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Hundeyoukai im Youkai Parc

die Chara-Bilder des Wettbewerbs sind online
von

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Elternsorge

Tötung eines Priesters, Welpennapping, Ermordung von Lehrer und Leibwächter....

Der Youki-Vampir legt sich eine nette Liste an.

Und nicht jedem wird das gefallen...
 


 


 

3. Elternsorge
 

Shiro verengte fast unmerklich die Augen, als sie die lebhafte Diskussion in der Vorhalle bemerkte. Es war unüblich, dass sich Youkai derart laut unterhielten. Und sie stutzte erst recht, als sie die Lehrer ihrer Kinder erkannte. Sie trat näher. Was war nur passiert? Hatte Arashi….
 

„…das ist jedenfalls ungeheuerlich. Katsuragi ist immer noch nicht zurück. Ich möchte wissen, was er sagen würde, wenn wegen meines Kampftrainings seine Geologiestunden ausfallen.“

„Probleme?“

Hastig fuhren die Lehrer herum und verneigten sich vor der Fürstin. „Ja, …äh...nein, Shiro-sama. Wir ärgern uns nur darüber, dass Katsuragi noch immer nicht zurückgekehrt ist. Wenn er schon einen so langen Ausflug plant, sollte er uns sagen, dass die Stunden ausfallen.“

„Die Kinder sind noch nicht zurück?“

„Nein, Shiro-sama.“

Diese war nun wirklich überrascht. Für gewöhnlich war Katsuragi einer der penibelsten Lehrer, kollegial, höflich und geradezu besorgt um seine Schützlinge: „Prinz Katsumaru ist bei ihnen und damit auch Hagane. Habt ihr von ihnen etwas gehört?“

„Nein, Shiro-sama.“

„Ich werde mich darum kümmern.“ Ihre Besorgnis lag nicht in ihrer Stimme, als sie sich umdrehte und ging.

Sie dachte rasch nach. War es möglich, dass Katsuragi den Ausflug im Süden beendet hatte, Seiko und Arashi nur einfach im Spiel dort die Zeit übersehen hatten? Aber der Erdkundelehrer war zu genau für so etwas.

Ob sie Miyaki anrufen sollte? Diese Handys waren schon recht praktisch. Aber ihre Schwägerin war hochschwanger und sie wollte sie nicht grundlos beunruhigen. Vielleicht war alles ganz harmlos.

In der Familiengeschichte hatte es jedoch schon zu viele Entführungen gegeben, als dass Shiro nicht vorsichtig geworden wäre. So ging sie in das Vorzimmer des Fürsten, an den Wartenden vorbei: „Jaken.“

„Shiro-sama?“ Der Froschdämon eilte heran: „Ihr wünscht sicher Audienz?“

„Unverzüglich.“

„Ich...ich werde fragen, ob dies möglich ist.“ Er kannte die Hundefürstin seit Jahrhunderten und wusste, dass sie nicht dazu neigte, solche Forderungen zu stellen, gäbe es keinen sehr guten Grund. Kurz darauf kehrte Jaken zurück, mit einem Youkai, der wohl gerade im Gespräch mit dem Herrn gewesen war und dies jetzt unterbrechen musste. „Sesshoumaru-sama lässt Euch bitten…“

Shiro betrat das Arbeitszimmer ihres Gefährten, hörte, wie die Tür hinter ihr geschlossen wurde und kniete sich nieder, neigte den Kopf.

„Ärger, Shiro?“

„Ich weiß es nicht, aite“, gestand sie ehrlich: „Aber ich erfuhr soeben, dass Katsuragi-san und die Kinder noch nicht zurück sind, entgegen der Absprache.“

„Hast du Miyaki angerufen?“

„Ich dachte daran, wollte sie dann aber nicht beunruhigen. Möglicherweise ist alles harmlos und hat Katsuragi nur die Zeit übersehen.“

„Hagane?“

„Auch von ihm hat niemand etwas gehört.“

„Das meinte ich nicht. Du kennst ihn. Ist er unzuverlässig?“

„Nein, sicher nicht.“ Sie sah ihn an: „Ich möchte gern nachsehen gehen, wenn du es erlaubst.“

„Rufe Akamaru an. Wenn die Kinder nicht bei ihnen sind, werden wir nachsehen gehen.“

„Ich danke dir.“ Erleichtert verneigte sie sich, um in ihre Zimmer zurückzukehren und ihren Zwillingsbruder anzurufen.
 

