Nabbed - Pubertät 10
Kapitel 17:
Nabbed - Pubertät 10
Seulgis Sicht
Ich bin einfach verrückt nach Allem von ihm! Nach seinen Küssen, nach seiner Liebe, meine Sehnsüchte
steigern sich sogar noch, wenn ich all das bekomme, immer weiter. Ich werde nie, nie wieder einen
anderen Jungen lieben! Sanji ist mein Ein und Alles, ich gebe mich ihm völlig hin, genauso wie er mir
gehört, ganz mir alleine. Er hat mein Herz und ich seines. Wenn er stirbt, sterbe ich auch und
umgekehrt ebenso! Ich will mein Leben mit ihm verbringen, ich liebe ihn unendlich. Unsterblich.
Wir sind in meinem Zimmer und schlafen miteinander. Sanji liegt auf mir und die Welt dreht sich nicht
mehr. Wir küssen uns leidenschaftlicher wie selten zuvor, ich genieße seinen Körper, seine Bewegungen
und selbstverständlich seine Liebe, die er in seine Küsse steckt. Ich komme seinem Becken so gut es
geht entgegen und spüre deutlich das Kribbeln an der Innenseite meiner Oberschenkel, sowie im
ganzen Unterleib. Meine ganzen Liebesgefühle leuchten auf und sein Rücken ist richtig klatschnass
geschwitzt. Die Bettdecke liegt noch halb auf uns und ich vergrabe ab und zu meine Hände darin, um
Abkühlung für die Feuchtigkeit in meinen Handinnenflächen zu finden. Bald ist es leider zu Ende, aber
eben noch nicht. Ich küsse ihn ununterbrochen, unter unseren Atem und empfange mehr als das, was
ich mir jeden Abend –alleine im Bett liegend- erträume. Meine Gedanken strömen nur so in meinem
Kopf herum und ich kann nur halber klar denken. Einen Augenblick öffne ich die Augen, sehe in seine
wunderschönen und lege dann meinen Kopf schief, da er meinen Hals küssen möchte, während wir uns
weiter lieben. Unklar nehme ich eine Silhouette wahr, die in etwa in meiner Zimmertür steht, doch mein
Gehirn hat einen so großen Aussetzer, dass ich es nur unbewusst wahrnehme. Ich spüre Sanjis Lippen,
seinen Mund, auf meinem Schlüsselbein und realisiere bloß jede seiner Bewegungen in mir, bis mich
der Schlag trifft. Ich sehe noch mal zur Tür und Papa steht da! Mir wird heiß und kalt zugleich, er sieht
uns da gerade zu. Er räuspert sich laut, dass auch Sanji etwas davon mitkriegt und sich zur Tür
umdreht. Papa hat uns erwischt! Scheiße! Er zieht die Tür an der Türklinke zu und ich kann meine
Augen nicht von der Stelle wenden, wo er gerade noch gestanden hat. Papa hat uns gesehen! Scheiße!
Es ist aus! Mein Herz verabschiedet sich gerade mit tragischem Herzklopfen, meine Brust zieht sich
zusammen und mein Kopf wird bleischwer. Sanji regt sich auch nicht mehr, ist nur auf seinen
Ellenbogen gestützt und muss in seinem Kopf gerade alles sortieren. Mein Mund ist ausgetrocknet und
mein Rücken ist mit Angstschweiß bedeckt, was machen wir jetzt? Geschockt sehe ich Sanji in die
Augen, doch ihm ist ebenfalls Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben. Ich weiß gar nicht, was ich sagen
soll! Papa hat uns gesehen! Scheiße, Scheiße! Scheiße! Das darf doch jetzt nicht wahr sein!
