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Fear Effect

Eine Liebe, die zwei Menschen begleitet bis zum Tod.
von

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Ein Anfang

Kapitel 1.
 

Ein Anfang
 


 

Wie vom Blitz getroffen raste ich durch die Schule. Man wieso war dieses Gebäude auch so riesig. Nach unzähligen Schritten und mit keuchendem Atem kam ich in dem Wintergarten der Botanik AG an.

„Uruha-san, ich habe schon überall nach dir gesucht... . Takeshi-sama verlangt nach dir!“

Gab ich hastig von mir. Hatte ich mich doch wirklich beeilt um dem hübschen blonden so schnell wie möglich diese Nachricht zu überbringen.
 

Doch der blonde schien nicht mal erschrocken gewesen zu sein, trotz das ich so stürmisch aufgekreuzt war. Er drehte seinen Kopf lediglich ein wenig und schaute mich an. Und da sah ich es wieder, sein wunderschönes Lächeln was tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch frei ließ. Wow... . Mehr konnte ich dazu einfach nicht sagen.
 

„Aber Aoi-chan, du weißt doch das ich immer hier bin.“

Seine Stimme, sie war so...beruhigend und sanft, wie ein Engel.

„Oh...ja stimmt..“

Gab ich leise verlegen von mir. Vergas ich doch immer alles so schnell wieder.
 

Ich setzte mich langsam zu ihm in den anderen, geflochtenen weiden Stuhl, und schaute sachte hinaus. Auf den wunderschönen Garten, den die Schule ebenfalls der Botanik AG zu verdanken hatte.

Uruha wandte seinen Kopf nicht zu mir sondern schaute weiter hinaus, ein lediglichtes Nicken war zu erkennen, was mir bestätigen sollte das er meine Nachricht vernommen hatte.

„Aoi-chan?“

„Hm...?“

„Würdest du das für mich zurück in die Cafeteria bringen?“

Uruha leerte sein Wasserglas und hielt es mir dann hin.

„N-...natürlich“ bestätigte ich ihm mit einem leichten Lächeln.
 

Ich stand auf nahm das Glas und machte mich auf den Weg, als plötzlich die sanfte Stimme erneut erklang.
 

„Hast du nach der Schule etwas Zeit?“

Ich drehte mich um, und schaute zu dem anderen. Dieser jedoch saß unverändert weiter auf seinem Stuhl.

„J...Ja..“

Gab ich erneut leicht stotternd von mir.

Wurde ich immer so unsicher, wenn er in meiner Nähe war.
 

„Magst du nach der Schule auf mich warten?...Wir könnten ein wenig im Park spazieren gehen, meinst du nicht?“

Sprach der blonde leise und ich konnte sein Lächeln förmlich spüren.
 

Ich konzentrierte mich so sehr auf diese wunderschöne Stimme, das ich Uruhas Satz zweimal durch meinen Kopf wandern ließ, bis ich verstand.

Hatte er mich das gerade wirklich gefragt oder hatte ich irgendwelche Halluzinationen? Es war doch schon so lange her als er mich dies das letzte Mal fragte. Ich spürte wie er sich schon fragend zu mir umdrehte und mich ebenso anschaute.

Mein Blick erwiderte den seinen bis ich begriff das ich noch immer keine Antwort gegeben hatte.

„Ja...“

Flüsterte ich leise und unsicher.

Uruha lachte auf, und erhob sich.
 

„Was hast du gesagt? Ich glaube ich habe da ein ganz kleines unsicheres „Ja“ gehört...oder habe ich mich da etwas geirrt? Oh schade.“

Der blonde zog schon einen gespielten Schmollmund, da er doch genau verstanden hatte was ich gesagt hatte. Ich kann doch nichts für meine zurückhaltende Art.

„JA!“

Gab ich ihm dann noch bestätigend zur Antwort und lächelte verlegen.
 

„So hört sich das doch schon besser an.“

„Entschuldige Uruha-san“

„Ach Aoi-chan...“

Ich spürte wie eine große Hand sanft über meine Haare strich.
 

„Wie oft habe ich dir schon gesagt du musst mir gegenüber nicht so höflich sein.“

Er lächelte mich sanft an, und ich sah in seinen Augen etwas ganz besonderes. Etwas was ich nicht beschreiben konnte.
 

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Ich konnte es aber einfach nicht ablegen, war er doch jemand für mich zu dem ich aufsah. Jemand den ich meinen größten Respekt versprach.
 

„Na los, lauf...sonst kommst du noch zu spät zum Unterricht.“

Ich nickte hastig und machte mich dann auch schon auf den Weg.

„Ich warte draußen am Tor auf dich.“

Rief ich noch ehe ich durch die Tür verschwand und in die Cafeteria lief.
 

Der Unterricht war eigentlich wie immer, zwei Stunden Japanisch. Was soll’s ich japanisch war ich schon immer spitze.

Ich packte also so schnell wie möglich meine Sachen zusammen, sagte meinen Mitschülern noch tschüss und ging dann auch schon aus dem Klassenzimmer.

Mit glücklicher Mine machte ich mich auf den Weg nach draußen, um auf den blonden zu warten. Uruha braucht komischerweise immer etwas länger, lag wahrscheinlich daran das er sich erst mal durch dir ganzen Mädchenschwärme kämpfen musste. Die ihn sooft umgaben. Er war wirklich sehr beliebt. Lag es sicher nicht nur an seinem hübschen Gesicht und seinem schlanken Körper, sondern auch an seiner Art. Diese kühle, aber dennoch sanfte Schönheit die er ausstrahlte. Er war immer höflich, zuvorkommend, gepflegt und er las den Mädchen die Wünsche von den Augen. Ja... er war ein wahrer Traummann. Ein Mann, wie ihn jede junge Frau haben wollte. Zu allen dem war er auch noch talentiert, und zwar spielte er ausgezeichnet Gitarre und Klavier. Es war ein muss, auf jedem Schulfest musste er ein Stück vortragen. Alle bejubelten ihn und waren fasziniert. Doch stieg ihm das selbst nie über den Kopf, ganz im Gegenteil. Uruha blieb immer auf dem Boden der Realität, wurde nie überheblich oder eingebildet, nein...er blieb sich immer selbst treu.
 

Was würde ich geben nur um ein wenig wie er zu sein...

Oder wollte ich was anderes?
 

