Zum Inhalt der Seite

Spiel der Liebe

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein langer Weg bis zur Bergspitze

-Du sagtest, nein du versprachest,

"Ich lass dich nicht allein",

ich vertraute dir blind,

legte mein Leben in deine Hände,

hatte gehofft der Moment,

die Liebe würde nie verschwinden,

hatte immer daran geglaubt,

du würdest es nie brechen

dein unter Tränen gesagtes Versprechen.-
 

Langsam gehe ich über die Brücke, über die ich sonst immer zu dir nach Hause gegangen bin. Doch du wohnst nicht mehr in dem Wohnblock vor mir, das tust du schon lange nicht mehr.

Ich weiß nicht wie lange es her ist, es scheint mir alles so als wäre es erst gestern gewesen.

Ganz so als wären wir erst gestern Hände haltend diesen Weg zu dir nach Hause gegangen, als hätten wir noch gestern zusammen in deinem Bett gelegen.

Dabei ist es jetzt schon Wochen her, wenn ich mich nicht irre.
 

Ich seufze laut und trete den Rückweg an. Es dauert nicht lange, denn unsere Wohnungen lagen damals nah beieinander, doch jetzt wohnst du unerreichbar weit weg.

Ich wüsste gar nicht wie ich zu dir hinkommen sollte, wenn ich es denn wollte. Deine neue Adresse hast du mir nie mitgeteilt und ich habe nie danach gefragt.

Was du jetzt wohl gerade machst?

Ob du auch gerade an mich denken musst?
 

In meiner Wohnung angekommen gehe ich zurück in mein Schlafzimmer, dann entkleide ich mich bis auf die Boxershorts und trete achtlos die Flaschen beiseite um zu meinem Bett zu gelangen. Schon seit Tagen lag ich nicht mehr drinnen.
 

-Ich habe gedacht du lügst,

jedoch meintest du es ernst,

ich wollte es nicht begreifen,

stellte mich lieber dumm,

du schicktest mich weg,

wolltest mich nicht mehr sehen.-
 

Deine letzten Worte hallen immer noch in meinen Ohren nach, so als hättest du sie gerade erst gesagt.

Die anderen meinen ich soll dich vergessen, aber ich kann es nicht.

Egal wie oft ich es versuche, immer wieder beherrschst du meine Gedanken.

Egal wie oft ich das Messer zwinge mir diese Gedanken zu nehmen, sie kommen immer wieder.

Zu gern würde ich es vergessen und Vergangenes hinter mir lassen.

Es will einfach nicht passieren, die Erinnerungen bleiben und sie gravieren sich noch tiefer in den Stein.

In den Stein, wo meine Lebensgeschichte eingemeißelt wurde.
 

-Es klingelt,

ich lasse es klingeln,

sie rufen nach mir,

ich lasse sie rufen,

sie fordern mich auf,

die Türe endlich zu öffnen,

ich lasse sie fordern.-
 

Die anderen haben mich noch gewarnt, ich solle mich nicht drauf einlassen, aber ich habe es getan, immer und immer wieder. Ich bin dir verfallen, ich habe an das Märchen geglaubt. Jetzt bin ich schlauer, denn es gibt keine Liebe.

Es ist alles nur eine Illusion, eine die einen von vorne herein betrügt. Sie gaukelt einem etwas vor, man verfällt, fällt in die Abwärtsspirale. Sie dreht sich unaufhörlich, wird von oben herunter immer kleiner. Am Ende wird man raus geworfen, getrennt von seinem Geliebten.

Am Ende ist man schlauer, man hat einen Fehler begangen. Es gibt kein gemeinsames Ende in diesem Spiel mit dem Teufel. Entweder man siegt, kommt drüber hinweg oder man verliert und zerbricht daran.

Ich falle unter den zweiten Aspekt, ich habe verloren und mein Herz zersprang.
 

-Ich höre das Knacken des Schlosses,

ignoriere es so gut es geht,

weiß genau du stehst davor,

tust so als wäre nie etwas geschehen,

stehst dort mit ihm Hand in Hand,

schwörst ihm Tag für Tag,

wie sehr du ihn doch liebst,

so wie du es damals bei mir getan hast.-
 

Leise Schritte ertönen auf den Flur, es ist mir egal. Warum klingeln und rufen sie überhaupt noch nach mir, wenn sie sich im Endeffekt selbst Zutritt verschaffen? Ich bereue es ihnen den Schlüssel gegeben haben, denn seitdem habe ich nie meine Ruhe.

