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Beyblade Guardian - Staffel 1

Love between a cursed Life
von

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Klagegesang

Zum Thema: Glaube und Religion

Ich selbst bin auch recht gläubig (wer hät´s gedacht?), allerdings sind solch überkandierte Pfarrer meine Todfeinde und unterstütze das Glaubensbild der Kirche nicht (erinnert ein wenig an Jan Hus).

Für den kursiven Text hab ich extra meine Bibel aus dem Schrank geholt und war fasziniert von der zwei Zentimeter hohen Staubschicht xD Mir kam anfangs, als ich Tala´s Sinnbild über Gott und Leid schrieb tatsächlich die Geschichte von Hiob in den Sinn und benutzte sein Klagegebet für den Teil (der mal wieder in größter Eile entstand), daher auch der Titel. Ja, ich bin unkreativ :3 (Über das Ende war ich aber erfreut. In Reli hatte ich nur gelernt, wie Satan und Gott die Wette abschlossen und Hiob leiden musste. Von dem Happy End, dass Gott ihn von seinem Leid erlöste und ihm alles, was er verloren hatte wiedergab (und zwar doppelt), hat mir keiner was erzählt. Irgendwie typisch Kirche Oo)
 

- Klagegesang
 

„Hey Leute!“ „Ray! Alles wieder klar bei dir?“, fragten wir Ray und strahlten über das ganze Gesicht, als der Chinese aus der Empfangshalle des Krankenhauses trat und zu uns nach draußen kam. Wir alle, die Bladebreakers und der jüngste Teil meiner Familie war gekommen um ihn abzuholen. Er hatte noch einen Grips am linken Arm, aber ansonsten sah er wieder topfit aus.

„Alles wieder okay. Die White Tigers sind heute Morgen noch da gewesen und haben sich verabschiedet, ehe sie wieder nach China fliegen. Und mein Arm braucht noch ein, zwei Wochen, dann ist er wieder so gut wie neu. Aber irgendwie scheint ihr mir ein wenig deprimiert“, stellte der Chinese fest und verkniff mir mit aller Macht ein lautes Seufzen. Man könnte machen was man wollte, doch Ray konnte man nur schwer an der Nase herumführen.

„Es geht um die Demolition Boys, stimmt´s?“, fragte Ray und wir alle nickten. „Boris ist uns entwicht. Und wir kommen nicht einmal mehr in die Nähe der Abtei“, erklärte Kenny traurig. „Überall lauern Dämonen herum und Personal versperrt den Weg für Unbefugte. Ich glaub, nicht mal ein Floh würde da unbemerkt reinkommen.“

Und bei dem Gedanken, dass die Demolition Boys immer noch an diesem scheußlichen, gottverlassenen Ort waren kränkte mich und ein kalter Schauer fuhr mir den Rücken runter.

Wir machten uns zu Fuß wieder auf den Weg, doch sagte keiner etwas, die Stimmung war ein wenig erdrückend. Dies passte Max, Tyson und Ayako, die ja unsere Optimisten waren, nicht sonderlich und die drei fassten sich den Entschluss, etwas Freude aufzubereiten.

„Hey, jetzt lass das Trübsal blasen. Vielleicht geht es ihnen ja doch besser, wie du denkst. Außerdem untersucht Mr. Dickenson das alles schon seit langer Zeit. Sie werden ein Haufen Beweise haben und bald werden die Behörden den Laden dicht machen“, meinte Tyson selbstbewusst. „Vergisst du da nicht eine Kleinigkeit? Wenn da en Haufen Menschen mit Schusswaffen, ein Gebäude stürmen, dass voller Mutanten, Untoten, Dämonen und Irrer ist... Was glaubst du wie das endet?“ „Ich hass es, wenn du so verdammt pessimistisch bist, weißt du das?“ „Ich bin nicht pessimistisch, sondern realistisch!“, verteidigte ich mich selbst. „Wäre uns neu“, meinte Teru. „Wer hat dich denn gefragt? Ich mach mir halt auch meine Gedanken um...“ „Tala!“, rief Max plötzlich auf. „Ja, um den jetzt nicht unbedingt aber...“ „Nein, ich meine, er steht da vorne!“ „Hö? Echt?“, fragte ich und schaute gerade aus. Und da wirklich Tala. Er schnaufte und hatte sich erschöpft gegen die Wang gelehnt.

Die bemerkte aber keiner von uns so richtig, wir liefen nur, arglos wie wir eben waren zu ihm hin und riefen immer wieder nach ihm.

„Tala! HEY, Tala!!“, riefen noch einmal ganz laut und blieben neben ihm stehn. Der Rothaarige schaute aber erst einige Zeit später auf, wirkte erst überrascht und dann ein wenig desinteressiert.

„Ich sehe dumme Menschen...“ „Hö? Echt jetzt?“ „Kisa, ich glaub, der meint uns“, erklärte Seiji etwas verwirrt über Tala´s Reaktion. „I wo, wir sind doch nicht blöd.“ „Ich würde lieber mal wissen, was unseren Schlauberger hierher bringt. Hast du mal wieder was ausgefressen?“, fragte Kai mit verschränkten Armen vor der Brust, doch Tala grinste nur. „Wie kommst du denn darauf? Darf man nicht mal mehr en Spaziergang machen? Mir geht´s bestens!“ „DA! Schnappt ihn euch!“, riefen ein paar Männer, die gerade in dem Moment um die Ecke kamen und dabei auf Tala zeigten. Laut den Uniformen Wachen aus der Abtei und jeder von uns konnte Tala laut fluchen hören, als auch er sie sah.

„Und du bist sicher, dass du keine Probleme hast? Sieht nämlich grad nicht gut für dich aus“, sagte Kai gehässig, aber Tala knurrte nur. „Alles in Ordnung... Ich hab alles unter Kontrolle.“ „Sieht aber net so aus, Rotfuchs“, meinte Teru und hielt schon seinen Stein in der Hand. „Die Typen sind doch Ghouls. Also wär es am besten, wenn wir sie gleich erledigen.“ „Aber doch nicht hier!“, protestierte Kenny. „Wenn das einer merkt!“ „Dann können wir unsere Bitbeasts auch vergessen“, sagte Max verzweifelt. „Und was dann?“, fragte Tyson, während die Ghouls auf uns zu kamen. Wir dachten daran wegzurennen, bis ein Auto neben uns anhielt und die Fahrertür aufgeschlagen wurde.

„Hat wer en Taxi bestellt?!“, grinste der Fahrer uns an, der sich überraschenderweise als Yochel, meinen besten Kumpel rausstellte.