Ich setzte mich, auf eine der Holzbänke die neben dem Tor standen, und schaute auf das Gebäude, was früher mal ein Schloss war ,renoviert wurde und nun ein modernem hochangesehner Schulkomplex war. Dennoch hatte die Schule den charm des Schlosses behalten. Meine Eltern verzichteten auf alles, nur um es mir zu ermöglichen hier auf diese Eliteschule zu gehen um einen guten Schulabschluss zu erreichen. Hätte eine normale Schule nicht gereicht? Für sie anscheinend nicht, sie wollten das ich eine bessere Zukunft als sie habe. Ich sollte ein Hohes Tier in eine angesehnen Firma werden, oder sogar Jura oder Medizin studieren um später leichter leben zu können. Ich war nur noch ein Jahr von meinem Abschluss entfernt, und dann...würde ich ihnen alles zurück geben worauf sie die Jahre solange für mich verzichtet hatten.
 

„Na? Du scheinst so in deine Gedanken versunken zu sein.“

Hörte ich plötzlich und wurde aus meinen Gedanken gerissen.

„Oh, ich hab gar nicht mitbekommen das du schon da bist.“

„Ja das habe ich sehen.“

Er lächelte.

„Wollen wir?“

Ich nickte und stand auf.
 

Wir verließen das Schulgelände und ich lockerte einwenig meine eng geschnürte Krawatte. Atmete erleichtert auf und schloss für eine Sekunde meine Augen, als ich plötzlich so erschrak das ich beinahe über meine eigenen Füße stolperte.

„Uruha-saaan!“

Hörte ich nur und wir beide drehten uns um.

„Oh nicht schon wieder die...“

Gab der blonde so leise von sich das nur ich es hören konnte.
 

Ein hübsches Mädchen, ich glaube ihr Name war Ashiya Kotobuki. Sie war die Schulsprächerin und das wohl begehrteste Mädchen an der ganzen Schule. Wenn es ein Mädchen gab das jeder Junge wollte, dann war sie es.
 

„Du hast das hier vergessen!“

Sagte sie nett lächelnd und gab Uruha ein Heft, welches es war konnte ich nicht erkennen.

„Oh vielen Dank Ashiya-san“

Uruha lächelte, doch konnte ich erkennen das es gespielt war. Allerdings schien sie das nicht zu sehen, und erwidert es.

„Du kannst ruhig Ashiya-chan sagen, das weißt du doch.“

Gab sie mit ihrer hohen Mädchenstimme von sich und zwinkerte dem blonde süß zu. Ehe sie sich auf die Zehnspitzen stellte und ihm einen zuckersüßen Kuss auf die Wange hauchte, wie es nur ein Mädchen tat was über beide Ohren verschossen war. Fürchterlich.

Ich sah noch wie sie mir einen musternden Blick schenkte und dann lächelnd und Uruha winkend wieder zurück zu ihren Freundinnen ging, die schon kichern und quietschend auf sie warteten um gleich mit ihr auf das eben Geschehende einzugehen.
 

Uruha allerdings belächelte den Kuss nur kurz und schenkte ihr ein kurzes Nicken. Danach seufzte er schwer auf, und setzte den Weg fort.

Mein Blick hing noch einen Moment an der Schülerin.
 

„Na komm schon? Oder möchtest du das ich euch bekannt mache?“

Sagte der blonde grinsend und holte mich erneut aus meinen Gedanken.

„Nein bitte nicht!“

„Wieso nicht? Findest du sie nicht hübsch?“

„Doch das schon, aber... na wie soll ich es ausdrücken...“

Ich legte meine Stirn in falten, suchend nach einem Wort was sie wohl am besten beschrieb.

„Aufdringlich? Übertrieben niedlich?“
 

Genau das war es, er sprach mir aus der Seele, während wir langsam Richtung Park schlenderten.

Ich nickte auf Uruha Worte.

„Sie scheint dich sehr zu mögen.“

Sagte ich leise und schaute dabei weiter gerade aus.

„Nun ja, scheint wohl so nicht?“

Er grinste.
 

War der blonde gerade dabei sein Heft in seine Schultasche, die auch alle das Emblem der Schule drauf gedruckt hatten, als ein rosa Brief hinausfiel.

Wir blieben stehen. Er stecke das Heft ein und beugte sich dann hinunter. Ich hörte das schwere Seufzen Uruhas und schenkte ihm einen mitleidenden Blick.
 

„Lies du ihn mir vor?“

Ich schaute nicht schlecht. Wieso sollte ich ihm seinen Privaten Liebesbrief vorlesen.

„I...ich?“

„Ja! Wieso nicht? Ich möchte nicht alleine lachen.“

Sagte er grinsend.

„Das ist aber nicht nett!“

Gab ich gespielt widerschprechend von mir.

„Ach komm schon, les doch erst mal.“
 

Wir betraten langsam das Gelände des Parks, war er ja nicht weit von unsere Schule entfernt, da sich die Schule in einem Stadtteil von Tokio befand in dem man nur lebte, wenn man viel Geld hatte. Nicht umsonst hieß es Bonzenviertel.

Der blonde Schönling gab mir also den Brief und ich öffnete ihn.
 

„Man sogar mit Kussmund drauf, sie scheint’s echt ernst mit dir zu meinen.“

Grinsend zog ich das ebenfalls rosa gefärbtes Briefpapier raus.

Wir setzten uns auf eine Bank die an dem großen See des Parks stand.

Ich räusperte mich und begann also vorzulesen.
 

„Liebster Uruha...

Nachts liege ich wach, nur in Gedanken bei dir. Alles dreht sich um dich, es gibt nicht einen Tag an dem ich nicht an dich denken muss. An dein hübsches Gesicht, deine Gesten, dein wundervolles Lächeln. All dies lässt mich schmelzen und weckt in mir so tiefe Gefühle, das ich sie dir nicht auf Papier beschreiben kann. Du bist der Mann meiner schlaflosen Nächte, der Mann mit dem ich alles teilen möchte, dem ich mich ganz hingeben will. Mein Leben würde ohne dich nicht annähernd so schön sein. Wie sehr wünsche ich mir, das zwischen uns mehr als nur Blicke, Gesten und Worte gäbe. Ich würde so gern mehr mit die erleben, und durchleben. Bitte verachte mich nicht, da ich dir meine Gefühle auf so eine Art preisgebe, aber es dir direkt zu sagen traue ich mich nicht. Dafür macht mich dein Anblick viel zu nervös. Bitte melde dich bei mir.

In liebe, Ashiya .“
 

Ich musste mich zusammen reißen um nicht gleich los zuprusten. Aber anscheinend ging es dem anderen genauso wie mir, seine Wangen waren aufgeblasen als müsse er seine ganze Kraft zusammen nehmen um nicht den ganzen Park mit einem Lachanfall zu durchfluten. Ich schaute zu dem größeren und er erwiderte mir den Blick. Sekunden vergingen, als wir dann doch endlich loslachen. Ich hielt mir sogar schon vor lachen den Bauch.

