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Irgendwann - Jetzt - Endlich

[Sasuke/Sakura]
von

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Endlich

„Jetzt komm schon, Mama. Papa wartet bestimmt schon auf uns.“ Ein kleiner Junge mit pechschwarzem Haar trampelte ungeduldig auf der Stelle. Die junge Frau mit rundlichem Bauch und rosafarbenen Haaren, welche daraufhin antwortete, ließ sich durch ihren kleinen Sohn gar nicht erst aus der Ruhe bringen.

„Fugaku, was sage ich dir immer?“

„'Ich habe lange genug gewartet, jetzt kann Papa auch mal warten'.“ Der Kleine verdrehte, seine Mutter nachäffend, die Augen. Es war immer wieder dasselbe mit ihr. Wenn sein Vater mal wieder von einer Mission zurück kam, war sie die Ruhe selbst, während er immer ganz hibbelig wurde. Fugaku konnte das wirklich nicht verstehen. Wie konnte sie nur so gelassen darauf reagieren?
 

Gemeinsam erreichten die beiden das Hauptgebäude von Konoha. Seit Fugaku laufen konnte, war es bei seiner Familie sozusagen eine Pflicht geworden, seinen Vater dort abzuholen, wenn er eine Mission beendet hatte. Und wehe, wenn dies mal nicht der Fall war. Dann konnte der Kleine wirklich unausstehlich werden und war erst wieder glücklich, wenn er seinen Vater am üblichen Treffpunkt abgeholt hatte. Sakura musste immer wieder grinsen, wenn sie daran zurück dachte, wie es die ersten Male war, als ihr geliebter Ehemann vollkommen genervt wieder zum Hauptgebäude zurück ging, damit sein kleiner Sohn endlich wieder fröhlich und glücklich war. Anfangs wussten die beiden mit seinem Verhalten gar nichts anzufangen, bis sie dahinter gekommen waren, was er genau wollte. Wahrscheinlich müsste sie sich für diese Entwicklung des Kleinen bei Kakashi-sama bedanken.
 

„Papa!“
 

Freudig rannte Fugaku auf den Schwarzhaarigen, welcher vor dem Hauptgebäude an der Wand lehnte, zu, sobald er ihn erkannt hatte. Wenn er so glücklich und voller Enthusiasmus eine Sache anging, erinnerte er seine Mutter immer an eine ganz gewisse Person. Aber sowas passierte halt, wenn der eigene Vater nur selten daheim war und der Junge die meiste Zeit mit seinem Patenonkel verbrachte. Gewissermaßen freute es sie, dass er charakterlich mehr nach Naruto als nach seinem Vater kam, wenngleich sein Handeln öfters offensichtlich aufzeigte, wessen Sohn er war. Von seinem Aussehen mal ganz zu schweigen. Seine Wurzeln konnte man einfach nicht leugnen.
 

Dennoch machte sie ihrem Mann keine Vorwürfe. Ihr war klar, dass er gebraucht wurde und Missionen zu erfüllen hatte, wenngleich er lieber bei seiner Familie bleiben würde, da er wusste wie es war, wenn man keinen Vater hatte. Und er wollte nicht, dass Fugaku dasselbe Gefühl hatte, wenngleich er nicht tot war, sondern einfach nur selten zuhause. Daher war er stets darum bemüht, soviel Zeit wie möglich mit seinem Sohn zu verbringen, wann immer er sie erübrigen konnte. Sakura war erstaunt über sein Verhalten. Sie hätte ihn für viel gehalten, aber die Rolle eines guten Vaters passte nicht wirklich zu ihm. Scheinbar konnte man sich irren.
 

Kaum hatte der Kleine seinen Vater erreicht, kuschelte er sich auch schon an sein Bein. Sasuke stand immer noch an die Wand gelehnt da, einzig seine Hand wanderte zu dem Kopf seines Sohnes, dessen Haare er zur Begrüßung kurzerhand durchwuschelte. Nur ein geschultes Auge konnte erkennen, dass der Schwarzhaarige sich freute, ihn zu sehen, glücklich war, ihn zu haben.
 

Sakura konnte bei dieser Szene einfach nur lächeln. Es war jedes Mal, wenn er wieder von einer Mission kam, dasselbe, aber dennoch fühlte sie bei diesem Anblick immer wieder diese Wärme in sich aufkommen. Dieses Gefühl, eine Familie zu haben, für die sie gekämpft hatte und auf die sie nun stolz sein konnte. Stolz auf ihren Sohn, um den sie die meisten Frauen in Konoha beneideten. Stolz auf ihren Mann, um den sie nur unbedeutend weniger Frauen beneideten. Und stolz auf sich selbst, weil sie lange genug gewartet hatte, um endlich dieses Glück verspüren zu können, weil sie nicht aufgegeben und ihr Ziel nie auf den Augen verloren hatte.
 