„Y... YOCHEL?!“, schrieen einige von uns auf. „Wie kommst du hierher?!“ „Später. Steigt ein, Kiddies!“, forderte er uns auf und wir stiegen reihenweise ins Auto. Tala weigerte sich erst, wurde aber von Tyson und Teru ins Auto gequetscht. Kaum war die Tür zu schon trat mein braunhaarige Freund aufs Gas. Nur wurden wir unsere Verfolger nicht los.

„Sag mal, sind das Roboter oder was?! YOCHEL, MACH SCHNELLER!!! Wir müssen die los werden!!“, schrie Teru wild herum und quetschte sich auf den Beifahrersitz, wo aber schon Max saß. „Das Baby hat aber leider net mehr drauf!“ „Wieso hast du überhaupt en Auto? Du bist siebzehn, du dürftest net mal en Führerschein haben!!“, stelle ich fest. „Den hab ich mir von nem Kumpel geliehen und seine Karre dazu.“ „DU HAST WAS?!?!“, schrieen wir alle entsetzt. „Hey, take it easy! Ich weiß, was ich tu, ich hab das oft genug im TV gesehen“, meinte er ganz gelassen, fuhr scharf um eine Kurve, so das wir alle zur Seite kippten. Wenn das nicht schon genug war, fuhr er über eine rote Ampel.

„DU IDOT!!! DIE AMPEL WAR ROT!!!“, schrie Tyson. „Tz! Was is schon ne Ampel?! Mir machen diese Typen mehr Sorgen! Ich kann die net abschütteln. Was sind en des für welche?“ „FRAGT NET! FAHR!!“, keifte ich ihn an und flog zurück auf den Rücksitz, als Yochel plötzlich in den Rückwärtsgang schaltete. Der Wagen sauste an unseren Verfolgern vorbei und fuhr schließlich wieder vorwärts in die nächst gelegenste Straße rein.

Wie Yochel es schließlich zu unserem Hotel geschafft hatte, war mir schleierhaft, aber auch egal, die Hauptsache war, das wir erst einmal dort waren. Doch sicher waren wir immer noch nicht, vom anderem Ende der Straße kamen diese grotesken Kerle wieder angerannt, mit einer Geschwindigkeit, die jeden Sprinter vor Neid erblassen werden würde.

Panisch packten wir Tala und denn noch immer ahnungslosen Yochel und zerrten sie ins Hotel. Und auch, wenn unsere Verfolger vor der Eingangstür inner hielten, trauten wir uns kaum zurückzuschauen, aus Angst, sie würden uns doch kriegen. Erst als wir in unser Zimmer rannten und Kenny, nachdem wir alle im Zimmer waren die Tür zuschlug fühlten wir uns vollkommen sicher.

„Sind wir sie los?“, fragte Kenny außer Atem. „Ich hoff es“, antwortete ich erschöpft. „Oh Gott, dass ist doch asozial.“ „Was haben sich die den in den Kaffee gekippt? So schnell wie die kann doch kein normaler Mensch rennen“, sagte Yochel und schnaufte vor Erschöpfung. Wie Recht er doch hatte.

Doch augenblicklich fielen unsere Blicke wieder auf Tala. Er kniete auf dem Boden und schnaufte ununterbrochen.

„Hey, Tala. Alles okay bei dir?“, fragte Max vorsichtig, doch der Rotschopf schlug seine Hand weg. „FASS MICH NICHT AN!!! Was fällt euch überhaupt ein, mich einfach gegen meinen Willen hierher zuschleppen?“ „Entschuldige, aber wir wollten dir nur helfen!“, protestierte mein Cousin. „Du könntest wenigstens so tun als hättest du Benehmen und »Danke« zu deinen Rettern sagen!“ „Rettern? Eher Kidnapper!“ „Und ich finde, du bist de letzte, der ne Predig über Benehmen halten sollte, Teru!“, meinte ich. „Ach komm, du bist auch net Mutter Teresa.“ „SAG DAS NOCH MAL!!!“ „NEEEEEEEEIIIIIN!!!“, schrie er auf, als ich ihn wütend ansprang. Ayako versuchte dazwischen zu gehen und uns irgendwie auseinander zu bekommen. Seiji schüttelte nur fassungslos den Kopf – er war diese Szenarien ja auch net gewohnt – und die Jungs hielten sich raus. Sie wussten schließlich, was gut für sie war. Yochel lächelte. Er hatte schon immer eine Schwäche für unsere Gezicke gehabt und liebte unser Gebrüll.

Ayako schaffte es schließlich uns auseinander zu bekommen und darauf fiel mein Blick auf Kai, er leicht schmunzelte. Offensichtlich fand er es genauso amüsant wie Yochel (was auch das einzige war, worin die beiden sich ähnlich waren).

„Was zum...“, murmelte Tala nur entsetzt und wisch von mir und Teru weg, ließ uns dabei aber nicht aus den Augen, bis er neben Kai stand. Mittlerweile war sein Schmunzeln verschwunden und hatte sich zu einer genervten Miene verzogen.

„Weißt du, Kai“, fing Tala an. „Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, warum du dein Team erlassen hast. Ich dachte ja echt, es sei nur wegen Black Dranzer... Wie man sich irren kann.“ „Das Leben ist eben voller Überraschungen, nicht wahr?“, meinte Kai zynisch. „Und weißte du was? Ich hab auch eine Überraschung für dich.“ „Mach Sachen“, meinte Tala nur gelassen, doch schaute auch er stutzig, als Kai und alle, abgesehen von Tala nach draußen schleppte. Und schließlich, als nur noch Tala im Raum stand und verwirrt dreinschaute, knallte der Grauhaarige die Tür zu und schloss sie ab.

„Hey, was... KAI!!!! MACH DIE TÜR AUF!!!“, schrie Tala und hämmerte wie wild gegen die Tür. „Vergiss es. Wenn uns die Dämonen mit dir sehn, haben wir nur wieder den Ärger am Hals. Du bleibst hier, bis wir wissen, was wir mit dir machen!“ „KAAAAAI!!! DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!!! DU AAAAAAARSCHLOOOOOOCH!!! ICH BRING DICH UUUUUUUM!!!“ „Findest du das nicht etwas... mies?“, fragte Kenny schüchtern. „Er braucht ne Auszeit. Der ist fast schon so en Katastrophen-Magnet wie Kisa.“ „BITTE?!“, fragte ich empört und wütender, doch wurde das von Tala´s Gebrüll locker überhört. Yochel lachte.

