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Crimson Trust

(SetoxYami)
von

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Kapitel 1

?Titel: Crimson Trust

Teil: 1 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU, Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar: Wie schon im Disclaimer steht, handelt es sich hierbei um eine Übersetzung, einer meiner Meinung nach wirklich tollen FF. Deshalb hoffe ich auch, dass mir die Übersetzung halbwegs gelungen ist. Da es jedoch nicht meine eigene FanFiction ist, wird das hochladen immer eine Weile dauern. Das Übersetzen an sich benötigt seine Zeit und auch die Autorin muss die Kapitel ja erst schreiben, denn abgeschlossen ist die FF noch (hoffentlich lange) nicht. So genug gequasselt für ein Kapitel. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich über eine Meinung von euch freuen.

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung
 


 

-1-
 

Vertrauen war etwas, dass er nur wenigen gab. Er wurde so oft verletzt, gebrochen, benutzt und manipuliert, dass sich sein Vertrauen in andere in Luft aufgelöst hatte. Es waren einzig und allein einige Auserwählte, die sein wertvolles Vertrauen und diese wundervolle Bande zu ihm gewonnen hatten und jene ehren es so, wie Gold und den seltensten Edelstein.

Mit dem reifen Alter von 16 krachte das wenig Glück, welches in seiner Welt verblieben war, zurück auf ihn und seine jüngeren Geschwister. Ihre Mutter, ihre wahrhaft geliebte Mutter wurde vor seinen Augen umgebracht. Der Grund: Sie hat letztendlich erfahren warum ihr Sohn so verängstigt, zerbrechlich, verletzt und so ruhig war.

Lucien, ihr lebenslanger Partner, hat sie totgeschlagen, als sie herausgefunden hatte, was er mit ihrem ältesten Kind seit 8 Jahren tat.

Er versuchte Lucien daran zu hindern ihr weh zutun, sie zu töten, doch alles was er erreichte waren Schläge und eine Schusswunde nahe seiner unterentwickelten Lunge. Von da an war er gezwungen dabei zu zusehen, wie er sie schlug.

Sobald sie ihren Tod vortäuschte, kam Lucien zurück zu ihm, schlug ihn hart genug, dass er einige Zeit später, nachdem er seine Augen geschlossen hatte, ins Koma fiel. Von da an verschwand Lucien, wurde zwei Jahre lang nicht mehr gesehen…

Bevor er in das tiefe dunkel Vergessen der stillen Bewusstlosigkeit gefallen war, wo man nichts hören und fühlen konnte, kam seine Mutter so gut es ihr Körper zuließ zu ihm gekrochen. Sie hielt ihn fest, entschuldigte sich dafür, dass sie anfangs zu blind war, um die Wahrheit zu erkennen und das sie es nicht schon früher beendet hatte. Sie sprach sanfte Worte, beteuerte ihm, dass alles gut werden würde, aber er war sich da nicht so sicher. Sie streichelte ihm über die Wange, wiegte ihn mit einem Schlaflied in den Schlaf, welches er mochte.

Der Schlaf in den er fiel, nahm ihn in eine Umklammerung, wollte ihn niemals mehr gehen lassen, wollte ihn nie wieder aufwachen und zu seiner Familie zurückkehren lassen, wollte dass er blieb. Wenn der Schlaf Emotionen gehabt hätte, er würde sie beschreiben als eine Spiegel Reflektion seiner selbst.

Für den größten Teil der 6 Jahre hat er rein technisch gesehen seine zwei Geschwister, Yugi und Akalia, großgezogen. Sie waren 2 Jahre in einem Pflegeheim, nachdem Lucien zurückkehrte und erneut Spaß mit seinem Sohn hatte, bevor er die Pflegeeltern tötete und verschwand. Zu dieser Zeit hatte er erst angefangen seine Pflegeeltern zu mögen und war ihnen dankbar, dass sie sie aufgenommen hatten.

Danach nahm er sie aus Miami fort, erwarbt seinen Abschluss Bakkalaureus der Wissenschaften und sein kriminalistischen Kurs, was ihm einen anständigen Job beim CSI Miami einbrachte. Er übernahm die volle Verantwortung und das Sorgerecht von Akalia und Yugi, wurde ihre legale Aufsichtsperson, als er 19 wurde.

Joey Wheeler, sein lebenslanger Freund und die einzige Person die von den Narben wusste, welche er in seinem Leben mit Lucien bekommen hatte. Beide teilten sich die Rechnungen für ihr ziemlich großes und komfortables Haus.

Soweit er sich erinnerte, war Joey derjenige welcher darauf bestand Fotos und Akten über die Verletzungen zu machen welche Lucien dem jungen Körper zugefügt hatte. Diese Aufnahmen würden im späteren Geschehen praktisch werden, ehe er es herausfand.

Doch nun gingen die beiden, Yugi (12) und Akalia (15), auf eine anständig Privatschule und sie waren in der Lage nach Hause zu kommen, wo bereits gut gekochte Mahlzeiten, die offenen Arme ihres Bruders und Joeys helfende Hände auf sie warteten.
 

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Den Telefonhörer auflegend, nachdem er seinem Boss Frank Gabriel ein kurzes Auf Wiedersehen gesagt hatte, schlüpfte er in seine naviblauen Windjacke und laut „Yugi, Kalie.“ rief. Kurz vor der Tür niederkniend zog sich ein Paar Sneakers an und band sie sich, bevor er erneut nach seinen Geschwistern rief. „Yugi, Kalie, kommt bitte her!“

„Yugi ist draußen irgendwo.“, antwortet schließlich Joey, welcher aus der Küche zu seinem Freund kam, „K-ster ist irgendwo hier mit Amy".

Seine Augen verrenkend ging Yami Hanata zum Anfang der Treppe, welche ihm zum nächsten Flur führt. „Akalia komm bitte her.“, schrie er hoch. Sofort erklang die Musik leiser und seine Augen nahmen ein Türöffnen war. Ein junges schwarzhaariges Mädchen raste die Treppe runter, ihre eisblauen Augen lachten und ihre glatte gebräunte Haut glitzerte durch Lotion und Schweiß. Yami zog elegant seine Augenbraue hoch und seine violetten Augen sahen sie fragend an.

„Was?“, fragte sie mit einem Kichern, als ihre rothaarige Freundin Amy bestimmt die Treppe runter kam. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“

„Klar!“, meinte er sarkastisch als das zweite Mädchen zu Kichern begann. Zurück zu Joey blickend lächelte er, als sein Freund mit den Augen rollte bevor er sich wieder seiner jüngeren Schwester zu wand. „Kannst du mal bitte Staubsaugen und Yugi sagen dass er das Haus aufräumen soll? Ich habe dazu jetzt keine Zeit.“

Kalie´s Gesicht wurde ernst, das warme Leuchten nahm ab. „Ein anderer Fall nehme ich an?“, fragte sie, worauf er nur nickte. Sich nach vorne lehnend, umarmte sie ihn kurz, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Komm vor Mitternacht heim. Du hast morgen früh einen Arzttermin, erinnerst du dich?"

„Ich weiß.“, meinte er bevor er ihr einen kleinen ermunternden Kuss auf die Augenbraue hauchte. „Ich werde hoffentlich zu Hause sein, kann aber keine Garantie geben.“

„Hauptsache du kommst nach Hause.“, sagte sie bevor sie geschmeidig die Treppe hochging.

Mit einem Seufzen drehte sich Yami zum Eingang und öffnete die Tür, lief hinaus in die heiße Sonne Miamis. Eine leichte Brise begann sich durch sein Haar zu kräuseln, was ihn dazu veranlasste schnaubend sein wildes blutrotes, ebenholzschwarzes und goldenes Haar in einen Pferdeschwanz zu fassen und einen Hut darüber zu ziehen, auf welchen vorne in weißen Buchstaben C.S.I. stand.

In den silbernen Volvo kletternd, schob er den Schlüssel in die Zündung und fuhr aus der Auffahrtsstraße und düste zum Strand. Heute Nacht würde eine Nacht werden von der er nicht sagen konnte wie lang sie werden würde.

Auf dem Parkplatz fuhr er vorsichtig in eine Parklücke und hielt an. Aus dem Fenster sehend verengte er seine Augen, das gewohnte gelbe Band, war Teil der Kriminalszene am weißen Sandstrand von Miami Beach. Leicht spielte der Wind mit den dichten Blättern der Palmen um ihn herum und steigerte das Aufeinanderprallen der Wellen am Strand. Weiße Bowlen konnten auf dem kristallklaren blauen Wasser des Atlantischen Ozeans gesehen werden. Sogar den süßen Geruch von gebratenem Fischfilet nahm seine Nase war, aber es könnte nie seine Aufmerksamkeit einfangen. Die Passanten protestierten laut, forderten zu sehen was passiert war und hatten geschupst ehe sie durch mehrere Polizisten unter Kontrolle gebracht wurden. Missmutiger entfernte er sich schleichend aus dem Auto und griff nach seiner ledernen Tasche.

Yami schlüpfte unter der gelben Absperrung hindurch und wurde sofort mit einem Polizisten konfrontiert. Yami zeigte ihm sogleich seine Dienstmarke und der Mann besah sie sich kurz ehe er sich höflich entschuldigte und zur Seite trat. Leicht mit den Augen rollend schnaubte er als er dorthin stiefelte wo sein Team stand und ein paar Fotos von etwas was auf dem sandigen Boden im Schatten eines Baumes lag, machten. Einer von ihnen drehte sich zu ihm um. Ein Mann mit tiefbraunem Haaren und smaragdgrüne Augen lächelte Yami neckend an. „Endlich hat sich Mr. Hanata doch noch entschieden aufzutauchen.“

Eine Augenbraue elegant hochziehend, platzierte Yami seine Tasche auf dem Boden, als die Anderen sich zu ihm umdrehten. Er klickte die Schnallen auf und öffnete die Tasche, bevor er hineingriff. „’tschuldige, Gabe hat mich erst vor ein paar Minuten angerufen.“, entschuldigte er sich, bevor er seine Aufmerksamkeit auf den Körper vor sich zuwandte. Es war eine junge Frau, sie schien Anfang zwanzig zu sein. Sie hatte blonde Haare, ein dünnes Gesicht, weite und offene blaue Augen und sie war von einer dicken Schicht getrockneten Blutes bedeckt.

Der Gestank war abscheulich. Offenbar hatte sie unangerührt ein paar Stunden in der Sonne gelegen. Yami zog sich ein paar Gummihandschuhe an und machte sich nicht die Mühe zu seinen Freunden aufzuschauen, als er begann die blutverkrustete Kleidung von ihren Körper zu lösen. „Wer hat sie gefunden?“

Elijah Abel, der Mann welcher als Erster sprach, verschränkte seine Arme. „Zwei Passanten. Es waren dreizehn jährige Mädchen, sie sollten gerade versorgt werden.“

Yami blickte ihn an, bevor er den verstümmelten Körper der Frau mit ihrer in Fetzen gerissenen Kleidung bedeckte. Anscheinend war, wer auch immer diese Tat begangen hatte, nicht mit einem Schlag zufrieden gewesen.

„Zwei Schusswunden.“, begann Cora Thadine, eine dunkelhaarige Leichenbeschauerin mit einen guten Auge für „Erschießungsausführung“. Schnaubend ließ Yami seine Finger über den Metalldraht, welcher um die Handgelenke der Frau gewickelt waren gleiten. Sie wurden zerschrammt, bevor sie aus Mangel an Blut starb.

In seine Tasche greifend zog er ein paar Klipper heraus und platzierte vorsichtig die nun offene Klinge über den Draht, schnitt ihn ordentlich auseinander. Kein Fehlgriff geschah, dank seiner Erfahrung mit Scheren. „Todeszeitpunkt?“, fragte er, als Elijah ihm den Draht behutsam abnahm und in eine Plastiktasche legte. Schnell beschriftete er sie noch mit seiner sauberen Handschrift

Cora ließ sanft ihre Finger über das blutgefärbte Haar der Frau gleiten. „Neun Uhr gestern Abend, vielleicht Zehn. Anscheinend dachten ihre Mörder, dass die Schüsse in ihren Rücken und Kopf nicht genug waren. Sie haben sie zehn Mal abgestochen, fünf mal zwischen den einzelnen Schüssen und fünf weitere danach. Die ersten beiden haben ihre Lunge erwischt, deshalb war sie höchstwahrscheinlich vor dem Kopfschuss tot. Ich würde vermuten, dass es mit einer Gang verbunden ist, aber das ist nicht mein Gebiet.“

„Es könnte sein.“, stimmte Taita zu. Die Halbägypterin kniete sich neben Yami hin und starrte ihre zwei Freunde mit ihren tiefblauen Augen an. „Aber wir können noch keine Vermutungen anstellen. Lass uns den Körper ins Labor bringen, sodass wir eine maßstäbliche Autopsie machen können.“

Nickend erhob sich Cora und klopfte ihre Jeans ab. „Damit kann ich leben. Mit den Toten zu reden ist immer zivilisierter als mit Lebenden zu sprechen. Ich trage sowieso die falschen Klamotten um es hier draußen zu tun. Geht ihr beiden und schaut nach dem anderen Körper mit Elijah.“

Yami blickte sie an. „Es gibt einen weiteren Körper?“

Lächelnd zwinkerte sie ihm zu. „Jep, und es ist eine weiter Frau. Mitte fünfzig mit derselben Todesart. Gabe und Jason haben sich nach einer weitern umgeschaut, für den Fall dass es eine Weitere gab.“, erklärte sie.

Verstehend schnaubend erhob sich auch Yami. „In Ordnung dann, wir werden uns wieder im Labor treffen. Langweil dich nicht zu sehr mit deinen neuen, toten Freunden.“, sagte er, bevor er Taita dorthin führte, wo Eljiah jetzt mit einem gerichtsmedizinischen Polizisten kniete.

In die Hocke gehend, wechselte Yami seine Handschuhe, bevor er vorsichtig der Frau ihre graubraunen Haare aus dem Gesicht strich. Sie war wirklich hübsch, selbst in ihrem fortgeschrittenen Alter. Hohe Wangenknochen, blasse Haut, tiefe blaue Augen, vom Tode glasig. Sie starrte zu ihm hoch, ihr Gesichtsausdruck ohne Angst und ihr unumgängliches Schicksal erwartend. Ihr Erscheinungsbild war ihm vertraut, doch konnte er nicht festlegen woher.

Elijah seufzte schwer. „Sie muss jemand sein, welcher in der Oberschicht geboren oder gelebt hat. Sieh dir ihre Kleidung an. Meine Frau hat das Kleid auch, es ist aus Europa und kostet stolze dreitausend US Doller.“

„Du hast ihr erlaubt das zu kaufen?!“, rief Taita, als er beobachtete, wie Yami vorsichtig ihre Geldbörse und Lederjacke durchsuchte, welche sie trug.

„Ihre Eltern hatten es ihr für ihren zwanzigsten Geburtstag gekauft.“, sagte er und kratzte sich am Nacken. „Sie wurde in eine ziemlich reiche Familie geboren.“

Yami zog eine Augenbraue hoch, als seine Hände eine Kette um ihren Nacken fanden. Er zog sie vorsichtig aus den Falten ihres Kleides und sah, dass es ein ziemlich großes ovalförmiges Medaillon war. Sanft öffnete er es und starrte die beiden Bilder an, welche darin lagen.

Das Erste war eines von einem hellgrauäugigen Jungen mit langen rabenschwarzen Haar und einem großen, strahlenden Lächeln.

Er schien im selben Alter zu sein wie Yugi, vielleicht zwölf oder dreizehn. Der andere war ein junger Mann, scheinbar in seinen jungen Zwanzigern. Hübsch, mit einer leicht gebräunten Haut, dicken kastanienbraunen Haar und tiefen coelin blauen Augen, welche mit Liebe, Stolz, Freiheit und der Weisheit eines Mannes, der drei mal so alt war, wie er selbst, gefüllt war. Beide waren in teure schwarze Anzüge, ein wunderschönes blaues Seidenfrackhemd gekleidet und eine silberne Krawatte war zur Perfektion gebunden.

Er konnte nach einen Blick sagen, dass sie ihre Söhne waren, beide besaßen ihre Gesichtszüge und der Ältere hatte ihre Augen und Haare geerbt.

„Bringt sie ins Labor, wir brauchen einige Befunde.“, meinte Yami aufstehend und zog sich die Gummihandschuhe an, erzeugte dabei ein schnappendes Geräusch. „Wir werden den Fall nicht lösen, wenn wir hier am Strand rum sitzen!“

„Stimmt!“, bestätigte Taita „Wir werden mit dir fahren. Her kamen wir mit dem Ballistikteam und sie haben überhaupt keinen Musikgeschmack. Ich starb in den ersten fünf Minuten der Fahrt.“ Die drei Freunde lachten herzlich, bevor sie in Yamis SUV stiegen und zum Revier fuhren. Linken Park dröhnte aus den Boxen und das Fenster war unten und die Haare wehten im Fahrtwind. Kühle klimatisierte Luft schlug ihnen entgegen, als sie das CSI Gebäude betraten. Weiße sterile Wände, Edelstahl, saubere graue Dachziegel und saubere Fenster begegnete ihnen, als sie sich langsam ihren Weg durch die vielen Flure zum kriminaltechnischen Labor webten. Um eine Ecke kommend, erblickten die drei Freunde einen Mann, welcher aus dem Leichenschauhaus stürmte. Cora fauchte ihn wütend an. „Das ist nicht dein Fall! Verschwinde Kent!“, fauchte sie bevor sie drei ausspionierte. „Yami ich brauche dich bei mir, ich habe bereits etwas gefunden, was du wahrscheinlich gerne hören würdest.“

Kent musterte Yami, sah ihn aus verengten dunkeln braunen Augen wütend an. „Das ist mein Fall Hanata und das weißt du. Fälle die tagsüber geschehen sind meine, nicht eure!“

Eine Augenbraue hochziehend, verschränkte Yami seine Arme, sein Gesicht war gelassen und seine Augen hatten einen spottenden Ausdruck. „Nicht wenn ich damit beauftragt bin, du bist offensichtlich für einen Fall dieses Ausmaßes nicht qualifiziert. Andernfalls hätte Cornell Gabriel es dir erlaubt ihn zu übernehmen. Gabe beauftragte mich mit den Fall. Er wusste, dass du und deine Tendenz dazu inkompetent zu sein, alles blockieren würde. Er wusste ebenso, dass mein Team es doppelt so schnell machen wird.“ Seine Stimme war ruhig und zugleich spottend.

Grummelnd trat Kent einen Schritt vor und blieb rechts vor dem kleineren Mann stehen und hoffte dass diesen seine Größe und seine Muskeln einschüchtern würden. Doch Yami blickte ihn ungerührt an und sah ihn selbstsicher an. Sein Gesicht war gelassen und er grinste leicht. Missmutig beugte sich Kent vor, so dass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter trennten. „Pass auf was du sagst, Yami. Leg dich nicht mit jemanden an der dich problemlos in den Boden stampfen kann.“

„Ich habe mit einem Mann deiner Größe gekämpft, der stärker war als du und gewonnen!“, fauchte Yami, seine Augen wurden dunkler. „Leg dich nicht mit mir an.“

Ein kleines anmaßendes Lachen erklang von Kent, es war voller Zweifel und Hohn. „Wer sagt, dass ich der Einzige wäre und wer sagt, dass nur du angegriffen wirst?“

„Hey Kent, es reicht!“, knurrte Elijah, einen Finger auf den irrsinnigen Mann zeigend. Bevor jemand auch nur noch ein Wort sagen konnte, stürzte Kent auf den kalten Boden. Yami saß auf ihm, seine Augen schwarz, das Gesicht Wut verzehrt.

„Fass meine Familie einmal an und ich bringe dich zur Strecke.“, fauchte er hitzig. „Wenn du wegen einer kindlichen Rivalität jemanden angreifen willst, dann mich. Beziehe da nicht Yugi und Akalia mit ein.“

Leicht grinsend setzte sich Kent auf. Fest ergriffen Yamis Hände seinen Mantel.

„Oh vertrau mir. Ich werde sie nicht attackieren, aber ich kann dir garantieren, dass du das unverblümte Ende kriegen wirst.“

„Bastard!“, fauchte Yami als Taita ihn auf die Füße hob und am Ellbogen festhielt. „Wenn du eine Drohung aussprichst, sorg dafür, dass du sie belegen kannst, du Feigling."

„Lucien würde es tun.“ Glucksend kam Kent wieder auf die Beine, lächelnd über die Angst welche in Yamis violetten Augen aufflammte. „Du weißt, dass er es tun würde.“

„Ich weiß, dass er nicht hier ist.“, protestierte Yami, seine Stimme unsicher und zitternd. „Er hat gesagt er verlässt das Land, nachdem er meine Pflegeeltern ermordet hatte. Er ist weg. Erwähne ihn nie wieder vor mir.“

Sich umdrehend lachte Kent. „Sei dir nicht so sicher, dass er weg ist. Erinnere dich, ich war derjenige der den Fall bearbeitete, welcher bereits einige Jahre zurückliegt. Ich weiß alles über Lucien und dich. Vielleicht kommt er jetzt für mehr zurück. Er war immer unersättlich, wenn es darum ging dich unter sich schreien zu hören.“

Violette Augen starrten ihn emotionslos an, ganz so als hätte sich eine Barriere über seine Gefühle gelegt. Sein Gesicht war entspannt, unlesbar, als Taita ihn festhielt, ihn auf den Füßen hielt. Mit einem zufriedenen Kichern ließ Kent die andern allein.

Sofort befreite Yami sich aus Taitas Griff und ging in Richtung seines Büros, welches gegenüber der Leichenhalle lag. Seine Schritte waren schwankend. Durch das zuknallen der Tür machte er deutlich, dass ihm keiner folgen sollte. Die anderen drei sahen sich an, deutlicher Hass auf Kent lag in ihren Augen.

„Ich gehe und schlag dem Kerl ins Gesicht, wenn er erwähnt… Dinge erwähnt… die, die irrsinnig sind.“, knurrte Elijah an der Wand lehnend. „Er denkt er weiß alles über Yami, aber er weiß nichts.“

„Er weiß, dass es ihm nahe geht.“, meinte Cora und schob ihre Hände in die Taschen des Laborkittels. „Er hasst Yami und Yami hasst ihn. Wenn ich mich recht erinnere haben Kent und sein Team Lucien befürwortet, weil er ihnen eine Menge Geld gezahlt hatte. Sie glaubten nicht eine einzige Sache von dem, was passiert war und offenbar waren sie diejenigen gewesen, welche Lucien geholfen hatten, das Land zu verlassen, nach seinen letzten Besuch vor ein paar Jahren.“

Aufseufzend ließ Taita seine gebräunten Finger durch seine Ebenholzfarbenen Locken gleiten. „Lasst uns das Thema beenden, wir müssen mit dem Fall beginnen.“, entschied er müde.

„Es wird etwas dauern, bis Yami wieder rauskommt. Bis dahin werdet ihr beiden mit den Untersuchungen anfangen. Ich werde versuchen die Körper zu identifizieren.“, meinte Cora.

Nickend stieß sich Elijah von der Wand ab. „Gut, wir kommen dann zu dir sobald Yami rauskommt.“, begann er, ehe er Taita und die anderen aufforderte in ihre eigenen Büros zu gehen. Cora sah ihnen einen Augenblick nach, blickte dann aber zu Yamis Tür. Seufzend kehrte sie zum Autopsieraum zurück, hoffte sehr das Yami okay war.
 

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Tief einatmend ließ sich Cora auf ihren Stuhl nieder. Sie war fertig mit ihrer Arbeit. Beide Opfer wurden durch einen Stich in die Lunge getötet. Die Kraft des Stoßes hatte das Organ zerrissen und verursachte innere Blutungen, welche letztlich noch vor dem Schuss in den Kopf zum Tod führten. Bei der Identifizierung stellte sie fest, dass die beiden Opfer nicht verwand waren. Aber sie konnten entweder Freunde gewesen sein oder einfach nur zwei Menschen die zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

Tausend Möglichkeiten und Szenarios wie es dazu kam, dass die beiden nun auf dem Labortisch lagen, gingen ihr durch den Kopf, kamen in Betracht und doch war keine bestätigend.

Die Augen schließend, lehnte sie sich zurück und rieb sich den Nacken und die Schultern, brauchte dringend eine Massage.

Stöhnend öffnete sie ihre Augen und griff mit einer zierlichen Hand nach dem Telefon, wenn es Jason war, würde sie ihn zwingen ihr die Massage zu geben, welche sie bräuchte, da Yami immer noch verhindert war.

Bevor sie ihre Hand auf das kühle Plastik des Telefons legen konnte, legen sich zwei weiche, aber starke Hände auf ihre Schultern. Der Besitzer machte kein Geräusch. Er oder sie begann einfach die angespannten Muskeln zu massieren, überredeten sie sich zu entspannen. Mit einem erkenntnisvollen Lächeln auf den Lippen, lehnte sich Cora in ihrem Stuhl zurück. Wissend blickten ihre grauen Augen auf, sahen in ein Paar ruhige violette Augen.

„Hmm, geht’s dir besser?“, fragte sie sanft, sobald sie die roten Tränenspuren auf seinen Wangen unter diesen wunderschönen Augen sah.

„Ja, ich denke schon.“, murmelte Yami, die Massage an den Schultern fortsetzend. „Verdammt! Warum reagiere ich bloß jedes Mal so, nur weil man ihn erwähnt? Ich weiß, dass er nicht zurückgekommen ist.“

„Auf Grund dessen, was er dir angetan hat.“, fing Cora an. „In deinem Unterbewusstsein hat sich die Idee gefestigt, dass er zurückkommt und das löste diese Reaktion bei dir aus, solange du Angst vor ihm hast. Er hat dich traumatisiert. Es tut mir Leid, dass sagen zu müssen, aber es dauert vielleicht noch einige Jahre bis du wieder normal bist.“

Er lächelte ironisch. „Ich erinnere mich nicht mehr daran was es heißt normal zu sein.“, gestand er sich ein. „Es ist zu lange her.“

Sich erhebend, nahm sie ihn in eine beruhigende Umarmung. Erst erstarrte er und spannte sich an, dann aber beruhigte und entspannte er sich in ihren Armen. Die Wärme und freundschaftliche Liebe, die von ihrem Körper ausging beruhigte ihn und seine Nerven. Etwas das er dringend brauchte.

„Du wirst gesund. Hab nur etwas Geduld.“

„Habe ich immer.“, begann er, als sie sich voneinander lösten. Hoch greifend zog er seinen Pferdeschwanz fest, welcher sein wildes Haar unter Kontrolle hielt, bevor er sich fasste.

„Nun, was wolltest du mir zeigen?“

Sie lächelte zufrieden. „Genau, zurück zur Arbeit. Ich liebe diesen Teil an dir.“, erklärte sie, bevor sie sich ein paar Handschuhe anzog und zu den beiden Körpern ging.

„Opfer Nummer eins.“, sagte sie, die Fallakte nehmend und sich neben den Blonden zu stellen. „Rosa Stith, dreiundzwanzig Jahre alt. Ihre Akte ist sauber. Sie hat bei der Kaiba Corp als Sekretärin gearbeitet.“

„Opfer Nummer zwei ist die einzig wahre Azucena Kaiba. Mutter und Teilinhaberin der Kaiba Corporation. Ihr ältester Sohn Seto besitzt die andere Hälfte.“

Yamis Augen verengten sich. Jetzt wusste er woher er sie und ihre Söhne kannte. Frank Gabriel, sein Vorgesetzter, hatte ihn vor einigen Monaten mit zu einer Geschäftsparty in die Kaiba Villa genommen. Gut, die Familie war ständig im Fernsehen, den Nachrichten oder in Werbespots, welcher ihre verschiedenen Produkte anpriesen.

Höflich nahm er die Profilmappe von Cora entgegen und las sie durch. Rosa hatte kürzlich geheiratet und hatte ein Zwillingspaar. Azucena hatte einen dreizehn und einen dreiundzwanzig Jahre alten Sohn. Das war eine Verbindung, doch eine weitaus bedeutender war das beide in der Produktionsabteilung der Kaiba Corporation im biotechnologischen Sektor beteiligt waren. Azucena kümmerte sich ums Geschäft und Rosa machte die Akten.

„Was genau hat sie getötet?“, erkundigte er sich.

„Stichwunde.“, meinte sie. „Ihre Lungen zerrissen durch die Kraft des Stoßes und von den kristallisierten Methanphetamine und Säure an der Waffe. Azucena starb von dem zweiten, kurz bevor sie erschossen wurde. Rosa starb von dem ersten Stich den sie nach dem ersten Schuss bekam.“

Die Augen nachdenklich verengend sah Yami auf die zwei Frauen hinab. „Wenn der Mörder sie wegen ihrem neuen Produkt ermordet hat, müssen wir herausfinden was das neue Produkt war und senden einen Trupp von Schutzbeamten zur Kaiba Villa, welche auf die beiden Söhne achten sollen. Hauptsächlich, weil sie eventuell wissen was das Produkt ist. Eventuell hat Seto die schematische Darstellung dafür irgendwo gesichert. Gut, wir müssen herausfinden was die rivalisierenden Firmen sind.“

Cora lächelte verschlagen. „Verdammt, du und dein Talent in wenigen Minuten genau das herauszufinden wofür ich zwei Stunden gebraucht habe, schadet meinem zerbrechlichen Ego.“

„Mein Hintern ist zerbrechlich.“, schnaubte Yami, grinste sie gespielt an. „Du hast ein größeres Ego als irgendjemand aus unserem Team, um nicht zu sagen in diesem Gebäude.“, protestierte er.

Heiter lachend ergriff sie seine Schulter. „Yami du hast mehr Stolz und Ego als ich. Und Kent hat nur ein aufgeblähtes Ego in seiner Männlichkeit. Er benutzt halt einen Kopf mehr als andere.“, fing sie an. Yami lachte laut auf und setzte sich hin, ehe er vor Lachen vorne überfiel.

„Heilige Scheiße.“ Langsam regulierte sich seine Atmung wieder. „Wir haben einen weiblichen Klon von Joey hier neben den Leichen, welcher mit ihnen redet.“

„Hey!“, protestierte sie, deutet mit dem Finger auf ihn. „Ich bin nicht so dumm und hormonell wie er. Er kann nur mit seinem Unterleib denken. Sein Gehirn hat er vor Jahren verloren.“

Den Kopf schüttelnd steht Yami auf. „Er ist nicht Hirntod Cora, er tut nur so und das weißt du. Erinnere dich, er arbeitet mit der Filmindustrie zusammen und sorgt für die Spezialeffekte in den Filmen. Du könntest diesen Job nicht tun, wenn dein Leben davon abhängt.“

„Auch wahr.“, stimmte sie kichernd hinzu. „Nun zurück zum Thema. Du musst Gabe, Taita, Jason und Elija finden“, um sie zu informieren. Sie haben die vergangen Stunden wie ein blinder Mann gearbeitet, oder sie haben gar nicht gearbeitet und haben mit Papierbällen um sich geworfen.“

Yami lachte liebevoll, sich an etwas erinnernd. „Ich wäre nicht überrascht, wenn es so wäre.“

Cora schüttelte ihren Kopf. „Und Dave würde dafür sorgen, dass sie selbst aufräumen. Wie dem auch sei, du solltest gehen. Ich habe noch einige Autopsien vor mir.“

Elegant salutierte Yami vor ihr, ging dann in Richtung Tür. „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Meisterin Cora?“

Sie lächelte ihn böse an. „Wenn ich es Recht bedenke, kannst du ein guter Junge sein und mir einen Kaffee mit weißem Rum bringen.“

Den Kopf schüttelnd öffnete Yami die Tür. „Du hast einen bizarren Geschmack, Frau. Damit meine ich nicht die Tatsache, dass du Spaß daran hast mit toten Menschen zu reden. Ich werde in einer Minute mit deinem Befehl zurück sein.“

„Danke Sklave.“

„Treib es nicht zu weit.“
 

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Nachdem er zwei Gläser Kaffee, eine mit Rum, die andere mit Schaum und Zucker, geholt hatte, gab er eines bei Cora ab, ehe er sich auf den Weg ins forensische Labor machte. Die Akten der beiden Opfer unter seinem Arm tragend. Den Kaffee und die Akten jonglierend, versuchte er die Tür zu öffnen. Er fand es schwieriger als es sich ursprünglich angehört hatte. Letztlich gab er nach und versetzte der Metalltür einen schnellen Tritt.

Eilige Schritte und erschrockene Stimmen vernehmend, zog er eine Augenbraue hoch. Offensichtlich taten sie etwas, doch war es auch das, was sie machen sollten?

Letztlich öffnete sich die Tür und Taita stand mit fluchendem Gesicht in der Tür. „Will ich wissen was ihr getan habt?“, fragte Yami an, als er den Raum betrat. Überall lagen zerknüllte Papierbälle herum. Yami zog seine Augenbraue hoch und bahnte sich langsam seinen Weg zu einen der Tische. Taita und die anderen hielten ein heiteres Lachen zurück, als sie die Sauerei um die Tische herum beseitigten.

„Nichts.“, antwortete Elijah „Nur Zeitverschwendung.“

Die Akten auf einen der Tische im Labor legend, kicherte Yami. „Ich bemerkte es. Du solltest besser hoffen, dass Dave das nicht sieht.“

Jason, Elijah, Taita und Frank blickten sich gegenseitig an. Alle sahen aus, wie fünfjährige Kinder, deren Hand im Keksglas gefangen war. Sofort fing Yami an zu lachen und setzte sich hin, sorgte so dafür dass er dem Boden keinen Blick schenkte. Auch die anderen stimmten mit ein, lachten heftig.

Ihre Fassung wiedererlangend, sahen sich die vier gegenseitig an. Den Kopf schüttelnd, öffnete Yami die beiden Akten. „Beide unsere Opfer wurden mehr als nur einfach entführt. Das hat sich bestätigt. Sie waren mit Drähten gebunden und dann fünf weitere Male aufgespießt worden. Die Kraft der Stöße war genug um ihre Lungen zu zerrissen. Bei den beiden Opfern handelt es sich um Rosa Stith und Azucena Kaiba.“

„Art der Waffe?“, fragte Frank Gabriel, die Arme vor der Brust verschränkend. „Und Art der benutzten Pistole?“

Finster blickte Yami auf den Autopsieberichte. „Handpistole. Die Kugeln wurden zur Analyse ins ballistische Labor geschickt. Die Waffe war ein Taschenmesser, mehr als beliebt. Das forensische Labor sieht es sich an. Aber Cora bestätigte, dass es mit kristallisiertem Methanphetamine und Schwefelsäure bedeckt war. Das hat vermutlich dabei geholfen die Lungen zu zerreizen. Die Wunden waren leicht geätzt, so dass sie Klinge zu dieser Zeit warm oder heiß war. Aber sie war nicht heiß genug, um die Blutung völlig zu stoppen.“

Elijah tippte sein Kinn nachdenklich an. „In welcher Beziehung standen die beiden zueinander?“

„Beide arbeiteten für die Kaiba Corp.“, erklärte Yami, wandte seine Aufmerksamkeit von den Freunden ab. „Wie ihr alle wisst, ist Azucenas Besitz längst der ihres ältesten Sohnes. Sie besitzt die Biotechnik- und Kosmetikabteilung der Kompanie. Ihr Sohn dagegen kontrolliert die Spiel- und Medienforschungsabteilung.“

„Rosa war Azucenas Sekretärin. Sie beobachtete und schmückte die Akten einiger neuer Produkte aus, welche sie in der Biotechnischenabteilung machten. Was das Produkt ist, weiß ich nicht.“

Die Arme verschränkend, lehnte sich Taita auf den Tisch. „Das sollten wir herausfinden.“, meinte er.

„Und,“, fügte Yami, die Hefte schließend, hinzu. „wir müssen Seto und Mokuba Kaiba darüber informieren, das ihre Mutter tot ist. Ebenso wie Mr. Stith. Das hat oberste Priorität.“

Gabe nickte zustimmend. „Ich werde zu Mr. Stith gehen. Yami und Taita ihr geht zu den Kaibas und befragt Seto. Solange wir ihn nicht ausgeschlossen haben, zählt er zu den Verdächtigen. Jason und Elijah, ihr stellt Untersuchungen über das Produkt an und überprüft die Beweise, die das forensische Team wiederhergestellt hat. Bewegung Leute.“

„Ja Gabe.“, erklang es einstimmig von allen, ehe sie den Raum verließen.

Yami lief schweigend zum Parkplatz. Er konnte spüren, dass Taita und Gabe ihn anstarrten, aber er ignorierte es. Denn dieser Fall war wichtiger, als seine Gefühle.

In das Fahrzeug kletternd, fuhr Yami, mit Taita auf dem Beifahrersitz, in Richtung der berühmten Kaiba Villa. Das Musikvolumen höher drehend, als die Limp Bizket CD zu spielen begann.

Teil 2

Titel: Crimson Trust

Teil: 2 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU, Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar: Vor gut einem Monat hatte ich den ersten Teil on gestellt und da dachte ich mir das heute doch ein schöner Tag ist um dies auch mit dem zweiten zu tun, nachdem ich mir einen Rat wegen des Kapitels eingeholt hatte, ob das Kaptiel adult sei. *mir da nie so sicher bin.* ^^" Erst einmal wollte ich mich für die lieben Kommentare bedanken *euch alle drück* Hoffe euch sagt auch der zweite Teil zu, auch wenn ich sagen muss das ich die FanFiction mit meiner Übersetzung wohl nicht ganz so gut rüberbringen kann wie sie im Englischen ist. Aber mir sei verziehen, ja? *lieb schau*

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung

 

-2-

Als sie an der Kaiba Villa ankamen, war das ganze Haus bereits im völligen Chaos. Polizisten und ein forensisches Team hatten sich bereits vor dem aufwändigen Anwesen versammelt, sicherten die Umgebung mit dem gelben Absperrband und blockten lästige Nachbarn von den Tatort ab. Mit Verwirrung in den Augen sahen sie einander an. Yami und Taita griffen nach ihrer Ausrüstung, ehe sie aus dem Auto stiegen. Angespannt, stürzten sie aufs Haus zu, zeigten ihre Marke den brutalen Offiziers.

 

Im Haus angekommen, sahen sie sich um, erspähten forensische Offiziers die die Treppen hoch und runter eilten, die Keramikfliesen abtupfenden und das Treppengeländer mit rotem Puder abstäubten, welches sie nur zu gut kannten. Kurz starrte Yami Taita an und lief dann zu den Forensikern, welches er kannte. „Was zu Hölle ist hier los, Everett?!“ verlangte er zu wissen. „Und warum wurden wir nicht informiert?!“

Sich umdrehend, starrte Everett Yami überrascht an bevor sich ein finsterer Blick sich auf sein Gesicht schlich.

„Seto und Mokuba Kaiba kamen vor einer Stunde nach Hause. Sie fanden das Schlafzimmer ihrer Mutter verwüstet und voller Blut vor. Ich denke wir haben den Tatort gefunden, Sir.“ antwortete er „Deshalb haben wir dich nicht kontaktiert, Kent hatte vorbei geschaut und gemeint der Fall sei auf ihn übergegangen. Offensichtlich war dem nicht so.“

„Offensichtlich.“ zischte Yami, griff in seine Tasche und holte ein Paar Gummihandschuhe heraus. „Finde Kent und bring seinen Hintern her. Wenn du willst, nimm einen Polizisten mit, um ihn herzubringen. Nur bring ihn vom Tatort weg. Ich will von dir persönlich versichert haben, dass alle gefunden Beweise in diesem Fall am Ende in meinem Büro liegen und schließ die Tür. Hier ist der Schlüssel.“

In seiner Tasche suchend, zog Yami einen Ring mit drei Schlüsseln heraus und drückte ihn Everett in die Hand. „Und lass niemanden von Kents Team die Beweise sehen. Gib den Schlüssel bitte an jemanden aus meinem Team, so dass sie ihn mir zurückgeben können. Danke dir.“

Nickend, schloss Everett seine Finger um den Schlüsselbund, bevor er die Treppe vorsichtig hinunterlief und umging das abgesicherte Gelände.

Mir finsteren Blick, beobachteten Yami und Taite wie das forensische Team ihre Arbeit beendete. Ihnen über die Schulter sehend gaben sie herrschende Anweisungen und stellten sicher, dass nichts vermisst wird. Ihre oberste Priorität vergessend, gingen die beiden die Treppe hoch und zwangen einen der Polizisten sie in das Schlafzimmer zu lassen. Als sie eintraten, unterdrückten sie den Reiz entsetzt nach Luft zu schnappen Das schöne, reiche, rote Mahagonimobiliar war mit beiden Händen und Pistolen bestreut, gebrochen und zerstört worden. Eine lange braune Fensterfront vor ihnen war zerbrochen. Die Glasscherben waren innen und außerhalb des  Hauses verstreut. Blutspuren bedeckten den wundervollen weißen Teppich. Dicke Tropfen einer roten Substanze waren in der Umgebung verteilt. Zeigen Bahnen wo eine Waffe in etwas geschoben hatte und in schnellen und dramatischen Schlägen herausgenommen.

Eine einzige Blutspur über eine große Fläche verteilt in der Nähe des umgeschmissenen Bettes zeugten davon, wo ein Gefangener gehalten wurde, zeigte wo er kämpfte und sich voller Verzweiflung gekrümmt hatte.

Ein bekannter Geruch, welcher Yami an vergangen Jahre erinnerte, erfüllte den Raum. Dicht, widerlich und stickig, erstickten Yami beim atmen. Eine Hand an seine Kehle drückend, unterdrückte er ein reflexartiges Würgen. Der Geruch trieb ihm Tränen in die Augen. Es war der Geruch des Todes.

Yamis Augen verengten sich, das eilige Verlassen des Zimmers vom forensische Team ignorierend. Sie alle beklebten in schlampiger Weise ihre Funde. Die einzigartigen eisigen waren aufs Fenster gerichtet. Hinausreichend, ergriff er den Arm eines Offiziers, einer seiner Finger eindringlich zum Fenster zeigend.

„Ich möchte eine Probe vom Glas, innen und außen, vergleiche sie und schau auf welche Seite die Kraft ausgeübt und das Glas zerbrochen wurde.“

Der Mann nickte wütend. „Jawohl, Sir.“ Murmelte er, leicht unter Yamis scharfen Blick kauernd. Dabei bemerkte er kaum die Tatsache, dass er fast doppelt so groß war, bevor er mit Taschen voll Beweisen in den Händen das Weite suchte.

„Es wäre besser für sie, wenn sie nichts vergessen.“ Grummelte Taita „Wir sollten Gabe benachrichtigen und sie herholen. Sie können den Vorgang in diesem Fall noch mal nachprüfen. Manchmal denke ich wir vom CSI haben bessere Augen und Gehirne, als die von Forensiker.“

„Das überrascht dich?“ schnaubte Yami zur Treppe zurückkehrend und bellte zu Everett hinunter, als dieser den forensischen Offizers Anweisungen gab. „Everett, stell sicher, dass Proben vom Glas genommen werden und ruf bitte mein Team. Sag ihnen, sie sollen herkommen und ihre forensische Ausrüstung mitbringen.“

Einer Eigenart folgend, hob Everett kichernd seine Augenbraue. „Traust du uns etwa nicht, Yami?“ erkundigte er sich.

„Nein, ich traue dir.“ legte er fest „Aber nicht dieser Gruppe von lebhaften und empfindlichen Offizieren, möchte ich hinzufügen. Deshalb haben wir die doppelte Arbeit, um sicher zu gehen, dass nichts fehlt. Und bring diese verdammten Polizisten Lehrlinge aus dem Haus raus auf den Gehweg! Sie wissen offensichtlich nicht, dass das hier ein Tatort ist und sie verunreinigen ihn ständig. Schick sie an ihre Arbeit!”

„Welche wäre das?“ fragte Everett.

Yami knurrte gereizt, deutete kraftvoll auf die Tür. „Die Fußgänger wegzuscheuchen,  zusammen mit Kent und seinem verdammten Team! Und gute Nacht.“

Everett winkte Yami mit einem strahlenden Lächeln auf seinem Gesicht zu. „Alles klar Yami, kann ich tun. Schlaf fest Kumpel. Bis später Taita.“ rief er, das Haus räumend.

„Gute Nacht.“ Meinte Taita, ehe er sich zu Yami umdrehte und dessen Schulter ergriff. „Lass uns diese Fragerei hinter uns bringen und nach Hause gehen. Lassen wir Gabe, Elijah und Jason die schweren Sachen machen.“

„Hmm.“ Summte Yami. „Klingt nach einem Plan.“

Ihren Besitz zusammen räumend, schlossen sie ihre Taschen und rannte die Treppe runter, wobei das Haus letztendlich mit einer ruhigen und gespenstischen Stille gefüllt war.

Am Ende der Treppe angekommen, sahen sich die beiden Freunde um. Die Augen verengt, als sie nach dem Butler Ausschau hielten. Sie wollten nicht aufdringlich sein. Sie kamen schon ohne Erlaubnis ins Haus und haben einen sehr schmerzvollen Bereich des Hauses der beiden Brüder untersucht.

Sich gegenseitig ansehend, seufzten sie gleichzeitig, bevor sie sich auf den Kachelboden, wenige Meter von der Treppe entfernt auf den Boden setzten, um sie nicht zu verschmutzen. Sich gegen die Sofas lehnend, starrten sie an die Decken und bewunderten die ineinander verschlungene Blumen, Engel und Drachen, die in das weiße Holz gemeißelt waren. Alle waren mit sanften Farben gemalt, um das Weiß nicht zu übertönen. 

Luft ausatmend, wusste er nicht, was er davon halten sollte. Yami senkte den Blick zu Boden. Abwesend glitten seine Finger über die glatten schwarzen Marmorfliesen. Silberne Linien zierten das glatte Schwarz wie Venen. Es waren die gleichen Marmorfliesen, wie in ihrem alten Haus.  Das worin er vor dem Pflegeheim lebte.

Er erinnerte sich an das Haus: kunstvoll, elegant und unwirklich. Dunkle Fliesen, wunderschönes Eichenhartholz, prächtiger weißer Teppich der sich glatt und warm anfühlte. Viele der Wände waren in einem tiefen Waldgrün, oder ein ruhigen Topas gewesen.  Riesige Fenster und auf der Zimmerdecke waren kostspielige und kunstvolle Schnitzereien. Dunkelgraue Granit Schrankaufsätze, Glasschränke aus Eichenholz, teure Möbel und eleganten Stoffe.

Es war ein schönes Haus mit wenigen schönen Erinnerungen.

Die Augenbraue runzelnd, sah er ein wenig finster drein. Dieses Haus war dem sehr ähnlich,  aber weiße Holztäfelungen in manchen Bereichen gleich den großen französischen Palästen, wo die Farben ruhig und gelassen waren,  um die Nerven einer gestressten und beschäftigten Familie zu beruhigen. Blinzelnd sah er auf das Fenster und das Aufstehen war schwerer als gedacht. Es war nicht so offen wie das seine immer offen gewesen war. Lucien liebte es, wenn alles geöffnet war. Das machte es einfacher jemand bestimmtes zu finden, wenn er das Vergnügen wollte, dass ihm seine Mutter nie geben konnte.

Seine Hand von den kalten Fliesen zurückziehend, sah er Taita an. „Vielleicht sollten wir sie suchen. Ansonsten könnte es eine sehr lange Nacht werden und ich habe am Vormittag einen Arzttermin.“ Schlug er vor.

Taita dachte darüber nach. „Wir können nicht eindringen, wahrscheinlich hat er einen harten Tag. Außerdem muss jemand herkommen und die ganzen Lichter löschen und das Kind ist im Bett. Der Butler und Seto werden irgendwann hier vorbei kommen. War euer Haus genauso riesig wie das?“

„Ja.“ Antworte er langsam, beinah abwesend. „Aber es war mehr geöffnet. Lucien bevorzuge dies.“

„Aber er kaufte das Haus nicht, sondern deine Großmutter.“

Ein schwaches Nicken zur Bestätigung gebend, verschränkte Yami seine Hände im Schoss. „Ja. Sie kaufte es für meinen Onkel, meine Mutter und mich. Aber als Lucien in mein Leben zurückkehrte, ging mein Onkel und er kam rein. Als er begann…er begann… Dinge mit mir zu tun, sagte er mir, dass er es liebte, dass alles so offen war. So war es einfacher mich zu finden.“

„Soll ich aufhören?“ fragte Taita. Er lehnte sich vor, so dass er in Yamis Augen blicken konnte. „Es ist offensichtlich, dass manche Erinnerungen zurückkommen.“

Den Kopf schüttelnd, seufzte Yami leicht. „Nein, manchmal ist es besser raus als rein. Das letzte Mal, als ich alles in mir behalten hatte, hatte ich mich fast selbst zerstört.“

„Selbstmord?“ fragte Taita.

„Versuch.“ Antworte Yami. „Ich probierte es nachdem Lucien mich gezwungen hatte Rohypnol zu nehmen. Er plante mich nachts mit in einen der Clubs mitnehmen. Joey kam dennoch herein, suchte mich, wollte herausfinden, warum ich Kalie und Yuugi zu ihm geschickt hatte. Er hielt mich auf, realisierte das Lucien mir Drogen gegeben hatte und brachte mich ins Krankenhaus. Meine Mutter hat es erst erfahren, als Lucien verhaftet wurde.“

Sich zurück lehnend, setzte Taita fort auf Yamis gesenktes Haupt zu blicken. „Wann geschah das?“

„Zwei Monate bevor er des versuchten Mordes an meiner Mutter und mir verhaftet wurde.“

„Hat er dir etwas angetan, als du unter Drogen standest?“  fragte Taita, die Augen verengend.

Nickend lehnte Yami seinen Kopf zurück, ihn auf das Sofa hinter ihm bettend. „Ich denke es, weil ich mit starken Schmerzen,  unbekleidet und in eine Decke gehüllt aufwachte. Ich habe ein Black out, nachdem er es mir die Kehle runter gezwungen hatte.“

Ausatmend, schloss Taita seine Augen. „Ich wusste nicht, dass er dir Drogen gegeben hat.“

„Er tat es nicht sehr oft.“ Versicherte Yami. „Nur wenn ich mich wehrte oder wenn ich ablehnte zu erlauben, dass seine Freunde im Club mit mir taten was sie wollten.“

„Störe ich?“ erklang eine ruhige, tiefe und verführerische Stimme.

Aus ihrem Gespräch hochschreckend, sahen sich Yami und Taita an, überrascht darüber, dass Seto Kaiba vor ihnen stand. Mit ein wenig vorgebeugter Haltung und einem erzwungenes Lächeln auf seinem bleichen Gesicht.

Auf ihre Füße kletternd nahmen Taita und Yami ihre Taschen an sich und nickten, zeigten ihre Marken.

„Leutnant Yami Hanata.“

„Taita Khepresh, Miami Dade Police.”

Seine Hand ausstreckend, ergriff Seto die Hand Taitas und schüttelte sie kurz, ehe er sich Yami zuwandte. Der CSI streckte sich etwas, um die Hand des CEO zu ergreifen, doch jener hielt aufgrund des Ausdrucks der Überraschung inne, da er die weiche Haut und die eindrucksvolle Erscheinung des vor ihm Stehenden bewunderte. Exotisch, war eine Art um Yamis Erscheinung zu beschreiben. Tiefe violette Augen starrten ihn an, emotionslos und ruhig. Weiche Haut, herrlich braun, bedeckte magere und abgeschwächte Muskeln. Das weiße T-Shirt welches er trug, betonte seinen mageren Oberkörper und Unterleib. Doch diese Tatsache ließ ihn in Setos Wertschätzung steigen. Dunkle blaue Jeans eigneten sich für die Kurven seiner wohlgestalteten Beine.

