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Ankunft

Ankunft
 

19.07.06
 

Ich habe beschlossen, ein Tagebuch zu führen, weil mir das dabei hilft, meine Gedanken zu ordnen. Außerdem habe ich hier sowieso nichts besseres zu tun...

Sasuke blickte auf, streckte sich und sah aus dem Fenster. Der Mond schien hinein, und erhellte sein Gesicht. Es war von Narben und Kratzern übersäht vom harten Training. Das war an sich nichts ungewöhnliches, doch dazu kam der stechende Schmerz in seinem linken Arm. Er musste ihn sich wohl verstaucht haben. Er legte sich auf den Bauch, legte die Bettdecke beiseite, sah aufs Blatt, zögerte kurz, setzte dann aber wieder den Stift an und schrieb weiter:
 

Vor etwa einem halben Jahr bin ich nun bei Orochimaru angekommen. Ich hoffe, morgen bringt er mir endlich was interessantes bei. Ich fang an mich zu langweilen... Dieses Dorf kann ich nicht ausstehen. Es ist hässlich, und die Ninja, die dauernd über mich lästern, von wegen ich wäre 'Orochimaru-samas Liebling' können mich auch so langsam mal. Kabuto geht mir auch auf die Nerven, von wegen ich soll die alte Schlange respektieren und alles. Als würde er mich töten, er brauch mich doch noch. Warum weiß ich immer noch nicht, aber das finde ich schon raus... Die Beschwerden sind aber auch sinnlos, ich bin schließlich nicht zum Vergnügen hier. Viel schlimmer ist, ich habe das Gefühl, immer noch nicht stärker geworden zu sein. Wie lange dauert das noch, verdammt noch mal?

Egal, es ist schon spät, ich bin müde, und morgen wartet ein Auftrag auf mich, ich sollte schlafen gehen.
 

Er legte den Stift auf das kleine Nachtischschränkchen und sein 'Tagebuch', das aussah wie ein Lehrbuch, unters Bett. Das letzte was er gebrauchen könnte wäre ein dämlicher Oto-nin, der darin lesen würde, ganz zu schweigen von Kabuto oder Orochimaru selbst. Nach einem kurzen Seufzer knipste er schließlich das Licht aus. Wie spät es genau war, wusste er nicht, doch nach dem Himmel und der Stille draußen war es wohl 2, 3 Uhr. Er drehte sich auf die Seite, und hing seinen Gedanken nach. Er ließ den Blick durchs Zimmer schweifen. Es war recht unordentlich, überall lagen Schriftrollen und diverser Kram rum. Er musste mal wieder aufräumen. Sein Zimmer gefiel ihm auch irgendwie nicht. Er hatte zwar eine relativ große Wohnung ganz oben im Haupthaus der Oto-nin bekommen, doch auf die Gütigkeit von Orochimaru hätte er gut verzichten können. Er fühlte sich hier irgendwie nicht wohl. Er vermisste seine frühere Heimat, doch nur manchmal; immer dann, wenn es dunkel wurde, er in seinem Bett lag, und sich nicht mehr mit dem Training ablenken konnte. Auch wenn er es sich nicht eingestand, manchmal wollte er einfach nur zurück. Zurück zu seinem Haus, zu Naruto, Kakashi-Sensei und all den anderen. Doch diesen Weg hatte er schließlich selbst gewählt, dass wusste er. Es wurde halb vier. Die Morgendämmerung brach schon an, während Sasuke langsam einschlief.
 

Die folgenden Tage waren hart für Sasuke.

Die ständigen Chakra-übungen machten ihn völlig fertig, von Orochimaru an sich ganz zu Schweigen. Inzwischen glaubte er kaum noch daran, dass er ihm überhaupt irgendwann eine interessante Technik beibringen würde. Nach ein paar Wochen (in denen sich das Trainingsprogramm auch nichts wirklich geändert hatte) dauerte sein Training noch länger als sonst. Neuerdings ließ er ihn mit Kabuto trainieren. 'Als wenn der etwas können würde.' Anscheinend hatte die dumme Schlange keine Zeit mehr für ihn. Jedenfalls war es schon fast zwei Uhr nachts, und Sasuke wurde müde. Kabuto war schon völlig am Ende, versuchte jedoch (nicht sehr überzeugend) sich nichts anmerken zu lassen. "I-ich denke, das 15 Stunden Training reichen...", keuchte er. "Krieg ich heute auch noch was zu essen, oder soll ich verhungern?", fragte Sasuke nur schlecht gelaunt. Er hatte seit halb sechs Uhr morgens nichts gegessen, und ihm wurde langsam übel. "Ich lasse dir etwas aufs Zimmer bringen.", erwiderte Kabuto.

'Der kann mich doch auch nicht ab... Nur weil ich seinen ach so großen Meister nicht respektiere.', dachte Sasuke, während er zurück zum Haupthaus Oto's ging. Ein Oto-nin stieß ihn 'zufällig' an, und er zuckte zusammen. Sein Arm schmerzte immer noch. Das Training hatte nicht gerade zur Heilung beigetragen. 'Wen wundert’s? Ich muss den Verband wohl schon wieder erneuern...'

Er erreichte das Haupthaus. Hier wohnten einige Ninja niedrigen Ranges. Kein Wunder, Orochimaru hatte den größten Teil seiner starken Ninja mal irgendwo auf der Straße aufgelesen. Es war prinzipiell ein Dorf, das aus allen Dörfern bestand. Und sie alle waren alleine, unglücklich oder hasserfüllt. Aber er war anders. Oder? Er konnte keiner von ihnen sein. Niemals...