„Der hat ja en ziemliches Organ. Hätte nie gedacht, dass es jemand gibt, der noch lauter schreien kann als Suzuki.“ „Ob der sich wieder beruhigt“, fragte sich Max skeptisch. „Lass ihn einfach. Spätestens in ner Viertelstunde hat er keinen Bock mehr“, antwortete der Grauhaarige. „Und wo sollen wir unterkommen, Herr Superschlau?“, fragte Tyson. „Im Nachbarzimmer oder? Eure Eltern sind ja eh wieder unterwegs, oder irre ich mich?“, fragte Seiji. Teru und ich antworteten nur mit einem Kopfschütteln. Wir gingen ins Nachbarzimmer. Tatsächlich war niemand von den Erwachsenen hier. Seit dem Finale liefen die Verhandungen gegen Biovolt auf Hochtouren. Sie hatten sich sofort wieder aus dem Staub gemacht, zusammen mit Mr. Dickenson. Wahrscheinlich waren sie kurz hier um alles zu besprechen und sind dann verschwunden – mal wieder ohne was zu sagen. Typisch.

So saßen wir schließlich im Kreis und einige fielen über die Teekanne her, die anscheinend von unseren Eltern vergessen wurden, während wir Tala´s Gebrüll lauschten

Und haargenau fünfzehn Minuten später herrschte Stille.

„Er hat aufgehört“, sagte Tyson überrascht. „Kai hatte tatsächlich Recht.“ „Unterschätze nie meine Forschungsergebnisse.“ „Sind die auch der Grund dafür, dass du ihn eingesperrt hast?“, fragte Seiji vorsichtig. „Das war, damit wir sicher sind... Diese Typen sind ja nur hinter ihm her, net hinter uns. Wenn der immer bei uns rumhängt wie eine Klette, haben wir bald keine Ruhe mehr. So können wenigstens Zeit schinden.“ „Und er geht dir nicht auf die Nerven, gell?“, fragte Tyson etwas gehässig. „Das auch.“ „Wer waren die Typen überhaupt, ich weiß es jetzt immer noch nicht“, sagte Yochel und starrte jeden von uns an, doch versuchten wir alle seinen Blicken auszuweichen, woraufhin er zu schmollen anfing. „Tz. Und dafür fahr ich extra hierher.“ „Wir können ihn auch nicht da halten wie eine Art Hamster. Außerdem, was sollen wir den Erwachsenen sagen?“ „Am besten gar nichts!“, antwortete Ray meiner Cousine. „Wir müssen bei der Sache auch an Tala denken. Ich hab ja keine Ahnung, wie viel Tala von dem allen weiß, aber wir müssen ihn ja nicht unbedingt noch damit belasten.“ „Könntet ihr mal aufhören mich zu ignorieren?!“ „Aber ihn einzusperren finde ich trotzdem nicht gut.“ „Da hat Kenny Recht!“, stimmte ich ihm zu. „Unkraut vergeht nicht. Tala wird´s überleben“, meinte Kai nur. „Darf ich ihm wenigstens en Tee bringen? Auch ein Hamster braucht was zum überleben.“ „Mach, was du nicht lassen kannst“, sagte Kai, doch war ich schon weg, mit der Teetasse in der Hand. Mit dem Schlüssel schloss ich die Tür auf, setzte ein nettes Lächeln auf und trat ein.

Tala saß allerdings nur ruhig auf dem Bett; schmollte und saß mit dem Rücken zu mir. Zwar schaute er kurz über die Schultern, sprach aber nicht mir mit.

„Ich seh, du bist noch sauer...“, stellte ich wenig überrascht fest, lächelte aber und reichte ihm die Tasse. „Aber Kai hat vielleicht net ganz unrecht. Fürs erste bist du und auch wir sicher. Und mit der Zeit verstehn wir uns sicher. Die Jungs sind alle voll nett, wir werden sicher gute Freunde.“ „Tz... Also wirklich...“, schnaufte Tala geistesabwesend. Als wir Blickkontakt hatten, versuchte ich weiterhin zu lächeln, auch wenn ich nichts verstand.

„Ähm, was meinst du..?“ „Echt, was findet Kai an so einer wie dir?“ „Was soll das bedeuten »so einer«?!“, fragte ich leicht wütend. „Er hätte sich zu Beispiel eine mit mehr Grips angeln können, die dazu weniger nervt, statt immer ihre Klappe aufzureißen und glaubt, dass alle Leute einen Zuckerwattekern unter ihrer rauen Schale hätten. Ne richtige Frau, statt so einer nervigen Göre, wie dir“, erklärte Tala und ich selbst schluckte bei den harten Worten. Dann fasste sich der Rothaarige an die Stirn und schüttelte mit dem Kopf.

„Gott im Himmel, wieso bin ich es immer, der auf solche Leute treffen muss?“ „Sag mal, Tala… Bist du eigentlich gläubig?“, fragte ich naiv. Ich hoffte auf eine schnelle Antwort, doch schien sich die Stille ins Unendliche zu ziehen. Es dauerte, bis Tala über seine Schultern zu mir blickte.

„Wie.. Kommst du darauf?“ „Das war eigentlich ne spontane Frage. Aber wenn wir schon dabei sind. Ich mein, jeder hat doch mal an Gott geglaubt und wenn´s als Kleinkind war. Und ich würde gern wissen, ob du das immer noch tust“, erklärte ich lächelnd, hingegen Tala´s Gesicht immer finsterer wurde. „Natürlich nicht! Als ob ich mir Gedanken über irgendwas machen würde, was fernab jeder Logik ist, dazu überhaupt nicht bewiesen, wenn nicht ganz erfunden?“ „Aber... Ich bin doch ein Engel. Zwar nur ein Halber, aber bin ich deswegen zur Hälfte erfunden? Ich selbst kenn auch echte Engel und die bilde ich mir garantiert net ein! Soviel also zu deiner Logik“, meinte ich, klang dabei etwas eingebildet, doch setzte mein schlechtes Gewissen ein, als Tala wieder verstummte.

„He, das war net persönlich“, lachte ich. „Ich hab nix gegen Atheisten. Ich spinn nur immer etwas rum und kann mir die Wahrheit nur schwer verkeifen.“ „Schon gut. Denk und glaub was du willst. Mich interessiert es nicht. Gott, Himmel, Hölle, das alles ist und bleibt nur eine Lüge der Menschheit!“ „LÜGE?!?! ICH HÖR WOHL SCHLECHT!!!“, schrie ich empört auf. „Was fällt dir überhaupt ein hier den Superschlauen raushängen zu lassen?! Als ob du die Weisheit mit Löffeln gefressen hättest, um Gott als Lüge hinzustellen!! Glauben ist eine Sache, aber ich lass mich net von so nem Klugscheißer wie dir als dumm hinstellen! Beweis lieber das Gegenteil, ehe du so eine Behauptung in die Welt setzt, zumal ich ein lebender Beweis bin!!“ „Ach, soll ich lieber tagein, tagaus in der Kirche hocken und meine Zeit mit rumkriechen und Hände falten vergeuden, so wie du?“, sagte er zynisch. „Ich geh aber net in die Kirche. Ich krieg gerade mal das »Vater Unser« zusammen.“ „Es geht ums Prinzip! Auch wenn ihr offensichtlich echt seit, seh ich keine Grund meine Meinung über euch Pack zu ändern. Soll ich etwa an so was glauben?! An Engel, die nur danebenstehen, wie unschuldigen Leuten Leid zugefügt wird?! An einen Gott, der nichts tut, wenn Kinder um Hilfe schreien?! Daran soll ich glauben?!“ „Du...“

Die Erkenntnis kam spät, es dauerte, bis ich es begriffen hatte, daher sprach ich auch sehr langsam. Ich hielt es anfangs für absurd, doch wie länger ich darüber nachdachte, um so wahrscheinlicher wurde es.

