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Kimba Staffel 3

Vom Paradis in die Hölle
von

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(kimba, der weisse loewe; fsk 10; 3. edition - serie v1.0; by tachyoon)
 

Dies ist die Serienfolge 18 zu "Kimba, der weiße Löwe". Fragen, Kommentare, Wünsche, Anregungen etc. an Felix.Horch@tachyoon.de !
 

Eine Übersicht und wichtige Informationen stehen im Prolog.
 

Viel Spaß

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Kimba, der weiße Löwe

"Hyänen - Angriff"

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Wenn Hyänen grinsen, entblößen sie ihre vorderste Zahnreihe, die Eckzähne und etwa die Hälfte beider Zahnreihen am Kiefer. Dadurch kann man gut die durch mangelnde Mundpflege faulenden Fleischreste in den Zahnzwischenräumen erkennen. Und die von 'Jack, der Todbeißer' waren schon sehr angefault, zumal er so breit grinste, wie schon lange nicht mehr.

"Jetzt habe ich sie. Und ich werde nicht nur Rache nehmen für dieses elende Unentschieden an der Quelle, ich werde mir meine Sklaven zurückholen und gleich noch Zinsen drauf schlagen. Hohe Zinsen." dachte er sich zufrieden und betrachtete nochmals diese Fährte, die vom Mondberg herab in Richtung des Dschungels führte. Die Spuren hatten sich mit etwas Regenwasser gefüllt und glänzten leicht in der Sonne. Es waren Abdrücke von Stifeln der Menschen aber auch von einer Reihe an Tieren, unter anderem Löwen und Gepardenspuren.

"Bislang waren mir da unten zu viele Menschen gewesen, vor allem während des Krieges. Aber jetzt, wo ich weiß wo ich die kleine weiße Ratte finden kann, spielt das keine Rolle mehr. Ich hole nur noch die letzten Banden und dann... Harrharrharrharr!" brach er in schallendes Gelächter aus. Dann ging er wieder in sein Territorium zurück, um all seine Gefolgsleute zusammenzurufen.
 

Piwi und Lukas hielten mühevoll je einen Stock zwischen ihren Pfoten und versuchten aufrecht wie zwei Menschen mit Schwertern zu kämpfen.

"Was soll das denn werden?" fragte Dodi mit einem Blick der Missfallen deutlich ausdrückte. Die beiden stoppten kurz.

Lukas: "Siehst du doch: Wir spielen "der weiße und der schwarze Ritter". Wir sind dann nämlich Adelige."

Sira schaute fragend: "Was sind denn Adelige?"

Lukas: "Das sind ganz besondere Menschen die von allen anderen geachtet werden müssen. Die herrschen dann über riesige Länder."

Piwi: "Waren diese Herrscher nicht die Könige und die Ritter ihre Gefolgsleute?"

Wildcat: "Stimmt genau und von den allen war die Hälfte eher weniger zu achten, weil es Ausbeuter und Verbrecher waren. Zu welcher Hälfte gehört ihr beiden?"

Lukas: "Zu beiden: Ich bin der edle, mutige, starke und kultivierte weiße Ritter und Piwi ist der doofe böse schwarze Ritter."

Piwi: "Also vorhin hast du noch gesagt, dass du der schwarze Ritter bist, weil die Bösen gewöhnlich viel stärker sind als die Guten und ich so schwach sei, dass ich halt nur der Gute sein kann."

Lukas: "Hab ich nicht. Denn die Guten gewinnen zum Schluß doch immer, weil sie viel geschickter sind als die Bösen und viel mehr Mut haben."

Piwi: "Willst du damit sagen ich sei stärker als du? Du bist doch ein halbes Jahr älter."

Lukas: "Natürlich bist du nicht stärker als ich. Du bist halt ein ganz schwacher Böser."

Piwi: "Dann hätte ich ja auch schummeln können und du nicht, weil schummeln dürfen nur die Bösen!"

Lukas: "Das war kein Schummeln von mir! Das war geschickte Kampftechnik."

Piwi: "Das Ändern von Regeln ist jetzt Kampftechnik?"

Lukas: "Ich hab sie nicht geändert, nur anders ausgelegt."
 

