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Spiel der Liebe

von

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Ungeklärte Fragen

Selbst zwei Wochen nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bin ich immer noch ein wenig neben der Spur und arbeiten fällt mir auch sehr schwer. Oft kann ich mich gar nicht bei den Proben konzentrieren, weshalb wir viel öfters Pausen einlegen müssen wie sonst. Wahrscheinlich sind die anderen auch schon ganz schön genervt von mir.

Erst gestern hat Reita mir mit einen Packen Notenblätter auf den Kopf gehauen, weil ich mich zum zweiten Mal an der gleichen Stelle verspielt habe. Obwohl Uruha versucht hat mich in Schutz zu nehmen ist Reita wutentbrannt abgehauen.

Heute ist erst gar nicht zur Probe erschienen, er meinte es hätte keinen Sinn mehr mit mir zu proben. Ich würde es wahrscheinlich nie auf die Reihe bekommen wieder auf der Bühne zu stehen und fehlerfrei zu spielen. Bestimmt würde ich wegen der ganzen Aufregung sogar meinen Künstlernamen und alles vergessen.

Nachdem ich dieses Gespräch mitbekommen habe, habe ich bestimmt erst einmal eine Stunde nur geweint. Kai hatte große Schwierigkeiten mich irgendwie wieder zu beruhigen, da ich mich einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Uruha war währenddessen mit Ruki zu Reita gefahren um mit diesem ein ernstes Wörtchen zu reden. Aber selbst nach einem sehr langen Gespräch mit diesem wollte er nicht zur Probe kommen. Erst morgen oder übermorgen oder gar nicht mehr, habe er gemeint.

Am liebsten würde ich mich in einem Loch verkriechen und nie wieder aus eben jenen raus kommen. Was mache ich, wenn Reita Recht hat? Ich möchte meinen Traum nicht aufgeben müssen. Der Arzt hat gemeint, dass es mindestens noch zwei Wochen dauert, bis ich überhaupt wieder annähernd normal bin. Ich solle einfach nicht so ungeduldig sein und mir die Zeit nehmen, die ich brauche. Aber genau diese habe ich leider nicht. Das Management will mich schon sehr bald wieder auf die Bühne schicken und mit sehr bald meinen sie in zwei Wochen.

Seufzend rolle ich mich auf die anderen Seite im Bett. Momentan liege ich dort ganz alleine drinnen, da Uruha an seinem Laptop sitzt und mit Reita und Kai wieder einmal irgendwas per Email diskutiert. Da ich mich jetzt auf die andere Seite gedreht habe, kann ich ihn nicht mehr dabei beobachten. Aber so wie es eben aussah, besprechen sie gerade nicht sehr erfreuliche Dinge. Vielleicht schreiben sie auch über mich? Ich hoffe ja nicht, ich möchte ihnen nicht noch mehr Arbeit wie ohnehin schon bereiten.

Leise grummelnd schließe ich die Augen und umarme Uruhas Kissen dabei. Ich höre wie Uruha leise kichert, was mich zum Schmunzeln bringt. Ich bin froh, dass ich zu ihm in die Wohnung ziehen konnte vorüber gehend. Wir sind uns immer noch nicht einig ob wir jetzt in meine oder in seine Wohnung ziehen sollen. Deshalb wissen die anderen auch nie so wirklich, wo wir gerade wirklich sind.

Lediglich Kai weiß es komischerweise immer. Bestimmt auch nur deshalb, damit er uns immer wieder mit seinem Essen glücklich machen kann.

Ich bin froh, dass er alle paar Tagen zu uns kommt und uns etwas kocht. Er lenkt mich immer wieder erfolgreich von all den Sorgen ab und er versucht mich so gut es eben geht zu unterstützen.

Uruha hat vor ein paar Tagen heraus gefunden, dass ich wieder angefangen habe mich zu schneiden, also absichtlich zu verletzen. Er lässt es kommentarlos zu, dass ich wieder in alte Verhaltensmuster zurück falle. Solange ich nicht ernsthaft zur Gefahr für mich selbst werde, wird er mich auch nicht zu einer Therapie zwingen, hatte er zu mir gesagt gehabt.