Keine Viertelstunde später war der Fürst der südlichen Gebiete im Schlosshof des Westens, wo seine Schwester auf ihn wartete. Shiro hatte sich umgezogen und trug nun Rüstung und Schwert.

„Ich bin wirklich beunruhigt“, meinte er: „Hagane ist sehr zuverlässig. Und Katsumaru hält sich an die Anweisungen.“

„Ebenso wie Katsuragi“, bestätigte Shiro: „Ich habe in seinem Zimmer nachgesehen, wohin sie wollten.“

„Hokkaido, sagte mir Katsumaru.“

„Ja und ich habe auch den Ort gefunden, welchen Felsen er den Kindern zeigen wollte. – Hast du Miyaki Bescheid gesagt?“

„Nein, ich möchte sie in ihrem Zustand nicht beunruhigen. Sie war zwar etwas verwundert, als du sie batest, mich zu holen, aber sie dachte sich nichts dabei. Hoffe ich. Und ich hoffe, dass wir uns umsonst Sorgen machen.“ Akamaru bemerkte seinen näher kommenden Schwager: „Du willst mit, Taishou?“

Sesshoumaru sparte sich die Antwort: „Du hast den Ort, Shiro?“

„Ja.“ Sie erschuf ein Dimensionsportal zu dieser Stelle, Gefährte und Bruder passten sich dem an.
 

Kurz darauf standen die drei Hundeyoukai am Strand der Insel Hokkaido.

Und erstarrten.

Hagane und Katsuragi lagen enthauptet im Sand, die Kinder waren verschwunden.

Shiro presste die Lippen zusammen, Akamaru sah sich rasch um:

„Ich kann nur Menschen wittern. Was ist hier passiert?“

„Das werden wir gleich wissen“, antwortete seine Zwillingsschwester, die sah, wie Sesshoumaru zu Hagane trat, die Hand bereits an Tenseiga.

Der Anführer der Schlosswache hatte das Gefühl, aus einem schwarzen See aufzutauchen. Dann fiel ihm das Geschehen ein. Erschreckt wollte er aufspringen, wollte…..als er seinen Fürsten vor sich stehen sah. Und Hagane musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Katsumaru ebenso verschwunden war, wie die Kinder aus dem Westen. Er warf sich mit dem Gesicht zu Boden. Die allerpeinlichste Situation war eingetreten, die er sich nur hatte vorstellen können. Er hatte wiederum versagt, den Erben seines Herrn nicht beschützt – und das zu allem Überfluss überlebt.

„Nun?“ fragte Akamaru kalt. Er benötigte alle Selbstbeherrschung, die ihm je zur Verfügung stand.

Der Angesprochene zuckte zusammen. Nein. Er brauchte nicht einmal einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sein Gebieter ihm rituellen Selbstmord erlauben würde. „Verzeiht mir, mein Fürst. Ich...ich habe versagt.“

Um den Herrn der südlichen Länder schien ein eisiger Wind zu wehen, als sich seine Haare unter seiner eigenen Energie bewegten: „Das sehe ich. Was ist passiert?“

Es war nur die eiserne Disziplin eines jahrhundertealten Kriegers, die verhinderte, dass der Anführer der Schlosswachen nicht antwortete, weil er in Todesangst nicht antworten konnte: „Es waren sechs Menschen, also, ich konnte sie dort im Wald wittern. Dann kamen zwei über den Strand. Sie hatten eigenartige Kugeln in der Hand. Ich stellte mich vor die Kinder und den Lehrer. Auf einmal warfen sie sie. Und ich…ich hatte nicht bemerkt, dass auch dort oben auf dem Felsen welche waren, die ebensolche Kugeln warfen. Sobald diese den Sand berührten, wurde ein Bannfeld mit läuternder Energie freigesetzt.“