Er vertrieb derartige Gedanken, und ging sich erst mal waschen. Anschließend wechselte er den Verband.

Als er auf dem Weg in seine Wohnung (die sich ganz oben befand) war, kam er an Orochimarus Büro vorbei. Er hörte Stimmen, doch dachte sich nichts dabei; er hatte keine Lust, ihm heute noch einmal zu begegnen. Höchstens, um ihm mal zu sagen, was er von diesem Training hielt, und für einen derartigen Streit war es ihm nun doch zu spät. "Er ist ihnen gegenüber einfach unglaublich respektlos!", hörte er Kabuto rufen. "Komm schon Kabuto-chan, es ist doch nur noch für zweieinhalb Jahre...", versuchte Orochimaru ihn zu beruhigen. Sasuke stoppte. Ging es um ihn? Vorsichtig blieb er in der Nähe der Tür stehen.

'Jemand der unsterblich ist, kann das natürlich leicht sagen', schoss es Kabuto durch den Kopf. Aber so eine Frechheit hätte er seinem Meister gegenüber natürlich nie gesagt. "Aber-", fing er an. "Außerdem...", unterbrach er seinen Handlanger, "solltest du dich an seinen Anblick gewöhnen. Du wirst ihn bald öfter sehen." 'Warum öfter sehen?' fragte sich Sasuke währenddessen. Das passte Kabuto natürlich gar nicht in den Kram. "Warum ihn?", jammerte er. "Warum nehmen sie nicht einen anderen Körper? Nehmen sie doch meinen!" "Aber Sasukes ist eindeutig stärker als deiner, um es mal ganz direkt zu formulieren. Und ich brauch dich doch noch Kabuto-chan. Sei ein bisschen netter zu ihm, ja? Vielleicht wird er dann auch ein bisschen umgänglicher.", sagte der angehende Psychologe Orochimaru. Wiederstrebend stimmte Kabuto ihm zu. "Also, ich gehe dann mal. Gute Nacht Orochimaru-sama." Panisch wandte Sasuke sich um, um möglichst schnell zu verschwinden.

Kabuto trat auf den Flur. 'Nanu? Ich dachte, ich hätte etwas gehört. War bestimmt nur irgendein Oto-nin von unten...' "Gute Nacht Kabuto-chan..." Kabuto schloss die Tür und machte sich auf den Weg zurück in seine Wohnung.
 

Im Fahrstuhl angekommen, lehnte Sasuke sich an die Wand. Sein Atem ging schnell, und er schwitzte leicht. 'Verdammt war das knapp...' Er tadelte sich im Stillen dafür, dass er nicht früher gegangen war. Doch er war so geschockt, dass er nicht mehr darüber nachgedacht hatte.

'Er will meinen Körper? Das er für 50 merkwürdig aussieht, ist nichts neues, aber das...' Allein die Vorstellung... Er schüttelte sich. 'Denk nach... Nicht darüber! Wie entkomme ich ihm? Hat er nicht etwas von zweieinhalb Jahren gesagt?' Er verließ den Fahrstuhl, und schloss sein Zimmer auf. 'Das heißt entweder, ich bin ihm noch zu schwach, oder... es geht früher nicht...'

Er sah in einem zweiten Zimmer (eine Art Wohnzimmer) Essen auf dem Tisch stehen. Bei dem Anblick meldete sich sein Magen wieder. Da ihm inzwischen richtig schlecht vor Hunger war (was auch an der Vorstellung von gerade liegen könnte), schmiss er seine Sachen ins Zimmer, und fing an, zu essen. Es war lauwarm, doch das merkte er gar nicht. Hinterher war er zwar immer noch nicht satt, aber wenigstens war ihm nicht mehr schlecht. Die Teller würde er wohl morgen wiederbringen. Inzwischen war es wieder mal halb vier. Völlig am Ende, machte er das Licht aus, ging in sein Zimmer, und holte sein Tagebuch unter dem Bett hervor. Nachdem er reingeschrieben hatte und wieder im Bett lag, hatte er sich etwas beruhigt. Was sollte er jetzt machen? Er entschloss sich, erst mal abzuwarten. Morgen war schließlich auch noch ein Tag. Und hoffentlich nicht sein letzter. Am nächsten Tag schlief er fast beim Frühstück ein, woran die Alpträume von Orochimaru in seinem Körper nicht ganz unschuldig waren.
 

In den nächsten Wochen und Monaten konzentrierte Sasuke sich ganz auf sein Training. Durch weiteres belauschen hatte er herausgefunden, dass Orochimaru seinen Körper 'nur' alle drei Jahre wechseln konnte. Da er somit (vorerst) sicher wäre konnte er erst mal beruhigt sein. Und schließlich war er ja hier, um stärker zu werden. Also würde er die Jahre auch nutzen. Manchmal trainierte er mit Kabuto, manchmal mit Orochimaru, oder er ging auf Aufträge.

Es waren bereits zwei Jahre vergangen, und er wurde sichtlich stärker. Die Fortschritte im Umgang mit Sharingan, Chakra und diversen Ninjawaffen- und techniken waren nicht zu leugnen. Allmählich hatte Oro ihm auch mal Techniken beigebracht.

Die fand Sasuke allerdings ziemlich wiederlig. Er hatte sich auch vorgenommen, diese nie zu benutzen. Eigentlich hatte er nichts gegen Schlangen, aber sie erinnerten ihn an Orochimaru, und von dem wollte er sich möglichst fern halten.



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