„So...so etwas hab ich ja....ja noch nie gelesen...!“

Gab ich unter lachen von mir und Uruha nickte nur kichernd.

„Jetzt weißt du wie mein Leben aussieht. Es besteht aus Kitsch und Rosigen Liebesbriefen.“
 

Wir lachten beide noch einige Momente, bis wir uns schließlich, zu Gunsten den anderen Besuchern, beruhigten.
 

„Meint sie das wirklich ernst wie sie es schreibt? Oder weiß sie das der Brief mehr als übertrieben ist?“

„Ich glaube sie meint es ernst, oder würdest du deinem Schwarm einen Brief geben von dem du nicht selbst mehr als überzeugt bist?“

„Okay.“
 

Ich hielt mir noch einige Momente den Bauch. Ehe ich den Brief wieder zusammen faltete und ihn Uruha zurück gab.

„Wirst du dich bei ihr melden?“

Fragte ich leise.

„Hm, soll ich denn?“

Er schaute mich an. Einen Augenblick lang hielten wir den Augenkontakt, doch dann schaute ich weg.

„Na wenn du was für sie empfindest solltest du es tun.“

Ich unterschrieb meinen Satz mit einem gespielten Lächeln. Nichts sollte er tun, oder lieber alles, aber nur nicht sich bei ihr melden. Was wollte er denn wenn mit so einem Mädchen was noch nicht mal mehr weiß was sie da eigentlich für einen Unsinn schrieb. Ein komisches Gefühl machte sich in mit breit. Und ich wusste einfach nicht wie ich es einschätzen sollte.
 

„Ach Aoi-chan.“

Flüsterte es leise.

„Was könnte sie mir denn geben? Merkst du nicht wie oberflächlich sie denk?“
 

Ich hob meinen Blick und schaute in die wunderschönen Braunen Augen. Eine sanfte große Hand legte sich auf meine, und drückte sie zärtlich. Es kam mir vor als könne der blonde in mich hinein schauen. Er nickte und unsere Blicke hatten sich verstanden.
 

Er hatte mich verstanden.
 

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Ich habe mir gedacht ich fasse das erste Kapitel etwas küzer zusammen ^.^ da ich sonst das zweite so sehr auseinander reißen würde, von daher ^-^

Viel spaß beim lesen, das 2 Kapitel folgt in kürze ! Versprochen X3!

Ich hasse mein Leben!

Kapitel 2.
 

Ich hasse mein Leben
 


 

"Du wirst ihr also nicht zurück schreiben?"

"Nein..."

"Aber dann wird sie dich bestimmt fragen warum du es nicht getan hast..."

Ich schaute den größeren fragend an.

Immerhin stellte ich fest, das ein Mädchen das so verschossen war 100pro so reagieren würde, oder nicht?

Ich war nicht wirklich der Typ Mann der sich in dieser verrückten Welt der Frauen auskannte. Wäre auch viel zu kompliziert und eigentlich unmöglich sich dort jemals zu Recht zu finden.

Von daher hatte ich gleich von Anfang an das Fazit für mich daraus gezogen, mich besser aus der Sache raus zuhalten.
 

"Nun ja ...und dann werde ich ihr erneut sagen das dass zwischen uns einfach nix werden wird."
 

War er wirklich so konkret? Ich mein, er machte doch immer den Eindruck nett, höflich, wohlerzogen und Gentleman like zu sein. Jedenfalls nach außen hin.

Ich antwortete ihm nicht sofort von daher fuhr er von selbst fort.
 

"Anders kann man es heut zu Tage den Frauen nicht klar machen. Obwohl sie oft noch nicht mal dies verstehen. Sonst hätte ich schon längst ruhe von ihr."

Er grinste.
 

Was das wohl für ein Leben war? Unvorstellbar. Jedenfalls für mich. Nicht das ich noch nie eine Freundin gehabt hätte. Allerdings sind mir die Frauen nicht wie bei ihm kichernd und quietschend hinterher gelaufen.

Uruha blickte weiter gerade aus auf den See.
 

"Es gibt aufregendere Menschen als sie."

"Du meinst wohl aufregendere Mädchen."

Ich schmunzelte.

Auch auf den Lippen des Braunhaarigen zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln.

"Allerdings..."
 

Wir saßen noch einige Moment einfach auf der Bank und genossen die Aussicht und die Situation. Ich wäre noch Stunden da geblieben. Also wenn es nach mir gegangen wäre. Allerdings lief selten irgendwas so wie ich es mir wünschte. Aber mit diesen Fakten hatte ich mich schon lange abgefunden. So ist das Leben...sagte ich mir in solchen Momenten.
 

Nach ewigen Momenten erhob sich der blonde und schaute mich an.

"Ich denke, wir sollten dann auch so langsam nach Hause, nicht? Immerhin haben wir beide noch genug zu tun."

Ich nickte.
 

"Allerdings, Koboyashi-sama hatte heute wieder einen blendenden Tag!"
 

Mürrisch verzog ich mein Gesicht. Ich hasste diesen Mann einfach. Er dachte er wäre der Größte und jeder müsste vor seinen Füßen niederknien, sonst sah es schlecht aus mit einer halbwegs akzeptablen Note.

Uruha grinste, und ich spürte wie seine große Hand sanft über meine schwarzen Haare glitt.
 

"Ich werde das nächste mal ein bisschen bei ihm von dir schwärmen!" er lächelte.
 

Koboyashi vergötterte Uruha regelrecht. War er seiner Meinung nach der beste Schüler an der Schule. Keines Zweifels, der Blonde war ein blendender Schüler. Seine Noten waren ohne Makel, allerdings übertrieb er. Das sagte sogar Uruha. Klar er war auch nie jemand der sich auf seinen eigenen Lorbeeren ausruhte und mit hochgezogener Nase durch die Schule lief. Doch bei unsrem werten Japanisch und Chemie Lehrer fand sogar er es übertrieben.
 

"Wow, das wäre wunderbar, vielleicht kriege ich dann nicht arg so oft einen auf den Deckel."

Gab ich leicht Lachend von mir.

Auch ich erhob mich und ging langsam um die Bank herum zurück auf den gepflasterten Fußweg.

"Okay, dann sehen wir uns morgen?"

"Na klar, in alter Frische."
 

Hach seine Stimme war einfach berauschend.