Hagane sah rasch seitwärts. Tatsächlich. Der Herr der Hunde hatte gerade den Erdkundelehrer wieder belebt. Hatte er das mit ihm etwa auch getan? War er tatsächlich in Erfüllung seiner Pflicht gestorben? Hatte er nicht ganz so das Gesicht verloren, wie er schon befürchtet hatte? Nun, er hatte es verloren, da brauchte er sich keine Hoffnungen machen. Obwohl er es nicht wagte, in das Angesicht seines Fürsten zu blicken, so war er doch sicher, dass in dessen Augen ein rötliches Feuer brannte. Und diese Energie, so direkt vor ihm, gegen ihn gerichtet…

Oh, wäre doch nur der Herr hier gewesen, dann hätten diese Menschen sicher nicht Katsumaru entführen können – und auch die Kinder aus dem Westen nicht. Hagane spürte auch das aufgewallte Youki, das deren Eltern gerade noch im Zaum hielten.

„Das waren Priester?“ Sachlich bleiben, ermahnte sich Akamaru. Er brauchte Hinweise, um seinen Sohn retten zu können. Würde er den Krieger in der Luft zerreißen, bekam er keine Aussagen mehr. Für einen verzweifelten Moment wünschte er sich ein ganzes Heer gegen ihn, um sich abreagieren zu können, ehe er sich wieder zusammennehmen konnte.

„Nein, oyakata-sama. Ich denke nicht, denn sie waren vollkommen anders bekleidet. Jedenfalls war diese Energie sehr schmerzhaft. Die Welpen fielen sofort um, ich vermute, sie waren bewusstlos, auch Katsuragi. Ich…ich brach in die Knie, zog aber. Und dann kamen diese Menschen näher. Einer hatte ebenfalls ein Schwert. Ich konnte mich nicht mehr wehren. Und…und ich dachte eigentlich, dass ich tot sei.“

„Das warst du auch. Bedank dich beim Herrn der Hunde.“ Akamaru bemerkte, dass seine Zwillingsschwester plötzlich aufmerksam den Boden betrachtete, langsam um Hagane wanderte: „Spürst du etwas, nee-chan?“ Ihre intuitiven Fähigkeiten bezüglich Magie waren größer als die seinen.

„Ja. Hier war ein Siegel, ein starkes Siegel. Menschliche Magie, und dies mächtig und läuternd.“ Sie sah auf. Und nur, weil er sie so gut kannte, bemerkte er ihre Verwunderung: „Wir drei kämen dagegen wohl an, aber da ist noch irgendetwas, das ich nicht erklären kann. Noch eine andere Form der Magie, eher wie Youki. Das scheint kombiniert worden zu sein. Aber, nur Menschen?“ Sie ging weiter, auf den Lehrer zu, der noch immer fassungslos auf Knien war: „Kannst du dir das erklären?“ In ihrer Stimme lag nur mehr Kälte.

„Nein, Shiro-sama…oh, bitte, Sesshoumaru-sama…Verzeiht mir Elendem…..“ Katsuragi warf sich nun flach in den Sand. Er war sich im Klaren über die Stimmungslage der Eltern. Das Youki flammte förmlich um ihn. Und er war sich durchaus nicht sicher, ob ihn der Fürst nicht wieder belebt hatte, um ihn höchstpersönlich auf etwas langsamere Weise erneut ins Jenseits zu schicken. „Bitte…“

Sesshoumaru witterte prüfend. Aber alles, was er noch wahrnehmen konnte, war der Geruch von Menschen. Keine Youkai. Wie konnten es nichtsnutzige Menschen wagen, seine Welpen zu entführen? Dafür würden sie teuer bezahlen.

„Ein Portal!“ Der Satz des Herrn der südlichen Gebiete ließ seine Schwester zu ihm springen:

„Was meinst du?“

„Hier. Sie haben die Welpen hierher geschafft und an dieser Stelle ein Dimensionsportal geöffnet. Eigenartig, für Menschen.“

„Ich sagte bereits, es sei auch Youki dabei. Sehr eigenartig. Aber uns sind schon öfter Magier von Menschen oder Drachen begegnet, die das verbinden wollten und konnten.“ Und das waren in der Regel Zeitgenossen gewesen, deren Ableben die Welt deutlich verbessert hatte. Ihre armen Kinder! Unwillkürlich legte sie die Klauen um den Schwertgriff, ehe sie sich wieder zusammennahm. Sie mussten erst wissen, wer und was hinter der Sache steckte.

