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Spiel der Liebe

von

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„Guten Abend!

Was macht ihr so? Wie geht es euch? Wie haltet ihr bloß die Zeit ohne mich aus?

Ich vermiss euch so. Ich will hier weg, sofort! Mir ist hier so langweilig und aus meinem Zimmer komme ich auch nicht raus. Dafür habe ich viel zu viel Angst! Die geben mir immer weiter Schlaftabletten und Beruhigungsmittel, weil ich ihnen immer die Ohren voll heule. Die ganze Nacht hört man Schreie, auch tagsüber. Deshalb höre ich so oft I-Pod oder komponiere. Es lenkt ab.

Ich habe immer Angst, es kommt einer rein und ich habe so oft die Ärzte gefragt, ob ich euch anrufen darf, aber ich darf nicht! Aber wenigstens klappt das Internet, auch wenn ich euch nie erwische. Denn meistens bin ich schon viel zu früh im Bett oder sonst wo.

Und die Therapiestunden! Der zwingt mich zum Reden und erpresst mich mit meiner Gitarre! Das Essen schmeckt wie schon einmal verdaut und sieht auch so aus. Deshalb lasse ich es meistens stehen und dann meinen die immer, ich bin viel zu verwöhnt! Naja, ich verlange nur jeden Abend eine neue Fertigpizza, da ich den ihren Fraß nicht runter bekomme.

Den ersten Abend habe ich in der Gummizelle verbracht! Die wollten mir meine Gitarre wegnehmen und dann bin ich so wütend geworden… Einen habe ich bewusstlos geschlagen, doch irgendwie… Hab ich trotzdem verloren. Ihr hattet nicht gesagt, dass ich auch in eine Gummizelle kommen kann!

Ciao

Euer böser Aoi“

~

„Hey Aoi,

hat doch mit der Email geklappt, was hast du? Sorry, nur wir sind momentan so mit den Proben und anderen Dingen beschäftigt, dass wir nicht so viel Zeit fürs Internet haben.

Uns geht es allen gut. Ich hoffe dir geht es nicht allzu schlecht… Auch wenn deine Email darauf schließen lässt.

Ich soll dich von Uruha grüßen. Er hat momentan soviel um die Ohren, dass man ihn außer zu Proben oder Meetings gar nicht mehr sieht. Es ist schon schade, aber er hat halt großes vor. Aber dazu mehr, wenn du wieder da bist.

Haben die Gespräche noch nicht angeschlagen? Du klingst ein wenig traurig, aber auch wiederum so wie früher. Es wird schon, du musst nur Geduld haben.

Lasse bitte die Leute in einem Stück und wenn möglich auch die Einrichtung. Ansonsten behalten sie dich noch länger dort. Und wenn du lieb bist, kommst du auch nicht in die Gummizelle.

Wir sehen uns ja bald. Erhol dich bitte, besonders für Uruha. Er kommt fast um vor Sorge und glaub mir, er dreht noch völlig durch wenn du nicht bald wieder besser aussiehst und alles. Und dabei wird er nicht der Einzige sein. Ständig fragen uns die anderen, wie es dir geht…

Werde wieder gesund!

Ciao

Reita“

~

„Huhu Rei…

Ich war so froh, dass ihr gekommen seid. Der Arzt hat gemeint, ihr kommt nicht wenn ich nicht gehorche. Die behandeln mich alle so, als wäre ich zurückgeblieben und könnte jeden Moment Selbstmord begehen! Besonders nachdem ihr gegangen seid! Die haben mich abgetastet, nach Rasierklingen und alles! Haben geguckt ob ich mich geritzt habe. Sogar Blut abgenommen haben sie mir! Als würde ich noch Alkohol trinken! Ich habe es euch ja versprochen!

Ich bin froh, wenn ich in ein paar Tagen wieder zu Hause bin. Mir geht es zwar besser, aber ich vermiss euch!