Ebenholzfarbene Haare mit Stacheln, welche in den Himmel gerichtet waren, waren purpurrot an den Enden. Goldene Strähnen konkurrierten mit der Sonne und umrahmten das Gesicht perfekt und verstärkten den bronzenen Farbton seiner Haut, veranlassten seine Augen majestätisch zu leuchten.

„Freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“, brachte er hervor, während er die erhöhte Menge Speichel in seinem Mund zurück in die Kehle drängte. „Ich bin Seto Kaiba. Ich vermute, ihr kennt mich in irgendeiner Weise.“

„Im Standpunkt von Medien und DNA, ja.“, antwortete Yami, befestigte seine Marke wieder an seiner Hüfte.  „Wir müssen Ihnen einige Fragen Ihrer Mutter betreffend stellen. Ihr Körper wurde heute Morgen zusammen mit einer Sekretärin der Kaiba Corporation gefunden.“

Leid funkelte durch seine wunderschönen saphirblauen Augen. Einen Schritt zurückweichend, legte er seine Hand auf die Couch, um Halt zu finden.  Luft holend, keuchte er auf. „Sie ist tot?“

Ein einfaches Nicken, ehe Yami den CEO mit leichtem Mitleid ansah. „Es tut mir Leid, Sie in so brutaler Weise informiert zu haben, aber wir müssen dieses Treffen kurz machen. Wir beide arbeiten bereits sechs Stunden über die bezahlte Zeit und wir wollen Ihnen wirklich nicht den Schlaf stehlen.“

„Ich werde die Nacht kaum viel Schlaf finden. Aber ich werde euren Wunsch respektieren. Bitte setzt euch. Giles kann uns ein paar Erfrischungen bringen.

„Vielen Danke, Mr. Kaiba.“, meinte Taita.

Sich umdrehend, rief Seto in die nahe liegende Küche. Höfflich fragte er den Butler nach Tee und etwas zu knabbern. Sich umdrehend, stoppte er seinen Gang, als er sah, wo Yami saß.

Der Violettäugige hatte sich auf den Fußboden niedergelassen, suchte eine bequeme Position und legte einen Stift und Block auf den Kaffeetisch.

Verwirrt blinzelnd, schnaubte er, bevor er sich auf eine der weißen Sofas setzte. Taita saß auf dem Sofa nahe Yami.

Tief einatmend löste er den Kloß in seinem Hals. „Wie wurde sie ermordet? Bitte, ich muss es wissen.“          

Die beiden Freunde sahen sich gegenseitig an, wechselten scheinbar stumme Worte, ehe sich Yami zu ihm umwand. „Ihr wurde in den Rücken geschossen und auch in den Kopf. Auch wurde vor dem Kopfschuss fünfmal auf sie eingestochen und weitere fünfmal nach dem Kopfschuss. Ihr Glück war, dass sie noch vor dem zweiten Schuss starb. Einer der Wunden hat ihre Lunge zerrissen.“, erörterte er leise. Sich streckend, griff er nach seiner Tasche und entnahm ihr die gelbe Fallakte. Es öffnend, stieß er die Bilder zu dem CEO, welcher sie direkt an sich nahm. Mit zitternder Unterlippe besah sich Seto die Autopsiefotos, blaue Augen gefüllt mit Schock, Horror und voller Wut. Die Fotos zurück auf den Tisch legend,  beobachte er wie Yami die Fotos wieder an sich nahm und vorsichtig in den Hefter legte, bevor er diesen schloss.

Ein Schluchzen unterdrückend,  kämpfte er die aufsteigenden Tränen in seinem Augenwinkel zurück. „Wieso tut jemand so etwas?“

Mit den Achseln zuckend, seufzte Yami leicht. „Darüber sind wir uns noch nicht sicher. Aber wir fangen an zu glauben, dass es etwas mit dem neuen Produkt zu tun hat, welches Ihre Mutter im biotechnischen Bereich der Firma entwickelt hatte, da Rosa Stith mit einbezogen war.“

Die Augen verengend, lehnte sich Seto zurück, als Giles mit einem Tablett wiederkam. Auf diesem waren, drei chinesische Tassen, eine dampfende Teekanne und einen Teller voll einfacher Schokoladenkeksen. Es auf den Tisch abstellend, goss  der Butler die dampfende Flüssigkeit in die teuren Tassen und fragte die Ermittler nur ob sie Milch oder Honig in ihrem Tee wollten. Sich verbeugend, wand er sich mit einem warmen Lächeln zu Seto zum Gehen um.

Seto erwiderte die Geste. „Vielen Dank, Giles. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Sir.“, erwiderte dieser, bevor er mit der Jacke in der Hand das Haus verließ.

Sich eine der Tassen nehmend, starrte Seto Yami nachdenklich an. „Es war ein wunderbares Projekt. Regenerist heißt es glaub ich. Es ist eines dieser modernen Hautprodukten. Es regeneriert die zerstörte, tote Haut im Gesicht und reduziert die Zeichen des Alters. Es würde einen großen  Profit haben.“

„Würde haben?“, fragte Taita nach.

Ein kurzes Nicken gebend, lehnte sich Seto vor. „Meine Mutter entschied sich dazu es einzustellen, weil Mokuba und ich das Spielprojekt beendet hatten, welches wir zu bauen begonnen hatten. Ich weiß nicht, ob die Produktion ohne sie wieder aufgenommen wird. Immerhin war es ihr Produkt.“

Seufzend nahm Yami einen Schluck von seinem Tee. „Ich verstehe. Weist du, ob es jemanden gab, der es Ihrer Mutter oder Ihrer Kompanie nicht gegönnt hätte?“

Mit den Achseln zuckend, stellte Seto seine Tasse auf den Tisch zurück. „Das einzige was in Frage kommen könnte, wäre unsere rivalisierende Kompanie, Zamora Corporation. Der Präsident Mr. Ivan Mittowski hat vor kurzem erklärt, dass er die Kaiba Corporation zerstören will. Hat es aber nie versucht.“ erörterte er seinen festen Nacken reibend.

Schnell schrieb Yami die neuen Informationen unter die anderen, welche er gemacht hat,  auf den Block. Leise seufzte er erneut auf, wobei seine Erschöpfung offensichtlich wurde. „Als Letztes, bevor wir für heute Nacht gehen, brauchen wir einen Fingerabdruck, eine Speichelprobe und eine Schriftprobe von Ihnen, Mr. Kaiba.“ Unterlage und Papier zu dem CEO schiebend sah er ihn müde an. „Schrift und Fingerabdruck bitte.“

„Gewiss.“, stimmte er zu, nahm einen Stift und schrieb schnell ein paar Sätze in seiner sauberen, fließenden Schrift. Als das getan war, registrierte er ein Geräusch, als Yami um den Tisch herum kam und seine Hand sanft nahm, einen der Finger auf die mit Tinte gefüllte Unterlage presste und dann hinüber in bestimmte Quadrate auf einem Blatt Papier.

Seine Tasche durchwühlend, erhielt Yami ein Wattestäbchen und eine Plastiktüte. „Öffnen sie bitte Ihren Mund.“

Ohne zu zögern oder Fragen zu stellen, öffnete Seto seinen Mund, ignorierte das unangenehme Gefühl, welches die Bewegung des Wattestäbchens in seiner Wange verursachte, dabei etwas Speichel an sich nahm, ehe es zurückgezogen wurde.

Seine Zunge über das Gebiet wandern lassend, wo das Instrument war, beobachtete er wie Yami das Wattestäbchen in einen Behälter tat und diesen in seine Tasche packte. Stöhnte fast, als er realisierte, dass der CSI mit seiner Arbeit fertig war.

„Vielen Dank, für ihre Kooperation Mr. Kaiba.“, sagte Taita, erhob sich schwerlich. „Wir werden morgen zwei Agenten zu Ihrem Schutz herschicken. Bis dahin werden einige Polizisten auf Sie und Ihren Bruder achten. Wir halten sie auf dem Laufenden.“

Sich erhebend, brachte sie Seto zur Tür. Die Türklinke umfassend, realisierte er etwas. „Hanata, stimmts?“, fragte er an Yami gewand, welcher sich gerade die Jacke anzog.

„Ja.“, antwortete Yami vorsichtig.

„Sie sind nicht etwa mit Salatis Hanata verwand, oder doch?“ fragte Seto. Yamis Augen schossen hoch und trafen seine eigenen. Schmerz, Angst und Ungläubigkeit zuckten kurz durch seine violetten Augen, ehe sie wieder eisig wurden.

„Nicht bereitwillig.“, murmelte er. „Warum?“

Seto blinzelte, öffnete die Tür und zischte, als ihm eine kalte Briese entgegen kam. „Weil er bei der Zamora Corporation arbeitet. Er ist einer der Führungskräfte des Gebäudes.“

„Gut zu wissen.“, meinte Yami sarkastisch. Deutlich lag Hass in seiner Stimme. „Vielen Dank, Mr. Kaiba. Wir werden uns morgen melden, falls es etwas Neues gibt.“

„Vielen Dank. Gute Nacht.“, sagte er, bevor die beiden nach einem kurzen „Gute Nacht“ verschwanden.

Die Tür des SUV schließend, sah Taita Yami besorgt an. „Ich denke er ging mit Lucien.“, murmelte er.

Yami spürte seine Lippen zittern, wurde seine Angst offensichtlich sein Freund. „Ich auch.“

 

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Das ständige, belästigende Piepen des Weckers erreicht sein Ohr, zwang ihn aus dem Nebel, welchen er liebevoll Schlaf nennt. In sein Kopfkissen stöhnend, fluchte er, bevor er seinen Arm hob und auf die Schlummertaste schlägt. „Warum ist der Termin um die verdammte Zeit von neun Uhr morgens?“

„Weil das die einzige Zeit ist, wo Maria dich empfangen kann, mein morgen muffelnder Bruder.“ erklingt die junge muntere Stimme Yugis.

Seufzend rollt sich Yami auf den Rücken. Getrübt blickte er seinen Bruder finster an, nachdem er dessen Worte übersetzt hatte. Er war froh, dass Yugi im Gegensatz zu ihm nur Spanisch lernt.  Seine Mutter bestand darauf, dass er Japanisch, Arabisch, Spanisch, altes Ägyptisch und Griechisch lernte. Seine Großeltern liebten es, doch Lucien hasste es.

„Sie hat nur Glück, dass Freitag ist.“, grummelte er. „Und du bist nur wegen der Bemerkung aus den Schwierigkeiten heraus, weil ich nicht wach genug bin um dich zu kitzeln.“

Yugi lächelte ihn triumphierend an. Seine großen violetten Augen strahlten unschuldig, ehe er sich auf den Weg in die Küche machte. Sich im Fußboden ein Handtuch schnappend,  zwang sich Yami aufzustehen und grummelte unverständliches vor sich her, auf Grund des frühen Aufstehens. Ins Bad schlüpfend, duschte er und kämmte sich seinen Wuschelkopf aus spitzen Haaren, bevor er in sein Zimmer zurückging, gestattete er seiner Schwester zu gehen.

Sich schnell anziehend, kletterte er mühsam die Treppe runter. Joey und Yugi saßen bereits am Tisch und eine Schachtel Kornfleks und Milch standen daneben. Gähnend setzte er sich ohne die gewohnte Anmut hin und nahm sich eine der Schüsseln, schüttete sich einige der Cerialien hinein.

„Funktioniert noch nicht, Yami?”,  neckte ihn Yugi. Yami sah ihn leicht böse an, bevor er schnaubte. Kichernd stand Yugi auf. „Ich mach Kaffee, nicht das Joey auch einschläft.“

„Gracias.“, murmelte Yami, Yugis Spanisch testend.

Yugi überlegte einen Augenblick, ehe er „Bienvenido“ rief.

„Gut zu sehen, dass dein Lehrer klug ist.“, schnaubte Yami, erhielt ein kleines Lächeln von seinem Bruder, bevor dieser die Küche durchstöberte.

Joey zog eine Augenbraue hoch und gähnte, bevor er sich einen Löffel voll Müsli in den Mund schob. „Was hast du noch mal in dir?“ fragte er.

„Hm?“

Kichernd, schluckte Joey bevor er weiter sprach. Ignorierte den bösen Blick welchen er von Yami bekam, realisierte, dass er noch schläfrig war. „Was hast du in dir? Du weißt schon.“

„Oh.“ Yami blinzelte verstehend, rieb seine Augen. „Spanisch, Griechisch, Romänisch und Ägyptisch.“

„Und der Stiefvater deines Großvaters war Japaner, stimmt´s?“ fragte Joey. Ein Nicken erhaltend, schob er sich einen weiteren Löffel in den Mund.

Seinen Nacken reibend, stand Yami zu seinem Freund auf. Seine Augen nehmen feuchte blonde Haare und leicht gebräunte Haut war. Der Blonde schluckte, streckte seinen Arm in die Höhe und winkte gespielt. Seinem Freund ein warmes Lächeln schenkend, atmete Yami ein. „Joey, ich habe gestern Nacht etwas erfahren.“

„Was?“ fragte Joey, ehe er sich eine weitere Schüssel mit Kornflecks füllte. Goldene Augen starrten zu ihm hoch.

„Salatis ist zurückgekommen.“, murmelte er. „Er ist bei der rivalisierenden Kooperation der Kaiba Corporation. Mit anderen Worten, er ist in den Fall verwickelt.“

Haselnussbraune Augen verengten sich gefährlich. Waren plötzlich warnend, als seine beschützende Seite durchbrach. „Dann sei vorsichtig, versuche es und halte dich von ihm fern. Ich möchte nicht, dass dich dieser Bastard verletzt.“

Nickend, versuchte Yami zu schlucken. „Ich werde es versuchen, gebe aber keine Garantie. Ich bin der leitende Offizier in diesem Fall, anders als Gabe. Ich darf alle Fragen stellen, Verhöre führen und verhaften.“

„Sei bloß vorsichtig Kumpel. Er könnte versuchen etwas auf dich zu ziehen.“ meinte Joey, bevor Yugi den Raum betrat und sich Schweigen über sie legte. Sie dankten dem Jungen, als er die Tassen auf den Tisch stellte und die dampfende Kastanienflüssigkeit in die Tassen goss,  als Kalie die Treppe herunter kam und ihr ebenholzfarbenes Haar bürstete.

 

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Zischend wegen dem kalten Gefühl des Metalls des Stethoskops, das sich auf seinen nackten Oberkörper presste, sah er zur Doktorin hinab, welche alles über sein Leben wusste. „Warn mich das nächste mal bitte vor, Maria.“

Die schöne afrikanisch amerikanische Frau lächelte. Ihr warmes Lachen verteilte sich im Raum. „Das ist der einzige Weg dich aufzuwecken, Süßer.“, sagte sie lächelnd, bevor sie sich das Stethoskop um den Hals legte. Sich gegen das Krankenhausbett lehnend, sahen ihre schokoladenbraunen Augen in ihre violetten Gegenstücke. „Die Flüssigkeit in beiden Lungen hat sich wieder erhöht.“

„Wie schlimm?“ fragte er unvermittelt panisch.   

 Seufzend klopfte ihm Maria auf die Schulter. „Du weißt, dass es schlimm ist. Aber solange du dich nicht erkältest, bist du in Ordnung. Du wirst wieder anfangen müssen deine Antibiotika und Pillen zu nehmen. Für den Fall, dass du dir etwas einfängst, werden sie es hoffentlich eingrenzen bevor es schlimmer wird.“

„Ich fühle mich nicht krank.“, murmelte er. „Verdammt, es ging doch alles so gut – kein Schleim, keine Erkältung -  die letzten zehn Monate. Ich wurde hoffnungsvoll.“

„Mit gutem Grund, Süßer.“, meinte sie sanft seinen Arm streichelnd, so als wäre sie seine Tante. „Du wirst niemals perfekt sein. Deine unterentwickelten Lungen und deine geringe Lymphozytenzahl, welche genau zu diesen beiden Organen führen, machen dich verwundbar und kränklich. Das weißt du Süßer.“

Leise seufzend, ließ Yami den Kopf hängen. „Ja, ich weiß. Jede alltägliche Erkältung kann mich töten. Glaub mir, ich erinnere mich an all die Jahre wo ich wegen einer einfachen Erkältung Monate lang im Krankenhaus lag.“

„Vielleicht verhindern die Medikamente ja einen erneuten längeren Besuch bei mir.“, meinte sie. Den traurigen Ausdruck in seinem Gesicht sehend, streichelte sie seinen Nacken. „Kopf hoch, Süßer.“

„Ich möchte nicht schon wieder Monate im Krankenhaus verbringen wie letztes Jahr. Das war das schlimmste Weihnachten bis her.“, murmelte er, als er sein himmelblaues Seidenhemd anzog und es langsam zuknöpfte.

Maria unterdessen massierte seinen Nacken sanft mir ihren Daumen und lächelte den jungen Mann vor sich warm an. Sie war seine Krankenschwester seit er ein Baby war und verließ ihn auch nicht seit dem Zeitpunkt an dem sie 25 wurde. Sie liebte ihn wie ihren Neffen, manchmal sogar wie ihren Sohn.

„Keine Sorge.“, versicherte sie liebevoll. „Nimm nur deine Pillen und du wirst okay sein.“

Lächelnd beendete Yami das Zuknöpfen seines Hemdes. „ Ich vertraue dir.“, versicherte er, bevor er aufstand.

„Komm nächste Woche Montag noch mal wieder. Ich werde eine Zeit festlegen und dir Bescheid geben.“ meinte sie, als er zur Tür ging. „Ich muss dich kontrollieren, nur für den Fall.“

Zurückblickend, nickte Yami. „Hoffentlich ist es nichts Ernsthaftes. Ich arbeite an einem anderen Fall im Moment, hohes Profil.“

Realisierend blinzelnd, legte Maria ihr Klemmbrett aufs Bett. „Untersuchst du den Fall von Azucena Kaibas Mörder?“ fragte sie.

Er nickte. „Ja, hast du es aus den Nachrichten oder so erfahren?“ erkundigte er sich, nach der Türklinke greifend.

„Hab ich. Du weißt, ich schaue immer die Nachrichten.“, kicherte sie.

„Wie wahr. Dann sehen wir uns später. Die Medien bauen ihre Kameras immer dort auf, wo sie nicht hingehören. Einzig wenn die entsprechende Person zur Unterklasse gehört, dann lassen sie’s.“ erklärte er fest.

Maria machte zustimmend ein böses Gesicht. „Dinge gehen immer diesen Weg, doch scheinbar, wird es schlimmer je mehr Zeit vergeht.“

Schnaubend öffnet Yami die Tür. „Gesellschaft – besser noch -  die Welt wird mit der Zeit immer schlimmer.“, sagte er widerwillig. „Ich muss gehen. Ich muss nachher noch arbeiten. Bis später. Wir sehen uns Montag.“

„Ja. Auf Wiedersehen Süßer.“

Die Tür hinter sich schließend, ging Yami durch die vertrauten, weißen sterilen Hallen des Krankenhauses. Das gleiche Krankenhaus welches er besuchte, seit er ein Säugling war. Er winkte und grüßte die bekannten Schwestern und Ärzte und auch die Patienten, welche vereinzelnd durch die Hallen liefen. Er war so oft hier, dass er sich hier manchmal wie zu Hause fühlte. Ein anderes Mal war ihm zum Heulen und er rannte so schnell er konnte fort. Er hat wirklich wenige schöne Erinnerungen an diesen Ort.

Für gewöhnlich hatte er einen Termin bei Maria, oder aber er lag krank im Bett mit einem Schlauch in seinem Hals.

Leise betrat er einen der großen Warteräume. Sich an die Wand lehnend, sah er auf die drei wichtigsten Menschen in seinem Leben. Joey, Yugi und Akalia saßen sich gegenüber, unterhielten sich frei, lächelten und kicherten. Sie zärtlich lächelnd zu beobachteten, erfühlte ihn mit Freude und wärmte sein Herz.

Er war beruhigt, dass sie größten Teils davon geheilt waren, was sie gesehen hatten, als sie noch um einiges jünger waren. Er war dankbar dafür. Wenn sie etwas Ähnliches wie er zurückbehalten hätten – paranoid und ängstlich – hätte er sich nie vergeben können. Seine Geschwister wie durchschnittliche Teenangers zu sehen und dafür, dass Joey so sorgenfrei war und nicht die ganze Zeit wunden versorgen oder ihn nach einer von Luciens Spielzeiten beruhigen musste.

Nur Yugi sah zu ihm auf. Ein Lächeln breitete sich auf seinem engelhaften Gesicht aus. Sich erhebend, umarmte er seinen großen Bruder. „So, wie war es?“

„Ich hab meine Pillen zurück. Es hat sich wieder Flüssigkeit gebildet.“, erörterte er, sah zu Joey und Kalie.

„Man, ich bemitleide dich für diese riesigen Dinger.“ Joey schüttelte sich, schauderte, bevor er aufstand. „Gut, lasst uns gehen, bevor der Tag alt wird. Essen wir etwas, bevor ihr zwei zur Schule geht.“

Sich erhebend, steht Kalie Kopf schüttelnd auf und streicht ihr ebenholzfarbenes Haar über die Schulter. „Denkst du nur ans Essen, Joey?“ neckte Kalie ihn und nahm ihre Handtasche an sich.

Sich darüber lustig machend, tippte er sein Kinn an. „Hmm… an Mädchen und Filme auch. Oh, und daran  euch ungezogene Kinder zu ärgern.“, rief er, bevor er Yugis kleine Gestalt hochhebt und ihn unbarmherzig kitzelte. Dies war die Ursache dafür, dass Lachen den Raum erfüllte. Die anderen beobachteten das Spektakel mit Freude.

Yugi zurück auf den Boden stellend, wand sich Joey Yami zu. „Bist du auch für was zu essen, oder bevorzugst du deine pferdegleichen Pillen?“

Einen harten, gespielten Schlag einsteckend, stolpert Joey auf Grund von Yamis bösem Blick rückwärts.

„Essen, danke.“, kicherte Yami, erlaubte Kalie sich bei ihm einzuharken. „Es wird eh ziemlich knapp. Ich muss in einer Stunde zur Arbeit.“

„McDonalds!“ rief Yugi.

„Sicher. Warum nicht?“, kicherte Yami, einen Arm um die Schultern seines Bruders legend, führt er beide Geschwister zur Tür. Joey bildet das Schlusslicht der Truppe.

 

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Die Spitze seines Füllers im Mund bewegend, sah Elijah auf, als er hörte wie sich die Labortür aufgetreten wurde. Sofort stoppte er, als er sah, wie Yami mit seiner schwarzen Tasche in der Hand und einer großen Kanne dampfenden Kaffees reingestolpert kam. Nicht überrascht darüber, dass es der stachelhaarige Leutnant war, stand er auf und schenkte  seinem Freund ein erfreuliches Lächeln. „Irgendwelche guten Nachrichten, Mann?” fragte er.

Yami hob seinen Kopf und Enttäuschung schien in seinen Augen. „Ich habe wieder Flüssigkeit. Außerdem darf ich diese verdammten Antibiotika und Tabletten wieder nehmen. Nun zum Fall… Taita und ich haben gestern ein paar gute Informationen erworben.“, sagte er, seine Tasche auf den Schreibtisch packend. „Wir haben einige Fingerabdrücke und Blut im Kaiba Haus gefunden. Die Beweise sind bei der Forensik, die damit begonnen haben sie zu überwachen und zu analysieren.“

„Wir haben nichts.“, schnaubte Elijah, den Stift zurück in den Mund steckend. „Wir haben nicht die leiseste Idee wo Rosa entführt wurde, oder?“

„Kein Anhaltspunkt.“ 

„Alle sind unten in der Cafeteria etwas essen. Du kannst bei  mir bleiben, wenn du magst.“, schlug er vor. „Gabe muss uns noch sagen, was er gestern bei der Befragung von Mr. Stith erfahren hat. Hoffentlich erfahren wir heute etwas für den Fall.“

Nickend, nahm sich Yami einen der nahe stehenden Stühle. Ihn an den Tisch schiebend, setzt er sich gegenüber von Elijah und tiefer Atem entwich ihm. Sich zurück lehnend, lauschte er seinem Atem, blickte finster als er ein pfeifendes Geräusch in diesem vernahm. Verärgert knurrend öffnete seine Tasche und entnimmt ihm seinen Notizblock. Sofort wanderten seine Augen darüber, überflogen alles, um seine Erinnerungen aufzufrischen.

Seto war nicht da, als der Mörder, das Verbrechen verübte. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht in irgendeine Weise darin verwickelt ist. Obgleich er, bis jetzt, kein Motiv hat. Andererseits hat er nun die ganze Firma für sich. Aber wenn das sein Anreiz gewesen sein sollte, warum wurde dann Rosa Stith getötet? Andererseits konnten sie ihn nicht ausschließen. Seto war ein Verdächtiger. Jemand der unter ihrem Schutz stand, aber ein Verdächtiger.

Ivan Mittowski, der Besitzer des zweitgrößten Unternehmen weltweit,  der die Macht darüber leitete. Er hatte gehört, wie der Geschäftsmann viele Mitarbeiter bedroht hatte, sie lagen sich mit den Medien jede weile mal in den Haaren- und zum Teufel damit- dachten sich einige lächerliche Betrüge für die Presse aus, um Leute auszuforschen und zu verhören.

Aber unglücklicher Weise hat er nichts getan und sie hatten keinen Beweis dafür, dass er Seto angedroht hatte die Firma zu bedrohen.  Er hatte keinen Zweifel daran, dass er es tat, aber das war nicht der Punkt. Der Punkt war, sie brauchten handfeste Beweise um etwas zu tun. Leider hatten sie diese nicht.

Dann war da noch Rosa Stith… Warum wurde sie neben Azucena umgebracht. Wenn es um das Regenerist Projekt ging, ja das wäre ein Grund, aber wenn es wegen der Kaiba Corporation war, warum wurde gerade sie getötet? Das riesige Gebäude hatte zehn Sekretärinnen. War es möglich, dass sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort war? Oder plante der Killer alle Sekretärinnen zu entfernen? Gut, die blieb war, wer die entfernt hat.

Yami biss schnaubend auf seinen Lippenwinkel. Bis jetzt hatten sie sehr wenig zu diesem Fall und sie standen unter starkem Zeitdruck. Sie hatten zwei Wochen ehe der Fall an Kent und sein Team abgegeben werden würde und dieser Gedanke brachte sein Blut zum kochen. Erneut schnaubend, schloss er seine Augen. Sie brauchten Beweise, die sich mit der Kaiba Corporation befassten. Und sie mussten so früh wie möglich mit Ivan Mittowski reden, am Besten noch heute.  

Aber was ihn im Moment beunruhigte war Salatis. Arbeitete er als Rechte Hand, würde es für sie heißen ihn zu befragen, oder wenigstens mit ihm konfrontiert zu werden. Fest stand, dass er nicht wusste ob er die Begegnung mit ihm packen würde. Ein schweres Seufzen ausstoßen, drückte er seine Nasenbrücke und versuchte die Kopfschmerzen zu unterdrücken, welche er in seinen Schläfen aufquellen spürte.

„Kopfschmerzen?“ fragte Elijah, durchbrach die Stille welche sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Aufblickend, nickte Yami. „Willst du einige Aspirin oder irgendetwas?“

„Bitte.“, murmelte er begierig. Mit einem Lächeln, wühlte Elijah in seiner Hosentasche und entnahm ihr einen kleinen Behälter, warf diesem seinem Freund zu. Sie nehmend, entfernte Yami die zwei goldenen Tabletten die er brauchte und warf sie zurück in Elijahs Richtung. Die Packung zurück in die Tasche steckend, blickte er zu seinem Freund, würgte als Yami die Tabletten ohne Wasser herunter schluckte. „Verdammt, ich hasse es, wenn du das tust.“, schauderte er. „Um meines Mittagessens willen... tu das nicht wieder.“

Yami lachte und lehnte sich in seinem Sitz zurück, schloss erneut die Augen. „Ich werde es versuchen. Nur für dich.“, neckte er ihn.

„Tausend Dank auch.“

 

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„Die letzte Person die Rosa gesehen hatte, war Salatis Hanata.“, erörterte Gabe, als er bequem auf dem Tisch saß. Die Akte in der Hand und die Beine über die Kante baumeln lassen. „Sie und Salatis waren spät Essen und haben übers „Geschäft“ geredet. Der Ehemann hatte einen leisen Verdacht.“

Sich auf die Lippen beißend, klopfte Yami mit dem Fuß auf den Boden. „Wir müssen Salatis und Ivan in Verwahrung nehmen. Lasst es uns versuchen und so viele Informationen wie möglich aus ihnen heraus zubekommen.“

Zustimmendes Nicken erhaltend, fuhr Gabe fort. „Was wissen wir über die Beweise, welche gestern Nacht im Kaiba Haus sichergestellt wurden?“

Taita zuckte mir den Achseln. „Vom Tatort in der Kaiba Villa haben wir eine Blutprobe mitgenommen, welche nicht von Azucena ist.“

„Mit Recht.“, fügte Jason hinzu, legte eine Gruppe von Fotos auf den Tisch, damit sie alle sehen konnten. „Wir fanden unbekannte Fingerabdrücke an Azucenas Körper, den Möbeln im Haus und an den Drähten, die um ihre Handgelenke gefesselt waren.“

Schnaubend beugte sich Yami vor und hob eines der Fotos an, welches er sich ansehen wollte. „Hast du irgendwelche Fingerabdrücke auf ihrem Medaillon gefunden?“

Taita sah verblüfft auf. „Wir haben es niemals angefasst.“

„Überprüft es zusammen mit allem anderen was sie anhatte. Durchsucht die Schreibtische von Rosa und Azucena. Bezieht die Fingerabdruck Akte der wichtigsten Personen in der Kaiba Corporation mit ein. Wenn ihr etwas findet, dass nicht zu den Besitzern gehört, macht einen Abdruck und lasst ihn durch die Datenbank laufen. Geht durch beide ihre Computer und sucht nach Drohungen von der Zamora Corporation oder individuellen Personen. Rosa und Azucena waren zwei brillante Frauen. Sie werden diese Akten für spätere Fälle gespeichert haben. Als Letztes, nehmt all ihre Dateien Dokumente und bringt sie in die Forensik, damit diese sie durchsehen und nach Informationen über das Regenerist Projekt suchen können.“ erörterte Yami. „Gabe, willst du mitkommen, die nächsten  zwei Vernehmungsopfer rauszuholen?“

Lächelnd erhob sich Gabe und griff nach seiner Jacke, welche er hastig über den Stuhl geworfen hatte.

„Klar, warum nicht? Ist unterhaltsamer als Beweise zusammenzutragen. Verhören ist immer lustiger.“

Die Gruppe kicherte, ehe sie die Sachen zusammensammelten und den Raum verlassen und ihre eigenen Wege gingen.

 

Teil 3

Titel: Crimson Trust

Teil: 3 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU, Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar: Vielen, vielen Dank für die lieben Kommentare *ganz gerührt sei* *euch alle durchknuddel* Ich bin echt froh, dass euch die Story und die Übersetzung gefällt *strahl* Wünsche euch viel Spaß beim dritten Kapitel ^-^

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung

//…// Rückblende
 


 

Teil 3

 

Deine Mutter kam zu mir herauf

Sie wollte Antworten, nur sollte sie wissen

es ist nicht einfach sich damit auseinander zu setzen

mit den Tränen, die ihr Gesicht hinab rannen

Ich hatte keine Antworten, weil ich dich noch nicht mal kenne.

 

Mit den Waffen in der Hand und den Marken an ihren Hüften, welche dort am Gürtel befestigt waren marschierten sie, mit geschulten Augen, in die riesige Firma. Sie zeigten der Sekretärin ihre Marken und fragten höflich nach dem Aufenthaltsort von Salatis Hanata und Ivan Mittowski. Sie war erschüttert, doch zeigte sie in Richtung des großen Treppenhauses, sagte ihnen welches Stockwerk und wo ihre Offiziers waren.  Ihr ein kurzes "Danke" gebend, stürmte Yami mit Gabe an seiner Seite und fünf Miami Dade Police Offiziers hinter ihnen, die Treppen hoch. Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er die Stufen empor und sprintete sogleich los, als er den zweiten Stock erreichte. Zuerst hörte er nichts, doch dann vernahm er Schreie bis der Offizier endlich zu ihm aufgeschlossen hatte und Gabe im Schlepptau regelrecht mitzog.

„Gabe, du nimmst Ivan und ich nehme Salatis." meinte Yami über seine Schulter hinweg, sah zu den Offiziers in der entfernten Ecke. Die Glaswände zeigten ihm, dass der Mann in einer für sie perfekten Aussicht saß. Das einzige was zwischen ihnen war, war diese Wand und die zwei Schreibtische in der Mitte, und die Kopiermaschine.

Die Schulter seines Freundes ergreifend fragt Gabe unsicher. „Bist du bereit dafür? Immerhin ist er immer noch Luciens Bruder."

Knurrend hob Yami seine Waffe. „Er wird nichts in der Öffentlichkeit tun Gabe und ja, ich pack das." versicherte er und drängte seinen Freund dazu die Treppen zu nehmen die in den vierten Stock führten, während drei der Offiziers ihm folgten. "Mach dir keine Sorgen um mich."

Wartend bis das Geräusch von Gabes Füßen auf den metallenen Treppen leiser wurde, holte Yami tief Luft und gab den Offiziers ein Zeichen, dass sie die Angestellten aus dem Hauptweg in die Ecken bringen sollten.

Erst dann dirigierte er die beiden übrig gebliebenen Offiziers stumm, und nur mit den Händen, zu den zwei separaten Treppen, um diese zu versperren und richtet seine Pistole direkt auf das Büro.

„Miami Dade Police, komm raus Salatis!" schrie Yami und erhielt sofort die Aufmerksamkeit des Mannes im Büro. Dunkle Schokoladenaugen sahen in die seinen. Der Mann fluchte und stand mit erhobenen Händen auf.

„Durchsucht ihn!“ ordnete Yami an und signalisierte den zwei Offiziers somit an seine Seite zu kommen, um nach Waffen zu suchen.  Die beiden Offiziers nickten gehorsam und bewegten sich durch das Büro und wichen dessen Einrichtungen aus ehe sie die Tür aufstießen.

„Wo liegt das Problem, Offiziers?“ fragte Salatis ruhig. Seine Stimme brachte die beiden Offiziers dazu ihn zu Boden zu drücken.

Zur Tür gehend, beantwortete Yami die Frage gelassen, tat so als hätte er Salatis niemals in seinem Leben getroffen. „Sie sind verhaftet, bezüglich des kürzlich geschehenen Mordes an Azucena Kaiba und Rosa Stith.”

„Dürfte ich fragen, wieso?“ Salatis war noch immer gelassen, erst als die Offiziers ihre Suche beendeten und einer begann nach seinen Handschellen zu wühlen, fauchte er wütend, doch Yami hatte schon eine Antwort parat.

„In deinem Fall, warst du die letzte Person die Rosa gesehen hatte, bevor sie ermordet wurde. Nach neusten Erkenntnissen hast du Rosa in letzter Zeit sehr oft gesehen und darum möchten wir so viele Informationen wie möglich von dir erhalten. Du bist nicht in Schwierigkeiten, solange du nicht versuchst zu fliehen oder uns die Informationen verweigerst, die wir wissen wollen." schnaubte Yami und verschränkend seine Arme herausfordernd.

„Gut dann,“ Salatis schnaubte. „Bin ich mir sicher, dass ich in Schwierigkeiten stecke, Neffe!“

Violette Augen verengten sich, und weiteten sich einzig wegen dem Schock, als Salatis den beiden Offiziers einen Schlag an den Kopf versetzte und die beiden zu Boden beförderte, ehe er lachend zur Treppe lief. Seinen Verstand wiedererlangend sprintete Yami ihm hinterher, die Pistole in der Hand und konzentrierte sich völlig auf den Flüchtling. Die Treppen runterstolpernd, sah Yami wie die Leute Salatas schreiend aus dem Weg gingen, bevor dieser Bastard die offene Tür zuschlug und auf der Straße lief. Knurrend stieß Yami das Tor auf und drückte sie beiseite, so dass er freie Bahn hatte und er stolperte auf die Straße. Um Salatis einzufangen, rannte er dicht hinter ihn und wich anderen Menschen so gut es ging aus.

Stadtbewohner schrieen, andere wurden mit erschreckten Schreien gegen das nächste Gebäude gedrückt. Niemand wünschte sich in den Weg der Verfolgung zu geraten und niemand würde versuchen dem rennenden Cop. zu helfen.

Dankbar, dass die Leute auf die Seite gingen und ihm eine freie Bahn verschafften, sprintete Yami in halsbrecherischem Tempo hinter Salatis her. Er konnte hören, dass die anderen Polizisten nicht weit hinter ihm liefen, aber niemand von ihnen würde es so nahe heranschaffen, um ihn im Moment eine große Hilfe zu sein. Erstens, sie konnten nicht mit ihm mithalten und zweitens waren sie zu weit entfernt um Salatis zu fangen.

Um die Ecke rasend konnte Yami nur knapp einem Passanten ausweichen, als er die Straße entlang hetzte, während Salatis nur ein paar Schritte vor ihm rannte.

Ein letztes Mal sein Tempo beschleunigend, stürzte Yami vor. Seine Arme schlangen sich fest um Salatis Hals, welcher durch das plötzliche Gewicht zu Boden stürzte. 

Mit ihm zusammenbrechend, fühlte Yami wie der Sturz ihm die Luft aus den Lungen drückte, als seine Rippen mit Salatis Schulterblatt in Berührung kamen. Einen Moment lang lag er keuchend auf ihm, ehe er sich wieder fing und in seinen Kopf hob, als die anderen Offiziers um die Ecke rannten. Sich auf dem Rücken seines Onkels aufsetzend, griff er zielsicher zu den Handschellen, welche an seinem Gürtel waren, ehe er grob Salatis Hände auf den Rücken drückte und ihm die Handschellen anlegte, ehe er aufstand und den Offiziers erlaubte ihn mitzunehmen.

Fertig mit Luft holen, beugte sich Yami vor und atmete tief ein, als er aufstand und Salatis auf die Beine zog. 

Er verstand kaum die Worte, welche die Stimme sprach, die der ähnelte, die ihn jahrelang so quälte. Nach Luft schnappend, starrte er Salatis an, während sie auf einen Wagen warteten, welche sie mitnahm. Salatis finster anblickend, schnaubte er. „Normalerweise bist du ein besserer Läufer als ich, Salatis. Was ist los?“ spottete er.

Salatis grummelte und wollte sich auf ihn stürzten, doch da er in festen Gewahrsam war, hielten ihn die Offiziers auf und gaben ihm einen leichten Schlag auf den Kopf.

Fauchend, blickte er seinen Neffen an und seine ansonst verführerischen schokoladenbraunen Augen bedeckten sich mit rasendem Zorn.

„Bin aus der Übung.“

Kichernd, stemmte Yami seine Hände in die Hüfte und ignorierte die starrenden Blicke der Passanten.

„Nun ja, wenn ich mich richtig erinnere, bist du die letzten -wie viel Jahre?- vor dem Gesetz davon gelaufen.“

„Sechs und ein bisschen.“

„Dann denkst du wohl ein Meister darin zu sein anderen aus dem Weg zu gehen.“, fauchte Yami, richtete seine Aufmerksamkeit auf den Polizeiwagen, welcher um die Ecke kam.

„Wie ich schon sagte, Yami. Ich bin aus der Übung.“, protestierte Salatis, kämpfte gegen den Griff der Polizisten an, die ihn in Richtung der offenen Wagentür schubsten. „Ich bin nicht viel gerannt, nur bei der falschen Behauptung, dass Frank Gabriel hinter mir her ist. Ich  habe Lucien nicht dabei geholfen das Land zu verlassen, wenn es das ist.“

Seine Augen verengend, signalisierte Yami den Offiziers, dass sie ihn in den Wagen bringen sollten. „Das werde ich mit einigen Beweisen glauben.“, knurrte Yami, bevor er die Vorderseite des Wagens betrat und das private Fenster schloss.

Der fahrende Offizier sah Yami an, fragte stumm nach Zustimmung zum einschalten des Radios. Yami nickte, lehnte sich im Sitz zurück. Seeligkeit verteilte sich in seiner Gestalt, als die Musik Salatis Beschwerden übertönte, während sie zur Wache zurückfuhren.

 

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Violette Augen spähten durch die Glasscheibe in den Raum. Er war für beide unsichtbar, sowohl für Salatis als auch für den Polizisten der auf ihn aufpasste. Das einzige was sie sahen, wenn sie in seine Richtung starrten, war ihr eigenes Spiegelbild. Die Tür hinter ihm öffnete sich und holte ihn aus seiner Trance und trieb ihn dazu sich zu dem Eindringling umzudrehen. Er lächelte Taita und Jason an, als sie eintraten.

„Wie läuft die Befragung?“ fragt Taita, sich neben seinen Freund stellend und durch die Schreibe spähend.

„Wir werden ein paar DNA-Untersuchungen anstellen.“ antwortete Yami, nahm eine gekennzeichnete Tasche von dem nahen Tisch. In diesem war ein Glas mit Lippenabdruck. Es an Taita weiteerreichte, sprach er weiter. „Er gibt zu Azucena bedroht zu haben, allerdings nur verbal. Außerdem meinte er, dass er nicht gedroht habe sie zu töten, sondern nur ihre Firma zu zerstören. Er ist ein scheußlicher Lügner.“

Jason kicherte, nahm sich einen Stuhl und brachte ihn in die Nähe seiner Freunde, setzte sich vor den einseitigen Spiegel. „Was sind seine Charakterzüge, wenn er nervös ist?“

„Seine Hände zucken und seine Augen wandern nach links.“, antwortete Yami. „Er hatte jedoch eine Sache gesagt, auf welche er nicht so reagierte. Ich kann nur nicht sagen, ob er lügt oder nicht.“

Schnaubend nahm Jason einen Schluck des Kaffees, welchen er mitgebracht hatte. „Was war es?“

„Das, wenn er Azucena getötet hätte, er es nicht getan hätte, um sie und ihre Firma zu zerstören, aber um jemand anderes hervorzulocken.“, murmelte Yami, die Augen nachdenklich verengend. „Er war undurchschaubar dabei. Ob er nun die Wahrheit sagt oder lügt, weiß ich nicht.“

Leise seufzend, blickte Taita durch die Scheibe zu der Person am Tisch. Salatis besaß eine unheimliche Ähnlichkeit mit seinem Bruder. Die dunkle gebräunte reine Haut, dazu das weiße Hemd, welches er trug. Fein stachliges rabenschwarzes Haar und ein wohlgeformtes Gesicht mit hohen Wangenknochen, betonten seine tiefen schwarzen engen Augen. Zu Yami blickend schnaubte er. Man konnte nicht sagen, dass die beiden verwandt waren, denn Yami und er hatte keine großen Ähnlichkeiten.

 

//An dem Tag vor sechs Jahren, wo er sich selbst am Fernseherbildschirm klebend wieder fand, sah er eine hitzige Gerichtsverhandlung mit diesem schönen, stachelhaarigen Jungen. Er saß ängstlich im Zeugenstand und sein entblößtes Fleisch war mit Prellungen und leinenen Bandagen übersät. Violette Augen waren geweitet und ängstlich, als er hörte wie Lucien aus voller Lunge schrie und protestierte er hätte nie etwas getan und er machte es schwer ihm zuzustimmen.    

Eine Frau stand auf, ihre Gestalt war perfekt, bis auf die Prellungen die zusehen waren, und schrie Lucien ebenfalls an und zwang ihn den Mund zu halten, während sie zu ihrem Sohn hinter den Zeugenstand ging.

Als sie ihre Arme um ihn legte, erkannte man, wem in der Familie der Junge ähnlich sah. Er war ein Spiegelbild seiner Mutter. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ihre Haare glatt lagen und sie eine Frau war.

Er hatte nichts mit diesem Monster gemein, nichts! Unglücklicher Weise war dies einer der Gründe, weshalb Lucien nicht glaubte, dass Yami sein Sohn war. Da war nichts gleich, weder in der Persönlichkeit, noch in der Erscheinung. Yami war durch und durch seine Mutter.//
 

Seufzend beugte er sich vor und griff nach der Schulter seines Freundes, gab ihm einen wissenden und beruhigenden Druck mit der Hand. Yami richtete seinen Blick fragend auf ihn, ehe er realisierend blinzelte.

Auf seine Hände sehend, bemerkte er, dass sie fürchterlich  zitterten. Knurrend ließ er sie in seine Jackentaschen gleiten, denn er wollte nicht zeigen, dass er Angst vor diesem Mann hatte.

Tief durchatmend, schloss Yami seine Augen und versuchte seine Nerven zu beruhigen. „Ich bin gleich zurück.“, beteuerte er, ehe er den Raum verließ. Nur um sich wenige Sekunden später in dem Raum wieder zu finden, in welchen er gespäht hatte. Seinen Blick hebend, starrte er Salatis an, als er die Tür schloss. Mit der Fallakte in der Hand ging er zum Tisch und setzte sich schweigend und öffnete die Akte nebenbei, während seine  Augen über den Inhalt wanderten. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass Salatis sie beide, ihn und die Wache angewidert ansah und seine Augen brannten vor Wut.

„So! Ich habe gehört, dass du einige ziemlich interessante Treffen mit Mr. Stith hattest. Habe ich Recht?“ fragte Yami, seinen Blick nicht von den Fallfotos abwendend.

„Wir hatten Geschäftstreffen. Mehr nicht!“ schnaubte Salatis, eine Zigarette aus seiner Tasche nehmend und mit ihr in der Hand zu spielen.

Yami zog eine Augenbraue zusammen und sprach über die neusten Informationen aus dem Leichenschauhaus. „Der Bericht sagt etwas anderes.“, erklärte er und hob seinen Blick und starrte seinen Onkel an.

„Wirklich jetzt?“

„Wirklich.“, antwortete er und hielt das Blatt Papier hoch. „Bei der zweiten Untersuchung wurde ein Vagnialabstrich von Rosa genommen, und man fand Spuren von Sperma. Der Befund ging durch die Datenbank und passt mit deiner DNA zusammen. Kannst du mir das erklären?“

Missmutig legte Salatis seine Zigarette auf den Tisch, beugte sich leicht vor und sah seinen Neffen bösartig an. „Es ist doch wohl offensichtlich, dass sie mich ihrem Mann vorzog.“

Kichernd, lehnte sich Yami im Stuhl zurück und legte das Blatt Papier ungezwungen auf den Tisch. „Es wird dich auch in die Mörderszene versetzen. Der Leichenschauer hat bestätigt, dass sie fünfzehn Minuten bevor sie starb noch ein ziemlich raues Zusammentreffen mit jemandem hatte.“

„Ich habe sie nicht getötet, Yami!“ fauchte Salatis und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das war nicht mein Job!“

„So, du weißt also darüber bescheid.“, fügte Yami hinzu, die Akte schließend und signalisierte dem Offizier sich hinter seinem Onkel zu stellen.

Durchatmend ließ sich Salatis zurück sinken und versuchte frustriert den Drang zu unterdrückten seine Neffen zu erdrosseln und er zwang seinen Körper zur ungeahnten Ruhe. „Ja, ich weiß darüber bescheid. Über alles!“

„Dann bestimme es für mich näher." forderte Yami mit ruhiger Stimme. „Und ich würde in der Lage sein irgendeine Art von Deal für dich zu machen.“

Tief kichernd, ergriff Salatis die Tischkanten. „Und das würdest du für mich tun? Bitte Yami, glaubst du wirklich, dass ich so dumm bin?“

„Das habe ich nicht behauptet!“ protestierte Yami und rutschte unbehaglich umher. „Ich hätte in dem Fall nichts zu sagen Salatis, mein Vorgesetzter würde derjenige sein, der den Deal abschließt, ich folge lediglich dem Protokoll.“

Knurrend stand Salatis auf. „So, nun willst du mir also helfen, ist es das?“

„Das habe ich nicht gesagt.“, knurrte Yami, seine Arme verschränkend. „Glaub mir, ich bevorzuge es dich hinter Gittern, oder auf dem Tisch der Leichenbeschauer zu sehen. Aber ich kann diesen Beschluss nicht machen. Gabe wird derjenige sein, der mit dir diesen Deal arrangiert. Aber nur, wenn du alles ausspuckst, was du weißt. Ich will diesen Fall lösen Salatis, nicht mehr.“

Grinsend, sah Salatis zu dem Offizier zurück. „Sicher, ich werde es dir sagen“, lachte er teuflisch „Sobald der Bastard aus dem Weg geräumt ist.“

Als Yami bewusst wurde was er meinte, sprang er auf seine Füße und entnahm seine  Pistole aus dem Halter, einzig um Salatis, der den Offizer bewusstlos geschlagen hatte zu bändigen.

„Beweg dich Salatis“ fauchte Yami, die Pistole ununterbrochen in seiner Hand haltend. „Ich fürchte mich nicht davor den Abzug zu betätigen! Also, beweg dich!“

Glucksend setzte sich Salatis in Bewegung und verdrehte das Türschloss, als er ging. Den Schuss hörend, der abgefeuert wurde, wich er zur Seite aus, spürte den Luftzug der Kugel an seinem Arm vorbeiziehen bevor sie ihr Ziel traf.

Die Waffe beiseite werfend, griff er nach Yamis Unterarmen, nagelte ihn erfolgreich an der Wand fest. Sein Grinsen verstärkte sich, als Yami wütend gegen ihn ankämpfte. Pech für sein Opfer war, dass er physisch stärker als sein Neffe war und somit momentan im Vorteil.

Sofort hallten laute Schläge an der Tür wieder, Jason und Taita versuchten auf der anderen Seite verzweifelt die Tür aufzubrechen, als sie zur Sicherheit abgerufen wurden. 

„Lass los!“ Yami schrie und erschreckende Szenen von einem Mann, welcher Salatis ähnlich sah und ihn auf selbe Art und Weise immer festnagelt hatte, seine Kleidung herunter gerissen und ihn immer harsch gebissen hatte, flossen in seinen Kopf. 

„Ich werde dir von Azucena und Rosa erzählen, Yami. Sie waren nur die Köder. Derjenige der sie getötet hatte, war hinter einem CSI-Agent aus deinem Team her. Er will nur Revanche und du weißt wer es ist.“, fauchte Salatis, festigte seinen Griff um den kämpfenden Körper, den er gefangen hielt.

Violette Augen weiteten sich, sein Körper war gelähmt als er Salatis geschockt anstarrte. „Lucien ist nicht hier! Er ist gegangen! Er ist nicht hier!“ schrie Yami verzweifelt und versuchte mehr sich selbst, als Salatis zu überzeugen.

„Ich fürchte er ist es, Yami.“ Salatis gluckste, „Er hat Santos Aristo, den einflussreichsten Drogendealer unter seinen Schwingen und leitet die Firma, die er als Deckmantel benötigt. Er leitet die Propios del Diablo, er besitzt sie Yami. Das ist es was er tat als er ging. Er holte sich alle Macht die er brauchte.“

„Nein!“ Yami schrei, Tränen der Angst verließen seine Augen und er konnte gerade noch das nahe gelegene Stampfen hören. „Nein! Nein! Er ist nicht zurückgekommen.“

 „Oh, aber das ist er Yami und demnächst wird er etwas tun um dich zurückzubekommen.“, meinte Salatis, schleuderte Yami mit Nachdruck auf den Boden ehe er ihm folgte und den dünnen Hals mit seinen Händen ergriff, drückte diesen fest zu. „Er möchte dich Yami! Er ist begierig darauf dir für die letzten Jahre eine Lektion zu erteilen.“

Nach Luft schnappend, presste Yami seine Augen zusammen. Er wand sich schlagend unter seinem Onkel, versuchte ihn von sich runter zu bekommen um wieder atmen zu können. Sein Wunsch wurde ihm teilweise gewährt. Salatis entfernte seine Hände von Yamis Hals um seine Arme zu beiden Seiten neben dem Kopf festzunageln. „Er wird dich die Tage besuchen kommen. Du wirst ihm nicht entkommen.“

Genau in diesem Moment wurde die Tür aufgeschlagen, zerschmetterten das Glas bevor die Polizisten in den Raum stürmten. Salatis Arm festhaltend, zogen sie ihn weg, legten ihm wieder Handschellen an und schleppten ihn aus dem Raum, als Taita und Jason an die Seite ihre Freundes traten. Sanft halfen sie ihm in eine sitzende Position und hielten ihn fest, beruhigten seine nun zerbrechlichen Nerven.

