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Ich liebe ihn ... aber ich hasse ihn auch

Die Geschichte meiner Familie
von

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„Akio! Shino!“

Die beiden Brüder fuhren, selbst in getrennten Zimmer schlafend, gleichzeitig aus ihrem Schlaf hoch. Der verzweifelt klingende Ruf ihrer Mutter hatte die beiden geweckt.

Akio stand auf und wollte im Dunkeln zu seiner Türe gehen, doch stolperte er eher dorthin. Er war am vorigen Abend einfach zu müde und lustlos gewesen, um seine Geschenke wegzuräumen. Gestern war er dreizehn geworden, endlich ein Teenager und kein Kind mehr. Doch wenn er wüsste was nun auf ihn zukommen würde, wäre er glücklicher weiterhin in Kind sein zu können.

Doch nun war er an der Türe seines Zimmers angekommen und öffnete diese. Shino, sein sechs Jahre alter Bruder, lief gerade an dieser Türe vorbei und blickte Akio ein wenig verwirrt an.

„Weißt du was mit Mama los ist? Warum ruft sie nach uns?“

„Ich weiß es nicht, aber lass uns zu ihr runter gehen. Ich mache mir Sorgen.“

Er hielt Shino seine Hand hin, die dieser annahm und so gingen die beiden hinunter in das Wohnzimmer des Hauses Minamoto.

Izumi Minamoto lief von einer Ecke des Wohnzimmers in eine andere, verzweifelt auf der Suche nach etwas, was ihr wichtig zu sein schien.

„Mama...“

Doch Akio ließ die Hand seines kleinen Bruders, welcher zur Mutter laufen wollte, weiterhin fest. Irgendwas stimmte hier nicht, er wusste nur noch nicht genau was es war, nur das er es deutlich spürte. So aufgebracht und durcheinander hatte er seine Mutter noch nie erlebt und das sie jetzt nicht mal auf den Ruf ihres jüngsten Sohnes reagierte, was auch nicht normal, sie lief nur schnell an den beiden aus dem Wohnzimmer in das Arbeitszimmer ihres Mannes. Ihre beiden Söhne folgten ihr, nur ein wenig langsamer. Als Akio in dieses Zimmer sah, fand er die Antwort auf seine Frage. Das was nicht stimmte war, das es irgendwie nichts mehr in dieser Wohnung, oder zumindest im Wohnzimmer und im Arbeitszimmer, gab, was seinem Vater wichtig war. Und auch Ryo Minamoto fehlte, der Vater der beiden. Doch bevor er seine Mutter über seine Entdeckung fragte, schaute er sich noch mal um. Er entdeckte wirklich nichts, was seinem Vater wichtig gewesen war. Er zögerte noch ein wenig, doch dann sprach er seine Mutter an.

„Mama? Wo ist Papa? Wo sind seine Ganzen Sachen?“

Nun zuckte seine Mutter zusammen, welche gerade auf dem Boden hockte und einen Stapel Blätter durchsuchte. Sie wand nun ihr Gesicht zu ihren Söhnen und zum ersten Man an diesem Tage sahen die beiden, dass ihren Mutter weinte und das nicht erst seid gerade eben. Ihre Auge sprachen Bände, sie waren geschwollen und rot unterlaufen.

„Akio ... sucht im ganzen Haus nach einer Nachricht von eurem Vater. Bitte! Durchsucht das ganze Haus, eure Etage.“

Sie war auf die beiden zugekommen und hatte jedem eine Hand auf die Schulter gelegt. Doch dann stieß sie ihre Söhne in den Flur, um sich selbst wieder dem Arbeitszimmer zu widmen.

Draußen im Flur wurde die Türe hinter den beiden zugeschlagen. Akio blickte die Türe, hinter der seine Mutter saß, nach einer Nachricht von ihrem Mann suchte und weinte, traurig an.