Ciao

Aoi“

~

Momentan befinde ich mich auf dem Weg nach Hause. Die anderen wollen mich am Bahnhof abholen, auf jeden Fall haben sie mir das versprochen. Viel Gepäck habe ich nicht dabei, da sie schon größten teils alles mitgenommen hatten.

Meine verheulten Augen verstecke ich unter viel Make-up und einer Sonnenbrille. Gleich fahren wir in den Hauptbahnhof ein. Ob sie sich verändert haben? Ich bin nervös und merke langsam wie die Beruhigungstabletten nachlassen. Ich will nicht noch eine holen, denn ich möchte stark sein.

Die Lautsprecheransage kündigt den Bahnhof an. Schnell zaubere ich mir ein geübtes Grinsen auf das Gesicht, hänge mir meine Gitarrentasche um und nehme meine Reisetasche. Mit der anderen hole ich meine eine Krücke und stütze mich beim Gehen leicht auf ihr ab.

Als ich aus dem Zug steige, spüre ich als Erstes eine starke Umarmung von unserem Zwerg.

„Aoi, ich habe schon gedacht ich werde dich nie wieder sehen!“

„Ach kleiner…“

„Hey! Bekomm ich keine ordentliche Begrüßung mehr?“

„Nicht in der Öffentlichkeit!“

„Schämst du dich jetzt etwa?“

„Natürlich! Wie alle meinen, ich habe etwas Besseres verdient!“

Kai klopft mir freundschaftlich auf die Schulter und meint, ich solle Uruha nicht so viel ärgern. Mittlerweile hat mich Ruki auch losgelassen und trägt freudestrahlend meine Reisetasche. Reita gibt mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und grinst mich hinterhältig an. Ihm drücke ich meine Gitarrentasche in die Hand und gehe anschließend zu Uruha, um ihn in den Arm zu nehmen.

„Aber Reita darf dich küssen, in der Öffentlichkeit?“

„Jetzt sei doch mal nicht so eifersüchtig. Gehen wir zu Uruha nach Hause?“

„Warum nicht zu dir?“

„Zu weit weg und ich bin viel zu müde um soweit zu gehen“

„Nichts da! Wir gehen zu dir“

„Uruha, habt ihr irgendetwas mit meiner Wohnung angestellt?“

„Wie kommst du darauf?“

„Nur so“, genervt seufze ich.

„Wie geht es eigentlich deinem Bein und allem?“, besorgt mustert mich Reita.

„Ganz gut“

„Ist heute irgendetwas vorgefallen, oder warum bist du so genervt?“

„Die wollten mich allen ernstes da behalten! Und da hab ich den Manager angerufen und der hat seine Kontakte spielen lassen. Und die letzte Nacht habe ich in einer Gummizelle verbringen dürfen. Mir tut alles weh!“

„Was hattest du denn nun schon wieder angestellt?“

„Ich bin gestolpert und hatte mich der Länge nach hingelegt. Die haben nur den Lärm gehört und haben gedacht, ich hätte mit der Einrichtung gekämpft! Nur weil ich die Pflegerin erst einmal angeschnauzt habe, sie solle nicht so dämlich gucken“

„Aoi… Was zum Teufel haben die aus dir gemacht?!“

„Ein seelisches Frack mit Totalschaden“

Reita drückt mich einmal fest und lächelt mich an, zögerlich lächle ich zurück.

„Können wir uns vielleicht beeilen? Irgendwie geht es mir seit dem Sturz gestern alles andere als gut…“

„Der Arzt hat doch gesagt, dass du vorsichtig sein sollst… Wo tut es denn weh?“

„Kopf und Bauch… Aber nur weil ich auf meine Reisetasche gefallen bin!“

„Bein noch in Ordnung?“

„Ja…“, Reita wuschelt mir kurz durch die Haare.

„Komm Aoi ich hol dich auf meinen Rücken“

Kai drücke ich meine Krücke in die Hand und klettere dann auf Uruhas Rücken.

Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn ich kann mich nicht erinnern wie ich in irgendein fremdes Zimmer gelangt bin.

