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Kann es sein...?

Kapitel DREIZEHN
von

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Guten Morgen, liebe Sorgen!

Guten Morgen, liebe Sorgen,

seid ihr auch schon alle da?

Habt ihr auch so gut geschlafen?

Na, dann ist ja alles klar!
 

Der Morgen kam schnell. Viel zu schnell und an gemischt mit einem mehr als unangenehmen Erwachen. Geschockt schlug er die Augen auf, blieb allerdings regungslos liegen. Sein Herz pochte heftig gegen seine schweißnasse Brust und er leckte sich über die trockenen Lippen. „Oh Gott…“, entfuhr es ihm durch die heisere Kehle, während er am ganzen Körper glühend, langsam mit seiner nassen Hand weiter nach unten wanderte, zwischen seine heißen Beine. Erschrocken keuchend zuckte er zusammen, als er mit den zitternden Fingern auf den feuchten Stoff traf und ihm die Röte ins Gesicht Schoss. „Oh nein…“ Nicht jetzt. Wieso ausgerechnet Heute? Obwohl ihm auch nicht auf Anhieb einfiel, wieso dieser Morgen ein sehr schlechtgewählter von seinem Körper war. Ächzend richtete er sich auf und wischte den Schweiß von seinen Händen an dem, allerdings auch ziemlich klebrigen, Bettlaken ab, bevor er seine schwarze, hängende Mähne aufschüttelte und tief seufzte. Doch mit einem Mal schoss ein Zucken durch seine Brust und brachte sein Herz kurz zum Stillstand, als er an gestern Abend dachte. Für einen Augenblick lang zog er in Erwägung, dass dieser kurze, bedeutende Moment nur ein Traum gewesen war, immerhin gab es auch keine Beweise dafür, dass diese alles verändernden Worte an seine müden Ohren gedrungen waren. Aber sie waren es. Das wusste er, das spürte er, wenn er sich an den warmen Atem zurückerinnerte und das kräftige Zucken, was sein Herz durchfahren hatte, sodass er geschmerzt hatte. Wenn er an die heißen, salzigen Tränen zurückdachte, die seine Wange gestreift hatten und schließlich zwischen seinen Lippen hin durchgerutscht mitsamt seiner Verzweiflung verschlungen worden waren. Es war wirklich passiert, Jan hatte ihm endlich die Wahrheit offenbart. Allerdings gab es da noch das Problem, dass der Blonde sich in dem Glauben sicher gewogen hatte, sein Freund würde sich in einer sanften Traumwelt befinden. Wie also sollte eben jener nun mit diesem nicht ganz freiwillig neuerrungenen Wissen umgehen? So viele Gedanken gleich am frühen Morgen, der sowieso ziemlich problematisch ausfiel, warf er einen Blick unter die Decke. Nun wollte er erst einmal dieser Sorge Abhilfe schaffen, mit einer schönen, langen Dusche, und eventuell bekam er dabei auch andere geistreiche Ideen, wie es nun weitergehen sollte. Peinlich berührt schwang er die Beine aus dem Bett und wagte es kaum, an sich herab zu gucken, als er sich streckte und schnell die Bettdecke so über das Laken verteilte, dass alles in seinen Augen ´´abgesichert´´ wirkte. Eigentlich war ihm so etwas ja nicht peinlich und brauchte es auch nicht zu sein, immerhin war es etwas vollkommen Normales. Wäre es zumindest in seinen Augen gewesen, wären diese Körperreaktionen durch einen seiner Ansichten nach ´´normalen´´ Traum hervorgerufen worden, beispielsweise mit einem hübschen Mädchen oder weiß der Kuckuck was für einer Person des weiblichen Geschlechtes. Doch nichts der Gleichen war der Fall, weshalb er sich nun ernsthaft Gedanken machte, sofern ihm dieser Zustand das Denken ermöglichte. Auf Zehenspitzen tapste er an die Tür und zog sie so langsam es ging auf, was er allerdings sogleich bereute, da er vergessen hatte, dass sie so fürchterlich quietschte. Sein Blick zuckte unruhig durch den ungewöhnlich ruhigen Flur. War er etwa als erster wachgeworden? Mit rasendem Herzen schlich er wie auf Samtpfoten über das kalte Packet und rieb sich die Arme, das ´´out-of-bed-feeling´´ verstärkte sich umso mehr, als er an der Küche vorbeilief, durch deren Fenster warme Sonnenstrahlen seine nackten Beine streiften und er sich erst einmal an die Helligkeit gewöhnen musste. Als er endlich vorm Bad stand drückte er ungeduldig die Türklinge herunter: und erstarrte. Abgeschlossen. Er stellte für einen kurzen Moment das Atmen ein und versuchte, den schrecklich lauten Puls in seinen Ohren zu ignorieren, da konnte er die Geräusche des Zähne putzenden Mannes hören, der gerade zu Gurgeln anfing. Ohne weiter nachzudenken stürmte Bela zurück in sein Zimmer und lies die Tür lauter als geplant zuknallen. Fluchend, weil die Dunkelheit ihm jegliche Sicht nahm, stolperte er zurück und verkroch sich mit einem leichten Ekel wieder unter der schutzgebenden Decke.
 

