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A ninja's life 4

Vergangenes lässt sich nicht totschweigen
von

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Pläne (1)

Schluckend streckte Naruto eine zitternde Hand nach dem Türknauf vor sich aus, der ihm sein Büro öffnete. Ja, sein Büro. Sein Leben lang hatte er auf diesen Moment gewartet. Zwischendurch war es zwar aussichtslos gewesen, am Anfang war er sich beinahe selbst wie ein hoffnungsloser Träumer vorgekommen, aber nun hatte er es geschafft. Nicht ganz so, wie er es sich erhofft hatte, aber er hatte es geschafft. Endlich.

Und doch hatte er irgendwie eine ungute Vorahnung…

Er schluckte erneut und drehte sich halb um. Hinter ihm standen seine Frau und seine besten Freunde, ohne die er das garantiert nicht geschafft hätte. Hätte er definitiv nicht. Auch wenn es zwischendurch eben wegen dieser Personen schlecht für ihn ausgesehen hatte…

Aber das tat jetzt alles nichts mehr zur Sache.

Er war Hokage.

Das Büro gehörte ihm.

Das Dorf in gewisser Weise auch.

Er durfte den dazugehörigen Hut und Mantel tragen.

Und vor Allem; alle respektierten ihn und mussten nun wirklich zu ihm aufsehen.

Und trotzdem war er nicht hundertprozentig glücklich.

Irgendetwas bedrückte ihn, wie eine ungute Vorahnung.

Er schluckte ein drittes Mal, sah wieder hinter sich, drehte dann den Türknauf um und betrat das Büro.

Sein Büro.

Doch als er den ersten Schritt hinein machte, blieb er abrupt stehen und all seine Befürchtungen und Vorahnungen bewahrheiteten sich schlagartig aufgrund der am Boden liegenden Gestalten.

„Oh Gott…“, keuchte er. „S-Sakura-chan… Was…“

Die angesprochene lugte ihm über die Schulter.

„Oh Gott!“, keuchte sie und hastete an ihm vorbei, auf die reglosen Gestalten zu. „Oh Gott…“

Nun sahen auch Hinata und Sasuke in den Raum, Hinata keuchte ebenfalls entsetzt und schlug sich die Hände vor den Mund, während Sasuke nur die Augen aufriss und auf die leblosen Körper starrte…

„Sakura-chan… Was… Ist mit ihnen?“, fragte Naruto und trat näher. Sakura, am ganzen Körper zitternd, stand auf und sah ihn mit ausdruckslosen Augen an.

„Sie… Sie sind tot. Alle beide.“
 

~- ca. zwei Wochen später -~
 

Möglichst leise betrat Sakura ihr Schlafzimmer, ohne das Licht einzuschalten. Sie löste das Band, welches ihre mittlerweile wieder halblangen Haare zurückhielt und hängte ihren weißen Kittel neben das Fenster. Den Rest ihrer Kleidung, bis auf ihre Unterwäsche, warf sie einfach beiseite und schlüpfte ins Bett. „Wo warst du so lange?“, fragte Sasuke, der sich mehr oder weniger sofort zu ihr umgedreht hatte.

„Arbeiten.“, erwiderte sie nur müde. „Es ist halb vier.“ „Ich sag doch, arbeiten…“ Sie kuschelte sich an ihn. „Und jetzt will ich schlafen, okay? Gute Nacht…“ „Du arbeitest zu viel in letzter Zeit.“, stellte Sasuke fest. „Du stehst morgens um sechs Uhr auf und kommst zu den unmenschlichsten Zeiten nach Hause. Was machst du da so lange?“ Sakura stöhnte. „Weißt du doch.“

„Du schneidest Tsunade und Jiraiya auf und versuchst herauszufinden, mit welchem Gift sie sich getötet haben.“ „Genau. Und wie ich dir erzählt habe, ist das Gift ganz anders als alles, was mir bisher untergekommen ist.“ „Und wie lange brauchst du noch?“

Sakura seufzte.

„Dank deiner Hilfe weiß ich zumindest schon mal, was der Hauptbestandteil des Giftes war.“, berichtete sie und lächelte bitter. „Schlangengift.“

„Ah.“, kam es von Sasuke, der sehr darauf bedacht war, in so einer Situation nicht von mangelnder Kreativität zu reden. Ein wenig Taktgefühl besaß auch er, gelegentlich.