„Ah du bist wach“

„Wo bin ich?“

„Wir haben dich in ein Hotel gebracht, weil du anscheinend doch sehr starke Schmerzen hattest… Ein Arzt ist gekommen und hat dich untersucht. Es ist alles in Ordnung, trotzdem sollst du dich noch ein wenig ausruhen“

„Wo sind die anderen?“

„Bei dir in der Wohnung. Sie kommen später wieder…“

„Warum bist du nicht mit?“

„Sie wollten mich nicht dabei haben“

„Komm her kleiner“

„Iie… Du machst mir Angst“

„In wiefern?“

„Aufgesetzte Fröhlichkeit ist garantiert nicht deine Stärke“

„Hm…“

„Hatte die Therapie wirklich keinen Erfolg?“

„Doch ja, aber trotzdem bin ich ein wenig niedergeschlagen“

„Warum denn?“

„Kommt vom Schlafmangel, meinte einer der Betreuer“

„Ich hab gedacht die haben dir Schlaftabletten gegeben?“

„Das schon. Aber ich bin morgens trotzdem viel zu früh aufgewacht“

„Dann ruh dich jetzt noch ein wenig aus. Ich pass auch auf dich auf“

„Du und auf mich aufpassen? Ruki, ich bin größer wie du!“

„Und verletzt. Tja, bei einem Überfall hätte ich definitiv bessere Karten wie du“

Ein Handyklingeln unterbricht uns und Ruki entschuldigt sich kurz, geht schnell auf den Balkon telefonieren. In der Zwischenzeit stehe ich auf und humpele mehr schlecht als recht ins Bad wo ich erst einmal mein Blase erleichtere. Danach geh ich wieder zurück zum Sofa und beobacht den Kleinen, wie er sich am Handy über irgendetwas aufregt. Hoffentlich ist seine Freundin nicht am anderen Ende.

Irgendwann kommt er auch wieder rein und grinst mich frech an.

„Uruha kommt uns abholen. Denkst du, du schaffst die Fahrt bis zu deiner Wohnung?“

„Hm… Keine Ahnung“

„Ist dir schlecht?“

„Ein wenig… Wegen den Schmerzen“

„Wirklich nur ein wenig?“

„Ob du es glaubst oder nicht, ja“

„Ich hab dir nichts getan, Aoi“

„Ich weiß… Sorry“

Die Hotelzimmertür wird geöffnet und Uruha kommt auf mich zu, hebt mich ohne ein Wort hoch. Ruki holt den Zimmerschlüssel von Uruha und geht hinter uns her.

„Ruki ich warte unten in der Tiefgarage auf dich. Bring du bitte den Schlüssel zur Rezeption. Hab schon längst ausgecheckt“

„Pass gut auf ihn auf“

Irgendwann wird es mir zu viel und ich fange anzuquengeln, will alleine den Weg zum Auto gehen.

„Aoi Schluss jetzt! Dein Krücke liegt im Auto und ohne lass ich dich nicht gehen“

„Du bist gemein!“

„Nachher fliegst du nur wieder hin. Anweisung vom Manager: Auf Aois Gesundheit Acht geben!“

„Dann stütz mich oder sonst etwas…“

„Warum willst du überhaupt gehen?“

„Bauch…“

„Wir nehmen den Aufzug. Ich hab ein paar Tabletten im Auto. Hattest ja beim ersten Krankenhausaufenthalt welche bekommen“

„Ich will aber nicht!“

„Aoi bitte sei einmal ruhig“

„Uruha“, gebe ich weinerlich von mir.

Abrupt setzt er mich auf dem Boden ab und meint, er geht schnell zum Auto etwas holen. Verunsichert ziehe ich die Beine an und schlinge meine Arme darum, fokussiere die Wand gegenüber.

Nach scheinbar endlosen Minuten holt mich statt Uruha, Ruki ab und drückt mir eine Flasche Wasser und ein paar Tabletten in die Hand.