„Du warst das! Du warst das Kind in meinen Träumen. Der kleine Junge, der immer um Hilfe gerufen hat.“ „Sieh an. Meine Rufe hat ja doch jemand gehört. Jahre zu spät, aber es ist besser als gar nichts. Hiob hatte ja auch tagelang im Dreck gesäßen, bis dieser feige Hund, der sich Gott nannte blicken ließ. Ich dachte ja, bei einem Kind würde eher etwas in Bewegung setzen... Schien mich ja geirrt zu haben. Hat einfach zugesehen wie kleine Kinder zu Maschinen wurden, ohne eigenen Willen. Normalerweise hätte er die Abtei in Schutt und Asche verwandeln sollen, wenn er doch so barmherzig ist. Ein toller Gott ist das, der einem überhaupt net hilft!!“ „Halts Maul...“, knurrte ich. Meine Finger verkrümmten sich, die Tasse in meiner Hand zitterte, bis ich sie Tala schließlich entgegenwarf. Dieser aber wich aus und das weisse Porzellan zerschälte an der Wand.

„DU VERDAMMTER ARSCH!!! Tust so stark, dabei quengelst du rum wie so en dummes Kind! Gott hat dir also net glei geholfen!! NA UND?! Es gibt genug Leid auf der Erde, also tu net so, als seiest du das einzige Opfer!! Leid gehört zum Leben wie Freude und man muss lernen das zu überwinden, anstatt sich in den Dreck zusetzen und rumzuheulen! Gott hat keine Schuld, du bist selber dran Schuld wenn du net in der Lage bist alleine auf die Beine zu kommen!!“ „DU SCHNEPFE HAST LEICHT REDEN!!!“, schrie Tala mich schließlich an und zog mich an sich, indem er mich am Kragen packte. „DU WEIßT NET, WAS WIR ALLE ERLEBT HABEN!!! DU WEIßT NICHT WIE ES IST, EINGESPERRT ZU SEIN!!!! DU VERSTEHST ÜBERHAUPT NIX!!!“ „ICH VERSTEHE MEHR ALS DU DENKST!!!“, schrie ich zurück und riss mich von ihm los. „Wir haben alle Leid erlebt und sind immer wieder hochgekommen! Wir haben uns alle durchgeschlagen, auch ich und hab immer an Gott geglaubt. WEIL ICH GEKÄMPFT HABE, BIN ICH WEITERGEKOMMEN!!!! UND WENN DU AUCH NICHT ENDLICH LERNST ZU KÄMPFEN, WIRST DU EWIG AUF DER STRECKE BLEIBEN, DA HILFT DIR AUCH KEIN ENGEL UND KEIN GOTT MEHR!!!!“

Auch wenn ich überzeugt klang, hab ich beim Schreien gezittert. Tala´s Augen funkelten vor Wut und ich wartete darauf, dass er mit der Hand ausholte um zuzuschlagen.

Doch es geschah nichts, er starrte mich nur weiter hasserfüllt an.

Die Sekunden vergingen, dann drehte ich mich schließlich um und schaute den Rotschopf noch mal an, als ich die Klinke in der Hand hielt.

„WERD ERWACHSEN!!!“, brüllte ich ihm nach und knallte die Tür hinter mir zu, ging aber noch mal zurück um sie abzuschließen, wobei ich nicht dachte, dass Tala noch ans Flüchten denken würde. Wütend schritt ich wieder ins Zimmer zurück, wo noch immer mein Team war.

„He, Kisa, wie geht´s Ta...“ „SPRICH DIESEN NAMEN NET AUS!!!“, brüllte ich Tyson ins Gesicht und verschwand auf den Balkon. Ich war so wütend, dass ich gegen das Geländer schlug und kaum den Schmerz spürte, obwohl meine Hand leicht rötlich wurde. Mein Puls raste und mir wurde eiskalt und schwindlig.

„Was en Idiot. Der hat doch keine Ahnung... Und ich hab Fieber... Scheiß Fluch“, sagte ich zu mir selbst und senkte den Kopf. Der letzte Rest meines Steines hielt ich fest in meiner Hand.

„Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe,... Gott ist Liebe, hab ich Recht, Papa?“...
 

Warum gibt Gott den Menschen Licht und Leben, ein Leben voller Bitterkeit und Mühe? Sie warten auf den Tod, doch der bleibt aus. Sie suchen ihn viel mehr als alle Schätze. Sie freuen sich auf ihren letzten Hügel und jubeln beim Gedanken an ihr Grab.

Wohin mein Leben führt ist mir verborgen, mit einem Zaun hält Gott mich eingeschlossen.

Nur unter Stöhnen esse ich mein Brot, mein Klagen hört nicht auf, es fließt wie Wasser. Hab ich vor etwas Angst, so trifft es mich. Wovor ich zittere, dass kommt bestimmt.

Ich habe keinen Frieden, keine Ruhe, nur Plage über Plage fällt mich an.
 

„Leute, wir haben en Problem!“ „Der Kaffee ist leer?!“, fragte ich entsetzt, als wir allesamt am Frühstückstisch saßen. Nur Tyson hatte noch gefehlt, denn er war noch mal aufgesprungen – wenn nicht gerade freiwillig – um Tala zu holen und um mir bei meinem täglichen Kaffeekonsum zu helfen.