Selbst der Arzt im Krankenhaus hatte gemeint, dass ich momentan einfach nicht für eine Therapie bereit bin. Ich müsste erst wieder Vertrauen zu mir selbst haben, um mich irgendwie auf andere einlassen zu können. Ich würde mich gewiss selbst belügen, wenn ich meine ganze Gefühlswelt irgendwem offenbar müsste, meinte er außerdem.

Langsam merke ich, wie meine Gedankengänge immer langsamer werden und ich letztendlich in eine Traumwelt abdrifte.

Erst Stunden später, als es schon ganz dunkel ist, werde ich wieder wach. Das einzige was mir auffällt ist das Licht von dem Laptop und wie auf diesem immer wieder etwas aufblinkt. Von Uruha ist weit und breit nichts zu sehen.

Da ich mittlerweile zu wach bin um weiter zu schlafen, beschließe ich aufzustehen und nach meinem Freund gucken zu gehen.

Beim Aufstehen ziehe ich mir wieder die Hauspantoffeln an, da es ohne einfach zu kalt hier in seiner Wohnung ist. Fröstelnd ziehe ich eine von Uruhas Strickjacken an. Sie ist so schön warm und riecht nach Uruhas Parfüm. Ich mag es seine Sachen zu tragen, dann fühle ich mich nicht ganz so einsam.

Ich gehe einmal durch die komplette Wohnung, aber Uruhas bleibt unauffindbar. Wo er wohl hin ist? Wir haben weit nach Mitternacht, also hat er eigentlich keinen Grund noch vor die Türe zu gehen.

Leise seufzend gehe ich zu seinem Laptop und öffne das Postfach von ihm. Eigentlich ist es nicht fair, wenn ich seine Emails lese, aber ich will wissen seit wann Uruha weg ist und wohin er gegangen ist. Ich mache mir Sorgen um ihn, nachher ist ihm etwas passiert? Sein Handy liegt direkt neben mir, das heißt ich kann ihn noch nicht einmal erreichen.

Er hat zuletzt vor fast einer Stunde eine Email verschickt und er ist anscheinend nur gerade in den Supermarkt um die Ecke um Zigaretten kaufen zu gehen.

Vor ungefähr 10 Minuten kam die letzte Nachricht von Kai, in der er sich erkundigt wo Uruha denn ab geblieben sei. Sonst würde er ja auch nie länger als 10 Minuten für solche Aktionen brauchen.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch öffne ich das Fenster für eine neue Nachricht.

Mit zittrigen Händen schreibe ich: „Kannst du vielleicht vorbei kommen? Aoi.“

Nur mühsam bekomme ich den Kloß in meinen Hals herunter geschluckt. Was ist, wenn Uruha irgendetwas zugestoßen ist? Man hört ja so vieles über diese fanatischen Fans, die ihre Idole bedrohen.

Um mich nicht unnötig irgendwo hinein zu steigern gehe ich in die Küche und mache mir einen starken Tee. Laut Uruha beruhigt das die Nerven und genau das brauche ich momentan mehr als alles andere. Als ich die Stereoanlage im Wohnzimmer anmache, kann ich meinen Ohren zu erst nicht trauen. Das Lied hatte ich kurz vorm Krankenhausaufenthalt verfasst und die anderen haben scheinbar daran weiter gearbeitet. Man hört Rukis melodische Stimme einen sehr tiefgründigen und traurigen Text singen. Ich hatte nie daran gedacht es irgendwie einmal den Jungs zu zeigen. Aber Uruha hat scheinbar meine aufgenommen Lieder durch gehört und ist zufälligerweise genau auf dieses gestoßen.

Leise summend mache ich es mir auf der Couch gemütlich und trinke langsam den Tee. Ich frage mich ob Kai kommt oder eher nicht. Es ist mitten in der Nacht und ich hätte an seiner Stelle auch keine Lust vorbei zu kommen.

Erst gefühlte Stunden später höre ich einen Schlüssel im Schloss und ich freue mich, dass es eventuell Uruha sein könnte. Seufzend schalte ich die Stereoanlage aus.