Dodi: "Sowas blödes, sich wegen so was blöden wie die blöden zu streiten... Ihr wollt Ritter ohne Furcht und Tadel sein? Dann beweist mal euren Mut und kämpft da oben auf dem Klettergerüst weiter! Das ist nämlich viel schwieriger, aber wenn ihr Ritter seid, ist das ja wohl kein Problem, oder?"

Gira: "Gute Idee. Dann haben wir wenigstens unsere Ruhe."

Lukas: "Also ich trau mich auf jeden Fall. Nur, wenn Piwi zu viel Angst hat, kann ich da auch nichts dran ändern."

Piwi: "Ich hab keine Angst!-Zumindest nicht so viel... . Aber es wäre trotzdem sicherer, wenn wir hier unten weitermachen würden."

Lukas: "Oben ist es aber interessanter. Los, komm!"
 

Die beiden jungen Geparden klatterten mit ihren hölzernen Schwert-Imitationen im Mund das Klettergerüst nach oben. Dann begannen sie wieder mit ihrem Ritter-Spiel. Casy schüttelte nur den Kopf: "Wie kann man bloß so viel Spaß daran haben, sich zu bewegen...?"

Sira: "Muß ja nicht jeder so ne Schlafmütze sein wie du!"

Casy: "Aber die meiste Zeit kuschelst du dich trotzdem gerne an."

Sira: "Als ob das was damit zu tun hätte..."
 

Lukas war offenbar tatsächlich der stärkere Ritter und drängte Piwi immer mehr an die Kante des Gerüstes. So konnte sich Piwi immer weniger wehren und war schon bald völlig unterlegen. Als er merkte, dass Piwi so ausser Atem war, dass er keinen Gegenangriff starten können würde, wandte er sich triumphierend an die anderen: "Seht ihr? Ich bin stärker!" Die anderen schauten zu ihm hoch, bis auf Wildcat, die sich gerade mehr für einen großen Schmetterling vor ihr interessierte."Hey, Wildcat! Du sollst mal schauen! Ich bin stärker als Piwi - und damit bin ich zu recht der gute Ritter!"

Wildcat schaute mit einem "Na-toll-!-Blick" wieder nach oben, wo Lukas sich augenblicklich daran machte, seinen Triumpf auszubauen. Er schlug weiter mit seinem Stock gegen Piwis, der nur kurz dagegenhalten konnte und dann noch ein Stück näher an die Kante gedrängt wurde. Etwas zu nah. Nach einem Ausweichschritt nach hinten trat der kleine Gepard in die Luft. Auf allen Vieren wäre dies kein großes Problem gewesen, doch die beiden hatten aufrecht gekämpft und so verlor Piwi augenblichklich das Gleichgewicht und stürzte an der Seite des Gerüstes herunter. Wie alle Katzen versuchte er, sich in der Luft schnell zu drehen, um auf den Füßen zu landen, doch dummerweise befanden sich auf halben Weg des Falls noch einige andere Balken des Gerüstes, auf die er damit voll draufkrachte.

Das leise dumpfe Geäusch eines Aufpralls wurde vom Rascheln des Grases begleitet, das dabei zur Seite gedrückt wurde.

Alle: "Piwi!"

Lukas ließ den Stock fallen und sprang mit wenigen Sätzen herunter, um neben Piwi zu landen. Auch die anderen kamen angerannt, selbst Casy hatte sich erhoben und trottete langsam zu der Stelle hinüber, wo Piwi schlurchzend im Grass lag.

Lukas: "Du... ist dir was passiert?"

Wildcat fuhr in mit funkelnden Augen an: "Nein es ist ihm gar nichts passiert! Es macht ihm Spaß vom Gerüst gestoßen zu werden und sich richtig weh zu tun! Du Vollidiot! Da hast du deinen großen Sieg, du 'Ritter der Tafelrunde'!"

Lukas versuchte zu protestieren: "Aber ich hab ihn doch gar nicht gesto..."

Wildcat regte sich richtig auf: "Ich glaubs nicht! Erst eine Riesenscheiße bauen und dann auch noch abstreiten. Geh mir bloß aus den Augen!"
 