„Wartest du schon lange?“
 

Die Rosahaarige kam vor den beiden zum Stehen. Sasuke wollte gerade antworten, als ihm Fugaku ins Wort fiel. „Mama war so langsam, sonst wären wir schon viel früher hier gewesen.“

„Das stimmt gar nicht. Außerdem kannst du eine schwangeren Frau doch nicht einfach durch die Welt hetzen.“ Sakura legte gespielt empört ihre Hände auf ihre Hüften. Warum fanden alle ihren Sohn noch gleich so liebenswert und niedlich? Schließlich war er eindeutig ein kleiner Wolf im Schafpelz, das konnte niemand bestreiten.

„Doch, schließlich wartet Papa, da müssen wir uns doch beeilen.“
 

Nun war es an dem Schwarzhaarigen zu lächeln. Nicht sehr lange, nur angedeutet, aber es war ein Lächeln, wie man es nur selten von ihm sah. Abgesehen von seinem Sohn und seiner Frau bekamen dieses Lächeln an sich kaum Leute zu sehen. Er war und blieb halt einfach Sasuke. „Lasst uns nach Hause gehen.“ Mit diesen Worten stieß er sich von der Wand ab, an der er bis eben noch gelehnt hatte.
 

Kaum wollte er den erste Schritt machen, da spürte er auch schon ein Gewicht an seinem Bein. Als er an sich herunter sah, erkannte er auch sofort den Grund für dieses Gewicht. Fugaku sah ihn aus großen Augen an und streckte seine Arme zu ihm nach oben. Sasuke überlegte kurz, ob er ihm nachgeben sollte, entschied sich dann aber doch einfach dafür und hob seinen kleinen Sohn, dessen kleine grüne Augen nun vor Freude strahlten, über seinen Kopf und setze ihn auf seinen Schultern ab.
 

Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg zu einem kleinen Familienhaus am Rand Konohas. Durchaus ausreichend für die drei und Sasuke hatte sich strikt dagegen geweigert, wieder in das Anwesen seiner Familie zu ziehen. Der Schwarzhaarige hatte nun eine neue Familie, ein neues Zuhause. Mit dem Familienanwesen verband er einfach zu viele schlechte Erinnerungen, als dass er dort noch einmal hätte wohnen wollen. Er wusste nicht, wie viel Zeit noch vergehen musste, bis er das Anwesen überhaupt wieder betreten und mit der Sache abschließen könnte.
 

Trotz seiner Rache saß der Schmerz über den Verlust seiner Familie noch tief in ihm und wollte ihn einfach nicht loslassen. Er hatte zu spät herausgefunden, dass die Erfüllung seiner Rache, der Wut auf seinen Bruder nicht die Erlösung war, die er sich erhofft hatte. Inzwischen fragte er sich, wie er hatte glauben können, dass danach alles gut sein würde. Denn das war nicht der Fall gewesen. Aus der Rache war mit einem Mal eine Leere geworden, der Sinn seines Lebens war erfüllt. Was sollte er nun tun? Anfangs wusste er nichts mit sich anzufangen. Der Schwarzhaarige fiel in ein tiefes schwarzes Loch, sein Dasein war grundlos. Er hatte keine Heimat, in die er hätte zurückkehren können, keinen Menschen, der auf ihn wartete.
 

Doch das stimmte so nicht. Sasuke hätte es selber nicht erwartet, aber sie wartete tatsächlich noch. Damals als er ging, hätte er ihr solch ein Durchhaltevermögen, solch eine Sturheit gar nicht zugetraut, doch er musste feststellen, dass sie stärker war, als er zuerst annahm. Inzwischen war er froh, dass er sie hatte. Als sie sich das erste Mal trafen, fand er sie nervig. Erst Jahre später stellte er fest, wie stark sie doch war. Noch später erst erkannte er, dass sie die einzige Person war, der noch irgendetwas an seinem Leben lag.
 

Kaum hatte er das herausgefunden, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Und inzwischen war er mit ihr verheiratet, hatte einen Sohn und erwartete sehnsüchtig die Geburt seines nächsten Kindes. Er hatte sich verändert, wieder angefangen zu leben. Sasuke konnte immer noch nicht ganz glauben, wie er - vor allem aber wie sie - das Ganze geschafft hatte.
 

