöglich.
 

Er wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, als er endlich freigegeben wurde. Keuchend, würgend beugte er sich vornüber, soweit es die Fesseln erlaubten, matt, wie nie zuvor in seinem Leben. Dieser Vampir hatte ihm fast alle Energie geraubt, nur so viel gelassen, dass er weiter leben konnte.

„So, mein Kleiner. Du wirst sicher eine Woche benötigen, um dein Youki wieder aufzufüllen. Dann werden wir das hier wiederholen. Du bist stark, und das wird mir zu Gute kommen. Jetzt aber zu etwas anderem. Du bist ein kleiner Hund. Und es war ein Kläffer, der mich besiegte und einsperrte. Ich weiß nicht, ob es dein Vater oder dein Großvater war, aber ich werde nie die langen weißen Haare vergessen. Und du wirst dafür bezahlen. Du und deine Schwester.“

„Meine Schwester?“ Seiko, dachte Arashi entsetzt. Was hatte dieser Mistkerl vor? Plötzlich stand ihm das Gesicht seines Vaters vor Augen, die goldenen Augen, die ihn so kalt gemustert hatten, so verächtlich. Nein. Was auch immer passieren würde, Vater sollte nicht denken, dass er erneut versagt hatte. Er musste wenigstens Seiko und Katsumaru beschützen. „Ich habe keine Schwester.“

„Nicht?“ Rinki wandte sich zu einem Tisch hinter ihm, nahm eine spitze Nadel und hob sie ein wenig empor: „Du willst doch nicht den Helden spielen, Kleiner? Oder weißt du nicht, was das bedeuten würde? Ich möchte ein wenig Rache für achthundert Jahre Gefangenschaft. Du hast nun nur noch sehr wenig Youki und wirst Schmerzen wie ein minderer Mensch empfinden können. Ich werde dir solche Nadeln in den Körper stechen. Jedes Mal so viele, bis du bewusstlos wirst. Wenn du keine Schwester hast, wirst du das jede Woche erleben. Hast du eine Schwester, könnt ihr euch abwechseln.“

Arashi schluckte: „Was...was hast du nur davon?“

„Rache, sagte ich doch schon. - Ist das weißhaarige Mädchen deine Schwester?“

„Nein. Sie hat doch ganz andere Augen als ich.“ Er musste Seiko beschützen, dachte er verzweifelt. Vater durfte nicht denken, dass er versagt hatte, sollte ihn doch nicht mehr verachten. Und vielleicht kam er, kam Mutter. Sie würden sie suchen, ganz bestimmt. Vater sollte nicht hören, dass er feig gewesen war, ihn noch geringer schätzen. Die ganze Familie sah auf ihn herab. Wenigstens jetzt sollte er sich wie ein Prinz, wie der zukünftige Herr der Hunde verhalten. Und die beschützen, die zu ihm gehörten.

Der Youkivampir musterte ihn, ein wenig überrascht. Der Kleine hatte wohl Recht und das Mädchen hatte andere Augen. Eine so offensichtliche Lüge würde er nicht erzählen. Nun gut, ihr Youki und das des anderen Hundejungen würde er sich in jedem Fall holen. Aber er wollte nicht die falsche Familie strafen. Kinder logen nicht, wenn sie Angst hatten. Und der Junge hier hatte Angst, das war kaum zu übersehen.
 

Rinki sollte nie erfahren, dass Arashi mehr Furcht vor seinem Vater hatte, als vor ihm.
 

Seiko schrie fast auf, als die Wärter ihren Zwillingsbruder brachten. Er war bewusstlos und blutete aus vielen kleinen Wunden. „Was habt ihr mit ihm gemacht?“

Die Menschen gaben keine Antwort, warfen Arashi nur auf den Boden, die beiden Hundekinder dabei mit den seltsamen Stöcken bedrohend.

„Sie haben ihn misshandelt.“ Katsumaru betrachtete besorgt seinen Cousin: „Und er hat fast kein Youki mehr. Das muss der gewesen sein, von dem uns die Schneefrau erzählt hat. Der Vampir.“

Seiko kniete nieder und zog ihren Bruder auf den Schoß, der dadurch erwachte: „So viele Verletzungen….“

Arashi hörte sie. Sie durfte ihn nicht mit „großer Bruder“ anreden, das drang durch seine Schmerzen: „Seiko-chan“, flüsterte er: „Du bist nicht meine Schwester, hörst du!“

Sie sah ihn verwundert an. Aber er hatte sicher einen Grund zu diesem Satz: „Nicht reden“, meinte sie daher nur: „Das wird alles heilen. Und dein Youki wird sicher auch wieder stärker. War das der Vampir?“

Er nickte, sah aber zu seinem Cousin: „Ich…habe Seiko beschützt.“ Er musste sie warnen.