„Und jetzt, wo ich den Hauptbestandteil des Giftes kenne, dauert es nicht mehr lang, bis ich die komplette Rezeptur raus hab.“, fuhr Sakura fort, ein triumphierendes Lächeln auf ihrem müden Gesicht. „Ich hab schon so eine Idee; die Konsistenz des Giftes und der Zustand der Speiseröhre und des Magens der beiden erinnern mich ein wenig an den Schleim, den Katsuyu spucken kann… Du weißt schon, dieses Zeug, das alles wegätzt.“

„Hn.“

„Und wenn sich dieser Verdacht bestätigt hat, muss ich bei Naruto noch nach giftigen Kröten fragen, dann hab ich die Zusammensetzung des Giftes wahrscheinlich raus…“, erklärte Sakura und starrte an die Decke.

„Kann das nicht jemand anderes machen?“, fragte Sasuke mit zusammengezogenen Augenbrauen, während er sie missgelaunt betrachtete. Sie drehte den Kopf zu ihm und lächelte traurig. Ja, genau, das Lächeln.

„Erinnerst du dich an ihre letzten Worte an mich? Von wegen, wir müssten meine Abschlussprüfung nachholen?“

„Hn.“

„Das ist meine Abschlussprüfung. Nur ich kann das machen, niemand sonst. Und ich will das auch machen…“ Sie seufzte erneut. „Und wenn ich fertig bin, muss ich mit Shizune klären, wer das Krankenhaus übernimmt… Sie ist ja auch schon achtundvierzig… Na ja, wenigstens hat sie dann Zeit für’s Krankenhaus… Ich hab ja auch noch ein Team… Verdammt, wie lange hab ich mit denen nicht mehr trainiert? Scheiße… Und Hiroshi hat bald Geburtstag… Und du auch… Und die Drillinge… Und überhaupt…“

Sasuke betrachtete sie kritisch.

„Du übernimmst dich.“, stellte er fest.

„Quatsch!“, tat Sakura dies ab und lachte nervös. „Mir geht’s bestens, alles in Ordnung, ich hab halt nur viel zu tun…“

„Ah ja.“, kam es von Sasuke, der dabei den Blick über ihren Körper gleiten ließ, von den Ringen unter ihren Augen bis zu der deutlich schmaler gewordenen Taille. Sie schlief wenig, sie aß kaum noch und stand unter Dauerstress. Aber klar, ihr ging es gut. Genau wie Naruto, der irgendwie ganz ähnlich aussah. Also von Wegen Augenringe und dünner. Naruto hatte in den letzten beiden Wochen auch viel zu tun gehabt; tonnenweise Papierkram erledigen und nebenbei noch den Verlust zwei seiner vertrautesten Personen verkraften, aber er war da genauso wie Sakura und machte einfach weiter, ohne sich etwas anmerken zu lassen.

Früher hatte Sasuke diese Eigenschaft stillschweigend bewundert, mittlerweile war er allerdings zu dem Schluss gekommen, dass das irgendwie nicht gesund sein konnte.

Er erinnerte sich noch gut daran, wie Sakura sich benommen hatte, nachdem ihre Mutter gestorben war. Nämlich ungefähr genauso. Und er erinnerte sich mindestens genauso gut daran, dass sie damals die Angewohnheit gehabt hatte, andauernd zusammen zu brechen.

Gut, das alles war fast fünfzehn Jahre her und sie war nun auch einiges mehr an Stress und Ähnlichem gewohnt, aber wenn sie so weiter machte, würde das Nervenfieber von damals schneller zurückkehren, als sie blinzeln konnte.

Naruto war da auch nicht besser, er überarbeitete sich ebenfalls. Und beide versuchten vergebens, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie quasi ihren Elternersatz verloren hatten. Es stand nämlich außer Frage, dass Jiraiya für Naruto eine Vaterfigur gewesen war, und zwar mehr als Iruka oder Kakashi oder sonst wer; und Tsunade stand Sakura näher als ihre eigene Mutter, als diese noch gelebt hatte.

Und trotzdem nahm sich keiner der beiden Mal die Zeit, in Ruhe zu trauern.

Und das konnte, wie ihm nur wieder bewiesen wurde, nicht gesund sein.

„Du musst dir keine Sorgen um mich machen, ehrlich.“, versuchte Sakura ihn zu beruhigen und lächelte ihn wieder an.

„Tz…“, machte er nur.

„Solange ich was zu tun hab, ist alles in Ordnung…“, murmelte Sakura, zu müde, um sich Gedanken um die Bedeutungen dieses „tz“s zu machen, kuschelte sich wieder an ihn und schloss die Augen. Sasuke betrachtete sie weiterhin kritisch. Schließlich seufzte er leise und schlief ebenfalls ein.
 

~--~
 

Weitere zwei Wochen später
 


 

„Irgendwie ist das doof.“, stellte Hiroshi schmollend fest, während er an seinen schwarzen Klamotten zupfte.