„Nimm die, dann geht es dir auch besser“

„Was ist mit Uruha?“

„Keine Ahnung… Er ist wohl etwas genervt“

„Ich hab Angst…“

„Mal jetzt bloß nicht den Teufel an die Wand. Komm wir gehen zu ihm“

„Hilfst du mir?“

„Du sollt dich doch nicht aufregen, das weißt du“

Augen rollend hilft mir Ruki und unter Müh und Not schaffen wir es zu Uruha. Dieser packt mich direkt auf die Rücksitzbank und bittet Ruki, sich auch hinten hin zusetzen. Müde schließe ich die Augen und döse ein wenig vor mir her. Nur am Rande nehme ich das stetige Streicheln über meinen Arm von Ruki wahr.

„Habt ihr alles fertig bekommen?“

„Hm, ja. Ich hoff die Tabletten wirken schnell, ansonsten sollten wir lieber noch einmal einen Arzt kommen lassen“

„Das ist nicht nötig… Das ist die Aufregung, die ihm so zu schaffen macht“

„Ich mache mir Sorgen…“, meint Uruha.

„Uru…“

„Soll ich anhalten?“

Im Halbschlaf schüttle ich leicht den Kopf und Ruki wirft mir eine Decke über.

„Es könnte länger dauern, die Fahrt. Baustelle… Schlaf ruhig etwas“

„Welchen Tag haben wir?“

„Übermorgen hast du Geburtstag. Wurdest ja doch einen Tag früher entlassen“

Mit halb geschlossenen Augen beobachte ich Uruha, wie er voll konzentriert auf die Fahrbahn guckt.

„Komm schon, schlaf etwas, Lieber. Du kannst sowieso kaum noch deine Augen offen halten“

„Genau Aoi. Soll ich dir vielleicht noch etwas geben?“

„Iie…“

Erschöpft schließe ich die Augen und schlafe auch irgendwie ein.

Das nächste was ich mitbekomme ist ein Poltern. Schwerfällig stehe ich auf, gähne einmal herzhaft und hangele mich irgendwie in die Küche und lasse mich dort auf einem Stuhl nieder.

„Ausgeschlafen?“

Verwundert reibe ich mir über die Augen. Es sieht so… Anders aus?! Und da steht doch nicht wirklich Uruha, oder?

„Alles in Ordnung?“

„Denke schon…“

„Hast du Hunger?“

„Iie“

„Ich hab hier trotzdem Sushi und so für dich. Dann geht es dir auch wieder besser, glaub mir“

Meine Augenlider fühlen sich wie Blei an und immer wieder fallen sie mir zu. Ich verschränke die Arme auf dem Tisch, bette meinen Kopf drauf und versuche zu schlafen.

„Geh lieber wieder ins Bett. Wir haben mal gerade 3Uhr morgens und die anderen sind auch erst gegangen“

„Trägst du mich?“

„Gerne…“

Seufzend hebt er mich hoch, trägt mich zurück und legt mich ins Bett. Leise lachend deckt er mich zu und verschwindet kurz um die Sushi zu holen.

„Damit du wieder zu Kräften kommst“

Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als er mich füttert.

„Ich liebe dich, weißt du das Uruha?“

„Natürlich“

„Kommst du zu mir ins Bett?“

„Wenn du es unbedingt möchtest“

„Liebst du mich auch noch?“

„Natürlich“

Ich kuschle mich direkt an ihn, als er sich neben mich legt.

„Und jetzt schlaf etwas“

„Iie…“

„Was ist denn los?“

„Ich will nicht schlafen“

„Komm schon. Später kommen die anderen wieder und ihnen ist es viel lieber, wenn du nicht ganz so fertig bist“

„Klar, die wollen heute Abend nur meine Wohnung belagern um auf meine Kosten sich voll laufen zu lassen“

„Ich hab bei den ganzen Einkäufen mit Kai für heute Abend alles außer Alkohol gekauft. Und wir verzichten liebend gerne auf welchen wegen dir“

„Das muss doch nicht sein…“

„Aoi jetzt mach mal halblang!“

„Ich will das aber nicht“

„Was du willst ist egal, kleiner. Wir wollen dir lediglich eine kleine Freude bereiten“