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Die Sonne schien hell und schickte erbarmungslos ihre Strahlen samt unerträglicher Wärme auf die Erde. Fröhlich und heiter zwitscherten die Vögel und versuchten die Spannung, die in der Luft lag, zu verdrängen, zu vertreiben, was ihnen jedoch nicht gelingen sollte. Ein paar vereinzelte Wolken hatten sich bereits am sonst blauen Himmel eingefunden, um das sich anbahnende Schauspiel beobachten zu können.
 

Sie standen sich gegenüber. Nicht zum ersten Mal, aber doch zum ersten Mal in diesem Ausmaß. Bisher waren höchstens mal Gruppen bestehend aus fünf Ninja aufeinander getroffen, nicht aber gleich über zwanzig Shinobi jeder Seite. Es bildeten sich zwei Schlachtreihen, doch keiner traute sich, den ersten Schritt zu wagen und den Kampf somit zu beginnen. Sie warteten und die Anspannung ihrer Körper übertrug sich auf die Luft. Nur zehn Meter trennten die Parteien voneinander. Für die einen eine viel zu große Distanz, für die anderen wären selbst fünfzig Meter noch nicht angenehmer gewesen.
 

Sakura konnte die Angst, die sie umgab, förmlich spüren und sie bereitete ihr eine Gänsehaut. Für sie selbst würde es der erste Kampf dieser Größe werden und auch sie verspürte eine gewisse Angst vor den kommenden Ereignissen. Obwohl sie schon viele Kämpfe bestritten und einige Freunde – gute und weniger bekannte - dabei verloren hatte, war für sie jeder Kampf wieder wie der erste und sie wünschte sich jedes Mal einen schnellen Ausgang. Auch wünschte sie sich immer viele Verletzte, was aber eher damit zusammenhing, dass sie keine Toten, denen sie garantiert nicht mehr helfen konnte, wollte. Verletzte – egal ob leicht oder schwer – hatten wenigstens noch eine Chance.
 

Ihr Blick schweifte über die gegnerischen Shinobi. Und irgendetwas wollte ihr nicht wirklich behagen. Eigentlich sollte dies ein Überraschungsangriff der Konoha-Nin auf die Shinobi Kusagakures werden. Aus verlässlicher Quelle hatten sie erfahren, dass sich an dieser Grenze die feindlichen Ninja sammelten, wann wieder welche eintreffen würden und hatten dementsprechend einen Schlachtplan entwickelt, wann sie anzugreifen hatten.
 

Ihr Strategie hätte nicht simpler sein können. Es hieß einfach nur, an die Grenze zu reisen und dort den Kampf zu gewinnen. Laut ihren Informationen sollten sie dort auf einundzwanzig Kusa-Nin treffen. Und diesen standen sie nun auch eindeutig gegenüber. Die Haruno hatte sie mehrmals gezählt und war immer wieder zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Ihre Informationen schienen zu stimmen.
 

Natürlich waren sie mit einer Überzahl aufgelaufen, wenngleich sie nur gering war. Es standen sich gerade einundzwanzig Kusa-Nin und siebenundzwanzig Konoha-Nin gegenüber. Doch war sie wirklich beschäftigte, war der Ausdruck in den Gesichtern ihrer Gegner.
 

Selbstverständlich konnte sie in ihnen auch teilweise die Angst sehen, die sie unter den Shinobi auf ihrer Seite zu sehen bekam. Aber da war noch etwas anderes. Sicherheit. Die Sicherheit zu gewinnen, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren. Dies machte es Sakura auch nicht gerade einfacher, Mut zu fassen. Warum waren sie sich so sicher, so zuversichtlich? Irgendwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Konnte es etwa sein, dass...
 

Die Einsicht kam der Rosahaarigen eindeutig zu spät. Sie wusste nicht genau, wer es gewesen war, der den ersten Schritt gewagt hatte, aber plötzlich brach der Kampf los. Kaum prallten die Gegner aufeinander, hoben auch schon die zuvor noch singenden Vögel in den Himmel ab und machten sich unter tobendem Geschrei aus dem Staub.
 

Der Gedanke, welcher der Haruno gekommen war, bewahrheitete sich. Leider. Sie waren in eine Falle gelaufen. Anfangs hatten ihnen vielleicht nur einundzwanzig Kusa-Nin gegenüber gestanden, doch kaum hatte der Kampf begonnen, wurden es augenblicklich mehr, so dass sie sich nun einer Übermacht an feindlichen Shinobi stellen mussten. Ihre Gewinnchancen waren so eben um einiges gesunken. Nun hieß es Ruhe bewahren und durchhalten. Sie konnten es schaffen, wenn sie sich anstrengten.
 