Lukas zog den Kopf ein und schlich, den Schwanz zwischen die Hinterbeine eingezogen, von dannen. Dann hob er nochmal den Kopf, schaute zu Wildcat und rief so laut er konnte: "Du bist total blöd, Wildcat!" Dann lief er in den Dschungel.

Sira schaute leicht irritiert zu Dodi und Gira: "Sind die immer so?"

Dodi: "Ja, aber das ist nicht so schlimm wie es aussieht. Die streiten sich aller paar Tage so und später vertragen sie sich dann wieder."

"Komisch..." wunderte sich Sira.
 

Wildcat: "Hast du dir sehr schlimm wehgetan, Piwi?"

Piwi versuchte, sein Heulen zu unterdrücken: "Nicht... so sehr. Es... *sniff* geht schon... wieder."

Wildcat: "Wir sollten vorsichtshalber Daniel einen Blick auf die Wunde werfen lassen, nicht dass es was schlimmeres ist. Komm, ich trage dich," lächelte sie Piwi zu, der sofort spürte, dass seine Schmerzen nachliessen und er irgendwie sogar glücklich wurde.
 

Einige Kilometer von dem Abenteuerberg entfernt lagen zwei Löwen am Fluß des Dschungels und beobachteten die Spiele des Wassers. Genaugenommen lagen sie an dem Arm des Dschungelflusses, der sich nach der großen Gabelung in die Wüste erstreckte und dort nach einigen weiteren Kilometern versandete.

Nachdenklich und mit ein wenig Sehnsucht in den Augen schaute Kimba über die gegenüberliegende Steppe.

"Weißt du noch, damals, als die Welt noch in Ordnung war, wie die riesigen Herden der Elefanten und Giraffen über diese Ebenen gewandert sind?"

Auch Rahja ließ ihren Blick in die Ferne schweifen.

"Ja, es war ein wundervoller Anblick. So viel Leben und doch so friedlich. Ich erinnere mich auch an die großen Antilopen- und Zebraherden, die etwas weiter östlich von hier zum Fluß zogen."

"Stimmt. Und dabei kamen sie oft an Klaues Revier vorbei. Und Panthra und Deck und Bo versuchten immer wieder einige von denen zu schnappen, bis ich sie schließlich von dort verteiben konnte und die Herden ungestört unherwandern konnten."

"Um die brauchst du dir wohl keine Gedanken mehr zu machen. Wenn die auch hier wären, in dieser Welt, dann hätten die sich bestimmt bemerkbar gemacht."

"Das glaube ich dir aufs Wort, Rahja. Scheint ja fast so, als sei nicht alles schlechter geworden."

"Nein, das ganz bestimmt nicht. Immerhin sind wir und dadurch erst richtig nahe gekommen."

Kimba wurde gleich etwas rot: "Ähm... vielen Dank, dass du das so schön findest, mit mir befreundet zu sein."

Rahja sah Kimbas Verlegenheit und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Kimba: "Also... ich finde es auch sehr schön, so gut mit dir befreundet zu sein."

Rahja: "Das geht eigentlich schon ein wenig über Freundschaft hinaus. Normalerweise tun bloße Freunde nicht das..."

Sie rückte noch ein Stück näher zu Kimba und drückte ihm einen langen, zärtlichen Kuss auf die Wange. Und dann noch einen direkt auf den Mund. Kimba schaut etwas verwundert aber glücklich zu Rahja. "Wofür habe ich den denn verdient?"

Rahja: "Einfach nur so, weil du da bist."

Kimba: "Einiges ist wirklich viel besser geworden. Ob wir wirklich für einander bestimmt sind...?"

Rahja: "Wer weiß. Aber ich habe vor, es auszuprobieren. Zu verlieren haben wir eigentlich nichts. Machst du mit?"

Kimba strahlte: "Ja, sehr gerne!"
 

Gerade als sich die beiden so herrlich in bester Liebesfilm-Manier anhimmelten, ertönte plötzlich eine krächzende Stimme über ihnen:

"Kimba! Kimba! Gefahr ist nah!

Die Hyänenbande ist schon fast da!"

Pauley Cracker flog in einem hektischen Stil zu einem kleineren Stein, der neben Kimba lag. Kimba: "Was ist los? Die Hyänenbande kommt hierher, sagst du?"