„Solange ihr nur zu viert kommt…“

„Warum nur zu viert?“

„Ansonsten ist es zu viel Trubel“

„Hast du eigentlich noch Tabletten mitbekommen, für die nächste Zeit?“

„Beruhigungstabletten, aber nur wenn es zu viel wird“

„Hm… Aber sonst ist alles in Ordnung?“

„Denke schon. Soll halt Stress vor erst vermeiden und mich nicht aufregen. Vorsichtig an alles herantasten und mich nicht in solchen Sachen überschätzen“

„Aber dir geht es besser, oder?“

„Klar“

„Oh man…“

„Was denn?“

„Ich mach dir jetzt Tee und dann schläfst du aber. Tut dein bauch noch weh?“

„Es geht…“

„Du bekommst von mir eine Schlaftablette…“

„Warum?“

„Weil ich weiß, dass du ansonsten nicht schlafen wirst“

Wortlos beobachte ich Uruha, wie er den Raum verlässt und nach einer Zeit mit einer Kanne Tee wiederkommt.

„Trink das und nimm die Tabletten. Ich hab noch deine anderen dabei gelegt, damit du wirklich mal ein paar Stunden durchschläfst. Bin dann noch einmal kurz weg“

„Wohin…?“

„Reita hat Mist gebaut“

„Ok… Wann kommst du wieder?“

„Ich weiß es nicht… Kai kommt und macht dir Frühstück, später“

„Pass auf dich auf, ja?“

„Mach ich. Jetzt komm und trink… Ich stell dir deine Krücke neben dein Bett. Bitte pass auf, obwohl ich schon das meiste aus dem Weg geräumt habe“

Er drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und lässt mich alleine. Seufzend trinke ich den Tee und nehme die Tabletten. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlafe ich irgendwann ein.

Ein sanftes Streicheln über meine Wangenknochen lässt mich erwachen. Aber da es noch viel zu früh ist, bin ich viel zu faul meine Augen zu öffnen.

„Hey, ich hab Frühstück gemacht. Komm steh schon auf“

„Geh weg“

„Aoi-chan komm schon“

„Lass mich schlafen, zum Teufel noch mal“

„Fluch nicht“

„Ich fluche wann ich will, raus hier“

„Nein“

„Was hast du an dem Wort raus nicht verstanden?“

„Aoi, warum bist du schlecht drauf?“

„Lass mich schlafen“

„Nein“

Als er mich umarmt, versuche ich mich zu wehren, doch es ist sinnlos. Er ist viel zu stark. Böse funkelnd schlage ich die Augen auf und lasse mich von ihm etwas aufrichten.

„Du wäschst dich jetzt und ziehst dir was Anständiges an“

„Du bist nicht meine Mutter“

„Aoi, bitte“

Augen rollend, aber ohne Widerstand lasse ich mich ins Badezimmer tragen. Dort angekommen hilft mir Kai beim Ausziehen und lässt mich dann alleine in Boxershorts. Seufzend schließe ich die Badezimmertür ab und wasche mich. Ich bin so froh, wenn ich den Gips heute abbekomme.

Zusammen mit Kai fahre ich nachdem Frühstück ins Krankenhaus und lasse mich noch einmal untersuchen. Sie entfernen den Gips und schreiben mir noch einige Tabletten auf, damit ich wieder zu Kräften komme.

Zufrieden mit mir und der Welt stiefele ich neben Kai zum Auto und bin mehr als froh, als wir wieder in meiner Wohnung sind.

„Geht es dir nicht gut?“

„Hm?“

„Du bist so blass geworden…“

„Mach dir keine Sorgen“

Ich schaue ihn noch einmal an und schüttele dann den Kopf.