„In der Tat. - Ich kann nicht mehr nachverfolgen, wohin sie sind. Es ist zuviel Zeit vergangen.“ Akamaru holte tief Luft, um seine Selbstbeherrschung zu wahren: „Aber das ist gleich. Niemand entführt ungestraft meinen Sohn. Ich werde sie finden.“

„Wir werden sie finden.“ Sesshoumaru trat näher: „Aber zunächst müssen wir die Kinder schützen, die noch da sind.“

„Was….du denkst doch nicht, dass jemand die gesamte Familie angreifen wollte?“ fragte Shiro und verriet so, dass sie bislang nur an ihre Welpen gedacht hatte.

„Der Entführer beherrscht Läuterung in einem Ausmaß, dass Hagane Schwierigkeiten bekam“, sagte Akamaru verstehend: „Was hast du vor, Taishou? Bei Miyaki wäre das Heer.“ Das aus Youkai und Menschen bestand. Vielleicht könnten gegen den Unbekannten nur die Stahladler etwas ausrichten.

„Katsuragi.“

„Sesshoumaru-sama?“ brachte der Lehrer hervor, ohne zu wagen, auch nur die Stirn aus dem Sand zu nehmen.

„Lass im Schloss durch Jaken einen Boten abgehen, an Königin Sora auf der Insel Le-chan-po. Fünfundzwanzig bewaffnete Drachen und ein Drachenschamane sollen zu Fürstin Miyaki und sie schützen. Drachenmagie und Youki ist etwas anderes.“

„Verzeih, Taishou“, meinte Akamaru vorsichtig, denn man widersprach einem Ranghöheren eigentlich nicht: „Aber Miyaki...und Drachen…ich denke, du erinnerst dich an die Umstände von Katsumarus Geburt?“ Sie sollte das doch nicht schon wieder durchmachen müssen….

„Sie können vor dem Schloss bleiben, unter dem Vorwand gemeinsam üben zu sollen. – Ein zweiter Bote soll Prinz Yuri von dem Geschehen hier in Kenntnis setzen, damit er auf Myu und seinen Sohn aufpassen kann. Und ein Drachenschamane soll zu ihm. Das war alles.“

Katsuragi erhob sich hastig, froh, dass er aus der Nähe dieser bedrohlichen Energien wegkam.

„Hagane.“ Akamaru wandte sich seinem unzuverlässigen Anführer der Schlosswache zu: „Du gehst mit ihm in das Schloss im Westen und erwartest dort meine weiteren Anweisungen. Ich möchte nicht, dass meine Fürstin durch deine alleinige Rückkehr beunruhigt wird.“

„Ja, oyakata-sama.“ Hagane gehorchte eiligst und erschuf für sich und den Lehrer ein Portal. Ihm war klar, dass sein Schicksal davon abhängen würde, ob die Eltern die Welpen am Leben vorfinden würden, sie überhaupt finden würden.
 

Als sie unter sich waren, meinte Sesshoumaru fast nachdenklich: „Sie haben sich nicht gewehrt.“

Shiro verstand, was er damit sagen wollte, und erklärte hastig: „Arashi...oder auch Seiko und Katsumaru hatten keine Möglichkeit dazu, wenn schon ein erfahrener Kämpfer wie Hagane zu spät die Falle bemerkte.“ Es wäre wirklich ungerecht, Arashi in diesem Fall Versagen vorzuwerfen, zumal er sich in den letzten Monaten solche Mühe gegeben hatte.

„In der Tat. – Da wir die Spur nicht durch das Dimensionsportal verfolgen können, werden wir herausfinden, woher diese Menschen kamen.“ Er drehte sich um, folgte der kaum mehr wahrnehmbaren Witterung hinauf in das Gebirge. Seine Gefährtin und sein Schwager schlossen sich ihm an.
 

Drei ranghohe, ärgerliche Hundeyoukai, die ihre Energien nicht unterdrückten, genügten, um die gesamte hier lebende magische Bevölkerung in Aufruhr zu versetzen. Jeder erkannte, welche Stärke sie besaßen und niemand wollte ihnen im Weg stehen. Alles duckte sich, hoffte, nicht derjenige zu sein, der diesen Zorn verursacht hatte. So folgten die Drei ohne Zwischenfall der immer schwächer werdenden Geruchsspur durch das Gebirge, bis sie an einem Strand endete.