Sanji überlässt mir wieder meinen Körper und steht zitternd auf, um seine Boxershort zu suchen. Ich
selbst bleibe schwer atmend, immer noch unter Schock stehend, liegen. Ich könnte echt heulen, wenn
ich wollte! Nein, nein, nein!!! Es ist raus! Was Papa jetzt wohl sagen wird? Ob er uns bestrafen will? Ich
habe unheimlich viel Angst, obwohl er ja gar nichts Schlimmes tun kann, oder??? Sanji setzt sich auf die
Bettkante und streicht mir abwesend über meinen Unterarm. „Komm, steh auf. Zieh dich an.“ sagt er
mit leiser Stimme. Ich gebe mir einen Ruck und rappele mich auf. Sanji reicht mir meine Bluse und ich
bekleide mich mit dem Nötigsten. „Was machen wir jetzt?“ Aus irgendeinem Grund flüstere ich das. Ein
kalter Schauer läuft mir nochmals den Körper herunter und ich suche Halt an meinem Regal. „Wir gehen
runter zu ihm.“ Wir müssen uns ihm jetzt stellen, soviel ist klar, doch ich habe totalen Schiss. „Das kann
ich nicht.“ Meine Stimme ist fast erstickt, Sanji kommt zu mir und nimmt mich in die Arme. Mich hin
und her wiegend spricht er mir Mut zu. „Wir schaffen das.“ Kleine Küsse auf meine Schläfe sollen mich
beruhigen, doch mein rasendes Herz ist nicht zu stoppen. Papa hat uns erwischt. Meine Güte, was für
ein Schock! Er dachte vielleicht, dass seine einzige Tochter noch unberührt ist und sich nicht wie alle
anderen nur für Jungs interessiert, doch jetzt hat er die Realität gesehen und dazu kommt, dass es mit
dem einzigen Jungen ist, dem er vertraut! Er hat mich Sanji als ’Schwester’ anvertraut und jetzt... Oh
Papa....! So ein Mist! Wieso ist er auch hier? Er hatte doch ein Geschäftsessen oder so was! Wieso
musste er ausgerechnet in mein Zimmer kommen? Er hat nicht mal geklopft, obwohl das auch nichts
genützt hätte. Müssen wir jetzt wirklich zu ihm runtergehen? Ich will nicht!
Sanjis Finger verschränken sich mit meinen und gemeinsam gehen wir die Treppe runter. Jetzt müssen
wir echt stark sein, dabei habe ich doch solche Angst! Papa steht im Esszimmer und ich kann nicht
einschätzen, was jetzt kommt. Händchen haltend stehe ich mit Sanji vor ihm und wir warten, was nun
kommen mag. Ich kann Papa unmöglich in die Augen sehen, also ist mein Kopf gesenkt. Habe ich was
falsch gemacht? Er fängt gefasst, an Sanji gewandt, an, zu sprechen. „Ich habe deine Mutter angerufen.
Sie kommt gleich.“ Diese Sätze sacken erstmal in mir. Nun heißt es warten. Die angespannte Situation
macht mir Angst, und dass Papa so beherrscht ist, ist das Schlimmste an allem. Sanjis Daumen streicht
über meine Hand und seine Finger drücken in meiner Handinnenfläche rum. Er will mir zeigen, dass
alles gut wird. Hoffentlich. Um mich nicht länger selbst zu foltern, fange ich an zu zählen. Eins, zwei,
drei, vier, fünf, Papa räuspert sich und sieht sich im Zimmer um. Puuuh... nochmal... eins, zwei, drei,
vier, fünf, sechs, sieben, Sanji sieht mich von der Seite an, doch ich schaue stur auf den Boden. Acht,
neun, zehn, konzentrier dich, Seulgi. Elf, zwölf, dreizehn, da wird gerade die Haustür aufgeschlossen!
Das wird Lydia sein! Ob Papa es ihr schon gesagt hat? Meine Güte, bin ich aufgeregt! Ich kann es nicht
einfach so auf mich zukommen lassen, aber einfach weg gehen ist nicht drin. Lydia kommt mit
schnellem Schritt ins Wohnzimmer und will die Situation einschätzen. Sie spricht Papa an. „Was ist los?
Wieso hast du mich aus der Chorprobe rausgeholt?“ Eine gewisse Ahnung hat sie schon, da sie uns
irgendwie mustert, nur wie, kann ich nicht beurteilen, da ich niemanden direkt ansehe. Außer meine
Füße.