 

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Einige Stunden später fand sich Yami, mit ein paar Tassen Kräutertee und einem warmen Mantel der ihn vor dem kalten Abendwind schützte der durch die Straßen der Stadt wehte, vor der Kaiba Villa wieder. Die Blessuren an Armen und Nacken waren hinter einem Rollkragenpullover und einer dicken Jacke verborgen.

Er brauchte etwas, dass ihm die Gedanken an den Vorfall im Verhörraum nahm. Er brauchte etwas, dass ihm versichern würde, dass Lucien nicht zurück war, dass Salatis mit seinem Kopf spielte. Zu seinem Pech, war seine Angst der hauptsächliche Grund und alles woran er denken konnte war, dass dieser Bastard auftauchte und ihm wieder wehtat, oder eventuell seinen Geschwistern.

Leise Seufzend, ging er zur Tür. Er brauchte etwas, dass ihn beschäftigte und er hatte beschlossen es war das Beste das zu tun, was er versprochen hatte, ehe er nach Hause ging. Er hatte Seto versprochen ihm alles zu erzählen, was sie herausfanden und war versessen darauf sein Versprechen zu halten.

An die schwere Doppeltür klopfend, trat Yami zurück und wartete. Erschauderte erneut, als der kühle Wind über sein Gesicht blies, brachte durch seine Bitterkeit die Röte in seine Ohren zurück.

Sofort wurde die Tür geöffnet. Ein alter Mann stand in dieser mit finsteren Augen und ein sanftes Lächeln.

„Kann ich Ihnen helfen?“

Seine Marke vorzeigend lächelte Yami „Ich würde bitte gerne Mr. Kaiba sehen. Es hat etwas mit dem Fall zu tun.“

Der Mann nickte und trat zurück, ließ Yami aus der Kälte ins Haus treten. „Ich werde Tee für Sie beide holen. Es ist ziemlich düster draußen und Sie sehen erfroren aus.“

„Danke.“

„Sie können mich Victor nennen, Sir.“. meinte der Mann, ehe er auf die Couch deutete. „Warten Sie hier. Ich werde Mr. Kaiba für Sie holen.“

„Danke Victor.“, murmelte Yami und zog sich leise die Schuhe an der Türfront aus, bevor er zur Couch ging, ging sicher dass sein beschmutztes Hinterteil auf seiner sauberen Windjacke saß.

Erneut herumspähend, verlor er sich in der Größe des Hauses und erinnerte sich daran in einem gelebt zu haben, dass aufwendiger war. Schwelgte in den wenigen glückseligen Ereignisse welche er in diesem hatte, während er wartete.

Er war so in seinem Tagtraum gefangen, dass er nicht bemerkte wie der CEO ins Zimmer kam und sich neben ihn auf die Couch setzte. Seine verführerische Gestalt mit sanften ceruleanfarbenen Augen beobachtete, bis ihn Seto sanft ansprach.

„Ich habe nicht erwartet Sie so schnell wieder zu sehen.“, stellte er fest, seine Stimme müde und mit Melancholie zugeschnürt.

Sich zu ihm wendend, lächelte Yami „Ich habe Ihnen doch versprochen Bescheid zu geben, wenn wir etwas gefunden haben, oder nicht?“ erinnerte er.

„Wie wahr.“, gluckste Seto, sah wie Victor die Küche hinter ihnen  mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht betrat. „Irgendetwas Bedeutsames?“

„Sogar ziemlich“ stellte Yami fest und legte die Hand auf seine Tasche. „Wir haben zwei Verdächtige festgenommen. Beide behaupten mit der Sache nichts zu tun zu haben, aber die DNA verbindet sie mit dem Fall. Einer von ihnen gestand etwas darüber zu wissen. Jedoch ist die Beweisführung nicht die, welche von uns angenommenen wurde.“

Sich wieder in die vornehmen Couchpolster zurücklehnend, verschränkt Seto seine Arme. Sein Gesicht war ernst. „Was ist dann das Motiv?“

Es an den Fingern abzählend erklärte Yami. „Zum ersten, wollten sie die Bedrohung loswerden, die von der Kaiba Corporation ausgeht. Zum zweiten, wollten sie einen CSI–Agenten aus meinem Team hervorlocken.“

Seto fauchte. „Sie meinen meine Mutter wurde als Köder benutzt, um einen von euch hervorzulocken?“ gebot er hitzig.

Yami nickte schwer, fing das bedrohliche Glitzern in den Augen des CEO ein, welches er so gut kannte. Sofort rückte er auf dem Sofa von ihm weg. „Unglücklicher Weise. Es waren Leute von der Zamora Corporation soviel wir wissen.“

 „Wissen Sie wer sie sind?“ fauchte Seto, seine Fäuste verkrampfend.

Schwer schluckend,  verschränkte Yami schützend seine Arme vor seinem Oberkörper. „Wir haben eine Idee. Sie deuteten jemanden an, aber wir haben nichts Bestimmtes.“

Knurrend, wandte sich ihm Seto zu, seine Augen vor Wut geweitet. „Was wissen Sie dann?“ bellte er. „Zusätzlich der Tatsache dass meine Mutter benutzt wurde, könnte die gleiche verdammte Sache auch einem von euch passieren!“

„Das Salatis, Ivans rechte Hand ist, wissen Sie. Er hatte eine Art von Affäre mit Rosa. Und derjenige der im Tatort in Ihrem Haus verletzt wurde, war nicht Ihre Mutter. Das Blut stimmt nicht mit dem ihren überein.“

In diesem Augenblick feststellend dass er bereits an der Armlehne der Couch saß, wölbte sich Yami über diese, als Seto drohend vor ihm auftauchte. Seine Hände zu beiden Seiten von Yamis Kopf legend, fing ihn dort ein.

Spürend, dass seine Nerven panisch wurden und sein Körper zu zittern begann, ächzte er und sah hinauf in Kaibas entflammte Augen. „Mr. Kaiba, beruhigen Sie sich.“

„Beruhigen!“ lachte Seto ironisch. „Würden Sie sich beruhigen, wenn Sie erfahren, dass Ihre Mutter wegen irgendjemand anderes ermordet wurde?“

Mit sich selbst kämpfend, presste sich Yami noch mehr an die Armlehne und versuchte soviel Abstand zwischen ihre Körper zu bringen wie möglich. Er kannte diesen Ausdruck, es war einer, wenn jemand übermäßig wütend war und diese ihm Wut auch die Kontrolle jedes rationalen Gedankens genommen hatte. Er hatte ihn schon oft zuvor gesehen und es ängstigte ihn.

„Ich habe so etwas auch schon durchgemacht, Mr. Kaiba. Meine Mutter starb auch wegen jemand anderem. Weil der Mann, der sie tötete hinter einer anderen Person her war. Nun gehen Sie bitte weg von mir, bevor das den falschen Weg einschlägt.“ flehte Yami gerade zu, legte seine zitternden Hände auf Setos Schulter.

„Du bist es hinter dem diese Bastarde von der Zamora  Corporation. her sind, stimmt’s?“ Seto schäumte vor Wut, seine Hände verkrampfend. „Wenn Salatis, dein Onkel, darin verwickelt ist, dann bist du es! Warum bist du es?“

„Wir wissen nicht ob ich es bin. Ja, es ergibt einen Sinn, aber wir sind uns nicht sicher.“, sagte Yami mit bebender Stimme, als das Zittern in seinem Körper zunahm. Seine Nerven setzten schnell aus. Momente wenn seine Denken in völliger Dunkelheit versanken. Alles was er sehen konnte war das bedrohlich attraktive Gesicht, welches mit einem süffisanten Grinsen teuflisch auf ihn hinab blickte. Ihn verspottete, als sein Körper unter Schmerzen schrie und Tränen seine Wangen hinab rannen.

Erinnerungen drangen in seine Vorstellung ein, bis alles was er wahrnahm waren seine eigenen Schreie, die in seinen Ohren widerhallen, und das spöttische Lachen, welches ihn überwältigte und ängstigte. Bald konnte er seinen Körper nicht mehr spüren. Er nahm nicht wahr, dass er nach einem Jahr ohne Attacken einen Rückfall erleiden würde. Er nahm nicht wahr, dass er kaum atmete und sich sein Körper unkontrolliert verspannte und zitterte. Er spürte es einfach nicht. Das Einzige was er wahrnahm waren seine Erinnerungen.

Seto setzte sich zurück, erlangte seine Fassung und sein rationales Denken zurück, als er das Spektakel unter sich feststellte. Yamis Augen rollten zurück, schlossen sich nahe der Bewusstlosigkeit, als sich sein Körper verspannte und wölbte, zitterte als ob ihm kalt wäre, obwohl Schweiß anfing seine Haut zu bedecken.

Stark nachdenkend wand sich Seto zur Küchentür um. „Victor! Wähl die Nummer die ich am Kühlschrank unter CSI abgelegt habe und bestell Taita her!“ bellte er drängend, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Yami richtete.

Sich ein wenig ans Erste – Hilfe Training erinnernd das er gemacht hatte, hob Seto Yami von der Couch und legte ihn auf den Hartholzfußboden. Die Wolldecke von der Couch holend, bedeckte er den zitternden Körper damit. Festhaltend stellte er sicher, dass Yami nicht wegrollte und mit dem Cafétisch kollidierte.      

Er wusste was es war: eine Angstattacke.

Er hatte in seinem Leben nur wenige gesehen, doch konnte er entziffern was der Unterschied zwischen einer und einem Anfall war. Schnaubend hielt er den zitternden Körper mit Mühe unten, biss sich auf die Lippen. Welche Art von Erinnerung hatte er im Verstand des jungen Mannes hervorgeholt, dass dieser so reagierte? Das war die heftigste Attacke, die er je gesehen hatte.

Die Minuten die Taita und Jason benötigten um mit Joey in der Villa einzutreffen, erschiene so schleppend, als wären sie Stunden.

Die beiden CSI–Agenten zwangen Seto beiseite, während Joey sich neben seinen Freund fallen ließ. Seto beobachtete hilflos, wie Joey sich zu Yami legte, versuchte den Körper still zu halten und ihm beruhigend zuflüsterte. Aber das Zittern verschlimmerte sich weiter und Yamis Atmung nahm weiter ab.

Seinen Kopf hebend schrie Joey „Was zur Hölle hast du getan?!“

„Ich habe ihn festgenagelt.“, erklärte Seto „Ich habe mich von meiner Wut kontrollieren lassen und habe ihn festgenagelt. Es war keine Absicht.“  

Joey knurrte „Es ist mir egal ob du es wolltest oder nicht!“ fauchte er wütend. „Beweg deinen Hintern die Treppe hoch und lass kaltes Wasser in die Badewanne! Ich brauche es um ihn da rauszuholen, bevor er aufhört zu atmen oder sein Herz stillsteht. Beweg deinen Arsch!“

Wütend nickend, stürzte Seto die Treppe hoch. Taita und Jason folgten ihm und halfen dabei Handtücher zu holen und ließen Wasser in die Badewanne ein. Einzig Joey ging die Treppe mit Yami in den Armen hoch und zwang Taita und Jason Seto aus dem Raum zu halten, während er samt Sachen mit Yami in den Armen in die Wanne kletterte. 

Das kalte Wasser schlug gegen Yamis brennende Haut, kühlte sie und ergriff ihn. Das Zittern ließ rapide nach, bis es bald ganz aufhörte. Yami nahm tiefere Atemzüge und wirkte als hätte er noch nie zuvor in seinem Leben geatmet. Seine Augen öffneten sich, der Farbton war zu einem kalten Lavendel verblasst. Emotionslos und beinah leblos.

„Yami.“, flüsterte Joey, bewegte sich in der Wanne so, dass er saß und bettete den erhitzten Kopf seines Freundes wieder auf seiner Schulter. „Komm schon Kumpel, reagier auf mich.“

Lavendelfarbene Augen wanderten umher, die Farbe wandelte sich in ihren normalen Ton, als sie ängstlich und unsicher zu ihm aufsahen. „Joey? Was?“

„Shh, alles gut.“, versicherte Joey und hob sich selbst aus der Wanne, zuckte zusammen, als er das Wimmern hörte, welches sein Freund ausstieß. Ein Handtuch holend, kehrte er zu ihm zurück und half seiner schwankenden Gestalt aus dem Wasser, bevor er ein Handtuch um ihn schlang. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin hier, Kumpel. Ich werde dich nie alleine lassen, versprochen. Er ist fort.“

Schwankend hielt sich Yami wie ein unsicheres Kind an Joey fest, hielt sein nun durchnässtes Hemd fest in Händen, als er sein Gesicht an Joeys Schulter verbarg. „Verdammt!“, fluchte er schwach.

Leise seufzend blickte Joey zu Seto „Kannst du uns ein paar andere Klamotten besorgen? Wir müssen unsere trocknen bevor wir nach Hause fahren.“, fragte er höflich und rubbelte Yami derweil mit einem Handtuch trocken.

Erneut nickte Seto und räumte den Raum, holte ein T-Shirt für Joey und ein Nachthemd und einen Morgenrock für Yami, kehrte mit diesen ins Bad zurück. Herausfindend, dass Mokuba im Türrahmen stand, gab er ihm einen Gute Nachtkuss und brachte ihn behutsam zurück ins Bett, ehe er die Kleidung übergab.

Gehorsam folgte er Taita und Jason die Treppe runter und ins Wohnzimmer, wo sie warteten.

Nachdem sie fertig waren, machten sich Joey und Yami auf den Weg die Treppe runter. Seto bemerkte den Bluterguss, welcher sich von seiner vorherigen Begegnung am Nachmittag, auf Yamis Nacken gebildet hatte. Er biss sich auf die Lippe. Was hatte der Mann durchgemacht, um in dieser Verfassung zu sein?

Yami schwankte, hielt sich an Joey fest als dieser ihn die Treppe und bis zur nahe gelegenen Couch stützte. Sich setzend, hob Joey Yami auf seinen Schoss und scherte sich nicht darum, dass die anderen sie sahen. Das einzig wichtige war, Yamis noch immer rasende Nerven zu beruhigen. Er hatte auf dem harten Weg herausfinden müssen, dass diese körperlichen Berührungen der einzige Weg waren um das zu kurieren.

Victor hatte die nasse Wäsche in den Trockner getan, bevor er Tee machte. Diesen ins Zimmer bringend, brach er die peinliche Stille, welche sich über die Gruppe gelegt hatte und reichte Yami mit einem sanften Lächeln eine Tasse. „Trinken Sie aus, das wird ihnen gut tun, Sir.“

„Danke“ murmelte Yami und seine Stimme klein wie eine Maus.

„Bitte sehr, Sir.“ versicherte Victor, bevor er den anderen Gläser reichte und den Raum verließ, um in die Küche zurück zukehren. 

Yami trank einen kleinen Schluck Tee, während Taita und Jason Seto alles über den Fall erklärten und über das was Salatis zuvor getan hatte. Seto hörte schweigend zu, seine Augen waren voller Schuld und sein Kopf vor Scham gebeugt, weil er unfähig war dem Mann, welchen er eben unbewusst verletzt, hatte in die Augen zu sehen.

„So. Ja, es ist wahrscheinlich, dass sie hinter Yami her sind, aber es ist auch möglich, dass Santos hinter Gabe oder mir her ist. Wir haben letztes Jahr versucht dessen Firma zu zerlegen, bevor das CSI es übernommen hat.“, erklärte Taita.

„Ich verstehe.“, murmelte Seto, hob seinen Kopf das erste Mal seit einer halben Stunde, um zu Yami zu spähen. „Es tut mir Leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen, wie ich es tat.“

Tief seufzend, stellte Yami seine Tasse zurück auf den Cafétisch. Blinzelnd lehnte er sich wieder an Joey, schloss schläfrig seine Augen. „Schon gut, ich verstehe Ihr Handeln.“

Victor schritt mit den getrockneten Sachen ins Zimmer, die noch vom Trockner dampften. „Bitteschön, Sir.“

„Vielen Dank, Victor.“, bedankte sich Joey und hob Yami von seinem Schoss, damit sie die trockenen Sachen entgegennehmen konnten.

Aufatmend blickte er zu Seto, während er Yami eine stützende Hand reichte. „Vielen Dank, Mr. Kaiba, dass Sie uns benachrichtig haben und dass wir Ihre Badewanne und den Trockner benutzen durften. Wir müssen jetzt nach Hause. Ich habe Yugi und Kalie bei einer Nachbarin gelassen, als wir herkamen.“

„Jederzeit Joey und einfach Seto.“, meinte der CEO lächelnd.

„In Ordnung, Seto.“. meinte Yami und stand schwankend auf. „Wir werden uns später noch mal sehen. Taita und Jason, wir sehen uns morgen bei der Arbeit und danke, dass ihr gekommen seit.“

Jason kicherte und ging gefolgt von Taita zur Tür. „Wofür sind Freunde sonst da? Taita wird deinen SUV nehmen und ich fahre euch nach Hause.“

„Danke.“

„Kein Problem.“

 

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Sie hatte sie ins Haus kommen hören, aber einzig Joeys Schlafzimmertür, welche sich unten schloss.  Mit offenen Augen im Bett sitzend, starrte Kalie an ihre Zimmertür. Warum war Yami immer noch wach und was war geschehen, dass Joey nach dem Abendbrot im Eiltempo das Haus verließ? Diese Frage und andere gingen ihr durch den Kopf und raubten ihr den Schlaf. Mit einem leisen Seufzen, stieg sie aus dem Bett und ging zur Tür. Sie wollte Antworten und sie wollte sie jetzt!

In den Hausflur schreitend, spähte sie in die Dunkelheit zum Licht, welches die Treppe runter vom zweiten Wohnzimmer kam. Blinzelnd erlaubte sie ihren Augen sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, bevor sie sich zur Treppe bewegte und dabei der Couch auswich. Schritt für Schritt die Treppe runtergehend, fand sie kein eingeschaltetes Licht. Einzig das Wohnzimmer, die Küche und das Esszimmer vor ihr waren durch Kerzen beleuchtet. Sie spähte in der Hoffnung umher ihren Bruder zu finden. Erinnerte sich an die eine Nacht, wo er sie warnte, weil sie alle Kerzen anhatte. Er würde so etwas nie tun, selbst wenn er in einer schrecklichen Verfassung war.

Letztlich erkannte sie den vertrauten dreifarbigen Haarschopf auf dem Boden an der Theke und lehnte mit dem Rücken an dieser. Die Vorderseite war dem Kühlschrank zu gewand. Den Glanz eines Glases entdeckend, ging sie vorwärts, erst vorsichtig, bis sie das Glas in der Hand ihres Bruders ausmachte, die klare Flüssigkeit darin, verriet sofort was es war.

„Yami!“ keuchte sie, eilte zu ihrem Bruder und nahm ihm das Glas aus der Hand, goss die abscheuliche Flüssigkeit in den Abfluss, bevor sie sich neben ihn kniete. Er schien aus seiner Trance zu erwachen, sein Blick bestürzt und unkonzentriert.

„Kalie?“ fragte er, streckte sich vor und griff nach ihrer Schulter. „Was machst du denn hier? Zurück ins Bett!“

Finster blickend, umschloss sie sein Gesicht mit den Händen, blickte hart in seine Augen. „Wie viele Schlucke hast du gehabt?“

„Einen“, murmelte er, das Gesicht vor Verlegenheit gerötet.

„In welcher Zeitspanne?“

„Zwei Stunden.“

„Erinnere dich daran was du mir gesagt hast. Jeder Schluck, den du von diesem Wodka nimmst, desto mehr gibst du ihm gegenüber auf.“, erinnerte sie. „Du hast es all dies vor einem  Jahr aufgehört, Yami. Warum fängst du  jetzt wieder an?“

Seinen Kopf hängen lassend, schloss Yami seine Augen. Er fühlte sich wie ein Idiot, ein dummer Idiot. „Salatis ist in den Fall verwickelt, an dem ich arbeite. Er hat mich festgenagelt Kalie, er hat mir gesagt, dass Lucien wieder da ist. Dann bin ich zum Haus des Opfers gegangen und sobald ich ihm gesagt habe, dass seine Mutter als Köder benutzt wurde,  um einige aus meinem Team hervorzulocken, hat er die Kontrolle verloren. Ich hatte eine Angstattacke. All das hat bei mir zu einem Rückfall geführt, Kalie.“

Sich zurücklehnend, starrte sie ihn einen Moment lang an, bevor sie sich vorbeugte und fest in ihre Arme schloss. Spürend, dass Tränen ihr Kleid befleckten, die aus den Augen ihres Bruders kamen, spürte sie diese auch in ihren Augen aufsteigen. „Du hast alles getan und du hast das richtige getan, Rückfälle sind normal, aber du bleibst gesund.“

„Ich dachte es auch.“, murmelte er gegen ihre Schulter. „All die harte Arbeit hatte sich ausgezahlt und dann kommt Salatis zurück in mein Leben.“

„Lass uns ins Bett gehen, du brauchst Schlaf. Ich kann sagen, dass du kaum noch die Augen offen halten kannst.“, murmelte sie, versuchte so vom Thema abzulenken. Das bemerkend, nickte Yami und stand mit seiner Schwester auf und bliesen die Kerzen aus, bevor sie zur Treppe gingen.

Vor seiner Tür stehend, wandte sich Yami  zu Kalie um und schluckte seinen Stolz herunter, als er leise fragte. „Bleibst du bitte bei mir?“

Sie starrte ihn einen Moment lang an, nickte dann aber und folgte ihm in sein Zimmer und kletterte ins Bett. Sie lag mit dem Rücken zur Wand und schloss die Augen, erlaubte ihm so etwas Privatsphäre. Spürend, wie das Bett unter Yamis Gewicht nachgab, öffnete sie ihre Augen und nährte sich ihm und seufzte als er seine Arme um sie schlang. Die leichte Anspannung, die noch immer in seinem Körper war sank mit der Wärme und Liebe, welche sie abstrahlte.

„Gute Nacht, Kalie“, murmelte und schloss seine Augen. „Ich hab dich lieb, Schwester.“

Sie lächelte. „Ich hab dich auch lieb, Yami. Gute Nacht.“

 

Teil 4

Titel: Crimson Trust

Teil: 4 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU, Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar: Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!! *aufgebracht durchs Zimmer renn* Ich habe total vergessen, das Kapitel hochzuladen!!

*mich ganz, ganz klein mach* Arg, was bin ich nur für ein riesengroßer Schussel? T^T Ich hoffe jedoch, dass ihr das Kapitel trotz der kleinen Verspätung lest und Gefallen daran findet.

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung
 


 

Teil 4

-4-
 

Aber diese Worte

Sie konnten nicht ersetzt werden

Das Leben, dass du….

Das Leben, das du verschwendest

Wie konntest du dieses Bild malen?

Mit einem Leben schlecht war wie es scheinen sollte
 

"Sacha, nein!" schrie Yugi.

Seine Augen öffnend, brummte Yami, als ihn die Sonnenstrahlen augenblicklich blendeten. Sie erneut öffnend, war er kaum in der Lage zu gähnen, bevor Kalie mit einem ohrenbetäubenden Schrei hinter ihn krabbelte und ihr Deutscher Schäferhund mit Begeisterung bellend, ans Bett rannte und somit seiner Beute hinterher.

Die besagte Sache erblickend, welche die ganze Aufruhe verursachte, schrie Yami kurz auf und sprang aus dem Bett. Kalie folgte Sacha, als dieser weiter um die im Bett krabbelnde Tarantel herum sprang.

Yamis Augen verengten sich und er blickte zur Tür. Yugi entdeckend, knurrte er. „Nimm das Ding aus meinem Bett, bevor ich es töte!"

Vorwärts sprintend, sammelte Yugi die krabbelnde Spinne mit den Händen ein, wiegte das verfluchte Ding an seinem Oberkörper, ehe aus dem Raum rannte. Sacha an seinen Fersen, protestierend darüber bellend, dass man ihm das „Spielzeug“ wegnahm.

Einatmend, blickte Yami zu Kalie zurück, beide starrten sich einen Moment lang gegenseitig an, ehe sie aus voller Brust anfingen zu lachen.

Joey, welcher den Tumult durch die Tür hörte, hob die Augenbraue, bevor Yugi wieder herein kam.

„Itzy ist entkommen.“, erklärte Yugi. „Und Sacha, das Dummerchen das er ist, dachte dass Itzy ein Spielzug ist.“

Seine Selbstbeherrschung wiedergewinnend, erhob sich Yami auf seine Füße, reichte Kalie eine helfende Hand und hievte sie auf ihre Beine, bevor er sich zu seinem jüngeren Bruder umdrehte und sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. „Was habe ich über dieses... Ding gesagt?“

„Dass es in einen Käfig gehört.“, murmelte Yugi, sein Gesicht errötete vor Verlegenheit.

„War es das?“ fragte Yami, fühlte wie seine Mundwinkel zuckten, als er versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. Yugi sah gerade einfach nur absolut niedlich aus und die Röte drohte ihn aufzudecken und wieder lachen zu lassen, oder seinen Bruder wieder zum Lächeln zu bringen.

„Nein.“, murmelte Yugi, schlürfte mit seinen Fuß auf den Teppich herum.

„Wird es noch mal passieren?“, bohrte Yami nach und verschränkte seine Arme. Seine Fröhlichkeit zu unterdrücken wurde schwieriger, als Joey begann lächerliche Grimmassen für Kalie hinter seinem kleinen Bruder zu ziehen.

„Nein.“ Violette Augen hoben sich, blickten unschuldig seinen Bruder an. Das ist alles was noch gefehlt hatte. Yami brach in schallendes Gelächter aus, ließ sich auf sein Bett, mitten in die zerstreuten Kissen fallen. Die Gelegenheit ausnutzend, rannten Kalie und Yugi zum Bett und kitzelten ihren älteren Bruder, bis dieser schon vor Lachen weinte.

Mit Lachanfällen brachte Yami es zustande vom Bett zu fallen, sofort auf seine Füße zu krabbeln und sich hinter Joey zu bewegen. Er stellte den armen Blonden zwischen sich selbst und seine zwei Geschwister. Seine Hände in die Luft haltend, wich er vor den beiden zurück- welche so taten, als ob sie ihn boshaft anfunkelten- drückte Yami zurück in die Wand hinter ihm. „Hey, stell mich nicht hier mittenrein.“

Ein Kissen auf Joey werfend, lachte Kalie verspielt, bevor sie den Flur entlang in ihr Zimmer stolzierte und ihre Zunge herausstreckte, bevor sie die Tür schloss, darauf bedacht sich umzuziehen. Yugi kicherte einfach, bevor er in das oben liegende Wohnzimmer hüpfte. Dort sprang er auf die Couch und richtete seine gesamte Aufmerksamkeit auf die Samstagmorgen Cartoons, welche ungestüm laut vom Fernseher kamen.

Leise lachend, kam Yami hinter Joey hervor. Zurück in sein Zimmer tretend, blickte er seinen Freund an. Fröhlich lächelnd, lehnte er sich gegen den Türrahmen und schloss glückselig seine Augen. „Wie viel Uhr ist es?“

„Oh, die Arbeit hat wohl noch etwas Zeit.“, antwortete Joey. Yami öffnete ein Auge und schielte ihn fragend an. Dieser hob seine Armbanduhr hoch, erlaubte Yami sein Handgelenk zu ergreifen und die Uhr prüfend anzusehen und brach in schallendes Gelächter aus, als ein komischer Gesichtsausdruck sich auf dem Gesicht seines Freundes breit machte.

„Warum zum Teufel bin ich schon um halb Acht an einem Samstag wach? Ich muss für die nächsten viereinhalb Stunden nicht zur Arbeit.“, beschwerte sich Yami, warf seine Hände dramatisch in die Luft. „Okay, ich denke, ich werde dann Frühstück machen.“

„JA!“, schrie Yugi triumphierend von Sofa aus. „Ich habe gewonnen, Joey.“

Yugi im nächsten Zimmer erblickend sah Yami diesen finster an, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Joey richtete und seine Augen verengte. „Ihr beide habt das geplant, nicht wahr?“

Die Achseln zuckend, begann Joey den Flur entlang zurückzuweichen und kratze sich nervös am Hals. „Es war mehr eine Wette. Ich habe ihm gesagt, dass er nicht in der Lage sei, dich zu wecken ohne dich selbst zu berühren.“

Knurrend umfasste Yami den Türrahmen. „Du bist so tot, du Bastard!“ schrie er und sprang seinen Freund hinterher. Mit einen überraschten Aufschrei, fiel Joey die Treppe herunter, rutschte über den Hartholzboden auf das Wohnzimmer des Erdgeschosses zu.

Stolpernd drehte er sich um, nur um zu sehen, dass Yami nicht einmal einen Meter von ihm entfernt stand. Wissend was als nächstes kam, schnappte er sich ein Kissen und legte es hinter seinen Kopf, gerade noch rechtzeitig für den Aufprall. Yami überwältigte ihn, nagelte ihn an seinen Handgelenken fest und drückte ihn spielerisch in den Teppich. Er schnappte sich eines der anderen Kissen vom Sofa und begann damit auf Joey einzuhämmern, während beide lauthals lachten, nicht wissend, dass sie von einen amüsierten Paar violetter Augen beobachtet wurden.

„Hey, lass etwas für mich übrig, Yami.“, neckte ihn eine weiche, feminine Stimme.

In seinen Spiel innehaltend, sah Yami zu der Bar und lächelte breit, als er eine seiner Kindheitsfreundinnen entdeckte, welche auf einen der Barhocker saß. Sie saß gerade und ihre Körperhaltung war makellos, ließen sie aussehen, wie eine Königin mit perfekter Anmut. Mit leicht gebräunter Haut und dicken goldenen Locken, welche die hohen Wangenknochen noch betonten.

„Hallo Mai.“, lachte er leise, erhob sich auf seine Füße und warf das Kissen auf Joey, während er es tat. „Ich habe nicht erwartet dich vor heute Abend zu sehen.“

Sie zuckte mit den Achseln und zog ihr trägerloses Top zu Recht. Ihr war es egal, dass ihr Freund diese Bewegung sah. „Ich habe entschieden dich zu belästigen bevor du zur Arbeit musst. Außerdem müssen Joey und ich nachher im Büro vorbeischauen, um einige Auswirkungen der einen Szene aufzuarbeiten. Also kam ich hierher um etwas Frühstück von dir zu luchsen.“

Nickend und lächelnd ging er in die Küche. Sich nicht darum scherend, dass er nur Boxershorts und ein langärmliges T-Shirt trug, öffnete Yami den Kühlschrank. „Also warst du ein Teil der Wette, nehme ich an.“

Mai lachte hell auf und blickte Joey an, als ihr Verlobter einen Arm um ihre Hüfte schlang, sobald er neben ihr stand. „Natürlich.“

Seinen Kopf schüttelnd, begutachtete er unschlüssig was im Kühlschrank war. „Was zum Teufel soll ich machen?“

„Weiß nicht.“ Joey zuckte mit den Achseln und gähnte. „Französischen Toast?”

Nicht wissend, was er sonst machen sollte, holte er Milch und Eier heraus. Sie auf die Arbeitsfläche legend, bewegte er sich um den Zimt, den Zucker und das Brot aus der Vorratskammer zu holen.

Er griff sich eine Schüssel und verwendete sie dazu die Zutaten zu vermischen. Er konzentrierte sich auf seine Aufgabe, als Mai ging und Musik einschaltete. Die lateinischen Klänge erfüllten schon bald das Haus.

Das Essen fertig stellend, legte Yami den großen Stapel von Französischen Toast auf einen Teller und gab sie Joey, während er sich zurückdrehte, um den Fruchtsalat zu nehmen, welchen er schnell gemacht hatte, zusammen mit den Sirup, der Butter und den Puderzucker.

Mai deckte schnell den Tisch, legte das Besteck, die Tassen und Teller in die Vorgesehenen Abschnitte, bevor sie Yugi und Kalie holte.

Sich um den Tisch versammelnd, teilte die Gruppe sofort das Essen aus und lachten, als Joey unnormale Grimmassen für Mai schnitt und sie so zwang ihren Teller mit Französischen Toast abzustellen, bevor sie ihn noch fallen ließ. Ihm einen schnellen, aber sanften Schlag auf den Kopf gebend, setzte sich Yami an den Tisch neben seinen Bruder. „Setz dich, bevor sie dank dir ihren Appetit verliert, du Tölpel.“, zog er ihn auf.

Dramatisch schmollend, setzte sich Joey neben seine Verlobte, schlang einen Arm und ihre Taille und achtete gar nicht auf das Essen, welches sie auf seinen Teller lud, bis ein Stück Toast gegen seine Lippen gedrückt wurde. Er gab einen gedämpften Schrei von sich, als er sich aufsetzte, eine Augenbraue hochzog und Mai anstarrte, bevor er laut loslachte, das Stück Toast von seinen Mund wegnahm und auf seinen Teller legte.

Seinen Kopf schüttelnd, griff Yami nach der Butter, blickte kurz zu seinen Bruder. „Wie war Spanisch?“

Yugi lächelte. „Es war klasse. Mrs. Angeles hat uns so viel beigebracht, bis kaum noch Englisch gesprochen wurde. Immerhin haben die meisten von uns Spanisch seit der ersten Klasse.“

Lächelnd schmierte Yami die Butter auf seine zwei Stücke, bevor er sie wieder zurück in die Mitte des Tisches legte. Seinen Arm wieder einziehend, schnappte er überrascht nach Luft, als sanfte Hände nach besagten Arm griffen, ihn an den Grenzen der Prellungen hielten, welche sich vom Vorfall des Vortages gebildet hatten. Zur Seite blickend, schielte er Yugi an. Seine Augen waren blank, als violette Augen sie betrachteten.

Sofort bewegten sich dieselben Hände hoch um den Kragen seines Shirts herunter zu ziehen. Die verdunkelte Haut erblickend, verengte er seine Augen und schielte seinen älteren Bruder besorgt an.

„Yami, cuàles son esas contusions?“ (Yami, was sind das für Blessuren ?)

Yami erstarrte und seine Kehle war trocken als er über den Tisch zu dem anderen sah. Wissend, dass alle hier die Frage verstanden. Fluchend biss er sich auf die Lippen und stand auf, deutete Yugi ihm zu folgen. „Vendiò.“ (Komm!)

Widerwillig folgte Yugi und stand auf, folgte seinem Bruder ins nahe liegende Bad. Eintretend hörte er, wie sein Bruder die Tür schloss. Erst dann wandte er sich zu ihm um und verschränkte die Arme. „Yami, qué sucedió?“ (Yami, was ist los?)

Leise seufzend, setzte sich Yami auf den Rand der Badewanne und sah auf den befliesten Boden. Sein Blick war leer und seine Augen getrübt. Wie sollte er es erklären ohne den Jungen zu ängstigen? Blinzelnd richtete er den Blick auf seine Hände. „Salatis…er ist zurück.“

Yugi machte einen Schritt rückwärts, presste seinen Rücken dabei gegen die Tür. „Ich dachte er wäre mit Lucien gegangen.“, murmelte er mit vor Angst zugeschnürter Stimme und Ausdruck.

Schnaubend, enthüllte Yami sein inneres Chaos mit seiner Stimmlage und weigerte sich dabei ins Gesicht seines Bruders zu blicken. „Ich auch, bis ich auf dem harten Weg herausfand, dass er ein Verdächtiger in der Ermittlung ist, welche ich leite.“

„Was hat er mit dir getan?“, fragte Yugi und ging einige Schritte vorwärts, kniete sich vor seinen Bruder. Winzige Hände auf dessen Knie legend. „Er hat diese Spuren gemacht, stimmt’s?“

Ein knappes Nicken gebend, hob Yami seinen Blick und traf den Yugis. Sich vorbeugend umfasste er das Gesicht des Jungen mit seinen Händen, streichelte dort die weiche Haut. „Er griff mich im Verhörraum an. Danach bin ich zum Haus des Opfers, Seto Kaiba, gegangen. Ich habe ihm die Beweisführung erklärt. Als Letztes die von den zwei Verdächtigen gesammelten und er verlor die Kontrolle. Er hat mich festgenagelt. Nicht grob, aber genug um mich zu alarmieren. Ich wurde rückfällig, Yugi. Ich hatte eine Angstattacke gestern Nacht, auf Grund der beiden miteinander zusammenhängenden Vorfälle. Gott, ich fühl mich wie ein Idiot.“, murmelte er, riss seinen Blick und seine Hände von seinem Bruder los. Schämte sich nun ihn anzublicken.

Sich zurücksetzend, starrte Yugi seinen Bruder ungläubig an. Ein ganzes Jahr, ein Jahr in dem nichts geschehen war. Er hatte gedacht, alles war in Ordnung und dass sich bald nichts mehr ereignen würde. Offensichtlich lag er da falsch. Sie alle lagen falsch.

Zittrig einatmend, erwischte er den Tränenschimmer in Yamis Augen. Seine Zähne zusammenbeißend, beugte er sich vor und umfasste Yamis Gesicht in der gleichen Art und Weise, wie es Yami kurz zuvor bei ihm tat. „Alles wird gut, Yami.“, versicherte er und dunkle violette Augen spähten mit Unsicherheit. „Er wird nicht zurückkommen.“

„Ich bin mir nicht sicher.“, murmelte der Ältere „Warum sollte Salatis sonst zurückkommen?“

Achselzuckend, schoss Yugi vor und legte seine Arme in Yamis Nacken, hielt ihn beruhigend, sowie beschützend. „Ich weiß es nicht. Und ehrlich Yami, ich möchte es nicht wissen. Versuch nicht darüber nachzudenken In Ordnung? Bitte Bruder.“

Scharf einatmend, ergriff Yami seinen Bruder fester und unterdrückte die Tränen, die seine Wangen hinab zu rinnen drohten. „Ich versuche es. Ich schwöre, ich versuche es.“, brachte er keuchend hervor, presste seine Augen zusammen und fluchte, als eine kalte verirrte Träne etappenweise seine Wange hinunter rann. „Aber nachdem was gestern passiert ist, ist es verdammt schwer die Erinnerungen zurückzudrängen.“

Die Feuchtigkeit der Träne spürend, welche auf seine Schulter traf, verkrampfte Yugi die Fäuste. Er hasste es Yami so zu sehen: gebrochen und weinend.

Es war so lange her, seit er Yami so gesehen hatte, dass er es schließlich vergessen hatte. – vergessen wie es war, den gefühlslosen und mutigen Mann zusammenbrechen und schluchzen zu sehen, wie ein unsicheres Kind. Sich in sich zurückziehend und alles andere ausblendend.

„Ich liebe dich, Yami.“, murmelte er und strich sanfte Kreise über den Rücken seines Bruders. „Wir werden das durchstehen. Wir sind stark. Wir können das schaffen.“ Er spürte Yamis Nicken an seiner Schulter. Durch seinen Körper ging ein Zittern in krampfhaftem Rhythmus.

Leise Seufzend, rief er aus. „Joey, komm bitte her. Ich kann das nicht tun.“

Sofort drangen eilige Schritte in seine Ohren. Yugi warf einen Blick über seine Schulter, als die Tür geöffnet wurde und Joey erschien. Der Blonde hielt einen Ausdruck der Sorge zurück und ging vorwärts und ermutigte Yugi zu gehen, während er Yami in die Arme nahm. Hielt ihn und flüsterte ihm beruhigend zu und versuchte verzweifelt die Erinnerungen aus dem Kopf seines Freundes zu verscheuchen.

Er konnte fühlen, wie Yami erneut zitterte. Tränen jagten in Flüssen seine wunderschönen violetten Augen hinab und ein leises Wimmern entfloh Yamis Lippen. Tief durchatmend, hob Joey seinen Freund hoch und legte ihn sanft auf den Boden, wissend dass es zu spät war, um es zu stoppen bevor er transpirierte.

Das Zittern und Zucken nahm zu, als er auf dem kalten Fliesenfußboden lag und er Yami fest an sich drückte, ihn daran hinderte um sich zu schlagen. Er erkannte Mai an der Tür. Ihr betroffener Ausdruck wurde zu einem melancholischen, als sie die Szene beobachtete und es sofort anerkannte. Sofort kam sie zu ihm und legte sich auf die andere Seite neben Yami, griff ihn fest und half ihn zu halten, als er in eine andere Attacke verfiel.

Es war weniger heftig, wie letzte Nacht. Es war kontrollierter und beide konnten sagen dass Yami immer noch bei Bewusstsein war, beim Wimmern und Keuchen welches von seinen Lippen kam und seine Hände, welche wie wahnsinnig nach Joeys Schultern griffen.

Minuten vergingen bevor das Zittern wich und sich Yamis Nerven wieder beruhigten. Müde keuchte er schwer auf, hob sich sein Brustkorb beim Versuch zu atmen. Yami schloss seine Augen, zwang ihn die Scham den Augenkontakt mit seinen Freunden zu vermeiden. Warum jetzt? Warum fing das nach all der Zeit wieder an – schrie er sich selbst gedanklich an – Warum jetzt?!!’

Joey konnte das verstehen und kämpfte sich selbst in eine sitzende Position, zog Yami mit sich hoch, hielt den anderen fest. Zu Mai blickend, deutete er mit einem Kopfnicken zur Tür, bat sie leise zu gehen und zu essen, ehe es kalt wurde.

Seinen Griff lockernd, spähte Joey zu Yamis Gesicht hinunter. Tiefe goldene Augen waren mit Besorgnis gefüllt. „Was war gestern los, Yami? Die Sache allein mit Seto kann das nicht auslösen. Was ist los?“

Zitternd einatmend, verbarg Yami seinen Kopf an Joeys Schulter, bedeckte vorher sein Gesicht. „Salatis, er ist zurückt und ein Verdächtiger in meinem Fall.“, brachte er erstickt heraus. Tränen flossen erneut etappenweise seine Wangen hinab und benässten sein T-Shirt längs des Kragens. „Er versuchte mir zu sagen, dass Lucien zurück ist und griff mich im Verhörraum an. Er war derjenige der die Blessuren hervorrief, nicht Seto.“

Joeys Fäuste verkrampften sich und sein Mund schloss sich, als er seine Augen schloss und Beschützerinstinkt durchströmte ihn plötzlich, wie damals als Lucien da gewesen war. Seinen Griff um Yami straffend, wiegte er seinen Freund beruhigend, während er knurrte. „Er wird dich nicht noch mal angreifen. Nicht ohne zuvor an mir und Bakura vorbei zu kommen. Vergiss es. Ich werde seinen Hintern nach Hong Kong treten!“

„Nein Joey!“, schrie Yami, straffte seinen Griff in Joeys Shirt. „Er wird dich töten und das weißt du! Du bist schon zu sehr zwischen ihn und mich geraten!“

Schnaubend lehnte sich Joey zu zurück, zwang Yami mit einem sanften Druck seiner Hand unter dessen Kinn, ihn anzusehen. „Ich werde dich nicht noch einmal durch das gehen lassen. Er hat dein Leben schon genug fertig gemacht. Und wir beide wissen, wenn er dich noch einmal anfasst, wirst du dich vielleicht nicht mehr erholen. Ich möchte das nicht. Und Bakura und Mai wollen das auch nicht. Genauso wenig wie Yugi, Kalie oder alle unsere Freunde.“

Yami wimmerte, bewegte seine Hände um die Joeys zu umfassen, als dieser sein Kinn sanft festhielt. Seine Sicht verschwamm, als ein reizender Strom aus Tränen seine Augen verließ. „Er ist nicht zurück.“, murmelte er und seine Stimme war verzweifelt. „Er ist es nicht.“

Sich auf die Lippe beißend, zog Joey Yami zurück zu sich und wog dessen Oberkörper, hielt ihn beschützend fest. „Er ist nicht zurück, Yami. Tut mir leid, dass ich dich angefaucht habe.“, besänftigte er ihn, strich sanft über Yamis Rücken. Das Zucken ließ nach, wurde ersetzt mit der vertrauten Stimme, welche er vor so vielen Jahren gehört hatte. Entspannte sich richtig als Yami sich selbst besänftigte.
 

standing on the edge of morning

scent of sex and new found glory

playing as she's pulling back her hair

she drives away

she's feeling worthless

used again but nothing's different

she'd stay the night

but knows he doesn't care

home by three

deafening quiet

the porch light's off

yes they forgot it

she'd cry herself to sleep

but she don't dare

and she wants to be a model

she wants to hear she's beautiful

she's beautiful

I want to save you

I want to save you

I need you

save me too

I want to save you

dressed by dawn and out the door

no light

she memorized the floor

so she could leave without being detected

she works till three

it's uniform

she dreams that he'll come by the store

she prays for days

when boys mean she's protected

and she wants someone to see her

she needs to hear she's beautiful

she's beautiful

I want to save you

I want to save you

I need you

save me too

I want to save you

and she won't sleep

she won't sleep

and she won't sleep

at all

I want to save you

I want to save you

I need you

save me too

I want to save you
 

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Yugi und Kalie sanft umarmend, sagt er ihnen Tschüß und folgt Taita zu seinem am Straßenrand parkenden SUV. Das blendende Sonnenlicht schimmerte hell auf die silberne Außenseite. Seine Tasche auf den Rücksitz werfend, spürte Yami Taitas Griff an seiner Schulter und wandte sein Gesicht seinem Freund zu. „Was ist?“

„Bist du okay, Kumpel?“, fragte Taita und starrte mit Besorgnis und Liebe in seine Augen. „Du hast uns letzte Nacht erschrocken.“

Leise seufzend, ergriff Yami die Türklinke der Beifahrerseite. Violette Augen blickten zu Boden. „Ich habe mich selbst erschreckt.“, antwortete er ehrlich. „Aber ja, ich bin okay. Gestern haben meine Nerven vermutlich überreagiert.“

Hell strahlend, tätschelte Taita seine Schulter. „Gut. Hoffentlich haben wir heute nichts mit diesem Arschloch zu tun. Jason hatte bereits gedroht, dass er ihm einen Stock da rein stecke, wo die Sonne niemals schien. Ich möchte nicht wissen, was er tun würde, wenn er dich noch mal anfasst.“

Yami kicherte „Ja, hoffentlich erstarre ich in nächster Zeit nicht, so dass ich ihm in den Arsch treten kann, bevor einer von euch die Chance dazu hat.“

Hell lachend, blickte Taita zur Tür. Sich Yamis Hände besehend, hob er seine Augenbraun. „Soll ich fahren?“

Nickend öffnete Yami die Tür. „Ich bin noch ziemlich zittrig. Mich hinter das Steuer zu setzen, bis ich meine Pillen genommen habe, wäre ein schlechter Plan.“, erklärte er, ehe er einstieg und die Tür hinter sich schloss.

Sich zur Fahrerseite bewegend, schloss Taita die Tür und betätigte die Zündung. „Das ist komisch. Ich fahre deinen Wagen mit dir in ihm.“, sagte er und schüttelte den Kopf, als die Musik anfing zu schmettern und ihn regelrecht überwältigte, ihn zwang das Volumen runter zu drehen und lachte als er Yami erblicke, welche seine Hände auf die Ohren presste. „Oh komm, so schlimm war das doch nicht. Du hattest es lauter.“

Yami verengte die Augen und nahm vorsichtig seine Hände weg. „Ja, aber wenn sich mein Kopf anfühlt, als würde er platzen, dann versuche ich nicht mir das Trommelfell raus zu blasen.“, legte er fest und griff sofort nach dem Sicherheitsgurt, als Taita aufs Gas trat. Hart schluckend griff er nach der Armlehne, denn er hatte vergessen, dass Taita ein sehr rücksichtsloser Fahrer war. „Okay,“ sprach er zu sich „Vielleicht hätte ich doch fahren sollen.“
 

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„Sichere Beweise“, sagte Taita verhörend, lehnte sich an den Mahagonischreibtisch. Tiefe cerulan Augen spähten spöttisch zu Gabe. „Warum wir, wir sollten in diesem Fall arbeiten.“

Yami nickte zustimmend und verschränkte seine Arme, als er steif in einem der Stühle im Büro saß. „Sind Sie versucht ihn an Kents Team abzugeben?“

Achselzuckend stand Gabe auf und nahm die offene Fallakte mit sich, als er zur Tür ging. „Möglicherweise. Ich weiß es nicht, aber Sie scheinen nicht zu glauben, dass zwei Wachposten reichen. Sie wollen Euer bestes sehen. Deshalb wurdet ihr ausgewählt, weil ihr beiden nun mal die besten seid. Ich hab mir das nicht ausgesucht. Glaub mir, wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich die beiden Ex S.W.A.T Mitglieder mitgenommen, um sie zu beobachten. Aber…“ , setzte er fort, deutete den beiden ihm zu folgen „…ich kann diese Entscheidung nicht fällen. Mein Boss tut das. Ich bin auch nur ein Abteilungsleiter. Ich bin euer Boss, er der meine. Nun Yami, du hast die Nachtschichten und Taita die Tagesschichten.“

Den Gang entlang gehend, ließ Yami seine Hände in die Taschen seiner Jacke gleiten und starrte Gabe mir einem gelassenen Ausdruck an. „Dürfen wir dann an die Arbeit gehen?“

Nickend, beugte sich Gabe zur Tür, welche ins Leichenschauhaus führte. „Ja dürft ihr und denkt daran, dass freundschaftliche Beziehungen zu den beiden nicht erlaubt sind. Mr. Kaiba ist noch immer verdächtig, er könnte uns eine Show vorspielen.“

Blicke tauchend, nickten Taita und Yami zustimmend. Die beiden wussten ohne einen Zweifel, dass Seto nicht darin verwickelt war. Im Augenblick hatten sie keinen Beweis dafür, aber ihr Mut und ihr Instinkt sagten ihnen das. Und manchmal war der Instinkt besser als die Wissenschaft.

Gabe wand sich den beiden zu, sein Gesicht versteinert. „Ich möchte, dass ihr zwei auf euch aufpasst. Wir wissen nicht genau, wer derjenige ist, hinter dem sie her sind, aber wir wissen, dass es einer von uns dreien ist. Achtet auf euren eigenen Hintern und seit vorsichtig.“

„Werden wir, Gabe.“, zog ihn Taita auf und tätschelt gespielt die Schulter seines Freundes. „Du bist schlimmer als meine Mutter.“

Missmutig, öffnete Gabe die Tür und deutete mit dem Finger auf die beiden CSI´s. „Treib es nicht zu weit, Freundchen! Und nun geht an eure Arbeit und mir aus den Augen, ihr faulen Büroärsche!“, gluckste er und schüttelte den Kopf, als Taita ihm kurz die Zunge raus streckte, ehe er zum Ausgang ging.

Nachdem Taita gegangen war, wand sich Gabe Yami zu und lächelte ihn warm an, führte ihn ins Leichenschauhaus. Yami wand sich zu ihm um, als sich die Tür schloss und hob seine violetten Augen und sah seinen Boss fragend an. Gabe ging zu ihm, ehe er ihn sanft zu einen der Stühle führte und sich vor ihn kniete. Das bemerkend, verhüllte Yami seinen Blick, wollte jetzt nicht darüber reden.

„Ist alles in Ordnung? Ich habe gehört, was gestern geschehen ist.“, fragte Gabe.

Nickend, verschränkte Yami die Arme. „Ja. Ich bin okay.“, antwortete er knapp.