Jedes Mal kommen sie, auch wenn ich sie gar nicht sehen will.

Es macht alles überhaupt keinen Sinn mehr, rein gar nichts.

Ob ich jetzt noch jeden Tag aufwache und zu den Proben marschiere oder nicht, es ist völlig egal. Ihnen fällt es noch nicht einmal auf, wenn ich immer dünner, blasser werde von Mal zu Mal. Dabei wünsche ich mir lediglich Aufmerksamkeit, mehr verlange ich doch gar nicht. Würde mich doch nur jemand beachten, wäre ich schon glücklich. Aber alles was für sie zählt ist, dass ich komme, arbeite, ihnen jeden Mist hinterher schleppe. Hauptsache sie haben einen Idioten, der es macht, einen den sie nebenbei noch herum schubsen können.
 

- Ein leises Klopfen an der Schlafzimmertür,

es ist sinnlos aufzustehen,

ich weiß wer vor dieser steht,

sie kommen doch schon seit Wochen,

immer mit den gleichen gleichgültigen,

genervten Gesichtern. -
 

Die Tür öffnet sich und ich kneife meine Augen zusammen, wegen dem Licht im Flur.

Das Licht ist richtig unangenehm gerade.

Die Matratze senkt sich ein wenig, als sich jemand neben mich setzt. Ich spüre wie jemand seine Hand auf meine Schulter legt und direkt reiße ich wütend meine Augen auf.

Ich sehe mitten in das besorgte Gesicht Uruhas. Tränen sammeln sich in meinen Augen, wie sooft in letzter Zeit. Ich schaffe es kaum noch einen von euch anzugucken, ohne dass es passiert.

Ich habe so ungeheure Schuldgefühle, da ich euch mit meiner Abwesenheit nur zusätzlich Probleme mache. Es ist nicht gerade die Art von Aufmerksamkeit die ich haben will.

Aber trotz allem schaffe ich es nicht regelmäßig zu den Proben zu kommen.

Leicht streicht er über meine Wange, ich versuche währenddessen einen der anderen auszumachen, aber niemand außer ihm ist in der Nähe.

„Sie sind in der Küche“, flüsterst du, „Kommst du heute wenigstens mit zur Probe?“

Ich schüttele nur ein wenig den Kopf.

Selbst wenn ich mitkäme, wäre ich keine große Hilfe.

Wahrscheinlich würde mir der Lärm der Instrumente den Rest geben, so verkatert wie ich wieder einmal bin.

„Dann komm ich später noch einmal vorbei“, antwortest du.

Ich weiß noch nicht einmal, ob Uruha enttäuscht ist.

Wahrscheinlich ist es mittlerweile für ihn normal in diese Wohnung zu kommen und mir diese eine Frage zu stellen.

Was für ein erbärmliches Bild haben meine Bandkollegen jetzt von mir?

Um ehrlich zu sein ist es mir ziemlich egal.
 

-Er schließt die Tür hinter sich,

lässt mich wie alle allein,

will meine Probleme nicht hören,

will sich nicht darum sorgen,

es interessiert ihn nicht.-
 

Ich schlafe wieder ein, begebe mich somit dort hin zurück, wo ich die letzte Zeit fast nur noch bin. Ich stehe nur noch auf um die Gedanken weg zu waschen oder eher um sie im Alkohol zu ertränken. Manchmal schlafe ich auch im Badezimmer, wenn mich wieder alle Kräfte verlassen haben.

Nicht nur einmal habe ich dort meinen Mageninhalt in der Kloschüssel gelassen und habe dann versucht direkt danach den Kater mit neuem Alkohol zu besiegen.
 

Ungläubig blinzle ich und schaue wieder in das Gesicht Uruhas.

Ist etwa schon so viel Zeit vergangen?

„Ausgeschlafen?“, fragt er mich und als Antwort schüttele ich den Kopf, „Ich hab dir etwas zu Essen mitgebracht. Kommst du mit in die Küche? Es schmeckt bestimmt lecker.“

Ich sehe seine Gesichtszüge gar nicht, so dunkel ist es hier. Warum hat er denn nicht die Lampe neben meinem Bett angemacht?

Ich versuche mich an seiner Schulter hochzuziehen, jedoch schaffe ich es gerade ein kleines Stück und falle kraftlos zurück auf das Bett.

„Was ist die letzte Zeit nur mit dir los Aoi?“, fragt er mich, bevor er mich hochhebt und Richtung Küche trägt.