Gut gelaunt, mit frischem Atem und aufgewecktem Grinsen, verließ Jan das Bad. Es war ein verdammt unverschämter herrlicher Morgen, denn irgendwie störte ihn rein gar nichts. Mit seinem besten Freund war wieder alles im Lot und es kam ihm vor, als hätte er bis Gestern noch unter einem Elefanten gelegen und würde nun wieder aufrecht stehen können, zudem war er erschreckend ausgeruht und ausgeschlafen. Fröhlich trugen seine Beine ihn zu Dirks Zimmer, dem er wohl eben das Bad blockiert hatte, und öffnete schwungvoll die Tür: „Guten Mooorgeeen!“
 

„H…hey…“, drang ein leises Stimmchen aus dem Bett und Jan legte den Lichtschalter um, weil auch er nichts in diesem komplett abgedunkelten, und zudem noch schwarzgestrichenen Raum erkennen konnte. „Dirk?“, fragte er mit verwirrter Stimme und schritt auf den Denjenigen zu, der sich soeben auf den Bauch gedreht und das Gesicht ins Kissen gepresst hatte, um sich vor dem grellen Licht zu schützen, man vernahm nur ein leises Murren. Für des Schwarzhaarigen Geschmacks viel zu elanvoll lies sich sein Freund auf die Bettkannte plumpsen und rüttelte ihn an der Schulter. „Das Bad ist frei. Du wolltest doch rein, oder?“ Bela zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich diese warme Hand an seiner Schulter spürte und hob nun zaghaft den Kopf an, rieb sich mit der Hand den Schlaf aus den Augen und sah Jan dann vom Licht geblendet mit knallroten Wangen an. Im Moment wünschte er sich nichts sehnlicheres, als dass sich dieses gute Laune Monster in Luft auflöste und er ungestört einfach das tun konnte, was getan werden musste. „Ja…“, flüsterte er leise und sein Blickfeld wurde langsam klarer. Das erste, was er sah, waren besorgte, braune Augen und er riss die eigenen erschrocken weiter auf, als er zwei Hände an seinen glühenden Wangen spürte und er ein Stückchen näher an den Blonden herangezogen wurde. Er wagte es nicht zu Atmen, geschwiege denn etwas zu sagen, völlig aus der Fassung sah er in das Gesicht seines Freundes, der ihn eindringlich musterte. „Alles klar?“, fragte dieser mit einer lieben, sanften Stimme, die Bela einen Schauer über den Rücken jagte. Zögerlich nickte er und wie gefangen von einem Bann war es ihm nicht möglich, den Blick zu lösen. Fragend legte das Gitarrist den Kopf schief, was unheimlich niedlich aussah und wäre es der Situation angemessen, wäre Bela nun in einem Kicher anfall ausgebrochen, jedoch war ihm eher zum Heulen zumute und seine Kehle war in diesem Moment viel zu trocken, um überhaut auch nur irgendeinen piepsigen Laut herauszubekommen. „Aber…“, die weichen Daumen fingen nun an, die roten Wangen zu streicheln und die besorgte Stimme setze mit ihrem wunderbaren Klang fort, „deine Wangen glühen richtig. Du bist ganz heiß. Hast du Fieber?“
 