Leise seufzend, legte Gabe seine Arme auf die Knie und spähte hinauf in die kalten violetten Augen, die er über die letzten sechs Jahre lieben gelernt hatte. Er schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ich hätte Salatis übernehmen sollen. Du solltest nicht in einem Raum mit ihm sein.“

Yami richtete seine Aufmerksamkeit auf den früheren Polizisten, welcher ihn Jahre zuvor vor Luciens Zorn gerettet hatte. „Ich gebe dir keine Schuld, Gabe.“, versicherte er mit sanfter Stimme. „Nimm nicht die Schuld auf dich, es ist es nichts passiert. Er hat mir nur Blessuren verpasst, nicht mehr.“

„Und er hat versucht in deinen Kopf zu dringen.“, knurrte Gab, holte sich einen Stuhl und setzte sich auf diesen. Der Boden wurde zunehmend ungemütlicher. „Ich habe jemanden zu ihm nach Hause geschickt. Da war noch jemand mit ihm im Haus und er hat Bilder von diesem Mann, Yami.“ Mit diesen Worten griff er in seine Tasche und holte ein Foto heraus und reichte es dem jungen Mann.

Sich vorbeugend, nahm er das Foto zögernd von Gabe entgegen. Auf dieses nieder blickend, atmete er scharf ein. Er erkannte die Körperform, das Gesicht, alles. Wütend zitternd, ließ er das Foto fallen und starrte es voller Schock und Unglauben an. In Gedanken schrie er sich immer den selben Satz, wie im Mantra zu: ,ER IST NICHT ZURÜCK!´

Yamis Hände ergreifend, drückte er sie auf beruhigende Weise. „Sie beschatteten ihn gut und sahen, wie er ein Flugzeug bestieg. Hoffentlich ist er für immer gegangen und Salatis hat nur dein Denken verwirrt. Aber wenn nicht, sei vorsichtig Yami. Ich will nicht, dass er dich noch einmal überfällt. Du hast es nicht verdient, da noch mal durch zu müssen.“

Wütend nickend, stand Yami auf. Er trat an Gabe vorbei, eilte er zur Tür, schleuderte sie auf und lief den Gang entlang in sein Büro, knallte die Tür zu und verriegelte sie, als er ging.

Gabe sah ihm traurig und mit Tränen in den Augen nach. „Gott, beschütze dich.“
 

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Yami schloss sich einen guten Teil des Nachmittags in seinem Büro ein und hockte über der Fallakte, dachte über alles nach, dass sie vielleicht übersehen oder nicht bedacht hatten. Mit nichts aufkommend, ging er zum forensischen Labor, wo er den Vergleich der Tests erhielt, welche versuchten Ivans Proben und die Proben, welche auf dem Kaiba Gut gemacht wurden, übereinstimmen zu lassen.

Die Fingerabdrücke der Kaiba Corporation kamen gut rein, ergaben eine kleine Liste von zehn Namen, bei welchen er Lebensgeschichte und Tätigkeit durchcheckte. Fünf der zehn Namen gehörten zu Personen, welche für die Zamora Corporation arbeiteten.
 

Ivan Mittowski

Salatis Hanata

Hermanio Quiero

Juan el Cicaque

Kent Lethbridge
 

Alle hatten einige Aufzeichnungen, einzig zwei gehörten zu Propios del Diablo und der Letzte war Kent. Seine Frage war, warum Salatis und Kent bei der Kaiba Corp., um genau zu sein in Azucenas Büro waren.

Die Informationen nehmend, ging er und traf auf Elijah und Jason in der Halle über einem Fußballspiel hockend und schreiend als er kam. Er legte die Fallakte vor sie und gewann ihre Aufmerksamkeit, erläuterte ihnen alles was er herausgefunden hatte. Sie entschieden sich dazu erstens, Kent einen Besuch abzustatten und zweitens, das Stith Anwesen durchzuchecken.

Einen Blick auf seine Uhr werfend, blickte Yami finster. „Ich muss gehen. Es ist Bakuras Geburtstag und wir gehen zum Abendessen aus. Wir sehen uns später.“

„Hey!“, rief Jason und winkte. „Hab Spaß bei deiner Schutzaufgabe.“

Finster dreinblickend, wankte Yami erst gespielt und verließ dann das Gebäude. Die Schlüssel aus seiner Tasche ziehend, schloss er den SUV auf, stieg ein und schloss die Tür, wendete das Auto. Den Lautstärkeregler drückend, machte er diese leiser und seufzte tief, ehe er aus der Parklücke fuhr und sofort in den Nachmittagsverkehr der Innenstadt Miamis eintauchte.

Er musste seine drei Schulfreunde, Mai, Bakura und Joey vom Studio abholen, bevor er Heim fahren und sich frisch machen würde. Das Fenster runterkurbelnd, erlaubte er der frischen, kühlen Luft durch den Wagen zu wehen. Spürend dass seine Kopfschmerzen nachließen, machte er die Musik lauter und lachte über eine lustige Zeile im Song.

Der frische Duft des Ozeans, griff bald seine Sinne an, als er schnell durch den Bicentennial Park, zurück zum Biscayne Boulevard fuhr. Das klare Blau des Ozeans war darüber hinaus rechts von ihm. Gedankenverloren starrte er diesen an, als er die lange Straße entlang fuhr, nur um herauszufinden, dass der Park verschwunden und durch einen langen Stand mit weißem Sand ersetzt worden war. Er war voller Menschen, die lachten und im Wasser spielten.

Er würde dieses Wochenende, mit Yugi und Kalie zum Strand fahren. Er brauchte etwas, dass sie ablenkte.

Zu den Bay Harbor Islands zurückkehrend, fuhr er die Straße entlang. Er entdeckte ein Gebäude, welche größtenteils aus Glas und Beton bestand, betätigte den Blinker und fuhr auf den Parkplatz. Eine Lücke entdeckend, fuhr er sofort in diese und schaltete die Zündung aus, stieg aus dem Wagen und schloss die Tür, als er ging.

Er ging zur Eingangstür des riesigen Gebäudes, öffnete diese und trat ein, schenkte der jungen Frau hinter dem Eingansschreibtisch ein angenehmes „Hallo“, bevor er die Treppe in den zweiten Stock hochging. Er kannte den Weg durch dieses Gebäude und das oft besser als seinen eigenen Arbeitsplatz.

Ein knappes „Hallo“ zu den verschiedenen Menschen sagend, lächelte er heiter, schüttelte seinen Kopf als er an die nahe liegende Tür klopfte und eintrat.

„Joey tut es schon wieder!!“, knurrte ein junger Mann, welcher zwischen Schreibtischen saß und Mai ungeduldig anstarrte. Sein langes weißes Haar, war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.

„Tut es Joey nicht immer, Bakura?“, kicherte Yami und erhielt ihre Aufmerksamkeit. Dunkle Schokoladenaugen blickten in die seinen. Der Besitzer lächelte heiter und stand auf, schlang einen Arm um seinen Nacken und fing an gnadenlos durch sein Haar zu rubbeln. „Kommst du auch schon?“, zog ihn Bakura auf.

„Hey! Ich musste auch arbeiten, Geburtstagskind!“, protestierte Yami, wand sich von seinem Freund weg und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

Mai hob den Kopf. „Ich werde zu Joey gehen.“, lachte Mai, ehe sie den Raum verließ, die Tür hinter sich schloss.

Hinter ihrem Rücken die Zunge rausstreckend, bewegte sich Bakura um seine Sachen einzusammeln, holte sich dabei seine Anzugjacke und seine Krawatte. Die besagten Sachen in einen Matchsack schiebend, blickte er Yami an und besah sich dessen Gestalt, ehe er fortfuhr. „Joey hat mir gesagt, was passiert ist.“, erklärte er.

Zu im aufblickend, lehnte sich Yami an die Tür. „Und?“

Mit dem Matchsack in der Hand zur Tür gehend, starrte Bakura seinen Freund an. „Und“, sagte Bakura streng „Ich werde bei dir im Haus bleiben. Joey bat mich dies für eine Weile zu tun“

„Was?“, fauchte Yami, ging von der Tür weg. „Ich kann auf mich selbst aufpassen, Bakura und das weißt du!“

„Nicht bei ihm!“, fauchte Bakura zurück und ergriff mit der freien Hand Yamis Schulter. „Du weißt das! Du erstarrst wieder wenn du sein barbarisches Gesicht siehst. Ich bleibe Yami, und keine Widerrede!“

Den Kopf schüttelnd, griff Yami an die Türklinke und öffnete die Tür. „Es war eine einmalige Sache, Bakura! Ich gehe nicht mehr allein in einen Raum mit Salatis. Außerdem wissen wir, dass Lucien nicht zurück ist!“

„Du tust es.“, stellte Bakura fest. Yami verengte seine Augen und schüttelte den Kopf. Bakura blickte in die besagten violetten Kristalle. „Deine Augen verraten es. Du weißt wo er ist, habe ich recht?“

Zurückschreckend, wand Yami seinen Kopf so ab, dass er Bakura ins Gesicht sehen konnte. „Ich habe eine Idee.“ Gab er an.

„Wo ist er?“, presste Bakura hervor, als sie die Treppe runter gingen.

„In einem Flugzeug und das ist alles was ich weiß.“, sagte Yami und rieb sich nervös den Nacken. „Wo genau, habe ich keine Ahnung.“

„Und du hast keine Idee, wann er zurückgekommen ist?“

„Nein.“

Bakura schnaubte, drückte die Einganstür auf. „Genau deswegen bleibe ich bei dir!“

Die Augen verdrehend, schritt Yami zu seinem Wagen, schloss ihn auf und erlaubte Bakura einzusteigen.

„Wie auch immer“, fauchte er „Herzlichen Glückwunsch.“

Leise seufzend, drehte sich Bakura um und nahm seinen Freund in den Arm. „Danke Kumpel und tut mir Leid, wegen dem allen. Wir wollen doch nur, dass du in Sicherheit bist.“

„Ich weiß.“, murmelte Yami und lächelte seinen Freund warm an. „Tut mir Leid, dass ich dich angefahren habe.“

Bakura zuckte mit den Achseln. „Ich habe dich auch angefahren, keine Sorge.“

Sofort öffneten sich die beiden Hintertüren, als Joey und Mai sich auf die Hintersitze setzten und anschnallten. Nachschauend, ob jeder drin war, drehte Yami das Fahrzeug und fuhr von dem Parkplatz zur Schule um Yugi und Kalie abzuholen.

Vor dem gewaltigen Schulgebäude anhaltend, stieg Yami aus und blickte sich um, als er die Tür schloss. Seine beiden Geschwister erblickend, ging Yami über das saftige Gras auf die beiden zu. Er wuschelte Yugi durch die Haare, da er ihn zuerst erreichte, und gewann so die Aufmerksamkeit und Gelächter von Yugis Freunden, welche ihn direkt begeistert begrüßten, als Yugi sein Haar wieder herrichtete.

Yugi anweisend, das er zum Auto gehen sollte, ging Yami zu Kalie. Ein paar ihrer Freunde bemerkten ihn sofort, winkten ihm zu und lächelten. Zurückwinkend, blickte Yami seine Schwester an, hob eine Augenbraue und erntete brüllendes Gelächter von denen welche ihn bemerkt hatten. Kalie wurde von hinten von einem großen, muskulösen jungen Mann gehalten, welcher lockere Jeans trug, welche ihm beinahe in den Knien hingen, und ein Kopftuch, welche sein kurzes honigfarbene Haar bedeckte.

Die Hosen des Kerls sehend, gab Yami denen, welche hinsahen ein Zeichen, fragte still für Erlaubnis für das was er vorhatte. Sie nickten ihm zu und lachten, als sie sahen, wie er hinter den Kerl ging, in ein Loch in dessen Hose griff und sie schnell hinunterzog.

Sofort drehten sich Kalie und der Kerl zu ihm um. Kalie mit einem schockierte Ausdruck auf ihrem Gesicht, denn ihr Mund war leicht offen. Während der Kerl laut fluchte, herumhüpfte und versuchte seine Hose wieder hochzuziehen. Eine Augenbraue wegen dem Benehmen des Kerls hebend, blickte Yami Kalie an. „Er ist doch hoffentlich nicht dieses Ulrick Kind, von dem du mir erzählt hast.“

„Ich bin Sparky, du Arschloch.“, schnauzte der Kerl ihn an und straffte seine Hose.

Eine Augenbraue hochziehend, sah Yami zurück zu Kalie „Er ist auf jeden Fall nicht er.“

Kalie verschränkte ihre Arme und blickte ihn finster an. „Was machst du hier?“, fragte sie scharf, ihre normale Persönlichkeit war von einer anderen ersetzt worden. Offensichtlich versuchte sie jemanden zu beeindrucken.

Yami bemerkte dies, tippte ungeduldig auf seine Armbanduhr. „Ich nehme an, dass du vergessen hast, was es für ein Tag ist.“, schnaubte er. „Abendessen, erinnere dich.“

„Nein.“, motzte sie. „Ich erinnere mich nicht und um ganz ehrlich zu sein, interessiert es mich auch nicht.”

Seine Augen verengend, blickte Yami zurück zu Sparky, welcher versuchte seine Hose herzurichten. „Du benimmst dich besser nicht so wegen ihm.“, schnappte er.

„Nein.“, knurrte sie, ihre Augen bewegten sich nervös hin und her, als ihre Freunde begannen leise hinter ihr zu sprechen und ihren Name zu erwähnen.

Yami knurrte. „So ein Scheiß, Kalie. Lass diese Fassade fallen und geh zum Auto.” Sie biss sich auf ihre Lippe und zuckte sichtlich wegen dem Ton zusammen der in der Stimme ihres Bruders war. Sich umdrehend, packte sie ihre Tasche und ging mit hängendem Kopf zu dem Fahrzeug.

Sparky umrundend, verschränkte Yami seine Arme. Seine violetten Augen verdunkelten sich. Er ignorierte die flüsternden Stimmen von Kalies Freunden, als er keifte. „Du solltest verdammt noch mal hoffen, dass ich dich nicht wieder erwische, wenn du meine Schwester wieder in deinem dreckigen Arm hältst.“

Sparky schnaubte, bewegte sich so, dass er zu Yami schielte und versuchte seine Größe so zu benutzen, dass er den Kleineren einschüchtern konnte. „Was für einen dreckigen Arm, du Arschloch?! Ich lasse das nicht auf mir sitzen!!“, forderte er ihn heraus.

Sofort griff Yamis Hand in eine der lockeren Taschen an der Hose des Schlägers und zog die Waffe heraus. Silber wurde von dem Sonnenlicht reflektiert und das strahlende Licht in die Augen der Schaulustigen funkelte. Yami blickte es für einen Moment an, bevor er zu Sparky sah. „Keine Waffen, hmm?“, schnappte er. „Ich werde es dieses Mal fallen lassen, aber das nächste Mal wirst du mit mir zum Revier mitkommen.“

„Fick dich!!“, spottete Sparky, schubste Yami an seinen Schultern, war jedoch überrascht, als der kleinere Mann sich kaum einen Zentimeter bewegte. „Ich kann tun was ich will, verdammt noch mal und du kannst keine Scheiße dagegen machen, verstanden?!“

Erneut überraschte Yami ihn, indem er ihn herumdrehte und ihn zum Stolpern zwang, ihn dabei zu Boden schmiss und sich auf seinen Rücken kniete. Sobald er auf den Boden aufgeschlagen war, ließ er seine CSI Dienstmarke vor dem Gesicht des Schlägers hängen. „Eigentlich kann ich sehr wohl etwas dagegen tun, Hündchen. Jetzt geh nach Hause, und erlaube deinem Herrchen, deinen fetten Arsch zu versohlen, bevor ich es selbst mache.“, fauchte Yami und erhob sich auf seine Füße.

Nicht darauf wartend, dass Sparky sich wieder aufrichtete, stiefelte Yami weg und winkte kurz Kalies Freunden zu, bevor er in den SUV kletterte.

Die Tür schließend, schnallte Yami sich schnell an, bevor er sich so drehte, dass er Kalie ansehen konnte. Sie schien zu wissen, was nun kam, denn ihre eisblauen Augen waren auf ihre Knie gerichtet. Er seufzte, ließ seinen Blick erweichen und ignorierte die anderen. Er griff kurz nach einer ihrer Hände.

„Ist er es wert?“ fragte Yami und drückte ihre Hand, bevor er sie zwang ihn anzusehen. „Ist er es wert, dass du dich für ihn veränderst?“

Die Achsel zuckend, senkte sie ihren Blick wieder. „Ich weiß es nicht.“, murmelte sie und versuchte ihn so gut sie möglich auszuweichen und ihren Scham zu verstecken.

Er lächelte sanft und streichelte ihren Handrücken. „Doch, das tust du, Kalie. Was habe ich dir beigebracht?“, fragte er mit sanfter Stimme.

„Sich nie für jemanden zu verändern und immer sich selbst zu sein.“, sagte sie, ihre eisblauen Augen hoben sich zu den seinen.

„Aber er ist anders, Yami. Ich denke nicht, dass ich die Wahl hatte. Wirklich! Wenn ich nein gesagt hätte, hätte er mich verletzen können, oder sogar Yugi.“

Die Panik in ihrer Stimme hörend und das verängstigte flimmern in ihren Augen sehend, bewegte er sich und schnallte sich ab, sodass er zurückreichen und ihre Gesicht mit seiner Hand berühren konnte. „Was hat er dir gesagt?“ wollte er wissen.

„Er...“ Begann sie stockend. „Erstens, als er mich fragte, hatten seine Freunde mich so ziemlich umzingelt. Dann hat er mir gesagt, wenn ich ihm verlassen würde, dass er seinen Boss sagen würde, Yugi oder mich zu verletzen.“

Knurrend, setzte Yami sich auf, seine Augen verdunkelten sich wütend. „Er wird euch beide verdammt noch mal besser nicht berühren. Wenn er wieder so was zu dir sagt Kalie, sag es mir sofort. Ich werde nicht zulassen, dass euch irgendwer so berührt! Ihr verdient das nicht!“

Yami fühlte wie eine Hand zurückhaltend seine Schulter ergriff, so dass er zu Bakura blickte und ihm ein knappes dankbares Nicken gab, bevor er sich zu seinen beiden Geschwistern zurückdrehte. „Das gilt auch für dich, Yugi. Sollte er dir jemals zu nahe kommen, komm und sage es mir.“

Nickend hielt Yugi seine Tasche an seine Brust, seine unschuldigen Augen blinzelten ihn an. „Werde ich.“, beteuerte er.

Erleichtert aufseufzend, setze Yami sich vernünftig in seinen Sitz. Er schloss seine Augen, als er abwesend mit einer Hand durch sein Haar fuhr und seine blonden Locken trennte und die feuchten Strähnen von seiner Haut zwang. Bakuras Hand lag immer noch auf seiner Schulter, massierte sie sanft mit seinem Daumen, in einer tröstenden und wissenden Art und Weise. Der weißhaarige Junge sah kurz zu Joey und Mai, jeder nickte in einer stillen Einigung. Sie würden ihren Freund die nächsten paar Tage genau beobachten.

Seine Fassung wiedergewinnend, startete Yami das Auto. Er blickte kurz durch das Fenster auf Sparky und knurrte. Warum hatte er das Gefühl, dass Sparky es nicht auf seine Geschwister abgesehen hatte? Seinen Kopf schüttelnd, parkte er aus und verdrängte den Gedanken, als er in ihrem Haus an die Küste Miamis Shores fuhr.

Das Lenkrad drehend, fuhr er in die Auffahrt eines großen, gemütlichen viktorianisch entworfenen Haus, mit glatter, weißer Fassade und glitzernder schwarzer Verkleidung und Kies. Es war ein gewaltiges Haus, ja, aber nicht so groß, wie das Gut auf welchen sie aufgewachsen waren und welches nicht mehr als ein paar Blöcke weiter entfernt war. Balkone ragten von den vielen Fenstern des zweiten Stockes heraus, während die Veranda vorne, von großen Palmen und Espen beschattet wurde.

Er blickte das Haus für einen Moment an, bevor er ausstieg, seinen Freunden ins Innere folgte und zu seinem Schlafzimmer ging. Aus irgendeinen Grund fühlte er sich immer ruhig, wenn er das Haus in Augenschein nahm und er glaubte, dass es daran lag, dass er wusste, das ,Er´ ihn nicht zuhause willkommenheißen würde.

Er duschte schnell und legte seine Arbeitskleidung ab, um ein Paar von geschmeidigen, schwarzen Lederhosen und ein seidenes, oben aufgeknöpftes Hemd anzuziehen. Er ging runter und hustete, als Joey plötzlich Kölnisch Wasser in seine Richtung sprühte. Schnaubend schlug er seinen Freund leicht spielerisch auf den Kopf und funkelte ihn an, bevor er seinen Ledermantel aus dem Wandschrank holte. Sich vergewissernd, dass jeder fertig war, führte er den Weg zurück zum SUV an, wartete darauf, dass jeder sich anschnallte, bevor er zum Restaurante fuhr und stellte Uhr schauend fest, dass sie in der Zeit waren.

Er hatte nur knapp über eine Stunde Zeit, bevor er die erste Schicht übernehmen musste, um das Kaiba Gut zu beschützen. Und zu diesem Zeitpunkt war er sich nicht sicher, ob er aufgeregt oder verängstigt war. Die beiden Gefühle konnten manchmal so ähnlich sein, dass er den Unterschied nicht feststellen konnte, wenn es ihn selbst betraf. Den Gedanken verdrängend, konzentrierte er sich auf das Fahren, lachte die ganze Zeit, als Kalie und Yugi anfingen Geburtstagslieder zu singen.

 

 

Teil 5

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Teil 6

Titel: Crimson Trust

Teil: 6 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU,  Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar: Also im Gegensatz zum letzten Kapitel welches ja sehr Nervenaufreibend war, kann man dieses als recht ruhig bezeichnen^^ Viel Spaß beim Lesen und danke für die Kommentare *knuddel*

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung
 


 

Teil 6

 

Aber diese Worte

Sie können das Leben das du zerstörtest nicht wiedergeben

 

Tief seufzend lehnte er sich leicht gegen die Küchentheke. Haselnussbraune Augen schlossen sich müde, als er dem Rattern des Wasserkessels neben ihm lauschte. Er spürte wie er wegdämmerte. Er spürte, wie er selbst in den Schlaf driftete, dem lieblichen Etwas, welches ihn umhüllte, wie die Arme eines Geliebten, umarmend und ihn festhaltend. Erst das starke Rattern des Kessels, als dieser laut pfiff und ihn in die Realität zurückholte.

Stöhnend, beugt er sich vor und zog den Stecker aus der Wand und gab das dampfende Wasser in die Teekanne. Wirbel aus silbernem Dampf drehten sich um seine Finger, befeuchteten sie durch ihre kochende Temperatur. Er bemerkte es kaum, hielt ihn doch die Müdigkeit fest in ihrer Umklammerung, als er den Tee machte.

Seine Gedanken drifteten zu seinem Freund, welcher sich bewusstlos in der oberen Etage befand und bald aufwachen würde, da er seine Schmerzmittel brauchte. Er war letzte Nacht voller Sorgen, als er Yami mit Bakura und Mai nach Hause gebracht hatte. Der junge Mann war absolut gebrochen und unempfänglich gewesen. Das einzige Mal das dieser gesprochen hatte, war im Auto gewesen. Ansonsten hatte er Schmerzenslaute von sich gegeben, aber das war auch alles.

Er hatte sich die ganze Nacht an ihm festgeklammert, bis er mit Bakura, kurz nach drei, den Platz getauscht hatte, welcher vor nicht mehr als zwanzig Minuten zur Arbeit gegangen war. Als Yami endlich eingeschlafen war,  murmelte er fieberhaft und schlug um sich, während Tränen aus den geschlossenen Augenliedern seine Wangen hinab geronnen waren.

Bemerkend dass, das Wasser über die Teekanne  und auf den Tisch lief, schrie er überrascht und erschrocken auf, ehe er den verfluchten Kessel in das Abwaschbecken stellte. 

Ein Handtuch aus einem nahe liegenden Schubfach holend, wischte er die Pfütze vom Tisch und kippte etwas von dem überschüssigen Wasser aus der Teekanne,  fügte die Teebeutel und Honig dazu, ehe er den Deckel drauf tat und den Tee ziehen ließ.

Ein Klopfen erregte seine Aufmerksamkeit. Befürchtend, dass es Yami aufwecken würde, raste er zur Tür und rempelte dabei fast die Couch an. Aufschließend öffnete er es und haselnussbraune Augen weiteten sich in Überraschung über den Mann welcher auf der anderen Seite der Tür stand, cerulean blaue Augen blickten ihn besorgt an. 

„Seto?“, murmelte er fragend und trat zurück um den CEO den Eintritt zu gewähren, die Tür hinter ihm schloss, um den kalten Wind abzuwehren, welcher hineinwehte. „Was tust du hier?“

„Taita sagte mir, dass es Yami nicht gut genug ging um heute Nacht zu kommen. Ich wollte sicher gehen das alles okay ist.“, flüsterte Seto.  Sich fangend, nahm Joey ihm schnell die Jacke ab und hing sie in den Kleiderschrank.

Schnaubend ging Joey in die Küche, öffnete den Geschirrschrank und entnahm diesem eine Tasse. „Magst du eine?“

„Bitte“, antwortete Seto höfflich, zog seine Schuhe aus und schritt in die Küche und nahm sich einen Stuhl von der Frühstücksbar.

Knapp nickend schenkte Joey in drei Tassen ein und reichte eine davon Seto, ehe er ins Wohnzimmer ging. Behutsam schob er die Couches zur Kante des weißen Teppichs entlang des Kaffeetisches, machte so Platz für die Matratze welche er von Oben holte.

„Ich drücke es mal einfach aus, Seto.“, sagte Joey, seine Stimme leise als er in die Küche zurückkehrte und seine eigene Tasse nahm und an der heißen Flüssigkeit nippte. „Ich weiß das Yami dir erlaubt hat seine Vergangenheit nachzusehen, also weißt du was seine Kindheit bestimmte. Nun… Lucien kam gestern zurück.“

Setos Kehle verengte sich, als er dies hörte und hätte sich beinahe an dem Tee verschluckt welchen er trank. Die Tasse auf den Tisch stellend, blickte er Joey direkt an, sah wie fest sich die Finger ballten und haselnussbraune Augen vor Zorn zusammengepresst. Er blieb still, gestattete Joey es auf seine Art herauszulassen.

Joey war stinksauer, seine Kienladen traf den Boden und er knirschte mir den Zähnen, so dass er seine Wut nicht auf den Mann vor sich richten musste. Er wollte nicht, dass Yami durch seine Schreie aufwachte, es würde ihre Situation nicht bessern. Einen tiefen, reinigenden Atemzug nehmend, schloss er seinen Mund und hob seine Augen zu Seto, welche voll von Wut, Tränen und Beschützergeist waren.

„Dieser Bastard… kam zurück,“, begann er, versuchte seine Stimme leise zu halten. „Er kam zurück… und verletzte die Person die wie ein Bruder für mich ist. Er hat ihn in seinem Büro angegriffen, schlug ihn bewusstlos und zwang sich ihm an einem öffentlichen Ort auf. Wenn Yami nicht geschrienen und die Pistole weggetreten hätte, würde er Gott weiß wo mit diesem Bastard sein, gezwungen zu handeln wie eine Nute für Ra weiß wenn.“

Seto schwieg weiterhin, versicherte Joey das er hier war in dem er den Augenkontakt mit dem Blonden aufrechterhielt.

Einen weiteren Atemzug nehmend, versuchte Joey seine Nerven zu beruhigen. Sein Herz schlug gegen seinen Brustkorb und sein Puls pochte schnell unter seiner Haut, brachte sein Blut mit tobendem Zorn zum kochen. Seine Hände beugend zwang er sich zu einem ironischen Lächeln für den CEO. „Er hat es nicht verdient, er hatte es nie.“, murmelte er, Schluchzen brach seine Stimme. „Es ging ihm so gut, er hatte keine einzige Attacke in über einem Jahr. Seine medizinische Kondition war kaum behelligend und er konnte aufhören zum Psychiater zu gehen. Dann kam… dieser Bastard zurück.“

Leise Seufzend rieb sich Seto unruhig seinen Nacken. Er konnte nicht sagen, dass alles wieder gut würde, er wusste das ein weiterer Kampf mit der Wut in diesem Haushalt beginnen würde und Yami war das Ziel. Seine eigenen Hände ballend, biss er sich auf die Lippen und er würde verflucht sein, wenn er nicht half.

Ein erschreckender Schrei ging durch das Haus und brach die Stille welche sich über die beiden gelegt hatte. Die beiden blickten sich schnell gegenseitig an, ehe Joey die Treppe hoch rannte, dabei zwei Stufen auf einmal nehmend, als schluchzen sie erreichte.

Ihm auf dem Fuß folgend, rannte ihm Seto schnell hinterher und bremste oberhalb der Treppe ab, da er nicht wusste was er tun konnte.

Die Tür aufreißend, keuchte Joey rau und der Atem entwisch seinem Hals, als er augenblicklich an Yamis Seite lief. Der junge Mann hatte sich auf der Bettkante über dem Boden zusammengerollt, seine Hände verbargen sein verweintes Gesicht, während neue Tränen folgten und sein Körper zitterte gefährlich.

Unbehaglich kniete sich Joey neben seinen Freund nieder, griff fast nach dessen Händen und entfernte sie vom Gesicht des anderen, zuckte zusammen bei dem ängstlichen Schrei welcher aus dessen Hals kam und den schwachen Krämpfen welche plötzlich den Körper vor ihm befielen. Seine eigenen Tränen der Sorge zurückhaltend, nahm er Yamis Gesicht in seine Hände, zwang den anderen dazu ihn anzusehen, brachte ihre Augen zusammen und riss Yami in die Realität zurück. 

Ohne Zögern schmiegte sich Yami an Joey, verbarg sein Gesicht an dessen Brust und griff verzweifelt in dessen T–Shirt, seine Hände zitterten als er dies tat. Herzzerreißendes Schluchzen fand seinen Weg aus Yamis Kehle, rief noch mehr Schmerz hervor. „Geh nicht weg Joey, bitte geh nicht weg.“

Beruhigende Kreise auf Yamis Rücken rubbelnd, flüsterte ihm Joey sanft ins Ohr, blickte dabei aus dem Augen zu Seto. „Ich werde nicht weggehen, versprochen. Ich werde nicht weggehen.“

Seto starrte völlig geschockt auf das Bild vor sich. Etwas länger als eine Woche kannte er Yami jetzt und er empfand ihn als eine stark, nüchterne Person, welche niemals aufgab und niemals klein bei gab. Ihn gebrochen wie ein unsicheres Kind zu sehen zerriss Stück für Stück sein Herz mit einer stumpfen Waffe. Blaue Augen füllten sich unter großem Kummer und Wut mit Tränen. Niemand hatte es verdient so etwas zu erleben, niemand.

Joey untersuchte Setos Augen und war überrascht als er dort einen riesigen Beschützerinstinkt und Liebe in ihnen schimmern zu sehen, wie ein Leuchtfeuer für die Welt. Er bemerkte die Gefühle, welche der CEO für seinen Freund empfand und er lächelte innerlich. Einzig eine Woche und Seto hatte sich scheinbar vollkommen verliebt.

Er wurde in die Realität zurück gerissen, als Yami einen kleinen schmerzlichen Schrei von sich gab. Der CSI erinnerte sich daran was er den Tag zuvor durchgemacht hatte und sein Körper schrie vor Qual. Joey bemerkte wie der Griff in seinem Shirt  fester wurde und Yamis Körper sich gegen die starken Schmerzen wölbte, die durch seinen Rücken schossen.

Sich zu Seto umdrehend fragte er, „Kannst du die Badewanne mit heißem Wasser füllen? Ich muss ihn dazu bringen sich zu entspannen,“, erklärte er und versuchte seinen sich krümmenden Freund ruhig zu halten, während Seto ins Badezimmer ging.

Zärtlich hob er Yami auf seine Füße, hielt ihn fest und angelte sich ein paar Shorts vom Fußboden. Seinem Freund das Nachtgewand ausziehend, legte er Yami auf dem Bett ab und entschuldigte sich als er ihm sanft die Shorts anzog, dabei über dunkle Blessuren strich. Yami einen sanften, beruhigenden Kuss auf die Augenbraue hauchend, hob ihn Joey hoch und berücksichtigte dabei auf die Blessuren, vereinzelte beanspruchte Rippen, den verwundeten Rücken und den pochenden Kopf seines Freundes. Leise seufzend ging er ins Badezimmer und der heiße Dampf kam ihm sogleich entgegen, als er die Tür auftrat.

Seto hatte getan, was erwartet wurde, die Wanne war beinahe voll, die Wasserhöhe wurde streng von dem CEO bewacht

Als Seto ihn bemerkte, drehte er das Wasser ab und ging zur Toilette, so dass er nicht im Weg stand und Joey erlaubte Yamis geschundenen Köper ins heiße Wasser zu geben.

Joey hörte wie Yamis Lippen ein Stöhnen entkam, der Laut war nicht schmerzvoll aber wohltuend. Lächelnd ermutigte er Yami sich richtig hinzulegen, bettete dessen Kopf gegen die kalte Keramikwanne.

Hinüber greifend nahm er den Stoff von seinen Platz und drückte etwas von dem Schaumbad darauf, massierte es mit seinen Fingern zu Schaum. Sanft Yamis Handgelenk ergreifend, zog er langsam an seinem Arm, beobachtete, wie Yami bei dem Schmerz zusammenzuckte, seine Augen fest schloss. Einen Moment abwartend, wartete Joey, bis sich Yamis Gesichtsausdruck entspannt hatte, bevor er mit dem Tuch sanft über seine verunstaltete Haut fuhr, dabei den Dreck entfernte und die steifen und wunden Muskeln beruhigte.

Er mochte es wie schnell das Wasser Yami beruhigen konnte, es war das effektivste Mittel um ihn zu beruhigen seit Yami zwölf war und seine erste Attacke hatte. Es war ein Lernprozess und er hat langsam und zwingend gelernt wie verschieden Yami reagierte und was die beste Möglichkeit war um es ihm zu erleichtern.

Sich auf die Seite legend öffnete Yami seine Augen, sah wie Joey seinen Arm samt der seifebedeckten Kleidung wusch, der Geruch von Lavendel und Rosen wehte über ihn und wickelte sein Denken ein.

Seufzend beruhigend durchatmend, robbte er sich näher an Joey und seine Augen wanderten zu Seto, bemerkten diesen erst jetzt.

Seto lächelte ihn liebevoll an, seine Augen waren warm und beruhigend, versicherten ihm, dass er nicht vorhatte etwas zu tun, als er die Kerze und das Streichholz in der Hand hielt. Blinzelnd beobachtete Yami Seto dabei wie er ein paar Kerzen im Zimmer anzündete, sie auf den Tisch nahe dem Ende der Badewanne bei seinen Füßen stellte, bevor er das Licht der Lampe löschte und dem sanften Schein der Kerzen erlaubte ihn zu umgeben.

Stöhnend entspannte er sich gemächlich im Wasser und schloss seine Augen als Joey langsam versuchte den Schmerz aus seinen Muskeln und Blessuren mit dem heißen Wasser und dem beruhigenden Stoff zu liebkosen. Etwas mehr Behaglichkeit benötigend streckte er seine Hand nach Seto aus, brachte seine Stimme heiser hervor, „Seto, ich brauche deine Hand. Ich brauche sie… nur um zu wissen das ihr beide hier seid.“

Ohne zu zögern kam Seto und kniete sich neben Joey auf den Boden, streckte sich und ergriff die Hand welche ihm entgegen gestreckt wurde und hielt sie fest, verschränkte seine Finger mit denen Yamis. Er genoss das weiche Gefühl der engelsgleichen Haut an seiner, legte mit einem tiefen Seufzen seine andere Hand auf ihre ineinander verschränkten Finger.

Joey blickte ihn an und lächelte dankbar, während er weiter sanft den Schmutz von der Haut seines Freundes wischte. Seto zuzwinkernd, hielt er ein Glucksen zurück. Der CEO errötete und ein Knurren entwich ihm, als er verstand, seine Würde war verletzt. Offensichtlich hatte Seto nicht gewusst, wie offenkundig er mit seinen Empfindungen gewesen war, obwohl ausgerechnet Yami sie über die letzten Wochen hinweg noch bemerken musste.

Seine Aufmerksamkeit von Yami abwendend, lächelte er und starrte zufrieden auf Yamis ruhige Gestalt. Yami brauchte jemanden wie Seto, jemand starkes und jemanden der gerne bei ihm war, der ihn beschützen würde.

„Joey?“, murmelte Yami, seine Stimme war schwach wie ein Flüstern, während sich violette Augen öffneten.

„Ja?“, antworte Joey, lehnte sich vor.

„Schmerzmittel bitte,“ bat er, die Augen voller Leid und Schmerz. „Das Wasser beruhigt meine Nerven und Muskeln, aber nicht die anderen Regionen.“

Wissend stand Joey auf. „Ich bin gleich zurück. Versuche dich nicht zu sehr zu bewegen, Kumpel.“, riet er bevor er den Raum verließ.

Joey verschwinden sehend seufzte Seto leicht. Zurück auf Yami blickend, biss er sich auf die Lippen, als sein Herz das zweite Mal seit den letzten zehn Minuten brach. Yamis Augen waren gefüllt mit Tränen des Schmerzes und sein Körper versteifte sich, als das Adrenalin seiner Nervenattacke und ein kleines qualvolles Stöhnen seinen Lippen entkamen.

Instinktiv streckte er seine freie Hand aus, ließ sie forschend ins heiße Wasser und legte sie sanft auf die enthüllte Seite Yamis. Yami starrte ihn an und Unsicherheit überschwemmte ihn, vermischte sich mit den Schmerzen. Ihm ein beruhigendes Lächeln schenkend, bewegte Seto seine Hand zart über die weiche Haut, streichelte letztlich sanfte Kreise auf dem Rücken des jungen Mannes.

Yami wusste im ersten Moment offensichtlich nicht wie er reagieren sollte, aber als die geschickte Hand gegen seinen unteren Rücken presste und die Muskeln beruhigten, stöhnte er zustimmend und versuchte den CEO dazu zu bringen weiter zu machen.

Seine Augen schließend entspannte sich Yami unter Setos weichen Händen, bewegte sich näher zur Kante der Wanne.

Dann stellte er etwas fest, er kannte den CEO doch erst seit etwas mehr als eine Woche und ließ ihn dies bereits tun. Das war nicht normal und wie kam es das er es nicht schon früher bemerkt hatte? Das sie in der ersten Nacht am Feuer gesessen hatten, sollte der erste Ansatz gewesen sein und nun erlaubte er ihm seinen fast nackten Körper zu liebkosen. Seine Augenbraunen zogen sich zusammen. Wie konnte er Seto so schnell an sich heranlassen?

Seine Augen öffnend starrte er zu Seto hinauf, bewunderte einen Moment lang das ruhige Gesicht ehe er murmelte, „Was ist an dir so anders?“

Verwirrt hob Seto seine Augenbraue und stoppte sein Tun um in diese verlockenden violetten Augen zu blicke. „Was meinst du?“

„Ich meine,“ murmelte Yami und verengte seine Augen. „Was macht dich so anders? Wie kann es sein dass du mir in solch einer kurzen Zeitspanne so nahe bist? Warum bleibe ich bei dir nicht vorsichtig, besonders den anderen Tagen? Wie kann es sein, dass du mich so berühren kannst und mein Körper nicht wie sonst mit Angst reagiert? Was ist so anders an dir? Ich verstehe es nicht.“

Seto biss sich auf die Lippen, unsicher was er antworten sollte. Er gab zu, dass Yami die letzten Tage wirklich offensichtlich erschüttert gewesen war.  Der Fall, Salatis und Lucien waren zurückgekehrt und hatten ihn gepeinigt und wurde schnell Bodyguard von jemanden den er kaum kannte.

Möglicherweise war das der Grund weshalb Yamis Denken und seine Emotionen so außer Kontrolle gerieten im Moment. Das war eine logische Erklärung weshalb ihm Yami so bereitwillig erlaubte ihn die anderen Nächte zu halten, als ob die beiden sich Jahre lang kannten.

Seufzend nahm er seine Hand wieder aus dem Wasser, lächelte den jungen Mann sanft an. „Vielleicht ist dein Schutzwall unten, da deine Gefühle durcheinander sind.“, behauptete er.

Blinzelnd wandte Yami seinen Blick ab, was möglich war. „Vielleicht.“, murmelte er.

„Er ist immer so nach einer Attacke… Körperkontakt ist das einzige Mittel um ihn von einer weiteren Attacke abzuhalten.“, begann Joey von der Tür aus, die Tasche mit der Medizin in der Hand.

Zu seinem Freund gehend kniete er sich an der Kante der Wanne nieder.

„Offensichtlich,“ murmelte Yami und Frustration schwang darin mit. „ Wahrscheinlich ist das nur so weil ich diese Woche so…´verschmust´… bin.“

„Wahrscheinlich, Kumpel.“, sagte Joey und legte die Medizin auf das Waschbecken. „Aber in einer Sache hat er Recht, Seto. Wie konntet ihr beiden euch in so kurzer Zeit so nahe kommen? Die letzte Person die das geschafft hat war Bakura und er vertraute ihm weil er Bakura getroffen hatte, als er mit dabei half ihn von einer von Luciens Wutanfällen fort zubringen.“ 

Seto zuckte mit den Achseln, verstand er weder das, noch warum er besorgt um den CSI war, nichts schien einen späteren Sinn zu machen.

„Ich weiß es nicht,“ antwortete er.

Seufzend machte sich Joey daran Yami aus der Wanne zu helfen, war das heiße Wasser doch dabei die Haut des jungen Mannes Purpur zu färben. Yami hielt die Schmerzenslaute zurück als er langsam auf die Füße gehoben wurde, benötigte Joeys Arme und die Wand um sich ab zu stützen. Behutsam stieg er aus der Wanne und stolperte dabei leicht als er dies tat.

Aufgrund dessen finster blickend, legte Joey ein Handtuch über Yamis Schultern. „Immer mit der Ruhe!“ warnet er. Er biss sich sofort auf die Zunge, wegen den finsteren Blick welcher öfters Yamis Gesicht kreuzte und er blickte Seto wissend an. „Kannst du uns eine Minute lang alleine lassen? Ich brauche sie um seine Medikamente anzuwenden.“

Knapp nickend verließ Seto das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich, um den beiden Freunden etwas Privatsphäre zu geben. Seufzend lehnte er sich an die Wand, brennende Finger rannen durch dichtes braunes Haar, ceruleanfarbene Augen schlossen sich nachdenklich. Er zog seine Augenbrauen zusammen. „Ich kann das nicht noch einmal geschehen lassen.“, murmelte er zu sich selbst. Leidenschaft und Entschlossenheit schwang in seiner Stimme mit.

„Ich werde diesen Bastard etwas brechen wenn er ihm noch einmal zu nahe kommt.“

Seine Fassung wieder erlangend, blickte er zur Tür. Hörend wie Yami und Joey sanft miteinander sprachen, stieß er sich von der Wand ab und ging die Treppe runter, in der Absicht den Tee aufzuwärmen, während er wartete das sie fertig wurden. Zum unten gelegenen Wohnzimmer gehend spähte er umher und nahm das erste Mal seit er eingetroffen war die Wärme des Hauses war.

Der Teppich unter seinen Füßen bedeckte die Treppen. Es war ein sanftes Terracotta Orange und betonte das helle Eichenholz und die Fußleiste. Die Wände, zu meisten Teiles, waren gänzlich weiß oder in einem blassen Orange gehalten. Alles in allem hatte das Haus ein auffallendes Thema, simplifizierend aber fantastisch.

„Ich nehme an, dass du es magst?“, fragte Yamis Stimme weich, erschreckte ihn und zwang ihn sich umzudrehen. Nickend lächelte Seto warm und starrte den wundervollen Mann an welcher an der Wand abgestützt das Wohnzimmer betrat,  bekleidet in nichts weiter als eine violette Seidenpyjamahose, einem passenden Top und einen weißen Bademantel.

„Ja sehr,“, murmelte er, saphirblaue Augen strahlten den jungen Mann an. „Es ist sehr einfach…  doch elegant. Ich liebe es, mehr als mein eigenes Haus.“

Schnaubend schloss Yami seine Augen, schien mit einer weiteren Schmerzenswelle zu kämpfen. „Es erinnert mich an Halloween.“

Sich am Geländer des Wohnzimmers gluckste Seto, starrte Yami glücklich an. „Ich dachte da mehr an den Herbst.“

Blinzelnd spähte Yami einen Moment umher. „Das auch.“, stimmte er leise zu, seine Augen ohne Emotionen, ehe er fortfuhr seine Umgebung wahr zunehmen. „Ich muss hier bald aufräumen. Yugi und Kalie haben die Hausarbeit offensichtlich doch nicht gemacht.“

„Keine Sorge deswegen, Yami.“, versicherte Joeys Stimme, während er ins Wohnzimmer ging, eine Last aus dicken Decken, Bettlacken und Kissen in seinen Arme. Es hoch hievend warf er es über das Geländer runter auf den Holzfußboden,  nahm er ein Knurren war und blickte zu Yami. Achselzuckend kehrte er zu seinem Freund zurück, schlang seine Arme um Yamis Taille und legte einen von Yamis Armen um seine Schultern. „Mai und ich werden es machen. Yugi und Kalie müssen heute Abend lernen, erinnerst du dich… sie haben einen Test am Montag.“

Finster blickend erlaubte Yami Joey ihn die Treppe hinab zu stützen, einen Schritt nach dem anderen, während der Schmerz durch seinen Rücken und seine unteren zerschrammten Gliedmaßen ging. Einen Scherzenslaut zurückhaltend, machte er Seto deutlich sie unten zu  treffen, bevor er sich mit der freien Hand an dem Geländer und machte den ersten Schritt die Treppe hinunter.

Scharf aufkeuchend stoppte er, nahm einen tiefen Luftzug und schloss erneut seine Augen der Qual wegen die ihn rasch verschlang. Sein Griff um das Geländer wurde fester, seine Fingerknochen traten weiß hervor vor Anstrengung, während er die Zähne zusammenpresste und damit leise knirschte.

Fühlend das Yami sich versteifte stoppte er und spähte er auf seinen Freund hinab. „Bleib ruhig. Ein Schritt nach dem anderen, Kumpel. Du musst dich nicht selbst verletzen.”, meinte er sanft.

Zittrig ausatmend, öffnete Yami seine Augen und Tränen drohten seine Wangen stromartig hinab zu rinnen.  Zarte Hände lösten seine eigen vom Geländer und ein anderer großer Körper trat an seine andere Seite der großen Treppe. Den Blick hebend traf er beruhigende Ceruleanfarbende Augen. Dankbarkeit erfüllte seine Augen. „Danke Seto.“, murmelte er und erhielt ein Grinsen von dem anderen.

Langsam beschritten sie ihren Weg die Treppe hinab und stoppten jeweils um Yami um Luft schnappen zu lassen und die Wellen des Schmerzes weg zu atmen, welche ihn bei vielen Bewegungen überkam. Beide, Seto und Joey wussten, dass sie ihm nicht anbieten sollten, ihn zu tragen, Yami könnte leicht in Wut abknicken und sein Gleichgewicht verlieren. So gingen sie nur schweigend zum Ende der Treppe, schmerzvollen Schritt für schmerzvollen Schritt.

Das Ende erreichend, hielt Seto Yami auch weiterhin, während Joey schnell die Lacken, die Decken und die Kissen auf die Matratze packte. Dann ermutigte er Yami erst einmal dazu sich auf dieses zu legen und half ihm, während Seto den Tee aufwärmen ging.

Stöhnend kuschelte sich Yami in die dicken schwarzen Kissen und schloss seine Augen, als er versuchte eine gemütliche Position zu finden, eine bei der er nicht auf seinen Blessuren lag. Schnell fand er heraus, das dies beinahe unmöglich war und legte sich letztlich auf die Seite und schob ein Kissen zwischen seine Beine damit seine Knie nicht zusammen trafen und die Qual in seinem Hinterteil zu verringern.

Joey seufzte als er dies sah, bemerkte kaum das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Mikrowelle und das Piepen welches folgen würde und Bescheid gab, dass der Tee wieder warm war. Sich vorbeugend strich er eine von Yamis noch feuchten blonden Strähnen hinters Ohr. „Hungrig?“

„Ein wenig.“

„Klingt Suppe gut?“, fragte er, als Seto zu ihm kam und ihm zwei Tassen gab. Sich aufrichtend, hielt er die Tasse hin, damit sein Freund sie nehmen konnte, zuckte jedoch zusammen, als Yami sich in eine halb sitzende Position brachte und sich gegen das Sofa lehnte.

Ein Nickend erhaltend, stand Joey auf und machte sich sogleich daran ein kleines Essen für sie drei zu machen, ließ Yami nie aus den Augen, während dieser vorsichtig seinen Tee herunterstürzte.

 

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Fünf Tage vergingen wie Jahre, die Tage dauerten so lange, wie eine einzelne Woche, so viel passierte, und doch so wenig. Es gab keine Spur von Lucien, kein Wort, keine Sichtung, nichts; es war, als ob alles nur ein Traum gewesen war. Aber die Male und Blessuren bewiesen das Gegenteil.

Über die Zeit beobachtete Seto bei seinen Besuchen, wie die Prellungen farblich schlimmer wurden und dann langsam verschwanden, der Schwund war kaum bemerkbar, aber die Beweglichkeit von Yamis Gliedmaßen hatte sich verbessert, ein Zeichen, dass es verheilte. Er konnte selbst von seiner Matratze aufstehen, doch er musste sich an etwas festhalten, wenn er ging, aber trotz allen, kam er allein schon vernünftig zurecht. Die Schmerzmittel halfen bis zu einen bestimmten Grad, aber der Schmerz war immer da, wenn er sich falsch bewegte, ebenso die Steifheit.

Die Gehirnerschütterung war weg, die Pupillen dieser violetten Augen hatten wieder die richtige Größe und er war endlich in der Lage, sich jetzt wieder auf Dinge zu konzentrieren.

Stöhnend rollte Yami sich auf dem Sofa zusammen, schloss seine Augen, als er den prasselnden Regen draußen zuhörte, wie er wie ein Wasserfall zum Grund fiel, den Beton und das Graß durchnässte. Das knisternde Feuer im Kamin verschmolz damit, ebenso wie mit dem Klappern und Schwappen, da Kalie und Mai das Geschirr schnell wuschen. Weiche Latinomusik tönte dazu aus dem Hintergrund.

In der Nähe -jetzt wo die Matratze entfernt worden war und das Wohnzimmer wieder in seinem ursprünglichen Zustand war- spielten Yugi und Joey begeistert eines ihrer Videospiele, die Lautstärke aus Respekt ziemlich leise. Währendessen saß Bakura auf dem anderen Sofa und beobachtete die beiden interessiert.

Tief seufzend, zog er die Decke fester um sich, kuschelte sich in ihre Wärme, zusammen mit der Wärme, die das Feuer ausstrahlte. Zufrieden wollte er sich dem Schlaf hingeben.

Er wäre eingeschlafen sein, wenn nicht das Telefon geklingelt hätte, durch seinen Nebel fast völliger Stille schmetterte. Fluchend öffnete er seine Augen, hievte sich in eine sitzende Position, gegen die Armlehne, als Kalie schnell zum Telefon raste.

Den schneidend funkelnden Blick, welchen ihr Bruder dem Gerät in ihrer seifigen Hand gab, ignorierend, ging sie ans Telefon. „Hallo, hier ist Akalia Hanata.“

„Hey K-ster, hier ist Taita, ist Yami wach?“

Ihren Bruder anschauend, zeigte sie auf das Telefon, ging auf ihn zu, als er sich eine Decke umwarf, versuchte die Wärme zurück in seinen Körper zu bringen.

„Jep, das ist er, warte nur eine Sekunde bitte, Taita.“, antwortete sie süß, bevor sie den Hörer ihren wütenden Bruder hinhielt.