Wo war eigentlich Naruto, wenn man ihn mal brauchte? Seinen Enthusiasmus hätte ihr in diesem Augenblick unglaublich gut getan. Er brachte sie immer dazu, ihre Grenzen zu überschreiten. Aber bei diesem Kampf konnte er nicht anwesend sein. Der blonde Chaot war erst vor kurzem nach Suna aufgebrochen, um mit Gaara zu reden. Sakura fragte sich zwar, warum gerade er als Diplomat herhalten musste, aber in gewisser Weise konnte sie es verstehen. Schließlich waren er und der Kazekage so etwas wie Freunde, was bei Verhandlungen durchaus hilfreich sein konnte.
 

Doch so blieb ihr leider nichts anderes übrig, als alleine zu kämpfen. Ein Gegner nach dem anderen kam auf sie zu und schon bald fand sie sich mitten im Kampfgeschehen wieder, immer darauf bedacht, Feind und Freund voneinander zu unterscheiden.
 

Der Kampf zog sich immer mehr in die Länge. Kaum einer hatte noch keine Erschöpfungserscheinungen. Die Konzentration aller Beteiligter ließ nach. Nur ein unachtsamer Moment, ein Augenblick, in dem sie nicht aufgepasst hatte, reichte aus. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie sank auf den Boden und bekam von dem weiteren Verlauf des Kampfes nichts mehr mit. Auch nicht, wie sie einige Zeit später von jemandem aufhoben und zurück nach Konoha gebracht wurde, während auch die anderen Shinobi den Rückzug antraten. Die Schlacht war vorbei, der Himmel fing an zu Weinen.
 

. . .
 

Sie blinzelte ein paar Mal, um sich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Sofort erkannte sie, wo sie war, wenngleich sie nicht genau wusste, weshalb und vor allem wie sie dorthin gelangt war. Sakura schaute sich im Krankenzimmer um und... erstarrte in der Bewegung. „Sasuke“, brachte sie nur leise hervor, während ihre Augen sich weiteten. Eben Genannter stand an die Wand gelehnt einfach nur da und sah aus dem Fenster. Es regnete immer noch.
 

Die Rosahaarige verstand zwar nicht, warum er gerade in diesem Zimmer stand, aber interessierte es sie wirklich? Wollte sie es wirklich wissen oder war sie einfach nur froh, dass er wieder da war? Nach einigen Minuten der Stille traute sie sich doch diese Frage zu stellen.
 

„Was machst du hier?“ Er bewegte sich nicht und es verging eine Weile, bis er ihr antwortete. „Ich hab dich nach Konoha zurückgebracht.“
 

Sie verstand erst nicht ganz, was er meinte. Was war noch gleich passiert? Sie erinnerte sich noch, wie der Kampf gegen die Kusa-Nin begonnen hatte und dann war da nichts mehr. Sie war doch nicht wirklich bewusstlos geworden?! Die Haruno versuchte sich in dem Bett auszurichten und merkte auch sofort, warum sie hier lag. Ihr Rücken schmerzte höllisch und auch wenn sie nicht sehen konnte, was sie dort hatte, so war sie sich ziemlich sicher, das es eine Narbe zurücklassen würde.
 

„Wirst du bleiben?“
 

Der Schwarzhaarige schwieg und Sakura war sich ziemlich sicher, dass er nicht wusste, was er antworten sollte. Sie selbst wusste mit der Situation nicht wirklich etwas anzufangen. Es kam ihr vor wie in einem schlechten Traum, aus dem sie bald erwachen würde. Sie musste erst einmal realisieren, dass dies hier gerade wirklich die Realität war. „Hast du schon mit Kakashi-sama gesprochen?“ Sie erwartete keine Antwort, wollte diese Frage aber dennoch stellen. Und als er dann schließlich antwortete, war sie merklich verwundert.
 

„Er überlegt es sich.“
 

Sasuke hatte tatsächlich bereits mit ihm gesprochen. Er hatte sich lange überlegt, wie er wohl am ehesten wieder in das Dorf, das er als Heimat bezeichnete, zurückkommen konnte. Schlussendlich hatte er sich dazu entschlossen, Informationen über Kusagakure zu sammeln und diese dem Rukodaime zu übermitteln, sobald er die Chance dazu haben würde. So könnte er ihn vielleicht wenigstens ein wenig gut stimmen. Er wartete nur noch auf seine Entscheidung.
 