„Was meinst du?“ fragte diese.

Katsumaru ließ sich ebenfalls nieder, sichtlich überrascht. Aber wenn sich Arashi so abmühte, ihm etwas zu sagen, war es sicher wichtig: „Seiko-chan?“

„Er ..er will Rache dafür, dass Vater oder Großvater ihn bannten. Er…er hat Nadeln in mich gestochen. Und er wollte das auch bei Seiko tun.“ Er spürte, wie diese zusammenzuckte und ergänzte mühsam: „Keine Angst. Ich ..ich habe gelogen, gesagt, dass du nicht meine Schwester bist.“

„Dann hat er nur dich im Blick.“ Katsumaru zog die einfache Schlussfolgerung: „Das war sehr mutig von dir. Aber er wird auch unser Youki wollen.“

„Sicher.“ Arashi schloss die Augen, erschöpft, wie nie zuvor in seinem Leben. Hoffentlich hatte er alles richtig gemacht, hatte nicht wieder versagt. Er spürte die Arme seiner Zwillingsschwester um sich, als er erneut in die Dämmerung einer Bewusstlosigkeit sank, aber sein letzter Gedanke galt seinem Vater.
 

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Armer, kleiner tapferer Kerl.

Es wird Zeit, dass die Kavallerie eintrudelt. Im nächsten Kapitel darf "Tante Kagome" der Familie zeigen, wozu sie alles gut ist: "Zeitung und Internet"
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine InfoENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Bridget
2008-06-10T10:00:40+00:00 10.06.2008 12:00
Sag aml, wie viele Gegner hat der Inu no Taishou, also der Papi von Sesshoumaru und Inu Yasha, noch hinterlassen, damit sich die Nachkommenschaft damit rumärgern darf?
Jedenfalls hat Arashi sehr viel Mut bewiesen und gezeigt, dass er es sehr wohl wert ist, ein Sohn von Sesshoumaru und Shiro zu sein.
Ich glaube, die beiden haben sich nur angekeift, weil sie sauer auf die Lage waren, in der sie sich befanden oder befinden und nur ein Ventil brauchten. Hier sieht man mal, was es bedeutet, jemanden zu haben, der einem die Meinung geigt. Vermutlich hatte Sesshoumaru das in seiner Jugend nicht. Ein eindeutiges Manko.
Also hier zeigt Arashi auch Züge von Dingen, die sein Paps erst viel später begriffen hat. Seine Schwester beschützen. Er wächst doch anders auf als er. Was wäre gewesen, wenn der Gutste auch eine Schwester oder einen Bruder gehabt hätte, reinblütig versteht sich?


Gruß

Bridget
Von: abgemeldet
2008-04-23T19:35:46+00:00 23.04.2008 21:35
Ist wirklich ein ungünstiger Ort und Zeitpunkt, um Rangstreitigkeiten auszudiskutieren- typisch! Zum Glück ist Seiko dabei, die erstmal die Wogen glätten kann. Allerdings zeigt das Arashi, dass sogar sein Cousin auf ihn herabsieht.
Gut, dass das Schneefräulein eingeriffen hat- wer weiß, was Arashi dann gemacht hätte? Auf jeden Fall hat Rinki ein ziemlich gutes Gefängnis geschaffen. Und gleichzeitig hat er auch noch eine Nahrungsquelle direkt vor der Tür. Perfider Plan, wirklich. Ob er sich allerdings auch darüber im klaren ist, dass er sich die falschen Kinder ausgesucht hat? Arashi zu foltern wird ihm höchstwahrscheinlich ein Expressticket ins Jenseits einbringen.Immerhin konnte sich Arashi beweisen. Das muss selbst sein Vater anerkennen, dass er sich für seine Schwester opfert und sie schützen will.

Mal sehen, wie die modernen Medien der Hundefamilie weiterhilft- man unterschätze nie das Internet...

