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Pride Lands

Was neben dem Königsfelsen geschah
von

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Kapitel 2 - Ein neues Rudel

Das frühere Nomaden-Rudel begab sich auf die Suche nach einem neuen Land, in dem sie leben konnten. Nur schweren Herzens verließen sie das geweihte Land. Damals, als sie noch Nomaden waren und von einem Ort zum anderen zogen, hatten sie Ahadi, Mufasas Vater und früherer König, kennen gelernt. Er erlaubte dem Rudel so lange im geweihten Land zu bleiben, wie es ihnen gefiel. So waren sie lange Zeit sesshaft gewesen. Doch nun entschied ihr Anführer, dass es die einzige und richtige Möglichkeit war, bevor sie und ihre Jungen Scar und seiner neuen Gefolgschaft, der Hyänen, zum Opfer fallen konnten, auswandern mussten.

Ihr kleines Rudel bestand aus nur sechs erwachsenen und fünf jungen Löwen. Da waren der alte, weise Löwe, der Habari genannt wurde, der junge Anführer Bwana und vier Löwinnen. Dann waren da die Kinder. Es waren die Zwillinge Chumvi und Kula, der zukünftige Anführer Kuomba, die zuletzt Geborene Daraja und schließlich Ziwa. Zenapa, eine der älteren Löwinnen des Rudels, war Ziwas Mutter. Sie war schwanger zu dem Rudel gestoßen. Ihren Vater kannte Ziwa nicht und es störte sie in keiner Weise. Schließlich hatte sie ihre liebe Mutter und ihre zwei besten Freunde Chumvi und Kula, die immer für sie da waren.

Die kleinen Löwenkinder verstanden noch nicht so recht, in welcher Gefahr sie sich befanden. Sie tollten herum wie eh und je, obwohl ihre Eltern es ihnen verboten hatten. Hyänen streiften überall im geweihten Land herum. Sie waren damit beauftragt alle fremden Löwenrudel zu vertreiben oder zu ermorden. Die Hauptsache war, dass Scars Rudel das einzige im geweihten Land war. So dauerte es nicht lange, bis Chumvi, Kula und Ziwa von ihrem Rudel getrennt wurden. Als sie mal wieder das Rudel verlassen hatten um zu spielen, waren die anderen Löwen schon weiter gezogen. Sie waren nicht mehr an den Bäumen, wo sie vorher noch geruht hatten.

„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Kula aufgewühlt. „Wir wissen doch nicht einmal, wo sie hin gegangen sind!“ Ziwa versuchte während dessen auf einen nahe liegenden Baum zu klettern. „Vielleicht kann ich sie von hier oben sehen“, rief sie den Zwillingen zu. Sie war gerade oben angekommen, als Kula einen Mark erschütternden Schrei ausstieß. Ziwa wäre beinahe vom Baum gefallen. „Was ist denn-“, begann sie ihren Satz, als sie plötzlich ein Rudel von sechs Hyänen sah, die Chumvi und Kula eingekreist hatten. Sofort sprang Ziwa vom Baum und stellte sich hinter eine der Hyänen. „Hey, lasst meine Freunde in Ruhe!“, sagte sie Zähne fletschend. Die Hyäne kicherte bösartig und drehte sich zu ihr. „Was willst du kleines Fellbündel denn dagegen unternehmen, hm?“, fragte er witzelnd. Die anderen Hyänen glucksten und sahen zu, wie ihr Kamerad Ziwa langsam umkreiste. Ziwa ließ ihn nicht aus ihrem Blick. Überraschend drehte sie sich und sprang auf ihren Feind zu. Sie biss ihm tief in sein linkes Hinterbein. Die Hyäne jaulte laut. Die anderen Hyänen kamen ihrem Freund zu Hilfe. Eine biss Ziwa in den Nacken und schleuderte sie zur Seite. Die kleine Löwin landete unsanft auf dem Boden. Es knackte leise, als sie auf kam. Als sie versuchte wieder auf die Beine zu kommen, zog sich ein stechender Schmerz durch ihre rechte Schulter. Die Hyänen hatten nun sie und nicht mehr Chumvi und Kula eingekreist. Kula hatte sich verängstigt ins Gras geduckt. Chumvi hingegen knurrte leise und wollte gerade auf einen der Feinde zu preschen, als ein tiefes Gebrüll hinter ihm erklang. Zenapa hechtete aus dem hohen Gras und sprang über die Hyänen hinweg, in deren Mitte. Sie stand über Ziwa und zeigte ihr rotes Fleisch über den Zähnen. So voller Hass und Wut, aber auch so mutig und entschlossen hatte Ziwa ihre Mutter noch nie gesehen. Sie duckte sich tief ins Gras und sah zu, wie ihre Mutter einer der Hyänen die Kehle zerriss. „Lauft, lauft weit weg, Kinder. Sie haben das Rudel erwischt. Lauft so weit ihr könnt!“, schrie Zenapa, während sie über die Hyänen her fiel. Ziwa rührte sich nicht, Chumvi aber hatte sofort verstanden. Er lief zu Ziwa und zerrte sie zu Kula. „Los, schnell!“, sagte er mit fester Stimme. Kula entkam ihrer Angst durch Chumvis Entschlossenheit und half Ziwa. Als sie ein Stück weit entfernt waren, konnte Ziwa gut auf drei Beinen laufen. Ruckartig zog sich ein gähnender Schmerz durch ihre Brust. Sie blieb stehen und schnappte nach Luft. Dann schaute sie zurück. Sie wusste, was sie erwarten würde, aber sie wollte es mit ihren eigenen Augen sehen. Ihre Mutter hatte die Hyänen zwar besiegen können, jedoch stand sie einfach nur da. Sie war nicht im Begriff den Kindern zu folgen. Warum lief sie nicht los? „Mama!“, rief Ziwa. Doch ihre Mutter bewegte sich noch immer nicht. Urplötzlich sank sie ins Gras, zuerst mit dem Hinterkörper. Sie saß einige Sekunden, bis sie zur Seite kippte. Ziwa hatte nicht gezögert und war zurück gerannt. Chumvi und Kula waren ihr gefolgt. „Mama...?“, flüsterte Ziwa. „Mama, was ist los mit dir? Bist du müde? Mu-musst du dich ausruhen, Mama?“ Sie stupste das Kinn ihrer Mutter sanft mit ihrem Kopf an. Zenapa stöhnte leise. „Mama, sag doch was“, bettelte Ziwa. Ihre Mutter schlug langsam die Augen auf. Sie lächelte ihrer Tochter zu. „Wir sehen uns... am Nachthimmel... Ziwa...“ Dann vielen ihre Augen wieder zu und ihr Kopf kippte zur Seite. „Bitte Mama, verlass mich nicht!“, schrie Ziwa in die Ebene. Chumvi und Kula saßen stumm da und rührten sich nicht. Sie waren nun auf sich gestellt.



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