„Warum willst du uns denn nicht mehr sehen?“, er setzt mich auf einen der Stühle ab und stellt einen Karton zusammen mit Essstäbchen vor mich.

„Komm, rede wenigstens mit mir“, fleht er mich an.

Was kann ich denn groß zu meiner Verteidigung sagen?

Ich weiß doch selbst nicht, warum ich mich so gehen lasse.

Er öffnet den Deckel des Kartons und augenblicklich wird mir übel. Lustlos schiebe ich es etwas weg.

„Du musst etwas essen Aoi, ich sehe mir das nicht länger an. Ich kann dich auch in die Klinik einliefern lassen, ist dir das lieber?“, fragt er mit einem beängstigenden Nachdruck in der Stimme.
 

- Kümmert es dich überhaupt,

wie ich mich dabei fühle?

Nein tut es nicht,

ich war dir schon immer egal. -
 

Ich nehme die Essstäbchen, breche sie auseinander und stochere damit im Essen herum. Zögerlich hebe ich die Nudeln an und gucke darunter, vielleicht finde ich ja einen Schatz.

Wenigstens ist mein Humor noch nicht komplett flöten gegangen.

„Soll ich dich füttern?“, fragst du und grinst mich dabei an.

Ich schüttele hastig den Kopf und stopfe mir etwas Gemüse in den Mund und kaue angewidert darauf herum. Ich hasse solches Gemüse, was fast schon wie Gummi schmeckt.

„Willst du mir jetzt sagen was los ist?“, fragst du mich.

Willst du es wirklich wissen?

Wieder schüttele ich nur den Kopf.

Zaghaft berührt er mit seiner Hand meine Stirn.

„Bist du krank Aoi?“, fragt er besorgt.

Ich schließe kurz die Augen und schüttele wieder den Kopf, während ich das Gemüse herunter schlucke. Ich hätte gestern nicht so viel Alkohol trinken dürfen. Auch wenn die eiskalte Dusche im Vollrausch gut getan hat.

„Du siehst überhaupt nicht gut aus. Bitte versuche wenigstens etwas zu essen. Nun sag schon, was ist los?“, drängst du mich.

Gehe mir ja nicht auf die Nerven!

„Nichts!“, fauche ich ihn unbewusst an.

„Das war doch nur eine Frage. Lass uns nachher noch einen Film gucken, du hast jetzt lange genug vor dir hin vegetiert. Und Kai will, dass du Morgen auch mit zur Probe kommst, ob du willst oder nicht!“, fauchst du zurück.

Und was ist wenn ich nicht mitkommen will?

Nach etwa der Hälfte des Essens schiebe ich es ganz zu Uruha rüber. Ich will mich nicht in seiner Anwesenheit übergeben müssen und da mein Magen immer noch kaum Essen verträgt, muss ich wohl oder Übel nur kleine Portionen zu mir nehmen.

„Entschuldigung“, bringe ich noch hervor, bevor ich ins Schlafzimmer renne und mich auf das Bett schmeiße.

Tränen bahnen sich ihren Weg über mein Gesicht.

Warum tut er das? Warum kann er mich nicht einfach alleine lassen? Er kümmert sich doch nur um mich, damit er kein schlechtes Gewissen bekommt. Er tut es nicht, weil er mich mag, sondern aus reinem Pflichtbewusstsein.

Ich spüre wie er mich auf die Seite dreht und langsam die Tränen von meinem Gesicht wischt mit einem Taschentuch.

„Warum weinst du denn? Komm beruhige dich etwas und dann gehen wir etwas ins Wohnzimmer. Oder willst du lieber mit zu mir?“, willst du wissen.

Soll ich dieses Angebot annehmen?

Kann ich ihm vertrauen?

Vielleicht hilft mir ja der Tapetenwechsel um wieder auf die Beine zu kommen.

Ich blinzele die letzten Tränen weg und nicke.

„Wenn du morgen nicht zur Probe willst, musst du es nur sagen. Dann rede ich mit Kai“, meint er noch, bevor er aufsteht und ein paar Sachen aus meinem Schrank in eine Tasche packt.
 

Ich schnappe mir eine Hose und ein einfaches T-Shirt und husche damit ins Badezimmer. Zwischendurch wird mir immer wieder schwarz vor Augen. Die letzte Zeit hat mir scheinbar doch mehr zugesetzt als ich vermutet habe.