Und so verabschiedeten wir uns und jeder ging seine Wege. Immerhin musste Uruha genau in eine ganz andere Richtung als ich. Schade eigentlich.
 

Ich hatte den Tag nicht mehr wirklich viel zu tun, außer meine Aufgaben zu machen. Daher setzte ich mich am Abend noch etwas an den Computer. Hach meine schöne kleine und heile Welt. In dieser Welt konnte ich lenken wie alles geschehen sollte, und nicht wie das Schicksal es wollte.

Ich konnte sagen, dass ich mich ganz gut mit dem Internet und Computer auskannte. Ja auch ich brauchte ein Hobby, und da man sich bei diesem nicht sonderlich viel bewegen musste kam es mir genau recht.

Ich weiß gar nicht wie lang ich noch am Rechner saß als ich tot müde ins Bett fiel. Irgendwie strengte diese ganze Sache unheimlich an. >es dauerte nicht lange bis ich in einen ruhigen und tiefen Schlaf fiel.
 

Ich stürmte regelrecht aus dem Klassenraum.

Uruha hatte mich gebeten ihm ein paar Bücher aus der Bibliothek zu besorgen und sie ihm am Schulende zu geben. Natürlich war das überhaupt kein Problem für mich gewesen. Warum auch? Wenn ich ihm einen Gefallen tun konnte, tat ich das natürlich auch! Immerhin hatte er auch schon ne Menge für mich getan!
 

Ich rannte also schnell in die Biblio und sammelte die besagten Bücher ein. Woar waren die schwer. Was wollte er denn nur mit diesem ganzen Kram?

Aus meiner Kehle rieselten sicher Sandkörner als ich bei dem Blondhaarigen ankam. Ich hechelte. Ich glaub der Weg von der Bibliothek bis zum Schultor war noch nie so lang!
 

"Bist du gerannt?"

Ich vernahm die sanfte Stimme des älteren.

Einige Momente des japsens verbrachte ich noch ehe, das erste staubige Wort aus meinem Mund gelangte.
 

"Jepp!"

"Du hättest nicht rennen brauchen, ich lauf doch nicht gleich weg. Komm ich nehm dir die Bücher ab!"

Was eine Erleichterung. Meine Arme fühlten sich an als hätte ich einen ganzen Elefanten durch das komplette Gebäude getragen.
 

"Aber bei dir weiß man nie, du kannst schneller weg sein als ich gucken kann!"

"Na so flüchten tu ich nun auch nicht. Aber vielen Dank noch mal. Du bist mir eine wirkliche Hilfe."

Jepp das war ich auch!
 

"Wollen wir das Stückchen weg noch gemeinsam gehen?"

fragte mich der Blonde und da ich immer noch außer Atem war, nickte ich zur Bestätigung.
 

"Was hast du gestern noch so gemacht?!“

"Uhm, nicht wirklich viel, ich war lange mit den Aufgaben beschäftigt und saß noch ein bisschen am Rechner."

Er grinste.
 

"Wie kann man nur so Computer versessen sein? Kannst du mir das erklären?"

Ich runzelte die Stirn. Hm wie erklärte man so was am besten?
 

"Also eigentlich ganz einfach, es ist eine Art Hobby?" ein schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen als ich den Blick des anderen sah.
 

"Ach so, heut zu tage nennt man das also Hobby. Du bist doch nur zu faul dich zu bewegen Aoi-chan!"
 

Sanft lächelte mich der größere an. Und ich liebte es. Ich liebte sein Lächeln, es machte mich jedes Mal glücklich. Er hätte sonst was zu mir sagen können. Ich hätte trotzdem verlegen geschaut.
 

Wie gingen den Weg nach Hause Richtung Park entlang. Bis der blonde auf einmal seine Stimme bedrückend tief senkte.
 

"Nee, Aoi-chan?"

"Hm?"

Mein Blick hob sich und ich schaute Uruha an.
 

"Ich muss dir was sagen…"

Er hörte sich traurig an. Es konnte also nichts positives sein.

Ich schaute fragend.
 

"Du weißt ja, wir haben eigentlich nur noch ein halbes Jahr bis wir mit der Schule fertig sind…"

Irgendwie tat sich der hübsche Blonde schwer mit seinen Worten.
 

"Ja, ich weiß… und?"

"Nun ja, meine Eltern haben mit der Leitung gesprochen um mich schon ein halbes Jahr knapp früher von der Schule entlassen zu können. Sie wollen ins Ausland ziehen…"

Seine Miene wurde mehr als traurig, und man sah es ihm an er wollte es nicht.

Ich schluckte.
 

"Heißt das du gehst weg? Für immer?!"
 

Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte. Wieso? Er konnte doch nicht einfach so gehen. Ich wollte das einfach nicht. Nicht er. Er stand mir doch so nah. Jedenfalls für mich, wie er darüber dachte wusste ich bis heute nicht. Allerdings nichts auszumachen schien es ihm nicht. Sonst hätte er nicht so herz zerreißend geschaut.

Ich sah ihn nicken.
 

Ich hasste mein Leben!
 

Es waren einige Tage vergangen. Die letzten Tage die Uruha noch hier in Japan verbringen sollte. Danach wollten seine Eltern mit ihm auswandern. Nach Amerika. Er sollte dort studieren das wäre alles besser für ihn.

Wer zum Henker wollte in dieses Konsumreiche und Oberflächlich lebende Land?

Uruha wollte es sicher nicht. Auch wenn er es mir nicht sagte, ich sah es in seinen Augen.
 

Ich ging langsam und ohne Elan den gang entlang. Ich schaute einfach gerade aus. Reagierte gar nicht wenn mich irgendwer grüßte. Ich stand mehr als neben mir. Das hatte ich mir die letzten Tage auch oft genug anhören müssen. Meine Lehrer sagten, dass doch irgendwas nicht mit mir stimme. Ja verdammt! Es stimmte rein gar nichts mehr!

Heute wollten Uruha und ich uns noch einmal treffen. Ich wusste gar nicht mehr genau wo wir hingehen wollten. War mir eigentlich auch scheiß egal. Hauptsache ich konnte wenigstens heute noch einmal mit ihm etwas Zeit verbringen.
 

Ich kam aus dem Schulgebäude und sah eine Mädchengruppe. Das schluchz Geräusch war einfach nicht zu überhören. Ashiya, oder wie auch immer sie hieß, heulte. Was hatte sie denn schon für einen Grund zu heulen? Nur weil ihr ach so großer Schwarm auswandern würde? Wenn hier einer einen Grund gehabt hätte dann wohl ich! Die beiden hatte nichts miteinander, nicht das Geringste. Doch Uruha und ich hatten in dem letzten Jahr viel Zeit miteinander verbracht. Ich müsste der jenige sein der um ihn weint. Und nicht sie!