Pauley: "Sie fanden eure Spuren am Mondberg

und jetzt machen sie sich an ihr übles Werk:

Verbreiten Angst und Schrecken bei Jung und Alt

mit einem übermaß an Terror und Gewalt!"

Kimba war entsetzt: "Sie greifen bereits unsere Freunde an?!"

Pauley kam etwas von seiner Hektik herunter: "Nein, das noch nicht, aber sie sind schon fast an der Grenze zum Dschungel angekommen."

Kimba: "Wir müssen unbedingt die anderen warnen. Du bist der schnellste, Pauley. Warne du alle Tiere an der Grenze des Dschungels zum Mondberg. Ich werde zum Abenteuerberg gehen und die Tiere auf dieser Seite des Dschungels warnen. Rahja, geh du bitte zur Farm und sag Daniel, ermöge schnell eine Dschungelkonferenz einberufen. Dann warne noch alle unsere Freunde auf der anderen Seite des Dschungels!"
 

Die beiden nickten nur kurz und machten sich dann,ebenso wie Kimba, augenblicklich auf den Weg.

Rahja hatte den kürzesten Weg und kam schon nach wenigen Minuten auf der Farm an, wo Daniel gerade mit Kampfzahn und zwei Impala Antilopen diskutierte, welches Gemüse auf welchem Feld am Besten anzubauen wäre.
 

"Daniel! Schnell, du mußt eine Dschungelkonferenz einberufen! Wir werden angegriffen."

Daniel erschrak: "Was sagst du da? Wer hat das erzählt?"

Rahja: "Pauley kam eben ziemlich aufgeregt zu Kimba und mir an den Fluß geflogen. Er hat uns erzählt, dass die Hyänenbande, vor der Kimba mich und meine Freunde gerettet hat, hierher unterwegs ist."

Daniel: "Das ist in der Tat ziemlich unschön. Ich mache mich sofort auf den Weg!"
 

Er rannte los.
 

Rahja schaute ihm einige Meter nach.
 

"Daniel! Der Einberufungsort liegt auf der anderen Seite des Dschungels! Du läufst in eine völlig falsche Richtung!" rief sie ihm nach und sprang ihm in den Weg, damit er nicht weiterlief.

Daniel schien etwas überrascht zu sein: "Oh, hallo Rahja. Was gibt es?"

Rahja: "Du läufst in die falsche Richtung Daniel!"

Daniel: "Oh, danke... . - Aber moment mal: Woher willst du wissen, wohin ich gerade gehen wollte?"

Rahja: "Na, du wolltest doch eine Dschungelkonferenz einberufen."

Daniel schien verwundert: "Dschungelkonferenz? Aber wieso?"

Rahja: "Ich hab doch eben gesagt, dass wir von der Hyänenbande angegriffen werden. Ich wollte noch die anderen auf den Feldern und auf dieser Seite des Dschungels warnen und du wolltest die Dschungelkonferenz einberufen, damit wir zusammen beratschlagen können, was wir unternehmen."

Daniel kratzte sich verlegen am Kopf. "Oh, davon wußte ich ha noch gar nichts. Äh... ok, ich kümmere mich darum." Dann lief er in Richtung Dschungel, um auf dem "Dschungelhorn", einem großen hohlen Baumstamm, der laute Töne von sich gibt, wenn man darauf herum springt oder draufschlägt, alle Tiere zur Konferenz zu rufen.

Zurück blieb eine etwas verwirrte und beunruhigte Rahja.

"Ich frage mich, was mit ihm in letzter Zeit wohl los ist. Er ist doch sonst so zuverlässig und senil war er bislang noch nie. Wieso geht das jetzt auf einmal los?"
 

Dieselben Gedanken und Fragen beschäftigten sie auch während der Konferenz. Alle Tiere des Dschungels waren gekommen, um zu hören, wie die Lage ist und gemeinsam einen Ausweg zu suchen.

Als Kimba in die Runde schaute, bemerkte er, dass die Konferenz früher anders ausgesehen hatte. Es waren damals viel mehr Zebras, Antilopen, Giraffen und Elefanten dort gewesen. Es erinnerte ihn daran, dass die Welt irgendwann für ihn und seine Freunde einen Sprung bekommen hatte, einen tiefen Riss, der ihre Leben allesamt in zwei Teile gerissen hatte.

