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Ich weiß nicht (ob es Liebe ist)

Ich hab dir nie gesagt dass du mir fehlst
von

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Frustration

Rod kam gerade mit Claudia vom Frauenarzt wieder. Sie war jetzt schon im vierten Monat und man sah schon ihren kleinen Bauch. Die beiden wussten noch nicht, was es werden würde und eigentlich wollte Claudia das auch nicht wissen. Sie ließ sich gerne überraschen. Aber es ging dem Baby gut und das war erst mal das Wichtigste. Jetzt waren sie noch auf dem Weg zu einer Wohnungsbesichtigung. Claudia hatte darauf bestanden, nicht mehr länger bei Farin zu wohnen. Ihr war es allmählich peinlich geworden, sich bei ihm durchzufuttern. Sie wusste zwar, dass Farin das Geld allemal hatte, aber dennoch wollte sie das nicht. Es ging ihr einfach um’s Prinzip. Was Rod anging. Er hatte Farin zwar gesagt, er würde sich auch ein kleines Apartment suchen, aber eigentlich wollte er gar nicht. Es gefiel ihm, bei Farin zu wohnen. Morgens standen sie zusammen auf und frühstückten meistens auch zusammen. Sie besuchten Bela und hatten Spaß. Ausserdem konnte Rod sich so immer um Claudia kümmern, weil sie immer im Zimmer nebenan schlief und so konnte er Nachts ohne Vorwürfe einschlafen. Sie hielten vor einem gut aussehendem Mehrfamilienhaus. Die beiden stiegen aus und Claudia schaute das Haus strahlend an. „Das sieht doch ganz nett aus.“; meinte sie und ging auf die Tür zu. „Ähm, welche Klingel war es noch mal?“, Fragte sie ihren großen Bruder. „Die Oberste.“, Antwortete er. Und schon wenige Sekunden, nachdem sie geklingelt hatten, war ein Summen zu hören und sie konnten die Tür öffnen. Claudia schritt voran und Rod folgte ihr, während er mit kritischem Gesichtsausdruck, schon ein mal den Hausflur inspizierte. Ja, das ging schon einigermaßen. Ganz oben angekommen, erwartete sie bereits ein Mann, der sich als „Herr Kowalski“ vorstellte. ‚was für ein schrecklicher Name.‘, dachte Rod sich nur, als er ihm die Hand reichte. Nun zeigte der Mann ihnen die Wohnung. Sie war wirklich schön. Sehr hell, geräumig und mit genug Platz. Und das allerbeste war die Dachterrasse. Ja, das schien die perfekte Wohnung zu sein. Fünf Zimmer, in denen sich Claudia austoben konnte, eine riesige Küche und ein Bad mit Badewanne und genug Platz für alles, was so ein Baby mit sich bringen würde. Als sie sich gerade die Küche genauer ansahen, klingelte Rods Handy. Er versuchte es zu ignorieren und als es ein weiteres mal klingelte, drückte er Bela einfach weg. Herr Kowalski schaute ihn schon ein wenig entnervt an, also schaltete er das Handy vorerst ab. Rod wusste, dass Bela heute entlassen wurde und dass sie wahrscheinlich feiern würden, aber Bela konnte sicherlich auch mal eine halbe Stunde oder so warten. Genau diese halbe Stunde später war der Mietvertrag schon unter Dach und Fach. Claudia hatte Zweifel gehabt, ob sie sich das wirklich leisten konnte, aber Rod hätte so oder so darauf bestanden, wenigstens die Wohnung zu bezahlen, also war auch das kein Problem mehr. Sie verabschiedeten sich also so gegen halb sieben und fuhren erst mal zurück zu Farins Haus. „Feiert ihr heute noch?“, Fragte Claudia auf der Fahrt dorthin. Rod antwortete: „Ja, ich denke schon. Ich werd gleich mal Bela anrufen. Wahrscheinlich ist er schon mit Farin irgendwo einen Trinken, oder so.“ Bei dem Gedanken, dass sie ohne ihn feierten, bekam Rod schlagartig schlechte Laune. Er wollte auch bei Bela sein. Das erste mal seit Monaten mit ihm feiern. Er wollte endlich wieder so richtig die Sau raus lassen mit ihm und statt dessen saß er jetzt wahrscheinlich mit Farin in irgendeiner Bar und feierte mit ihm. Aber er konnte ihm Bela keine Vorwürfe machen, schließlich hatte er versucht ihn zu erreichen. Und das war auch das Erste, was Rod tat, nachdem sie das Haus betreten hatten. Er schnappte sich sein Handy, machte es wieder an und rief Bela direkt mal an, aber es ging keiner ran. Ein wenig genervt versuchte er es danach bei Farin auf dem Handy. Irgendwo im Wohnzimmer hörte er es dann auch klingeln. „Echt schlau Farin!“; brummte er und versuchte es ein weiteres mal bei Bela. Es ging wieder keiner ran. Ziemlich frustriert ging er ins Wohnzimmer, holte sich eine Flasche Bier (Farin hatte seit neustem Bier im Haus, schließlich hausten Claudia und Rod hier nun schon seit einiger Zeit) und setzte sich in einen Sessel. Zwei Minuten später kam Claudia mit einem Tee in den Händen rein und setzte sich auch in einen der kuscheligen Sessel. „Und, wann geht’s los?“, Fragte sie und nippte an ihrer Tasse. Rod zuckte nur mit den Schultern. „Was weiß ich denn?“, brummte er. „Häh? Wieso? Haste denn nicht mit Bela gesprochen?“, fragte sie ihn verdutzt. Rod schüttelte den Kopf. „Ne, der werte Herr muss ja nicht ans Telefon gehen! Und Farin hat sein Handy schlauerweise zu Hause gelassen.“ Claudia seufzte. „Ja, das sit echt ein bisschen scheiße. Aber die melden sich bestimmt gleich noch.“, meinte sie und fügte mit einem Blick auf die Uhr hinzu: „Es ist ja noch nicht mal sieben.“ Rod nickte und zwang sich ein Lächeln auf. „Jaah!“, meinte er nur und trank einen großen Schluck von seinem Bier. Aber bis am nächsten Morgen um sieben sollte er auch nichts mehr von seinen beiden Freunden gehört haben.



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