„Ich geh mich etwas hinlegen“

„Wirklich alles in Ordnung?“

„Denke schon…“

„Bist du vielleicht sauer, weil wir dich zurzeit so bevormunden?“

„Ein wenig“

„Ich ruf Uruha an und frag wann er kommt“

„Brauchst du nicht…“

„Setz dich dann wenigstens etwas zu mir in die Küche“

„Ok“

„Wo ist Uruha denn genau hin?“

„Er hat gemeint, Reita hätte Mist gebaut“

„Das ist nicht gut…“

„Wieso?“

„Hm…“

„Verschweigt ihr mir etwas?“

„Hai“

„Und warum?“

„Weil es dich nichts angeht“

„Kai!“

„Du willst es nicht wissen, ehrlich nicht“

„Warum nicht?“

„Darum“

„Warum?“

„Darum!“

Schmollend stehe ich auf und marschiere ins Schlafzimmer, wo ich mich direkt unter der Bettdecke verkrümele. Irgendwie vermisse ich Uruha. Ein Klingeln an der Tür ertönt und ich schlage mir die Bettdecke über den Kopf. Ich höre wie unten die Tür und wenig später meine Tür geht.

„Ah Ruki. Kümmere dich bitte ein wenig um Aoi“

„Wo ist er denn?“

„Ich glaub, er wollte ins Bett“

„Und was hat er?“

„Schlechte Laune und so“

Ruki nimmt die Decke von mir und streicht mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Du siehst krank aus…“

„Mir ist auch schlecht wie sonst was…“

„Magst du vielleicht Tabletten?“

„Iie…“

„Komm wir gehen etwas auf den Balkon, dann geht es dir auch besser“

„Hm…“

Ich lasse mir von ihm aufhelfen. Auf dem Weg nach draußen stützt er mich und lässt mich dort auf einem Stuhl nieder.

„Ich hol dir eine Jacke und etwas zu trinken“

Er lässt mich allein zurück in der Eiseskälte.

„Kai kannst du eine Kanne Tee machen? Und vielleicht mal mit raus kommen?“

„Hai…“

Drinnen raschelt es ein wenig und wenig später hab ich endlich eine Jacke an.

„Sollen wir einen Arzt kommen lassen?“

„Iie… Die haben mich schon genug untersucht“

„Warum…?“

„Weil ich so erschöpft bin, die meiste Zeit“

„Und was haben sie gefunden?“

„Nichts… Sie haben mir immer weiter Vitaminspritzen und alles gegeben“

„Wie fühlst du dich überhaupt genau?“

„Ein wenig unwohl und erschöpft…“

„Mit dem Bauch besser geworden?“

„Ein wenig“

„Komm wir gehen ins Wohnzimmer und dann legst du dich etwas auf die Couch“

„Hm…“

Kai hebt mich hoch und Halt suchend klammere ich mich an ihn.

„Ruki weißt du wann Uruha wieder kommt?“

„Ich weiß es nicht, sorry“

Ich klammere mich noch weiter an Kai, auch als ich schon längst auf der Couch liege.

„Ruki hol du bitte den Tee und die ganzen Tabletten“

Erste Tränen laufen über meine Wangen als ich den Kopf schüttele.

„Und frag mal bitte nach, wann die Diva endlich wieder kommt“

„Kai…?“

„Hm?“

„Mach bitte Musik an“

„Dafür muss du mich aber loslassen“

„Oh, Entschuldigung“

Peinlich berührt löse ich die Umklammerung und lasse mich zurückfallen.

„Wir machen dann schon einmal alles für heute Abend fertig. Könnte es sein, dass du ein wenig nervös bist?“

„Ein wenig, vielleicht“

„Hab keine Angst. Es wird so wie immer sein“

„Gerade davor habe ich ja Angst!“

„So schlimm sind wir auch nun wieder nicht“

Bevor ich auch nur zum antworten ansetzen kann, stopft mir Ruki einen Keks in den Mund.

„Grübele nicht so viel, gibt graue Haare“

Während ich mich fast am Keks verschlucke, ist Kai schon längst wieder am werkeln.

„Bleib du mal etwas bei ihm, Ruki. Langsam wird er anstrengend“

„Ich werde anstrengend?“, gebe ich weinerlich von mir.