Aber Kakashi, der die Informationen nach dem letzten Fiasko vorerst gründlichst überprüfen wollte – nicht, dass er das bei den vorherigen nicht auch getan hätte -, ließ sich Zeit und der Uchiha fragte sich inzwischen, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, zurückzukehren. Immerhin konnte man ihm zu Gute halten, dass er den Konoha-Nin im letzten Kampf gegen Kusagakure geholfen und Sakura das Leben gerettet hatte. Das sollte die Entscheidung doch schon mal ein wenig einfacher machen ...?
 

Seit seine Unterredung mit Kakashi beendet war, stand er nun im ihrem Krankenzimmer und hatte darauf gewartet, dass sie wieder aufwachte. Wo hätte er auch sonst hingehen sollen? Schließlich bedachten ihn die meisten Bewohner Konohas mit feindseligen Blicken, kaum einer freute sich, ihn wieder hier zu sehen. Daher konnte er auf ihre Gesellschaft gut und gerne verzichten und war – man könnte es so ausdrücken – vor ihnen geflüchtet an den einzig ruhige Ort, zu der einzigen Person, die vielleicht erfreut wäre, ihn zu sehen.
 

„Lass uns raus gehen, ich halte es in diesem Krankenzimmer nicht wirklich lange aus.“
 

Ihr Rücken schmerzte bei jeder kleinen Bewegung, aber sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. „Bist du sicher, dass du das schafft?“ Er war doch nicht etwas besorgt? Um sie? „Sicher doch.“ Sie lächelte ihn an und erhob sich dann leicht wacklig von dem Bett. Ihre Beine wollten sie noch nicht wirklich tragen und sie hatte Schwierigkeiten, ihr Gleichgewicht zu halten. Aber irgendwie schaffte sie es dann doch zu der Tür zu gelangen.
 

Und kaum war sie dort angekommen, wurde diese auch schon geöffnet. „Uchiha Sasuke?“ Der Angesprochene horchte auf und wand seinen Blick zu der Tür. Ein junger Gen-Nin lugte in das Zimmer und sprach weiter, sobald er ihn entdeckt hatte. „Der Rukodaime würde gerne mit dir sprechen. Sofort.“ Mit diesen Worten war er auch schon wieder verschwunden.
 

Sakura blickte einmal kurz zu Sasuke, der sich in Bewegung setzte und zur Tür ging. „Du findest mich dann draußen. Viel Glück.“ Wenn es nicht gegen seine Natur wäre, hätte der Schwarzhaarige sich für diesen Aufmunterungsversuch bedankt. Aber so etwas hätte seinem Charakter eindeutig nicht entsprochen.
 

. . .
 

„Und?“
 

Kaum hatte er das Büro des Hokage verlassen, hatte er sich auf die Suche nach ihr gemacht und sie schließlich, unter einem Kirschbaum sitzend, vorgefunden. Neugierig blickte sie ihn nun an, erwartete, was er ihr wohl antworten würde. „Er gibt mir eine zweite Chance.“ Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, fiel ihm auch schon eine glückliche Sakura um den Hals und drückte sich an ihn.
 

Sie hatte wirklich versucht, sich zu beherrschen. Aber irgendwann musste sie ihrer Freude über seine Rückkehr einfach Luft machen. Erst einen Moment später realisierte sie, wie sie das gerade machte. Sie blinzelte einmal. Dann noch einmal, um sich zu vergewissern, dass sie nicht schon wieder träumte. Peinlich berührt ließ sie dann wieder von ihm ab.
 

„Entschuldige“, nuschelte sie nur leise und guckte betreten zum Boden. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, stark zu sein und ihm nicht gleich wieder um den Hals zu fallen, um ihm zu zeigen, dass sie sich verändert hatte. Und nun machte sie genau das, was sie eigentlich nicht machen wollte? War ja mal wieder klar.
 

Sich selbst ermahnend merkte sie nicht, wie Sasuke seinen Kopf zur Seite gedreht hatte, weil er erstaunlicherweise – er hätte nie erwartet, dass er dazu überhaupt in der Lage war – ein wenig rot geworden war. Er konnte das Gefühl, dass er für sie empfand noch nicht wirklich zuordnen, aber es könnte sein, dass man es durchaus als Liebe bezeichnen könnte... vielleicht, irgendwie.
 

