Verloren im Schnee
Naruto Fanfiction
Help Me Through My Blindness
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Prolog – Verloren im Schnee
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„Hinata!“
Es hörte einfach nicht auf zu schneien. Die Kälte war so durchdringend, dass Naruto trotz seiner dicken Fellkleidung fror und seine Glieder schwer und steif wurden. Dicke Flocken wehten endlos in wilden Spiralen von einem grauen Himmel herab und versteckten die Welt unter einer weißen Decke. Eiskristalle hingen in den dunklen Bäumen, die sich aus der harten Erde schraubten wie skelettartige Klauen.
„Hinata!“, brüllte Naruto weiter, obwohl seine Stimme schon viel von seiner Kraft verloren hatte. Hinter ihm stapften Sakura und Shino durch den kniehohen Schnee. Beide waren bis auf die Knochen durchgefroren und hielten sich kaum noch auf den Beinen.
„Naruto! Wir müssen umkehren!“ Sakura musste schreien, um den heulenden Wind zu übertonen, der an ihren rosafarbenen Haaren riss. Eine Wehe aus Eis und Schnee wurde aufgewirbelt und schlug ihnen ins Gesicht. Sie waren inzwischen schon so lange unterwegs, dass Sakura ihre Füße nicht mehr spüren konnte. Selbst die Finger in den Handschuhen fingen an taub zu werden.
„Hinata!“
„Naruto!“, brüllte Sakura verzweifelt. „Wir müssen umkehren, sonst gehen wir in diesem verdammten Wetter drauf!“ Doch Naruto war taub für ihre Worte. Flehend warf sie einen Seitenblick auf Shino, der vermummt neben ihr herlief. Er hatte sich während ihrer stundenlangen Suche nicht einmal beschwert, doch sie erkannte an seinem gebeugten Gang, dass auch er dem Zusammenbruch nahe stand. Nur Naruto lief mit eiserner Willenskraft voraus und brüllte sich seine Seele aus dem Leib.
„Hinata!“
So werden wir sie nicht finden…
Neben ihr zog Shino einen Handschuh aus, so dass die blau angelaufenen Finger darunter zum Vorschein kamen. Als er sie vor sich ausstreckte, flogen aus allen Richtungen weiße, graue und schwarze Winterkäfer heran, um sich an seinem Körper zu wärmen. Eine Weile beobachtete der Ninja vom Clan Aburame seine Tiere schweigend, ehe ein leichtes Seufzen unter seiner Kapuze hervordrang. Sakura wurde von einem Frösteln gepackt, das nichts mit dem Wetter zu tun hatte…
„Sie ist nicht hier. Naruto kann schreien, so viel er will, aber meine Käfer konnten sie in einem Umkreis von drei Meilen nicht finden…“
„Naruto!“
„HINATA!“, schrie Naruto besonders laut, um Sakuras Einwände nicht zu hören. Die Kunoichi biss wütend die Zähne zusammen und kämpfte sich unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte durch die Schneedecke zu ihrem Teamgefährten durch. Als er ihn erreicht hatte, packte sie den Saum seiner Jacke und zwang ihn damit, stehen zu bleiben.
„Naruto, sei vernünftig. Es wird uns nichts bringen, wenn wir hier den Tod finden…“
„Wir müssen weiter suchen!“, beharrte Naruto wütend, ohne ihnen das Gesicht zuzuwenden. „Wir können nicht aufgeben! Vielleicht hat sie sich verlaufen und irrt hier herum! Wenn wir aufgeben, könnte sie hier erfrieren!“
„Naruto…“, murmelte Sakura etwas ruhiger.
Ich denke nicht, dass sie sich nur verlaufen hat…
Die Kunoichi brachte es nicht über sich so etwas zu Naruto zu sagen, auch wenn ihr klar, dass er es im Prinzip selber wusste. Man hatte sie in dieses verschneite Land ausgesandt, um Informationen über ein kürzlich gesehenes Mitglied von Akatsuki zu sammeln. Deswegen waren Shino und Hinata als Spionageexperten mit ihnen unterwegs gewesen.
„Es sollte eine einfache Mission sein!“, fluchte Naruto, „Tsunade hat es so gesagt!“
Vor einer Weile waren sie unerwartet von einer Gruppe herrenloser Ninja angegriffen worden, die nicht einmal Stirnbänder getragen hatten. In dem Scharmützel des Kampfes hatten sie dabei Hinata aus den Augen verloren, auch wenn sie unweit des Kampfplatzes auf rote Spuren im Schnee gestoßen waren. Shinos Blutkäfer hatten die Flüssigkeit eindeutig Hinata zuweisen können.
Ihr Blut im Schnee, doch von ihr keine Spur…
Seitdem torkelte Naruto ziellos durch die Landschaft und schrie nach ihr.
Er will es nicht wahr haben… Die Möglichkeit, dass sie…
Auch Sakura weigerte sich ihre eigenen Gedanken weiter zu verfolgen und richtete ihre Aufmerksamkeit stattdessen auf ihre derzeitige Situation. Der Wind entwickelte sich mehr und mehr zu einem Sturm, der Eis und Kälte vor sich hertrieb. Ihre Haare waren mit gefrorenem Reif überzogen, so dass sie die Strähnen einfach abbrechen konnte, und der Schnee türmte sich fast bis an ihre Hüften. „Naruto, wir müssen wirklich…“
„Ich habe sie verloren“, unterbrach Naruto sie, mit einem völlig neuen Ton in der Stimme. Es klang so entsetzt und traurig, dass es Sakura das Herz brach. „Das hätte nicht passieren dürfen… Diese Mission sollte Routine sein! Es hätte niemals so weit kommen dürfen!“
Langsam drehte er sich zu ihnen um.
Tränen waren auf seinen Wangen zu Eis gefroren.
„Hinata…“, flüsterte er verzweifelt. Der Wind riss ihm die Worte von den Lippen, so wie das Schicksal Hinata aus ihrer Mitte gerissen hatte.
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Hallo.
Wie ihr seht, wage ich mich an eine Naruto-FF, die diesmal auch etwas besser und länger werden soll. Ich hoffe sie wird einigen von euch gefallen. Wenn ja, dürft ihr mir natürlich fleißig Kommis schreiben ;)
Ich habe auch zwei Fragen:
1.) Wie übersetzen die im Deutschen Shikamarus "How Troublesome"?
2.) Und kann mir einer mal ungefähr sagen, welcher Charakter in Naruto welchen mit -kun, -chan, -sama und ähnlichem anredet? Da blicke ich nicht so ganz durch...