„Hey Taita.“, antwortete Yami, rieb sich den Schlaf aus den Augen und machte es sich auf dem Sofa bequem.

„Wie geht es dir?“

„Ganz in Ordnung... denke ich.“, antwortete er zusammenzuckend, als er eine besonders empfindliche Stelle berührte. „Unbequem, wie in der Hölle.“

„Bist du einsetzbar?“

„Irgendwie.“, murmelte Yami und gab auf, legte sich auf das Sofa und ließ seine Beine über die Lehne baumeln. „Warum?“

 „Der Chef will uns sprechen, uns alle. Es geht um den Fall, wir müssen alle bisherigen Informationen präsentieren und ihn überzeugen, dass wir daran weiterarbeiten dürfen.“

„Habt ihr Leute irgendwas neues gefunden, seitdem ich weg war?“, fragte er, stand auf und ignorierte den finsteren Blick, welchen er sofort von Bakura bekam, wegen der Bemerkung. Er biss sich auf die Lippen, als Schmerz durch seinen Rücken schoss, griff sich am Sofa fest, lehnte sich stützend dagegen.

„Ja, ein paar winzige Details, kleine Dinge. Das einzig Größere, was wir herausgefunden haben, war, dass ihr Ehemann sagte, dass sie sich scheiden wollten, weil er herausgefunden hatte, dass sie ihn betrug.“

„Sonst etwas?“, schnaubte er und ging zu der Treppe, nickte Bakura dankbar zu, als dieser einen Arm um seine Taille schlang, um ihn festzuhalten, während er hochging.

„Das Blut, welches in der Kaibavilla gefunden wurde, stimmt mit Ivans überein. Deshalb waren wir in der Lage gewesen ihn, zusammen mit Salatis, zurückzuhalten. Elijah und Jason haben eine ganze Akte gefunden, welche von jemand anderen als Azucena gelöscht worden war, auf Drohungen Ivans... und Santo Aristo. Salatis hat uns gesagt, wer ihm sagte, was er zu tun hatte... und wer bei den Mördern war... aber sonst nichts. Es wurden auf Informationen gefunden, die beweisen, was Salatis gesagt hat, Yami, und wir wissen, dass Santo es entweder auf mich, Gabe oder dich abgesehen hat. Aber das ist alles was wir haben.“

In sein Zimmer tretend, blickte Yami Bakura an, fragte ihn Platz zu nehmen, bevor er sein Handtuch suchen ging. „Haben wir nicht genug Beweise, um zumindest Ivan zu anzuklagen, und hinter Gitter zu kriegen?“

„Nein.“, sagte Taita verärgert. „Wir haben es schon dem DA vorgestellt, es ist nicht genug, wir brauchen die Mordwaffe, sonst können wir den Fall nicht abschließen.“

„Woher weißt du, dass Santo uns will?“, fragte Yami, öffnete schnell seinen Schrank und wühlte darin, versuchte ein vernünftiges Shirt und Hosen zum Anziehen zu finden.

„Es stand in einer Drohung in der Akte.“, sagte Taita, wühlte im Hintergrund und sein Tippen wurde hörbar. „Sie sagt Azucena, dass wenn sie die Kaiba Corp nicht ausschaltet und uns aufhält, sie zu finden, sie nicht nur sie und ihre Familie mitnehmen würden, sondern uns auch umbringen. Anscheinend hat sie sich geweigert, dachte, dass ihre Bodyguards in der Lage wären, sie zu beschützen.

„Um wie viel Uhr muss ich da sein?“, fragte er, während er ein Shirt fand und es auf das Bett warf. Bakura funkelte ihn an, seine Augen verlangten Antworten, doch Yami hielt nur einen einzelnen Finger hoch, bat ihn so zu warten, bis er fertig war.

„Noch diese Stunde.“, sagte Taita.

„In Ordnung, ich werde so schnell da sein, wie ich kann, bis dann.“, sagte er, griff nach dem nahe liegenden Handtuch und ging zu der Tür, seine Bewegungen waren langsam und roboterhaft.

„Okay, mach langsam, Kumpel, wir sind nicht in Hetze.“, sagte Taita wissend vom anderen Ende der Leitung.

Schnaubend legte Yami auf, drückte den Ausknopf und warf es auf das Bett. Aufseufzend sah er Bakura an, als er versuchte wieder zu Atem zu kommen, sein Körper schrie vor Schmerzen.

Bakura machte ein finsteres Gesicht, seine dunklen Augen liefen rot an. „Ich will nicht, dass du irgendwo hingehst, Yami. Dir geht es immer noch nicht gut genug, dass du in die Öffentlichkeit kannst. Du hattest heute zwei Attacken, das ist mehr als jeden anderen Tag, seitdem er zurückgekehrt ist.“

„Ich weiß, Bakura, vertraue mir.“, murmelte Yami und schloss seine Augen. Aufatmend fuhr er mit seiner Hand durch sein Haar, welches jetzt feucht von Schweiß war. Das bemerkend, strich er mit seinen Fingerspitzen über sein Gesicht, verfluchten den Schweiß, welcher sich dort bildete. „Die Treppe hoch und herunterzugehen ist anstrengend.

„Nur noch ein Grund für dich hier zubleiben, ein langes Bad zu nehmen und dich auszuruhen.“, schnappte Bakura, seine Augen schienen voller Beschützergeist durch die Dunkelheit. Das einzige, was den Raum erhellte war das ausgefallene Licht, welches vom Himmel fiel.

Yami lachte leise gequält. „Ich kann mein Team nicht im Stich lassen, dass ist auch mein Fall, Bakura. Ich muss da sein, um ihnen zu helfen ihn zu behalten.“

Knurrend erhob sich Bakura, stellte sich vor seinen Freund, blickte in seine verführerischen Augen. „Du bist so verdammt stur, dass es noch nicht mal mehr lustig ist. Offensichtlich verstehst du nicht, in welcher Verfassung dein Körper im Moment ist.“

„Bakura, ich denke, dass ich, während ich ein paar Stunden in einen Büro sitze, auf mich selbst aufpassen kann.“

„Woher weißt du, dass er nicht kommen wird?“, knurrte Bakura, stützte eine Hand neben Yamis Kopf am Türrahmen ab. „Woher willst du wissen, dass du die Fahrt hin und zurück aushältst? Sag mir das, Yami.“

Seine Hände zu Fäusten ballend, blickte Yami Bakura mit aufgeheizter Wut an. „Ich sehe dich gleich, Bakura.“, sagte er und versuchte zum Bad zu kommen, aber sein Freund hielt ihn auf, ergriff seine Schulter, fest aber sanft.

„Lass mich gehen, Bakura.“

„Nicht bis ich etwas Verstand in deinen Dickschädel gebracht hab.“, brummte Bakura, lehnte sich vor, bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. „Ich werde nicht zulassen, dass du dir wegen diesem verdammten Job selbst wehtust.“

Sein Körper begann zu zittern, unbewusst, aber es war genug, vor seinen Augen spielten sich die Szenen des Vorfalls von so lang her ab. Nach Luft schnappend, griff er an Bakuras Schulter, suchte dort Halt, bettelnd, dass er ihn daraus holte. 

Bemerkend, was geschah, zog Bakura Yami an sich, hielt ihn fest und lehnte sich gegen die gegenüberliegende Wand. Das Zittern ließ direkt nach, erlaubte Yami, dass er sich gegen ihn lehnen konnte, sein Körper war lethargisch, als er versuchte vernünftig zu atmen.

„Danke.”, murmelte Yami, stöhnte leise vor Schmerz auf, als er sich von ihm löste und ging zum Badezimmer.

Seinen Kopf schüttelnd, langte Bakura nach Yami aus, ergriff sein Handgelenk, zwang dem CSI sich zu ihm zurückzudrehen. „Du hattest eben schon wieder eine, Yami, zwar nur eine kleine, aber trotzdem. Bleib Zuhause, bitte.”, flehte er, seine Augen waren bittend.

„Ich kann nicht.“, sagte Yami mit einen fast durchsichtigen Lächeln, bevor er sich aus Bakuras Griff löste und ins Bad ging, dabei direkt die Tür schloss.

Aufseufzend lehnte Bakura sich gegen die Wand, starrte die Badezimmertür besorgt an. „Ich hoffe, dass deine Sturheit dich nicht in Ärger bringt.“, murmelte er, machte das Schlafzimmerlicht an und erlaubte den brillanten Leuchten den Flur zu erhellen. „Ich hoffe es wirklich, Kumpel.“

 

Sobald er angezogen und in seinen langen Regenmantel war, ging Yami durch die Vordertür, zog seine Kapuze über seine immer noch feuchten ebenholzfarbenen Haare. Aufseufzend blickte er alle an. „Ich bin bald zurück. Es wird hoffentlich nicht länger als zwei Stunden dauern.“, sagte er und zog sich seine Schuhe an.

„Yami.“, sagte Yugi und rannte zu seinen Bruder, packte ihn sanft am Arm. Seine Stimme war verzweifelt und von Sorge durchtränkt. „Bitte geh nicht, bitte.“

Spürend, dass etwas nicht stimmte, drehte sich Yami zu seinem Bruder, brachte sich in eine kniende Position und blickte in die Augen des jüngeren Mannes. „Was ist los, Yugi?“

Kalie gesellte sich zu ihnen, brachte ihren Bruder zum aufstehen, umarmte ihn sofort, als er aufgestanden war. „Es ist zu gefährlich, Yami. Gehe nicht raus.“

Kalie festhaltend, blickte er Bakura, Joey und Mai besorgt an, welche verwirrt mit den Achseln zuckten, wegen den Verhalten, welches die beiden Teenager hinlegten. Seine Augen verengend, spähte Yami erst an Kalie herunter, dann an Yugi, als sein Bruder seine Arme wieder so gut er konnte von hinten um seine Taille schlang.

„Wenn ich jemanden mitnehme, werdet ihr beiden mir dann sagen, was euch beschäftigt? Morgen nach der Schule?“, verlangte er zu wissen und ließ seinen Blick zwischen den beiden hin und her wandern. Ein Nicken erhaltend, blickte er Bakura an, sein Freund nickte wissend und stand auf, schnappte sich seine Jacke und Schuhe, bevor er das Haus verließ.

Einen keuschen Kuss auf Kalies und Yugis Augenbraue drückend, lächelte Yami sie warm an, bevor er sich draußen zu Bakura gesellte und so schnell er konnte zu den SUV ging, seine Kleidung war schon durchnässt, bevor er in der Lage war, die Tür zu öffnen. Hineinkletternd, schnallte er sich an und nickte Bakura zu. „Scheint so, als hättest du deinen Wunsch gekriegt, irgendwie.“

Bakura grinste hämisch und zündete den Motor und drückte aufs Gas. „Wie immer, Yami, wie immer.“

 

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Zwei Stunden später kletterte Yami in sein Bett, zitterte wegen der Kälte und der steifen Muskeln, die in den letzten Tagen nur schwach funktioniert hatten. Sie hatten noch immer den Fall und in seinen Gedanken war das alles was wichtig war.

Teil 7

Titel: Crimson Trust

Teil: 7 / ?

Autor: Kiree

Email: Kiyoko@online.de

Fanfiction: Yu-Gi-Oh

Disclaimer: Keine der euch bekannten Figuren gehören mir, sondern Kazuki Takahashi. Deshalb kann ich sie mir nur ausborgen und Geld bekomme ich ebenfalls nicht dafür. Auch die Idee und die verwendeten Figuren gehören mir nicht. Ich habe keinerlei Rechte an dieser FanFiction, da ich sie lediglich, nach erhaltener Erlaubnis, aus dem Englischen von Yami Neferbre übersetzt habe! Die original Fassung befindet sich auf der Seite www.Fanfiction.net.

Rating: PG-18

Pairing: SetoxYami

Warnung: AU,  Angst, Gewalt, Sap, Lemon

Kommentar:  Hier kommt endlich das siebente Kapitel von Crimson Trust. Ich hoffe das ihr trotz der kleinen Verspätung Spaß beim Lesen habt^^ Danke für die lieben Worte.

Erklärung:

„…“ gesagt

123123123 Zeitsprung
 


 

Teil 7
 

Liebte Vater dich?

Oder liebte er dich gerade zu viel?

Kontrollierte er dich?

Lebte er auf deine Kosten?

Lies er dir keine Fragen die du selbst beantworten konntest?
 

„Yami“, murmelte eine süße, weibliche Stimme, brach durch seinen Schlummer und erweckte sanft seine Aufmerksamkeit. „Yami wach auf, Gabe ist hier um dich zu sehen.“

Stöhnend zwang Yami sich seine Augen zu öffnen, blickte kurz zu Mai auf, ehe er gähnte. Er hat definitiv nicht genug geschlafen, ein Blick auf die Uhr bestätigte das. Vier Stunden waren nicht genug. Gähnend hievte er sich selbst in eine sitzende Position, rieb sich müde die Augen, als er zu Mai hinaufstarte. „Morgen.“

Kichernd setzte sich Mai auf die Bettkante, dabei gab die Matratze unter ihrem zusätzlichen Gewicht nach. „Morgen, Hunne. Ich werde Frühstück machen, geh duschen ehe du zu Gabe gehst. Er kann warten.“

Sie angrinsend stand er auf, beruhigte sich sofort neben dem am Kopfbrett festhaltend, als sich der Schmerz in seiner Rückseite ballte. Stöhnend schloss er seine Augen, legte seine Hand auf seines Po. „Kannst du bitte Bakura oder Joey holen?“, fragte er, blickte zu ihr zurück. „Ich denke ich brauche womöglich etwas Hilfe um in die Badewanne zu kommen.“

Nickend stand Mai auf und ging zur Tür, spähte sympathisch zu ihm zurück, ehe sie den Flur hinab ging.

Vor Schmerz fauchend, legte sich Yami zurück aufs Bett und rollte sich so gut es ging zusammen, hatte seine Händen auf seiner pochenden Rückseite. „Ich hätte gestern nicht gehen sollen.“, stöhnte er, Reue war klar in seiner Stimme zu erkennen. „Mein verdammter Stolz!.“

„Ich sagte es dir.“, kicherte Bakura als er den Raum betrat, ein weites triumphales Grinsen in seinem Gesicht. „Aber natürlich wolltest du nicht hören.“

Finster blickend, deutete Yami mit dem Finger auf ihn, zitterte vor Wut. „Ra zum Teufel noch mal Bakura, hilf mir auf.“, knurrte er. „Jetzt ist nicht die Zeit für deinen lächerlichen Siegestanz.“

„Oh komm schon Yami, das ist lustig.“, neckte Bakura, schnipste das Licht an und schlug eine lächerliche Pose vor. Yami griff nach einem Kissen und warf es mit aller Kraft, ignorierte den Schmerz in seinem Rücken und grinste triumphierend und sah Bakura auf den Boden fallen, das Kissen hatte ihn direkt ins Gesicht getroffen. „Bastard komm her und hilf mir, oder der nächste Schlag wird der Grund dafür sein, dass bestimmte Bereiche deiner Anatomie schrumpfen werden!“

„Okay, Okay Mr. Griesgram.“, gluckste Bakura, sich dramatisch den Kopf reibend als er aufstand und zum Bett ging. „Ich kann dennoch tanzen.“

„Ugh!“, schrie Yami, seine freie Hand schlug gespielt in Bakuras Torso, versuchte mit aller Kraft nicht zu lachen als Bakura ihm die Zunge rausstreckte. „Bitte hilf mir bloß.“

„Nur weil du so liebevolle Manieren besitzt.“, neckte Bakura, half Yami vorsichtig auf die Beine und legte einen Arm um seine Taille.

„Ja und ich bringe dir diese Manieren bei.“, schnaubte Yami.

Den Kopf schüttelnd, geleitete Bakura Yami langsam zur Tür, berücksichtigte die Richtung in welche sein Freund taumelte, versuchte ihm Balance zu geben. „Ja ich weiß und ich liebe dich jede Minute dafür. Denn andernfalls würde niemand für mich arbeiten.“

„Die Hälfte deines Angestelltendenkens macht dich zu seinem Esel Bakura, wie denkst du deine mangelhaften Manieren helfen dir weiter?“, gluckste Yami, das Bad betretend und sich gegen die Waschmaschine lehnend, als Bakura sich daran machte die Tür zu schließen.

„Nah, ich denke es ist mehr mein liebenswerter Gesichtsausdruck.“, scherzte Bakura, zwinkerte seinem Freund zu, während er die Wanne füllte, die Temperatur mit dem Finger überprüfte.

„Oh ja der ´Sei still bevor ich dich mit einer abgestumpften Klinge töte´ Blick. Wirklich beruhigend Kura.“, lachte er, zog sich langsam das Shirt über den Kopf.

Grinsend ging Bakura, zufrieden damit dass das Wasser die richtige Temperatur hatte, bevor er die Vorhänge schloss und die Duschbrause einschaltete. Eine dichte Welle aus Dampf begann zu Bakura aufzusteigen, als er sich neben Yami an die Waschmaschine lehnte, seinen Freund im Spiegel dabei beobachtete wie er seine Boxershorts auszog, nahm dabei aus dem Augenwinkel wahr wie steif und unbeweglich Yamis Rückseite war.

„Ich werde dir eine Rückenmassage geben, wenn Gabe geht.“, sagte er, ließ keinen Raum für einen Protest seines Freundes. Sanft Yamis Schulter berührend, lächelte er ihn an. „Ich weiß das du bald wieder arbeiten gehen willst, stimmt´s?“

„Das tue ich.“, antworte Yami, spähte Bakura abschätzend an. „Danke dir.“

„Jeder Zeit Kumpel, das weißt du doch.“, sagte Bakura, zwinkerte ihm zu, ehe er das Zimmer räumte. Yami starrte die Tür einen Augenblick lang an, sein Denken raste, ehe er leise seufzte. „Ich brauche Urlaub.“, murmelte er selbstversichernd. „Einen wirklich langen Urlaub.“ Den Kopf schüttelnd, trat er in die Dusche, seine Bewegungen dabei gerade zu Roboterhaft und schob den Vorhang beiseite als er in die Dusche trat, stöhnte laut vor Glück als das heiße Wasser augenblicklich damit begann seine schmerzhaften Muskeln zu entspannen.

Seine Augen schließend, stand er nur da, erlaubte dem kochenden Wasser seine Haut zu säubern und von dem zu befreien was an ein paar Tage zuvor erinnerte. Seine Muskeln lockerten sich und erlaubten der Steifheit von ihm zu fallen, seinen Körper zu heilen. Tief ausatmend ließ er den Kopf hängen, seine blonden Strähnen klammerten sich an sein Gesicht, wie ein erschrocknes Kind an seine Mutter. Seine Arme hingen an seinen Seiten, erinnerte ihn an eine Puppe welche im Zimmer seiner Mutter hing, eine welcher ihrer schönen Perfektion gleich war.

Ihr perfektes Porzellangesicht hatte ihn angelächelt, wann immer er das Zimmer betreten hatte, sanfte jadefarbene Augen spähten ihn an, direkt gegenüber der Tür. Ein elegantes weiß und türkises Abendkleid schmückte sie, gemacht aus Seide, Leinen und Spitze. Schwarzes Haar, dunkel wie die Federn von Raben, waren weich und glatt und perfekt, lagen in dichten Wellen über ihre Schultern. Das einzige was fehlte waren die dichten goldenen Strähnen, die ausgefallenen rubinroten Strähnen, welche die ebenholzfarbene und perfekt gebräunte Haut durchbrach.

Er hatte die Puppe ebenso verehrt wie er sie verehrte. Seine Großmutter, Lucilia Hanata, hatte sie seiner Mutter an dem Tag gekauft an welchem er geboren wurde, ein Andenken von ihnen. Er vermisste sie und ihre Wärme und er verfluchte Lucien jeden Tag dafür, dass er sie sich untergeordnet und von ihm fern gehalten hatte. Er hatte es nur getan, da sie sonst die Wahrheit hätte sehen können.

Seufzend hob er seinen Kopf, seine Augen erleichternd öffnend, als er dem Wasser erlaubte seinen Oberköper hinab zu gleiten, seine Haut noch mehr zu röten als sie es ohnehin schon war. Er vermisste Isolde, die Mutter welche einer der Lichtscheine war, welche sein Leben erhellten. Ein Licht welches nicht länger hier war.

Rasch schruppte er seine Haut und seine unbändigen Haare, ehe er heraustrat.

Ein Handtuch um seine Hüfte schlingend trat er an den Spiegel, schrieb schnell einen Namen in den Dampf, welcher den Spiegel beschlug. Er starrte ihn einen Moment lang an, wobei ihm bewusst wurde was dort stand, ehe er das Zimmer verließ.

ISOLDE

Nachdem er sich angezogen und eine Brüste durch seine Haare gejagt hatte, ging er die Treppe runter, erkannte Gabe auf der anderen Seite des Tisches und Yugi und Kalie auf der Couch sitzend. Missmutig darüber, sah er auf die Uhr, sie sollten die Tür gerade verlassen. Die Stufen hinab schreitend, sah er sie an. „Habt ihr beiden nicht einen Bus zu bekommen?“, sagte er spitz.

„Yami, können wir heute zu Hause bleiben?“, fragte Yugi, Unsicherheit klang in seiner Stimme mit und etwas das Yami nicht völlig zuordnen konnte.

Kurz Gabes Schulter zum Gruß ergreifend, ging Yami in die Küche und der Geruch von Eiern und Speck hüllte seine Gedanken ein, als Mai Essen machte. Ein Glas aus dem Schrank nehmend, blickte bedrückt er über den Tisch zu Joey, Bakura und Gabe. „Warum müsst ihr zu Hause bleiben und zusätzlich auch noch gleich beide zusammen?“

Auf der Couch herumrutschend starrte ihn Kalie an, beobachtete ihn dabei wie er vorsichtig Milch in sein Glas schüttete.

„Wir fühlen uns nicht gut.“, sagte sie, versuchte ihn zu überreden.

Seine Augen verengend, trank Yami einen kleinen Schluck, ehe er das Glas auf den Tisch stellte und schritt zu ihnen. Sich vorsichtig vor Yugi kniend, zuckte er kurz zusammen und beugte sich vor um Yugis Temperatur mit der Rückseite seiner Hand zu testen. Kein Fieber oder etwas in der Art fühlend, starrte er sie ungläubig an. „Gibt es einen besonderen Grund weshalb ihr die Schule verpassen wollt?“, fragte er und seine Stimme war ernst. „Und ich erinnere mich daran, dass ihr mir etwas versprochen habt.“

Ihren senkend beugte sich Kalie vor und legte einen Arm um Yugis Schultern. „Er hat uns bei der Bushaltestelle aufgelauert.“, erklärte sie.

Fassungslos beugte sich Yami vor, hob ihren Kopf mit seiner Hand an und erkannte die Angst hell in ihren Augen leuchtend, als er in diese spähte. „Hat das Lucien getan?“

Sie nickte versichernd, zitterte leicht. Aufstehend, lehnte sich Yami an den Kamin, eine Hand lag über seinem Mund und die violetten Augen waren geschlossen. Zittrig einatmend, riss er die Augen auf, leichte Wut loderte in ihnen.

„Wie lange schon? Seit wann?“

„Entschuldige?“, fragte Yugi.

„Seit wann!“, schnappte Yami, bewegte seine Hand und legte sie auf seine Hüfte. Er bemerkte wie Yugi und Kalie seiner Stimme wegen zurückzuckten, verfluchte sich selbst dafür seine Stimme erhoben zu haben.

„Seit er dich angegriffen hatte.“, erklärte Kalie dar, rutschte unwohl auf der Couch umher. „So fünf Tage.“

Tief knurrend, ging Yami von der Couch weg. „Warum zur Hölle habt ihr mir das nicht gesagt?“

„Weil wir befürchtet hatten das du falsch reagierst und dich selbst verletzt.“, stammelte Yugi von der Couch aufstehend, sah die wachsende Wut seines Bruders. „Er hat uns nicht wehgetan, Yami. Nur nach Informationen gefragt.“

„Informationen? Worüber?”, schnappte Yami, umrundete die beiden. Den Tisch ergreifend, biss er sich auf die Lippen und seine Stimmung war aufbrausend. Er konnte das Blut mit einer sagenhaften Geschwindigkeit durch seinen Körper pulsieren fühlen und sein Herz schlug schnell gegen seine Brust.

„Dich“, antwortete Kalie einfach und wich zurück als sie Yamis Knurren hörte und zuckte zusammen als Yami seine Hand auf den Tisch schlug. Joey machte sich daran ihn zurückzuhalten und nagelte seine Hände, hinter ihm stehend, auf dem Tisch fest.

Wütend zitternd ließ Yami den Kopf hängen, nahm die Andeutung an und beruhigte seine Atmung und versuchte verzweifelt sein Gemüt zu beruhigen. Fühlend wie sich sein Herzschlag zu einem normalen Tempo verringerte, blickte er zu Joey zurück und lächelte ihn steif aber dankbar an, ehe er seinen Blick seinen Geschwistern zuwandte. „Von nun an fahre ich euch!“, bestimmte er und schnappte als er sah wie Yugi seinen Mund zum Protest öffnete. „Und das ist endgültig! Holt eure Sachen wir brechen in fünf Minuten auf. Haben wir uns verstanden?!“

Die beiden nickten wütend, gingen zur Treppe und rannten diese hinauf, ungeweinte Tränen in ihren Augen. Zittrig einatmend, verschränkte Yami seine Arme auf dem Tisch und bettete seinen Kopf auf ihnen, fühlte wie Joeys Hand sanft seinen Rücken streichelte und stöhnte. „Ich hätte sie nicht anschreien sollen.“

Gabe nahm einen großen Schluck seines Kaffees, rutschte so das er Yami vom Tisch her richtig ins Gesicht sehen konnte. „Du hast es nicht mit Absicht getan, Yami. Schelle dich deswegen nicht selbst.“

„Das ist nicht der Punkt, Gabe.”, schnappte Yami, hob seinen Kopf vom Tisch und starrte seinen Boss wütend an. „Ich habe meine Stimme ihnen gegenüber erhoben und das hätte ich nie tun sollen, ich bin nicht ihr Vater.“

„Du bist es praktisch für die letzten…oh… sechs Jahre gewesen, Yami.“, beachtete Bakura, überschlug seine Beine unter dem Tisch. „Du bist vielleicht nicht ihr Vater Yami, aber du bist ein höllisch guter großer Bruder. Wahrscheinlich werden sie sowieso verstehen, wieso du deine Stimme erhoben hast, Kumpel. Deine Gefühlen gehen in den letzten zwei Wochen drunter und drüber.“

Sich zu ihm umdrehend, knurrte Yami. „Das rechtfertigt es aber nicht.“, schnappte er, violette Augen verdunkelten sich auf Grund von Selbsthass. „Ich habe nicht das Recht dies zu tun.“

„Und Lucien hat es?“, schnappte Bakura aufstehend und bewegte sich, so das er Yamis Gesicht in die Hände nehmen konnte und hielt es fest, so als würde er sicher gehen wollen, dass sich sein Freund nicht heraus wandte, ignorierte den Blick welchen er sich von Joey einfing. „Hat er das Recht ihr Vater zu sein und sie zu erziehen? Hat er das Recht, Yami? Hat er es verdient? Hat er einen guten Job gemacht um euch drei groß zu ziehen?“

„Bakura, lass es!“, warnte Joey, fühlte das Zittern des Körpers welchen er hielt. „Wir brauchen keinen weiteren Anfall!“

„Sei ruhig, Joey!“, schnappte Bakura und schokoladenfarbene Augen blickten ihn warnend an. „Er braucht nur auf die Fragen zu antworten und du weißt verdammt gut das er es tun muss.“

Die Tischkante ergreifend, starrte Yami zu Bakura auf, sein Atem wild und sein Körper zitterte warnend. Zittrig einatmend, schüttelte er den Kopf und spie seine Antwort heraus.

„Nein!!“

Bakura verminderte die Intensität seines Griffes und streichelte Yamis Wange sanft, behandelte seinen jungen Freund als wäre er sein Bruder. „So, wer hat dann das Recht sie zu beschützen, ein Auge auf sie zu haben und sie an deiner Mutter Stelle aufzuziehen? Er oder du?“, fragte er und seine Stimme sanft und weich.

„Ich.“

„Genau.“ Bakura lächelte und lehnte sich zurück und strahlte seinen Freund an. „Denke auf diese Art darüber, Yami. Du bist vielleicht nicht ihr Vater, du bist vielleicht nur ihr großer Bruder, aber du hast zur Hölle noch mal einen viel besseren Job darin gemacht sie aufzuziehen, als Lucien wahrscheinlich jemals könnte. Wärst du nicht so liebevoll und führsorglich wie du bist Yami, dann wären sie Zeugen von all dem was Lucien dir angetan hat. Du beschützt sie und du wachst über sie. Und ich weiß mit jeder Faser meines Seins, dass sie dir dankbar dafür sind und wenn du einmal deine Stimme erhebst wird sie nicht dazu bringen dich zu verachten oder dich ins Falsche zu stoßen. Es zeigt nur das du noch immer besorgt bist.“

Sich vorbeugend, legte Yami seine Arme fest um Bakuras Nacken, hielt sich fest des Haltes wegen und um ihm seine Dankbarkeit zu zeigen. „Ich danke dir, Kura.“, murmelte er, den Kopf in die breite Schulter seines Freundes bohrend.

„Jederzeit, Kumpel.“, lächelte Bakura. „Jeder Zeit.“

Das Geräusch von zwei Paar Füßen, welche die Treppe herab kamen, erweckte die Aufmerksamkeit all jener im Raum. Seinen Blick hebend, zwinkerte Bakura Yugi und Kalie zu, versicherte ihnen still das alles in Ordnung war. Seine Aufmerksamkeit Joey zuwendend, formten seine Lippen eine stumme Frage. ,Kannst du sie fahren?´.

Joey nickte, gluckte ehe er sich daran machte die Schlüssel zu holen und winkte den anderen zum Verabschieden, ehe er die beiden aus dem Haus scheuchte, die Tür hinter sich schloss.

Yami stöhnte plötzlich auf. „Ich brauche Urlaub.“

Die Gruppe lachte laut auf, zum einen wegen der Zufälligkeit des Satzes und zum anderen der Tatsache wegen, was dieser aussagte. Sich von Bakura lösend, lehnte sich Yami gegen den Tisch und grinste albern. „So Gabe, du wolltest mich sehen?“, fragte er und blickte seinen Boss an.

Seine Fassung zurückgewinnend, hustete er um seinen Hals freizubekommen und nahm einen Schluck Kaffee, ehe er sich völlig seinem Freund zuwandte. „Ich wollte nur sehen wie es dir geht. Du hattest die ganze letzte Nacht über eine Maske auf deinem Gesicht und deinen Augen. Wann denkst du wieder fit genug zu sein, um deine Schicht erneut zu beginnen?“, fragte er sich im Stuhl zurücklehnend.

Mit den Schultern zuckend, ließ Yami seine Finger durch seine noch immer feuchten ebenholzfarbenen Haare fahren. „Wahrscheinlich Ende der Woche. Ich versuche heute ein paar Übungen zu machen.“, erklärte er.

„Ähm… gut, gut.“, sagte Gabe mit einem Lächeln, leerte seinen Kaffee und stand auf.

Sein Jackett glättend, ergriff Gabe Yami kurz an der Schulter, bevor er zur Tür ging.

„Ich will mich nicht in dein geliebtes Frühstück drängen. Wo ich gerade dabei bin, es riecht wunderbar Mai.“

„Danke dir“, antwortete sie und lächelte ihn an. „Bist du sicher, dass du nicht noch zum Frühstück hier bleiben willst? Es ist eine Menge.“

Er gluckste und streckte sich nach der Türklinke. „Na, ich gehe besser, Elijah wird darauf warten mich im Büro eingehend zu befragen. Aufwidersehen und bis bald.“

„Danke, dass du gekommen bist Gabe.“, rief Yami und ging sich selbst vom Tisch weg. „Es bedeutete mir wirklich viel.“

Gabe zwinkerte erneut. „Immer wieder gern. Aufwidersehen.”

„Bye.”

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Zögernd an die Haustür klopfend, trat Seto zurück und glättete sein Frackhemd und stellte sicher das seine geschmeidig glatten khakigrüne Hose nicht zerknittert und perfekt glatt waren. Er plante heute wagemutig zu sein, hoffte das Yami mit ihm spazieren gehen würde und hoffte noch mehr, dass er sich nicht zum Deppen machte.

Mai öffnete diesmal die Tür, grinste strahlend ehe sie zur Seite trat und ihm erlaubte einzutreten. „Gut, du wirst heute in der Lage sein ihn in Aktion zu erleben, Seto.“, neckte sie und schloss die Tür, zwinkerte ihm wissend zu.

Glucksend warf Seto die Hände in die Luft. „Bin ich wirklich so durchschaubar?“, fragte er den Kopf schüttelnd.

Sie nickte, strich sich ihre goldenen Haare hinter ihre Ohren. „Es ist ganz offensichtlich.“, neckte sie, deutete auf die Türen an der Treppe. „Er ist im Trainingsraum und schlägt derart auf den Boxsack ein, dass ich mich frage ob er Morgen gehen kann.“

Blinzend hob Seto den Kopf, danke ihr kurz ehe er sich auf den Weg zu besagtem Raum machte, von dem er bisher nicht einmal wusste, dass er existierte. Das schnaubende Geräusch, der heilige Klang welchen Haut erzeugte die auf Leder traf und die schnellen, gelenkigen Bewegungen der Füße, erreichten kurz sein Ohr. Eine Augenbraue hebend, ergriff er die Türklinke und überlegte für einen Augenblick skeptische ob er eintreten wollte oder nicht, ehe er schnaubte und die Tür öffnete und schritt mit Zuversicht hinein.

Er war erstaunt, ceruleanfarbene Augen waren vor Schreck geweitet als er sah wie Yami den Boxsack trat, boxte und gerade zu mit all seiner Kraft und mit nichts weiter als einer Lycrashorts und einem lockeren Muskelshirt, einschlug. Der Anblick ließ ihn schlucken und seine Augen sahen dankbar auf das was sich ihm bot, ehe er seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richtete und sein Denken zwang einen anderen Weg zu nehmen.

Allerdings waren Yamis Bewegungen vor Schmerz und Steifheit abgeharkt, aber noch immer flüssiger und schneller als die meisten Menschen hoffen konnten, dass es bei ihnen in ein paar Tagen sein könnte.

Nun verstand er völlig wieso Yami damit beauftragt wurde ihn zu beschützen. Er kämpfte mit einer perfekten Kombination aus Kampfsport, eine antike und altertümliche Form welche er nicht genau bestimmen konnte und normalem Straßenkampf. Seine Schnelligkeit und Wendigkeit wurden kaum von seinen Verletzungen unterbrochen, durch seinen offensichtlichen Adrenalinstoß welcher durch seinen Körper rauschte.

Als Seto ihn einige Minuten unbemerkt beobachtete, entschlüsselte er plötzlich an welche zwei Tiere Yami ihn erinnerte. Einen schwarzen Panther, aufgrund der ersichtlichen Anmut, der Heimlichkeit und der Stärke. An eine Kobra wegen seiner tödlichen Treffgenauigkeit und seiner Geschmeidigkeit.

Endlich genug davon habend stumm zu zuschauen, klärte Seto seinen Hals und lachte in sich hinein als Yami in seine Richtung wirbelte, während die Finger mit einem dickem Band verbunden waren und verkrampft und in einer kampfbereiten/ Position waren.

Sobald Yami realisierte das er es war, entspannte er sich, die Schultern erschlafften und seine Brust hob sich vor Anstrengung, welche im Training untergegangen war zusammen mit der Überraschung Setos.

Zum CEO gehend und sich neben diesen an die Wand lehnend, blickte Yami grinsend zu ihm auf. „Was?“, fragte er wissend.

„Das war großartig.“, kommentierte Seto glucksend. „Ich habe in dieser Stadt mein Gegenstück gefunden.“

„Schwarzer Gürtel?“, fragte Yami und machte sich zögernd daran das Band von seinen Knöcheln zu lösen, violette Augen blickten Setos Gestalt von oben nach unten an, während er dies tat. Nickend, hob Seto fragend seine Augenbraue. „Du scheinst mehr der Typ für flüssige jedoch starke Kampfarten zu sein. Du hast nicht die Einstellung oder den Körperbau eines brutalen Kerls.“

Grinsend verschränkte Seto seine Arme und beobachtet wie Yami das Band in den nahen Abfalleimer warf, ehe er sich ein Handtuch nahm und sich daran machte die Matten und den Sandsack abzuwischen.

„Du bist sehr geschickt darin Menschen zu lesen, oder?“, meinte er.

„Nun, ich habe einen zweijährigen Psychologiekurs gemacht und den erst vor sechs Monaten beendet. Ich habe mein ganzen Leben damit verbrachte Menschen anzusehen und zu beobachten, gelernt was manche Tricks hervorruft und wie man durch ihre Masken brechen kann um zu sehen welche Art von Menschen sie wirklich sind.“, erklärte Yami und warf das Handtuch weg, nachdem er es an seinen Knien entstaubt hatte.

„Momentan bin ich einer der besten Vernehmungsbeamten in Florida. Erklärt das einiges?“

Nickend blickte Seto ihn an, atmete tief ein. „Das erklärt alles, Yami.“

Grinsend ging Yami zur Tür und streckte stöhnend seine Arme in die Höhe. „Ich brauche jetzt Trostnahrung?“, gluckste er.

Seine Augenbraue hochziehend, folgte ihm Seto in den Flur. „Du klingst wie meine Mutter.“, kommentierte Seto und ging in die Küche, nahm ein Glas kaltes Wasser von dem jungen CSI entgegen. „Ich dachte einzig Frauen bräuchten Trostnährung.“

Schnaubend tauchte Yami seinen Finger in sein Wasser und spitzte die Tropfen spielerisch zum CEO. „Nicht unbedingt. Wenn ich einen schlechten Tag auf Arbeit habe oder eine schlechte Erfahrung, komme ich Heim und esse jede Art von Zucker die ich im Haus finden kann. Es ist beinahe ein Instinkt, jeder macht das, nur sagen es Frauen offen und Männer eher nicht so oft.“

„Ich flüchte mich nicht zum Frustessen.“, grummelte Seto, sah auf sein restliches Wasser hinab, bevor er seine Arme vor der Brust verschränkte.

„Wirklich?“, erwiderte Yami und grinste teuflisch. „So du gehst nicht nach Hause und isst die Kekse oder den Kuchen den Victor ständig mitbringt?“

Tief errötend, schnaubte Seto. /Wie zur Hölle kann er das wissen?/ fragte er sich. „Nein“, antwortete er steif.

Lachend, schritt Yami um ihn herum und nahm die Treppe in Beschlag. „Darüber kannst du nicht lügen Seto, und ich habe dich jedes einzelne Mal erwischt. Ich war über eine Woche dein Bodyguard, erinnerst du dich? Ich hatte die Aufgabe dich während der Nacht überall zu beobachten.“

„Überall?“, fragte Seto an, hielt inne als er den ersten Schritt auf der Treppe getan hatte.

Mit den Augen rollend, wandte sich Yami zu ihm um. „Ich bin nicht pervers, Seto.“, sagte er ernst. „Nun, warum willst du nicht oben im Wohnzimmer warten während ich schnell dusche? Ich möchte nicht, dass du für die restliche Zeit die du hier bist mit meinem Gestank und meiner Steifheit auskommen musst.“

„In Ordnung.“, sagte Seto und setzte sich auf eine der Couchs als sie oben ankamen. „Ich habe eine Idee was wir machen könnten, wenn du wiederkommst.“

Yami sah ihn fragend an, stoppte an der Ecke des Flurs. „Was hast du im Sinn?“

„Das werde ich dir sagen, wenn du fertig bist.“, beteuerte er und machte eine Bewegung mit der Hand um Yami zu signalisieren duschen zu gehen. Der junge Mann starrte ihn in Argwohn finster an, ehe er seufzte und ins Bad ging. Das Geräusch von fließendem Wasser und das Türschloss erreichte Setos Ohr Sekunden später.

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„Eiscreme?“, fragte Yami ungläubig und rubbelte seine Haare wütend mit einem Handtuch, während er vorwärts ging und seine Hand über Setos Augenbrauen presste um dessen Temperatur zu fühlen.

Der CEO spottet, bemerkte schnell auf was Yami hinaus wollte. Das Handgelenk in die Hand nehmend, starrte den jungen Mann leicht an. Yami zuckte unschuldig mit den Schultern, bewegte sich um das Handtuch auf den Tisch zu legen und sich ein T – Shirt anzuziehen.

„Ich wollte nur überprüfen ob sich du dich normal anfühlst.“, verteidigte sich Yami, blickte rüber zu Seto und erhaschte einen wütenden Blick welchen er still einsteckte. „Ich hätte nie gedacht das du der Typ bist der ausgehen will und dabei Eiscreme essen möchte.“

Schnaubend ging Seto zur Treppe. „Ich bin normal, das weißt du.“

„Oh ja, du bist nur ein Workaholic der süchtig nach Technik ist und Menschen böse anzuschauen vermag.“, kicherte Yami und folgte ihm schnell, korrigierte sein rotes Shirt als er ging.

„Hey, wenigstens sehe ich mit nicht jeden Tag tote Körper an.“, konterte er, ging zur Tür und schlüpfte in seine Schuhe, schnaubte als Yami spielerisch seinen Po trat, ihn aus dem Gleichgewicht brachte und zwang sich zu setzen.

„Wie Abby sagt, wenigstens werden sie sich nie anlügen.“, legte Yami fest und schlüpfte in ein Paar Sandalen. Zur Tür gehend, nahm er die Schlüssel und seine Brieftasche aus einer seiner Jacken. Es schließend wandte er sich Seto zu. „Laufen oder fahren wir?”

„Laufen”, antwortete Seto sich erhebend und öffnete die Tür. „Ich nehme Mokuba immer zu einem Ort hier in der Nähe mit, wann immer er fragt. Ich werde dir den Weg zeigen.“

Blinzelnd, nahm Yami seine Sonnenbrille aus der Tasche seiner Hose und legte sie über seine Augen um sie vor dem Licht zu schützen, welches plötzlich in seine Sicht eindrang. „In Ordnung.“

Zur Tür hinter sich blickend sagte Yami Mai ein schnelles „Aufwidersehen“ und folgte Seto die Straße hinab und wich den Kindern aus welche ausgelassen Fahrrad fuhren, die anderen verzweifelt mit Wasserpistolen anvisierten. Er sah es abwesend und bemerkte kaum Seto, wie dieser ihn durch die Straßen zum nahen Strand führte. Wenn er dem Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wäre ihm aufgefallen, dass es ein Weg von etwa einer halben Stunde bis zu ihrem Ziel werden würde.

Seto bemerkte die Anzeichen des weiten wegseins in Yamis Augen und lehnte sich sanft vor und nahm die Hand des jungen Mannes in einen festen aber sanften Griff, stellte so sicher das dieser nicht abwesend irgendwo hinwanderte. Yami sprang vor als er fühlte wie sich Setos Hand mit der seinen verband. Er blickte kurz hinab, war überrascht darüber, dass sein Geist und sein Körper den Kontakt nicht ablehnten. Zu Seto hinauf blickend, fing er das beruhigende Lächeln des jungen Mannes ein. Die Geste erwidernd, ließ er seinen Blick wieder zu Boden gleiten, genoss die Wärme und den Schutz welche von dem Griff des anderen ausging.

Die Sonne über ihnen verbrannte zärtlich ihre Haut mit ihrer leuchtenden Hitze, als sie über die Straßenüberführung liefen, welche ihnen erlaubte dem Verkehr auf der Hauptstraße zu umgehen und auf den sanften weißen Sand des Strandes zu treten. Seine Sandalen ausziehend hielt Yami sie in der Hand, atmete den salzigen Duft der Meeresluft mit einer mit Genuss ein.

Seto tat das gleiche, zog sich die Schuhe aus und festigte den Griff um Yamis Hand, als sie über den Strand liefen und einigen Leuten auswichen, welche die traumhafte Hitze und das klare Wasser genossen. Yami schob seine Sonnenbrille hoch bis sie auf seinem Kopf saß und strich er sich die Strähnen aus dem Gesicht und erlaubte ihnen sich zu verwirren und seine Ohren zu kitzeln.

Die lebhafte Latino Musik der nahen Musikablage erfüllte seine Ohren. Augenblicklich erkannte er das Lied als La Tortura von Shakira und Alejandro, sang er es sanft mit und fing den schockierten Gesichtsausdruck Setos ein, als er mit Leichtigkeit mit den schnellen Beats mithielt.

Nachdem das Lied zu Ende war, wandte er seinen Blick Seto zu. „Was?“, fragte er ahnungslos.

Den Kopf schüttelnd, gewann Seto seine Fassung wieder, fragte sich wie viele Überraschungen er von dem jungen Mann neben sich noch bekommen konnte. „Ich wusste nicht das du spanisch sprichst, oder kennst du nur das Lied?“

Glucksend trat Yami eine kleine Menge Sand mit seinen Füßen, seine Augen beobachten abwesend wie die kleinen Partikel zum Boden zurückfielen, bevor er antwortete. „Es ist in meiner Abstammung vorhanden. Meine Mutter lernte mich in verschiedenen Sprachen zu sprechen.“

„Was für welche kannst du noch?“, fragte Seto ungläubig. Ceruleanfarbene Augen starrten auf Yami hinab.

„Abgesehen von Englisch, kann ich Spanisch, Japanisch, Arabisch und eine ausreichende Menge des antiken Ägyptisch. Die letzten beiden sind ein bisschen eingerostet, ich habe sie eine Weile nicht mehr gesprochen.“, erklärte Yami.

„Wie lange?“

Yami hob seine Augen, amethystfarbene Weiten blickten auf das Meer hinter Seto. „Seit sie vor bald sechs Jahren gestorben ist.“

„Oh“, murmelte Seto, bemerkte den kleinen Schimmer des Schmerzes in den Augen Yamis. Seiner Hand einen beruhigenden Druck gebend, zwang er dessen Augen ihn anzusehen, als sie im Sonnenlicht hell flimmerten. „Tut mir Leid.“

„Muss es nicht,“ murmelte Yami und lächelte sanft. „Ich erinnere mich selten an die entsetzlichen Dinge durch die wir beide am Ende gegangen waren. Ich erinnere mich nur an das Glück welches uns aus den Händen glitt.“

„Wirst du mir eines Tages die ganze Geschichte erzählen?“, fragte Seto als sie auf einen hölzernen Gehweg traten, die Entgegenkommenden kamen ihnen nahe.

Yami nickte, sein Lächeln verstärkte sich im Sonnenlicht, das Gesicht glänzte durch den goldenen Schimmer. „Eines Tages.“

Ihr Eis kaufend machten sich die beiden auf den Heimweg, ihre Hände waren getrennt da sie sie Schuhe tragen und ihr schnell schmelzendes Vergnügen halten mussten.

Sie erreichten die Überführung und zogen sich ihre Schuhe wieder an, als Yami augenblicklich die missliche Lage Setos entdeckte und laut lachte. Das Gesicht des CEO war mit dickem, geschmolzenen Vanilleeis verschmiert, welches er gewählt hatte, ebenso wie seine Hände, als er die Waffel voller Verlangen anschaute. „Wie lange ist es her, seit du Eis in der Waffel gegessen hast?” Forderte Yami zu wissen nachdem er seine Fassung wieder gewonnen hatte, lehnte sich ans Geländer der Überführung.

„Normalerweise habe ich es in einem verdammten Becher.“, schnappte Seto und seine Augen hoben sich als Yami ihm eine Serviette hinschob.

Es nehmend machte er sich begeistert daran die Schweinerei zu beseitigen, ignorierte Yamis Kichern neben sich. Die Substanz verärgert angrummelnd, warf er eine nun schmutzige Serviette in die nahe Mülltonne, wandte sich missmutig an Yami. „Ist alles weg?“

Violette Augen wanderten über ihn, checkten gründlich das Gesicht und die Hände, bevor er den Kopf schüttelte. „Du hast ein wenig auf deiner Wange vergessen. Lass mich das machen, damit du nicht noch mehr Schweinereien machst.”

Seto hatte kaum Zeit zu reagieren ehe Yami sich auf seine Zehnspitzen stellte und sanfte schmale Finger zärtlich das kleine Bisschen verschmierte Eiscreme weg wischte. Die Berührung hielt nur wenige Sekunden an, doch die Reaktion ließ Seto gänzlich erstarren. Sein Körper zitterte vor Freude über die einfache Liebkosung und seine Augen schlossen sich vor Glück.

Yami nahm die Reaktion welche er auslöste gar nicht wahr, leckte fast unbemerkt die Eiscreme von seinen Fingerspitzen, bemerkte nicht wie Seto seine Augen wieder öffnete und ein weiteres Zittern zurückhielt. Sich wieder seinem eigenen Eis widmend, setzte Yami den Weg über die Straßenüberführung fort, knabberte daran weiter was von seinen kegelförmigen Eiskugeln noch blieb.

Bemerkend, dass Seto ihm nicht folgte, holte er ihn die Realität zurück indem er seine Hand ergriff und ihn mitzog. Sein Gleichgewicht wiedererlangend, starrte Seto Yami einen Augenblick ungläubig an, ehe er sich auf sein Eis konzentrierte, versuchte verzweifelt es zu vernichten, bevor es wie das Kaibas schmolz. Aber sein Verstand sagte ihm, dass es keine schlechte Sache wäre, würde Yami dies erneut tun.

Es bei Seite schiebend, richtete Seto seinen Blick nach vorne und schlug ein wahrloses Gespräch ab, welches Yami für einen Moment deutlich verwirrt hatte, ehe der jüngere Mann ihm geantwortet hatte, sich an der kleinen Plauderei mit ihm beteiligt hatte.

Teil 8

Anmerkung: Das erste Stück des Textes ist ein Teil des Liedes, welches sich durch die FF zieht. Da ich mit dem Übersetzen anfing ehe ich es wusste, hatte ich auch das übersetzt und von daher würde es komisch aussehen, wenn ich jetzt plötzlich ins Englische schwenke. Bitte um Verständnis und viel Spaß beim Lesen.
 


 

Teil 8

-8-

 

Also fick sie!

und fick sie!

Und fick ihn!

UND fick dich!

Um nicht

diese Kraft in deinem Herz zu haben

Um es durchzuziehen!

Ich hatte Zweifel!

Ich hatte versagt!

Ich hatte Scheiße gebaut!

Ich hatte Pläne!

Was nicht heißt

Ich sollte mein Leben in meine eigenen Hände nehmen

 
 

 

In den letzten Tagen stand Yami jeden Tag auf, ging taumelnd seinen Weg durchs Haus, machte Frühstück, fuhr Yugi und Kalie zur Schule, fuhr dann zurück um das Haus aufzuräumen und ging so lange er konnte seiner Arbeit nach. Das war im Moment seine Ablenkung, hielt seine Gedanken so davon ab zu ungewollten Bildern zu wandern. Andererseits  wenn Bakura nach dem Mittagessen nach Hause kam, bestand der junge Mann meistens auf leichtes Schwimmen oder einen langen Spaziergang am Strand. Normalerweise jedoch endete es damit, dass Seto mit ihnen mitkam.

Ein oder zwei Mal hatte Seto sich bösartiger Weise zu ihm gesellt, um seinen Boxsack zu schlagen und an den Gewichten zu trainieren, aber endete es zumeist damit, dass der CEO einfach zuschaute, Musik auf seinen Laptop abspielte und dabei schnell ein paar Dinge seiner Arbeit erledigte. Mehr als einmal hatte Yami ihn erwischt, wie er ihn anstarrte, aber meistens schob er seine Hoffnungen beiseite, der CEO starrte vermutlich die vielen dünnen und leichten Narben an, welche seinen Rücken und seine Brust bedeckten.