Gruß

Foxfire
Von:  ayakoshino
2008-04-23T11:26:06+00:00 23.04.2008 13:26
Katsumaru und Arashi sollten sich wirklich zusammenreisen und zusammenarbeiten. Das machen sie aber bestimmt. Jetzt wo Arashi auch bewiesen hat das er nicht feige ist wird wohl auch Katsumaru nett zu ihm sein.
Rinkis Rache ist ja wirklich gemein. Kindern das Youki zu entziehen und dann zu Foltern.
Bin schon sehr auf das nächste Kapi gespannt! Wie Kagome dann helfen kann.
bye ayako
Von:  Cistus
2008-04-21T18:10:06+00:00 21.04.2008 20:10
Da hat einer doch einiges von seinem Vater geerbt! Er würde auch nicht zulassen das andere die ihm nahe stehen ein Leid zugefügt wird, wenn er es verhindern kann! Wie der Vater so der Sohn! Jedenfalls kann sich da einer auf gehörigen Ärger gefasst machen, wenn die Familie ihn in die Finger bekommt! Und ich bin sicher das wird sie!
mfg
Cistus
Von:  angel-sama
2008-04-20T19:26:01+00:00 20.04.2008 21:26
Da kann aber jemand stolz auf seinen Sohn sein. Der hat wohl seine Lektion gelernt. War wirklich super von ihm, Seiko als Schwester zu leugnen.
Wird Zeit das Rettung eintrifft. Freu mich schon darauf wenn dieser dämliche Rinki ärger mit Sess, Shiro und Akamaru kriegt^^

bis denne
angel-sama
Von: abgemeldet
2008-04-20T15:34:42+00:00 20.04.2008 17:34
Armer Arashi.. aber immerhin hat er sich weiterentwickelt, das merkt man. Er kann stolz auf sich sein.. ich hoffe, sein herr Vater sieht das auch, wenn er seine Kinder abholen kommt.
Bion schon sehr gespannt, wie das nächste Kapitel aussehen wird. Dass die Hundeyoukai, zumindest mit Kagomes Hilfe, in der lage sein sollten, den Bannkreis zu zerstören, ist klar... und was danach kommt, ist auch denkbar. *ggg* Wie gesagt, bin trotzdem gespannt ^^
Und du darfst ruhig öfter posten, da hat hier, glaub ich, niemand was gegen *hüstel* naja. wenn du willst, natürlich. ^^
Bis baaaald!
nao
Von:  don-kun
2008-04-20T10:59:33+00:00 20.04.2008 12:59
So, endlich komm ich zum kommentieren.

Arashi zeigt sich ja ausgesprochen mutig. Das beeindruckt sicher auch die Eltern. Und die kommen hoffentlich bald zur Rettung. Kagome wird da sicher hilfreich sein.
Von: abgemeldet
2008-04-20T10:48:35+00:00 20.04.2008 12:48
Hui, die Eltern sollten sich mal beeilen und ihre Kinder möglichst schnell befreien. Bevor Arashi und die beiden anderen noch mehr ausgesaugt werden. Find ich ja total süß das Arashi den Helden spielt, Sesshomaru kann echt stolz auf ihn sein. ^-^

Warte gespannt auf die Fortsetzung. ^-^

24
Von: -Suhani-
2008-04-20T08:44:48+00:00 20.04.2008 10:44
Ich könnte kleine Kinder sowieso schon den ganzen Tag knuddeln, aber so einen mutigen, kleinen Kerl würde ich erst recht nie wieder loslassen. ^^°°°
Ich wünsche ihm richtig, dass er von Sesshoumaru die Anerkennung bekommt, die er sich so wünscht. Hätte er sich nach der Aktion bei dem blöden Vampir verdient. Schafft sicherlich nicht jedes Kind in Panik so gut zu lügen. ^^
Bin schon gespannt, wie es weiter geht. Hoffentlich reißt Sess diesem Rinki mal so richtig schön den Ar... auf. Und zwar von oben nach unten. Arme Kinder zu entführen ist wirklich das Letzte. >.<
Nya, freu mich auf das nächste Kappi.
lg
Pluschtierchen
Von: abgemeldet
2008-04-20T07:24:59+00:00 20.04.2008 09:24
OH nein! Der arme Arashi das war ganz schön mutig von dem Kleinen.
Sesshomaru und Co. sollten sich mal schleunigst auf die Suche machen, bevor noch was schlimmeres passiert.

Aber was echt ehrenhaft ist, das Arashi seine Schwester so beschützt. Mich hat es glatt er gewundert, als sagte, das er mehr angst vor seinem Vater hat, als von diesem Ungeheuer.

lini


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