Als ich dann Kais Stimme höre, bin ich alles andere als erfreut. Leise wimmernd verstecke ich das Gesicht in meinen Händen und lasse den Tränen freien Lauf. Warum kommt Uruha nicht wieder? Hat er etwa genug von mir? Ich möchte ihn nicht verlieren, ich liebe ihn doch.

Ich spüre wie mich jemand in den Arm nimmt und direkt lehne ich mich an ihn.

„Reita sucht gerade nach Uruha. Ich bring dich jetzt ins Verlagsgebäude, damit Akiya nach dir gucken kann. Dann kann ich Reita bei der Suche helfen“, klärt er mich auf.

Nickend lasse ich mir von ihm aufhelfen. Leise schniefend wische ich mir mit dem Jackenärmel übers Gesicht.

„Es wird schon wieder alles gut werden“, lächelnd nimmt er mich an der Hand und führt mich zur Tür.

Dort ziehen wir uns beide unsere Schuhe an und begeben uns schweigend zu unserer Arbeitsstelle.

Er bringt mich zielstrebig zu Kagrras Probenraum, wo mich Akiya auch direkt in die Arme schließt. Kai lässt uns auch direkt alleine, nachdem er uns noch eine 'Gute Nacht' gewünscht hat.

~

Ich weiß nicht wie lange ich zusammen mit Akiya Gitarre gespielt habe, oder wie lange wir letztendlich miteinander geredet haben, aber es muss bis in die frühen Morgenstunden gewesen sein. Mittlerweile sitze ich in einer Ecke, habe die Knie ganz nah an meinen Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Akiya ist gerade eben raus und uns Frühstück besorgen. Er hat mich auf meinen Wunsch hin hier drinnen eingeschlossen.

Ich möchte nicht, dass irgendeiner in meiner Nähe ist. Es fällt mir schon schwer genug Akiya neben mir zur Zeit zu erdulden. Es ist so schwierig, meine Welt zerbricht mehr und mehr und mit eben jener auch meine ganzen Träumen und Ziele.

Ausdruckslos starre ich auf die Tür, in der Hoffnung Akiya würde gerade in diesem Moment durch diese kommen.

Und just in diesem Moment dreht sich ein Schlüssel im Schloss und Izumi kommt durch die Tür.

„Huh, Aoi was machst du denn hier?“, fragt er verwundert und kommt vorsichtig näher zu mir.

„Ich warte auf Akiya“, antworte ich monoton und verberge mein Gesicht hinter meinen Armen.

Kurz darauf höre ich, wie er sich scheinbar sich auf seinem Schlagzeug warm spielt.

Kurze Zeit später kommt scheinbar auch Akiya wieder, weshalb ich den Kopf wieder hebe. Ich habe ihn direkt an seinem Gang erkannt. Gerade stellt er zwei dampfende Becher auf den Tisch und eine Tüte.

„Kommst du, Aoi? Ich hab dir Tee mitgebracht“, meint er lächelnd.

Träge stehe ich auf und gehe zu ihm hin, setze mich lustlos auf die Couch.

„Gleich ist eine Konferenz mit allen Bands, hat Ruki gemeint. Er fragt, ob du vielleicht mit Aoi hier bleiben könntest, damit er nicht ganz so allein ist“, meint Izumi auf einmal.

Zustimmend nickt Akiya, drückt mir direkt den Tee in die Hand.

„Ich weiß, dass du wahrscheinlich gar nichts essen magst. Aber trink bitte wenigstens etwas“, bittet er mich.

Nickend leere ich nach und nach den Becher, während sich der Probenraum der Band Kagrra nach und nach füllt und sie mit den Proben beginnen.

Nachdem ich den Tee zu Ende getrunken habe, stelle ich den Pappbecher zurück auf den Tisch und lege mich hin. Um nicht unnötig viel nachzudenken schließe ich die Augen und lasse mich von der Müdigkeit in eine Traumwelt entführen.

Erst viel später werde ich von der besorgten Stimme Kais geweckt.

„Hey, wach auf Aoi. Du kannst doch nicht ewig schlafen“, flüstert er.

„Kai-chan, ich möchte zu Uruha“, antworte ich schlaftrunken.