Bevor das Abendessen fertig war, brachte Yami Yugi zum Fußballtraining, oder Kalie zum Tanzen oder beide zu ihren Klavierstunden. In diesem Ablauf würde er Seto mit Mokuba Zuhause absetzen, je mehr Ablenkung er finden konnte, umso besser.

Drei Attacken in einer Woche waren ihm genug, etwas das er nicht wollte. Er brauchte dringend eine Aufgabe, auf den Sandsack schlagen, die Spaziergänge machen, singen und Klavierspielen und die Gespräche mit Seto halfen ihm nicht länger.

Seine Gedanken waren ständig dabei zu dem zurückzukehren was sieben Tage zuvor in seinem Büro passierte, oder unter Umständen auch zu den Ereignissen vor Jahren, als alles begann. Normalerweise fand er sich in seinem Zimmer eingesperrt oder nass in einer vollen Badewanne mit Kerzen um sich herum vor, Tränen der Frustration und Angst jagten seine Wangen hinab und sein Körper zitterte in dem Versuch seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er wollte nicht so sein, gebrochen mit seinem Herzen in der Öffentlichkeit.

Seufzend rieb er sich wütend die Augen und gähnte dabei, streckte seine Arme in die Höhe als er in die Küche ging, nicht ganz gewillt jetzt schon wach zu sein. Stöhnend presste er seine Augen aufeinander als Joey einen Morgenrock auf den Holzfußboden plumpsen ließ, das Geräusch hallte in seinem Kopf wieder und steigerte die Kopfschmerzen die bereits dabei waren ihn zu übermannen.

Sein Gesicht in die Hände legend, lehnte er sich gegen den Tisch. „Langsam werde ich verrückt.“, murmelte er und öffnete die Augen, sanfte Hände die seinen von seinem Gesicht lösten. Sich selbst dabei entdeckend in das lächelnde Gesicht seiner Schwester zublicken, stöhnte er und lehnte sich vor um seinen Kopf gegen ihre Schulter zu betten. „Ich kann es gar nicht erwarten Morgen wieder zur Arbeit zu gehen.“

Sanft streichelte Kalie den Rücken ihres Bruders, beruhigte ihn und versuchte seine Schmerzen zu lindern. „Du hast letzte Nacht nicht geschlafen, nehme ich an.“, legte sie wissend fest und wechselte besorgte Blicke mit Mai, Bakura und Joey.

Seinen Kopf schüttelnd, schlang Yami seine Arme locker um ihre Taille und hob sie hoch, sodass er sodass er teilweise zu ihr aufblicken konnte. „Vielleicht eine Stunde wenn man es zusammenzählt.“

„Alpträume?“, presste sie besorgt hervor.

„Ja“, murmelte er, gab die Information nur ungern frei.

„Warum bist du nicht zu Yugi oder mir gekommen? Wir kommen immer zu dir, wenn wir einen haben.“, fragte sie, starrte sanft zu ihm hinab.

Sich auf die Lippen beißend, schloss Yami seine Augen und festigte den Halt um ihre Taille. „Ich war zu ängstlich um mich zu bewegen.“, gab er zu, verfluchte seine Schwäche.

Seufzend führte er Kalie ruhig zum Tisch, löste niemals ihren Halt als sie ihn dazu zwang sich hinzusetzen und kniete sich so hin, dass sie ihre Umarmung wiedererlangen konnte. „Bist du sicher, dass du wieder zur Arbeit gehen solltest, Yami? Es scheint dir schlechter zu gehen, nicht besser.“

„Abgesprochen“, läutete Bakura und schluckte seinen Kaffee herunter, musterte Yami besorgt.

Gebräunte Hände verkrampften sich an den Fingern an beiden Seiten von Kalies Hüfte, seine Knöchel traten durch den Druck weiß hervor. „Ich brauche etwas zu tun, Bakura. Nichts anderes scheint momentan zu helfen.“, knurrte Yami.

„Beruhige dich.“, mahnte Mai sich erhebend und kniete sich neben Kalie, beugte sich vor und drückte sanft das Knie ihres Freundes. „Nimm es leicht, Kumpel. Vielleicht solltest du zurück ins Bett gehen und für eine Weile schlafen. Lass Joey heute für dich sorgen.“

Schritte erreichten ihre Ohren, richtete jedermanns Aufmerksamkeit, außer der Yamis, zur Treppe. Yugi sah alle fragend an und blinzelte schnell. „Was ist los?“, fragte er vorsichtig.

„Nichts!”, murmelte Yami und entfernte sich von Kalie, lächelte seinen Bruder an. „Fertig zu gehen? Wir müssen los oder ihr kommt zu spät zur Schule.“

Violette Augen verengten sich wissend. „Was stimmt nicht, Yami?“,  forderte er zu wissen.

„Emotionale Achterbahn“, legte Yami einfach fest und stand auf, ging erneut in die Küche.

Sich selbst eine Tasse Kaffee eingießend und setzte er sich an den Tisch, wurde sogleich –von den beiden die neben ihm saßen– an der Schulter ergriffen. Zu ihnen hoch schauend hob Yami seine Augenbraue.

„Was?” fragte Joey.

„Ich werde sie heute morgen fahren.”, bestand er und ignorierte den wütenden Blick, welchen sein Freund nun ausstrahlte. „Du brauchst Ruhe. Außerdem habe ich heute frei. Du kannst sie dann von der Schule abholen. Klingt das gut?”

Schnaubend setzte sich Yami zurück auf den Stuhl und zwang Joey dazu seine Schultern loszulassen.

„Was auch immer.“, knurrte er, seine Stimmung aufbrausend.

Den Kopf schüttelnd stand Joey auf und umarmte seinen Freund sanft, hielt ihn bis Yami sich in seinem Griff entspannte, diesen aber nicht erwiderte. „Erinnere dich nur daran Yami, weil ich besorgt bin, nicht weil ich dich für schwach halte.“ Ein grobes Schnauben war seine Antwort und  nur ungern zog er sich von Yami weg um den Autoschlüssel zu ergreifen, Yugi und Kalie aus der Haustür zu führen.

Zurückschauend wechselte Joey besorgte Blicke mit Bakura und Mai, ehe er ging und die Tür hinter sich schloss.

Sofort beendeten Bakura und Mai ihr Frühstück, wuschen ihr Geschirr ab und  brachen zur Arbeit auf. Beide erhielten die gleiche kalte Behandlung von Yami, als sie ihn fest umarmten und ihm versicherten das alles gut würde, bevor sie zur Arbeit gingen, die Tür hinter sich schlossen.

Innerhalt von Sekunden war Yami auf dem Fußboden und zog seine Glieder eng an sich um sich unsicher zusammenzurollen, violette Weiten voll frischer Tränen. Sein Körper zitterte mit seinen Schluchzern als er sich zusammenrollte.

Sacha kam sofort um es sich neben ihm gemütlich zu machen und sein Winseln hallte durch das Haus, zeigte offen seine Sorge um sein Herrchen. Winselnd streckte Yami sich zu seinem Hund und streichelte liebevoll ihren Kopf, während seine Tränen weiterhin fielen. „Was stimmt nicht mit mir?“, murmelte er laut.

Angst begann ihn zu übermannen, allein in dem dunklen kalten Haus zu sein, fing an seinen Tribut zu fordern. Der Regen draußen mischte sich mit dem brüllenden Donner und die blitzenden Lichter  halfen ihm nicht dabei seine Nerven zu beruhigen. Zum Telefon kletternd, wählte er die erste Nummer die ihm in den Sinn kam und schluchzte während er darum flehte das die Person auf der anderen Seite der Leitung abnahm.

„Hallo? Seto Kaiba am Apparat.“

„Seto“, weinte Yami seine Erleichterung beinahe heraus, da es ihn etwas beruhigte die beruhigende Stimme zu hören. „Gott sei Dank bist du zu Hause.“

Die Panik in Yamis Stimme vernehmend, fragte Seto schnell. „Bist du in Ordnung? Wo sind Joey, Bakura und Mai?“

„Joey bringt Yugi und Kalie zur Schule.”, erklärte Yami, seine Stimme mit Schluchzern getränkt. „Bakura und Mai sind arbeiten. Ich… ich habe Angst Seto.“

„Ich komme rüber, kannst du fünf Minuten warten?“, fragte der Brünette.

„Ich… ich denke schon.”, stammelte Yami und wischte sich wütend die Tränen aus dem Gesicht, stöhnte als mehr folgten.  „Beeil dich bitte. Ich weiß nicht wieso ich so handle, aber ich habe wirklich Angst.“

„Ich bin gleich da.“, versprach Seto schnell, bevor er das Telefon auflegte und Yami wieder in völliger Stille zurückließ, das einzige Geräusch in seiner Umgebung war der Sturm draußen.

Bilder begannen in seinem Geist aufzublitzen, Bilder von denen er sich wünschte sie würden verbrennen und niemals wieder in ihn eindringen. Wimmernd rollte er sich erneut in sich selbst zusammen, presste sich selbst in die Couch vor dem lodernden Kamin. Sich selbst haltend und für Trost weinend, fühlte er kaum noch die Wärme Sachas neben sich.

 

~Erinnerungseinblick~

 

„YAMI WO ZUM TEUFEL BIST DU?“, brüllte eine Stimme vom Flur. Wimmernd zog er die Decke enger um seine beinah nackte Gestalt. Tränen der Angst traten in seine Augen, als sein Fuß in dem Blut ausrutschte, welches noch immer seinen Körper verließ. Zitternd blickte er kurz auf die Kamera die sich ihm gegenüber befand, bettelte stumm darum, dass wer immer zusah die Polizei rief.

Er war seid der letzten Woche seinem eigenen Zuhause gefangen, gezwungen sich in seinem kleinen, stickigen, geheimen Raum zu verstecken, in den Wänden des zweiten Stocks seines Zuhauses. Frierend aufgrund der Kälte und blutend aus verschiedenen offenen Wunden und war nach über sieben dieser Wunden schwach und blass, kaum in der Lage sich in seinem kleinen dunklen Krabbelplatz bewegen.

„YAMI!“

Ein gewaltiger Krach folgte dem Schrei und die Tür seines kleinen Versteckes wurde aufgestoßen, Licht blendete ihn kurz ehe eine große dunkle Gestalt in seinen kleinen Krabbelplatz eindrang, einen Schatten über ihn warf. Schreiend entfernte er sich rückwärts von dem Mann vor ihm und zitterte vor Angst, als er Lucien ansah, welcher vor Wut kochte.

„Hast gedacht, dass du dich für immer vor mir verstecken kannst, hm, Balg?“, knurrte Lucien und beugte sich vor um ihn grob an den Armen zu packen, riss ihn auf die Füße und warf ihn verwegen aus dem kleinen Raum auf den Boden des Flurs.

Ein Schmerzensschrei verließ seine Lippen, sein Hals schrie missbraucht als er hart auf seine eh schon schwachen Handgelenke fiel. Tränen begannen seine geisterhaft blassen Wangen in Flüssen  hinab zu rinnen, als Lucien über ihm war, ihn heftig am Kragen seines T – Shirts auf die Füße zog, ehe er ihn gegen die Wand knallte.

„Lucien, bitte nicht.“, flehte er, blickte hinab in brennende rotgelbe Augen. „Lass mich gehen!“

„Vergiss es!“, spie Lucien und schleuderte ihn hart gegen die Treppe, als wäre er nichts als eine Stoffpuppe.

Sein Vater gluckste vor Freude als er das schmerzliche keuchen hörte und das Krachen von brechenden Knochen erklang laut und beobachtete ihn dabei wie er sich in großen Schmerzen wandte, als alte Wunden aufrissen.

Sich auf die Seite rollend sah er seinen Vater an, zitterte vor Angst, als der Mann ihn erneut auf die Füße zog, ihm mit einer Hand am Hals festhielt, während die andere sich eng um seine Taille schlang. „Ich werde es genießen dich zu belästigen und zu bedrängen, bevor ich das tue was ich versprochen habe.“

Violette Augen weiteren sich geschockt, als er rückwärts gegen die Treppe geschoben wurde und ein heftiger Schrei entkam ihm als Lucien den ersten Stoss machte. Knochen brachen ehe der Ältere richtig fortfuhr. Endlich auf dem Hartholzboden der Treppe ruhend, zitterte er vor Schmerz, als eine Augen bemerkten, dass sein linkes Bein verdreht war, nur um seinen Blick gleich darauf zu heben und beobachtete in Angst wie Lucien die Treppe herab kam, in seine Richtung lief um seine Arbeit zu beenden.

„Yami!“, schrie eine tiefe Stimme durch den Nebel,  Sorge und Verzweiflung klang deutlich aus ihr.

„Yami! Komm zu dir! Tu das nicht, lass ihn nicht gewinnen!“

Jemand schüttelte ihn, umfassende Hände ergriffen seine Arme,  berührte zärtlich sein Gesicht und versuchte ihn zu zwingen wieder zu sich zu kommen. Nach Luft schnappend und bemerkte er, dass kein Sauerstoff in seinen Körper gelangt war, riss er die Augen auf. Sofort erkennend das Seto ihn fest hielt, ergriff er das Shirt des Mannes und verbarg seinen Kopf an dessen Brust, versuchte verzweifelt seine Lungen mit Luft zu füllen.

„Gott Yami, ich hätte mir vor Angst fast in die Hosen gemacht.“, schrie Seto und hielt Yami eng an sich gedrückt, schaukelte vor und zurück, während er den Rücken des Mannes mit beruhigenden Bewegungen rubbelte. „Es ist in Ordnung. Ich bin hier und ich gehe nicht weg, das verspreche ich.“

Seine Sicht drehte sich, brachte seinen Magen dazu sich im Protest umzudrehen und zwang ihn dazu sich von der Tröstung des CEO wegzudrücken und seinem Frühstück zu erlauben seinen Körper zu verlassen, würgte jedoch erneut bei dem Geflügelnachgeschmack, welche seine Aktion mit sich brachte.

Sofort zog ihn Seto zu sich zurück, beruhigte ihn mit sanften Liebkosungen. Yami spürte wie sich sein Körper langsam wieder entspannte, das Zittern verging und seine Sicht sich normalisierte. Stöhnend schlang er seine Arme um Setos Nacken, hielt sich fest. „Danke dir.“, murmelte er.

„Gern geschehen.“, flüsterte dieser.

„Geh nicht.”, flehte Yami und festigte seinen Griff um den CEO. „Ich möchte nicht alleine sein.“

Tief seufzend, stand Seto auf, hob Yami dabei mit hoch und setzte sich auf die Couch, erlaubte Yami in seinem Schoss zu liegen.  Nach der nahe liegenden Decke greifend, schlang er sie um den kleineren Mann, legte seine Arme um ihn und beruhigte ihn, wiegte ihn sanft in einem sanften Schlummer. Beobachtete schweigend wie sich ängstliche violette Augen, in den Schlaf driftend, schlossen und die Brust des jungen Mannes einen beständigen Rhythmus fand, während sich seine Atmung normalisierte.

Seinen Kopf an Yamis Augenbraue lehnend, starrte Seto aus dem Fenster neben der Haustür und wartete geduldig darauf das Joey vom wegbringen von Yugi und Kalie wiederkam.

 

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„Er schläft noch.”, flüsterte Joey als er die Treppe runter kam, starrte durchs Haus zu Seto. Zum CEO gehend, legte er seine Hand auf dessen Schulter. „Danke, dass du gekommen bist um ihm zu helfen. Ich hätte ihn nicht alleine lassen sollen. Ich wusste das er in einer aufgewühlten Verfassung ist.“

Seto lächelte ihn freundlich an, reichte ihm eine Tasse Tee.  „Alles für einen Freund.“, murmelte er. Glucksend zwinkerte ihm Joey zu, bevor er seinen Tee schlürfte. „Hoffentlich schläft er ein paar Stunden. Er braucht sie. Er sagte er wird morgen wieder die Nachtschicht bei deinem Haus machen. Ich kann ihn nicht aufhalten, selbst wenn ich denke das er noch zu labil dafür ist.“

Schnaubend schüttelte Seto den Kopf und schloss seine Augen, als er einen großen Schluck von seinem Tee nahm.  „Er ist ziemlich eigensinnig.“

Joey nickte zustimmend. „Das hat er von Isolde, außer das er in diesem Bereich viel schlimmer ist.“

„Aha.“ Meinte Seto nur und widmete sich wieder seinem Tee.

„Nun,“, begann Joey und stellte seine Tasse auf den Tisch. „Wenn du möchtest, kannst du jetzt zur Arbeit gehen und am Abend wiederkommen. Es ist Freitagnacht, da schauen wir für gewöhnlich alle einen Film zusammen. Du und Mokuba können uns Gesellschaft leisten wenn ihr möchtet.“

Lächelnd stand Seto auf und ging zur Tür, nahm seine Jacke als er ging. „Klingt nach einem Plan Joey, danke für das Angebot. Ich werde es Mokuba vorschlagen. Bis nachher dann.“

Nickend winkte Joey ihm kurz zu und lächelte hell. Der CEO erwiderte die Geste, während er die Tür hinter sich schloss, welche anschließend sofort von Joey verschloss wurde, welcher leise seufzte und die Treppe hinauf sah. „Wie viele Male werde ich dich noch im Stich lassen, Kumpel? Ich tat es am Tag an dem deine Mutter starb, als der Bastard dich angriff als du achtzehn warst und letzte Woche. Wie oft bin ich zu spät gekommen um dich daran zu hindern verletzt zu werden? Wie oft werde ich das noch tun?“

Seufzend setzte er sich auf die Couch und schlang die Decke eng um sich, ehe er den Fernseher anschaltete und das Volumen so weit runter drehte, dass er hören konnte, wenn Yami litt. Die Frage die er sich stellte spielte weiter in seinen Gedanken, blendete und blockte ihn von den Bildern im Fernsehen ab, ehe sie ihn erreichten.

„Wie oft noch Kumpel?“

Stunden vergingen still. Der Sturm draußen ging und ließ einen wunderschönen heißen Sommertag zurück der Miami überflutete und die Temperatur im Haus ansteigen ließ, gleichsam mit der Stille.

Joey schaute weiterhin fern, ging nur um nach seinem schlafenden Freund zu sehen, oder sich etwas zu essen zu holen. Er war dankbar dafür das Yami endlich über längere Zeit etwas schlief, es brachte Erleichterung für sein Herz, dass letztlich doch noch etwas Gutes während des Tages geschah.

Es war schon nach zwei Uhr, als endlich Bewegung oberhalb der Treppe zu hören war. Sich erhebend ging Joey zum Boden der Treppe, bedacht darauf seinen Freund zu erreichen, wenn Yami schläfrig und fest in einen Morgenmantel gehüllt oben auf der Treppe erschien. Erleichterung durchflutete ihn als er die Treppe zu Yami hinauf ging und reichte ihm eine Hand, während ein sanftes Lächeln seine Gestalt zierte.

Auf schwankenden Füßen ergriff Yami die ausgestreckte Hand und ging einen Schritt hinab, hielt das Geländer als Halt fest. Zusammen gingen sie langsam die Treppe hinab und die Stille zwischen ihnen nahm ab, beide wollten sprechen.

Yami zum Küchentisch führend, ließ ihn Joey sich setzen und kniete sich vor ihn, ergriff seine Hände und sah in müde violette Weiten.

„Tut mir Leid wegen heute Morgen, Yami.“, murmelte Joey und beobachtete Yami wie dieser fragend eine Augenbraue hochzog.

„Ich hätte dich nie allein lassen sollen. Ich hätte Bakura sie zur Schule bringen lassen sollen. Ich habe dich alleine gelassen, als du mich am meisten gebraucht hättest.”

Yami atmete tief auf und zog eine Hand aus Joeys Griff, schlang den einzelnen Arm um den Nacken seines Freundes. „Ich könnte dir nie Vorwürfe machen, Joey. Du warst mein ganzes Leben über für mich da. Du bist der beste Freund den man haben kann. Und wenn ich das sage, mein das das auch so, Joey.“

„Ich war nicht immer da, Yami.“, sagte Joey und umarmte seinen Freund. „Ich kam einige Male zu spät um dich zu beschützen.“

„Und ich will dir das nicht vorhalten, Joey.“, legte Yami fest, zog sich zurück und starrte in Joeys weiche haselnussbraune Augen, strich ihm sanft über die Mundwinkel seines Freundes. „Ich weiß dass du es versucht hast und für mich ist das alles was zählt. Wir können diese Dinge nicht kontrollieren, Joey und du weißt das es Zeiten gibt an denen ich alleine bin um mich selbst zu beschützen. So waren die Dinge immer, immer hörst du.“

„Es sollte nicht so sein.“, knurrte Joey und nahm die Hand welche sein Gesicht liebkoste, hielt sie an seine Brust. „Du solltest die Schmerzen nicht aushalten müssen die du hast und hattest.“

Yami seufzte und schloss seine Augen, neigte den Kopf. „Bitte, lass uns nicht darüber reden. Ich möchte nicht an ihn denken.“

Nickend stand Joey auf. „In Ordnung.“, murmelte er. „Bist du hungrig?”

„Am verhungern.“, gluckste Yami. Wir müssen heute Abend Lebensmittel einkaufen, bevor wie uns einen Film ausleihen. Da ist nichts mehr im Kühlschrank oder dem Gefrierschrank.“

Eine Box aus der Hose ziehend zeigte er es Yami. „Da ist KD“, sagte er und zwang Yami glückselig zu lachen.

„Das ist eine Zahl für etwas.“ Maulte Joey.

„In deinen Gedanken vielleicht.“, sagte Yami Kopf schüttelnd.

Desinteressiert mit den Achseln zuckend stöberte Joey nach einem Topf. Ihn findend stellte er ihn auf den Herd, füllte ihn mit Wasser und machte sich daran den Herd auf hohe Hitze zu schalten. „Yugi und Kalie haben um drei  Uhr aus, stimmt´s ?“

„Ja“, antwortete Yami und kratzte sich am Kopf, fuhr sich mit der Hand kratzend durchs Haar. „Ich hole sie ab. Ich muss meinen Arsch hochkriegen heute irgendetwas Produktives tun.“

Glucksend blickte Joey über seine Schulter zu Yami, während er die Nudeln ins Wasser gleiten ließ.

„Verletz deinen kleinen Arsch nicht. Ich bin mir sicher, dass Seto das nicht begrüßen würde.“

Eine Augenbraue anhebend blickte Yami seinen Freund an. „Und was zum Teufel soll das heißen?“

„Es heißt, dass ich denke, dass dich jemand mag.“, neckte Joey.

Yamis Wangen erröteten und er verdrängte seine Gedanken, als er finster blickend und böse eines der Sitzkissen nach seinem Freund warf. „Oh, sei still!“

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Die Autotür hinter sich schließend, streifte sich Yami seine Sonnenbrille über die Augen und richtete sein Shirt, ging seufzend zur Schule. Das Geräusch von Kindern und Teenangern die fröhlich miteinander sprachen drang in sein Ohr, vermischte sich mit dem Singen der Vögel über seinem Kopf. Sanft lächelnd sprang er auf den Gehweg, Sandalen besetzte Füße verringerten sogleich ihr Tempo der Feuchtigkeit des Grases nach dem Regen wegen.

Missmutig darüber hob er den Kopf und schob sich durch das Gedränge der Teenanger und kleinen Kinder, suchte sich seinen Weg zu einer bekannten Gruppe am Schuleingang.

Sich vorbeugend tippte er sanft die Schulter seines Bruders an und lächelte amüsiert als Yugi überrascht herumwirbelte, das Lachen seiner Freunde lag in der Luft.

Unschuldige Amethyste verengten sich gespielt als ihr Besitzer ihn leicht an den Arm boxte. „Ich hätt’ mir beinahe in die Hosen gemacht!“, lachte er.

Yugis Haar verdusselnd, beugte sich hinab und nahm die Mappe seines Bruders, ehe er sie sich über die Schulter warf. „Das ist mir gestattet, steht im Vertag. Lies das Kleingedruckte.”, legte er fest und tippte Yugis Schläfe an, ehe er ihn herabließ.

„Das ist nicht fair, Yami!“, protestierte Yugi und winkte seinen Freunden kurz zur Verabschiedung und eilte dann, um seinen Bruder einzuholen und ging zum nahen Basketballkorb. „Ich kann deine Gedanken nicht lesen.“

Ihm zuzwinkernd, winkte Yami abwesend Kalies Freunden zu, sobald er bemerkte dass er dies auch tat um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Nun dann, wirst du es besser lernen.“, neckte er und wandte seine Aufmerksamkeit Kalie zu, welche auf sie zukam, legte seinen Arm um ihre Hüfte. „Fertig zum gehen?“

„Jep“, antwortete Kalie lächelnd.

„Hey Kalie”, rief Mark, ein ziemlich attraktiver junger Mann aus ihrem Freundschaftskreis.

Sich umdrehend, lächelte ihn Kalie an und senkte ihren Kopf als Erwiderung. Er kam zu ihr und legte seine Hand auf ihr Schulter. „Denkst du ich könnte bei euch mitfahren? Mein Dad hatte nur angerufen und gesagt er könne mich wegen des schlechten Verkehrs nicht abholen.“

Zu Yami aufblickend, schienen azurblaue Augen flehend und erinnerten ihren Bruder an sehr an ein Kätzchen das nach Milch bettelte. Unfähig zu verwehren nickte Yami, kannte er den Jungen doch bereits leicht und traute ihm. „Sicher. Du wohnst bei uns in der Nähe, richtig?“

Nickend, lächelte Mark hell. „Danke Mr. Hanata.“, sagte er.

Den Kopf schüttelnd, deutete Yami ihm zu folgen. „So alt bin ich noch nicht.“, gluckste Yami. „Nenn mich einfach Yami. Das tun alle.“

„In Ordnung”

Den Blick hebend sah sich Yami um, als er den Schlüssel in das Schloss der Autotür schob. Gerade als er ihn drehte um die Tür aufzuschließen, erkannt er eine Gruppe unerwünschter Besucher auf ihn zukommend.   Zischend öffnete er die Tür und beobachtete die bedrohliche Gruppe wie sie auf ihm zukam wie Leoparden auf der Jagt. „Geht rein ihr drei und verschließt die Türen!“, schnappte er.

„Was stimmt nicht, Yami?“, fragte Yugi, als ihn sein Bruder ins Auto drängte.

Violette Augen blitzen vor Wut. „Ich habe mich schnell um diese Gruppe von unerwünschten Gästen zu kümmern. Mark geh und hol den Rest eurer Freunde her!“ Ohne eine Frage nickte Mark und eilte zu seinen Freunden. Ihre Aufmerksamkeit erhaltend, beobachtete er mit erschrockenen Gesichtsausdruck wie Yami zu der Gruppe ging und erkannte sie sofort an ihrem dunkelblauen Dreieckstuch und dem Dreizacktatoo auf ihren Armen.

„Propios del Diablo“, murmelte er. „Santo.“

Das kalte Metal seiner Pistole in der Halterung um seine Hüfte ergreifend, knurrte Yami tief und ging auf Santo und seinen Männern mit einem Hauch Zuversicht und Wut zu. Augenblicklich war er umzingelt, die Männer drohend und hämisch, blickten ihn voller Abscheu an. Die Gesichtsausdrücke ignorierend, richtete er seine Aufmerksamkeit auf Santo. Violette Augen besahen sich seine Gestalt, brannten sie zurück in seine Erinnerungen.

Augenblicklich wurden die Schüler auf dem Schulgelände von den Lehrern in die Schule, oder von ihren Eltern in die Autos geführt. Teenanger rannten weg. Entweder in die Schule, oder machten einen verzweifelten Abstecher zum nächsten Zuhause. Sie alle wussten wer den gut bekannten CSI umzingelt hatte. Alle wussten dass sie in die Schusslinie geraten konnten, wenn es zu einem Streit kam.

„Was macht ihr hier verdammt noch mal?“, zischte Yami seine Zähne zeigend und festigte den Griff um seine Waffe. Wandte sich leicht um, als die sieben Männer um ihn den Kreis verkleinerten und ihm kaum Platz ließen sich zu bewegen.

Santo lächelte teuflisch und gluckste herzlich als er dies tat, schüttelte leicht den Kopf als Yami ihn anknurrte. „Ich denke du solltest wissen warum, Yami.“, sagte er, seine Stimme war durchsetzt mit einem Spanischen Akzent.  Sein glattes dunkles Haar und berufsmäßige Kleidung verbarg was er wirklich tat um zu leben.

„Nun, sicherlich nicht um über gute alte Zeiten zu reden.“, schnappte Yami, als er seine Pistole aus der Halterung nahm und sie im Sonnlicht aufblitzen ließ, so dass die Leute um ihn herum von ihrer Anwesenheit wussten.

Grinsend spähte Santo kurz gleichgültig zur Pistole, ehe er Yami anblickte. „Nein, dass ist definitiv nicht der Grund. Nein, der Grund ist, dir eine Warnung zu geben.“

„Oh”, gluckste Yami sarkastisch und stützte sein Gewicht von einen auf den anderen Fuß. „Es ist gut zu wissen, dass du anfängst dich um meine Gesundheit sorgen zu machen.“

Schnaubend ging Santo vorwärts und stand direkt vor dem CSI, versuchte den jungen Mann einzuschüchtern, dadurch dass er sich über ihn erhob. „Dein Sarkasmus ist genauso amüsant wie noch vor ein paar Monaten.“, gab er an. „Aber es wird dir nichts nützen. Wenn ich mich richtig erinnere hat es dir nur harte Schläge von Lucien gebracht.“

Yami versteifte sich bei der Erwähnung von Luciens Namen. Den Drang weg zu laufen unterdrückend, knurrte er. „Das war damals, Arschloch. Jetzt ist jetzt!”

Knurrend beugte sich Santo vor, ergriff Yamis Schulter und riss ihn nach vorne, schob den Lauf einer Pistole an den Bauch des jungen Mannes, grinste als einer seiner Männer sein Opfer entwaffnete. Sich hinablehnend, flüsterte er in Yamis Ohr. „Nun, hier ist eine Nachricht von ihm. Verärgere ihn noch einmal und zieh noch solch einen Trick durch und er wird nicht zögern das Leben aus einem deiner Freunde zu reißen.“

„Bastard!“, zischte Yami und schlug Santos Hand von sich, sich nicht um die Pistole sorgend. „Ist er zu stolz um mir das selbst zu sagen, oder braucht er die Verzagtheit dass sie sich von hinten nähert, damit er sich mächtig fühlt?!”

Santo gluckste tief, das Geräusch schickte einen Schauer über Yamis Rücken. „Ich kann dir versichern, dass er im Moment wegen einer geschäftlichen Angelegenheit unpässlich ist. Er würde es lieben, dir dies alleine zu sagen, glaube mir. Aber wie dem auch sei, hier ist die Nachricht.“, gab er an und lehnte sich vor, spähte tief in Yamis dunkel Augen. „Lass den Fall fallen, oder ziehe dich selbst aus diesem zurück.“

„Nein!“, schnappte Yami, nur um eine Sekunde später zu fauchen, als ihn die Faust des Mannes hinter ihm in seinen Rücken schlug

„Hör auf, Yami, oder du könntest einen deiner Freunde oder Geschwister nicht länger unter den Lebenden vorfinden.“, zischte Santo ärgerlich, deutete den Männern zu gehen. Grinsend schwang er seine Pistole warnend, ehe er mit den Männern ging und Yami seinen Rücken haltend auf der Mitte der Straße alleine ließ, seine Pistole lag wenige Schritte von ihm entfernt auf dem Bürgersteig.

Zittrig einatmend ging Yami in die Knie, zischte über den Schmerz in seinem Rücken, wo eine neue Blessur sich über der alten formte, streckte sich abwesend um seine Pistole zu ergreifen und sie zurück in die Halterung zu schieben. Seine Zähne zusammenbeißend, hob er seinen Blick und beobachtete die Gruppe von Männern welche mit Santo zusammen waren, welche in drei nahe schwarze Lanciers steigen und die Straße hinab rasten.

„Bastarde!“, knurrte er.

Teil 9

Anmerkung: WICHTIG

Das ist jetzt der neunte von bislang elf Teilen und ich denke das er einige etwas überraschen wird. Mir fiel besonders das Ende schwer zu übersetzen und doch hoffe ich es, dass ihr Gefallen daran findet. Ich danke euch auf jeden Fall für die Kommentare die ich bekomme und mit jedem Kommi steigt meine Motivation in der wenigen Zeit die ich momentan habe weiter zu übersetzen denn je schneller ich übersetze je größer steht die Chance das die Kapis auch weiterhin pünktlich an den Start gehen. Doch damit auch neue Kapitel folgen wollte ich gerne die bisher geschriebenen Kommentare ins Englische bringen und wollte hiermit anfragen ob jemand mit dabei helfen würde. Schließlich stehen bislang nur noch zwei Kapitel aus und ich denke dass es die Autorin sicherlich auch anspornen würde die Kommentare zu lesen welche ihre Fanfiction aus Deutschland bekommt. Wenn Interesse besteht würde ich mich freuen, wenn sich jemand bei mir meldet. Ob über ENS, Mail oder Kommi ist mir gleich.

Danke
 


 

Teil 9

-9-

 

Aber diese Worte

Sie können nicht ersetzt werden

Das Leben, das du...

..das Leben, das du verschwendest

 

 

 

„Taita… ich befinde mich in einer Zwickmühle… Ich weiß nicht ob ich dazu fähig bin den Fall fortzusetzen.“

„Was? Habe ich richtig gehört?…Yami, dass kannst du nicht, wir brauchen dich Kumpel!“

„Ich brauche meine Familie mehr Taita… und ich weiß nicht wie ich an dem Fall arbeiten soll ohne von unerwünschten Augen gesehen zu werden. Es sei denn, ich tue irgendetwas von zu Hause aus…aber das ist nicht sicher“

„Was meinst du mit ´deiner Familie´? Yami, sie sind sicher. Lucien ist nicht dumm genug dich in deinem eigenen Haus anzugreifen. Er hat nicht den Mut Bakura und Joey entgegen zu treten…“

„Ich habe diesen Bastard nicht einbezogen… Ich rede über Santo… Ich rede über den Mann der bereit wäre mich zu verfolgen, der bereit wäre mich ihn meinem eigenen Haus anzugreifen, wenn es voller Menschen ist.“

„Hat er irgendetwas zu dir gesagt? Wann war er bei dir… du hättest etwas sagen sollen“

„Es war gestern, nachdem ich Yugi und Kalie abgeholt hatte. Er bedrohte meine Familie… sie sind alles was ich noch habe, Taita… Ich kann ihr Leben nicht wegen so einem dummen Fall riskieren. Ich brauche eine Anlenkung, ja, aber nicht diesen Fall. Es ist zu gefährlich.“

„Wie werden dich beschützen Yami, dich und die anderen… wir brauchen dich in diesem Fall, Kumpel.“

„Ich werde dir meine Entscheidung morgen nach meiner Einsatzbesprechung mitteilen. Ich muss mich arbeitsfertig machen… Ich sehe dich wenn ich da bin, in Ordnung?“

„Okay… sei vorsichtig.“ Augenblicklich war das Telefon wieder auf der Ladestation, dunkel violette Augen zu Boden gerichtet und völlige Sorge schien hell in ihnen, wie ein Lichtfeuer der Engel oben im Himmel.

 

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„Inner Universe“ pulsierte laut aus den Lautsprechern des SUV, als er zum Kaibaanwesen ein paar Minuten entfernt fuhr. Die Beats ließen das Auto durch die Intensität des Volumens vibrieren, ertränkten ihn beinahe durch die rhythmischen Laute und das sanfte Singen welche sich perfekt zusammen vermischte.

Violette Augen waren ausschließlich auf die Straße vor ihm in der Dunkelheit der Nacht fixiert. Die schwarze Decke verhüllte die Welt um ihn herum, während dicke Wolken das silberne Mondlicht daran hinderten sein Licht auf die Stadt Miamis zu werfen.

Tief seufzend, drückte er leicht die Bremse und kam an der Kreuzung zum Stehen, Augen beobachten kurz wie das Licht letztlich auf rot wechselte. Blinkend sah er aus dem Fenster, das tiefe Wasser des Ozeans des Miami Beachs kam ihm zu Augen. Der Ozean an welchem er schon die ganze Zeit zum Anwesen entlang fuhr. Schnaubend, wandte er seinen Blick ab, als das Licht grün wurde und betätigte das Gaspedal, bewegte sich mit dem Verkehr, beobachtete abwesend wo er hinfuhr und bog ab als es nötig war.

Um die Ecke biegend erblickte er das Gut, das wunderschöne Design stand inmitten der anderen. Sein Prunk zwang die anderen zurückzuweichen und sich hinter den Bäumen zu verstecken. In der Einfahrt anhaltend sammelte er die Dinge zusammen die er für die Nacht brauchte und verließ das Auto, eine dicke winddichte Jacke schützte ihn vor der nächtlichen Kälte.

Zitternd ging er auf das Haus zu und klopfte sofort an der Tür, trat zurück und wartete darauf dass Victor kam und ihn hereinließ. Er musste nicht lange warten bis der Butler die Tür öffnete. Sein finsterer Blick wandte sich zu einem fröhlichen Lächeln als er den jungen CSI in eine warme Umarmung zog.

„Wie haben Sie sehr vermisst, Sir.“, gab er zu, strahlte regelrecht als er zurücktrat und Yami ins Innere führte. „Mokuba war besorgt, dass Sie nicht wieder kommen.“

„Ich habe es auch vermisst hier zu sein.“, murmelte Yami, spürte wie Victor ihm die Jacke auszog und half ihm indem er die Arme locker lies. Sich ein weiteres Mal dem ältern Mann zuwendend, lag ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, die dunklen Ränder unter seinen Augen waren sichtbar.

Victor bemerkte dies sofort und Besorgnis legte sich auf sein Gesicht. „Sind Sie in Ordnung.“

Er war dabei zu antworten, aber der aufgeregte Schrei einer jungen bekannten Stimme fing seine Ohren ein und augenblicklich fand Yami einen warmen jungen Körper mit vollem rabenschwarzen Haar in seinen Armen vor.

Schnaubend, stolperte er rückwärts und schlug zu seinem Unwohlsein mit dem Rücken gegen die Wand, Mokuba lachte unbekümmert in seinen Armen. Ein müdes aber erfreutes Lächeln legte sich über seine Gestalt als er hinab zu dem jungen Mann blickte. „Ich habe dich auch vermisst, Moki.“

Mokuba hob seinen Kopf und graue Augen leuchten vor Freude. „Warum warst du so lange weg?“

„Es war nur eine Woche.“, protestierte Yami, seine Augen wanderten zur Küche als Seto und Taita diese verließen um den Ursprung der Stimmen zu ermitteln.

„Es war mehr als das… zwei Tage darüber.“, protestierte Mokuba, schlug gespielt seine Schulter und erlaubte Yami von der Wand weg zu gehen.

Kichernd wuselte ihm Yami durchs Haar. „Gut zu wissen, dass ich vermisst wurde.“

„Yami“, sagte Taita, durchbrach den Jubel mit seinem ernsten Ton. Sich zu ihm umdrehend, schluckte Yami schwer und nickte seinem Freund und Kollegen zu, als Zeichen das er verstanden hatte. Schnaubend, ging Taita zu ihm, ergriff seine Schulter fest und flüsterte ihm ins Ohr. „Komm mit mir eine Sekunde… wir müssen reden.“

Widerstrebend nickte Yami und schickte Seto und den anderen ein beruhigendes Lächeln, ehe er sich die Schuhe auszog und Taita ins Klavierzimmer folgte, beobachtete wie sein Freund die Tür schloss um ihnen etwas Privatsphäre zu geben. Leise seufzend, sank Yami auf die Pianobank und hob seinen Blick zu Taitas Gesicht, als sein Freund mit verschränkten Armen auf ihn hinab starrte.

„Hat er dich verletzt?“, verlangte Taita zu wissen, dunkle ceruleanfarbene Augen waren hart mit Besorgnis und Ärger in ihnen.

„Ich glaube nicht dass das wichtig ist Tai…“

„Es ist es verdammt noch mal wichtig! Sie es mal aus meiner Sicht!“, schnappte Taita, zwang Yami dazu überrascht aufzuspringen. Zur Pianobank gehend, legte Taita seine Hand auf das Piano, lehnte neben seinem Freund so dass ihre Gesichter nur einen kurzen Abstand zueinander hatten. „Du bist einer meiner besten Freunde… und ich möchte sicher gehen, dass du fit genug hierfür bist.“

Violette Augen blitzten vor Wut und Zorn mischte sich mit ihm darin. „Ja, er hat mich angefasst. Aber ich bin in einem verdammten Stück und damit ist bewiesen, dass ich keine verdammte Porzellanpuppe bin! Ich kann mich verteidigen Taita, wieso kannst du oder sonst wer dieses Konzept nicht verstehen?“, bellte er und seine Fäuste krampften sich zusammen bis die Knöchel durch den Druck weiß hervortraten.

Auf Grund der Lautstärke und der pulsierenden Wut Yamis zusammenzuckend, lehnte sich Taita vor und legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes. Augenblicklich ging Yami weg, zeigte ihm den Rücken und verschränkte seine Arme vor Wut. Tief durchatmend setzte sich Taita auf die Bank, seine Augen ließen seinen Freund dabei nicht los. „Es tut mir Leid, dass ich dich so fühlen lasse… aber, ich bin nur besorgt um dich. Das ist alles.“

Sich umdrehend ging Yami zu ihm, öffnete seine Kugelsichere Weste und zog sie aus, als er dies tat und erlaubt es der schweren Weste mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden zu fallen. Innehaltend starrte Yami abwartend zu ihm hinab und wandte ihm erneut den Rücken zu, deutete auf sein Shirt. Den Hinweis annehmend ergriff Taita den Saum des schwarzen weichen Lycrashirts und hob es an. Es wenige Zentimeter anhebend, entkam ein Keuchen seinen Lippen als er den riesigen blauen Fleck auf Yamis Rückenmitte erblickte.

„Mein Gott, Yami…“, murmelte er, seine Augen hoben sich zu dem Gesicht seines Freundes, während warme Finger über die kühle Haut glitten.

„Das ist alles was er tat.“, gab er leise zu, zitterte unter der Wärme von Taitas Fingerspitzen.

„Ich habe Angst dass… dass… er das durchsetzen wird, was er androhte. Ich kann sie nicht verlieren, keinen von ihnen. Sie sind alles was ich noch habe. Wenn man sie mir wegnimmt, habe ich nichts mehr wofür es sich zu leben lohnt.“

Das Shirt sinken lassend, seufzte Taita leise.  „Ich denke nun ist es ganz sicher, dass sie hinter dir her sind. Santo tat dies nur, um es zu belegen.“

„Nach alles was er sagte,“ murmelte Yami und sein Kopf senkte sich in Schläfrigkeit. „Ich glaube das er und Lucien Geschäftspartner sind.“

Zustimmend nickend, stand Taita auf und zog Yami zu sich, legte ihm fest einen Arm um die Schultern. „Wir werden dich im Auge behalten, das verspreche ich. Und ich weiß das Joey und Bakura das ebenfalls machen.“

„Tun sie.“, bestätigte Yami als sie das Zimmer verließen und zur Eingangstür gingen.

Die anderen ignorierend umarmte er seinen Freund kurz. „Danke…fürs zuhören.“

„Jeder Zeit.“ Taita lächelte und zog sich zurück um sich seine Jacke und seine Schuhe anzuziehen. „Ich werde einige Officers dazu beauftragen dein Haus zu überwachen. Ich sehe dich bei der Einsatzbesprechung am Morgen.“

„Ja, Auf Wiedersehen und komm gut nach Hause.“, meinte er betont um abzulenken.

„Tu ich immer, gute Nacht.“

Gleichsam mit dem Schließen der Tür fand sich Yami von drei Paar verwirrten Augen angestarrt werdend, wieder. In Unwohlsein schluckend, lächelte er sie ungeschickt an. „So… uh…ist es schon Zeit für den Tee?“

Das brachte ihm begeistertes Lachen von den Leuten vor ihm ein. Das Geräusch wärmte sein Herz, als Seto zu ihm ging um ihn offen zu umarmen. Grinsend hieß er die neue gewohnte Umarmung willkommen, erlaubte Seto seine Arme in einer sanften Weise um ihn zu schlingen. „Es ist alles im Esszimmer.“, gluckste der CEO sanft und liebkoste Yamis unteren Rückenbereich, wusste dankbarer Weise nichts von der Blessur.

 

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Das Haus war in der letzten halben Stunde ruhig geworden. Seto hatte seine Runden gemacht, ehe er überprüft hatte, ob Mokuba schon schlief. Er hatte nach ihm gesehen und war daraufhin mit einem warmen Lächeln aus dem Zimmer gegangen. Von da an war er allein. Das einzige was ihn in den letzten dreißig Minuten amüsiert hatte war das Layout für das neue Videospiel fertig zu stellen, an welchem er in letzter Zeit gearbeitet hatte. Doch nichtsdestotrotz machte ihn das Geräusch des kontinuierlichen Tippens verrückt.

Leise seufzend stand er auf und fuhr seinen PC runter ehe er den Raum verließ, bedacht darauf Yami zu finden. Er brauchte auch eine Kleinigkeit zu essen, andererseits würde er keinen Schlaf finden, egal wie sehr er es versuchte. Das wusste er.

Die Treppe runter gehend, spähte er in das Wohnzimmer und suchte nach einem Lebenszeichen. Augenblicklich erblickten seine Cobaltfarbenen Augen eine besonders bezaubernde Szene. Yami lag zusammengerollt auf der Couch, blonde Strähnen lagen quer über seinem Gesicht, bewegten sich jedes Mal wenn er flach ausatmete.

Warm lächelnd ging Seto zur Couch und setzte sich auf das freie Stück, lehnte sich langsam vor und strich Yami sanft die Strähnen hinters Ohr. Ein Kichern entkam ihm als Yami rührend stöhnte und seine Augen öffnete, ihn in völliger Verwirrung benebelt anblickte. Ein warmes Grinsen legte sich über seine Erscheinung, bewunderte den besonderen Ausdruck in Yamis Gesicht, als der CSI stöhnte und sich auf die andere Seite drehte, sich mit dem Rücken an der Couch zusammenrollte.

Sanft ausatmend, beugte er sich erneut vor und ließ die Rückseite seiner Finger über Yamis Wange gleiten, genoss den Schauder welcher durch die warme Haut pulsierte, ihn dazu brachte weiter zu machen.

Näher kommend, rutschte er so lange bis seine Beine die Yamis berührten, welche zur Zeit an seinen Oberkörper gezogen waren, als er versuchte weiter zu schlafen. Sich mit einer Hand abstüzend, schlang er einen Arm verwegen um Yami und hob ihn in eine halbsitzende Position, ließ den jungen Mann es sich an seiner Seite in Schläfrigkeit gemütlich machend.

„Jemand hat letzte Nacht nicht genug Schlaf bekommen.“, neckte er ihn sanft und geschickt glitten seine Finger durch die dicke purpurne, ebenholzschwarze und blonden Locken des seidigen Haares. Seine Antwort war ein leises Stöhnen. Kichernd lehnte er sich wieder entspannt gegen die Armlehne, nutzte den Vorteil der Situation und zog Yami mit sich, zwang den junge Mann so halb auf seinem Oberkörper zu ruhen.

„Wie spät ist es.“, murrte Yami, bekam kaum mit in was für einer Position er war oder wie sein Körper auf den sanften Kontakt reagierte. Schaudernd kuschelte er sich näher an Seto, bettete seinen Kopf an der Schulter des Mannes.

Auf die kleine Uhr auf dem Kaminsims blickend, seufzte er leise. „Gerade kurz nach drei“, erklärte er. „Du hast die letzte halbe Stunde geschlafen.“

„Ich wünschte es wäre länger gewesen.”, stöhnte er und setzte sich auf, rieb sich zwingend den Schlaf aus den Augen. Leise seufzend, richtete er violette Weiten auf den CEO, nutzte den sanften goldenen Schein des Kamins, welcher seine Haut anstrahlte.  Kurz fühlte er wie die Luft seine Brust verließ, als sein Verstand seine Position letztlich registrierte. „Seto?”

„Ja?”, antwortete Seto unschuldig, während seine freie Hand sich hob und sanft Yamis Gesicht liebkoste. Augenblicklich lehnte sich Yami in die Berührungen und violette Augen schlossen sich glücklich. „Fühlst du dich unwohl so? Ich kann mich anders setzen, wenn du magst.“

„Zu… wohl.”, murmelte Yami und eine kurze Flut von Röte zierte seine  bronzenfarbenen Wangen.

Böse lächelnd, setzte sich Seto auf und ignorierte den fragenden Blick auf Yamis Gesicht, als er Yamis Wange mit einer Hand umfasste, sanft murmelte. „Du bist absolut bezaubernd, wenn du das machst.“

Yamis Mundwinkel verzog sich zu einem kleinen, schüchternen Grinsen, zwang ihn dazu den Kopf wegzudrehen. Wieso fühlte er sich plötzlich wie ein kleines albernes Schulmädchen, welches vom attraktivsten Jungen der Schule eingeladen wurde? Er lachte leise über sich selbst, als ihn endlich die ganze Erkenntnis traf.

, Ich mag ihn… Ich habe mich wirklich in ihn verliebt… in jemanden. Ich hätte es zuvor bemerken sollen… es würde all die verschiedenen Gefühle mit ihm erklären… alles über ihn was in meinem Kopf ist.’

Seinen Blick wieder auf den CEO richtend lächelte er ihn wieder an, seine Wangen nahmen ein noch tieferes Rot an. „Danke Seto…. Ich… das hat noch niemand zu mir gesagt.“

Glucksend lehnte sich Seto vor, so dass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Nun, dann ist es an der Zeit, dass es jemand tut.“, murmelte er und grinste hell, ehe er sich vorbeugte.

Ein Keuchen entkam Yamis Lippen als er verstand was dabei war zu geschehen. Niemals zuvor hatte ihn jemand anders als Lucien geküsst. Aber hier war Seto, Millimeter von seinem Gesicht entfernt. Ihre Augen schlossen sich als sie beide allein bei dem Gedanken daran erschauderten was gleich geschehen würde.

Gerade als sich ihre Lippen treffen wollten, erklang ein schriller Schrei durchs Haus und ließ die beiden aufspringen. Yami reagierte sofort, nahm die Waffe vom Boden und lief zur Treppe, nahm zwei auf einmal als Mokubas rasende Schritte von oberhalb der Treppe vernahm.

In die Dunkelheit des Flures tretend, fand Yami Mokuba augenblicklich hinter ihn flüchtend, kleine Hände krallten sich fanatisch in sein Shirt und ein Kopf presste sich in seinen Rücken. Seine Berretta hebend, spähte Yami in die Dunkelheit vor sich, seine Augen an die Dunkelheit gewöhnend, suchte er sie nach Zeichen für Gefahr ab.

Keine Bewegung erkennend war er dabei sich zu Mokuba umzudrehen und ihm zu versichern, dass egal was ihn plagte nur ein Alptraum gewesen war, als ein Pistolenschuss durch die Luft knallte, die heiße Kugel das Holz des Geländers neben ihnen zum Splittern brachte. Panisch hob er den Blick und machte verschiedene dunkle Gestalten aus, welche aus dem Zimmer des jungen Kaibas kamen.

„Scheiße!“, fluchte er und schob Mokuba zwingend die Treppe hinab, schrie kurz auf als ein anderer Schuss fiel und ihn zwang sich umzudrehen, das Feuer zu erwidern, während Mokuba weiter schrie.