„Sie kamen über das Meer“, stellte Akamaru bitter fest. So konnten sie der Fährte nicht weiter folgen, und somit den Ursprung der Entführer nicht feststellen.

„Kagome.“ Shiro sah zu ihrem Gefährten.

Sesshoumaru blickte über das Meer. Ja, Kagome. Sie kannte sich hier aus und würde vielleicht wissen, welche Menschen derartige Fähigkeiten besitzen konnten. Auch der Mikado konnte da sicher nützlich sein.

Die drei wandten sich um, als sie witterten, dass sich ihnen jemand näherte, unwillkürlich die Hände an den Schwertgriffen.

Die Youkai, die herankam, sah es. Sie warf sich eilig zu Boden: „Inukasoku...Inukasoku…“ brachte sie hervor: „Hört mich an, ich flehe Euch an…“

Inukasoku, die Familie der Hunde, der Hundeclan. Sie wusste also, mit wem sie es zu tun hatte. Sesshoumaru blickte zu Shiro, die als Rangniedrigste das Reden übernahm:

„Was willst du?“

„Ich...Ihr seid doch von jenseits des Bannkreises…?“

„Ja.“

„Oh, bitte, hört mich an. Ich…ich weiß, dass diese Menschen Eure Welpen entführt haben. Bitte, rettet auch mein Kind!“

„Die Menschen haben auch dein Kind entführt?“

„Ja, edle Dame.“

Akamaru hatte die Youkai genauer angesehen: „Stammst du nicht aus Okinawa, Hasenyoukai? Was treibt dich hier in den Norden?“

„Ja, edler Herr, ja.. Sie haben vor sechs Monaten mein Kind entführt. Ich suche es.“

„Erzähle!“ befahl Shiro. Gab es doch eine Spur?

„Es waren Menschen, vier Menschen. Sie kamen zu uns, als ich mit meiner Tochter in unserem Wald war. Ich rechnete nicht mit einer Gefahr. Es waren doch nur Menschen. Aber sie schleuderten Kugeln, die einen läuternden Bannkreis bildeten und mir Youki entzogen. Meine Tochter fiel in Ohnmacht und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Sie nahmen sie mit auf ein Schiff. Ich konnte nur hilflos zusehen, wie sie nach Norden fuhren. So machte ich mich auf die Suche, als ich mich wieder bewegen konnte. Und…und als sie gingen, sagten sie, dass diese läuternden Kugeln von jemandem gemacht wurden, der Toyama heißt. Seither suche ich in ganz Japan. Und ich erkannte sie unter den sechs Menschen wieder, die mit Euren drei Wel...Euren drei Kindern durch ein Portal gingen.“

„Toyama.“ Sesshoumaru sagte es ruhig, aber jedem, der es hörte, war klar, dass damit ein Todesurteil gefällt worden war.

Shiro entdeckte in sich ein gewisses Bedauern, dass sie es nicht selbst machen durfte, wandte sich aber wieder der Youkai zu: „Weitere Informationen hast du nicht?“

„Leider nein, edle Dame. Ich…sonst hätte ich mich mit der Suche ja leichter getan. Aber Ihr seid so mächtig...“

„Geh nach Hause. Wir werden dein Kind zu dir zurückschicken, wenn es noch am Leben ist.“ Und das war ein Versprechen von Mutter zu Mutter.

„Danke, ich danke Euch.“ Sie erhob sich und zog sich eilig zurück. Sie war überzeugt, dass diese törichten Menschen heute die letzte Entführung ihres Lebens begangen hatten. Diese Energien der drei Hunde…und dabei war sie sicher, dass das noch nicht einmal Kampfniveau war. Sie hatte gewusst, dass es unglaublich mächtige Youkai jenseits der Bannkreise gab – aber ihnen gegenüber zu stehen, war etwas komplett anderes.

Sesshoumaru wandte den Kopf: „Geht zu Inuyasha.“ Gefährtin und Schwager gehorchten, ohne zu fragen, was er plante.
 