„Was ist doof?“, fragte Natsuki, die vor ihm kniete und ihm die rosa Haare kämmte, während hinter ihr Sayuri und Tsugumi standen und sich gegenseitig Zöpfe flochten. Nicht ganz freiwillig.

„Na ja, ihr seht alle so böse aus, weil ihr ja alle ganz schwarz seid, und ich seh da irgendwie… Doof aus.“, erklärte der Kleine. Natsuki lachte.

„Tja, du bist eben herausragend.“, stellte sie fest und stand auf.

„Hä?“, kam es von dem Kleinen, der seine Cousine mit großen Augen anstarrte. „Was?“

„Sie meint, du bis anders.“, übersetzte Tsugumi genervt, während sie die widerspenstigen Haare ihrer Schwester zusammenband.

„Ach so…“, murmelte er Kleine und kratzte sich am Kopf.

„Eigentlich hat sie damit gemeint, du bist was Besonderes.“, ergänzte Sayuri und lächelte, während sie Tsugumis längere und vor Allem gehorsamere Haare flocht. Ihr Vater hatte gemeint, sie sollten sich die Haare flechten, wieso auch immer.

„Ist es eigentlich normal, dass diese Klamotten aussehen wie schwarz gefärbte Säcke?“, maulte Tsugumi und zupfte an ihrem schwarzen Kleid herum.

„Nun ja, wir gehen auf eine Beerdigung und nicht auf ein Volksfest, oder so.“, erklärte Natsuki. „Keine Sorge, du wirst nicht weiter auffallen, da sehen alle so aus.“

„Seid ihr fertig?“, fragte Yuki, der genervt den Kopf durch die Tür streckte. „Papa sagt, wir sollen uns jetzt am Ausgang treffen, wir gehen gleich los.“

„Ja, wir kommen sofort.“, meinte Natsuki, die jetzt Sayuris Haare übernahm.

„Wieso müssen wir uns für eine Beerdigung eigentlich so rausputzen?“, wollte Tsugumi als nächstes wissen.

„Wir putzen uns nicht raus, wir sehen nur anständig aus.“, erklärte Natsuki. „Wenn wir uns rausputzen würden, würdest du garantiert kein Kleid tragen, das aussieht, wie ein schwarz gefärbter Sack, oder?“

„Stimmt.“, antwortete Tsugumi, während sie Hiroshi aus dem Raum schubste. Natsuki und Sayuri, nun mit zwei fertig geflochtenen Zöpfen, folgten ihnen.
 

„Da seid ihr ja endlich!“, stellte Sasuke fest, der vor der Haustür stand, neben ihm Yuki und Tsuyoshi, der kritisch seine herunter gekämmten Haare betrachtete, und kämpfte mit Satoshi, der gar nicht begeistert davon war, dass Sasuke ihm die Hände festhielt und er ihn so nicht pieken konnte.

„Wo ist Mama?“, fragte Sayuri verwundert.

„Schon vorgegangen.“, erklärte Sasuke grimmig. „Sie und Naruto organisieren die Beerdigung ja…“ Er holte tief Luft. „Also, auf der Beerdigung habt ihr nichts weiter zu tun, als traurig auszusehen, eine weiße Rose vor dem Gedenkstein abzulegen und alle böse anzugucken, die darüber tuscheln, wie gut eure Mutter und Naruto doch zusammenpassen, verstanden?“

„Die passen doch gar nicht gut zusammen. Ich mein, schon allein die Haare und so…“, stellte Tsugumi fest.

„Mal ganz abgesehen davon, dass beiden schon relativ lange verheiratet sind, oder?“, fügte Sayuri hinzu.

„Eben drum.“, erklärte Sasuke grimmig. „Gegen dieses Hirngespinst, was vor Jahren mal aufgekommen ist, können diese winzigen Anhaltspunkte aber auch nichts mehr machen…“

„Wie sind die Leute denn da drauf gekommen?“, fragte Hiroshi mit großen Augen.

„Keine Ahnung.“, antwortete Sasuke knapp. „Benehmt euch gleich. Keine Sondertouren, eure Mutter hat so schon Stress genug…“

„Ist Mama krank?“, fragte Hiroshi plötzlich.

„Nein.“, antwortete Sasuke. „Nur überarbeitet. Aber wenn sie so weiter macht, wird sie bald krank…“

„Und was kann man gegen dieses überarbeitdingens machen?“, fragte Hiroshi weiter.

„Urlaub.“, brummte Sasuke. „Los, wir müssen jetzt gehen…“
 


 

Die Beerdigung fand nicht am Gedenkstein statt wie die des dritten Hokagen. Jiraiya und Tsunade waren immerhin nicht im Kampf gestorben.