Ich spürte wie es in mir zu brodeln begann. Am liebsten hätte ich ihr die Meinung gesagt.

Doch plötzlich legte sich eine große Hand auf meine Schulter. Ich wandte meinen Blick.

Uruha…
 

"Schön das du gekommen bist…"

Er sprach relativ leise.

Und sah traurig aus.

Ich wollte ihn nicht traurig sehn. Denn dies führte auch bei mir zu mehr Schmerz.
 

"Natürlich!"

Ich lächelte aufmunternd. Immerhin wollte ich die letzten Stunden mit ihm nicht mit Trauer erdrücken.
 

"Na dann lass uns ins Café gehen"

Nun lächelte auch er leicht.
 

Genau wir wollten uns in das nahe gelegene Café setzten, und einfach noch mal etwas reden.

Oh Gott wie ich ihn vermissen würde.
 

Wir setzten uns. Und grübelnd schaute ich in die Karte, obwohl ich eigentlich schon wusste was ich bestellen wollte.

Auch Uruha warf einen Blick hinein, schloss sie aber nur Sekunden später schon wieder.

Wir bestellten.
 

"Ich hoffe es wird dir in Amerika gut gehen."

"Nun ja das hoffe ich auch, auch wenn ich das Land nicht wirklich mag."

Ja wer mochte dieses Land schon?
 

"Bestimmt, deine Eltern werden sich schon was dabei gedacht haben, denkst du nicht?"

"Ja es soll ja so viel besser für mich da sein. Ich würde gern drauf verzichten."

Er tat mir so leid.

Ich hätte ihm diese Last so gerne abgenommen, aber das konnte ich nicht.
 

"Seh es doch bitte nicht so negativ, ich mach mir doch schon so reichlich Gedanken."

Gab ich leise von mir.

Wieso sollte ich jetzt noch irgendwas verheimlichen? Ich sah überhaupt keinen Grund dafür.
 

"Tut mir leid. Aber ich möchte nicht gehen, ich will das hier alles nicht hinter mir lassen…"

Wir schwiegen einen Moment.
 

"Ich will dich nicht hinter mir lassen…!"

Ich schaute auf. Hatte er das jetzt gesagt oder hatte ich mich verhört? Er wollte mich nicht hinter sich lassen? Konnte man diesen Satz zweideutig sehen? Ich jedenfalls verstand ihn nur auf eine Art.

Einige Sekunden wusste ich einfach nicht was ich darauf antworten sollte.
 

Der Kellner brachte und einen Milchkaffe und einen normalen Kaffe.

Ich starrte meine Tasse regelrecht zu Boden.

Als ich spürte wie sich eine sanfte Hand auf meine legte wurde mir ganz warm und ich hob meinen Blick.

Uruha schaute mich traurig lächelnd an.

"I…Ich…"

Ich begann zu stammeln.
 

"Du brauchst nichts zu sagen."

Ich wandte meinen Blick jedoch nicht ab.

Er sah mir tief in die Augen.
 

"Ich kann es in deinen Augen lesen…"

Ich gab ihm nickend Recht. Das konnte er.

Sanft drehte ich meine Hand und schloss meine Finger um seine.
 

"Ich werde dich vermissen!"

Presste ich heraus.

Ich hatte mühe meine Tränen zu unterdrücken. Wie würde es den werden wenn der andere nicht mehr da sein würde? Innerlich schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte einfach nicht darüber nachdenken.
 

Uruha erhob seine andere Hand und streichelte mir sanft über die Wange.
 

"Ich dich auch… und ich werde dich nie vergessen."

Ich schüttelte leicht den Kopf. Und es war vorbei, die Tränen rannen ihren Weg hinab.
 

"Ich dich auch nicht…! Schreibst du mir aus Amerika?"

"Natürlich, jeden Tag! Ich verspreche es dir!"

Ich lächelte, und der Blonde strich mich sanft mit dem Daumen die Tränen von den Wangen.

Ich nickte, er sagte er verspreche es mir, ich baute darauf auf.
 

Wir verbrachten noch einige Zeit in dem Café ehe mich der größere sogar noch bis nach Hause brachte.

Wir standen vor der Eingangstür.
 

"Na dann."

Irgendwann musste man sich nun doch verabschieden, auch wenn mir dieses mehr als schwer fiel.

Der andere sagte nichts. Hatte es ihm jetzt die Sprache verschlagen?

Ich suchte in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel, als ich plötzlich Finger an meinem Kinn spürte. Ich hob meinen Blick und ehe ich reagieren konnte pressten sich ein paar sanfte und pralle Lippen auf meine.

Erschrocken weiteten sich meine Augen.
 

. . .
 

Genauso schnell sie gekommen waren, entzogen sich auch die Lippen meiner.

"I…"

Ich wollte was sagen, doch ich bekam nicht ein Wort hinaus.

Uruha hingegen lächelte.
 

"Ich hatte mir geschworen dich wenigstens einmal, bevor ich fliege, zu küssen. Tut mir leid wenn’s so abprobt kam, aber…"

Er schluckte.
 

"Vergiss mich nicht Aoi-chan, okay?!"

Er lächelte und ging die paar Treppen zu meinen Eingang hinunter.

"Ich werde dir schreiben!"
 

Das waren die letzten Worte die ich von ihm hörte.

Ich würde sie nie wieder vergessen.

Genauso wenig wie diesen kurzen aber dennoch bedeutenden Kuss.
 

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Ich habe im Moment Ferien, von daher werde ich ab jetzt gut weiter kommen mit der Story ich hoffe doch das ich jeden zweiten Tag ein Kapitel fertig kriege, da ich auch gerade total im Schreibfieber bin XD. In meinem Kopf sprudelt es förmlcih von Ideen XD
 

Viel Spaß weiter ^^

Die kleine Prinzessin

Kapitel 3.
 

Die kleine Prinzessin
 

Es sind Jahre vergangen.

Jahre in denen er sich nie wieder gemeldet hatte.

Ich bekam in, den ganzen Jahre, vielleicht 2 Mails von ihm.

Hatte er mir nicht versprochen mir immer zu schreiben? Und mich nicht zu vergessen.

Ich hatte ihn nie vergessen bis heute nicht, er mich schon.
 

Ich saß an meinem Arbeitsplatz bearbeitete gerade einige eingegangene Rechnungen als plötzlich ein Strahlen das Zimmer erhellte.