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Sasuke lag im Bett und malte Muster auf Sakuras Bauch. Fugaku kuschelte sich friedlich schlafend eine seine Mutter, die ebenfalls schon eine Weile in das Reich der Träume abgedriftet war. Inzwischen hatte er gemerkt, wie wichtig diese zweite Chance überhaupt für ihn gewesen war. Am Anfang war ihm nicht klar gewesen, wie glücklich er sich schätzen könnte, eine bekommen zu haben. Nun wusste er es.
 

Seine Informationen hatten sich schnell als die Wahrheit herausgestellt und brachten Konoha einen erstaunlichen Vorteil. Kakashi erlaubte ihm, zu bleiben und sein Ninja-Dasein für Konoha wieder aufzunehmen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er wirklich nach jeder Mission sofort zum Rukodaime ging und ihm darüber berichtete.
 

Inzwischen war seine 'Probezeit' schon längst abgelaufen und er hatte sich einigermaßen wieder in das Dorf integriert. Doch genau dank dieser Bedingung musste er immer noch am Hauptgebäude auf seine Familie warten, weil Fugaku sonst nicht zufrieden war. Irgendwann musste er sich dafür noch bei Kakashi-sama bedanken.
 

Er konnte immer noch nicht ganz glauben, was er alles durchgemacht hatte, um jetzt hier zu stehen – oder eher zu liegen. Er hatte seine Rache bekommen nach einem langen Kampf. Er hatte eine zweite Chance bekommen, die er inzwischen mehr schätze, als er anfangs gedacht hätte. Und er hatte eine Familie. Seine Familie. Endlich hatte sein Leben sich zum besseren gewand. Es war schon lange nicht mehr so dunkel und trostlos, sondern nun endlich erfüllt von Leben und Freude. Er hätte es selbst nicht für möglich gehalten. Endlich konnte er anfangen zu leben.
 

Endlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (27)
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Von: abgemeldet
2009-05-28T15:18:38+00:00 28.05.2009 17:18
super OS
einfach spitze
du hast auch ein
schönen und netten
schreibstill find ich supi
^^
Von:  Chimi-mimi
2008-12-02T18:08:16+00:00 02.12.2008 19:08
also, endergebnis: gut gelungen XD
zuerst mal folgendes: Kakashi ist Hokage *___*
Dafür liebe ich dich XD

naja, mir hat die kapitelaufteilung wirklich gut gefallen, mit irgendwann-jetzt-endlich und das du die worte als abschluss benutzt hast. das hat mir wirklich gut gefallen.

auch dieses kap ist dir super gelungen, nur die schlacht hat abrupt geendet XD
haben sie gewonnen oder verloren? oder hat chimiko da ganz was übersehen?

dann zu sasuke: *daumen hoch*
gut gemacht, eine super lösung, um ihn in das dorf zurückzubringen o.O
eindeutig.
Von:  ChocoCherry
2008-10-24T11:10:55+00:00 24.10.2008 13:10
eine wirklich tolle ff
Von:  dannysahne
2008-10-23T10:23:42+00:00 23.10.2008 12:23
Ohhh, eine tolle FF, wirklich klasse geschrieben!
Tolle Ausdrucksweise u. Chara-Beschreibung.
Hoffe du schreibst noch mehr!

LG
Von:  Scissors
2008-09-28T19:05:34+00:00 28.09.2008 21:05
Uii, wie kawaii <3
Das gefällt mir voll gutig!
Yeah, die FF war voll tollig und ich liebe deinen Schreibstil einfach ^^
Du hast es echt drauf *Daumen hoch*
Okey, also bis denne, baba hdgdmmdl *winkz und Kekse schenkz*

LG
Deine Undyingangel -^~^-
Von: abgemeldet
2008-09-20T15:26:03+00:00 20.09.2008 17:26
ein wuderschönes kapii <33
deine ff war richtig supi =)
*daumen hoch*