„Nii-chan, was ist mit Mama los? Wo ist Papa? Wir haben doch Sonntag, warum frühstücken wir nicht wie jeden Sonntag?“

Akio wand den Blick seinem kleinen Bruder zu, doch legte er den Finger an dessen Lippen.

„Das erkläre ich dir später. Ich denke nicht das Mama was dagegen hat wenn du jetzt schon spielen gehst. Ken ist doch bestimmt auch schon wach oder? Komm wir rufen ihn an.“

Und genau das taten die beiden auch. Doch schon während Akio telefonierte, lief Shino hoch in sein Zimmer, um einige Sachen zu packen.

„Sagen Sie, könnte Shino zufällig heute auch bei ihnen übernachten? ... Ja, wir ähm ... haben ein Problem hier.“

Anders konnte er es gerade nicht beschreiben, da er selbst noch nicht genau wusste, was vor sich ging. Doch als er die Zustimmung von Kens Mutter hatte, verabschiedete er sich von dieser und ging hinauf in das Zimmer seines kleinen Bruders.

„Shino ... Du kannst heute auch bei Ken schlafen. Ich helf’ dir beim packen deiner Sachen. Dann könnt ihr morgen zusammen zur Schule gehen.“

Er lächelte Shino an, welcher ihn anstrahlte. Er zwang sich dazu, er wollte nicht das Shino was mitbekam, wenn er sich selbst Sorgen machte reichte das. Er war sich nicht mal sicher, ob Shino das verstehen konnte. Er selbst verstand es noch nicht ganz. Nur das sein Vater die drei anscheinend sitzen gelassen hatte. Also packte er dessen Tasche und auch die Schulsachen für den nächsten Tag. Doch sie wurden von der Schelle unterbrochen. Akio lief die Treppen hinunter und begrüßte Ken und dessen Mutter, die Shino abholen wollten. Akio rief nach ihm und er kam, bepackt mit seinen Taschen, die Treppe hinunter.

Als die drei dann weg waren ging Akio langsam in sein Zimmer. Selbst wenn sein Vater etwas hinterlassen haben sollte, wie sollte er es in seinem Zimmer finden. Doch wie ein Blitz kam ihm ein Gedanke. Die Geschenke! Seine Schritte beschleunigten sich und er riss die Türe seines Zimmers auf. Nun war er glücklich, dass er gestern zu faul gewesen war seine Geschenke wegzuräumen, denn sonst wären sie irgendwo in diesem, von seinen Eltern sogenanntem, Chaos verschwunden.

Er ließ sich vor seinen Geschenken auf die Knie fallen und fing an zu suchen, aber nicht nur bei seinen Geschenken, er durchsuchte sein ganzes Zimmer. Doch als er da nichts fand durchsuchter er noch Shinos Zimmer, das Bad und die kleine Abstellkammer auf der Kinderetage.

Doch als er einige Stunden später wieder hinunter zu seiner Mutter kam, saß diese auf dem Sofa und starrte die Wand gegenüber an.

„Mama ... ich hab oben nichts gefunden. Ich ... Was ist eigentlich los? Wo ist Papa? Ist er wirklich weg?“

Izumi schaute ihren Sohn an. Sie hatte aufgehört zu weinen, aber trotzdem waren ihre Augen immer noch rot.

„Wo ist dein Bruder?“

„Shino? Er ist bei Ken. Er schläft da auch heute.“

„Ah ... okay.“

Akio setzte sich zu seiner Mutter und schaute diese fragend an. Er hatte erwartet zumindest von seiner Mutter ausgeschimpft zu werden, weil er Shino einfach zu seinem Freund geschickt hatte. Doch seine Mutter hatte nichts dagegen gesagt.

„Mama, bitte sag mir was los ist.“

Sie blickte Akio an und nickte leicht.