„Nee, Kaffee haben wir noch genug.“ „Da bin ich aber erleichtert“, meinte ich zufrieden. „Das Problem ist... Tala ist weg.“ „WAS?!?!“, schrieen wir auf, Seiji verschluckte sie dabei an seinem Morgentoast. „Als ich vorhin das Zimmer aufgeschlossen hab, war das Fenster offen und die Bettlaken hingen raus. Bestimmt is er in aller Frühe rausgeklettert.“ „In einzusperren war also doch keine gute Idee“, meinte Max schlüssig. „Euer Freund scheint es ja echt dick hinter den Ohren zu haben“, lachte Yochel auf, doch warf ich ihm nur wütende Blicke. „Unser Freund? Der rothaarige Idiot weiß bloß net, was gut für ihn ist.“ „Rothaariger Idiot? Ihr redet doch nicht etwa von mir, oder?“, sagte mein Onkel belustigt, da dieser plötzlich hinter uns stand. Wir lachten nur und schüttelten heftig mit dem Kopf, denn niemand von den Erwachsenen wusste, dass wir Tala hergeschleift hatten und ihm in unserem Zimmer versteckt hielten.

„W-W-Wo sind dann Ma und Serenity, Paps?“, fragte Teru erschrocken. „Noch bei Mr. Dickenson. Wir planen einen Frontalangriff auf die Balkov Abtei.“ „Ach? Ist das wieder einer eurer Wächterpläne?“, fragte Yochel ganz erstaunt und erst jetzt bemerkte mein Onkel das er, der ja eigentlich gar nichts von uns wusste sollte, auch noch dabei war. Wir anderen warfen meinem Kumpel verwirte Blicke zu.

„Was? Ich bin net blöd, man merkt doch, dass bei euch was faul ist. Und die Klischees treffen auch zu. Misaki is blond, Ayako blauäugig, die Rübe nervig…” „Hey!“ „Und du...“, erklärte Yochel weiter, doch blieb er bei Seiji hängen. „... bist mir immer noch unbekannt, aber bei dir finden wir sicher auch was.“ „Habt ihr mir nicht erzählt, der sei hohl?“, fragte Seiji verwundert Teru. „Is er auch, der tut nur so.“ „Hey, Herr Misaki. Erzählt mir mal lieber was Sie und Tantchen wieder ausgeheckt haben und was diese Balkov Dingens böses ausheckt“, forderte Yochel meinen Onkel auf und zündete sich eine Zigarette an. Das Wort „Tantchen“ im Bezug auf meine Mutter zu hören klang immer wieder seltsam. Ich wusste nicht genau, was zwischen seinen und meinen Eltern lief, doch hatten sie sich anscheinend sehr gut gekannt.

„Also, folgendes...“, begann mein Onkel Yochel zu erklären und kaum zwei Minuten später hatten sie sich ineinander verquatscht. Irgendwann machte Yochel merkwürdige Handzeichen hinter seinen Rücken, anscheinend um uns zu zeigen, das wir verschwinden sollten, damit Sato nichts merkte. Langsam stand einer nach dem andere auf und verschwand nach draußen, Kai und ich waren die letzten. Er hatte anscheinend keine Lust, da wir ja nach Tala suchen wollten, doch ich drängt ihn schließlich dazu und wir eilten dem Rest nach, während Yochel meinen Onkel weiter ablenkte. Und da sollte einer von uns noch einmal behaupten, er wäre hohl.

Draußen wartete noch Seiji auf uns und führte uns dann hinter das Hotelgebäude, wo der Rest schon stand und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, um auf die Bettlaken zu schauen, die aus dem Fenster hingen.

„Was meint ihr, wie lange ist der schon weg?“, fragte Max, als er zum Fenster raussah und zuschaute, wie sich die zusammengeknoteten Laken im Wind hin und her bewegten. „Bestimmt ne ganze Weile“, antwortete unser Teamkaptain. „Ich kenn diesen Kerl, er ist leidenschaftlicher Frühaufsteher. Selbst an Sonn- und Feiertagen steht er um fünf auf. Bestimmt hat er sich es noch im Bett gemütlich gemacht und ist gleich nach dem Aufstehen getürmt.“ „Das heißt, der Kerl ist wahrscheinlich schon über alle Berg!“, schlussfolgerte Teru daraus. „Nicht unbedingt. Vergiss nicht, Bruder, die Typen von der Abtei suchen ihn immer noch, daher wird er auch nicht gelassen durch die Straßen spazieren“, erklärte Ayako. „Sicherlich hält er sich versteckt, wenn nicht sogar in der Nähe.“ „Wenn wir ordentlich suchen, finden wir ihn.. vielleicht...“, meinte Max, auch wenn für einen kurzen Moment sein Optimismus wich und Kai genervt schnaufte. „Ahr, Tala dieser Schwachkopf...“, knurrte er schließlich. „Wer weiß wo der steckt.“ „Suchen wir ihn, eine andere Wahl haben wir sowieso nicht“, schlug Ray vor. „Na gut, Kai und ich gehen hier lang!“, sagte ich entschlossen wie spontan, packte den Grauhaarigen an der Hand und rannte sofort mit ihm weg, ohne irgendwas mit den anderen besprochen oder durchdacht zu haben.

Doch auf diesen Gedanken kam ich erst einige Minuten und Meter weiter.

„Tut mir Leid!“, jammerte ich, als ich in Kai´s wütendes Gesicht sah. „Ich hab schon wieder nicht nachgedacht.“ „Macht nichts. Mittlerweile gewöhnt man sich dran. Ich find´s sogar lustig.“ „Du lachst aber nicht.“ „Aber in meinem Inneren lache ich.“ „Lass deinen Sarkasmus ruhen. Suchen wir erst Tala“, sagte ich nervös und schaute die Straße immer mit den Augen ab, mit den Händen in meiner Jackentasche. Bis Kai eine herauszog und sie festhielt, während er mich ansah.

„Wieso machst du dir eigentlich so viel Sorgen um den?“ „Kai, wir können ihn doch nicht da draußen rumstreunen lassen. Vor allem nicht wenn diese Dämonen da rumlaufen.“ „Du benimmst dich, als wärst du seine Mutter. Tala ist ein großer Junge, er kann sogar schon allein aufs Töpfchen. Er kann auf sich aufpassen.“ „Das find ich nicht lustig!“, meinte ich beleidigt und dann liefen wir beide langsam die Straße runter. „Und was soll dann dieser plötzliche Mutterinstinkt?“ „Das ist kein Mutterinstinkt. Tala... Die Demolition Boys und ich haben da gewisse Parallelen im Leben. Negative Parallelen und ich möchte ihnen da gern helfen.“ „Und die sind?“ „Unwichtig!“, sagte ich schnippisch, fing mich aber sofort wieder. „Du sollst nur wissen, dass ich es ihnen nur gern ersparen möchte. Aber, hey, würde das euch Jungs betreffen, wär es nicht anders. Ich will ihnen nur helfen, auch weil sie sicher gute Freunde sind.“ „Und wenn sie keine wollen, so wie Tala.“ „Mir egal!“

Denn jeder braucht Hilfe. Man kann sich dagegen krümmen, aber dann wird man ewig auf der Strecke bleiben. Alles in sich reinfressen ist kein Zeichen von Stärke, sondern nur ein Zeichen der Angst, die Angst sich zu Öffnen und ehe man sieht, hatte man sich in seiner eigenen kleinen Welt eingeschlossen und den Schlüssel weggeworden. Das hatte ich nach langer, langer Zeit auch begriffen...