Papa ist immer noch so beherrscht. „Dein Sohn hat Scheiße gebaut.“ Und Lydia sieht Sanji an. Ich
glaube, er setzt sich freiwillig ihren Blicken aus und sagt dafür nichts. Papa spricht weiter. „Ich hatte
ursprünglich ein Geschäftsessen heute, doch der Termin wurde abgesagt. Und als ich grade eben nach
Hause gekommen bin, habe ich die beiden-“ Mein Herz setzt aus, was für eine Demütigung! Er sagt es
jetzt. Bitte nicht. „-beim Sex erwischt.“ Dass er so direkt ist, musste nicht sein. Meine Wangen glühen,
dafür kann ich aber wieder Spucke schlucken. Vorsichtig wage ich einen Blick in Lydias Richtung. Ihr
Gesichtsausdruck ist ja auch erste Sahne, meine Güte, was machen wir jetzt? Sollen wir einfach
gestehen, dass wir uns lieben? Ich bekomme ganz sicherlich nicht den Mund auf, außerdem wird Sanji
das Sprechen übernehmen, das weiß ich. Lydia muss das auch erstmal kurz verdauen, so wie wir alle,
dann sucht sie passende Worte. „Und... äm... ihr habt.... warum habt ihr- warum habt ihr das getan?“
Mir kommt das wie ein Vorwurf vor, ist es denn verboten, sich zu verlieben und miteinander zu
schlafen? Menschenskind, ich LIEBE Sanji! Das ist doch nix verkehrtes! Meine Angst wandelt sich
irgendwie in Wut und Vorwurf um, da sie uns ja vorwerfen, etwas Falsches getan zu haben, dabei
stimmt das überhaupt nicht. Auf die Frage seiner Mutter zuckt Sanji bloß die Achseln. Sie kann es
offensichtlich nicht glauben oder verstehen und deswegen übenimmt Papa wieder das Wort. „Ihr wisst
schon, dass das nicht normal ist.“ Irgendetwas bebt in seiner Stimme, was aber noch unter Kontrolle ist.
Ich sehe Sanji an und drücke seine Hand, weil er sprechen soll. Sag was, sei nicht so still! Doch er sieht
seine Mama und meinen Papa nur gefühllos an, wofür die beiden kein Verständnis aufbringen können.
Die wissen überhaupt nicht, was in uns gerade vorgeht! Sie sind doch selbst frisch verliebt, also kann
das doch nicht zu viel verlangt sein, oder?
Papas Augen stechen auf einmal in meine. „Euch ist ja hoffentlich klar, dass...“ Oh nein, was kommt
jetzt? Ich unterdrücke aufkeimende Tränen, so ne Scheiße aber auch, das alles! Ich muss schlucken.
Papa schüttelt den Kopf, da er seinen angefangenen Satz nicht zu Ende bringen kann. Er sieht schräg
zur Decke und wünscht sich sicher auch, dass er es nie erfahren hätte. Plötzlich ist er wieder an Sanji
gerichtet. „Und du, mein Junge...“ Sanji bleibt standhaft, seine Hand umklammert meine. „Du weißt,
dass Seulgi deine Stiefschwester ist! Auch wenn ihr nicht blutsverwandt seid, gibt dir das noch lange
nicht das Recht, sie...“ Zum Glück fällt sein Blick nicht auf mich, aber dass er so über mich spricht, ist
schon unangenehm. „Ich dachte, es wäre klar, dass zwischen euch nie etwas laufen würde. Dass du dich
aber an sie rangemacht hast...“ Papas Lippen werden zu dünnen Schlitzen. „Also dass du diese Situation
so schamlos ausnutzt, dass wir jetzt alle zusammen wohnen, hätte ich nicht von dir erwartet.“ Er ist
immer noch so ruhig, er dreht sein Gesicht zu mir. Jetzt bin ich dran, nur werden wir mit einer
Standpauke nicht davon kommen. Väterlich macht er sich Sorgen. „Seulgi, hast du das auch wirklich
gewollt? Oder hat er...“ Mit dem Kinn zeigt er zu Sanji. „...hat er dich dazu richtig überreden müssen?