Nichtsdestotrotz bekamen sie einen eigenen Gedenkstein; das war einer der Gründe gewesen, wieso es einen Monat gedauert hatte von ihrem Tod bis zu ihrer Beerdigung. Die Zusammensetzung des Giftes hatte Sakura nämlich schon vor knapp anderthalb Wochen herausgefunden, ebenso wie das Gegenmittel. Auch wenn das eigentlich überflüssig war, da es insgesamt nur drei Personen hab, die die Zutaten für dieses Gift besorgen konnten, von denen wiederum sie auch die Einzige war, die eine Ahnung hatte, wie man ein Gift mischte. Und irgendwie hatte sie nicht vor, dieses Gift je zu mischen.

Aber zurück zum Gedenkstein.

Man hatte einen Zettel von Tsunade gefunden, auf dem stand, dass sie eine Skulptur aus weißem Marmor haben wollte. Wieso auch immer.

Okay, weißer Marmor. Wieso nicht, das konnte man ja schnell besorgen. Einfach nur die nicht wirklich guten Kontakte zu Iwa spielen lassen, kein Problem.

Das Problem war nämlich gewesen, dass der Stein auch noch eine besondere Form haben sollte. Eine ganz besondere und vor allem symbolische Form.

Genauso symbolisch wie das Gift, mit dem sie sich getötet hatten.

„Immer wieder schön zu wissen, dass wir keinen eigenen Gedenkstein kriegen werden.“, murmelte Naruto, während er sich das zu einem Drittel vergrabene Kunstwerk ansah. „Das Einzige, was man für uns machen wird, ist wohl, die Schlange da unten auszugraben…“

„Ach, Quatsch.“, behauptete Sakura, die geistesabwesend an seinem Mantel herumzupfte. „Du hast dann so wie so deinen Kopf verewigt in dem Berg unter uns und wenn ich Lust hab, sorg ich dafür, dass wir einen Gedenkstein aus schwarzem Marmor kriegen, und zwar in Form von Fuchs, Wolf und Katze. Das ist zwar nicht so sonderlich taktvoll, aber hey, Tsunade hat auch auf die Schlange ganz unten bestanden, also…“ Naruto lachte traurig.

„Ja, hast wohl Recht.“ Er seufzte. „Wenigstens ist es gleich vorbei…“

Sakura seufzte ebenfalls.

„Ja, ist es wohl… Dann müssen wir uns nur noch um die Gewaltenteilung kümmern, ich mein, du willst das doch nicht alles allein übernehmen, oder?“

„Hm… Beim Verwaltungskram und so hilft mir ja Hinata-chan, die ist ja meine Sekretärin.“ Ein kleines Grinsen stahl sich kurz auf Narutos Gesicht. „Na ja, und du kümmerst die ja ums Krankenhaus und so…“

„Ne, das sollte Shizune machen.“, riet ihm Sakura. „Die Arme hat ja jetzt auch gar nichts mehr zu tun und sie kann das fast genauso gut wie ich… Außerdem muss ich mich um mein Team kümmern…“

„Ach, stimmt ja…“, murmelte Naruto. „Dann kann ich Teme sich ja auch gar nicht um die öffentliche Ordnung kümmern lassen…“

Sakura lachte verhalten.

„Sasuke als Polizist? Ich weiß nicht…“

„Na ja, sein Clan hat die Polizei immerhin erfunden.“, meinte Naruto nur. „Und ansonsten ist er doch auch immer so… Äh… Begeistert, was solche Sachen angeht, oder?“ Sakura lachte erneut.

„Trotzdem ist Sasuke die letzte Person, die ich zum Polizisten machen würde…“

„Lästert ihr über mich?“, fragte Sasuke, der soeben mit dem Rest der Familie angekommen war und offensichtlich auch Hinata plus Anhang unterwegs aufgegabelt hatte – nicht wörtlich genommen.

„Wir doch nicht.“, erwiderte Sakura und küsste ihn kurz auf die Wange, zu kurz, als dass sich keines ihrer Kinder beschweren konnte. Sasuke richtete sein Augenmerk derweil auf Naruto.

„Wie siehst du denn aus?“

Naruto grinste.

„Schick, oder? Die Trauerversion des Hokagemantels.“ Dementsprechend war der weiße Teil schwarz.

„Und du bist zum ersten Mal seit Wochen wieder rasiert.“, stellte Sasuke fest.

„Pah! Du hast gut reden! Du hast ja keine Ahnung, wie nervig das ist…“, behauptete Naruto beleidigt. „Sag mal, Sakura-chan, hat der eigentlich irgendwo sonst außer auf dem Kopf Haare?“

Sakura lachte.

„Kein Kommentar.“

„Ich dachte, das hier wäre eine Beerdigung?“, raunte Tsugumi über Sayuri hinweg, die puterrot angelaufen war und kicherte, Natsuki zu.