Gott ist Liebe...

„Wie ist eigentlich die Beziehung zwischen dir und Tala?“ „Wie meinst du das jetzt?“, fragte er skeptisch. „Na ja, du hast ja auch Teil deines Lebens dort verbracht. Sicher habt ihr euch doch gesehn. Und gestern wirktet ihr auch sehr vertraut. Wart ihr befreundet?“ „Du fragst ziemlich viel, findest du net?“ „Tschuldige...“, sagte ich und meine Stimme klang von Kai´s Reaktion eingeschüchtert. „Ahr, lass ruhig. Es sind begründete Fragen, die ich nur ungern beantworten würde, hätte ich eine Antwort.“ „Was jetzt?“, sagte ich verwirrt. „Das heißt, ich hab keine Ahnung! Ich erinnere mich kaum noch an damals. Und ich hatte nen ganz anderen Status in der Abtei als die anderen Jungs. Immerhin bin ich der Enkel des Chefs. Die Wachen dort dachten wahrscheinlich net mal im Traum daran, die Hand gegen mich zu heben, weil sie wussten, was ihnen dann blühen würde. Von den meisten Sachen die dort vorgingen, wurde ich abgeschottet. Ich weiß nicht, was anderen Jungs, geschweige denn den Demolition Boys alles passiert ist. Und nun, da ich weiß, dass die Dämonen und dieser Irrer, den ihr Leibhaftigen nennt auch mit drinstecken, will ich es gar net erst wissen.“

Kai´s Ansichten hatten etwas. Genau wissen, was dort alles vorging, wollte ich nicht. Ich wollte aber Tala verstehen. Unsere Schicksale waren sich ähnlich, wir hatten uns beide an ein letztes Rettungsseil geklammert, gehofft und auf Rettung gewartet. Nur gab es zwischen uns einen Unterschied:

Ich hielt mein Seil immer noch fest umklammert in meiner Hand.

Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe...

„War es auch das, was man euch in der Abtei gelehrt hat?“ „Was..?“ „Na ja... Das Gott euch nicht lieben würde. Du hast mir das damals gesagt. Und Tala schien bei dem Thema auch sehr gereizt und ich dachte...“ „Das hat nichts mit der Abtei zutun!“, sprach Kai dazwischen. „Die Abtei lehrt andere Dinge. Die menschliche Psyche und die Machtgier auf okkultischer Basis. Was »den lieben Gott« angeht... Nun, dass ist die Lehre, die mein Großvater zu pflegen gilt.“ „Voltaire ist echt schräg...“, sagte ich belustigt, wenn mir auch in dem Moment ein kalter Schauer über den Rücken lief. Voltaire war mir schon unheimlich genug, Kai musste dieses Gefühl nicht auch noch verstärken. Doch versuchte ich den alten Mann aus meinen Gedanken zu verbannen und versuchte weiter an Tala zu denken.

„Aber in Wirklichkeit machst du dir doch Sorgen um ihn“, sagte ich mit einem Lächeln. „Und das schließt du woraus?“ „Weil du so schrecklich nett zu ihm warst. ZU uns bist du auch immer so und du hast uns ja auch gern, oder? Ich hab dich durchschaut, wenn du grob zu jemanden bist, willst du ihm im Grunde nur helfen.“ „Eventuell...“ „HE, KITKAT!!“, hörten wir Teru rufen und Sekunden später sprang er schließlich auch vom Anhänger eines LKWs, an dem er sich festgehalten hatte. „Hast du dich eben hinter einen LKW gehängt?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. „Was soll ich machen, wenn du net an dein Handy gehst?! Für was hast du das überhaupt, wenn du nie rangehst?! Ach ja, wir haben Tala gefunden.“ „Echt?“ „Ja, aber er steckt in Schwierigkeiten. Cherry hängt ihm an den Fersen!“ „WAS?!“, schrieen Kai und ich auf. „Glotzt nicht und kommt. Ayako, Seiji und Max sind schon auf dem Weg. Tyson und Ray können sie sicher nicht lange in Schacht halten. Folgt mir einfach, wir müssen schnell zu ihnen.“ „Wehe du hängst uns an en LKW!“, schrie ich ihm noch nach, aber dies hatte der Orangehaarige anscheinend nicht vor. Er rannte davon und Kai ihm hinterher. Ich selbst versuchte zu rennen, doch fiel mir jeder Schritt schwer, als hätte ich Bleiketten an den Knöcheln.

„Beeil dich, Kisa! Wer weiß in was für Schwierigkeiten dieser Idiot jetzt schon wieder steckt!“ „Ja, ja, aber ich kann net so schnell!“, rief ich Kai zu und versuchte weiterhin mit ihm Schritt zu halten. Doch ich kam nicht nach, das Fieber stieg. Seit es am Tag zuvor wieder angesetzt hatte, ging es nicht mehr weg, egal wie sehr ich meine Kräfte schonte. Ich befürchtete das Schlimmste...

„Hey, Karottenkopf! Weißt du auch genau, wo wir hinlaufen?“ „Sicher bin ich mir sicher!“, rief Teru zu Kai. „Und wo sind sie dann?“, fragte dieser misstraurig. Plötzlich spürten wir eine leichte Erschütterung, blieben stehn und als wir uns umsahen, sahen wir Rauch nicht weit von uns entfernt aufsteigen.

„Beantwortet das deine Frage, Kai?“ „Und so was am helllichten Tag!“, meinte ich kopfschüttelnd und wir drei rannten wieder los, als auch noch andere Passanten anfingen der Rauchwolke zuzusehen, wie sie zum Himmel aufstieg.

Erneut war ich im Park gelandet, wo sich immer wieder russische Blader trafen um ihr Können unter Beweis zu stellen. Doch es warne keine Blader hier. Nur Tyson und Ray, die angeschlagen auf dem Boden lagen, ein paar Wachen aus der Abtei, die sie zudem auf den Boden festhielten... Und zum Schluss Cherry, die Tala an eine Wand gedrängt hatte und die Pistole an den Kopf hielt.

„TALA!!“ „Ich wusste, der bringt uns nur Ärger!“, meinte Kai, als ich auf die beiden zurannte. Kaum als Cherry mich bemerkt hatte, kamen noch zwei Wachen angesprungen und hielten mich fest. Kai und Teru wurde der Weg versperrt.

