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Oblivion

Assassinen Ausbildung
von

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Erster Kontakt

Titel: Oblivion

Genre: Yaoi

Autor: Anubi

Thema: Oblivion, Original

Warnings: viele...

Rating: ab 18

Pairing: mal sehen

Disclaimer: Manche Figuren sind nur geliehen und gehören Ausschließlich Bethesda Softworks .

Manche Figuren sind allerdings erfunden und gehören mir! (z.B. Alec).
 

Kapitel 3 Erster Kontakt
 

Alec fuhr sich durch die offenen Haare und dachte angestrengt nach.

Er versuchte systematisch vorzugehen...

Mit was sollte er einen Menschen umbringen?

//Mit dem Schwert//

Konnte er das mit seinem Gewissen vereinbaren?

//Nein!//

Und wo bekam er jemanden her, der sich einfach so freiwillig umbringen ließ, ohne zu schreien, um die Wachen anzulocken?

//Nirgendwo?//

//Verdammt! Was soll ich denn jetzt machen?//

... gut, das ging in die Hose.

Alec stand auf und tigerte auf der Straße hin und her, dabei beachtete er die Leute, die ihn verwirrt anschauten nicht.

Aber das ganze Hin- und Hergelaufe brachte ihn auch nicht weiter.

„Verdammt!“, fluchte er und raufte sich die Haare, so dass sie verwuschelt abstanden.

//Ich hätte nie gedacht, dass ich mir je Gedanken machen würde, wo und wie ich einen Menschen umbringe...sollten das hier alles Menschen sein?// ,dachte er und sah dabei eine auf zwei Beinen gehende Echse.

//Okay. Am besten ich versuche es gar nicht erst in einer der Städte, sondern außerhalb. Da sind meine Chancen größer, unbemerkt zum Zug zu kommen//

Gedacht, getan.

Mit schnellen Schritten lief er auf das Tor zu, welches unübersehbar den Platz gegenüber der Kriegergilde dominierte.

Wie das Tor in der Kaiserstadt ließ auch dieses sich ohne Probleme öffnen.

Als kompletter Gegensatz zur Stadt befand sich direkt hinter der Stadtmauer eine kleine, hölzerne Hütte mit einer angrenzenden Koppel. Um das idyllische Bild zu komplettieren grasten auf der Rasenfläche mehrere kräftige Pferde.

Sonst erstreckte sich um ihn herum eine hügelige Landschaft, die von grünen Bäumen und Gräsern bewachsen war.

Ein Weg führte hinauf auf einen kleinen Hügel und nach kurzem Abwägen folgte er diesem.

Schnaufend und außer Atem kam er nach einigen Minuten an.

//Meine Konstitution ist wahrlich nicht die Beste//, dachte er mit einem Schnauben und atmete erst einmal tief durch.

Hinter der Anhöhe stand ein kleines Häuschen.

//Leicht abgelegen. Perfekt!//

Doch nun bekam er doch etwas Bammel.

//Ich sollte erst einmal bis zur Dämmerung warten.//

Mit einem Rascheln ließ er sich auf den Rasen am Wegrand fallen , lehnte sich an einen Baum und ließ sein Schwert erscheinen.

Mit starrem Blick betrachtete er es, drehte es immer wieder in der Hand und beobachtete wie der Stahl die Lichtstrahlen in verschiedenen Farben brach.

„Ist das wirklich die einzige Möglichkeit den Wunsch des Kaisers zu erfüllen? Ein Mörder zu werden?“, murmelte er vor sich hin und blicke in den Himmel, der sich langsam in allen Abstufungen von rot färbte.

Der angehende Mörder wurde unruhig.

Seine Hand verkrampfte sich um das Schwert und er begann leicht zu zittern.

Ihm kam es vor, als würde die Zeit schneller vergehen als sonst.

Als der letzte Sonnenstrahl verschwunden war, richtete er sich langsam auf.

Mit bloßen Füßen schlich er sich zum Haus und lehnte sich lauschend an die Tür.

Kein Geräusch drang nach außen.

Lautlos schlich er zum Fenster und sah hinein.

Eine Frau saß am Tisch und aß gerade zu Abend.

Alec beschloss zu warten, bis sie sich hinlegte.

Die Minuten verstrichen und die Frau schien nicht gewillt zu sein, jetzt schlafen zu gehen. Aber ER wurde langsam müde. Diese Ereignisse in der letzten beiden Tage zerrten an seinen Nerven und machten ihn anfällig für eine bleierne Müdigkeit.

Um nicht einzuschlafen kniff er wich in den Oberarm – und nutzte etwas zu viel Kraft, er hätte beinahe aufgeschrieen. Wenigstens war er jetzt wach.

Er hatte seine Haut etwas zu stark gequetscht.

Wenigstens war er jetzt wach – und konnte warten, bis die Frau sich zur Ruhe legt.