Oder dir vielleicht sogar Gewalt angetan?“ Allein schon dieser Gedanke ist unfassbar! Sanji und mich zu
etwas zwingen? Niemals! Lydia mischt sich ein. „Sanji würde ihr nie etwas antun! Er kann keiner Fliege
was zu Leide tun!“ Papa schnauzt sie an. „Du hast doch von gar nicht etwas mitbekommen!“ Und nun zu
mir. „Sag, hat er dich vergewaltigt?“ Seine Wortwahl wird immer besser! Ich kann nur verständnislos
geschockt ausatmen und krieg meinen Mund nicht mehr zu. Was saugt er sich da aus seinen Fingern?
Papas Blick wird immer wütender und er will geradezu nur noch eine Bestätigung auf seine Vermutung,
die er natürlich NICHT bekommen wird! Irgendwie vermischen sich alle meine Gefühle und ich brülle
fast schon mein nächstes Wort. „NEIN!“ Wie konnte er so was nur von Sanji denken? Nun sagte dieser
auch etwas, um mich zu unterstützen. „Du hast doch keine Ahnung, Jeff, wir LIEBEN uns!“ Diese
Aussage hängt erstmal in der Luft herum und Papa besinnt sich etwas. Lydia muss schlucken und weiß
nicht so recht, wen sie angucken soll. Meine Hand hält immer noch Sanjis fest. Wir halten das durch.
„Ist das wahr?“ fragt Papa. Ich nicke. „Und wie lange... geht das schon mit euch?“ will er wissen. Das
weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau, immerhin zählt man nicht die Tage, an denen man glücklich ist.
Sanji antwortet für mich. „Noch nicht lange.“ Das ist gelogen, immerhin waren wir schon lange vor
Weihnachten zusammen und inzwischen ist ja schon Ende März. Aber diese Notlüge ist als Minderung
gedacht, ich hätte jetzt unter dem Druck die Wahrheit gesagt. Sanji spricht weiter. „Das war zwar nicht
das erste Mal, dass wir... dass wir miteinander geschlafen haben, aber es geht noch nicht lange.“ Mann
ist das peinlich, alles zu gestehen. „Und wieso habt ihr uns nichts davon gesagt?“ geht Papas Verhör
weiter. „Wenn ihr euch... LIEBT?“ Mein Herzpochen verschnellert sich wieder, aufgrund seiner Tonlage.
Eigentlich müsste er sich doch jetzt abregen, wieso tut er das nicht? Sanji grübelt kurz, weiß keine
passende Antwort. „Also...“ Papa wird total wütend und geht einen Schritt auf uns zu, er will einen
Schlussstrich ziehen. „Ich hoffe, dass ihr diesen Scheiß in Zukunft lassen werdet! Ich will euch NIE
wieder zusammen sehen.“ Ich habe ihn noch nie etwas so bedrohlich aussprechen hören, er meint es
todernst. Sanji hält meine Hand standhaft fest und trotzt Papas Blick. Er will auch etwas von sich geben,
sucht nur noch nach passenden Worten. „Jeff, ich schwöre dir, dass ich das nicht aus Spaß mache, oder
was auch immer du denkst, sondern ich liebe Seulgi wirklich.“ „VON WEGEN!“ Dass Papa so schreit
eschreckt mich aufs Neue! „DU LÄSST DEINE FINGER VON MEINER TOCHER, KAPIERT!?“ Mit so einer
Reaktion haben auch weder Lydia noch der Angesprochene selbst gerechnet. Papa läuft total rot an. „DU
GEHST JETZT SOFORT AUF DEIN ZIMMER, VERSTANDEN!?“ Ich schlucke ängstlich und traue mich nicht,
Sanji anzusehen. Lydia versucht, etwas zu helfen, aber vergebens. „Jeff,-“ „Lass mich in Ruhe! Dein
Sohn hat sich an MEINE Tochter rangemacht! Uns hintergangen und seine Lüste an ihr befriedigt! Und
