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Dunkelelfen

Das Nachtvolk
von

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Das Treffen des unbekannten Feindes

„Alle lächeln,

Alle lachen,

ihre Welt sie ist perfekt,

nur die meine ist zerbrochen

und das Blut geht nie mehr weg…“, so dachte Yoru, als sie durch die Höhlen ging und an vereinzelten Dunkelelfenpaaren vorbei hastete. Mittlerweile hieß es, dass die Menschen einige Boten ausschicken wollten, zur Hauptstadt. Töricht.

Doch sie hatte ihre eigenen Probleme. Sie musste zum Rat und die Genehmigung einholen, damit Kurai weitere Krieger aus anderen Gebirgen um Hilfe bitten durfte. Wie immer halt, als Laufbursche war sie bestens geeignet.

Als sie endlich angekommen war stieß sie die riesigen, eisernen Torflügel auf und trat in den runden Verhandlungssaal. Der Raum war leer. Mit schnellen Schritten ging sie in dessen Mitte und ging auf die Knie.

Aus den Steinwänden hörte man Geflüster und ein merkwürdiges Knacken, dann brachen die Mitglieder des Rates aus dem Gestein heraus. Wo der Fels vorher noch glatt gewesen war, dort ragten nun Hände, Füße oder ein Kopf heraus, ganz aus Stein.

Als sich alle alten Herren schwerfällig aus dem Fels und auf ihre Plätze begeben hatten ergriff Yoru das Wort.

„Große Steinmänner der vierten Dimension, wir erwarten euren Ratschlag. Die Menschen besetzten immer mehr unseres ursprünglichen Gebietes und diese Aufdringlichkeit muss bestraft werden! Wir bitten daher um euer Einverständnis unsere Brüder aus allen Himmelsrichtungen rufen zu dürfen.“

Es folgte ein langes Schweigen und Yoru taten langsam die Knie weh. Einer der Steinmänner erhob sich unter einem lauten Knacken: „So soll es sein…doch seid gewarnt, nicht alle unsere Brüder sind für diesen Rachefeldzug geeignet! Viele werden sich eurem Vorhaben nicht anschließe. Einst wart ihr eine große Gemeinschaft, doch das Schicksal spielte euch übel mit, es gab zu Viele die den Thron begehrten, es kam zum Streit und die einzelnen Gruppen verteilten sich auf die verschiedenen Gebirge…glaubt ihr wirklich das ihr viele Verbündete anheuern könnt?“ Yoru schüttelte kleinlaut den Kopf: „ Aber es schadet nicht, wenn wir es versuchen.“

Die Mitglieder standen jetzt alle auf und wankten, schwankten zu ihren Plätzen in der Felswand zurück, was erneut dazu führte, das von überall ein Knacken und Knirschen zu hören war.

Yoru wartete, bis selbst der Letzte ganz verschwunden war, dann stand sie schnell auf, wischte sich den Schmutz von den Knien und ging wieder auf den Gang hinaus.

Innerlich fluchte sie vor sich hin. Was bildeten sich diese Steindinger eigentlich ein? Meinten sie etwa, sie wüsste nicht wie schwer es werden würde Leute für ihren Plan zusammen zu trommeln? Außerdem war es sehr unhöflich gewesen, dass keiner von ihnen gesagt hatte, dass sie sich erheben durfte. Aber diese Kerle würden auch noch ihr Fett weg kriegen, so viel stand fest.

Sie rief Magie herauf und veränderte ihr Aussehen.

Jetzt war sie eine junge Menschenfrau, knapp zwanzig Jahre alt, mit braunen Haaren und grünen Augen. Ein weiterer Einsatz ihrer Magie und sie verschwand in schwarzen Flammen.
 

Am nächsten Morgen, als Kanto und seine Gefährten aufbrechen wollten hatten sich alle Dorfbewohner versammelt, um sie zu verabschieden und ihnen noch etwas Proviant zuzustecken, den sie entbehren konnten. Doch die drei ernannten Boten waren bereits später dran als ursprünglich geplant, da man die Leiche eines Dorfbewohners gefunden hatte. Die Drei waren sich einig gewesen, sie hatten dem Verstorbenen noch die letzte Ehre erweisen wollen.