Schnell ziehe ich mich um und gehe zurück zu Uruha.

„Bin fertig“, bringe ich noch hervor, bevor mir wieder schwarz vor Augen wird und ich in seine Arme kippe.
 

Ich war doch nur ein Mittel zum Zweck.

Er hat mich nie wirklich geliebt, hat er gesagt.

Er habe mich nur benutzt um an Ruki ran zukommen, nur deshalb.

Meine Gefühle waren ihm völlig egal, ihm war egal ob ich an all dem zu Grunde gehe.

Nachdem ich die Augen geöffnet habe, fällt mir als Erstes auf, dass jemand mit meinen Haaren spielt.

Mein Schädel brummt ungemein, aber das ist ja nur nebensächlich und absolut nicht wichtig.

„Du bist ja wieder wach, dass ist ja schön. Geht es dir jetzt wieder besser?“, besorgt streichst du mir über die Wangen.

Ich nicke mal wieder nur als Antwort

„Denkst du, du schaffst den Weg mit runter zu meinem Auto?“, kritisch schaust du mich.

„Ja, ich denke schon“, lächelnd setze ich mich hin.

Ich stehe auf und direkt stützt Uruha mich. Er nimmt die Tasche und ich wundere mich darüber, für wie viele Tage er gedenkt mich bei sich zu behalten. Wenigstens hat er ein großes Bett, da muss ich nicht auf der Couch schlafen. Davon bekomme ich immer Rückenschmerzen und so ein Bett ist halt viel besser für meinen Rücken.

Immerhin tut mein Rücken immer noch von meinem harten Badezimmerboden weh.
 

Während der ganzen Autofahrt wirft er mir immer wieder besorgte Blicke zu, langsam regt es mich auf.

„Was guckst du die ganze Zeit?“, frage ich genervt.

Ich bin ziemlich aggressiv geworden, seitdem ich mit dem Alkohol Probleme habe.

„Du sagst mir, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist“, bittet er mich direkt wieder in Sorge.

„Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet!“, schreie ich schon fast.

„Ganz ruhig Aoi. Ich mach mir lediglich Sorgen, deshalb gucke ich nach dir“, rechtfertigt er sich.

Ich schweige einfach als Antwort und warte ab.
 

Auch als wir später in deinem Wohnzimmer sitzen, herrscht betretene Stille. Vorsichtig ziehst du mich zu dir rüber und ich bette meinen Kopf auf deiner Brust.

Sein Herz schlägt ganz schnell, ob ihm das alles unangenehm ist?

„Du zitterst ja, ist dir vielleicht kalt?“, warum sorgst du dich so um mich?

„Mhm“, ist meine einzige Reaktion darauf.

In Wahrheit nehme ich meinen Körper kaum noch wahr. Ob mir jetzt kalt oder warm ist, ich kann es nicht sagen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mir alles nur noch einbilde. Zwischendurch jagen Hitzewellen durch meinen Körper, meine ich.

Manchmal fahren auch nur meine Gedanken Karussell, besonders nach Alkohol.

Meine Sinne spielen verrückt.

Und ansonsten spüre ich nichts mehr.

Oder bilde ich mir das nur ein?

Vielleicht will ich auch meinen Körper nicht mehr spüren?

Vielleicht spielen mir meine Gedanken nur einen Streich?

Vielleicht habe ich deshalb zwischendurch nur ein Kribbeln in den Gliedmaßen wenn ich verzweifelt versuche etwas zu tun und es doch nicht schaffe, weil mir die Kraft fehlt?
 

Ich blinzele als mir Sonnenstrahlen mitten ins Gesicht scheinen. Schlaftrunken schlage ich die Decke zurück und reibe mir über die Augen. Verflucht wo bin ich? Wie lange habe ich geschlafen? Dass hier ist definitiv nicht meine Wohnung und was gestern war, weiß ich nicht mehr. Ich tapse über das Parkett Richtung Küche, nach der Unordnung müsste dieses Uruhas Wohnung sein. Wie lange war ich nicht mehr hier? Nein, eigentlich war ich noch nie hier, seitdem er mit Reita nicht mehr zusammen wohnt, habe ich ihn nicht mehr besucht.

Ich sacke auf die Knie, Reita…

Warum hast du das getan?

Warum hast du mich nur alleine gelassen?

Ich habe dir vertraut und du hast dieses Vertrauen schamlos ausgenutzt! Warum nur?