Von:  Thuja
2008-09-13T11:09:26+00:00 13.09.2008 13:09
Boah
Mädel du hasts drauf
Die OneShots sind einfach nur super
„auf Favo pack“
das versüßt einen ja richtig den Nachmittag
und zwischen all den tiefen Gefühlen, zwischen der Spannung der Schlacht, der kleine Hauch von humor ist toll
das Sahnehäubchen auf einer fantastischen Torte
„„'Ich habe lange genug gewartet, jetzt kann Papa auch mal warten'.“
Lol zu geil. Ich weiß das ist nichtmal ein Witz, sondern stimmt ja fast wirklich, aber ich musste hier echt grinsen

und da waren auch noch andere Kleinigkeiten, die einen zum Strahlen brachten
Zum Beispiel das Naruto Patenonkel ist. Schon klar, wer denn sonst, aber trotzdem das war ...naja ....halt süß

was ich auch erwähnenswert oder besser gesagt lobenswert finde ist, dass Sasuke nicht zum "Best father of the world" geworden ist. Klar er liebt seinen Sohn, aber charaktertreu lässt er seine Gefühle nicht einfach so aus sich rausströmen. Er wirkt noch immer ruhig
das hat mir super gefallen
und das war sicher nicht einfach. Immerhin ist er Vater und Mann und ihn da nicht zu sehr verweichlichen zu lassen, will gelernt sein

und zwischen all den Frieden und der Harmonie einer Familie, packst du auch noch eine tolle Schlacht, das genau Gegenteil von dieser Harmonie
sie war nur kurz angeschnitten, dennoch hatte dein Stil etwas, dass man schon fast ne Gänsehaut bekam

und Sasukes und Sakuras Zusammenführung war einfach nur genial
nicht zu übertrieben schnulzig und dennoch irgendwie romantisch meiner Meinung nach
eben genau das richtige Maß
bin sehr gespannt was ich noch so von dir vorgesetzt bekomme

allerdings halt mich für blöd: aber ich hab nicht ganz so verstanden, warum sein Sohn ihn nun immer abholen will. Gewohnheit?

naja trotdem danke für die OS

glg blackheart_
Von:  Synnove
2008-07-07T11:28:13+00:00 07.07.2008 13:28
Hey, deine Geschichte ist echt cool geschrieben.

Hoffe es kommt so was ähnliches wie dieses^^

Der Schluss war auch klasse wie der Anfang.
lg Synnove88
Von:  -Kirjava-
2008-02-19T01:21:07+00:00 19.02.2008 02:21
Hi, du bist ja momentan wirklich ungeheuer produktiv beim Schreiben, da kommt man ja kaum mit den Kommentaren hinterher.XD

Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich nur einen Kommentar für die ganze Triologie schreibe. Die offizielle Begründung dafür wäre, dass obwohl man jeden Oneshot alleine verstehen könnte, sie ja doch irgendwie zusammen gehören und daher ein einziger Gesamtkommentar die bessere Lösung wäre. (die inoffizielle: Es ist so einfacher für mich^^).

Dir hat der dritte Oneshot am wenigsten gefallen? Hm, meine Reihenfolge der Oneshots, wenn ich eine angeben müsste, wäre 2,3,1^^

Ich glaube, ich stelle damit zwar die Minderheit dar, aber mir hat der zweite Oneshot am besten gefallen, vielleicht auch gerade wegen der nur leicht vorhandenen Andeutungen des pairings. Außerdem gefallen mir dort die Beschreibungen der Gefühle von Personen und wie sie versuchen mit dem Tod von Jiraiya und ihrer Trauer umzugehen. (Besonders, da einem dies im Manga ja noch verwehrt bleibt, im Moment ist deine fanfiction wirklich die bessere Alternative um seine Neugier etwas zu stillen)

Kakashi als Hokage?, OK war eine kleine Überraschung, aber ich mag es überrascht zu werden.^^ Naruto fände ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich gut geeignet für den Job, besonders nicht im Moment, aber wer weiß wie er sich verändert. (Ich glaube am besten könnte ich mir einen älteren Shikamaru vorstellen, der sich irgendwie dazu hat überreden lassen und nun nicht mehr aus der Situation herauskommt. XD) Aber Kakashi scheint seine Aufgabe ja auch vorbildlich zu erledigen, nur hätte ich ihn mir nie als eine so ordentliche Person vorgestellt.^^

Ach ja, ich liebe deine Beschreibungen der Umgebung, besonders als Sakura den Dorf erreicht, auch wenn das jetzt vielleicht wegen des Grauens etwas makaber klingt. Der angedeutete SasuSaku Moment am Schluss hat mir auch gefallen, besonders Sakuras Gedanken dazu.

Du hast im Übrigen Recht, ich hätte nach dem ersten One Shot nicht wirklich mit diesem als Fortsetzung gerechnet, aber er passte trotzdem perfekt dazu.