„Er ist abgehauen. Hat seine Sachen gepackt und ist einfach abgehauen. Wenn ich wenigstens wüsste warum, aber ich hab keine Ahnung. Er ist einfach weg.“

Akio hielt seine Mutter, die ihm um den Hals gefallen war und nun doch wieder weinte, in seinen Armen und umarmte sie.

Den ganzen Abend verbrachten die beiden zusammen im Wohnzimmer. Zu Beginn schüttete Izumi ihrem Sohn noch das Herz aus. Doch mit der Zeit wurde sie immer ruhiger, bis sie in ihren alten Zustand zurückfiel. Sie starrte die Wand an und wirkte irgendwie apathisch.
 

Selbst am nächsten Morgen verharrte sie noch in diesem Zustand, in dem sie Akio am vorigen Abend zurückgelassen hatte und hätte sie ihn nicht in die Schule geschickt, hätte er sie nicht allein gelassen.

Er war den ganze Tag abwesend und dachte über die Gründe seines Vaters nach. Ihm fiel nichts ein, wie auch, wenn sogar seiner Mutter nichts einfiel. Doch eins wusste er. Er musste nun seine Mutter unterstützten und sich um sie und Shino kümmern. Zumindest solange bis sein Vater wieder auftauchte. Doch dieser tauchte nicht auf. Auch nicht in den nächsten Tagen oder Wochen. Er blieb verschwunden, seine Mutter wurde immer apathischer. Shino verstand das ganze nicht und er war sich sicher das sein Vater wieder kommen würde, doch Akio wusste es besser. Ryo Minamoto hatte seine Familie verlassen und im Stich gelassen, vor allem seine Frau, die mit der ganzen Situation überhaupt nicht klar kam. Doch auch Akio selbst kam damit nicht klar. Er hasste seinen Vater über alles, nicht nur weil er die Familie im Stich gelassen hatte, sondern auch weil Akio selbst sich nun um die Familie kümmern musste. Er kümmerte sich um den ganzen Haushalt, um seine Mutter und seinen Bruder. Doch wie er sich selbst fühlte interessierte keinen, doch er zeigte es auch nicht. Zuhause lächelte er so gut wie immer und zeigte auch sonst nicht wie sehr es ihm zu schaffen machte. Doch wenn seine Mutter auf seine Noten geachtet hätte, wäre ihr die rapide Verschlechterung aufgefallen, denn in der Schule war Akio sehr viel stiller geworden, besonders, als es in der Schule durch sickerte, das seine Mutter sitzengelassen wurde.

Doch natürlich fiel das seinen Freunden auf. Aber er ließ sich nicht helfen und schottete sich von allen ab. Er schämte sich ein wenig. Nach und nach ließen auch seine Freunde von ihm ab, denn sie wollten nicht gegen eine Wand anreden, und somit war Akio nach etwa 2 Monaten ein Außenseiter in der Schule.

Doch selbst zuhause hätte man merken können, das Akio fertig mit den Nerven war. Jeden abend sobald er alleine in seinem Zimmer war, besonders wenn er im Bett lag, konnte er die Gedanken über seinen Vater nicht mehr abschütteln. Zuerst wurde er wütend, dann wurde er stiller, bis ihm die Tränen vor Trauer über die Wangen liefen. Doch weinen würde er nie vor anderen. Deshalb blieben die Tränen in seinem Zimmer, selbst wenn jemand anklopfen würde oder hineinkommen, Akio würde nichts merken, denn er war in seinen Gedanken und nahm seine Umgebung nicht mehr wahr. Doch niemand kam in sein Zimmer, niemand kümmerte sich um ihn, niemand interessiere es wie er sich fühlte. Er hasste seinen Vater, und diesen Hass konnte ihm keiner nehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sherry_16
2007-08-05T18:36:09+00:00 05.08.2007 20:36
*schnief* das ist echt heftig! sooo ein *piep* der kann doch nicht einfach abhauen!!! >.<
ich fand das kapi echt toll ^o^


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