Qual
Ich stehe hier auf dem Dach
Einsam, allein…
Ich höre deine Stimme schwach
‚Lass es sein’
Das sind deine Worte
Doch ich höre sie nicht
Will sie nicht hören
Denn ich weiß, du liebst mich nicht
Du meinst es nicht ernst
Dir ist es egal
Ich bin hier oben allein mit meiner Qual
Ich kann mich nicht entscheiden
Soll ich springen, aus dem Leben scheiden?
Oder bleib ich einfach stehen
Genieße den Wind, lasse ihn die Tränen wegwehen?
Denn eines ist sicher, ich weine hier leise
Versuche zu vergessen auf diese Weise
Doch finde ich Vergessen? Nein
Das Schicksal ist doch ein mieses Schwein
Es lässt mich leiden, doch niemals gewinnen
Lässt lieber Tränen über meine Wangen rinnen
Lieber Gott…lass mich blutige Tränen weinen
Lass sie meinen Körper zeichnen
Und mich auf ewig mit meinem Schmerz einen
Doch selbst meinen Schmerz gönnt man mir nicht…
Immer wieder höre ich eure Worte
‚Hör auf…nein, tu das nicht’
Bin ich nicht alt genug zu entscheiden?
Was wenn ich es will…diese Art zu leiden?
Wenn sie das ist, was mich befähigt mich auszudrücken?
Nehmt ihr sie mir, zerbricht es mein Leben zu Stücken…
Lasst es mich doch einfach tun
Vielleicht finde ich dadurch die Möglichkeit zu ruh’n
Denn wenn ich diese Möglichkeit nicht kriege
Dann mach ich hier bald die Fliege
Dann tu ich es wirklich, was ihr vermutet
Und tu ich es wirklich, ist es euer Herz, das blutet
Denn dann werdet ihr mich verlieren
Könnt mich nie mehr wie ein Zootier anstieren
Aber ich habe dann meine Ruhe
Ich glaube bald, dass ich es tue
Das ich einfach springe
Ob vom Dach oder über die Klinge…
Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen
Sie hängt ab…ab von euch allen
Quält mich weiter und ich werde gehen
Lasse euch dann einfach hier stehen
In eurer Trauer und eurem Leid
Denn auch mir war niemand zu helfen bereit
Ich lasse sie nun enden diese Qual
Es bleibt bei blutigen Tränen…für dieses Mal
© S. Rabe 08.03.2007 20.13 Uhr