Flüsse von glasklarer Flüssigkeit finden ihren Weg in den Tod, ohne mich. Schon lange habe ich über die Flut keine Kontrolle mehr.

Ich werde in den Arm genommen, sanft gedrückt.

„Hey, komm iss erst einmal etwas. Dann fahren wir zur Probe, in Ordnung Aoi?“, aufmunternd drückst du mich noch ein wenig mehr.

Ich nicke und er hebt mich mit Leichtigkeit hoch und setzt mich auf einen Stuhl.

„Kann ich vielleicht etwas für dich tun Aoi?“, lächelnd legst du den Kopf schief.

Ich schüttele den Kopf, während ich die Suppenbrühe schlürfe.
 

Direkt nach dem Duschen und Umziehen sind wir letztendlich losgefahren, sodass wir eine gute halbe Stunde zu früh ankamen.

„Entschuldigung Aoi, sonst gehe ich immer zu Fuß zur Probe, ich hab mich wohl etwas in der Zeit verschätzt. Du kannst dich ja noch etwas auf der Couch hinlegen und dich ausruhen. Ich stimme einfach deine Gitarre direkt mit“, bietet mir Uruha an.

Ich nicke zur Bestätigung und gehe direkt zur Couch, wo ich mich anschließend genüsslich drauf ausbreite. Klar ist es nicht das bequemste, aber immerhin besser als nichts. Ich schließe die Augen und versuche die aufkeimenden Kopfschmerzen zu ignorieren.

Ich höre wie sich die Tür wieder öffnet und schließt. Neugierig wie ich bin gucke ich nach. An der Wand am anlehnen stehe ich da und mustere Kai von oben bis unten. Er sieht ganz so aus, als hätte er seit Tagen nicht mehr schlafen. Auch seine Auswahl an Kleidung war definitiv einmal besser gewesen.

Kopfschüttelnd gehe ich zurück zur Couch, nur dummerweise folgt er mir.

„Hey Aoi, wie geht es dir?“, fragt er direkt.

Ich zucke kaum merkbar mit der Schulter während ich mich hinsetze und dann beobachte ich Uruha, wie er angestrengt meine Gitarre stimmt. Ich lehne mich zurück und schließe wieder die Augen, irgendwie bin ich immer noch hundemüde.

Ich öffne die Augen wieder, da ich ihnen doch keine Sorgen machen möchte. Nur leider fällt es mir von Sekunde zu Sekunde schwerer, diese auch offen zu behalten.

„Schlaf ruhig etwas Aoi. Pass mal auf, ich wecke dich gleich bei der ersten Pause in Ordnung? Ausgeschlafen lässt es sich viel besser reden“, schlägt er vor, grinst mich an und dann geht er zu seinem Schlagzeug.

Nichts dabei denkend lege ich mich wieder hin und schlummere auch schon im nächsten Moment ein.

Als ich es nächste Mal aufwache spielen sie gerade Reila, es passt perfekt. Seufzend setze ich mich auf und schaue ihnen beim Üben zu. Es hört sich so anders an ohne die zweite Gitarre, aber es passt schon. Dabei gefällt mir besonders der Part mit der Rhythmusgitarre am Besten bei dem Lied, schon komisch.

Warum ist mir nur so verdammt schwindelig und schlecht?

Ich fasse mir an den Kopf und schwanke langsam zur Tür, ich muss hier raus und direkt schlage ich den Weg Richtung Balkon ein. Endlich an der frischen Luft angekommen lehne ich mich über die Brüstung. Ich schnappe immer wieder nach der frischen Luft und versuche somit meinen Kreislauf zu beruhigen. Es wäre nicht gerade von Vorteil, wenn ich umkippen würde. Nachher bringen die anderen mich noch in ein Krankenhaus. Das wäre wirklich alles andere als Vorteilhaft.

Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, dass gegenüber ein Restaurant ist. Ich werde alt, definitiv. Wieder fließen die Tränen, wieso weiß ich nicht.

„Aoi, geht es dir nicht gut?“, fragt Kai besorgt.

Ich habe gar nicht gemerkt, dass er auch raus gekommen ist. Ich sollte mehr auf meine Umwelt achten, nachher passiert noch etwas Schlimmes.

Ich wische mir fahrig mit meinem Pulloverärmel über das Gesicht bevor ich mich mit einem Grinsen auf dem Gesicht umdrehe. Schon wieder wird mir schummerig, aber ich ignoriere es einfach.