unser Vertrauen missbraucht! Da willst du ihn noch in SCHUTZ nehmen!?“ Alles verstummt und Sanji
dreht sich abrupt um. Er rennt die Treppen hoch und gleich darauf hören alle Beteiligten ein lautes
Türenknallen. Jetzt stehe ich alleine da, ohne ihn an meiner Seite. Papa redet nun wieder mit mir, ohne
dass ich in seine Richtung schaue. „Und du, junges Fräulein!“ sagt er schon drohend. „Dass du mir ja
keine Dummheiten mehr machst! Ich will NIE wieder erleben, dass du mit ihm was hast! Ihr werdet euch
in Zukunft nicht mehr sehen!“ Nun muss ich meinen Kopf zu ihm wenden. Wie will er das denn
anstellen? Wir wohnen schließlich im selben Haus! Ich kann nicht schlucken, da sich ein Kloß in meinem
Hals gebildet hat. Ich will ja fragen, wie er sich das vorstellt, bringe aber nix raus. „Na los, ab auf dein
Zimmer, für dich gilt das gleiche!“ Nun bilden sich doch Tränen in meinen Augen und ich halte es nicht
mehr aus. „Aber Papa...“ So sehr hat er noch nie mit mir geschimpft! Seit Mama weg ist hat er sich doch
immer nur an mich gehalten, wie kann er jetzt nur so böse mit mir sein? „Halt den Mund! Verzieh dich!
Ab!“ Mit ihm kann man jetzt nicht mehr reden! Ich renne auch durch die Tür und will in mein Zimmer!
Wie kann er mir das nur antun? So eine Scheiße aber auch!
Ich werfe mich in mein Bett und drücke mein Gesicht ins Kopfkissen. Gleich heule ich, bis jetzt haben
sich nur Schluchzer ihren Weg nach Außen gebahnt. Ich liege in dem Bett, wo Sanji und ich vorhin noch
gelegen haben. Ich hatte es gar nicht ordentlich gemacht, ich rieche noch ganz genau seinen Duft, will
ihn unbedingt bei mir haben! Mann, ich hätte doch gerade in sein Zimmer gehen können, wieso bin ich
in meines gerannt? Soll ich schnell rüber gehen? Mit ihm reden? Ich höre keinen Ton aus seinem
Zimmer. Ich stehe gleich auf und gehe zu ihm, nehme ich mir vor. Ich höre gerade hektische Schritte im
Flur und dann, wie auf einmal ein Schlüssel in mein Türschloss gesteckt wird. Nein! Wie ein Stich ins
Herz wird mir klar, dass mich Papa einsperren will. Das kann er nicht machen! Hastig stehe ich auf und
will zur Tür rennen, doch da hat er sein Werk schon beendet! Scheiße! Ich rüttele am Türknauf und
schreie: „MACH AUF! LASS MICH RAUS!“ Doch nix ist zu machen. Angst und Panik vermischen sich in
mir, aus dem Fenster geht es nicht, da unsere Zimmer im oberen Stockwerk sind, also hämmere ich
gegen das Holz. „PAPAAAAAA!!!!!“ Er scheint bei Sanjis Zimmer dasselbe durchgeführt zu haben. SO NE
SCHEISSE! Jetzt erst recht heulend schmeiße ich mich wieder ins Bett und lasse allen Gefühlen freien
Lauf. Wie ungerecht! Scheiße! Papa ist so gemein! Mein Gesicht wird heiß und die Tränen laufen nur so
über. Ich muss schluchzen und kaum gar nicht richtig atmen. Von weit her nehme ich Musik wahr,
Sanjis Musik, sie ist sogar laut eingestellt, ziemlich laut, er ist ja bloß im Zimmer neben mir. Ich
vergrabe meinen Kopf in meinen Plüscheisbären, und heule, weine, flenne, bis ich irgendwann nach
einer endlosen Ewigkeit einschlafen kann –unter Resignation, Wut und Tränen.
erstellt am 20.04.2007
4Kolibris,
Elena