„Die kommt gerade…“, erwiderte Natsuki und deutete auf eine in Tränen aufgelöste Shizune, die den Berg hochkam und sich sofort Sakura um den Hals warf.

„W-Wie konnten sie das nur tun?“, schluchzte sie hemmungslos gegen Sakuras Schulter. „Wie konnten sie nur? Ich…“

Die ach so fröhlichen Masken von Naruto und Sakura zerbrachen augenblicklich, während Shizune weiter in Sakuras Schulter schluchzte. Sie waren beide erstarrt und blickten plötzlich extrem bekümmert drein. So plötzlich, dass selbst Sasuke überrascht war.

Dann wandte Naruto sich von dem Anblick ab und Sakura schluckte sichtlich und tätschelte Shizune den Hinterkopf.

Dabei hätte die Maske beinahe gehalten…
 

Die Beerdigung an sich verlief relativ normal, abgesehen von der Tatsache, dass Tsunade in einem Brief eine außergewöhnliche Zeremonie verlangt hatte. So wurden zum Beispiel zwei Urnen in sehr symbolischer Form und gefüllt mit ihrer und Jiraiyas Asche vor dem Gedenkstein vergraben, und zwar von Naruto und Sakura.

Sasuke, der aufgrund des großen familiären Anhangs relativ weit an der Seite stand, meinte sogar, eine Träne in Sakuras Gesicht gesehen zu haben. Zumindest wischte sie sich einige Male unwirsch über die Augen. Nachdem die beiden sich wieder in die Reihen der Anwesenden, erste Reihe und in der Mitte, begeben hatten, ging Shizune mit einem Strauß weißer Nelken nach vorne, alleine. Danach in einer Reihe der Rest der Anwesenden, jeder mit einer weißen Nelke, und nach Rangfolge geordnet. Zuerst die Führer bedeutender Clans, danach Jonin und ANBUs, und so weiter.

Am Ende war der viel zu aufwändige Gedenkstein kaum noch von dem Blumenmeer zu unterscheiden.
 

Sakura stand die ganze Zeremonie über ein wenig abwesend am Rande, mit Satoshi auf dem Arm, da sie die einzige war, die dabei nicht um ihre Augen fürchten musste. Ihr piekste er nur gegen die Raute. Sasuke, der ein wenig abseits von ihr stand, aufgrund der traditionellen Platzzuweisung, bla, bla, beobachtete sie kritisch.

„Ich glaube, ihr geht’s ganz schön dreckig.“, bemerkte Naruto, der plötzlich neben ihm auftauchte.

„Hn.“, war Sasukes Antwort darauf. Er war übrigens auch ein wenig genervt, weil er die missbilligenden Blicke einiger hatte ertragen müssen, die tatsächlich Anhänger der absurden Theorie waren, dass Sakura viel besser zu Naruto passte und sich durch die jüngsten Ereignisse nur noch bestätigt sahen.

„Wahrscheinlich auch noch dreckiger als mir…“, murmelte er weiter. „Immerhin musste sie die beiden aufschneiden und auseinander nehmen und alles…“

„Hn.“

„Und sie hat sich eindeutig überarbeitet.“

„Hn.“

„Sie bräuchte ganz dringend Ablenkung, jetzt, wo sie nichts mehr zu tun hat…“

„Hn.“

„Und sich um ihr Team kümmern wird das garantiert nicht besser machen, echt jetzt.“

„Hn.“

„…Du hast schon was geplant, oder?“

„Hm.“

„Aaaw, wie süß.“

„Halt die Klappe. Sag mir lieber, ob du deine Kinder für eine Woche entbehren kannst.“

Naruto schien ein paar Sekunden zu überlegen. Dann grinste er.

„Klar. Solange ich sie in einem Stück zurück kriege…“

„…Ich werd’s versuchen.“
 


 

~
 

„Sasuke, was ist das?“, fragte Sakura am Abend irritiert, als sie eine Schriftrolle begutachtete, die auf seinem Nachttisch lag.

„Was?“, fragte er, während er seine Beerdigungsklamotten zurück in den Schrank hängte. Sakura war gerade aus dem Badezimmer gekommen und trug anscheinend nur einen Bademantel.

„Na, diese Schriftrolle hier.“ Sie hielt besagten Gegenstand hoch.

„Ach, das…“, murmelte Sasuke.