„Mir war nur etwas schlecht geworden, aber es geht schon wieder, danke“, freundschaftlich klopfe ich ihm auf die Schulter und gehe mit ihm zusammen zurück zum Proberaum.

Als ich die Tür öffne, zieht sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Auch an Kais Augen kann ich erahnen, dass ihm das Gebotene definitiv nicht gefällt. Schon im nächsten Moment halte ich mir die Ohren zu und höre nur noch gedämpft, wie er Reita und Ruki kurzer Hand aus dem Proberaum schickt. Ihm böse Blicke zu werfend verschwinden die beiden und ich kann mir schon denken, dass sie gleich zusammen Spucke austauschend auf dem Balkon stehen werden.

Ich setze mich neben Uruha auf das Sofa und kuschle mich ein wenig an ihn.

„Bist du immer noch nicht über die Sache mit Reita hinweg?“, fragt mich Uruha neugierig.

Ich nicke nur und verstecke mein Gesicht in Uruhas Hemd, leicht streicht er mir durch die Haare. Warum ist mir nur so übel? Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich einfach zu wenig esse momentan.

„Das wird wieder, da bin ich mir sicher. Komm, denk einfach nicht mehr darüber nach. Lass uns heute Abend wieder einen Spiele-Abend machen, nur du, Uruha und ich?“, fragt Kai mit seinem typischen Grinsen.

Ich nicke nur zaghaft und löse mich langsam von Uruha.

„Kai, mir ist irgendwie immer noch schlecht“, zitternd lege ich mir eine Hand auf den Bauch.

„Das trifft sich gerade gut. Ich fahr am Besten mit dir zu Uruha und dann koch ich dir Tee und du legst dich etwas hin, okay?“, bettelt er schon fast.

„Warum?“, fragend lege ich den Kopf schief.

„Keine Lust mehr auf Proben mit den beiden“, grinst er mich an.

Mit einem gerufenen „Die Probe ist zu Ende“, lassen wir die anderen beiden zurück.

Lachend machen wir uns auf den Weg zum Auto. Sogar Kai macht sich über die beiden lustig und malt sich ziemliche Horrortode für die beiden aus. Einerseits versetzt mir dies alles ein Stich ins Herz, aber andererseits muss ich auch langsam oder sicher ihn vergessen. Ich muss lernen seine Gefühle zu ignorieren, genauso wie er es bei mir getan hat.

------------------------
 

Disclaimer: keine der Personen gehört mir und ich werde hierfür auch nicht bezahlt

Warnung: SVV
 

Der Anfang von dem ganzen kam mir irgendwann einmal mitten in der Nacht in den Sinn.

Momentan komm ich gar nicht richtig zum schreiben, wegen der Lehre~ Lernen, Lernen, Lernen. Meine Freizeit kommt dabei viel zu kurz!
 

2816 -> 3483(16.01.2018)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YutakaXNaoyukis_Mika
2011-03-09T19:59:06+00:00 09.03.2011 20:59
So, lange is das erste Kapi her und trotzdem hab ich´s noch net gelesen.
*sich hau*

Ich find den Anfang schon sehr sehr gut. Es liest sich wirklich sehr gut und ich bin gespannt, ob Kai nicht doch noch Mordpläne aufstellt. Aoi tut mir aber auch voll leid. T^T
*den Armen tröst*

Jedenfalls is deine FF jetzt auf meiner Favoliste und da wird sie auch ne ganze Weile net verschwinden. *schwör*
Dann werd ich mal weiterlesen. *gespannt is*

LG Mika
Von:  Kao
2009-01-01T11:10:32+00:00 01.01.2009 12:10
wow ;O; das ist so wunderschön geschrieben!!!
*heul*
und du hast so wenig kommentare o___o *geschockt desu*
ich les mal schnell weiter und geb dir mehr *O*
Von:  Kysume
2007-09-06T18:18:41+00:00 06.09.2007 20:18
Aoi-chaaaaan~... >____< Er tut mir so leid! Wie konnte Rei ihm das nur antun? Er lässt überhaupt niemandn mehr an sich ran unhd ist total passiv... hoffentlich schaffen Kai und Uru es ihn wieder auf die Beine zu bringen...

Mir gefällt die Fic richtig gut, hab sie mir auhc schon unter die Favs gepackt!^-^ Hoffe, dass du bald die Zeit findest weiter zu schreiben, lernen nervt einfach, egal was man machen muss... Bin schon gespannt wie es weiter geht!^-^


Zurück