Der Drummer kam sich vor wie in einem schlechten Liebesroman, so klischeehaft war der Moment. Zeit, diesem ein Ende zu setzen, schlugen die Schmetterlinge in seinem Bauch gerade noch so heftig mit ihren kleinen Flügeln und kitzelten eine Gänsehaut auf seine Haut. Entschlossen fasste er die sanften Hände und drückte sie entgegen seinem Willen von sich, ehe er wieder tief unter die Decke kroch. Mit ernstem Blick und feuerroten Wangen, sodass es beim besten Willen auf den anderen nicht ernst wirken konnte, erhob sich seine immer noch leicht zittrige Stimme: „Ich hab bloß schlecht geschlafen und das einzige was ich will, ist eine Dusche!“

Seufzend verschränkte sein Gegenüber die starken Arme: „Gut. Aber danach misst du Fieber!“ Genervt verdrehte Bela die Augen und sah Jan dann fragend an, als dieser keine Anstalten machte nun zu gehen. „Würdest du…vielleicht…“, er zog die Hand unter der Bettdecke hervor und deutete auf die Tür. Jan folgte seinem Blick und stand dann nörgelnd auf: „Du bist echt seltsam heut morgen.“ Mit diesen Worten verließ er zur großen Erleichterung des Schwarzhaarigen, welcher noch einen kurzen Augenblick den zärtlichen Berührungen nachhing, das Zimmer.
 

Das vorerst kalte, aber dann auf heiß gestellte Wasser, verfehlte seine Wirkung nicht und belebte die bis eben noch verschlafenen und wenig sinnvollen Gedanken Desjenigen wieder, der unter seinen Strahlen stand und sich das Shampoo aus den langen, schwarzen Haaren wusch. Genüsslich seufzte er auf und genoss das Rauschen und Prasseln in seinen Ohren, während er nachdachte über gestern Abend. Jans ungewolltes Geständnis hatte ihn wieder ziemlich aus der Bahn geworfen und erneut Kluften von Verwirrung zurückgelassen und nun grübelte er angestrengt, wie man diesen Satz auffassen sollte. „Der Kuss war so schön….“, wiederholte Bela geistesabwesend die Worte, die seinem Gitarristen gestern von den Lippen gewichen waren, und fasste sich an den Kopf. In diesem Moment ärgerte es ihn doch sehr, dass er es gehört hatte, denn das war ja gegen Jans Willen gewesen, und wie in Gottesnamen sollte er damit jetzt umgehen? Ihn nochmal küssen, weil es so schön war? Ihn darauf ansprechen? Ob er dafür den Mut aufbringen konnte? Einfach alles auf sich beruhen lassen konnte er auf gar keinen Fall, denn er hatte den leisen Verdacht, dass sich ihm durch diese Aussage noch irgendeine Chance bieten würde, die zu seinen Gunsten ausfiel, nur was es sein könnte, würde er noch im laufe der Zeit erleben, denn es hatte Jan schlicht und ergreifend gefallen.
 