„Wisst ihr, dass ihr nervt?“, fragte Cherry. „Da will man seinen Job machen und ehe man sich versieht hat man mindestens drei von euch Bälgern am Hals. Sucht euch en Hobby, Kinder!“ „Sagt die Richtige!“, protestierte Tyson. „Schnauze, oder du bist nach dem Versager hier dran!“, drohte die Vampirin. „Wärst du in der Abtei geblieben und auf das gehört, was man dir sagt, hättest du wenigstens en schönen Ghoul abgegeben. Aber anscheinend bist du doch zu gar nichts zu gebrauchen. Sei froh, dass deine jämmerliche Existenz nun ein Ende hat.“ „NEIN!!“, schrie ich auf, wurde aber von den Ghouls zurückgehalten. Doch ein Beyblade durchbohrte ihn und traf schließlich Cherry an der Schläfe. Der Rest von ihnen wurde dadurch abgelenkt, dass Tyson und Ray nutzten, um auch ihnen mit ihren Blades den gar auszumachen.

„He, alles klar bei euch?“, rief Max, der mit Ayako, Seiji und Kenny angerannt kam. „Alles bestens wieder“, antwortete Ray, als er Drigger wieder in der Hand hielt. „Ihr wart keine Minute zu früh.“ „Ha, meine Forschungen haben sich bezahlt gemacht!“, jubelte Kenny und strahlte vor Glück. „Ich habe Cherry´s Angrifftechnik studiert. Sie ist sehr agil, doch bei ihrer Verteidigung vernachlässigt sie ihre linke Hälfte. Einen Angriff von links kann sie nicht so schnell ausweichen.“ „Was würden wir nur ohne dich machen, Kenny!“ „Zumindest würde er länger lieben!“, knurrte Cherry wütend, die plötzlich hinter Kenny stand und nach ihm ausholte. Seiji wollte ihn schützen, doch hatte der Vampir schließlich ihn erwischt und beide zur Seite geworfen.

„KENNY, SEIJI!!“ „Du bleibst hier!“, sagte sie und packte Ayako am Haarschopf, als sie zu den beiden rennen wollte. „AUA! Das tut weh, verdammt!!“ „HEY ALTE, LASS DIE FINGER VON MEINER SCHWESTER!!! Friss Feuer!“, rief Teru und warf ihr einen Feuerball ins Gesicht. Sie taumelte zurück und funkelte Teru böse an, während Ayako in meine Arme gefallen war.

„Ahr, euch Feuerwächter konnte ich noch nie leiden. Ihr prahlt immerzu mit eurer Stärke und reibt sie jedem unter die Nase. Aber ich hatte schon jeher etwas gegen Leute, die die Sonne repräsentierten. Um so schöner war es, wenn ich ihnen jedes Mal das Genick brechen konnte!!!“ „AHR! DIE ALTE HAT SIE DOCH NET MEHR ALLE!!!“, schrie mein Cousin, als es Energiebälle hagelte. Beim Ausweichen knackte Teru allerdings um. Er fiel auf den Boden, hielt sich den Fuß. Wir wollten ihm helfen, doch einige Energiebälle kamen uns entgegen und der Staub versperrte uns die Sicht. Einen hielt Cherry noch in der Hand, um ihn auf Teru zu feueren, doch ein Wasserstrahl schoss ihn ihr aus der Hand.

Und dann tauchten plötzlich zwei Personen auf, die ihr beide jeweils ein Katana an die kehle hielten. Zu ihrer rechten stand meine Mutter, zur linken meine Tante.

„Ma!“ „Tz, tz, tz... Immer wieder muss man euch den hals retten. Findest du es lustig, deiner Mutter Sorgen zu machen?“, meinte Miyako leicht verärgert. „Entschuldige...“ „Und was dich angeht, Vamp!“, sagte meine Mutter gereizt. „Lass es lieber und nehm deine Griffel von unseren Kindern. Mit zwei erfahrenen und vollentwickelten Wächtern kannst du dich nicht messen.“ „Pah. Spielverderber! Ihr hättet eure Kinder besser erziehen sollen. Verschwinde ich eben, ich weiß, wenn ich keine Chance und Bock habe. Soll Boris zusehen, wie er mit euch klarkommt! Und diesem Versager ist mir die Mühe nicht wert“, sagte Cherry beleidigt und verschwand augenblicklich.

Ein erleichterter Seufzer wich von uns, doch waren Mum und meine Tante nicht so entspannt.

„Ich hoffe, ihr habt eine Erklärung dafür, weshalb ihr einen armen Jungen erst entführt und dann eingesperrt habt.“ „Mama... Das ist wirklich nicht so, wie es aussieht. Wir wollten nur helfen“, erklärte Ayako schüchtern. „Wir wollen euch alles beichten, ganz ehrlich!“, meinte Teru, doch Mum und Miyako hoben nur misstraurig die Augenbrauen. „Das hat Yochel auch gesagt. Und jetzt hat er Ärger mit Sato, weil er ihn für dumm verkauft hat.“ „Da ist Onkelchen aber selber schuld“, sagte ich leise. „Und was den Jungen von der Abtei angeht... Moment, wo is der denn?“, fragte Miyako, als sie nach Tala schauen wollte, dieser aber weg war. Auch wir anderen schauten uns um und sahen ihn schließlich an einer Mauer entlang laufen. Doch wirkte er schwach, er torkelte durch die Gegend. Er fiel beim gehen fast hin, hielt sich aber wacker und lief weiter. Wir gingen ihm nach und als meine Hand seine Schulter berührte, schlug er sie sofort weg.

„Fass mich nicht an!“, sagte er patzig. „Hast du es immer noch nicht geschnallt, Blondie? Ich brauch keine Hilfe, von keinem von euch, weder Engel noch Gott. Ich komm selber klar.“ „Boah Tala, jetzt hör endlich mit diesem Mist auf!“, meinte Tyson schließlich und schnaufte vor Wut. „Jeder behauptet immer, ich sei ein Kindskopf, aber du bist ja genauso schlimm. Du hockst dich hin, meinst du könntest alles und spielst danach die beleidigte Leberwurst! Mach die Augen auf, Alter! Du hast deine Grenzen erreicht. Lass dir endlich helfen verdammt, sonst kommst du niemals von der Stelle, anstatt zu behaupten, andere würden dich behindern!! Was is denn so schlimm daran Hilfe anzunehmen?!“ „Weil ich sie nicht brauche! Ich hab Gottes Hilfe auch nicht gebraucht, warum sollte ich welche von euch annehmen?!“ „Aber vielleicht sollen wir ja an Gottes Stelle dir helfen.“ „Sagt mal, habt ihr überhaupt noch alle Tassen im Schrank?!“, keifte der Rothaarige. „Vor allem ihr Volltrottel. Ihr seit keine Engel wie sie, von euch hätte ich etwas mehr Grips erwartet! Und überhaupt, wie könnt ihr an einen Gott glauben, bei all dem Leid auf der Welt?“ „Nun...“, überlegte Tyson und grinste schließlich. „Weil wir alle gekämpft haben um weiterzukommen. Und es hat sich gelohnt. Wir sind Weltmeister. Wir haben uns immer wieder aufgerafft, durchgehalten und wurden am Ende belohnt. Und wenn unsere Anstrengungen so belohnt werden, muss Gott uns doch beiseite stehen, oder nicht?“

Tala´s Augenlider schlugen weit nach oben, während er Tyson anstarrte. Ich selbst bemerkte die Reaktion des Rothaarigen, eher weniger, da mich Tyson´s Ansprache tief gerührt hatte.