„Hier steht was von wegen Ferienhaus…“, murmelte Sakura und las sich den Text auf der Rolle durch. „Ein Ferienhaus im Süden Hi no Kunis, an der Grenze zum Strudelland… Hat das dein Vater gekauft?... Es liegt am Meer, hat… Oh mein Gott… dreizehn Schlafzimmer, eine riesige Küche und ein Esszimmer, ein großes Wohnzimmer… Eine Bibliothek? Wieso ist da eine Bibliothek und hier nur dieses komische Archiv? Ach egal…“ Sie seufzte und sah zu Sasuke. „Bist du da als Kind oft gewesen, oder so?“, fragte sie mit einem traurigem Lächeln.

„Einmal, glaub ich.“, antwortete Sasuke ungerührt. „Kann mich nicht mehr erinnern…“

„Und wieso hast du die Schriftrolle rausgesucht?“, fragte Sakura weiter.

„Ach, mir ist das vor Kurzem wieder eingefallen.“, erklärte Sasuke. „Und da hab ich mal geguckt, ob ich mir das nicht eingebildet habe…“

„Aha…“, meinte Sakura und betrachtete weiter die Schriftrolle. „Hört sich ja ganz schön an, dieses Ferienhaus…“ Sie seufzte. „Muss toll sein, mal einfach so ohne Verpflichtungen woanders hin zu können…“

„Hn.“, machte er. Das lief perfekt.

„Gott, wann hab ich das letzte Mal das Meer gesehen?“, seufzte Sakura weiter. „…Oh, ja, stimmt. Joninexamen. Danach haben wir uns ja nicht mehr in Küstenregionen rumgetrieben…“ Sie lachte bitter. „Na ja, gibt ja auch immerhin nur ein Meer, und mitten drin liegt Kiri, also wäre das auch irgendwie unangebracht… Allerdings ist dieses Haus ja an einer Stelle, die recht weit weg von Kiri ist… Na ja, ist also ungefährlich… Offiziell ja sowieso, aber…“

„Sag doch einfach, dass du weg willst.“, schlug Sasuke vor und legte sich neben sie, während er sich innerlich beglückwünschte.

„Was? Ich? Nein!“, machte Sakura und setzte sich erschrocken auf. Sasuke verdrehte die Augen.

„Nicht so weg.“, erklärte er mit genervter Stimme. Sakura kicherte verhalten.

„An ein anderes weg denkt man bei dir aber nicht.“, bemerkte sie. „Außerdem geht das sowieso nicht, also…“

„Wieso nicht?“

Sakura hob den Kopf.

„Na ja… Wir können Naruto jetzt doch nicht alleine lassen, wir haben beide noch Teams, um die wir uns kümmern müssen und… Es geht halt einfach nicht…“

„Naruto kommt schon klar.“, behauptete Sasuke. „Immerhin unterstützt Hinata ihn ja als Sekretärin…“

Sakura lachte kurz.

„Ich glaub kaum, dass Naruto mit Hinata als Sekretärin großartig ans Arbeiten denken wird…“

„Die beiden sind doch Unschuldslämmer.“, widersprach Sasuke. „Und selbst wenn sich das ändern sollte; Hinata ist doch immer noch vernünftig, oder?“

„Ja, ist sie…“, murmelte Sakura. „Aber… Also… Wir haben unsere Teams schon so lange vernachlässigt und…“

„Nehmen wir sie doch einfach mit.“, schlug Sasuke vor. „Nur mit unseren Kindern wäre das so wie so unerträglich… Das gäb ja nur noch Streit.“

„Ja, stimmt.“, meinte Sakura und lachte. Sie wurde aber sofort wieder ernst. „Meinst du wirklich, das geht in Ordnung, wenn wir einfach so weggehen?“ Sasuke zuckte mit den Schultern.

„Ist ja nicht so, als würden wir mal wieder abhauen, oder?“

„Meinst du, das kauft dir einer ab?“

„Wenn ich dich und ´nen halben Kindergarten mitnehme?“

„Geiselnahme? Komische Aus-Frust-Darüber-dass-ich-nicht-Hokage-geworden-bin-nehm-ich-jetzt-Geiseln-ziehe-mich-zurück-und-baue-solange-meinen-Clan-auf-bis-ich-eine-Armee-zusammen-habe-um-Konoha-zu-stürzen-Aktion?“

„Was soll das denn heißen?“

„Wir ziehen uns an einen unbekannten Ort zurück und machen eine Uchihazucht auf, für die wir noch junges, neues Blut brauchen und deswegen so viele andere mitnehmen?“

„…War das ein Vorschlag?“

Sakura lachte entrüstet auf und piekste ihn in die Seite.

„Idiot!“

„Wer macht denn hier solche Andeutungen?“

„Das waren keine Andeutungen, sondern Prognosen!“

„…Aha.“

Sie verdrehte die Augen.