Sich an die Wand des Treppenschachtes pressend, blickte Yami zu Seto, seine Waffe bereit haltend als er schrie. „Geh runter! Ich werde euch da treffen… GEH!“

Laute Schüsse erklangen erneut, ungestüme Stimmen schrieen zusammenhangslos durch das Kugelfeuer, als die Kugeln neben ihm  und an dem Geländer einschlugen, Yami mit Holzsplittern und Trockenmauer überhäuften. Des Staubes wegen hustend, platzierte Yami seine Berretta über die Schulter und feuerte chaotische Schüsse ab um die Männer im Flur abzulenken, während er Seto zuschrie, bemerkend dass der CEO und sein Bruder sich noch immer nicht bewegt hatten. „GEH SETO! Ich bin in Ordnung, vertrau mir… geh nur weg von hier!“

Dunkele cobaltfarbene Augen verengten sich deutlich unüberzeugt. Knurrend feuerte Yami einige Schüsse ab, ehe er zur zweiten Treppe, gegenüber dem Ende des Wohnzimmers, sprintete, Mokubas Schulter ergriff und zu Seto blickte.  „Bewegt eure Ärsche, bevor euch eine Kugel außer Gefecht setzt!“

Ein zweites Mal erklang das Geräusch von zersplitterndem Glas um sie herum und schrille Schreie ihre Lippen verließen, während sie gezwungen waren zu Boden zu gehen.

Krabbelnd schliff Yami Seto und Mokuba hinter die Couch und brachte sie so etwas aus der Schussbahn der Kugeln, welche nun auf sie niederprasselten. Beobachtend, wie die beiden Brüder mit dem Rücken zur Couch saßen, ließ er den Blick durch die Dunkelheit gleiten. Glücklicherweise fand er seine Tasche nahe dem Couchtisch und zerrte sie zu sich.

Den Kugelregen ignorierend wühlte er in seiner Tasche, kramte hastig die Munition und extra Waffen hervor, die er brauchen würde, bevor er Mokubas Oberkörper zwingend mit einer der Schusssicheren Westen bedeckte.

Seine Berettas in unsicheren Händen haltend, hielt sie Yami bereit an seinen Seiten, so dass sich das kalte Metal an seine Hüften presste. Tief Luft holend, blickt er kurz zu den beiden Brüdern und schenkte ihnen ein kurzes, beruhigendes Lächeln, ehe er zur Seite sprang, sich von der Couch und zu einem kleinen Stuhl wegrollte.

Kugeln folgten ihm und rissen den Boden hinter ihm in einer Spur auf, als sie den Stuhl erreichten.

Seinen Rücken gegen jenen pressend, hielt er seine Waffen hoch. „Jetzt oder nie.“, flüsterte er sich selbst zu, ehe er herumwirbelte und seine Waffen auf das Gedränge dunkel gekleideter Männer richtete, welche durch die Tür strömten.

Einen letzten Atemzug nehmend, betätigte er die Auslöser und sein genaues Zielen brachte den ersten Mann durch einen Schuss ins Knie zu Fall und die andren mit einen in der Schulter. Zeitgleiche Schreie waren hörbar als die Männer zu Boden stürzten, ihre dicke blutrote Flüssigkeit auf den Boden spuckten und den weißen Teppich färbten.

 

Santo konnte die Schüsse hören, sie halten laut durch die eigentlich stille Nachtluft. Er zuckte bei der Intensität des Geräusches zusammen als er den Flur hinab ging, Dunkle Augen gewöhnten sich an das schwache Licht um ihn herum als er nach seiner Pistole griff.

Der schwache Schimmer des Mondlichtes verzerrte, als es auf viele krabbelnde Körper fiel, als er die Treppe erreichte, in aller Ruhe die Szene vor sich erspähte. Er war nicht verwundert darüber, dass seine Männer Yami nicht ergreifen konnten, erinnerte er sich doch gut an den CSI und den letzten und wahrlich guten Schussgefecht das sie je hatten.  Er war sehr gut im Ausweichen von Schüssen gewesen und besaß die Zielgenauigkeit eines professionellen Auftragskillers.

Er gluckste sanft. Augen drifteten zum Blutbad unter sich. Zum Schluss lagen fünf seiner Männer tot auf dem Boden, andere waren verwundet und ihr Blut befleckte ihre Uniformen, während ihre Waffen weiter auf ein abgeschiedenes Ziel feuerten.

 Seine Augen drifteten zu einem Hinweis des Ziels und ein triumphierendes Grinsen verfolgte den Weg weiter bis er die kauernde Gestalt nahe Yami entdeckte. Er krabbelte und seine Hände fummelten sich gegenseitig dazu zwingend Munition in beide seiner Waffen nachzuladen, während die Leeren über den Boden glitten. Violette Augen waren einzig darauf konzentriert was sie taten, klickten die Munitionsschlitze  rein, ehe er sich umwandte, beiläufig über die Armlehnen der Couch feuerte, schlug alles nieder von dem sein Blick erfasste, dass sie sich auf seinen abgeschirmten Bereich zu bewegten.

,Perfekt’ dachte er und ging zur Treppe, machte den ersten Schritt. ,Ungeschützt und allein.’

Seine Männer bemerkten ihn, als er die letzte Treppenstufe hinter sich ließ, wichen leicht zurück und wandten ihre Schüsse leicht von ihrem Ziel ab, lenkten von Yami ab, damit er nicht verletzt wurde, als er über den Fußboden ging. Seine Schritte waren leise wie die eines Panters in der Nacht, seine Bewegungen genau und nicht wahrnehmbar in der Dunkelheit.

Letztlich befand er sich auf dem Boden wieder aber Schritt von Yami entfernt während jener weiter wahllos auf seine Männer schoss, den Kopf dabei gesenkt hielt. Er grinste und positionierte seine Hand um seine Waffe, ehe er den letzten Schritt vorging.

Genau in diesem Augenblick erkannten ceruleannfarbene Augen die dunkle Gestalt gegenüber der Couch und verdunkelten sich in Wut, als der CEO schrie. „Yami, schau hinter dich!“

Yami konnte gar nicht reagieren, als auch schon der kalte Kugelauf gegen seinen Nacken presste, das kalte Metall brachte ihn dazu sich zu versteifen und zu zittern. „Leg die Waffe nieder und erheb dich. Andererseits werden deine kleinen Freunde die Konsequenzen zu spüren bekommen.“

Gehorsam löste er den Griff um die Waffen und ließ sie auf den Boden knallen, ehe er aufstand. Die Waffe verließ dabei nie ihre Position an seinem Nacken.

Ein paar kalter sanfter Lippen pressten sich an sein Ohr, kicherte tief und grinste. „Wir haben Gesellschaft.“

Violette Augen verengten sich fragend, nur um sich geschockt zu weiten, als mehrere Männer aus der Küche herausströmten, die Waffen vor sich gehalten und auf die beiden Brüder auf dem Boden gerichtet.

Yami biss sich auf die Lippen und schloss die Augen ängstlich, als Seto und Mokuba gezwungen wurden aufzustehen.

Seto verbarg seinen Blick zu Yami und unbändige Besorgnis stieg in ihm auf als seine Arme von zwei Männern ergriffen wurden und er knurrend zur Mitte der Trümmer gezerrt wurde. Er konnte sehen wie Yami unter Santo´s Berührung zitterte, als der Mann einen Arm um ihn schlang und seine Arme an den Seiten festnagelte, als zwei Männer neben ihnen erschienen, bereit die Geiseln zu halten, wenn ihr Meister bereit war zu gehen.

Knurrend stieß er gegen den Griff seiner Kidnapper, beruhigte sich dann aber als Mokuba von einem bekannten Gesicht festgehalten wurde. Dann dämmerte es ihm und er wandte seinen Kopf ab. Er strahlte Angst aus, als schwarze seelenlose schwarze Augen ihn spöttisch ansahen und eine umfassende Hand liebkoste sanft die Wange seines Bruders.

„Frischfleisch“, gluckste der Mann, seine tiefe kalte Stimme schickte einen Schauer über Setos Wirbelsäule.

„Obgleich…  vielleicht nicht so anziehend wie das was ich fordere, aber  er könnte es auch tun!“

„Fass ihn nicht an!“, fauchte Seto, zerrte aggressiv gegen die beiden Männer, als sie zwingend seine Hände fesselten und ihn zwangen in die Knie zu gehen. Dann erreichte kaltes Lachen sein Ohr und er wandte seinen Blick schnell von seinem kleinen Bruder ab zu Yami. Santo lachte als Yami sich gegen ihn wehrte, deutlich die Schreie und die Tränen zurückdrängte, als er es tat, sein Körper zitterte bösartig vor Angst.

Blasse lavendelfarbene Augen öffneten sich, strahlten Angst aus, als sie zu dem Mann blicken der ihm so viel Schmerz gebracht hatte. Sein Mund bewegte sich leicht, doch einzig ein geisterhaftes Flüstern entkam ihnen. „Geh weg.“

Lucien gluckste dunkel. „Das kann ich nicht, Yami. Ich habe in den vergangenen Jahren sogar einen zufrieden stellenden Partner gefunden und ich fühle mich dennoch sehr beraubt. Ich könnte natürlich mit einem neuen Preis experimentieren, aber ich bin noch immer überzeugt, dass ich nicht zufrieden damit sein werde.“ Meinte er mit einem Seitenblick auf Mokuba.

„Denk nicht mal daran.“, schnappte Yami plötzlich und blickte zu dem nahen schwarzen Schatten und eine gefährliche Flame flackerte in ihnen. „Er ist nur ein Kind, verdammt noch mal!“

„So wie du es warst.“, konterte Lucien, seine Hand sanft über den Arm des Jungen gleiten lassend und grinste als Mokuba wimmernd versuchte sich wegzudrücken.

Einatmend, fauchte Yami. „Wage es nicht. Du hast mein Leben dadurch ruiniert was du tatest. Ich werde verdammt sein, wenn ich zulasse, dass du einen anderen auf die selbst Weise verletzt wie mich. Mokuba verdient es nicht, er hat nichts getan.“

Angstvolle Tränen begannen Mokubas Wangen hinab zulaufen, seine Augen huschten flehend zwischen Seto und Yami hin und her, baten still um Hilfe. Lucien konnte dies spüren und lachte vor Genugtuung, drehte den Jungen um und blickte in dessen unschuldigen Augen. Seine Hand hebend glitt eine seiner Fingerspitzen über das Kinn des Jungen. „Ich vermisse es solche Augen zu sehen. Ich bin kaum dazu gekommen in deine zu blicken, als wir das letzte mal…“

Ein erschreckter, ein schmerzvoller Schrei und das schallende Getöse der Pistole schallte durch das Haus. Mokuba stolperte zurück als heißes Blut auf sein Gesicht spritzte während Lucien seine Hand zurückzog und schmerzlich knurrte. Eine brennendes Einschussloch in der Mitte seiner Hand vernahm und der Schock setzte ein als er das Adrenalin durch seinem Körper rauschen fühlte. Augen beobachteten wie sein Blut die Hand hinab und in den Ärmel seines Shirts ran.

Dunkel Augen blickten heftig zu Yami als die Pistole aus der Hand des CSI gerissen und jener von zwei Männern in die Knie gezwungen wurde. Santo stand zurück und rieb sich die verwundete Leiste, ein Ausdruck von purem Schmerz lag auf seinem Gesicht als er Yami dabei beobachtete wie jener wie wild kämpfte.

Ein tiefes, frustriertes Knurren verließ die Kehle des jungen Mannes, als er gegen die beiden Männer kämpfte, welche versuchten ihn auf dem Boden festzunageln.

Knurrend schüttelte Lucien leicht den Kopf ehe er zu Yami ging, ignorierte das schmerzvolle Reißen in seiner Hand welches von der Schusswunde herrührte. Seine Augen hatten sich verdunkelt, blutrot schien noch immer durch die Dunkelheit als er sich vorbeugte und am Gesicht des CSI hängen blieb, trotzig nun angstvolle violette Augen in die seinen zu blicken. Knurrend zerrte er ihn runter, zwang Yami zu seinen Füßen, brachte den jungen Mann beinahe aus der Balance, als die zwei Männer den Griff um ihn lösten.

Lucien zischte vor Schmerz, als seine verwundete Hand ergriffen und von einer überraschend starken Hand gedrückt wurde. Er starte auf Yami hinab, fand die Flut von Mut in seinen Augen, ehe der junge Mann eine Faust in seinen Bauch schlug. Innerhalb von Sekunden schlug ein Handrücken in sein Gesicht und ein harter Fuß kollidierte mit seiner Schulter und schickte ihn zu Boden, mitten im Chaos das ausbrach.

Seine Fassung wieder erlangend, setzte er sich auf und presste seine Hand auf seine nun gerötete Wange, erlaubte seine Augen zu Yami zu wandern. Der junge Mann war dabei erneut von drei Männern auf dem Boden festgenagelt zu werden. Einer saß auf seinem Rücken und die anderen beiden hielten seine Arme unten. Die ganze Zeit über machte Yami damit weiter sich aufzubäumen und zu winden, knurrte bei seinen Bemühungen.

Den Kopf schüttelnd stand Lucien auf. „Du bist in den letzten Jahren mutig geworden.“, stellte er fest und beobachtete wie Yami den Blick zu ihm hob. Aller Mut wich der Angst.

„Ich nehme an, dass ich dich für diese Angewohnheit brechen werde. Meine Besitztümer werden sich mir nie widersetzen… und sie werden dafür bezahlen mich geschlagen zu haben, wie nur du es hast.“ 

Seto beobachtete wie Yami unter dem Halt seiner Kidnapper vor Angst zu zittern begann, als Lucien zu ihm zurückkam, die Gestalt des Mannes strahlte Wut und Zorn aus.  Knurrend wand er sich wild gegen die beiden Männer, die ihn hielten. Er hat einen Schwur abgelegt, dass er niemals erlauben würde, dass Lucien Yami erneut verletzte und er  würde verdammt sein, wenn er nicht macht was er geschworen hatte.

Seine Augen beobachten undeutlich wie Lucien Yami auf die Beine zog und gegen seine Brust drückte,  kräftige Arme die kleine Gestalt beinahe brach. Er konnte hören wie Mokuba schrie, als Lucien den CSI brutal gegen den Boden schmiss. Der Laut den Yamis Kopf beim Aufprall auf das Hartholz machte, echote durch das Haus.

Er konnte den Mann sehen der daneben stand als Lucien neben seinen Sohn niederkniete, welcher seinen Hinterkopf  streichelte, versuchte seinen Unterdrücker zu fokussieren. Ein verzweifelter Schrei entkam seinen Lippen, als Lucien seine Hand hinter Yamis Kopf krallte und ihn mit Nachdruck küsste, den Vorteil von dessen zusammenhangsloser Lage nutzend.

Als der Mann sich zurückzog, schob er Yami zurück zu Boden und lachte über das gezwungene schmerzvolle Stöhnen, welches widerwillig aus Yamis Kehle kam. Er hob die Faust und grinste ehe er sie auf Yamis Torso niederprasseln ließ. Der CSI war unfähig den ersten Schlag zu blocken, doch die anderen wurden abgewehrt, als er seine Arme über genannte Region verschränkte.

„Du, Yami, wirst jetzt das Blut eines Unschuldigen an deinen Händen haben.“, fauchte Lucien und trat zurück, stand auf. Rotgelbe Augen starrten auf den beinahe bewusstlosen jungen Mann zu seinen Füßen hinab, unfokussierte lavendelfarbene Augen blickten zu ihm auf. „Ich werde dich… daran erinnern.“

Auf dem Boden blinzelte Yami, aufnehmend was gesagt wurde. Doch bevor er es verarbeiten konnte, erreichte Setos verzweifelter Schrei und Mokubas Aufschrei seine Ohren, ehe ein plötzlicher messerscharfer Schmerz seinen Kopf einhüllte, ihn in eine Ohnmacht schickte.

Teil 10

Anmerkung:

Hey, sagt schon wer von euch hat bereits sehnsüchtig auf den nächsten Teil gewartet? Vom Betan zurück und gleich einmal mit einer Anmerkung versehen. Auch Kapitel 11 wird mindestens 2 Monate auf sich warten lassen. Zum einen weil meine Beta viel um die Ohren hat und zum anderen weil auch die Autorin selbst momentan im Schulstress steckt und noch nicht wirklich zum schreiben an Kapitel 12 gekommen ist.

Mit dieser etwas längeren Pause möchte ich verhindern, dass (ich hoffe zumindest das es nicht passiert) vielleicht mal ein halbes Jahr gar nichts kommt, da es nun nicht mehr an mir sondern der Autorin selbst liegt.

Auch habe ich angefangen die Kommentare zu übersetzen und sie ihr zu schicken. Sie freut sich sehr darüber, dass ihre Geschichte auch in Deutschland Anklang findet und bedankt sich der lieben Kommentare wegen.

So jetzt habe ich aber genug gequasselt was? Wünsche euch viel Spaß beim lesen^^
 


 


 


 

Teil 10

-10-
 

Du Mutter kamst hoch zu mir

Sie wollte Antworten; die nur sie wissen sollte

Es war nicht einfach, zu handeln

Mit den Tränen, die ihr Gesicht hinunter rollten

Ich hatte keine Antworten, weil

Ich dich nicht einmal kannte
 

„Komm schon mein Lieb, öffne die Augen.“, beruhigte eine engelsgleiche Stimme neben ihm. Sanfte, zierliche, aber starke Hände liebkosten sein Gesicht und glätteten sein Haar. Sanfte Küsse wurden auf seine Augenbraue und die Wangen gehaucht, ermutigten ihn zu erwachen.

Stöhnend zwang er sich seine Augen für eine Minute zu öffnen. Nur jedoch um schmerzlich nach Luft zu schnappen und sie wieder zu schließen, als das weiße und überwältigend helle Licht blendete.

Eine Hand griff nach der seinen und drückte sie ermutigend, als die gleiche Stimme erneut erklang. „Maria, mach bitte das Licht aus und lass nur die Lampe an.“

Sofort wandelte das flammende hinter seinen Augenlidern, zu einem sanften Grau, versicherten ihm, dass das Licht aus war.

Diese weichen Lippen küssten seine Augenbraue erneut. „Komm Süßer, öffne deine Augen.“

Mit einer letzten Anstrengung zwang er seine Augen auf, schielte vor Unruhe und Schmerz des wenigen Lichtes wegen, welches die Lampe über ihm abgab. Sein Blick war unfokussiert und alles was er erkennen konnte waren dunkel Schatten. Die Schatten von zwei Frauen. Eine über ihm schwebend und die andere sich von ihm entfernend. Das Geräusch einer sich öffnenden und schließenden Tür bestätigte dies, als die ging.

Konstant blinzelnd, zwang er seinen Blick sich zu fokussieren und ließen violette Augen zu der Frau über ihm hinaufspähen, als er endlich in der Lage war sie zu erkennen. All seine Sinne kehrten zurück und erlaubten ihm alles zu fühlen.

Die Frau über ihm biss sich vor Sorge auf die Lippen, als er leise vor Schmerz weinte, da ihm all seine Verletzungen deutlich wurden. Sie machte weiter damit ihn zu küssen und zu liebkosen, ihn auf die einzige Art zu trösten die sie kannte. Ihre süßen violetten Augen blickten ihn aufmerksam und entschuldigend an. „Es tut mir Leid, dass du das jetzt durchmachen musst, mein Liebling. Halte nur still, Süßer und der Schmerz wird weniger.“

„Mum“, stöhnte er leidend, unsicher wie er mit dem Schmerz umgehen sollte welcher in überwältigender Weise durch seinen Körper rauschte. Die Schusswunde an seiner Hüfte und seiner Schulter pochte intensiv, während das mit Blutergüssen versehenden und gebrochene Bein und das Handgelenk, die Gehirnerschütterung und die Schmerzen in seinen unteren Regionen, das Ganze einfach nur verschlimmerten.

Ihre Tränen zurückhaltend, küsste die Frau sanft seine Wange. „Liege nur ruhig, mein Liebling. Maria ist dabei etwas mehr Morphium zu holen. Du musst es nur noch kurz aushalten, habe Geduld.“ Sie drückte seine Hand erneut, strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, als sich zu ihm hinabblickte. „Es tut mir so Leid, Baby. Ich wusste nicht, dass er dich so schwer verletzt hatte. Es tut mir Leid.“

„Isolde,“, erklang eine männliche Stimme von der Tür. Die Frau wandte sich um, verließ jedoch nie den Platz an der Seite ihres Sohnes, als ihr Blick auf den groß gewachsenen blonden Doktor fiel, dessen Gesicht besorgt und bekannt war.

„Jeremy“, murmelte sie.

„Ist er wach?“, fragte er während seine haselnussbrauen Augen besorgt auf dem Jungen lagen welcher sich vor Schmerzen im Bett wand. Augenblicklich ging er vorwärts, nahm sich dabei einen frischen Lappen von einer der Ablagen in der Nähe. Sich auf die freie Bettseite setzend, beugte sich der Arzt vor und rieb die unverletzte Seite des Jungen sanft, versuchte dabei irgendwelchen Blutergüssen auszuweichen, die möglicherweise noch vorhanden waren. „Ich werde Joey anrufen. Er wird mich töten, wenn ich nach Hause komme und ihm sage, dass er aufgewacht ist und ich ihm nichts gesagt habe.“

„Aber die Besucherzeit ist schon vorbei.“, murmelte Isolde, weiterhin das Gesicht ihres Sohnes liebkosend und versuchte ihn zu beruhigen, während sie darauf wartend, dass Maria mit dem Morphium zurückkam.

„Ich weiß…aber wie du hat er besondere Privilegien. Besonders da ich sein Vater bin.“, sagte er mit einem schiefen Lächeln und machte sich schnell daran den Lappen den er hielt mit kaltem Wasser zu benässen, bevor er zurückeilte. „Yami halt still. Dein Winden hilft dir leider gar nicht.“

Yami rollte sich so gut zusammen wie er konnte und ein Schmerzerfüllter Schrei entkam ihm, als er sich von Jeremys Hand wegbewegte, nachdem jener den Lappen auf seine Augenbraue gelegt hatte. „Aber es tut weh“, protestierte er. „Gott, es tut weh.“

„Halte nur still, Baby. Maria wird jeden Moment wieder da sein.”, versicherte ihm Isolde und legte sich neben ihrem Sohn aufs Bett, hielt ihn an sich gedrückt und erlaubte ihm seinen Kopf auf ihrer Brust zu betten. „Bleib ruhig, mein Liebling. Ich bin hier.“

„Lass mich seine Augen untersuchen.”, sagte Jeremy und ermutigte Yami sich auf den Rücken zu rollen. „Ich muss sehen ob seine Gehirnerschütterung nachgelassen hat.“

„Mr. Wheeler… nicht… Licht tut weh.“, flehte Yami.

Seufzend lächelte Jeremy auf Yami nieder und bedeckte seine Wange mit einer einzigen großen Hand. „Ich muss Yami, es tut mir Leid. Nun öffne deine Augen. Ich verspreche danach nichts mehr zu tun.“

Er blickte zu der Handleuchte auf welche Jeremy hielt und zitterte der Schmerzen wegen welchen er erwartete. Ein Klicken hörend, bereitete er sich selbst auf den Lichtstrahl vor der seine schmerzenden Augen traf.
 

„Au, was zum?”, stöhnte er auf, als ein Lichtstrahl in seine Augen schien, ihn blendete und die Intensität seiner sichtbaren Kopfschmerzen steigerte. Er spürte Hände auf seinem Oberkörper, die seine Kleidung entfernten und schneidende Finger auf seine Blutergüsse drückend. Er keuchte und schlug in leichter Panik aus, ehe ihm eine beruhigende Stimme zuflüsterte, eine bekannte und beruhigende Hand nach der seinen griff.

„Beruhig dich Kumpel.“, sagte Taita und beobachtete mit scharfen ceruleanfarbenen Augen die beiden Sanitäter die an seinem nun wieder bei Bewusstsein seienden Freund hantierten. „Sie checken dich nur durch.“

Sofort als die Handleuchte aus seinem Blick verschwand spähte er herum, nahm die Corps war die umherhuschten und versuchten die Nachbarn hinter die Absperrung zurückzudrängen und die zwei leuchtenden Krankenwagenlichter in der Nähe wahr. Blinzelnd blickte er verwirrt zu Taita. „Was ist geschehen?“

Taita biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Ich hatte Angst deswegen. Lucien und Santos haben dich angegriffen und Seto hatte uns angerufen nachdem sie verschwunden waren. Du hattest wegen ihnen das Bewusstsein verloren. Ich habe wirklich sehr schlechte Nachrichten Yami…“

Yami blickte umher und bemerkte wie eine Bahre aus dem Haus gebracht wurde. Eine kleine schwarze Leichentasche war auf diesem aufgebahrt und Seto folgte ihm dicht hinter den beiden Offeziers die die Bahre trugen. Seine Augen verengend, setzte er sich auf. Ignorierte die Proteste der Sanitäter und versuchte aufzustehen. Nur um seinen Kopf dröhnen, und Taita nach ihm greifen zu lassen, ihn aufrecht zu halten.

„Dieser Körper… bitte sag nicht…“, flehte er. Violette Augen spähten zu Taita, bettelten darum das jene etwas anderes sagte.

Taita schüttelte den Kopf, Tränen traten ihm in die Augen. „Er sprang in die Schusslinie die auf Seto gerichtet war… es war sofort tot, er hat nicht gelitten. Es geschah bevor wir vor Ort waren.“

„Nein...”, würgte Yami hervor, Tränen stiegen ihm in die Augen und zwangen Taita ihn zurück auf die Bahre zu legen. „Bitte sag das du scherzt.“

„Das tue ich nicht.“, murmelte Taita sanft, ergriff Yamis Hand fester. „Seto wollte dich sehen, sobald er durchgecheckt ist. Er möchte wissen das du in Ordnung bist.“

Den Kopf locker schüttelnd, sah Yami zu Taita. Seine Tränen liefen ihm aus den Augenwinkeln. „Ich kann ihm nicht unter die Augen treten. Nicht jetzt.“, würgte er hervor und zischte vor Schmerz als die Sanitäter auf einen besonders empfindlichen Punkt drückten. „Sein Bruder starb wegen mir… so wie es seine Mutter. Ich kann nicht. Bitte Taita, bring mich hier weg.“

Seufzend nickte Taita und wandte sich an die Sanitäter, blickte sie an. Die beiden Männer nickten verstehend und bedeckten Yami augenblicklich mit einer Decke, hoben die Bahre an. Yamis Hand fest drückend, lächelte er ihn ermutigend an.

„Ich komme nach wenn wir hier fertig sind. Pass bis dahin auf dich selbst auf, ja?“

Nickend als Antwort lächelte ihn Yami gezwungen an, bevor die Bahre in einen Krankenwagen gehoben wurde. Einen Moment lang huschten die Sanitäter herum, versicherten Taita das Yami in guten Händen war, ehe sie vorne zum Fahrzeug gingen. Die Tür mit zuschlagend, schalteten sie die Sirenen an und fuhren in schnellem Tempo die Straße in Richtung Krankenhaus hinab.
 

Sich im Nacken kratzend, wandte Taita seinen Blick zum Haus. Den Schaden wahrnehmend, schaubte er. „Besser fange ich jetzt an. Hab schon ne lange Nacht vor mir.”
 

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Zu sagen er war nicht versucht in eine nahe liegende Toilette zu rennen und den letzten Rest seines Abendessens loszuwerden, wäre eine Lüge. Er saß im Warteraum, blass wie ein Geist, zitterte unkontrolliert und krümmte sich, während seinen mit einander verschlungenen Arme gegen seinen Bauch drückten. Maria saß neben ihm und rieb ihm mit sanften Händen Kreise über den Rücken. Scheinbar unbekümmert welchen Effekt die Schmerzmittel in ihrem Amt hatten. Sie beobachtete ihn sorgfällig, angesichts der Tatsache wie sein Magen auf die medikamentöse Behandlung reagierte. Beugte sich vor, damit ihre Hand nahe am Mülleimer war.

Sein Oberkörper pochte, ebenso wie sein Kopf, ergänzten sich mit der Übelkeit welche er verspürte. Stöhnend schloss er seine Augen und presste die Zähne fest zusammen. „Wie spät ist es?“

Auf ihre Uhr hinabblicken seufzte Maria. „Fast sieben Uhr dreißig. Taita sollte bald da sein.“

„Hoffentlich.”, stöhnte er auf. “Weil ich wirklich nicht hier bleiben will.”

Sanft lächelnd drückte sie sanft seine Schulter. „Habe Geduld und erinnere dich daran viel Wasser zu trinken aber in den nächsten Tagen auf deftiges Essen zu verzichten. Lass deinen Körper sich auf die Medikamente abstimmen.“ Ein Nicken als Antwort erhaltend, stand sie auf. „Ich muss zurück zur Arbeit, Süßer. Meine Pause ist vorbei. Komm in einer Woche wieder und lass dich durchchecken, ja?”

„Uh huh“, murmelte Yami, blickte sie mit blassen Amethysten an. „Danke dass du hier geblieben bist.“

„Immer wieder gern, Süßer.“, sagte sie, ehe sie sich umwandte. Mit einem Winken verschwand sie in der Menschenmenge im Krankenhaus, bahnte sich den Weg zurück in ihre Abteilung.

Er sah ihr einen Moment lang nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand. Sofort zog er seine Knie an den pochenden Oberkörper, suchte verzweifelt etwas Behaglichkeit für seinen Schmerz. Die Blicke der Menschen um ihn herum ignorierend, versuchte er sich so gut es ging zusammenzurollen und vermied irgendwelche Geräusche als sein Körper schmerzlich dagegen protestierte.

Einen kühlen Luftzug von der nahe gelegenen Tür spürend, zitterte er wegen der Kälte. Vom Bauch aufwärts entblößt - mit Ausnahme der Bandagen und mit einer kleinen Decke um sich - war er ungeschützt und ein leichtes Ziel für die Kälte. Stöhnend schlang er die Decke enger um sich, nur um geschockt aufzukeuchen, als zwei warme Hände die Decke entfernten und eine dicke Jacke um seine Schulter, ihn gegen eine breite kräftige Brust drückten.

Blinzelnd blickte er auf und zwang sich selbst sich auseinander zurollen, die Person anzublicken die ihn hielt. Seine Augen weiteten sich. Erst vor Schock, dann vor Unsicherheit. „Ich dachte Taita holt mich ab.”

Den Kopf schüttelnd lächelte Seto sanft. „ Er arbeitet immer noch im Haus, deswegen hat er mir erlaubt zu kommen und dich abzuholen.“

Unsicher was er sagen sollte, nickte Yami nur und erlaube Seto ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. Sein Kopf begann zu pochen und zwang seinen Körper zu schwanken, so dass ihm der Mann helfend enger hielt. Beunruhigte ceruleanfarbene Augen blickten auf ihn hinab, fragte ihn stumm ob er bereits war zu gehen. Erneut nickte er als Antwort und erlaubte Seto ihn stützend aus dem Gebäude und hinein in die kalte Morgenluft Miamis zuführen.

Zitternd bewegte er sich unbewusst näher zum CEO, genoss die Wärme und den Schutz den er spürte. Die ganze Zeit nicht bemerkend, dass ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht des Brünetten lag. Auf den Vordersitz eines glänzenden cobaldfarbenden Sportwagens kletternd, kuschelte er sich in die Sitze und überlegte wie er durch die Kopfschmerzen die Fahrt überleben sollte ohne zusammenzubrechen noch bevor der CEO Schuld war. Seinen Sicherheitsgurt anlegend wandte er seinen Blick aus dem Fenster, als Seto ins Fahrzeug einstieg. Er konnte spüren wie die zauberhaften Augen ihn intensiv anstarrten, aber er fühlte sich zu schuldig und zu schrecklich um ihn jetzt ansehen zu können.

Seto seufzte. Er hatte ja schon gehört, dass Yami sich für das Geschehene die Schuld gab, aber er hätte nicht gedacht dass es so sehr ist, dass ihn der junge Mann völlig ausblendete. Blinzelnd richtete er seine Aufmerksamkeit nach vorne und schaltete die Heizung des Autos ein ehe er die Straßen Miamis entlangfuhr. Es schien so als müsste er den CSI aus seinem Mantel der Schuld herausholen.

Eine Idee bekommend, schaltete er leise die Musik an und beobachtete dabei Yamis Gesichtsausdruck um festzustellen wann es zu laut war, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße richtete. Wenn Yami nicht freiwillig mit ihm sprach würde er halt sicherstellen, dass jener keine andere Wahl hatte.

Es kostete Yami ganze fünfzehn Minuten um zu realisieren, dass sie nicht auf dem Nachhauseweg waren. Es traf ihn wie ein Schlag als sie rechts einbogen und über die Brücke fuhren über welche Seto und er vor nicht all zu langer Zeit mir Eiscreme gelaufen waren. Blinzelnd blickte er unsicher zu Seto. Was tut er…?

Dann als er sah, wie das Fahrzeug in den Strandparkplatz fuhr, wurde es ihm bewusst. Sich auf die Lippen beißend, setzt er sich zurück in seinem Sitz. Ignorierte das Drehen und die Proteste seines Magens, ebenso wie seine verletzten Regionen. Er möchte reden… genau was ich gerade brauche…

Seto stieg aus und ging zur anderen Seite des Autos. Die Tür öffnend reichte er Yami seine Hand, bot ihm so seine Hilfe an. Yami blickte kurz auf die Hand und setzte sich damit auseinander sie weg zuschlagen oder zu ergreifen. Sein Verlangen den Schutz und die Behaglichkeit des Brünetten um sich haben, gewann und er ergriff Setos Hand, genoss die Hitze seiner Finger und der Arme welche sich schon bald um ihn schlangen und ihm raus halfen.

Er schenkte seiner Umgebung kaum Aufmerksamkeit, als Seto ihn auf den Strand brachte und ihn sanft auf die Arme hob um ihm zu einem entfernten Fleckchen von den anderen Menschen fort zu tragen, welche die Wellen des Ozeans genossen. Vor Trunkenheit und Schmerz stöhnend, kuschelte er sich etwas enger an den CEO, hoffte das es helfen würde seine Augen zu verbergen, so dass er nicht gezwungen sein würde den anderen ins Gesicht zu sehen.

Endlich hatte Seto einen Platz gefunden der ihm zusagte. Es war ein kleines abgelegenes Fleckchen beim entfernten Ende des Strandes. Eine einzelne Palme schickte einen Schatten über den beinahe weißen Sand. Sich setzend lehnte sich Seto an den Stumpf des Baumes, legte seine Arme locker um Yami und stellte sich das sie sich nicht gezwungen fühlten, aber das sein Halt dennoch fest genug war damit Yami nicht versuchte fortzulaufen. Obgleich er nicht glaubte das Yami wünschte irgendwo hin zu gehen, bei dem was früher am Abend beinahe geschehen war.

Seufzend bettete Seto seine Wange auf Yamis Kopf, atmete sanft den Geruch des Wassers ein der neben der Salzigkeit des Meeres vor ihnen nachklang. Blinzelnd spähte er zu den rollenden Wellen, beobachtete den weißen Schaum auf dem Sand, wie er ihn bestrich und ihn von einem blasen Gold zu einem sanften Beige färbte. Hinab auf Yami blickend, fand er den jungen Mann scheinbar verzaubert von der gleichen Sache wieder. Violette Augen sahen den Wellen faul bei ihrem hypnotischem Tanz zu.

„Die Gezeiten des Mondes, ihre Flut wird vom Mond über ihm kontrolliert. Es ist die Gravitation die sie erschaffen, sie ermutigt auf die Stände und die umliegenden Steinflächen zu rollen, sich zurückzuziehen wenn sie ihr Ziel erreicht haben. So ist das Leben. Wir werden erschaffen und wir sterben. Das ist etwas, dass wir nicht kontrollieren können. Einzig das Schicksal und irgendwelche religiöse Figuren können beeinflussen wann und wie es geschieht.

Wir werden geboren, leben das Leben welches wir uns gestalten, erledigen die Dinge die uns vorherbestimmt sind und dann sterben wir. Wir verlassen diese Welt um in einer anderen mit dem zu leben was wir verloren haben oder die zu beschützen die wir zurückgelassen haben. Niemals geraten unsere Freunde und Lieben in Vergessenheit, solange wir sie nicht vergessen und wir uns immer an sie erinnern. So wie die Wellen die nicht entscheiden können, wann sie sterben, wohin sie gehen und was um sie herum passiert. Sie tun bloß das was ihnen bestimmt ist.“, sagte er sanft. Ceruleanfarbene Augen blickten in das Gesicht des Mannes welcher auf seinem Schoss saß, nahmen war wie sich dessen sanfte Augen verengten und weiteten. Dann hob sich der Blick Yamis, war von Verwirrung und leichter Wut geprägt.

Augenblicklich schüttelte der junge Mann seinen Kopf, bedeckte sein Gesicht mit einer Hand. „Wie kannst du mich noch um dich haben wollen… deine Mutter und dein Bruder sind wegen mit ermordet worden… sie wurden dir wegen mir weggenommen. Wie kannst du mich noch ansehen… auch noch mit der Absicht mir Trost zu spenden wo du es bist der es mehr bräuchte?“

Seufzend beugte sich Seto vor und nahm die Hand Yamis in die seine, zog ihn von dessen Gesicht fort, welches er immer mehr liebte. Zu Yami hinabblickend, streichelte er dessen Wange sanft mit seiner anderen Hand, ignorierte die Steifheit der Haut und genoss den Schauer welcher bald unter seinen Berührungen zu spüren war.

„Weil ich weiß, dass du nicht die Kontrolle über das hast was geschehen ist, Yami. Weil ich weiß, dass du getan hast was du konntest und das du deine Vergangenheit nicht in mein Leben bringen wolltest. Mit diesem Wissen kann ich dir leicht vergeben, weil du versucht hast uns zu beschützen. Trotz der Angst vor ihm hast du deine Sicherheit für Mokuba riskiert, Yami und ich kann dir versichern, dass er es weiß… wo immer er jetzt ist… er weiß es und er dankt dir dafür, so wie ich es tue. Ich bin dankbar für das was du getan hast… aber noch mehr danke ich dafür, dass du in mein Leben getreten bist.“, murmelte Seto sanft, blickte zurück in tief violette Weiten.

Blinzelnd wandte Yami den Blick ab, fühlte wie ihm erneut Tränen in die Augen stiegen und entzog Seto seine Hand und verdeckte sie, als er bemerkte wie Nässe seine Haut bedeckte. „Wie…? Ich verstehe nicht warum… mein Eintreten in dein Leben hat jene getötet um die du dich sorgtest… wie kannst du…?“

Ein bestimmender aber sanfter Finger legte sich auf seine Lippen und brachte ihn zum Schweigen, zwang ihn seine Hände fort zu nehmen und zum Besitzer des Fingers aufzublicken. Blinzelnd hielt er ein Keuchen zurück, der tobenden Emotionen wegen welche er in Setos Augen aufflammen sah. Er hatte sie zuvor schon einmal gesehen, waren gleich und doch anders. Er erinnerte sich daran das ihm seine Mutter die gleichen Gefühle entgegengebracht hatte, ebenso wie seine Geschwister und seine Familie. Dann bemerkte er es, hielt ein Schluchzen zurück und biss sich auf die Lippen.

„Weil ich mich… um dich sorge, Yami… Ich sorge mich mehr um dich als um jemand anderen zuvor den ich getroffen habe.“, erklärte Seto, blickte ihn intensiv an, ehe er sanft lächelte. „Das ist der Grund wieso ich dich halten kann, Yami. Das ist der Grund weshalb ich dich trösten kann, weswegen ich noch immer hier bin. Weil ich bei dir sein möchte.“

„Ich verstehe nicht… wie kannst du dich um jemanden sorgen der so befleckt ist, wenn du leicht jemanden haben könntest der psychisch gesund ist. Der wegen zu viel körperlichem Kontakt nicht zusammenbricht und weint. Wie kannst du mich wollen… ein gebrochenes Gefäß das nur lebt weil es muss?“, stöhnte er aus, als Tränen unaufhaltsam und unbemerkt seine Wange hinab rannen. „Du verdienst Besseres.“

„Aber das ist es was ich will.“, murmelte Seto, beugte sich vor und strich sanft Yamis Tränen mit seiner Handfläche fort. „Das ist das Beste was ich bekommen kann. Es ist mir egal wie befleckt du bist, wie sehr dich dieser Bastard gebrochen hat. Es ist mir egal, weil ich weiß dass solche Eigenschaften vergehen, dass du geheilt werden kannst. Du, Yami, bist alles was ich im Augenblick will und ich werde für immer darauf warten dich zu haben, wenn es sein muss.“

Yami schmolz unter den sanften Berührungen des CEO´s dahin und lehnte sich gegen dessen Hand, stöhnte der Gefühlen wegen welche jene brachte. Die Augen schließend, kuschelt er sich in die Berührung und flüsterte „Ich verdiene dich nicht.“

„Doch, dass tust du, Yami… du verdienst es mehr als ich. Du bist die wunderbarste Person die ich je getroffen habe. Dein Mut, deine Leidenschaft, Intelligenz, Rechtschaffenheit und dein Mitgefühl haben mich zu dir gezogen. Du bist derjenige der etwas Besseres haben sollte, nicht ich.“

„Aber Seto…“

Seto fuhr mit der Spitze seines Daumens über Yamis Unterlippe, erfreut als der junge Mann seine Proteste stoppte und sich in die Berührung lehnte. „Vertraue mir, Yami.“, flüsterte er sanft und küsste Yamis Ohr zärtlich, ließ seine Hand geisterhaft den Rücken des Mannes hinab gleiten. Sein Lächeln wurde breiter, als er das Schaudern fühlen konnte. „Ich möchte bei dir sein und ich möchte dich beschützen, dich heilen.“

Schaudernd spürte Yami wie sein Körper auf den Genuss reagierte welchen Seto ihm brachte und stöhnte unsicher auf, wusste nicht wie er auf solch eine Glückseligkeit reagieren sollte. Die Unentschlossenheit war sofort verschwunden, als Seto einen Finger unter sein Kinn legte und es anhob, ihn zwang seinen Blick zu erwidern.

Der Mann lächelte ihn an, ließ die Angst in ihm vergehen bevor er sich mit geschlossenen Augen vorlehnte und warme weiche Lippen gegen seine eigenen drückten, eine Flut aus Freude und Sicherheit durch ihn schickten.

Leicht vor Überraschung keuchend, ergriff er fest Setos Schultern. Sein Körper erzitterte des Gefühles wegen welches in ihm aufkam. Noch nie hatte ihn solch eine Tat solche Euphorie gebracht, ihn sich immer eklig und benutzt fühlen lassen. Jetzt war Seto hier und brachte ihm solch Freude und erzeugte solch starke liebevolle Gefühle in ihm, dass er nicht daran denken konnte ihn wegzustoßen. Er wünschte es sich nicht.

Sein erster Kuss.. sein erster richtiger Kuss.

Unbewusst schlang er seine Arme um Setos Nacken und schmiegte sich so nahe an die Wärme des Mannes wie er nur konnte, ignorierte den immensen Schmerz welcher ihm das brachte. Die Freude war so viel besser und mehr wert als der Schmerz. Er zitterte vor Vergnügen, als Seto seine Arme vollends um ihn schlang, ihn eng hielt und verehrte als sei er ein Gott. Ein Gefühl von dem er niemals glaubte, dass er es fühlen würde.

Sein Verstand war so vernebelt, dass er es kaum bemerkte als Seto ihn – wissend, dass sein Körper das Fehlen von Luft nicht handhaben konnte - letztlich von sich drückte. Sein Köper klammerte sich noch immer an das Gefühl, an die Hitze einer solch liebevollen Aktivität. Blinzelnd fokussierte er seinen Blick auf den CEO und zwang seinen Verstand von diesem Hoch herunter zu kommen, seinen Körper langsam in die Realität zurück zubringen.

Seto lächelte ihn sanft an und er lächelte zurück. Dunkel errötend wandte er den Kopf schüchtern ab, als eine seiner Hände auf der Hitze seiner Wangen lag. Er hörte wie der CEO leicht kicherte und brachte seine Aufmerksamkeit blinzelnd zu ihm zurück. „Was ist so lustig?“

„Du.“, murmelte Seto sanft und streichelte ihm mit der Hand über die Wange. „Du bist so bezaubernd, wenn du das tust… so süß.“

„Du schmeichelst mir zu sehr.“, murmelte Yami, fühlte wie sich die Röte seiner Wangen vertiefte.

Grinsend lehnte sich Seto vor und küsste seine Lippen leicht. „Es ist alles die Wahrheit… und alles wohl verdient.“

Seinen Kopf gegen Setos breite Schulter lehnend, seufzte Yami zufrieden und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben einen Schritt näher an der Vollendung. Sich gegen den CEO kuschelnd, schloss er seine Augen.

„Danke.“

„Gern geschehen.“
 

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Nach einer Stunde Heimfahrt kam Gabe mit einigen Offiziers zu ihm um von ihm eine Aussage zu bekommen und zu benachrichtigen, dass Polizisten für zwei Wochen das Haus bewachen würden. Erfreut war er nicht darüber, aber er verstand den Grund und erlaubte es von daher. Dennoch war er dankbar dafür, dass die Polizisten außerhalb des Hauses blieben und nur Gabe ihn ins Innere des Hauses geleitete.

Gabe blieb einige Stunden, half ihm im Haus und bot ihm einfach eine angenehme Gesellschaft, beschäftigte ihn und lenkte ihn ab. Als es drei Uhr schlug war er überrascht darüber noch keine Attacke oder einen Nervenzusammenruch gehabt zu haben.

Das Telefonat mit Bakura beendend, ließ er sich erschöpft auf die Couch fallen und schloss müde seine Augen. Seine pochende Schläfe massierend, lauschte Yami abwesend Gabe, welcher sich durch die Fallakte arbeitete. Das Rascheln des Papiers steigerte seine Kopfschmerzen langsam. Die Schmerzen welche von seinem Oberkörper ausgingen waren abgebt, außer wenn er tief einatmete. Er war froh, dass er mit ein paar beanspruchten Rippen davon gekommen war und jene nicht gebrochen oder zertrümmert. Das war das Letzte was er jetzt gebrauchen könnte.

Seine Augen öffnend, erblickte er Gabe, welcher das Foto in seiner Faust anstarrte. „Ich denke wir können jetzt sagen wer das alles getan hat… wir brauchen nicht die aktuelle Rückmeldung um es zu wissen.“

Gabe nickte, blickte leicht finster drein. „Lucien… unglücklicher Weise müssen wir das noch richtig beweisen und ihn verhaften.“

„Heh“ Yami schnaubte und bedeckte seine Augen erneut mit seiner Hand. „Das ist beinahe unmöglich. Dieser Mann ist großartig darin den Behörden zu entgehen, dass solltest du wissen.“

„Das tue ich.“, seufzte Gabe und richtete seine Aufmerksamkeit von den Fotos auf Yami. „Das erste und einzige Mal das wir ihn gefasst hatten war, als er dich und deine Mutter im Krakenhaus angegriffen hatte. Wenn Mister Wheeler nicht dort gewesen wäre, hätten wir ihn nicht geschnappt.“

Sich aufsetzend fuhr Yami mit einer Hand durch sein Haar, erschauderte über deren Fettigkeit. „Mit anderen Worten, Gabe, brauchen wir einen anderen Vorfall wie diesen um ihn zu fassen oder wir werden es nie tun.“

„So ziemlich.“, sagte sein Abteilungsleiter und schüttelte der Enttäuschung wegen den Kopf. „Und unglücklicher Weise bist du, so lange er draußen ist, in Gefahr wo immer du auch bist.“

Zittrig aufstehend, hielt Yami einen Schmerzenslaut zurück, als seine Brust sich zusammenzog und eine Welle des Schmerzes durch seinen Körper schickte. Sich kurz überbeugend, lehnte er sich an die Couchlehne.

“Nicht nur ich… auch jeder der sich um mich sorgt.”

Widerwillig nickte Gabe zustimmend und kratzte sich am Nacken. „Wir werden ein Auge auf dich haben, wenn wir nicht bei der Arbeit sind. Ansonsten sind diese Offiziere nur für zwei Wochen hier. Wenn nichts passiert, gehen sie. Aber anders als du und Taita bei Seto, wird dir auf Grund deines Trainings niemand folgen. Das war das Einzigste was ich für dich tun konnte. Mein Vorgesetzter glaubt das du wegen dem Training trotz allem keinen Schutz brauchst.“

Seine Arme verschränkend, schüttelte Yami den Kopf. Ein finsterer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. „Das ist was sie nicht verstehen. Egal wie sehr ich trainiere, egal was für ein guter Kämpfer oder Schütze ich bin, habe ich zu viel Angst vor ihm um wirklich zu reagieren.“, sagte er und Frustration klang in seiner Stimme mit. „Das war letzte Nacht deutlich zu erkennen.“

„Versuche nicht daran zu denken.“, ermutigte ihn Gabe.

Seufzend ging Yami in die Küche. Sein Körper schwankte als er versuchte seinen Sicht so lange zu fokussieren, dass er sich ein Glas Wasser nehmen konnte. Sein Ziel erreichend, lehnte er sich gegen die Bar und schloss seine Augen in Glückseligkeit, als er das kühle Getränk herunter schluckte. Zufrieden stellte er das Glas auf die Bar, fuhr den Rand abwesend mit einem Finger nach. „Ich muss Yugi und Kalie bald abholen. Die Schule ist in zehn Minuten zu Ende.“

„Denkst du wirklich, dass du fahren solltest?“, fragte Gabe in die Küche schreitend, das Bedenken in seiner Stimme. „Du kannst kaum gerade laufen… Ich denke nicht das du dich hinters Steuer setzen sollest.“

Blinzelnd massierte Yami seinen Bauch. „Ich auch nicht, aber sie müssen noch anderthalb Stunden auf Bakura, Mai und Joey warten um abgeholt zu werden. Sie wissen, dass sie noch immer nicht mit dem Bus fahren dürfen… sie haben ohnehin zu viel Angst“

Gabe lehnte sich an die Bar. „Ich könnte dich fahren, wenn du magst.“

„Ich will dich damit nicht belasten.“, murmelte Yami, blickte auf zu seinem Freund und lächelte sanft in Dankbarkeit. „Du hast schon viel getan in dem du bei mir geblieben bist.“

Glucksend schüttelte Gabe den Kopf. „Wenn es eine Belastung wäre, hätte ich es nicht angeboten.“

Yami schüttelte den Kopf, sein Lächeln war noch immer auf seinem Gesicht. „Ich weiß, es ist nur…“

„Es ist nur so, dass ich dir dabei helfe deine Geschwister abzuholen.”, beharrte Gabe und dirigierte Yami sanft zur Tür, gluckste als der junge CSI beinahe stolperte und zu Boden fiel, an der Tür landete. „Außerdem ist es klar, dass wenn du kaum gehen, du niemals fahren kannst.“

„Nicht darauf rumreiten.“, knurrte Yami gespielt und schlüpfte in seine Sandalen, bevor er nach dem Schlüssel griff.

Die Tür öffnend, strahlte Gabe ihn an. „Du erlaubst Yami?“, sagte er ihm frech zuzwinkernd. „Das ist ein Teil meines Jobs.“

Den Kopf schüttelnd folgte ihm Yami in den Garten, schloss die Tür hinter sich, ehe er ins Auto stieg. „Du kannst manchmal solch ein Idiot sein.“

„Nur ein Idiot?“, neckte Gabe, wandte sich dem Fahrzeug zu und fuhr rückwärts auf die Straße.

„Gut, du kannst ein Arschloch sein.“, kicherte Yami leicht, lehnte ich in den Sitz. „Allerdings.. kannst du auch ein…“

„Hey“, protestierte Gabe.“Ich bin grausam, aber nicht ausfallend.”

„Willst du wirklich, dass ich darauf antworte?“

„Nein.“

“Dachte ich mir.”, sagte Yami selbstgefällig, lehnte den Sitz zurück um sich ein wenig Bequemlichkeit vor dem Schmerz in seinem Oberkörper zu erlauben.
 