Annähernd so frisch wie sein Gitarrist verließ er angezogen sein Zimmer und ging in die Küche, in der er schon den Wasserkocher gehört hatte. Neugierig lugte er um die Ecke und sein Blick fiel auf den breiten Rücken des Blonden, der mit dem Gesicht zum Fenster gewandt nachdenklich seinen Tee schlürfte, bei genauerer Betrachtung nicht nur nachdenklich, sondern seltsam betrübt wirkte. Bela stand stumm wie ein Fisch im Türrahmen und musterte das, in seinen Augen so gut wie makelloses Gesicht, auf welches er einen leicht seitlichen Blick erhaschen konnte. Die sanften Lippen, von denen er behaupten konnte zu wissen, wie sie sich anfühlten, nämlich einfach nur herrlich, setzten sich erneut an der Tasse an und Jan nippte zögernd an dem augenscheinlich zu heißem Gebräu, was wohl auch nur er in den verrücktesten Variationen immer noch als Tee zu betiteln vermochte. In Belas Bauch wurde ein seltsames Gefühl wach, als er mit leicht springendem Herzen die Zunge vernahm, die prüfend über die schmale Oberlippe strich. Mit einem plötzlich brennenden Schlucken löste der Drummer sich endlich aus seiner Denkmalstarre und ging tonlos auf die weitaus größere Person zu, nur um dieser einen gewaltigen Schrecken einzujagen, als er wie der Blitz aus heiterem Himmel seine, im Vergleich zu dem muskulösen Körperbau Jans, eher schmächtigen Arme um dessen Talje schlang und der Jüngere vor Schock beinahe den brühend heißen Tee auf dem Parkett verschüttete. Zum Glück nur beinahe. Mit einem Puls, der in sekundenschnelle ins unermessliche gestiegen war, was er zum einen dem Stoß, zum anderen und größten Teil allerdings seinem Freund zu verdanken hatte, welcher gerade damit beschäftigt war, sich lieblich gegen seinen Rücken zu schmiegen, begann er stotternd seine teils verschüchterte Stimme zu erheben. „H..Hey…na jetzt scheinst du aber wach zu sein, wenn du mich am frühen Morgen schon fast einem Herzinfarkt auslieferst.“, scherzte er und versuchte nun, sich aus diesem Klammergriff zu befreien, der trotz der Tatsache, dass Bela schwächer war als er, eine ganz schöne Kraft hatte. Das und Belas Stur kopf verhinderten letztlich auch seine Freiheit.
 

„…Dirk?“, fragte die helle Stimme kleinlaut, als sich nichts mehr regte und er keine Antwort bekam, die nun aber folgen sollte. „Was ist denn?“, flüsterte der Angesprochene mit einem neckischen Unterton in der Stimme und machte keinerlei Anstalten, sich auch nur millimeterweise zu bewegen. „Äh..a..alles klar?“, stotterte der Umklammerte, denn auf eine seltsame Art und Weise wurde Jan durch diese Situation verunsichert, allerdings gefiel es ihm zunehmend, den warmen Körper an dem seinen zu spüren und diese Arme, die bis eben noch einengend wirkten, gaben mit einem mal ein seltenes Gefühl der Geborgenheit, sodass sich allmählich seine Muskeln entspannten und er, ohne es zu merken, die Augenlieder senkte. „…Jan?“, raunte die tiefe Stimme auf die empfindliche Haut seines Nackens, was zur Folge hatte, dass die Körperspannung sofort wieder da war, mit hektischer Stimme und aus der Bahn geworfen antwortete der Angesprochene; „Ja was ist? Du solltest doch Fiebermessen?“
 