Kurz darauf erhielt der Ministerpräsident einen Telefonanruf aus dem kaiserlichen Palast. Erstaunt hörte er den Kaiser sagen: „Toyama. Das mag der Vorname oder wohl eher der Nachname sein. Und er sollte ein Priester sein, ein Mönch, etwas in der Richtung.“

„Und wieso sollte ich einen Menschen für einen Youkai suchen lassen? Gut, ich bin mir bewusst, dass Sesshoumaru der Herr der Youkai ist…“

„Dieser Toyama hat seine Kinder entführen lassen. Ich denke, Sie können sich die Stimmungslage vorstellen. Jenseits der Bannkreise versammeln sich in diesem Augenblick vermutlich Armeen der Youkai und Drachen. Und ich nehme doch nicht an, mein Lieber, dass Sie vergessen haben, zu wem er noch so alles Kontakte hat. Äußerst gute Kontakte, wenn ich das sagen darf.“

„Nein, das habe ich natürlich nicht vergessen.“ Wie hätte er das. Diese Hochzeit war ein einziger Alptraum für ihn gewesen. „Selbstverständlich. Ich werde diesen Toyama suchen lassen. Äh…was ist, wenn ich ihn gefunden habe?“

„Wenn Sie sicher sind, rufen Sie im Higurashi-Schrein an. Ich vermute, Prinz Inuyasha wird das weitergeben. Was dann aus Toyama wird, können Sie sich vorstellen.“

„Er ist doch ein Mensch...und das sind…äh…ich meine….man kann doch nicht einen Menschen so zum Tode verurteilen.“ Mensch von Menschen war doch etwas vollkommen anderes.

„Dies tat er wohl selbst, als er die Kinder entführte. Und, um ehrlich zu sein: besser so, als ein Massaker hier in Tokio.“

„Natürlich.“ Der Ministerpräsident warf einen vorsichtigen Blick aus dem Fenster, empor zur Sonne. Irgendwie schienen ihm die Strahlen plötzlich wärmer zu werden: „Ich werde ihn suchen lassen, so schnell wie möglich.“
 

Jaken saß im Vorzimmer des Herrn der westlichen Länder, allein. Er hatte alle weggeschickt, die noch Audienzen gewollt hatten. Erstaunt spürte er erneut Youki in seinem Rücken, dann eine Hand um die Kehle, die ihn empor riss. Wer würde es riskieren…

„Miyaki-sama…“ war alles, was er noch keuchen konnte.

Die Fürstin sah ihn an: „Was ist passiert? Und wage es nicht, mir zu sagen, es sei nichts geschehen!“

„Ich…ich bekomme keine Luft…“ Jaken etwas entsetzt. Soweit er wusste, war die Fürstin der südlichen Länder bei weitem das schwächste Familienmitglied. Aber natürlich war eine Hundeyoukai ihm immer überlegen.

Sie ließ ihn hinunterfallen: „Ich höre! Offenbar ist auch der Taishou weg, ebenso wie mein Gebieter.“

Jaken überlegte eilig. Sie war offenkundig besorgt, ja, wütend. Und ebenso klar war ihm, dass der Fürst der südlichen Gebiete ihr nichts gesagt hatte, um sie eben nicht zu beunruhigen. Schwieg er, hatte er Ärger mit ihr. Sagte er die Wahrheit… „Ich...Fürstin, soweit ich weiß, sind Sesshoumaru-sama, Akamaru-sama und Shiro-sama zu einem Treffen mit den drei Kindern und Katsuragi-san, sowie diesem….wie heißt er…gegangen.“

„Zu einem Treffen.“

„Ja.“ Jaken sah vorsichtig zu ihr auf: „Miyaki-sama...ich meine…ich kenne nicht den genauen Grund, das schwöre ich Euch.“ Das war nicht gelogen aber er musste sie ablenken: „Aber Ihr seid schon recht weit in Eurer Schwangerschaft. Könnte es mit Eurer bevorstehenden Geburt zu tun haben?“