Als sie endlich los ritten war die Stimmung bedrückt.

Niemand wollte daran denken, dass sie vielleicht nie mehr zurück kehren würden.

Diese Erkenntnis legte sich wie ein schwerer Mantel über sie, erst nach einem halben Tag machten sie an einem ruhigen Flusslauf Rast.

„Ich geh und schau mich etwas um, es könnte sein, das wir hier nicht so alleine sind wie es scheint“, sagte Forlar und verschwand zielstrebig zwischen den Bäumen.
 

Er wusste nicht wie weit er in das Dickicht hinein gelangt war, doch er fühlte sich schon seit geraumer Zeit beobachtet. Bei einer Ruine eines alten Brunnens hielt er an. Behutsam setzte er sich an den Rand und blickte misstrauisch umher.

„Ihr wisst schon lange, dass ich Euch folge. Das ist beeindruckend.“

Forlar sprang auf, wirbelte herum und zog mit einer schnellen Bewegung das Schwert, doch dann lies er es langsam sinken. Eine junge Frau stand vor ihm, die Haare wehten geschmeidig im Wind. „Was habt ihr hier zu suchen, alleine im Wald?“

Sie lächelte.

„Es ist richtig, dass ihr nach hackt. Ich wurde von meinen Leuten getrennt, seitdem irre ich durch diese Wälder. Als ich Euch sah dachte ich erst ihr wärt eines meiner Gruppenmitglieder, aber wie es aussieht habe ich mich da getäuscht.“ Die junge Dame zuckte mit den Schultern. „Nun müsst ihr mir auch eine Frage beantworten. Seit ihr ein Wilderer oder was führt euch in diese Gegend?“

Mit einer fliesenden Bewegung kam sie auf ihn zu geschlendert. „Ich wüsste nicht was Euch das angeht!“, entgegnete er schnell und wich vor ihr zurück. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht: „Habt ihr etwa Angst vor einer Frau?“

„Ihr meint wohl, vor ein der Frau die alleine durch einen dunklen Wald streift und dazu auch noch bewaffnet ist.“ Ein Nicken in die Richtung ihres Gürtels brachte sie erneut zum Schmunzeln. „Wie aufmerksam Ihr seit! Sagt, hättet ihr etwas dagegen, wenn ich Euch in das nächste Dorf begleite?“

„Das werde ich erst mit meinen Leuten besprechen müssen, folgt mir!“

Auf dem Weg zurück erfuhr er, dass sie Kyra hieß und mit der Gruppe hatte sie in die Hauptstadt gehen wollen, um dort ihren kranken Onkel zu besuchen. Außerdem berichtete sie, dass seit einiger Zeit viele Menschendiebe und Sklavenhändler ihr Unwesen trieben, es seie also ratsam nicht alleine durch diese Gegend zu ziehen.

Als sie den Rastplatz erreichten, trafen sie Termoa und Kanto mitten in einem Übungskampf an. Beide Männer schwitzten und bei jedem Aufprall, Schwert gegen Schwert, waren Funken zu sehen. Der Kampf fand ein jähes Ende, denn die Beiden hörten augenblicklich auf zu kämpfen, als sie Kyra sahen.

Termoa zog eine Augenbraue hoch: „Und wir dachten du währest Pilze oder Feuerholz suchen gegangen, stattdessen kommst du mit einer brünetten Schönheit zurück, fällt dir auf, was an dieser Sache nicht stimmt?“ Forlar grinste und erklärte seinen beiden Begleitern den Sachverhalt.

„…es würde völlig reichen, wenn Ihr mich bis zum nächsten Dorf mitnehmt, vielleicht sind meine Leute ja dort und warten auf mich.“, schloss Kyra und musterte die drei Männer mit interessierter Miene. Nach einer eingehenden Beratung war man sich einig sie ein Stück mit zu nehmen, denn wer würde schon eine hilflose Frau alleine in einer so gefährlichen Gegend sitzen lassen?

Eines wusste jedoch keiner der Ausgesandten, diese Frau würde ihnen das reisen schwerer machen, als man es nur erahnen konnte.



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