Schelmisch in sich hinein grinsend, und an alles andere denkend, nur nicht ans Fiebermessen, begann der Ältere plötzlich den straffen Bauch, der unter seinen Händen lag, mit jenen zu streicheln und er konnte spüren, dass dies dem anderen den Atem kostete. Wobei er selber auch sehr hart die Hitze hinunterschlucken musste, die durch seinen Körper, bis in seine Kehle kroch und dort fast als Keuchen den Weg nach draußen gefunden hätte. „Ich…wollte fragen, ob…du…und…ich….“ Seine leicht zitternde Hand strich liebkosend über das T-Shirt, dass die mit Sicherheit weiche Haut verdeckte und mit einem Mal packte er den Saum des Stoffes, zog etwas an diesem, sodass man einen Blick auf den Körper hätte erhaschen können, und begann mit der bereits vor Nervosität etwas feuchten Hand auf dem, unter den Berührungen zuckenden Bauch entlang zu streicheln, was dem Blonden einen absoluten Black out bescherte. Mit seinen braunen, weit geöffneten Augen, stierte er aus dem Fenster und seine Hand verkrampfte sich um den Tassenhenkel, seine obere Zahnreihe bohrte sich gemächlich in seine zitternde Unterlippe. „Ob wir beide…“, dies betonte Bela ganz besonders mit einem fast schon verführerischem Ton, „heute Abend nicht mal…was unternehmen wollen..“ Es brachte den Schlagzeuger um den Verstand, wie reizend der Körper seines besten Freundes war, der ihn mehr und mehr anspornte, obwohl er eigentlich gar nichts tat, außer apathisch aus dem Fenster zu starren, und somit wurde seine Hand gieriger, schlich sich den verlockenden Pfad Richtung Brust hinauf und hinterließ ein heißes Glühen an den Stellen, die er berührte. Immer noch traute sich Jan nicht auch nur einen Atemzug zu nehmen, was er jedoch nicht mehr lange aushalten würde, es sei denn er wollte, dass sich seine feuerroten Wangen blau färbten. Er jagte sich nur noch Gedanken durch den Kopf, die ihm helfen sollten zu realisieren, dass sein bester Freund gerade im Inbegriff war, ihn anzumachen – mit vollem Erfolg, lautete das Resultat, denn je länger sein Herz gegen seinen Hals schlug und es in seinen Ohren pulsierte, desto mehr stieg die Hitze in ihm an, die durch die fordernder werdende Hand ausgelöst wurde, und desto mehr gab er sich diesen süßen Berührungen hin, lehnte sich, ohne es zu merken gegen seinen Hintermann und keuchte, zur großen Überraschung Belas, in einem Zug all die angehaltene Luft nach draußen.
 

Dieses Keuchen verpasste dem Schwarzhaarigen einen nur noch größeren Kick. Zwar wusste er nicht genau, wieso und weshalb sich das, was er gerade, ebenfalls aus unerfindlichen Gründen, tat, so berauschend gut anfühlte, aber er wollte es auch nicht unterlassen. Doch es handelte sich hier um Jan. Seinen Jan, mit dem er in einer Band spielte und zusammen wohnte, den er sonst noch nie so angefasst hatte. Geschweige denn geküsst und bei diesem Kuss auch noch so eine extreme Empfindung hatte. Langsam machte ihn sein eigenes Herzrasen verrückt und seine Hände legten sich nun flach auf Jans Bauch, bevor er sich von hinten fest an ihn drückte und tief Luft holte, wobei er nicht umhin kam, den starken und sinnesvernebelnden Eigengeruch wahrzunehmen. Angestrengt suchte er für diesen Moment eine Lösung. Eine Erklärung, die er wohl nur finden würde, folgte er seinem immer stärker werdenden Gefühl, jedoch war dies leichter gesagt als getan, zumal er in seiner ´´hochkonzentrierten´´ Phase schlagartig durch ein zitterndes Stimmchen unterbrochen wurde. „W…was…was machst du da?“, hauchte der Blonde und starrte stets aus dem Fenster, die Sonne kam hinter den Wolken hervor und ihre Strahlen trafen ihn mitten ins Gesicht, sodass er gezwungen war zu zwinkern.
 

„Dirk?“, fragte Jan erneut, er traute sich nicht, sich zu bewegen, war seine Stimme doch schon ziemlich schwach und Belas heiße Hände verringerten die Wahrscheinlichkeit, dass er sich überraschend wieder fassen konnte. Er wusste ja spätestens seit Gestern, dass nicht nur ihm der Kuss gefallen hatte; dass er auch für Bela Unmengen viel bedeutet haben musste. Aber was sollte das jetzt? Wieso wurde er plötzlich so intensiv von dem Schwarzhaarigen berührt? Er hatte ihm doch verschwiegen, dass er es mochte. Er hatte doch geschlafen, tief und fest, als er es ihm gestanden hatte. Jan wollte um keinen Preis, dass der Ältere davon erfuhr, denn dann würde möglicherweise noch…genauso etwas geschehen, wie es gerade der Fall war! Davor hatte er Angst. Die Gefühle für seinen besten Freund waren seit dem Kuss so seltsam, und gerade verspürte er es wieder, ein heißes Kribbeln im Bauch, das ihn verunsicherte. So etwas sollte man nicht für seinen Bandkollegen- Betonung auf das männliche Geschlecht- fühlen.
 