Daniel schien wieder der alte zu sein: "So, ihr kennt nun alle die Lage, jetzt müssen wir geeignete Maßnahmen treffen. Hat irgendwer Vorschläge?"

Die Tiere begannen alle, durcheinander zu reden.

"Brauchbare Vorschläge," fügte Daniel dann hinzu.

Totale Stille...

Der alte Affe seufzte: "Das hab ich mir schon gedacht..."
 

Kimba: "Also ich kann versuchen sie aufzuhalten, doch wenn die gesamte Bande auf einmal angreift, werden viele durchkommen und in den Dschungel eindringen können."

Rahja: "Ganz davon abgesehen bist du nicht stark genug, um es mit allen aufzunehmen. Als du uns an der Quelle gerettet hast, war der Kampf bereits knapp. Doch jetzt sind es fast drei Mal so viele Hyänen wie damals.

Cheetah: "Wie wäre es, wenn wir alle sie gemeinsam angreifen? Wir sind denen zahlenmäßig weit überlegen und wir haben auch etliche starke Tiere in unseren Reihen."

Kimba: "Viel zu gefährlich, da würden viel zu viele von uns verletzt werden."

Daniel: "Aber von der Idee her ist das gar nicht mal so schlecht. Die schwächsten Tiere brauchen ja nicht mitzukämpfen."

Piwi: "Wieso tun wir nicht wenigstens so als ob? Wenn die glauben, sie hätten es mit uns allen zu tun, werden sie vielleicht lieber den Schwanz einziehen."

Kimba: "Piwi! Das ist eine sehr gute Idee. Wir versuchen, sie einzuschüchtern. Wenns klappt ist es ok, wenn nicht, müssen die Schwachen nur schnell im Gebüsch verschwinden, während die starken mit mir zusammen die Bande aufhalten werden."

Daniel: "Und was ist, wenn der Anführer dich zum Duell fordert?"

Kimba: "Soll er tun. Er alleine kann gegen mich nicht gewinnen. Und wenn der erstmal besiegt ist, haben die anderen seiner Bande keinen Mut mehr."

Daniel gefiel der Gedankengang Kimbas. "Das ist gut durchdacht, Kimba. Wie ich sehe: Du machst dich," lobte er ihn.
 

Eine halbe Stunde später standen sich die Hyänenbande und die Tiere des Dschungels an einer kleinen Lichtung wie zwei kampfbereite Heere gegenüber.

Kimba ging einige Schritte auf die Hyänenbande zu und rief: "Ich fordere dich zum Duell, Jack!"

Der Hyänenboss brüllte sofort zurück: "Es heißt: 'Jack, der Todbeißer'! Das ist mein voller Name. Und ich wüßte nicht, was ein Duell bringen sollte."

Kimba nickte Rahja und ihren Freunden zu. "Ganz einfach: Du verhinderst damit hier eine Schlacht. Wenn du gewinnst, wirst du dir meine Freunde holen können. Doch wenn du verlierst, dann mußt du von hier weggehen und darfst nie wieder kommen. Rahja, Sira, Casy und Kampfzahn sind dann frei."

Jack: "Harr! Harr! Harr! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ihr stärker seid als wir. Zum einen brauche ich das Risiko nicht mehr einzugehen. Wenn du damals an der Quelle geblieben wärst, hätte ich gerne angenommen, aber du bist ja weggelaufen. Zum anderen will ich meinen Leuten nicht den Spaß verderben, die wollen sich schließlich auch mal richtig austoben. Abgesehen davon: Wer soll eigentlich Kampfzahn sein? Ich kenne nur ein Pickelface namens Streuselkuchen. Harr harr harr!"
 

"Unverschämtheit!" versuchte der alte Kampfzahn zu protestieren.

"Sieht nicht gut aus," meinte Kimba. Und er hatte verdammt recht, denn genau in diesem Moment brüllte Jack zum Angriff. Die Hyänen liefen mit Kampfgeschrei los.