„Prognosen dafür, was die Leute denken werden!“

„Die Leute denken auch, dass du eine Affäre mit Naruto hast.“

„Das ist was ganz anderes!“

„Die Leute denken auch, dass wir alle ein Clan voller blutrünstiger Monster und tickender Zeitbomben sind.“

„Das ist auch was anderes!“

„Die Leute haben sich aber trotzdem nie in unsere Angelegenheiten eingemischt.“

„…“

„Mal abgesehen davon; seit wann kümmerst du dich um die Leute?“

Sakura sah ihn beinahe schon beunruhigt an.

„Dir scheint ja ziemlich viel daran zu liegen…“

„Wer will hier weg, du oder ich?“

„Wer hat denn damit angefangen?“

„Du.“

„Du hast aber diese Schriftrolle rausgesucht!“

„Weil ich mich an was erinnert habe.“

Sie verfielen in Schweigen. Dann seufzte Sakura ergeben.

„Okay, wir können’s ja versuchen… Aber höchstens eine Woche lang, verstanden?“

„Hn.“

„Tz…“, machte Sakura schließlich, schlüpfte beleidigt unter die Decke und kehrte Sasuke den Rücken zu, während dieser innerlich seinen nicht allzu hart erkämpften Sieg feierte, bevor er sich ebenfalls hinlegte und von hinten an sie kuschelte.
 


 


 

Uhm... Ja... Da bin ich wieder. Eigentlich sollte besagter Urlaub noch in dieses Kapitel, aber... Es ist Sommer in dem Kapitel. Und bei mir schneits. Und ich kann kein Sommerkapitel schreiben wenn es draußen schneit. Andersrum ist das kein Problem, das liegt aber daran, dass ich den Winter lieber mag als den Sommer « Egal.
 

Soo, mein neuer Minusrekord. Fast genau 3 Monate bis zu diesem Kapitel. Wow. Ich bin gut. Äh, ne, bin ich nicht. Egal.

Uhm, das war ja mal eine Art dürsteres Kapitel ôo und so kurz... Das sind ja kaum 3.000 Wörter... Wird wohl The shortest Chapter ever in dieses Teil uû aber egal... 3 Kommentare und wir schaffen die 200. Wow....



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Kommentare zu diesem Kapitel (26)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2011-06-05T15:25:13+00:00 05.06.2011 17:25
Tsugumi is ya die Freundlichkeit in Person u_û... Ich kann die nich leiden...
Hiroshi is ya putzig *_________*

*schnief* Du hast Tsunade und Jiraiya sterben lassen TT--TT

Trotzdem hammer Kapi!
Von: abgemeldet
2009-08-05T15:10:19+00:00 05.08.2009 17:10
Tod und alle traurig.
Und du bist schuld! ._.
Schäm dich! Q.Q
Sasuke ist lieb. <3
Und... ob Sasuke sonst noch irgendwo Haare hat außer auf dem Kopf...
Ich kann nicht mehr. xD
Kleiner Hiroshi im schwarzen Sack. Ö.Ö
Wie knuffig. <3
Aber wieso flechten die sich die Haare? Mochte Tsunade geflochtene Zöpfe etwa auch? ôo'
Ey, und wieso post Sasuke immer so, wenn er irgendwo dazu kommt? xD
Und Sasuke ist immer noch lieb. <3
Süßes Kapitel. ^___^
Von:  Linchan
2008-08-11T18:53:25+00:00 11.08.2008 20:53
aaww. .__. ja, kurzes kapi für deine verhältnisse XD

Um nochmal was zu Tsunade und Jiraiya zu sagen - Selbstmord ist voll asig! Òó' *beide hau* ich mein hallo, wie unsozial, die beiden liegen dann tot rum und alle anderen haben derentwegen nur Ärger, sind traurig und so..... Selbstmord ist voll egoistisch uû' ich meine ich bin den leuten die mir weggestorben sind auch noch böse obwohl die nicht absichtlich gestorben sind uû' die ärsche u__u