„Du meinst, sie suchen ein Geschenk, weil sie in das Gebiet der Menschen sind?“ Die Fürstin atmete durch. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Das wäre natürlich möglich. Akamaru hatte vor ihr gewöhnlich keine Geheimnisse. Und dass Shiro ihn so angerufen hatte, nur mit ihm sprechen wollte….Das wäre eine harmlose Erklärung. Hatte sie sich umsonst aufgeregt? Sie sog prüfend die Luft ein. Dieser Krötenyoukai war nervös, aber gut, sie hatte ihn wohl auch recht überraschend überfallen. Und gelogen hatte er nicht. Sie drehte sich um: „Danke.“

Als sie die Halle betrat, wo der Youkai auf sie wartete, der sie herbegleitet hatte, zuckte sie erneut zusammen: „Hagane!“

Dieser war schlichtweg entsetzt, sie hier zu sehen. Immerhin hatte sein Fürst ihm befohlen, in das Schloss im Westen zu gehen, um sie nicht zu beunruhigen. Und er war sich vollkommen sicher, dass Akamaru ihn bestenfalls in handliche Stücke zerlegen würde, erführe Miyaki etwas von der Entführung: „Meine Fürstin, welche Überraschung.“

„Wo ist Katsumaru?“

„Ich vermute bei den anderen beiden Fürstenkindern, Miyaki-sama. Und ich denke, Sesshoumaru-sama, Akamaru-sama und Shiro-sama sind entweder bei ihnen oder auf dem Weg zu ihnen.“ Das war nicht gelogen.

„Wieso kommst du allein her?“ insistierte sie.

„Der Befehl meines Fürsten lautete, ich solle hier in das Schloss im Westen gehen, um…nun, ich wiederhole es Euch wörtlich: ich wünsche nicht, dass meine Fürstin beunruhigt wird, nur weil du allein nach Hause kommst. - Ich bedauere, dass nun genau das der Fall zu sein scheint.“

„Schon gut. Ich werde nach Hause gehen.“ Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: „Danke, Hagane. Ich hätte daran denken müssen, dass du Katsumaru nie im Stich lassen wirst.“

Sie ging.

Der Anführer der Leibwachen biss sich leicht auf die Lippen. In was für eine Lage war er nur gekommen. Ob er davon seinem Herrn berichten sollte? Aber er wusste ja nicht, wo sich dieser im Augenblick aufhielt. Zunächst einmal sollte er jedoch den Krötenyoukai dort hinten fragen, warum er auf dem Boden kroch und was das mit Miyaki-sama zu tun hatte. Immerhin war das doch der Kanzler hier im Westen?
 

**************************************
 

Wenn sogar die ruhige Miyaki mit Kröten wedelt, kann man sich ausrechnen, was der kriegerische Teil der Familie tun wird...

Im nächsten Kapitel erfahrt ihr, wie sich Rinki seine nächsten, friedlichen Jahrhunderte vorstellt, was er mit den Kindern vorhat - und Arashi steht seiner größten Herausforderung gegenüber.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hitnerlassen, erhält, wei gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel online ist.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Bridget
2008-04-23T17:32:37+00:00 23.04.2008 19:32
Oha, da hat sich der gute Rinki mächtigen Ärger ins Haus geholt. Mächtig viel. Und zwar in der Art, die ihm das Leben kosten werden.
Wäre er doch bloss nur in seiner Kiste geblieben. Das wäre weitaus gesünder für ihn.
Das ist jemand sauer, wütend, zornig und das zu recht. Wenn schon die Fürstin des Südens aufgebracht den armen Jaken belästigt, will ich nicht wissen, was sie macht, wenn sie die Wahrheit erfährt. Schön zu lesen, dass sich alle Welt, die abschätzen können, wer da wutentbrannt rumrennt, mehr oder wenig bedeckt hält.
Es beweist aber die Begegnung mit der Hasenyoukai, dass sich diese Wesen auch um ihre Kinder sorgten. Sesshoumaru setzt wirklich alle Hebel in Bewegung, die ihm zur Verfügung stehen, um sie ausfindig zu machen. Gut, die Kristallkugel hat er nun nicht befragt, aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis er das auch tut.
Kagome ist in diesem Fall wirklich sehr hilfreich und zeigt den Hundedämonen sicherlich, dass sie sich doch langsam mal mit der modernen Zeit abfinden sollten und sich anpassen.