Kai war erschienen.

Ich grinste.
 

„Na du Workaholic? Ich bin fasziniert darüber das du jeden Tag überpünktlich auf der Arbeit erscheinst.“

„Kai du weißt doch, ich hab nichts anderes in meinem Leben.“
 

Wie immer scherzten wir miteinander. Auch wenn bei mir vielleicht ein wenig Wahrheit dahinter steckte. Allerdings sagte ich ihm dies nicht.

Kai machte sich einfach viel zu oft und viel zu schnell Gedanken. Lag es daran das er schon Vater war? Da entwickelte man bestimmt so einen inneren Instinkt. Immerhin muss man ja bei so kleinen Menschen sofort über alle Eventualitäten nachdenken. Kaum hatte man mal nicht hingesehen lag auch schon was unten.
 

Der Schwarzhaarige schwang sich in den bequemen Bürostuhl und atmete erleichtert auf. Auch wenn Kai vielleicht danach aussah, er war nicht gerade einer der gerne früh aus dem Bett aufstand. Doch ich denke, das fiel uns beiden nicht besonders leicht.
 

„Ich muss dir sagen, heute wartet wirklich viel Arbeit auf uns. Ich hoffe du hast deiner Süßen nicht gesagt das du pünktlich zum Essen zuhause bist.“

Ich grinste.

Kai hingegen schaute mich geschockt an.
 

„ABER?!“

Er zog einen Schmollmund.
 

„Du weißt doch was heute für ein Tag ist! Ich MUSS pünktlich zuhause sein. Aki bringt mich sonst um.“

Ich lachte.
 

„Natürlich weiß ich das. Du hast es mir immerhin die letzten Tage bestimmt zweimal am Tag mitgeteilt. Es war ja auch nur ein Scherz.“

Ich hörte wie der andere erleichtert aufatmete.
 

„Mach das ja NIE WIEDER!“

Okay ich würde es nie wieder machen, sonst würde ich irgendwann vor Lachen krepieren. Kai sah einfach zu cool aus wenn er sich gespielt aufregte.
 

„Alles klar Chef, kommt nie wieder vor!“

Gab ich ergebend wieder.
 

„Und du erinnerst dich auch noch daran was wir noch abgesprochen hatten?“

Ich sah seinen erwartungsvollen Blick.

Mein Kopf senkte und hob sich.
 

„Jepp na sicher, darauf freu ich mich doch schon die ganze Woche.“

Ich liebte es auf Kais kleine Tochter Naoko aufzupassen. Wenn ich mal Vater werden sollte, wollte ich auch genau so ein Kind haben. Und auch ein Mädchen. Kleine Mädchen waren viel süßer als Jungs.
 

Kai nickte lächelnd.

Und wir machten uns an die Arbeit, immerhin mussten wir pünktlich fertig sein.
 


 

Viele Stunden später und wieder reicher an Stressfalten verließen wir die Kanzlei.

Ruki, dieser elender Giftzwerg hatte uns heute wieder einige Nerven gekostet. Gott sei dank konnte ich aus dem Gebäude raus und ihn einfach vergessen. Wenn ich so was zuhause sitzen hätten, na vielen dank auch!

Ich stieg in mein Auto und Kai setzte sich auf den Beifahrersitz.

Er hätte sich sicher ein Auto leisten können, immerhin verdienten wir ja nicht schlecht, allerdings glaube ich konnte er darauf gut verzichten. Warum? Das wusste ich selber nicht, immerhin war ich sehr auf mein Auto angewiesen. U-Bahn fahren war noch nie so meine Sache gewesen. Ich hasste es wie sich alle Menschen so eng aneinander drängten, und der Geruch der mir gezwungenermaßen in die Nase stieg konnte ich schon gar nicht leiden. Manche Menschen hatten es halt nicht so mit Hygiene.
 

Ich fuhr los. Kai und ich unterhielten uns noch etwas über den absolvierten Arbeitstag eher mal wieder begonnen hatte mich über alle Gefahren des Babysittings aufzuklären.
 

„Und vergiss nicht! Sie ist schneller als du gucken kannst!“

„Ja Kai ich weiß, ich pass doch nicht das erste Mal auf sie auf.“

„Du hast ja recht. Ich möchte nur nicht das irgendwas zu Bruch geht.“

„Ach was, und wenn ist es doch auch nicht schlimm, alles ist ersetzbar!“

Ich lächelte.

Es war süß wie viele Gedanken er sich machte.

Dafür schätzte ich ihn wirklich sehr.
 

Nach einigen Minuten kamen wir bei Kais Wohnung an.

Wir stiegen aus und gingen zur Tür. Während Kai seinen Schlüssel suchte schaute ich auf die Namenschilder. „A. Hatoori & Y. Uke“ Die beiden waren nicht verheiratet. Sondern lebten nur miteinander. Aber ich glaube, das würde sich bestimmt in absehbarer Zeit auch ändern. Sie schienen sich immerhin sehr zu lieben. Und auch Kai machte immer so seltsame Andeutungen. Vielleicht verstand ich sie auch falsch.
 

Der schmächtige Körper Kais drückt die schwere Eingangstür auf und ich trat in den Hausflur. War es hier drin angenehm kühl. Ich eilte die Treppe hinauf in den dritten Stock. Und Kai schloss erneut die Tür auf. Man hörte sofort ein Kichern.

„Papa!“

Ich spürte regelrecht das Lächeln des angesprochenen.
 

„Na meine kleine Prinzessin?“

Kai ging in die Hocke um seine Tochter mit geöffneten Armen zu empfangen.

Er nahm sie hoch und das süße Mädchen drückte sich an den Körper ihres Vaters.

Da hätte man glatt neidisch werden können.

Sie strahlte.

Und ich war mir sicher, das hatte sie von ihrem Vater geerbt.

An sich, sah sie Kai wirklich unheimlich ähnlich. Anscheinend hatte er die dominanten Gene.
 

„Mama hat sich schon ganz schick gemacht…!“

Sagte Naoko leise nuschelnd und kicherte.
 

„Uhi, das ist aber schön, hast du ihr zugeguckt?“

Sie nickte, und Kai grinste.

Langsam lies er die kleine runter.
 