"Schnell! Die Schwachen zurück in den Dschungel! Die Starken sollen sie decken!" rief Kimba und ging in Kampfstellung.
 

Es war ein harter und brutaler Kampf. Die Hyänenbande war etwas stärker als all die Dschungeltiere. Doch Kimba kämpfte für 10 und machte einen Gegner nach dem anderen kampfunfähig. Das merkte auch Jack, der daraufhin gezielt auf Kimba losging. In einem unachtsamen Moment konnte er Kimba an der Hinterpfote erwischen und biß eine tiefe Wunde. Kimba sah Sterne vor Schmerz.

"Ich helfe dir!" rief Lukas und rannte aus dem Gebüsch los.

"Lukas! Nicht, die sind gefährlich!" rief Piwi ihm hinterher.
 

In dem Moment erwischte Kimba seinen Gegner mit den Krallen direkt an den Augen. Augenblicklich ließ Jack los und schrie laut seinen Schmerz hinaus. Der nächste Prankenschlag des jungen Löwen ließ ihn einige Meter über den Boden rollen, während er sich die Pfoten vor die Augen hielt.

"JA! Gut gemacht, Kimba!" freute sich Lukas und hielt inne. Keine Sekunde später stürzte sich auch schon eine Hyäne auf ihn. Und verwickelte ihn in einen heftigen Kampf.

"Lukas!" rief Kimba und rannte zu den Kämpfenden, wurde jedoch auf halben Wege von zwei anderen abgefangen und ebenfalls in einen Kampf verwickelt.

"Ich kümmere mich um ihn!" rief Cheetah, der gerade mit Mühe und Not seinen Gegner besiegt und in die Flucht geschlagen hatte. Pfeilschnell schoß er an einigen anderen Kämpfenden vorbei und rammte der Hyäne, die gerade über Lukas stand und zum Durchbeißen der Kehle ansetzen wollte, seinen Kopf mit voller Wucht in die weiche Seite. Nun sind Geparden zwar nicht schwerer als 40 Kilogramm, doch die Wucht von etwa 100 km/h hatte ihre Wirkung nicht verfehlt und die Hyäne flog einige Meter weit über das Schlachtfeld, bis sie leicht benommen liegen blieb.

Aber auch Cheetah schien ein wenig benommen.

"Sch- Schnell. Du muß ins Gebüsch zurück!" rief er Lukas zu.

Der tat, was ihm geheißen war und begann loszurennen.

Doch da kam eine weitere Hyäne von hinten an Cheetah heran und biß auch ihm ins Hinterbein. Cheetah schrie vor Schmerzen auf und der Biß schien alles andere als glücklich für ihn zu sein, denn man konnte es knacken und knirschen hören.

Lukas brach augenblicklich seinen Rückzug ab und stürzte sich selber auf die Hyäne. Die wehrte seinen ersten Angriff noch ab, bekam beim zweiten jedoch ebenfalls die Krallen zu spüren. Gepardenkrallen sind zwar ziemlich stumpf, da sie nicht eingezogen werden können und daher abgenutzt werden, doch quer über die Augen gezogen sind auch diese Krallen wirkungsvoll. Und als ob das nicht genug wäre, bekam jene Hyäne auch noch einen kräftigen Prankenschlag von Kimba ab, der seine beiden Gegner zwischenzeitlich in die Flucht geschlagen hatte.

Ziemlich angeschlagen ergriff auch jene Hyäne die Flucht, ebenso die wenigen übrigen, die schon in Unterzahl kaum noch gegen die Dschungelbewohner ankamen.

Die Schlacht war geschlagen, Kimba und die Tiere des Dschungels hatten gewonnen. Doch es gab noch die ein- oder andere Sache zu bereden.
 

"Bist du taub?" fragte Kimba etwas ärgerlich und auch lauter als sonst.

Lukas (mit einem Es-tut-mir-leid-Blick): "Nein."

"Bist du blöde?"

"Nein..., aber ich dachte..."

"Warum kannst du dann nicht darauf hören, was dir gesagt wurde? "

"Ich dachte... du könntest in Gefahr sein," gab Lukas kleinlaut von sich.