„Und du musst unsere Hilfe nicht direkt annehmen. Du musst uns auch nicht als Retter oder so sehen“, redet Seiji weiter auf ihn ein. „Wir haben alle schlechtweg denselben Feind und dasselbe Ziel. Waffenstillstand, bis wir Boris aufgehalten haben“, fügte Max hinzu. „Was sagst du dazu? Klingt doch gut“, sagte Ayako, doch Tala warf uns nur ungläubige Blicke zu.

„Na?“ „Ahr... Na gut. Ihr Nervensägen habt gewonnen. Waffenstillstand, aber nur bis wir Boris aufgehalten haben, ab da trennen sich unsere Wege.“ „Abgemacht?“, hackte Tyson noch einmal nach. „Ja, abgemacht.“ „Nur keine Sorge. Wir werden einen Weg finden, Boris das Handwerk zu legen“, munterte Max den Rothaarigen auf, bis er zu Tyson schaute, dessen Augen vor Selbstbewusstsein leuchteten. „Ja! Das wird Biovolts Untergang!“...
 

Eins noch. Ich will Atheisten net auf den Schlips treten, falls einige dabei sein sollten. Ich will die Religion weder als Fakt noch als Lüge hinstellen. Alles Glaubensache, daher soll sich niemand durch Kisa´s Aussage angegriffen fühlen. Außerdem ist es nur die Psyche eins verkorksten Teenagers, dass sollte man erstrecht net ernstnehmen. Und es ist nur ne Fanfic, auch wenn das Thema ne ernste Sache ist.^^ (Ich sag das bewusst, da bei solchen Themen das Genörgel immer am größten ist und ich das allen und auch mir ersparen will.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dradra-Trici
2009-08-10T21:20:58+00:00 10.08.2009 23:20
P.S: Was wir dir eigentlich schon beim letzten Kappi sagen wollten^^:
Wir finden das neue Cover der FF voll cool ;)
*das immer vergessen zu schreiben* >.<
Na ja, hast du'n Kommi mehr xDD
Von:  Dradra-Trici
2009-08-10T21:13:21+00:00 10.08.2009 23:13
Hui, wenn man das Ende der Hiob-Geschichte nicht kennt, ist die echt übel, zum Glück hast du doch noch erfahren, dass es ein gutes Ende gibt^^

Das Kappi hat uns wieder gefallen ^_^
Tala wirkt die ganze Zeit wie ein bockiges, kleines Kind xD
Aber am Ende kommt er ja noch zur Vernunft^^
Tysons "Ansprache" hat uns übrigens auch sehr gut gefallen^^
Und wir finden's cool, dass Yochel wieder aufgetaucht ist, den finden wir so lustig x3

Also, bis dann zum nächsten Kappi ^__^
Von: abgemeldet
2009-04-21T18:20:27+00:00 21.04.2009 20:20
Mal ein relativ pünktliches Kommentar meinerseits. ^^
Ich fands wieder mal klasse. Yochel ist genial. XD
Kai und Kisa sind einfach nur knuffig und Tala herrlich verrückt. ^^ Die Diskussion zwischen ihm und Kisa konnt ich mir so richtig gut vorstellen.
Ach, die lieben Eltern kommen tatsächlich manchmal, wenn man sie braucht.^^
Ich bin übrigens schockiert, dass man dir die Hiobsgeschichte nicht zu Ende erzählt hatte. Dass ist ja der Sinn der Geschichte. Was immer wir an Leid ertragen müssen, bekommen wir vielfach positiv zurückgezahlt. ^^
Eh jo. XD Das war ein KleinSonchen Kommi
Tschau und Miau sagt KleinSonchen. =^w^=


Von: abgemeldet
2009-04-21T08:26:18+00:00 21.04.2009 10:26
neues Kappi *quitsch*
super kappi *rum hibbel*
ich bin a froh das es Ray wieder gut geht.^^
sag bescheid wenns weiter geht.
bin schoooon sooo gespant.
Von:  zintia
2009-04-20T23:50:27+00:00 21.04.2009 01:50
hay !
erst mal sorry dafür das ich dir letztes mal kein kommi hinterlassen habe
habs leider vergessen
kommt nie wieder vor
so jetzt zum kappi
das sie tala aufgegabelt haben fand ich toll
ach das yochel wieder kommt
ich mag ihn
vorallem sein humor ist toll
das sie tala eingesperrt haben fass ich immernoch nicht
kein wunder das der so rumnörgelt
ich kann mir vorstellen das er ziemlich laut ist
ich meine wir reden hier von tala
hach ich liebe ihn
die auseinandersetzung von tala und kisa war heftig
ich verstehe beide seiten irgendwie
zum glück haben sie sich wieder vertragen
naja mehr oder weniger
die immer mit ihrem kaffee
ich habs geahnt
tala kann man halt nicht entführen
oller sturkopf
tja yochel is doch net so dumm
ich wusste es schon immer
wie süß sie halten händchen
vorallem kai hält händchen ?
das is ein wenig übertrieben
ok sowas hatte ich von teru schon erwartet
diese verrückte sau XD
naja gut von yochel hätt ichs auch erwartet
ohr cherry
immer wenn ich den namen lese könnt ich kotzen
ganz ehrlich
sonst kommen eltern doch immer in den umständlichsten momenten aber diesmal gehts doch
und gegen wächter sollte man sich nicht stellen vorallem wenns mädchen sind
ja jetzt kommt tala da aber net mehr raus
abgemacht ist abgemacht
was heißt hier verkorkster teenager ?
naja.... gut er ist ein verkokster teenager
aber ein toller
hoffe es geht bald weiter

hdgdl deine zintia ^.^
sorry nochmal
ich wäre dir eigentlich ein längeres kommi schuldig


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