„Ja, Oma“

Wütend grummele ich vor mir her und ziehe Ruki zu mir. Noch ist er zu überrascht und dieses nutze ich es aus, um mich an ihn zu klammern.

„Aoi?!“, kommt es von Kai.

„Hai?“

„Was ist denn jetzt kaputt?“

„Die dritte Nervenbrücke von links hinter deinem Ohr?“

„Was zum Teufel machst du mit Ruki?!“

„Mir ist langweilig“

„Lass ihn bitte gehen“

„Genau! Uruha ist dein Plüschtier“

„Der hat mich ja gegen Reita eingetauscht“

„Du weißt wieso Uruha nicht schon eher hier ist?“

„Warum?“

„Er ist eingepennt bei Reita und er will ihn nicht wecken“

„Das ist gemein!“

„Aoi bitte… Bitte lass Ruki los“

Seufzend lasse ich Ruki los, halte ihn aber am Pulloverzipfel bei mir.

„Was ist denn los… Komm sag schon“

„Ich will nicht allein sein“

„Ich geh ja nicht weit weg… Schau mal ich helfe Kai, in Ordnung? Und du nimmst jetzt deine Tabletten, trinkst Tee und so“

„Ich will auch helfen!“

„Ich, Ich, Ich?“, fragt Kai.

„Ihr seid gemein!“

„Komm Ruki, lass ihn ein wenig in Ruhe“

„Der lässt mich ja nicht gehen!“

„Aoi…“

Schnaubend lasse ich Ruki los, der auch direkt von mir springt. Schmollend schnappe ich mir den Tee und nehme die Tabletten. Böse funkelnd sehe ich dabei zu, wie die anderen beiden um mich herumwuseln.

„Den Mörderblick konnten sie dir auch nicht abgewöhnen oder?“

„Das haben sie sich nicht getraut!“

„Bitte Aoi sei nicht sauer… Aber du sollst dich ausruhen“

„Spar dir dein Mitleid, Zwerg“

Die Tür geht auf und augenblicklich springe ich auf, renne dort hin und fast in Reita hinein.

„Leise, hai?“, flüstert er, „frag mal Kai ob er Schmerztabletten und starken Kaffee für ihn hat“

Missmutig gehe ich ins Wohnzimmer und verlange von Kai Kaffe und Schmerztabletten, für meinen Liebhaber.

~~~~~

Disclaimer: nichts mir, nichts Geld
 

das mit den "bleieidungen" musste sein ;; sry! aber ich hoffe euch hat es wenigstens etwas gefallen. naja ich mach wieder mehr drama, wenn es sein muss. obwohl... anner spinne aus angst zu sterben is noch zu harmlos(ich verlern deutsch XD) xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  reita_chan86
2008-02-18T10:05:21+00:00 18.02.2008 11:05
hei finde deine ff total klasse! vorallem was ist mit aoi los würde ich zu gerne wisen was er hat! hoffe du schreibst deine ff weiter...
bin total gespannt wie es weiter geht und was aoi wird
hoffe du schreibst schnell weiter
lg
Von: abgemeldet
2008-02-12T13:32:54+00:00 12.02.2008 14:32
ich persönlich fand es etwas schwer zu lesen, weil überwiegend dialog vorhanden war.
dann weiß ich nicht ob das wichtig ist:
bei vergleichen klingt meiner meinung nach ein >als< besser im gegensatz zum >wie< (z.B.: Du bist größer als ich/ Du bist größer wie ich) obwohl ich glaube, dass ist geschmackssache ^^
vom inhalt find ich es toll ^^
endlich ist aoi wieder da!!
er wird wirklich ziemlich bemuttert
ich möchte mal wissen was er hat....ob und was fürne krankheit er hat ist noch nicht gesagt worden oder? (wenn doch sorry >< hab ich dann überlesen ^^°)
ich hoffe es geht bald weiter ^^
die geschichte ist klasse =)

lg holyangel


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