Auf einmal trat Stille in den ganzen Raum ein, dessen Luft zu brennen schien. Erst, als die Spannung so stark war, dass es Jan fast zerriss, schnitt Bela sie mit seiner Stimme.
 

„Willst du?“

„W..Was will ich?“

„Mit mir heute Abend weggehen.“
 

Plötzlich war alles verschwunden. Die Hitze, das Kribbeln, die Hände. Blitzschnell zupfte Jan verlegen sein T-Shirt nach unten und stand wie angewurzelt da, immer noch mit diesem vermaledeiten Tee in der Hand, den er jetzt gerne gegen die Wand werfen würde, so sehr er ihn auch liebte. Sortierung der Gedanken war angesagt, Verlangsamung des Pulses und ein sehr tiefes, lautstarkes Ein- und Ausatmen. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und sah mitten in die grünen Augen, die ihn mit ihrem unerwartet unschuldigen Blick trafen wie der Schlag. Wie konnte man nach so einer exzessiven Handlung so lammfromm gucken? Verwirrt schüttelte der Blonde den Kopf. „Du willst nicht?“, fragte Bela über diese Handlung verwirrt. „Doch!“ konterte Jan schnell aus einem Reflex heraus. „Wieso schüttelst du dann den Kopf?“ Bela hob die Braue an.
 

„Nein nein!“
 

„Was denn nun?“
 

Ein leichtes Grinsen rutschte über Belas Lippen, als er sah, dass er sein Janchen gehörig aus der Fassung gebracht hatte. „Ja, JA! Wir gehen heute Abend weg!“, schnaubte der Große verwirrt und lief überstürzt aus der Küche, fand sich nach ein paar Schritten in seinem Zimmer wieder und schloss die Tür, blieb dann stehen und fragte sich, wieso er so einen schnellen Abgang gemacht hatte. Rannte er vor etwas weg? Abermals konfus über seine eigenen Handlungen den Kopf schüttelnd öffnete er die Tür wieder und trat in die Küche. Dort hatte sich Bela auf einen Stuhl gesetzt und strich mit bitterer Miene, als hätte er in einen zu sauren Apfel gebissen, über den Rand der Tasse, die Jan im vorbeigehen auf den Tisch geknallt hatte. Dabei sah er alles andere als glücklich aus. Doch als er Jan bemerkte setzte er von einer Sekunde auf die andere ein keckes Lächeln auf.
 

Spiel einfach alles herunter…
 

„Wollen wir nicht erstmal frühstücken?“, fragte er im Aufstehen beiläufig, als wären die letzten Minuten niemals vorgefallen.
 

Lass dir nichts anmerken…“
 

Jan nickte völlig verdattert, was gar kein Ausdruck mehr war und fuhr sich mit der flachen Hand einmal übers Gesicht, schüttelte nun zum dritten Mal ratlos den Kopf und setzte sich an den Tisch, den Bela gerade zu decken begann. Er versuchte krampfhaft die Erregung zu verdrängen, die Belas Taten mit sich gebracht hatten und lief etwas rot an, als er den Drummer, den er nicht verstand, nun ansah.
 

Leicht seufzend plumpste Bela auf den Stuhl gegenüber von Jan und schmierte sich ein Brot. Dann hob er den Kopf, und lächelte Jan traurig an, der ihn lieb fragend ansah.
 

Bedräng ihn doch nicht gleich wieder mit deinen Wünschen.
 

„Was ist los?...Hey, Dirk?!“
 

Aber es hat ihm doch gefallen…es hat ihm doch gefallen…
 

„Ach nichts…“, hauchte Bela und wischte sich den glasigen Schimmer von den Augen.
 

Es hat uns doch beiden…gefallen.
 

Ich habe es geliebt.
 

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SOOOOO!!!!