„Schau, Yuu ist heute wieder extra gekommen um dich mit zu sich zu nehmen, Papu wartet bestimmt auch schon.“
 

Ja Papu, meine kleine schwarze Katze. Genau genommen war er ja ein Kater. Ich hatte ihn mir vor 2 Jahren angeschafft um nicht ganz so allein zuhause sein zu müssen. Mittlerweile hätte ich sicher nicht mehr auf ihn verzichten können. Ich liebte es wenn er abends in mein Bett gekrochen kam, leise miaute und sich Nähe suchend an mich kuschelte. Er war wie Balsam für meine Seele. Auf ihn konnte ich mich immer verlassen. Nicht wie Menschen die eigentlich auch immer nur an sich dachten. Er war mir nicht gleich böse wenn ich einen Abend vielleicht mal etwas später nach Hause kam. Ihm brauchte ich keine schönen Geschenke zu kaufen um ihn glücklich zu machen. Nein, er war mir immer treu, und dies schätze ich sehr.
 

Ich lächelte Naoko an und sie kam auf mich zu.

„Darf ich heute wieder bei dir bleiben?“
 

Sie fragte jedes Mal, und jedes Mal sagte ich…

„Na sicher!“

Und lächelte.
 

Aki, Kais Freundin, hatte schon alles bereit gepackt.
 

„Sie hat noch nichts gegessen, machst du euch was?“

Fragte die junge Mutter mich lächelnd.
 

„Na klar, wir machen wieder Naos Lieblingsessen stimmts?“

„Au ja, Milchreis!“

Die Kleine strahlte.

Mittlerweile wusste ich was sie gerne aß.
 

Ich nahm die kleine Reisetasche, auf der ein großer Hello Kitty Kopf gedruckt war, in die Hand.
 

„Komm gib Papa und Mama noch einen Kuss!“

Kai begab sich in die Hocke und machte einen Kussmund.

Sie drückte ihrem Vater und ihrer Mutter einen dicken Kuss auf und gab mir dann ihre Hand.
 

„Bis dann.“

Sagte ich grinsend, weil ich genau sah wie Naoko sich freute.

Sie kam anscheinend wirklich gerne zu mir, was mich eigentlich wunderte. Ich war nicht wirklich der Meinung besonders führsorglich mit Kindern umgehen zu können. Was natürlich nicht hieß das ich mich nicht um sie kümmern konnte.

Aber Naokos Verhalten bestätigte mir das ich mich irrte. Jedenfalls bei ihr.
 

„Ja ich hole sie dann morgen ab.“

Ich nickte.
 

Morgen war Samstag, also kein frühes Aufstehen. Von daher konnte die kleine ruhig solange bei mir bleiben wie sie wollte.
 

Wir verabschiedeten uns, und dann gingen wir hinunter zu meinem Auto.

Ich hatte sogar einen kleinen Kindersitz in meinem Auto. Kai hatte ihn mir mal gegeben, immerhin passte ich öfter auf sie auf. Was mich auch nicht im Geringsten störte.

Ich setzte die süße Prinzessin auf den Sitz und schnallte sie an.
 

„So und nun schnell zu Papu, nicht?!“

Sie nickte eifrig und ich grinste.

Schnell verstaute ich noch ihre Rosa Hello Kitty Tasche ehe ich mich auch ins Auto setzte und los fuhr.
 

„Nee, Yuu? Schläft Papu nicht schon?“

Fragte mich die kleine Schönheit während ich die Haustür aufschloss.
 

„Nein, ich habe ihm gesagt dass du heute hier her kommst. Da ist er sicher noch wach um auf dich zu warten.“

Ich schob die Tür auf und ließ Naoko eintreten.

Diese grinste mich breit, auf meinen Satz an.

Man Kai hatte wirklich ein Meisterwerk bei der kleinen hingelegt.

Sie hatte süße schwarze Korkenzieherlocken, welche wirklich selten von natur aus waren. Aber bei ihr einfach zuckersüß aussahen.
 

Und da war er auch schon.

Langsam und ganz verschlafen streckte er sein rechtes Hinterbein aus. Machte kurz darauf einen Buckel und kam angewatschelt.

Wie ein Blitz stürmte Naoko auf das schwarzhaarige Tier und zerknautschte es fast. Ein Glück das Papu so ein ruhiger und entspannter Vertreter war. Er ließ sich so gut wie alles von ihr gefallen. Ob nun Katzen Modeshow, mit kleinen Schleifchen um den Kopf gebunden. Oder einfach als Kuscheltierersatz.

Ich schloss die Tür hinter uns und stellte die Tasche ab.
 

„Ich mach uns erstmal was zu Essen, okay?“

Was stellte ich überhaupt die Frage, im Moment wurde ich doch eh nicht beachtet. Der Kater war jetzt die Nummer eins!
 

„Mou, ich kann nicht mehr…!“

Gespielt den Bauch haltend lehnte sich Naoko zurück.

Ich grinste.

„Dann lass es einfach stehen. Hat es dir geschmeckt?“

Eifrig nickte sie.

Und gähnte aus vollem Hals kurz darauf.
 

„Oh oh was seh ich denn da? Ist da etwa jemand müde?“

„Ja…wir haben heute ganz viele tolle Sachen im Kindergarten gemacht. Da bin ich einwenig müde.“

Es war einfach zu süß, wie sie versuchte sich erwachsen zu Unterhalten. Die Kleine lernte wirklich unheimlich schnell, und man musste aufpassen was man sagte. Sie hatte es schneller aufgefasst als man gucken konnte.

Ich hatte einmal aus versehn, in ihrer Gegenwart „so eine scheiße gesagt“ und schon fragte mich Kai am nächsten Tag, ob sie das von mir hatte.

Er hatte es mir nicht übel genommen, aber es war faszinierend wie sie alles regelrecht in sich reinsaugte.
 

„Na wenn dein tag heute so anstrengend war, würde ich sagen geht’s ab ins Bett, oder?“

„Aber nur wenn du mir noch was vorließt“

Gab sie gleich protestierend von sich.

Ich hatte einige Bücher von ihr hier, da ich ihr jedes Mal etwas vorlas.
 

„Du weißt doch, ich würde dich nie ohne das ins Land der Träume schicken.“

Sie lächelte glücklich.

Ich liebte es wenn sie das tat. War sie doch schon irgendwie ein kleiner Teil von mir geworden. Auch wenn sie nicht meine Tochter war, fühlte ich mich wie ein zweiter Vater für sie. Woran dies lag, wusste ich selber nicht.
 

Ich half ihr beim Umziehen und ging dann mit ihr in mein Schlafzimmer. Wenn sie hier war schlief sie immer bei mir mit im Bett. So konnte ich sicher gehen das es ihr gut geht. Außerdem konnte ich so besser schlafen.
 

Ich nahm mir ein Buch zur Hand und blätterte etwas darin rum. Bis ich eine geeignete Geschichte fand und anfing zu lesen.