Schmunzelnd öffne ich die Augen, wer mir wohl die schöne und warme Decke über gelegt hat?

„Das geht nicht, er ist zwar momentan in deiner Wohnung, aber es geht ihm alles andere als gut“, erzählt er mir traurig, „Er möchte dich damit nicht verletzen, aber er möchte nicht, dass du ihn so siehst.“

„Was ist denn überhaupt passiert?“, frage ich besorgt nach.

„Er ist verletzt, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Reita kümmert sich schon um ihn und Uruha möchte erst einmal etwas Abstand zu uns. Er meint, dass wir spätestens in einer Woche wieder mit ihm bei den Proben rechnen können und bis dahin bleibst du dann auch erst einmal bei Akiya“, erklärst er mir.

„Warum denn nicht bei einem von euch? Akiya hat bestimmt genug mit seiner Band zu tun, dann kann er nicht auch noch Babysitter für mich spielen“, erwidere ich schmollend.

„Er bekommt das schon irgendwie hin. Ich denke einmal, dass es besser so ist für uns alle. Du hast uns schon im Krankenhaus gezeigt gehabt, wie sehr wir dir mit allem momentan auf die Nerven gehen“, merkst du genervt an.

„Entschuldigung, ich wollte euch nicht verletzen“, antworte ich geknickt.

„Ach wo, wir wissen ja woran es lag. Reita beruhigt sich auch bald wieder und dann sind wir alle wieder glücklich. Komm, ich fahre euch zwei jetzt nach Hause“, meint Kai und lächelnd streckt er mir eine Hand entgegen.

Lächelnd nehme ich diese und ziehe mich an dieser hoch. Aufmunternd klopf mir unser Schlagzeuger auf die Schulter und schnappt sich die Decke, während wir gemeinsam runter auf den Parkplatz zu seinem Auto gehen.

„Ich bin mir sicher, dass dich Uruha früher oder später sowieso vermisst. Heute Morgen hat er direkt gefragt, ob es dir gut geht und wo du bist. Was im Klartext bedeutet, dass er spätestens nach vier Tagen zu dir will“, spekuliert Kai.

Nickend schlendere ich neben ihm her, ich hasse es mitten in der Nacht durch dieses Gebäude gehen zu müssen. Das einzige was man hört ist das Surren der Überwachungskameras, ansonsten ist es hier totenstill. Die meisten Mitarbeiter sind schon längst daheim und so wirklich jemand der probt ist auch nicht hier. Die ganzen neuen Indie-Bands sind alle auf Tour und Miyavi glaube ich auch. Lediglich Kagrra, Kra und wir sind noch da. Wobei wir ja anscheinend mal wieder Pause haben, wobei das ja nicht offiziell ist wie es scheint. Die werden es garantiert nicht der Presse verraten haben, was genau mit Uruha passiert ist. Es würde mich schon schwer wundern, immerhin haben sie meine Krankenhausaufenthalte auch so oft es eben ging verschwiegen.

Und mir fällt jetzt erst auf, dass ich im Grunde gar nichts über die neuen Bands hier weiß. Was für ein Blitzmerker ich die letzet Zeit mal wieder bin. Ich habe sie noch nie getroffen, geschweige denn irgendwelche Poster von ihnen gesehen. Der eine Gitarrist soll total der Fan von mir sein und Kai hat ihn anscheinend bisher immer davon abgehalten mir zu Nahe zu kommen. Ob er genauso ein Freak ist wie Miyavi? Und der Sänger dieser Band soll Ruki toll finden und total pervers sein. Ein Glück, dass ich ihn noch nicht gesehen habe! Wer weiß wie der so drauf ist?!

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Disclaimer: nichts mir, nichts Geld
 

hm °_°" Bisher habe ich noch nicht verraten, was genau passiert ist |D Aber es folgt noch, dieses Mal lasse ich nicht so viele Fragen ungeklärt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Terra-gamy
2010-10-14T10:38:56+00:00 14.10.2010 12:38
da denkt man, dass es ja nur bergauf gehen kann und dann das. ich hoffe mal, dass das nächste Kapitel schneler kommt und wirklich mal offene fragen geklärt werden^^


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