"Natürlich war ich in Gefahr. Wie jeder, der mitgekämpft hat. Wenn das jetzt das erste oder zweite Mal gewesen wäre, dass du nicht auf mich oder auf andere gehört hast, dann würde ich ja nur sagen 'schlecht gemacht aber gut gemeint' und 'tu es nicht wieder' aber du kannst ja nie hören, wenn man dir etwas sagt. Denkst du eigentlich gar nicht über dein Handeln nach? Das kann doch nicht so schwer zu erkennen sein, dass ein Jungtier nichts auf einem Schlachtfeld zu suchen hat. Was glaubst du, wieviel stärker Gira und Rahja beispielsweise sind. Und trotzdem sind sie in Deckung geblieben, weil es auch für sie noch zu gefährlich gewesen wäre." Kimba hatte sich im Laufe seiner Rede wieder ein wenig abgeregt, so daß sich Lukas noch mal ein kleines Statement traute.

"Ich wollte halt nur helfen und es tut mir leid. In Zukunft werde ich in Deckung bleiben."

"Na das will ich hoffen," meinte Kimba, "immerhin hat es Cheetah deswegen ziemlich übel erwischt. Ich schlage vor, du besuchst ihn im provisorischen Dschungelkrankenhaus und bedankst dich bei ihm dafür, dass er dir das Leben gerettet hat."

"Ja, mache ich," gab Lukas noch Kleinlaut von sich und trottete dann langsam in Richtung Daniels Restaurant, das kurzerhand zu einem kleinen Krankenhaus umfunktioniert worden war.
 

Wildcat hüpfte plötzlich neben Lukas. Lukas schaute unwohl hoch. Er hatte ja an dem Tage schon eine Schelte von ihr kassiert und nun würde er auch noch eine zweite kassieren, da war er sich sicher.

"Alles in Ordnung, Lukas?" fragte Wildcat dann aber sanft.

Lukas schaute verwundert hoch.

"Ja..., schon ok," antwortete er etwas verwundert. Immerhin hatte er eine zweite Standpauke erwartet.

"Kimba war ein wenig zu hart mit dir. Du hast es ja bloß gut gemeint und ich finde es mutig von dir, dass du dich getraut hast, da mit heraus zu gehen."

"Wirklich?"

"Ja. Aber es war natürlich auch unglücklich, dass es nicht gerade das erste Mal ist, dass du Mist baust. Warum tust du das? Oft bist du ein richtig netter und zuverlässiger Freund und dann wieder hast du ein oder zwei Situationen, da frage ich mich, ob ic noch demselben Lukas gegenüberstehe, den ich kenne."

Lukas dachte nach. Irgendwie hatte Wildcat recht. Und er wollte ja eigentlich auch bloß ein guter Freund sein. Doch immer wieder kam es zu diesen dummen Aktionen, die ihm meist mehr Ansehen kosteten als brachten.

"Ich weiß es nicht," antwortete er dann ehrlich.

Wildcat seufzte: "Hab ich mir schon fast gedacht. Ich glaube auch, dass es da keinen wirklichen Grund für gibt."

Lukas: "Magst du mich denn noch, nach all dem mit Piwi und vorhin?"

Wildcat lächelte: "Klar. Wie kommst du denn darauf, dass das nicht der Fall ist?"

Lukas: "Naja, du warst ja ziemlich sauer letztens und ich mache ja dauernd solche Aktionen. Und dann hab ich ja noch was zu dir gesagt... ."

Wildcat: "Schon ok, da muß schon mehr passieren als das. Ich weiß ja, dass du eigentlich gar nicht so bist."

Lukas: "Weißt du was? Eigentlich bist du auch voll in Ordnung. Ich dachte früher immer, du willst mich nur fertig machen, aber inzwischen weiß ich, dass du gar nicht so bist und ich mir das meiste selbst zuzuschreiben habe."

"Na danke für die Rosen... da bin ich ja beruhigt, dass ich keinen sooo schlechten Eindruck mache," meinte sie mit vielsagendem Ton.

"Das war nicht so gemeint. Ich meine, ich weiß es ja inzwischen besser. Es war mir halt früher nur so vorgekommen. Ich finds gut, wenn wir Freunde sein können."

"Find ich auch."
 

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Nächster Teil: Kimba 20 - "Das Turnier"



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