Ich musste gerade Mal zwei Seiten umblättern als die süße Maus auch schon eingeschlafen war. Leise legte ich das Buch bei Seite und deckte sie noch einmal richtig zu.
 

„Schlaf gut süße Prinzessin!“

Flüsterte ich leise und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe ich das Licht aus machte hinausging und die Tür einen spalt offen ließ.
 

Meine Hand führ durch meine schwarzen Haare, und ich begab mich zu meinem Rechner.

Mal sehen was heute so an Emails angekommen war.
 

Hm, ein Haufen Spammails mal wieder, wie immer. Aber sonst auch nichts Wichtiges. Also entschloss ich etwas chatten zu gehen. Damit konnte man sich wunderbar die Zeit vertreiben und interessant war es obendrein auch noch.
 

Ich öffnete die Internetseite und loggte mich ein.

Ich stöberte einige Minuten einfach nur so rum, bis mich plötzlich jemand anschrieb.
 

>Na? Noch so spät wach? <
 

Spät? Es war gerade mal halb elf. Das war doch noch mehr als früh am Abend.
 

>Nun ja, ich würde es nicht als spät bezeichnen. Aber ja<

>Freut mich, störe ich dich? Ich möchte mich wirklich nicht aufdrängen. <

>Nein, nein ich langweile mich gerade etwas. <

>Oh da kann ich aber Abhilfe schaffen! :)<

>Ah ha, na dann leg mal los. <

>Wie kommt es das du Freitagabend nicht gerade dabei bist dich fertig zu machen um weg zu gehen? <

>Keine Zeit. Hast du vor weg zu gehen? <

>Vielleicht…, aber ich würde es vorziehen weiter mit dir zu schreiben ;p <
 

Ähm okay? Wenn er das sagte wird er schon seinen Grund für haben. Ich jedenfalls hätte darauf dann sicher nicht verzichtet. Es fehlte mir. Einfach alle Sorgen und Gedanken hinter mir zu lassen und sich einfach frei zu fühlen. Ich liebte es wenn ich mich auf der Tanzfläche bewegen konnte um einfach einmal abzuschalten. Dabei war ich doch der einzige der das in der Hand hatte. Doch in letzter Zeit hatte ich an Feiern und Party machen nicht gedacht. Ich hatte so viele andere Dinge um mich herum das so was einfach zu kurz kam und nicht in meinen Zeitplan passte. Ich hätte es ändern können. Doch wollte ich es?
 

>Nun, ja ist Feiern nicht interessanter? Als zu Hause vor dem Computer zu hocken und sich mit jemandem zu unterhalten den man eigentlich gar nicht kennt? <

>Nein. Auch wenn es sich vielleicht jetzt ziemlich dumm anhört, aber irgendwie habe ich das Gefühl dich kennen zu lernen. Also versteh das jetzt nicht irgendwie falsch…! <
 

Was meinte der Fremde damit? Gefühl mich kennen lernen zu wollen? Also dies verstand ich beim besten Willen nicht. Aber gut, ich hatte ja immer den Gedanken im Hinterkopf wenn mir irgendwas zu viel werden würde könnte ich jeder Zeit den Computer ausmachen. Dies war eine Sache die ich als positiv sah. Man konnte einfach aus der Unterhaltung raus. Ohne sich eine Ausrede einfallen zu lassen.
 

>Nein ich verstehs nicht falsch. Okay…dann erzähl mir was =) <

>Gut, wo soll ich anfangen? <
 

Die Zeit rannte. Wir unterhielten uns den ganzen Abend, oder besser gesagt die halbe Nacht. Er, mittlerweile hatte ich auch raus gefunden das der Fremde Männlich war, hatte Humor brachte mich zum Lachen. Es tat gut mal wieder einfach so zu Lachen. Kouyou war sein Name, und aus irgendwelchen Gründen sagte dieser Name mir irgendwas, doch den Zusammenhang fand ich nicht heraus. War ja im Grunde auch egal. Ich wollte mich auf die Unterhaltung konzentrieren und mir nicht über irgendwelche sinnlosen Sachen Gedanken machen.

Mein Blick fiel auf die digitale Uhranzeige. Halb vier? Ich musste schleunigst ins Bett. Das schon so spät war hatte ich gar nicht mitbekommen.
 

>Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist halb vier. Denkst du nicht das wir langsam mal Schluss machen sollten? <

>Schon? Mein Gott die Zeit ging ja rum wie im Flug. Natürlich wenn du möchtest. Schreiben wir uns morgen? Oh bzw. Heute =)? <

>Gerne. Na dann, ich wünsche dir eine relativ kurze aber dennoch schöne Nacht. Bis Morgen! Bye! <
 

Ich bekam noch ein kurzes >Bye! < und schloss dann alle Fenster. Mit geübten Mausklicken ließ ich den Computer herunterfahren, während ich mich schon mal meines T-Shirts entledigte und alle Lichter ausmachte. Ich spürte wie sich mein Körper nach Schlaf sehnte. wie meine Glieder schwerer und schwerer wurden, mich fast zu Boden zogen. Ich musste dringen ins Bett.

Im Laufen öffnete ich meine Jeans, schob sie meine Hüften hinab und stieg aus ihr hinaus. Auf meiner Bettseite lang mein großes bequemes Shirt was ich zum Schlafen anzog. Ich bewegte mich nur langsam und leise. Wollte ich doch nicht das die kleine Prinzessin aufwachte, wenn sie gerade so friedlich und süß schlief.

Ich legte mich sachte neben sie, auf die andere Bettseite. Machte das Licht auf dem Nachttisch aus und schloss langsam die Augen. Endlich, endlich nach einem langen anstrengenden Tag liegen.
 

Ich wolle nur noch Schlafen.
 

********

End oft Chapter~

Kommentare helfen mir oft um mich zu verbessern ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Akii
2008-07-13T13:51:32+00:00 13.07.2008 15:51
Jojoooooo Dude~ xD

Ich mag es das du die Konversationen so schön dick schreibst xD
Damit kann ich schneller lesen xD
Warte schon aufs nexte chap v.v
Von:  Naranu
2008-03-06T12:28:53+00:00 06.03.2008 13:28
Hi
Der Anfang der Story gefällt mir sehr schön. Es ist sehr harmonisch und ruhig. Das Benehmen von Uruha und Aoi finde ich auch sehr süß.
Was deinen Schreibstil angeht finde ich es sehr gut. Fand es sehr angenehm die Story zu lesen.
Warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung
lg Naranu


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