Beim ersten One Shot finde ich, dass du die Begegnung zwischen den beiden eigentlich gut gelöst hast. Es ist wirklich schwierig sich in Sasuke hineinzuversetzen, besonders was er in einem solchen Moment denken würde und dass er bei dir ein wenig menschlicher geworden ist, tut ihm meiner Meinung nach nur mehr als gut und er ist dabei ja immer noch Sasuke geblieben (also keine Sorge wegen der Charakterechtheit). Diese Entwicklung hätte ihm im Manga auch durchaus gut getan, finde ich zumindest. Was mir ansonsten bei dem One Shot aufgefallen ist, ist die häufige Verwendung des Synonyms Rosahaarige, meinem Gefühl nach etwas zu häufig, aber das ist Geschmackssache.^^

Das dritte Kapitel bildet eigentlich den würdigen Abschluss der Triologie. Hier hat mir besonders die Schilderung der Beziehung zwischen Sakura und Sasuke gefallen und Sasukes Charakter an sich. (und das ohne jede Form von OOC bei den beiden *__*)

Eigentlich müsste ich dir aber bei dem One Shot etwas böse sein, denn du hast in den ersten Absätzen eine Frage aufgestellt (Warum will Fugaku seinen Vater unbedingt vom Hauptgebäude abholen), die ich nicht beantworten konnte. Ich habe die ganze Zeit beim Lesen nur gedacht, das kann sie dir nicht antun, das nicht aufzulösen, bin ich zu doof da selbst darauf zu kommen, hab ich was überlesen, muss ich das wissen? XD
Das liegt aber weniger an dir, als an meiner Art zu lesen. Wenn mich etwas interessiert überspringe ich immer die „unwichtigen“ Punkte um an die Auflösung zu kommen.^^ Naja, beim zweiten Mal Lesen habe ich dann auch die Rückblende mitbekommen.^^

Ach, kleiner Enwurf am Rande. Es gibt bei dem One Shot einen Satz, den ich etwas komisch finde. „Noch später erst erkannte er, dass sie die einzige Person war, der noch irgendetwas an seinem Leben lag.“ Das heißt Naruto würde Sasuke sozusagen vergessen haben? Kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen.

Naja, so viel zu den einzelnen Kapiteln. Du hattest im ersten Kapitel gefragt, ob man merkt, dass es nicht dein Lieblingspairing ist. Man merkt es schon (meiner Meinung nach), aber nur im Vergleich mit deinen anderen fanfictions. Ist auch mehr ein Gefühl, als das ich es wirklich begründen könnte. Man beachte aber bitte das „aber“ im Satz davor, denn für das SasuSaku Pairing ist es eine der besten Geschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe (vor allem eine, die mir am authentischsten vorkam) und du hast es geschafft (besonders nach dem dritten Kapitel), dass ich mir die beiden nun doch wieder zusammen vorstellen kann und das, obwohl ich in der letzten Zeit völlig davon abgekommen bin.^^

Mir gefällt übrigens die Aufteilung der Oneshots, die auch schön durch die Titel wiedergegeben wird (die ja auch immer noch einmal das Schlusswort bilden). Ich finde, dass jeder von ihnen so eine Art Entwicklung beschreibt.

Meiner Meinung nach handelt der erste One Shot vom Wünschen, das schließlich zur Hoffnung wird der zweite von der Hoffnung, die zur Gewissheit/Erkenntnis wird und der dritte von der Gewissheit die zur Erfüllung (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) wird. (ich hoffe du verstehst was ich meine, ich drücke mich, glaube ich, nämlich mal wieder etwas verwirrt aus und tut mir Leid, falls ich jetzt etwas missverstanden haben sollte, dann schiebe ich das auf eine persönliche Interpretation.^^)
Ich glaube, deswegen finde ich den zweiten One Shot auch so wichtig, denn ohne ihn wäre es einfach unvollständig, es wäre sozusagen die direkte Erfüllung aller Hoffnungen.^^

So, ich hoffe ich habe nichts vergessen, was ich dir sagen wollte und wette, dass ich morgen wieder die Funktion verfluche, dass man keine Rechtschreibfehler bei Kommentaren ausbessern kann.

LG -Kirjava-

Von: abgemeldet
2008-02-18T19:59:59+00:00 18.02.2008 20:59
Hallo!
Also Dir ist es wirklich gelungen, Sasuke als Familienvater darzustellen.^^
Ich konnte es wirklich nachvollziehen, wie der da mit Sakura und Fugaku lebt.
So wie jeder deiner OSs die ich bis jetzt gelesen habe, ist auch dieser schön geschrieben.^__^
Ich finde ihn angenehm zum lesen und den Teil, den Du nicht so gut findest, der ist auch toll.
LG Akari-hana


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