arme Sakura... man hat doch schon gemerkt dass sie ziemlich kaputt und gerädert war .__. und hey, Urlaub! XDD das kann ja heiter werden XDDD.....
Von:  EviLaNGeL14
2008-05-30T13:10:30+00:00 30.05.2008 15:10
Halli Hallo...ich weiß du kennst mich nicht aber das kann ja noch werden ;)
Also ich bin ein großer Fan deiner "A ninjas life" Reihe...das ist zwar mien erstes Kommi, welches ich zu dir schreibe aber naja ich hatte jetzt keine große Lust zu jeder FF noch eins zu schreiben.
Aufjedenfall finde ich deinen Schreibstil riesen spitze...du schreibst toll auch wenn dir manchmal Rechtschreibfehler passieren, aber wem passiert das nicht? Die Art wie du die Dialoge zwischen den Drein Hauptcharackteren geschrieben hast finde ich genial: Sie sind lustig gut zu verstehen und ich finde es auch toll, dass Sakura und Sasuke des öfteren so Wörter benutzen, die Naruto nicht versteht.
Auch finde ich deine Story ziemlich gut, selbst wenn mir das am Anfang ein bisschen zu schnell und zu einfach war, damit das Sasuke zurückgeholt wurde. Auch finde ich es schade, dass die Hauptgegner grade schon im ersten Teil sterben...
aber ansonsten hab ich nix zu bemängeln oder mir fällt grad nur nix mehr ein...auf jedenfall scrheib schnell weiter, denn ich bin unglaublich auf dei Fortsetzung gespannt xDD
LG Chrisi
P.s.: Vielleicht hast du ja mal Lust und Zeit dir meine FF anzuschauen...würde mich unglaublich über ein Kommi Deinerseits freuen ;)
Hier der Link:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/331049/178068/
Von:  blackangel94
2008-04-18T08:41:19+00:00 18.04.2008 10:41
ich dacht echt es kommt nix mehr.. puh ich war so erleichtert als ich das 7.kapi gesehn hab! Ich find das mit dem keinkinder dorf xtrem lustig obwohl es so kurz gekommen ist.
Ich hoffe du machst dalli weiter
lG ba
Von:  GreenMarionette
2008-04-03T19:14:24+00:00 03.04.2008 21:14
einfach geilT^T
freu mich schon aufs nächste kappi^^
wie gesagt du schriebst sow tollig>.<
hdl^^
Von:  RikkuX-2
2008-03-31T16:41:30+00:00 31.03.2008 18:41
Heey^^
Das war ein tolles Pitel^^
Die Beerdigung war schööön... Aber natürlich auch traurig...
Aber Tsunades Wünsche waren geil xD
Der Urlaub wird bestimmt toll^^
Ich freu mich schon^^
lg Rikku
Von: abgemeldet
2008-03-28T15:25:22+00:00 28.03.2008 16:25
Hey!! Ich fand das Kapi wirklich schön.
Aber ich dachte schon das du abbrechen willst.
Wäre ganz schöne wenn das nächste Kapi etwas schneller kommt. Andersrum, gut kDing will Weile haben *g*.
Aber zurück zum Wesentlichen.

Die Beerdigung war sehr schöne beschrieben, und ich kann mir Sakura und Sasuke bei dem "Streit", um die Schriftrolle sehr gut vorstellen.
Na ja, muss los,
bis denne.

PS.: Krieg ich ne ENS wenns weiter geht?
Von:  Decken-Diebin
2008-03-27T18:18:15+00:00 27.03.2008 19:18
Nyaaargh!
Du kleine, böse, liebe, gemeine, fiese, miese, baka-mäßige... ach, keine Ahnung was!
Du kleines Ding hast doch tatsächlich gewagt, jetzt, wirklich JETZT, das Kapitel hochzuladen, wo ich desöfteren nicht auf meine Startseite geguckt habe!! >____<

Aber! Es ist da!! Omg, wann fängt die Willkommenfeier statt? - Eh, egal.
Und anscheinend bin ich bis jetzt die einzige, die bemerkt hat, dass die Mistgabel wieder einen kleinen, unbedeutenden, mehr oder weniger lustigen Auftritt hatte! :D
Hach... ich bin ja so stolz... ich mein, immerhin hab ich ja den aufgespießten Sasuke mehr oder weniger erfunden... gott, ich weiß das gar nicht mehr so genau...
Uuuuund: Tsugumi und Sayuri sollen geflochetene Zöpfe haben, ja? Und das ist Tatsache nicht eine Anspielung darauf, dass sich Sakura darüber freuen könnte (was sie in dem Kapitel jedoch nicht gemacht hat), weil ihre Mutter geflochtene Zöpfe geliebt hat?
Jetzt mal zur Beerdigung: ...Tsunade hat komische Wünsche. Glaub ich. Na ja, immerhin ist ihr Gedenkstein nicht irgendwie mit 'ner Sakeschale oder einem Geldschein ausgestattet...
Ich find's schon gut, dass du beiden so eine Beerdigung haben lassen hast. °_°
Ich bin mal auf den Sommerurlaub gespannt - der mich unwillkürlich an das vierte Kapitel von Sharingankinder erinnern lässt.
LG, Hina-chan
Von: abgemeldet
2008-03-27T16:36:10+00:00 27.03.2008 17:36
JURRA!
endlich hast du es geschaft weiter zuschreiben
trauriges chapter
wieso haben sie sich nur getötet das ist sch... blöd
*snif*

lg
cherry


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