Oben habe ich mir jedes weitere wort gespart....und hier unten werde ich das auch tun;) Naja, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr kommentiert, denn da lacht das Herz^^
 

eure Caro



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-26T14:41:03+00:00 26.12.2007 15:41
Ich hab das Kapitel jetzt bestimmt schon an die fünf Mal gelesen... ich freu mich ja so auf das nächste, das ja bald erscheinen wird, nicht wahr?
Von:  James_Moriarty
2007-11-06T00:13:23+00:00 06.11.2007 01:13
*_*
Deine Story ist toll, man kann wunderbar mitfühlen, die tiefe Wunde in Belas Herz und die unendliche verwirrtheit Farins. Ich musste einfach mitheulen...

Dein Stil ist auch super und gefällt mir ^^ weiter so

Würd mich freun wenn du mir bescheid geben würdest wenn du weiterschreibst ^^
Von: abgemeldet
2007-09-26T16:19:45+00:00 26.09.2007 18:19
Das ist toll.... danke, ich liebe deine Geschichte, ehrlich. Manche Absätze hab ich jetzt zwei mal gelesen, um mehr zu genießen. ^^ Und zwischendurch musste ich ne Pause beim Lesen einlegen, weil es mich einfach so übermannnt hat... ich find es genial. Wie sie in der Küche stehen und Dirk den Jan von hinten einfach so überraschend umarmt... herrlich, wie du dann die Unsicherheit darstellst... genial... mach bitte BITTE ganz schnell weiter! ^^ :-)
Resume der Bewertung: DAUMEN HOCH! Soweit echt nur empfehlenswert!
Von: abgemeldet
2007-09-26T14:14:41+00:00 26.09.2007 16:14
jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahahaaaa jeeehehetzt :
weiterschreiben ! das ist ein befehl ! xD es is toll dargestellt die schüchternheit un so ... einfach wundertoll xD wie gesagt du hasts halt einfach drauf ^^
Von:  Teukie
2007-09-26T06:32:41+00:00 26.09.2007 08:32
Schreib schnell weiter du faule sau >< (sagt die richtige, ich weiß (ein neues Kapi bei geschwisterliebe wäre nich schlecht oder...? ich muss mal sehen...*drop*))
Neeeein Farin is sooo putzig! *lach*
Mach schnell weiter Süße ^^

Hab da lieb!
Von:  Alex_Fischer
2007-09-25T16:55:30+00:00 25.09.2007 18:55
fuiiii <- soll pfeifen sein XD
echt supa *_*
*strahl
boar will umbedingt schnell wissen wie es weiter geht ja?
*lieb guck+
Von: abgemeldet
2007-09-25T16:31:56+00:00 25.09.2007 18:31
*hach*
die beiden sind soo~ süß!
so wie du alles beschreibst kann man sich das echt richtig gut vorstellen!
ich finde auch, wie falkentochter schon geschrieben hat, dass es sehr realistisch ist, wenn sie nicht gleich übereinander herfallen^^
außerdem ist es echt süß, wie schüchtern farin in der ff ist.

mfg -fan-
hmmm...bald hast du 50 kommis! *lob*

Von:  Korky
2007-09-25T13:11:26+00:00 25.09.2007 15:11
aaah das is so schöööööön (wann tun sie's endlich? xDDD)schreib schnell weiter!!! BITTE BITTE BITTE!!!! >w<
__________
i love porn xD

MFG
Korky K. der Korken :D
Von: abgemeldet
2007-09-24T23:22:59+00:00 25.09.2007 01:22
Das einfach mal zuerst, ich arbeite mich von hier aus zu "Es tut mir Leid" vor (sehr ominöse Reihenfolge - ich habe es alles schon gelesen, aber hier steht noch kein Kommentar)... Also, sehr schön durch die kursivierten Gedankengänge... Im Übrigen wird man da ganz kribbelig. Verflixt. Wer hätte je gedacht, dass ich jemals gern in Belas Haut stecken würde. Ich finde es übrigens wunderbar, dass die beiden nicht direkt nach zweieinhalb Tagen übereinander herfallen. Ich kann mir die Atmosphäre in der Küche ebenfalls sehr gut vorstellen. Tja, dieser Kommentar ist nicht sehr effekt - aber hast schon auf die Uhr gesehen ;-)! Liebste Grüße * Und morgen wird der Rest kommentiert! :-)


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