Die Schule erreichend stieg Yami sofort aus dem Wagen und machte sich langsam auf den Weg zu seinen Geschwistern. Gabe beobachtete ihn dabei, bereit zu helfen wenn er fallen sollte.

Zuerst sah er Kalie und schritt auf sie zu, winkte ihren Freunden. Damit erweckte er ihre Aufmerksamkeit und brachte sie dazu sich zu ihm umzudrehen. Glänzende azurefarbene Augen blickten in seine Richtung. Erst freudig, dann als sie das Schwanken seiner Bewegungen und den Verband um seinen Kopf bemerkte, betroffen.

Sich von ihren Freunden entfernen, schlang Kalie ihre Arme sofort eng um ihn, lockerte ihren Griff als er schmerzlich die Luft einzog. Zurücktretend, blickte sie zu ihm auf. Ihr Blick erinnerte ihn so sehr an die Frau, deren Ebenbild sie äußerlich beinahe war.

„Was ist passiert?“, fragte sie mit ihren Fingerspitzen sanft über den Verband um seine Stirn streichend.

Yami lächelte sie schwach an und küsste ihre Stirn. „Das erzähle ich dir, wenn wir zu Hause sind. Gabe fährt, also warum treffen wir uns nicht am Auto? Ich muss noch Yugi finden.“

„Yami!“, rief eine hohe männliche Stimme irgendwo in der Nähe.

Sich umdrehend, sahen Yami und Kalie wie Yugi unbekümmert auf sie zulief. Nichts deute darauf hin dass er gejagt wurde oder der Teenanger anderes als sonst war. Yami zog die Augenbraue hoch. „Was ist los mir ihm?“

“Keine Ahnung.” Kalie blinzelte und trat schnell aus der Bahn ihres Bruders bevor der zwölf Jahre alte Teenanger sie überrannte. Zuckte aber wegen den leisen Schmerzensschreis Yamis zusammen, als sich Yugi an ihm festklammerte.

„Ich sah es in den Nachrichten!“, erklärte Yugi, seinen Bruder fest umarmend. Hörte dabei kaum die Schmerzenslaute und den Protest Yamis. „Unser Sozialkundelehrer hat es uns sehen lassen… bitte sag mir, dass du in Ordnung bist… Wieso hast du uns nicht angerufen?“

Nach Luft schnappend, drückte Yami seinen panischen Bruder von sich. Erst als er in der Lage war zehn Mal trotz des Schmerzes einzuatmen, antwortete er ihm. „Ich bin in Ordnung… denke ich… Warte, sagtest du dein Sozialkundelehrer hat euch die Nachrichten sehen lassen?“

Blinzelnd nickte Yugi. „Uh huh, warum?“

„Wie viele Leute wissen davon?“, fragte Yami. Seine Augen blickten umher, sah das der Jüngere ihn mit Mitleid ansah.

„Soweit ich weiß, nur meine Sozialkundeklasse, aber Klatsch und so was verbreiten sich hier sehr schnell.“, gab Yugi Auskunft und umfasste Yamis Hände fester. „Mach dir deswegen keine Sorgen, lass uns nur Heim fahren.

Missmutig legte Kalie ihren Arm um die Hüfte ihres älteren Bruders, erweckte seine Aufmerksamkeit und sah ihn fragend an. „Was ist letzte Nacht geschehen?“

„Ich erzähle es dir im Auto.“, murmelte Yami und versuchte die zahlreichen starrenden Augen zu ignorieren, welche er auf ihnen spürte. „Wir müssen jetzt Heim gehen. Geht zum Auto.“

„Du willst schon wieder gehen, Yami? Du bist doch gerade erst gekommen.“, flüsterte eine Stimme hinter ihnen. Eine die die drei Geschwister sofort erkannten.

Schreiend ging Kalie hinter Yami und zog Yugi mit sich, hielt ihren jüngeren Bruder fest, als Yami sich zwischen sie und dem Besitzer der Stimme stellte. Ihre Schreie hatten die Aufmerksamkeit aller Schüler um sie herum erweckt. Die meisten verstanden sofort, wer der Mann war und mit ängstlichen Schreien in ihre Häuser, in die Schule oder zu nahe gelegene Fahrzeuge rannten.

Keuchend starrte Yami mit unklaren violetten Augen auf den Mann vor sich, während ein deutlicher Schauer durch seinen Körper ging. Lucien grinste ihn an und ein teuflisches Leuchten lag in seinen Unheilversprechenden Augen. Hinter sich greifend, nahm Yami je eine Hand seiner Geschwister in die seine, beruhigte sie so etwas als er den anderen anknurrte. „Was tust du hier?!”

Glucksend trat Lucien einen Schritt vor. Seine Augen blickten auf Yugi und Kalie, welche beide in Angst und Missachtung zurückblickten. „Ich hatte vor meine beiden Kinder zu besuchen. Außerdem wusste ich, dass du hier sein würdest.“

„Hast du für einen Tag nicht schon genug Schaden angerichtet?“, schnappte Yami und knurrte den Mann vor sich hitzig an. Hielt ein Zittern zurück als Lucien einen weiteren kleinen Schritt auf ihn zukam.

Letztlich machte Lucien den letzten Schritt, ließ kaum einige Zentimeter zwischen ihnen beiden.

„Ich kann es kaum Schaden nennen, Yami. Es war mehr so, dass ich das beseitigt habe was sich mir in den Weg gestellt hat.“

„Mokuba war vollkommen unschuldig!”, bellte er Yugi plötzlich hinter Yami, erweckte damit augenblicklich die Aufmerksamkeit Luciens. ich in Yamis Shirt festkrallend blickte Yugi seinen Vater an. Seine sonst so unschuldigen Augen funkelten wütend. „Er tat nichts Falsches! Du hattest kein Recht ihn umzubringen!“

„Shh, Yugi.”, drängte Yami zwingend und blickte flehend zu seinem Bruder.

„Du hast Mokuba ermordet?“, keuchte Kalie geschockt und ihr Körper strahlte den flammenden Hass aus, welchen sie empfand. „Du herzloser Bastard! Wie konntest du das tun? Er war nur ein Kind!“

Seine Augen verengend, bewegte sich Lucien leicht seitlich, seinen Arm nach den beiden Teenangern ausstreckend. „Pass auf wie ihr mit mir sprichst! Ich bin euer Vater, erinnert euch daran ihr plärrenden Bälger. Redet nicht über Dinge die ihr nicht versteht.“

„Fass sie nicht an!“, knurrte Yami, mehr instinktiv als aus einem Grund heraus, als er Luciens Handgelenke mit einer Hand fest umfasste, während er die andere zur Faust ballte und sie mit dem Gesicht des Mannes konfrontierte, ihn rückwärts taumeln ließ. Realisierend was er getan hatte wandte er sich zu seinen Geschwistern um. „Geht zum Auto und benachrichtigt Gabe. Schnell!“

Hektisch nickend, warf Kalie ihren Rucksack über die Schulter und griff nach Yugis Arm, rannte in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit zum Auto, so dass ihr Bruder kaum hinterher kam.

Sich umdrehend brachte sich Yami in Position, hoffte verzweifelnd, dass er sich verteidigen konnte bis Gabe hier war, als Lucien sich aufrichtete, sich seine wunde Wange rieb. Ärger schien in den Augen des Mannes als ein dünnes Blutrinnsal aus seinem Mund über seine Haut rann. Knurrend wandte er sich ihm zu, offenbar wütend. Schluckend behielt Yami seine Haltung bei, zwang sich selbst seinen Mut zurückzuholen. „Tu ihnen das niemals an… das verdienen sie nicht.“

Vorstobend knallte Lucien seine Faust in Yamis Gesicht. Überraschung kam über ihn, als Yami den Schlag mit einem schmerzlichen Stöhnen abwehrte. Sein Schock verging als Yami ihn erneut schlug, doch diesmal war er besser vorbereitet. Das pulsierende Stechen in seiner Schulter ignorierend, beugte sich Lucien vor und schlang seinen Arm fest um Yamis Nacken, hielt ihn nahe bei sich.

Yami versteifte sich vor Schock und schrie verzweifelt auf, drückte sich gegen Luciens Halt. Beinahe vor Schmerz aufschreiend, als der Mann seinen andere Arm um seine Brust schlang, ihn beinahe zerquetschte.

Mit einem tiefem Stöhnen schloss er seine Augen und warte auf das Nächste was sein Vater tun würde, nur um zu zittern als die tiefe gruselige Stimme in sein Ohr flüsterte.

„Wenn ich dich noch einmal auf diese Art und Weise mit Seto sehe wie letzte Nacht, wird jemand anderes sterben. Hast du mich verstanden?“, schnappte er.

Zittrig einatmend, riss Yami seine Augen auf. „Was?“, stammelte er verwirrt, nicht in der Lage den Zusammenhang zu sehen.

„Lass niemals mehr zu, dass er dich so berührt.“, knurrte Lucien, habgierig den Griff um den jungen CSI noch verstärkend. „Du gehörst mir und niemanden sonst. Verstanden?“

Plötzlich erklang ein metallenes Klicken hinter Lucien und der Mann gefror in Erkenntnis, als sich der Lauf einer Pistole an seinen Hinterkopf legte. „Lass ihn gehen, Lucien.“, schnappte Gabe. „Oder ich werden den Auslöser betätigen und für immer von dir befreit sein.“

„Frank Gabriel.“, zischte Lucien über seine Schulter blickend. Seine schwarzen Augen waren ohne jegliche Emotion.

„Der einzig Wahre.“, knurrte Gabe, den Halt seiner Pistole verstärkend. „Nun lass ihn gehen oder das Zentrum deines Denkens wird nicht länger an seinem Platz verweilen.“

Schnaubend presste Lucien seine Lippen gegen Yamis Ohr. „Du hast du dich selbst wieder gerettet.“, zischte er. „Aber glaube nicht mich aufhalten zu können… Ich bekomme immer was ich will… denke daran!!“ Mit diesen Worten stieß er seinen Sohn von sich, sah wie er mit dem Rücken auf dem Boden aufkam ebenso wie sein Kopf. Auf ihn hinabgrinsend ging er, winkte gerissener Weise dabei.
 

Er zitterte und Tränen der Angst und Kummer stiegen in seine Augen. Sich zu einem Ball zusammenrollend, ließ er die Tränen sturzbachartig seine Wangen hinab rinnen, bemerkte kaum wie Gabe ihn in die Arme nahm und ihm zuflüsterte. „Es ist in Ordnung, er ist weg.“

Aus dem Auto stolperte Yugi Kopf über zu seinem Bruder, ignorierte die Proteste seiner Schwester. Sich auf die Knie fallen lassend, schlang er seine Arme von hinten um Yami. Küsste die feuchte Wange welche ihm zugewandt war, als sein Bruder, überwältigt von seiner Angst, an Gabes Brust weinte. Kalie folgte ihm sofort, rubbelte Yamis Arme und liebkoste diesen und sein Gesicht, versuchte ihn zu beruhigen. Seine Augen schließend, lehnte Yugi seinen Kopf gegen Yamis Schulter. Sein Herz zog sich bei dem Anblick vor sich schmerzlich zusammen.

„Es wird alles gut werden, Yami.“, murmelte er sich näher an ihn schmiegend, sich nicht an den Zuschauern störend welche jetzt die Autos oder die Schule verließen. „Wir werden nicht zulassen, dass er dir noch einmal wehtut.“

Teil 11

Anmerkung: Hallihallo! Ich denke einige von euch werden sicher schon hierauf gewartet haben, was? Ich habe aus zwei Gründen bis jetzt gewartet. Zum einen da meine Beta einiges um die Ohren hat und zum anderen da dies bisher das letzte Kapitel von Crimson Trust ist.

Die Autorin selbst hat momentan sehr viel mit der Schule um die Ohren und wann das nächste Kapitel kommt kann sie daher nicht sagen. Sicher ist, dass ich wenn es irgendwann rauskommt, sofort übersetzen werde.

Nun jedoch wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen des Kapitels. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen ^-^
 


 


 

Teil 11
 

Deine Mutter kamst hoch zu mir

Sie wollte Antworten; die nur sie wissen sollte

Es war nicht einfach, zu handeln

Mit den Tränen, die ihr Gesicht hinunter rollten

Ich hatte keine Antworten, weil

Ich dich nicht einmal kannte
 

Kalie konnte fühlen wie sich sein Torso langsam im Schlaf hob, erzitterte nur wenn er zu scharf einatmete. Sie strich ihm sanft durchs Haar, trennte die goldenen Strähnen von dem dunklen Ebenholzfarbene Locken. Auf ihn hinabblickend, seufzte sie. Er lag zusammengerollt neben ihr, den Kopf auf ihrem Schoss gebettet, während er ihre freie Hand fest gegen seine Brust drückte. Sein Herzschlag war durch seine Haut hindurch zu spüren und sorgte dafür, dass sich ihre aufgebrachten Nerven beruhigten.

In der Küche waren Mai und Joey leise dabei eine Suppe zu kochen. Das Gefühl die Blicke der beiden zeitweise auf sich zu spüren, machte ihre Besorgnis offensichtlich. Bakura ruhte sich auf der anderen Couch aus und beobachte abwesend Yami, welcher auf ihrem Schoß schlief. Yugi saß derweil auf dem Boden vor ihr. Eine seiner Hände war mit der Yamis verschlungen, während Sascha sich neben ihm zusammen gerollt hatte.

Die Stille war erdrückend. Seufzend bewegte sie sich leicht und Yami veränderte unbemerkt seine Position, festigte den Griff um ihre Hand. Yugi blickte mit einem warmen Lächeln zu ihr auf. Die Geste erwidernd, wandte sie ihre Blick zu Mai und Joey, welche in der Küche bereits dabei waren den Tisch zu decken.

Bakura schnaubte und stand auf, nur um sich neben Yugi zu knien. Sich vorbeugend, schüttelte er ihn sanft um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Kalie blickte ihn dafür finster an, verhielt sich aber leise als Yami unberührt seine dunklen Augen öffnete und mit verschleiertem Blick zu ihr aufsah. Ein paar Mal blinzelnd um sich an das Licht zu gewöhnen, sah er verwirrt zu ihr auf.

Gähnend streckte sich Yami leicht und ließ die Hände seiner Geschwister los ehe er sich zurück in die Wärme der Couch kuschelte. Seinen Blick auf Bakura richtend, hob er fragend eine Augenbraue. „Was gibt es?“

„Suppe“, antworte Bakura und stand auf. “Kalie, Yugi, könnt ihr vielleicht beim Tischdecken helfen? Ich werde Dornröschen auf die Beine helfen.“ Nur ungern gingen Yugi und Kalie in die Küche und holten Teller und Gläser vom Tresen.

Sich vorbeugend, legte er seinen Arm angewinkelt unter Yamis Kopf und verhalf seinem Freund sanft in eine sitzende Position. Yami stöhnte als sich die Umgebung vor seine Augen, durch die Bewegung, zu drehen und sein Kopf erneut zu pochen begann. Neben seinem Freund Bakura sitzend, wurde er von jenem gestützt. Dieser erlaubte ihm den Kopf auf seiner Schulter zu betten und sein Gleichgewicht wieder zu finden.

Seine Schläfe massierend versuchte Yami den Schmerz zu verringern, aber es verschlimmerte ihn nur. Knurrend schloss er seine Augen, lehnte sich ganz gegen Bakura, nicht gewillt sich auch nur noch ein kleines Stück zu bewegen, egal wie hungrig er war. Aber Bakura war hartnäckig, drängte ihn dazu sich langsam zu erheben und festigte seinen Griff um ihn zu stabilisieren. Tief einatmend, machte er einen weiteren Schritt und versuchte seinen Blick zu fokussieren. Stöhnte frustriert auf als sich die Umgebung vor seinen Augen erneut zu drehen begann.

„Langsam Yami.“, murmelte Bakura ihm, im Versuch ihn zu trösten, bedächtig zu und strich ihm über den Arm. „Nimm dir die Zeit die du brauchst, es eilt nicht.“

„Warum ist er nur so besessen davon meinen Kopf irgendwo gegen zu schlagen?“, knurrte Yami.

Eine Augenbraue hochziehend, schüttelte Bakura lediglich den Kopf. „Vielleicht weil er weiß, dass er so mehr Schaden verursacht.“

„Beruhigend.“, erwiderte Yami scharf, ehe er tief Luft holte und den Weg zum Tisch begann. War dankbar darüber das Bakura da war, als seine Sicht erneut verschwamm und andauernd seinen Halt verlor.

Endlich den Tisch erreichend, setzte er sich hin. Er starrte den Tisch regelrecht an, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte. Endlich war er in der Lage seinen Blick zu konzentrieren und seine Gedanken zu ordnen. Sofort setzet sich Kalie neben ihn, rieb ihm sanft über die Schulter. Seinen Kopf drehend, haucht er ihr zum Dank einen Kuss auf die Hand.

Ihn anlächelnd küsste sie ihn auf die Wange ehe sie sich gerade hinsetzte. Die anderen machten es ihr gleich und setzten sich an den Tisch. Zaghaftes Lächeln wurde zwischen ihnen ausgetauscht bevor Joey die Suppenschüssel herumreichte.

Ein wenig von Reis und Salat nehmend, begann Yami abwesend zu essen. Seine Aufmerksamkeit war viel mehr auf die Warnung gerichtet welche er vor wenigen Stunden bekommen hatte.

„Lass niemals wieder zu, dass er dich so berührt. Du gehörst mir und niemanden sonst, verstanden?“

„Yami?“, fragte Mai und holte so seine Aufmerksamkeit zurück, ließ ihn fragend aufblicken. „Bist du in Ordnung?“

Blinzelnd nickt er, bereute es aber sofort als seine Kopfschmerzen dadurch verstärkt wurden. Seine Ellbogen auf dem Tisch abstützen, bettete er sein Gesicht in Händen und stöhnte frustriert auf. Sich einander anblickend, machten die anderen ein stummes Einverständnis ihn nicht reizen zu wollen.

Tränen traten ihm in die Augen als er sich an die schwarze Leichentasche und an das Schussgefecht vorherige Nacht und den Ausdruck des Schreckens in den Gesichtern von Seto und Mokaba erinnerte. Ein Schluchzen unterdrückend, schob er den Stuhl zurück. Einzig Yugi setze dazu an zu ihm zu gehen, seine Arme um dessen Oberkörper zu schlingen, ihn zu zwingen sitzen zu bleiben. „Yugi lass mich gehen, ich möchte allein sein.“, flehte er, seine Tränen zurückhaltend.

„Der Moment in dem du für dich alleine bist, wird der Moment sein in welchem du einen Anfall bekommst.“, schnappte Yugi und starrte in die Augen seines Bruders, erkannte deutlich seine Verzweiflung. „Das Letzte was du jetzt brauchst, ist es alleine zu sein!“

„Yugi lass mich gehen… bitte!“

Ein plötzliches Klopfen an der Tür, überraschte alle und ließ sie aus ihren Stühlen aufspringen oder aber in Saschas Fall, bellen. Zu Tür eilend, öffnete Bakura und starrte geschockt auf den Mann welcher in jener stand. Ceruleanfarbene Augen blickten ihn besorgt an. Eines von ihnen war mit einem Veilleichen versehen, während seine Kleidung beschmutzt und seine Haare durcheinander waren. Einen Schritt zurücktretend, begann er zu stottern. „Seto… was in Gottes Namen ist passiert?“

„Wo ist Yami?”, verlangte Seto zu wissen. Seine Stimme zitterte vor Sorge. „Ich muss ihn sehen.“

Zur Seite tretend, erlaubte ihm Bakura einzutreten, sah mit an wie der Mann ins Haus stolperte und sowohl seine Schuhe als auch seine Jacke zu Boden warf.

Als er Yami am Tisch stehen sah, atmete er zittrig aber erleichtert aus und eilte zu ihm, schlang seine Arme um ihn. Yamis verblüfften Gesichtsausdruck über sein Aussehen ignorierend. „Gott sei Dank! Es geht dir gut!“, platzte es aus ihm heraus ehe er einen Kuss auf die Augenbraue des CSI´s drückte.

Sich am vorderen Teil des Shirts festhaltend, hielt ihn Yami ganz fest. „Was ist mit dir geschehen?“

Seinen Griff etwas lockernd, sah Seto auf Yami nieder. Tränen des Glückes schimmerten in seinen Augen. „Später, ich bin nur froh, dass es dir gut geht.“

Alle anderen ignorierend beugte er sich vor und strich mit den Fingerspitzen sanft über die dunkel gefärbte Stelle an Setos Auge. Der CEO zuckte zusammen und wich der Berührung aus. Zittrig atmend umfasste er das Gesicht des anderen mit beiden Händen. „Worüber redest du verdammt noch mal? Seto, was ist geschehen, dass du so aussiehst?”

„Du siehst echt Scheiße aus.“, gab Joey offen kund und holte somit das Paar aus ihrer Trance.

Wieder zu Yami blickend, atmete Seto tief ein und bereitete sich auf Yamis Reaktion vor. „Sie haben mir außerhalb des Hotels aufgelauert… sie sagten sie würden dich töten oder fort bringen.“

„Wer sind sie?“, verlangte Yami zu wissen. Seine Augen wurden dunkler.

„Santo, Lucien… einige seiner Anhänger.“, murmelte Seto.

Sein Mund klappte auf als Yami geschockt zurücktaumelte und sich auf den Stuhl setzte, voller Unglauben zu Seto hinaufstarrte. Zitternd die Hände ausstreckte und das fremde Hemd öffnete. Seto war kaum in der Lage etwas zu tun als Yami sein Hemd öffnete. Deutlich waren die Blessuren des Kampfes zu sehen.

Yami biss sich auf die Lippe und schüttelte leicht den Kopf als er sich vorbeugte und sanft mit den Fingern über die geschundene Haut strich. Ein unterdrücktes Schluchzen entkam seiner Kehle bevor er seine Hand zurückzog und seinen Mund damit bedeckte. Seine Augen waren vor Schock geweitet und er selbst zitterte sichtlich.

„Mein Gott.“, stotterte Yami kaum hörbar, als er mit flehendem Blick zu Seto aufsah. „Es tut mir Leid. Ich hätte wissen müssen, dass sie das tun würden. Es tut mir so Leid, Seto.“

Sich niederkniend, lehnte sich der Brünette vor und ergriff Yamis Hand, löste sie vom Mund. Seine Arme um die Hüfte des jungen Mannes schlingend. Ceulanfarbene Augen verengten sich vor Verwirrung. „Warum entschuldigst du dich?“

„Weil.”, schluchzte Yami, sich etwas von Seto entfernend. Fürchtend, dass weiterer Kontakt zwischen ihnen nur noch mehr Leid mit sich bringen würde. „Er weiß von uns Seto….er weiß alles. Er hat uns – Gabe, Yugi, Kalie und mich– in der Schule angegriffen. Er hat gedroht jemanden zu töten wenn ich nicht aufhöre dich zu sehen. Er wurde Besitz ergreifend…Ich hätte wissen sollen, dass er etwas Derartiges tut. Das ist der Grund weshalb ich nie mit jemanden zusammen sein wollte!“

Bemerkend wie ihm die Gesichtszüge entgleisten, fühlte Seto seine Lippen zitternd. Sowohl aus Angst als auch aus Sorge. „Er hat dich angegriffen…. Warum hast du mir nichts gesagt? Ich wäre doch sofort her gekommen, wenn ich es gewusst hätte!”

„Ich wollte dich nicht beunruhigen.“, brachte Yami erstickt hervor. Tränen rannen ihm über die Wangen. „Ich wollte keine Bürde für dich sein. Du hast das nicht nötig.“

„Du bist keine Bürde, Yami.“, murmelte Seto und drückte ihn enger an sich. War zufrieden als Yami sich an ihn schmiegte und Tränen seine Schulter benässten. „Das habe ich dir bereits gesagt.“

Ein Knurren erklang im Raum und erweckte Setos Aufmerksamkeit. Den Kopf hebend, erkannte er die Wut in Bakuras Augen. Dessen Hände waren zu Fäusten geballt, so stark das die Knöchel bereits weiß hervortraten. Der Mann knurrte und dessen Atem zitterte vor Ärger. „Das dieser scheiß Kerl alles zerstört macht mich krank! Wenn er dir noch einmal zu nahe kommt, werde ich ihn in Grund und Boden schlagen, dass schwöre ich!“

Bakura am Arm ergreifend, hielt Joey ihn fest. „Beruhigt euch alle!”, brüllte er. „Setzt euch ins Wohnzimmer und entspannt euch. Das ist vielleicht genau das, was sich Lucien erhofft. Dass einer von uns der Kragen platz und in blinder Wut das Haus verlässt. Vielleicht wartet er bereits irgendwo da draußen darauf, dass dies geschieht. Also beruhigt euch und fangt an rational zu denken!“

Sich aus Joeys Griff wendend, eilte Bakura ins Wohnzimmer und ließ sich auf eine der Couchen fallen. Die Arme vor der Brust verschränkend, versuchte er seinen Atem zu beruhigen. Durchatmend, geleitete der Joey Mai, Yugi und Kalie zu den Couchen. Zwang jene sich hinzusetzen, ehe er zurück zu Yami und Seto blickte. Erleichterung überkam ihn als Seto Yami aufhalf und ihn fest hielt, ganz so als wäre er eine Porzellanpuppe. Sich auf den Boden setzend, beobachtete er Seto wie er Yami langsam ins Wohnzimmer geleitete und die zitternde, schwankende Gestalt des CSI´s stützte.

Sich auf seinen Lieblingsplatz setzend, zog er Yami auf seinen Schoss. Hielt ihn auf die gleiche Weise wie er ihn am Morgen zuvor am Strand gehalten hatte. Yami lehnte seinen Kopf gegen dessen breite Schultern und seine Hände hielten Setos Hemd in einer fast krampfhaften Faust fest. Sanft begann er Yamis Rücken und dessen Wangen zu liebkosen, beruhigte ihn und ließ das Beben von Yamis Körper langsam weniger werden.

Luft holend, verbarg Kalie ihren Blick vor jedem hier im Raum. „Warum kann er uns nicht einmal allein lassen? Was haben wir getan um solch eine Behandlung durch ihn zu verdienen… er ist unser Vater.“

Yami sah sie an. „Das hat mit euch beiden nichts zu tun.“, murmelte er, sich in Setos Wärme kuschelnd. „Ich habe etwas getan… unwissend zu jener Zeit, aber ich habe etwas getan.“

„Aber du konntest es nicht aufhalten.“, beharrte Yugi, die Hände in seinem Schoss nicht ruhig halten könnend. „Wenn du es wirklich so sehen willst, war es seine Schuld. Er hat das Problem geschaffen.“

„Ja,“ erwiderte Yami und schloss seine Augen, entspannte sich. „Aber er gibt noch immer mir die Schuld… und meiner Mutter. Also lässt er seinen Frust an mir aus.“

Yami einen Kuss auf die Augenbraue hauchend, meldete sich Seto zu Wort. „Vielleicht könnte mich jemand aufklären? Ich komm mir ziemlich verloren vor.“

Yami atmete tief durch und entspannte seine Nerven ehe er zu sprechen begann. „Das alles begann noch bevor ich geboren wurde. Zu dieser Zeit war meine Mutter in der zwölften Klasse und war seit drei Jahren mit einem Mann Namens Nick Labrynth zusammen. Lucien war als ein drogenabhängiger Junkie bekannt. Auf Partys hat er oft die Chance genutzt um Drogen an Menschen zu verhökern, egal ob an Mann oder Frau. Dann nach dem letzten Schuljahr wurde er dreist und hatte meine Mutter betäubt und sich an ihr vergnügt als Nick woanders war.

Anschließend war er geflohen. Meine Mutter war nicht dumm und hatte am nächsten Tag die Polizei informiert und einen Durchsuchungsbefehl, sowie seiner Festnahme erreicht. Einen Monat später fand meine Mutter heraus, dass sie schwanger war. Sie und Nick waren nie intim geworden, weshalb sie wusste wer der Vater war.“

Blinzelnd nahm Seto eine von Yamis Händen und drückte sie sanft. „Und dafür macht er dich verantwortlich?“

Bakura gluckste. „Ja, dafür und für das was anschließend geschah.“

„In wie weit?”

„Vielleicht darf ich weiter machen, Yami?”, fragte Bakura und erhielt ein schwaches Nicken als Erlaubnis weiter zu machen. „Lucien´s Mutter, Lucia, erfuhr von der Schwangerschaft und involvierte sich gänzlich. Sie war während der ganzen Zeit für Isolde und Nick da. Was Lucien nur noch wütender machte, wie wir später herausfanden war, das Lucia und ihr Mann für die gesamten Behandlungskosten Yamis aufkommen wollten und ein wirklich schönes Haus kauften in welchem die drei lebten. Beide führten ein Multimillionen – Dollar – Firmen und wollten ihrem ersten Enkelkind soweit helfen wie sie konnten. Da Lucien es ablehnte in Yamis Leben zu treten, verbannten Lucia und ihr Ehemann ihn komplett aus ihrem Leben… und ihrem Vermögen.

Als Yami zu früh und sowohl mit unterentwickelten Lungen als auch einer Bronchitis geboren wurde, war er für… hm…“

„Drei Monate im Krankenhaus“, warf Yami ein. „Dazu kam, dass meine Mutter und Nick zu dieser Zeit auf einen kleinen Trip in Ägypten waren. Deswegen wurde ich dort geboren und in ein Kinderkrankenhaus nach Miami gebracht, nachdem ich stabil genug war.“

Sich an seinem Lieblingsplatz zurücklehnend, hielt Seto Yami locker, als er die Informationen verdaute. Sich räuspernd, bewegte er sich leicht. „Wow.“

Joey legte seinen Arm um Mais Schultern, drückte sie nahe an sich. „Das ist nicht alles. Yami war bis zu seinem achten Lebensjahr regelmäßig im Krankenhaus. Das nutzte Lucien aus. Yami war sechs als er zurück in ihr Leben kam, die gesundheitlichen Probleme Yamis heranzog um die Vaterschaft abzustreiten. Aber er hatte anderes im Sinn. Wie du vielleicht weißt, hat Lucien eine Neigung zu Jungs, insbesondere zu Yami. So erregte ihn die Vorstellung davon wie Yami später vielleicht aussehen würde, ebenso wie die Vorstellung Isolde und deren Geld zu besitzen.“

„Das war während der Zeit in welcher Nick verschwand.“, murmelte Yami, seine violetten Augen zeigten von Abwesenheit. „Wir wissen alle was wirklich mit ihm geschehen war, aber meine Mutter wusste es nicht. Bis zum Schluss. Lucius wollte uns –meine Mutter und mich– so sehr, dass er Nick drohte uns ein Leid zu zufügen, wenn er nicht seinen Tod vortäuschen und verschwinden würde. Er tat es, ging um uns beide zu schützen. Wo er jetzt ist, weiß ich nicht. Aber danach stahl er sich in das Herz meiner Mutter und sie heirateten nachdem Kalie geboren war.“

Sich am Nacken kratzend, blickte Seto zu Kalie, ging die Sachen noch einmal in Gedanken durch. „Dann hat er nicht lange gebraucht um das Herz deiner Mutter zu gewinnen. Du und Kalie, ihr seid nur etwas über sieben Jahre auseinander, oder?“

Yami sah zu ihm auf. „Wer sagt, dass Kalie Luciens Tochter ist?“

Die ceruleanfarbenen Augen weiteten sich geschockt und Unglauben kam über ihn, bevor Kalie zu sprechen begann. „Als Lucien und meine Mutter heirateten, war sie bereits im achten Monat schwanger mit mir… sie waren erst seit vier Monaten zusammen.“

Nickend, lächelte Yami leicht und sah zu ihr hinüber. „Deswegen hat sie auch ihre Augen.“, erklärte er. Die lebhaften, eisblauen Augen seiner Schwester hielten seinem Blick stand. „Nick hatte ebensolche…“

„Also sind einzig du und Yugi Luciens Kinder?“, fragte Seto.

„Ja.“, antwortet Yugi vom Boden aus und streichelte Sascha Gedankenverloren den Bauch. „Er hat nur versucht die Tatsache zu ignorieren, dass es Kalie und mich gibt. Der einzige Grund weshalb ich auf der Welt bin war, dass Mum glücklich war. Sie wollte ein weiteres Kind.“

Den völlig überfahrenen Gesichtsausdruck Setos bemerkend, gluckste Bakura auf. „Ich glaube wir haben ihn überfordert, Leute.“

Blinzelnd richtete Seto seine Aufmerksamkeit verdutzt auf Bakura. „Was?“

„Oh ja, wir haben ihn verwirrt.“, sagte Mai, glücklich lächelnd.

„Ich bin nicht verwirrt.“, protestierte Seto. „Ich versuche nur eine Menge Informationen zu verarbeiten.“

„Schon klar, glaube ruhig was du willst.“, neckte ihn Bakura und grinste den CEO an. „Wir alle kennen die Wahrheit. Dein Kopf steht kurz vor der Explosion.“

Sich ungeduldig auf dem Boden bewegend, blickte Yugi zu Yami. „Können wir zu Ende Essen? Ich habe noch Hunger.“

„Geh ruhig.”, ermutigte ihn Yami, seinen rumorenden Bauch massierend. „Ich habe keinen Hunger.“

Glücklich eilte Yugi zum Tisch zurück. Kalie folgte ihm langsam. Bakura schüttelte den Kopf und sah zu Yami. „Du hast heute kaum etwas gegessen, gestern auch schon.“

Finster blickend, wandte Yami den Blick von seinem Freund ab. „Maria warnte mich davor, dass ich durch die Schmerzmittel eventuell für ein, zwei Tage Probleme bekommen werde Nahrung runter zu bekommen. Außerdem habe ich genug getrunken um mich bis morgen auf den Beinen zu halten.“

„Wie auch immer.“, grummelte Bakura und stand auf, ging zum Tisch. Mai und Joey folgten seinem Beispiel nur wenig später.

Sanft Yamis Arm streichelnd, murmelte Seto „Müde?“

„Hm“, erwiderte Yami und schloss seine Augen. „Sehr.“

„Dann bringe ich dich zu Bett.“, sagte er.

„Erst nehme ich mich um deine Wunden an und dann gehe ich zu Bett.“

Wissend dass Widerstand zwecklos war, nickte Seto zustimmend. Sich vom Stuhl aufsetzend, legten sich seine Arme fest um Yami, als jener durch die plötzliche Bewegung zu schwanken begann. Er verharrte still bis Yami murmelte, dass es ihm gut ginge. Aufstehend ging Seto zur Treppe, hielt den jungen Mann dabei fest. Am Treppenansatz stehend, sah er zu den anderen. „Gute Nacht.“

„Nacht.”, erwiderte die Gruppe, ein Lächeln lag auf ihren Gesichtern.

Yami winkte ihnen kurz zu, ehe er mit Seto die Treppe hinaufging.
 

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Yami schwieg während er beschäftigt war. Seine eher kleineren, aber starken Hände strichen über die Blessuren welche Setos Oberkörper bedeckten. Die violetten Augen waren derart auf das fixiert was sie taten, dass Seto überrascht darüber war, dass sie bei der Intensität des Blickes noch kein Loch in seine Haut gebrannt hatten. Er beobachtete Yamis Arbeit, wie er die Wunden reinigte, ehe er sie verband. Die Berührungen des Mannes waren sanfter als eine Feder, gleichzeitig konzentriert und genau.

Als Yami fertig war, hielt Seto sich einen nassen Lappen auf sein blaues Auge und linderte so den Schmerz.

„Es tut mir Leid.”, murmelte Yami, den Blick erstmals nach beinahe fünfzehn Minuten auf Seto richtend.

Seufzend beugte sich Seto vor, seine Hand liebkoste sanft Yamis Wange. „Muss es nicht, es ist nicht deine Schuld. Du hast das nicht getan, Yami. Und du bist auch nicht dafür verantwortlich was geschah.“

Den Kopf schüttelnd, senkte Yami den Blick und sah auf die entzündeten Kerzen welche um sieh herum im Bad standen. „Er will mich, nicht dich. Er hätte dich nie anfassen dürfen.“
 

Yamis Hand ergreifend, zwang ihn Seto das Stoffstück sinken zu lassen und ihn anzusehen. Die Angst und das Schuldgefühl in den Augen des anderen erkennend, flüsterte er sanft. „Ich würde es bevorzugen, wenn es ich und nicht du wäre. Es interessiert mich nicht was er mir gesagt oder mir angetan hat, Yami. Ich lasse dich nicht allein und ich werde alles in meiner Macht stehende tun um dich zu beschützen.

Ausweichend, bückte sich Yami nach dem zu Boden gefallenen Stück Stoff und legte es ins Waschbecken. „Die letzte Person die das gesagt hat, abgesehen von Joey und Bakura, ist gestorben. Jeden der sich zwischen ihn und mich stellt, tötet er.“

„Dann werde ich wohl meine Kampfkünste verbessern müssen, was?“

Herumwirbelnd, verschwamm seine Sicht gefährlich durch diese Aktion und er knurrte Seto an. „Du lässt es wie ein Kinderspiel klingen! Er bringt dich um, weil du bei mir bist! Ich gehöre ihm! Ich bin sein Besitz und du bist eine Bedrohung für seine Kontrolle und seinen Besitz über mich.“

„Yami!“, sagte er zwingend und ergriff Yamis Schultern. Ceruleanfarbene Augen trafen auf brennendes Violett. „Du bist kein Besitz! Du bist ein Mensch!“

„Sag das ihm!”, schnappte er, Setos Hand hinfort schiebend. „Das ist alles was ich für ihn bin! Ein Spielzeug, ein Sklave! Dazu geboren um ihm das zu geben was er will! Ich war nie sein Sohn! Er wollte mich nie und ich ruiniere ihn!“

„Ist es das, was du glaubst? Bist du mit ihm einer Meinung?“

Über diese unerwartete Frage starrte Yami geschockt zu ihm hinauf. „Nein….“, stotterte er.

„Warum beugst du dich ihm dann?“, beharrte Seto, die Hand hebend um Yamis Nacken und sein Gesicht zu liebkosen. Yami versuchte wegzuschauen, dem auszuweichen was er gesagt hat. Kleine Hände ergriffen Setos Handgelenk und versuchten ihn weg zu schieben.

Sich nicht daran störend, nährte er sich Yami, schlang seine Arme fest um ihn und machte weiter damit Yamis Nacken und den Hinterkopf zu streicheln. „Hmm, Yami… wieso beugst du dich seinen Wünschen, wenn du ihm nicht gehörst? Wieso verschließt du dich wegen ihm, vor den schönen Dingen des Lebens?“

„Weil“, murrte Yami kleinlaut und lehnte seinen Kopf gegen Setos nackte Schulter. „Ich Angst vor ihm habe.“

Er hauchte einen sanften Kuss auf Yamis Augenbraue, dabei war seine Stimme liebevoll. „Dann lass mich dir helfen. Lass es mich probieren dich zu beschützen und dich von deiner Angst zu befreien, damit du ohne daran zu denken, dass alles was du tust sich um ihn dreht, leben kannst.“

„Aber“, protestierte Yami. „Aber er sagte er würde töten um dich loszuwerden. Das wenn wir nicht aufhören uns zu sehen, dass er jemand anderen umbringen würde. Er will das du gehst… oder stirbst.“

„Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen, Yami.“, sagte Seto. „Mach dir keine Sorgen.“

„Ich kann es nicht ändern, dass ich mir Sorgen mache, Seto. Ich weiß wozu er fähig ist.“, murmelte Yami.

„Wir werden mit ihm fertig, wenn es soweit ist. Bis dahin entspann dich.“, beschwichtigte Seto und löste die Umarmung etwas um auf Yami nieder zu lächeln.

Tief seufzend, entfernte sich Yami von ihm und griff ins Waschbecken. Den Stoff aus dem kalten Wasser holend, rang er es auf und hielt es erneut an Setos Augen. „Ich werde es versuchen.“

„Gut.“ Seto schloss seine Augen, entspannte durch die Kühlung, welche der Stoff brachte und durch Yamis Berührung. „Wir sollten bald ins Bett gehen. Morgen ist ein langer Tag.“

„Was hast du vor?”

„Beerdigungsvorbereitungen.”

Blinzelnd sah er geschockt zu Seto auf. Er war so von den Geschehnissen des Tages gefangen, dass er es völlig vergessen hatte. „Lieber Gott“, stotterte er und hob die Hand und berührte Setos Wange. Zwang den CEO seine Augen zu zeigen, welche voll von Tränen waren. „Es tut mir so Leid. Ich war so beschäftigt, dass ich es fast vergessen hätte. Gibt es etwas, dass ich für dich tun kann?“

Erneut lächelte ihn Seto, dankbar über die Besorgnis, an. „Darf ich heute Nacht bei dir bleiben?“
 

Seine Unsicherheit verbergend, nickte Yami. „Natürlich.”

Yamis Hände festhaltend stand Seto auf, zog Yami mit sich. „Es ist spät, wir sollten ins Bett gehen."

Zustimmend nickte Yami und tat die Wäsche in das Waschbecken, zog den Stöpsel um dem Wasser zu erlauben abzufließen. Seine Hände trocknend, führte er Seto in sein Zimmer, löschte das Licht und schloss die Schlafzimmertür. Sich zu dem CEO umdrehend, fand er sich selbst den besagten Mann anstarrend, als jener sich auszog und in seinen Pyjama stieg. Das Licht der Lampe war sein einziger Leitfaden. Tief errötend, senkte er den Blick, mied den Setos als jener sich zu ihm umdrehte.

„Fühlst du dich meinetwegen unwohl?“

Ein schlichtes Nicken gebend, hielt Yami den Blick gesenkt und machte sich daran nach seinem eigenen Pyjama zu angeln. Auch wenn er sich wie ein Kind fühlte, signalisierte er Seto sich umzudrehen, während er sich umzog. Fertig mit allem kletterte er leise in sein Bett und atmete zittrig ein als Seto sich zu ihm gesellte, fühlte plötzlich wie sich sein Körper vor Angst verspannte.

Dies bemerkend, spähte er im Schein der Lampe zu Yami. „Ist alles in Ordnung?“

Die Decke eng um sich wickelnd atmete Yami zittrig aus. „Ich denke schon… gib mir eine Minute ehe du mich berührst. Mein Körper reagiert nur über.“

„Soll ich dir helfen?“

„Ich weiß nicht.“, meinte Yami ehrlich. „Ich war zuvor nie… mit jemand zusammen.“

Sanft glitt die Rückseite von Setos Fingern über Yamis Wange, fühlte wie das Beben fast sofort unter den sanften Berührungen abnahm. Sehend wie Yami seine Augen schloss, lehnte er sich vor um das Licht auszuschalten und sie in Dunkelheit zurückzulassen. Ihr einziges Licht kam vom Mond draußen. Langsam und ohne zu verharren liebkoste er Yamis Arm, die Schulter und die Seite, versuchte seine rasenden Nerven zu beruhigen.

Nach wenigen Minuten kuschelte sich Yami an ihn, bettete seinen Kopf an Setos Schulter und klammerte sich mit der Hand an dessen Shirt fest. Erleichtert hielt er Yami fest, nahm seine eigene Behaglichkeit von der Wärme und Nähe des jungen Mannes.

„Danke“, flüsterte Yami schläfrig. „Für deine Geduld.“

„Jeder Zeit“, sagte Seto und hauchte einen weiteren Kuss auf die Augenbraue Yamis. „Schlaf, wir beide brauchen es.“

„Gute Nacht“

„Nacht, Yami.“
 

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Das Wahrnehmen eines zittrigen, gedämpften Geräusches weckte ihn abrupt auf. Versuchend einen verständlichen Gedanken oder eine Bewegung zu gewinnen, bewegte er sich, ehe er die Wärme eines Körpers neben sich spürte und sich anspannte. In einem Augenblick der Erinnerung an die Ereignisse des Abends, blickte er auf den Mann welcher ihn hielt. Sein Atem stockte, als er bemerkte was dieser Mann tat. Er weinte.

Seto näher an sich drückend, glitten seine Finger beruhigend über dessen Rücken und malten Kreise. Seine andere Hand streichelte Setos Nacken. „Shhh… ist schon in Ordnung.“

„Sie sind nicht mehr da.”, brachte er mit kratziger Stimme hervor. Seine Arme hielten Yami ganz fest. „Mein Gott...“

Seine Tränen zurückhaltend, hielt Yami Seto und hörte nicht auf ihn zu liebkosen und ihn auf die einzige Art und Weise zu beruhigen welche er kannte. Er flüsterte ihm sanft zu und beruhigte ihn mit seinen Worten sichtlich.

Minuten vergingen, lang erscheinende Minuten, bis Seto endlich erschöpft aufseufzte und seine Schluchzer abebbten, auch wenn Tränen auf seinem Gesicht zurückblieben.

Yami wischte ihm jene fort, richtete er sich im Bett auf, bis er in der Lage war Setos Kopf auf seine Schulter zu legen, vertauschte ihre Rollen.

„Danke.“, murmelte Seto.

„Jeder Zeit.“
 

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Zwei schöne gelbe Rosen lagen auf dem frisch umgewühlten Boden. Ihr Glanz stellte einen hellen Kontrast zum schwarzen Marmorstein dar, vor welchem sie lagen. Ein leichter Wind spielte mit den Blüten der Blumen, ließen sie tanzen. spiegelten die Seelen derer wieder, welche unter ihnen lagen. Die Sonne stand schon tief am Horizont. Orange, blutrote, rosa und violette durchzogen den Himmel über dem Hafen. Die Schönheit und Einfachheit umgab die beiden Menschen welche über den beiden Gräbern standen.

Yami blieb still und lauschte der sanften Ansprache Setos, nicht für ihn sondern für jene welche vor ihnen zur Ruhe gebetet wurden. Er blieb an seiner Seite, hielt eine von seinen Händen und schenkte ihm Geborgenheit. Sanfte lavendelfarbene Augen beobachteten den Mann neben sich. Seto lächelte als er über unvergessliche, glückliche Augenblicke erzählte. Das glückliche Gesicht des CEOs verschwand, als sich sein Herz erneut mit dem Schmerz des Verlustes füllte. Yami konnte es spüren und schmiegte sich etwas näher an ihn, schlang seinen Arm um dessen Taille und hielt ihn nahe, erlaubte Seto seinen Kopf auf dem seinen zu betten.

„Es tut weh.“, murmelte Seto abwesend, sein einer Arm lag um Yamis Schultern. „So viel mehr als ich es erwartet hatte.“

Zärtlich streichelte Yami die Hand Setos, welche auf seiner Schulter lag. „Das wird es eine lange Zeit, Seto… glaube mir… ich habe auch heute noch meine schweren Tage ohne sie…“

„Ich weiß.“

„Komm“, sagte Yami sanft, entfernte sich etwas von ihm und sah in traurige ceruleanfarbene Augen. „Lass uns nach Hause gehen. Du brauchst Ruhe und Schlaf.”

„In Ordnung.”, seufzte Seto und warf einen letzten Blick zu den beiden Gräbern, ehe er Yami gestattete ihn zum Auto zurückzugeleiten. Sein Herz zog sich zusammen. Er wollte sie nicht verlassen, auch wenn er wusste, dass sie nicht länger hier waren. Sie waren an seiner Seite und in seinem Herzen. Für immer da und für immer lächelnd.



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  Statjana
2008-04-17T15:58:43+00:00 17.04.2008 17:58
*shnif* das ist echt ein trauriges kapitel, Seto so traurig zu sehen *heul*
wann wird alles schlechte enden, und alles gute anfangen =)
Seto und Yami, sie haben den glück echt verdinnt.
Oh dieser Lucien, denn konnte ich in den mond schissen. *ihn böse anguck*
=)
wunderschönes kapitel.

Freue mich schon auf den nächsten =)
Von:  _bloody_rose_
2008-04-15T20:22:26+00:00 15.04.2008 22:22
*heul* ;-;
dieses kapitel ist so geil...das ist mehr als hammer
und überhaupt diese story!!!
ich bin begeister...das ist wirklich super geschrieben
und erst so eine idee zu haben...
aber auch wie die gefühle und alles drum herrum beschrieben ist
...
seto und yami tun mir sooo leid ><
*selber das gefühl des verlustes kenn*
und ich muss sagen dass das wirklich auch so rüber gekommen ist
ich hoffe...gaaannnnzzzz doll
das es so schnell wie möglich weiter geht ^^
auch wenn ich gelesen hab das wohl eine längere pause kommt
aber...ich werde das hier auf jedenfall weiter verfolgen
*unbedingt weiter lesen will*
deswegen, auch an die autorin und an dich die übersetzerin ^^
ihr leistet super arbeit...macht weiter so!!!
LG die _bloody_rose_
Von:  -Fynnian
2008-03-20T22:36:37+00:00 20.03.2008 23:36
Oje, Yami tut mir ja so leid!
Ein Wunder, dass er sich nicht schon länst von einer Brücke gestürzt hat.

Ich finde die Geschichte echt schön. Sie ist sehr tiefgründig und gut überlegt, man merkt, dass der Autor Ahnung hat von dem, was er schreibt. Auch die Länge ist klasse.
Aber die vielen Fehler in der Übersetzung finde ich schade. Es ist sicher nicht einfach, soviel Text zu übersetzen, aber viele der Fehler könnte man leicht beheben.

Ich hoffe, dass es bald weitergeht, es ist nämlich wirklich spannend!
Von:  -Fynnian
2008-03-18T10:52:54+00:00 18.03.2008 11:52
Oha, dem armen Yami gehts ja ganz schön an den Kragen.
Ich mag die Geschichte und den Schreibstil, aber du machst noch recht viele Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehler.
Hast du denn keine Beta-Leserin?
Von:  musi
2008-02-08T21:44:48+00:00 08.02.2008 22:44
hab gerade deine ff bis zum 10kapi gelesen und ich muss sagen sie gefällt mir sehr gut. so wie es geschrieben ist und wie du auf diese idee gekommen bist. ich werde diese ff also sicher weiter hin verfolgen. bin also schon mal gespannt wie es weiter geht.
greez musi
Von:  Litschi_Kamui
2008-02-06T20:28:10+00:00 06.02.2008 21:28
*smile*
Ein tolles kapi~
+freu*
Sow ie ich sowas mag
*knuddel*
Von:  Statjana
2008-01-19T15:37:04+00:00 19.01.2008 16:37
omg, oje,
die tuen mir alle sehr leid,
tolles kapitel, wahnsinn, klasse geschrieben.
Dieser Lucien lesst echt nicht locker.
Ich fand es echt süss das Seto und Yami sich neher gekommen sind, und Yamis erster kuss *g* genial.
freue mich schon auf das nächste kapitel.
Mal sehen was noch weiter passiert.

*knuddel*

lg statjana^^
Von:  Statjana
2007-11-15T21:35:18+00:00 15.11.2007 22:35
ahhh, dieser Lucien, gott ich hasse den typen. Oh hoffentlich würd alles gut ausgehen. Und was ist passiert? was wird noch passieren?
Oh bitte schreib schnell weiter ich flehe dich an, bitte *auf den knien rutsch* *hundeblick* bitte, gerade wo es so spanend wird, ich will umbedingt weiter lesen, der kapitel war klasse, echt sehr spannend am ende.

*keks geb* *knuddel*

lg statjana^^
Von:  Statjana
2007-10-15T08:18:42+00:00 15.10.2007 10:18
oh je, Yami muss aufpassen.
Die drohung klang nicht gut, ich hoffe es wird alles gut gehen.
Armer Yami, schreib bitte schnell weiter, es wird gerade sehr spannend, bin gespannt was weiter passiert, ob Lucien wieder auftaucht.
Oh kann den nächsten kapi kaum erwarten.
Schönes Kapi. Mach nur weiter so =)
Schön das Seto für Yami da ist =)

lg statjana
Von:  Schreiberling
2007-09-12T18:17:59+00:00 12.09.2007 20:17
Habe wieder FF von dir entdeckt, die mir sehr gefällt.
Ich warte schon sehnsüchtig auf mehr, also immer her damit.
VLG


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