Von:  Teilchenzoo
2008-04-19T18:36:29+00:00 19.04.2008 20:36
Huh ...
Nun ja, Miyaki ist sicher nicht sooo schwach ... meine Güte, so "tatkräftig" hätte ich sie mir nie gedacht. Eine Mutter in Sorge.

Das Versprechen von Mutter zu Mutter war schön. Menschlich. Mütterlich.

Hm ... der Park dürfte schon ziemlich viele Attraktionen haben. Nur wird es damit bald vorbei sein ...

Gut, dass die schwangere Fürstin vorerst beruhigt ist. Eine Geburt unter missgünstigen Umständen reicht.

Lg neko
Von:  Pei-Pei
2008-04-17T07:29:08+00:00 17.04.2008 09:29
Die Spannung steigt.....und ich kann kaum das nächste Kapitel abwarten. Wieder sehr gelungen.
Liebe Grüße
Inukashi
Von: abgemeldet
2008-04-16T19:48:02+00:00 16.04.2008 21:48
Immerhin eine Spur- da hat man ja einen Anhaltspunkt, wo man suchen muss. Und die Entführer werden keine Freude an ihrer Beute haben. Gegen den Hundeclan kommt eben keiner an. Die sind ja auch recht... angespannt. das kann man aber nur zu gut verstehen- einfach die Kinder entführen.
Allerdings tun mir Hagane und der Erdkundelehrer echt leid- wer möchte schon den Zorn der Hunde auf sich ziehen. Gar nicht so abwegig der Gedanke, dass sie nur wiederbelebt wurden, um dann von - wesentlich schmerzhafter- zu sterben...

Gruß

Foxfire
Von: abgemeldet
2008-04-16T17:49:48+00:00 16.04.2008 19:49
Waah...ist das spannend!
Ich freu mich schon total auf das nächste Kapitel^^

LG element_dragongirl
Von: abgemeldet
2008-04-16T06:24:49+00:00 16.04.2008 08:24
ui.. der arme jaken. und die armen beiden... hagane und katsu,.. argh, hab den namen vergessen. >.>" auf jeden fall tun sie mir leid.
riki ist auch fast bemitleidenswert.. XD ich meinn, okay, er hats verdient... aber.. der arme ó.ò alle hunde gegen sich zu haben wünsch ich keinem..
naja, mach schnell weiter, ja?
und stimmt shcon.. du könntest viiiiiiel schneller on stellen.. XD
cu
nao
Von:  Krylia
2008-04-15T18:56:43+00:00 15.04.2008 20:56
Wow, Miyaki hat mir Angst gemacht. Aber sie wurde ja geschickt beruhigt. Braver Jaken. Aber dem armen Hagane bleibt wirklich nichts erspart.
Bin schon gespannt, zu lesen wie es den Kindern in der Zwischenzeit so ergeht.
Von: abgemeldet
2008-04-15T16:06:58+00:00 15.04.2008 18:06
Hallo Hotep,

also nach dem Schock mit den Kindern, ist es ja kein Wunder, das alle in Aufruhr sind. Aber ich hoffe sie finden die "Kleinen" bald. Und was werden Inu Yasha und Kagome sagen?
Du meine Güte!!

Bis bald, ich finde das ist ein tolles Kapitel und natürlich auch Story. :)

Gruß Reeks


Von: abgemeldet
2008-04-15T14:40:25+00:00 15.04.2008 16:40
Huh......der Hundeclan ist bestimmt gerade nicht in bester Laune, aber sie sollten sich möglichst schnell ne Ausrede für Miyaki einfallen lassen, nicht das sie wieder ne Kurzreaktionsgeburt durchführen muss.

Ich bin echt gespannt, was du uns wieder bieten wirst.g*

24
Von: abgemeldet
2008-04-15T14:31:03+00:00 15.04.2008 16:31
Oh je der arme Hagane. Da ist er ja in was schönes reingeraten....gut das Miyaki so gutgläubig ist, sonst hätte wer weiß was passieren können.

Ja ja mit liebenden Eltern darf man sich niemals anlegen, denn sobald du ihnen in die Augen schaust, hast du schon verloren.

Ich fiebere dem nächsten Kapitel schon entgegen. ^-^

lini


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