Doch seine nicht vorhandene Geduld macht ihm ein Strich durch die Rechnung. Er wurde immer unruhiger und hibbeliger. Er hielt es nicht mehr aus.

//Verdammt. Ich mach’ s jetzt einfach!//

Schon schlich er zur Tür und versuchte sie leise zu öffnen.

Abgeschlossen.

Er zog seine Augenbrauen gereizt zusammen.

So ein Glück hatte auch nur er.

Hatte er nicht noch den Dietrich?

Er griff in seine Hosentasche und fand tatsächlich den schmalen Gegenstand.

//Wenn der jetzt kaputt geht, habe ich ein Problem//

Der Waldelf hockte sich hin, steckte den Dietrich in das Schloß und bewegte ihn vorsichtig hin und her – nach einigen Sekunden folgte das erlösendes Knacken.

Erfreut zog er den Dietrich aus der Öffnung, aber schon dabei hatte er ein seltsames Gefühl.

Ein Blick auf diesen bestätigte seine Befürchtungen: Das Stück Metall hatte einen seiner Barten verloren.

Wahrscheinlich steckte der Schlüssel im Inneren und nun war der Dietrich sowie das äußere Schloss unbrauchbar.

//Toll. WIRKLICH toll. So ein Glück habe auch nur ich!//

//Und nun?//

//Anklopfen?!//

„Warum eigentlich nicht?“

Zögernd folgte er seinen eigenen Gedanken.

Holz kratzte über Holz und langsame, ledrige Schritte näherten sich der Tür.

„Hallo? Wer ist da? Und was wollen Sie?“, krächzte eine dumpfe Stimme.

„Mein Name ist Alec und ich..“ fieberhaft überlegte er, was er sagen sollte.

„...ich suche jemanden, der meiner Schwester hilft. Sie... sie hat sich den Fuß verstaucht und ich brauche jemanden, der mir hilft sie bis in die Stadt zu tragen“, rief er hastig und seiner Meinung nach eigentlich ziemlich unglaubwürdig. Aber anscheinend war die Frau ein wenig naiv.

„Oh mein Gott. Natürlich helfe ich dir, mein Junge. Warte einen Augenblick“

Wieder waren Schritte zu hören, die sich diesmal von der Tür entfernten.

//Okay Alec. Das schaffst du schon. Wenn sie die Tür aufmacht, einfach zuschlagen//, versuchte sich der Waldelf selbst einzureden.

Seine verschwitzten Hände umklammerten das Schwert fester, damit es ihm nicht aus der Hand rutschte.

Als die Schritte sich wieder näherten und der Schlüssel sich im Schloss drehte, hob er das Schwert um bereit zu sein, sobald die Frau herauskam.

„Was machst du da, Junge?“

Alec schrie auf, ließ das Schwert fallen und drehte sich herum.

Ein berittener Soldat sah ihn mit erhobener Fackel misstrauisch an.

„Ich...Ich...“, stotterte er hilflos.

//Scheiße!!//

Das einzige, was Alec noch einfiel, war Weglaufen.

Geistesgegenwärtig schnappte er sich im Lauf sein Schwert und rannte dann so schnell er konnte in Richtung Wald.

Der Soldat fluchte und trieb sein Pferd an, um Alec zu folgen. Doch er verlor den Jungen aus den Augen, da die Bäume einfach zu dicht beieinander standen und es einfach zu dunkel war. Der Wache blieb nichts anderes übrig, als die Verfolgung aufzugeben.

Alec rannte weiter. Ihm war egal ob der Berittene ihm noch folgte oder nicht.

Sein einziger Gedanke war ‚Weg hier!’

Der Boden war uneben und er stolperte mehr als dass er wirklich rannte, aber trotzdem bewegte er sich so schnell als irgend möglich weg von diesem Haus. Das war im Moment für ihn das Wichtigste.

Nach einer Weile des Rennens versperrte ihm plötzlich eine dunkle Gestalt den Weg. Der Schreck und eine der zahlreichen Wurzeln ließen ihn vollends das Gleichgewicht verlieren.

Entgegen aller Wahrscheinlichkeit war der Aufprall schmerzlos. Trotz dieser sehr seltsamen Tatsache blieb er einen Moment schwer atmend liegen, um sich und seine Atmung zu beruhigen - zumindest bis die Feuchtigkeit, die sich auf seiner Brust ausbreitete, sein Hemd vollständig durchnässt hatte.

„Was zum Teufel...“

Schnell stemmte er sich von seiner Auflage hoch. Auch in der Dunkelheit konnte Alec nun endlich ausmachen, auf WAS er eigentlich gelandet war.

Es war ein Körper. Ein menschlicher Körper. Und in diesem steckte ein Schwert. SEIN Schwert.

Er hatte einen Stadtbewohner umgebracht. Er war tot.

Allerdings war das gar nicht seine Absicht gewesen. Aber...

//Nein. Nicht tot. NOCH nicht//

Der Brustkorb des Menschen hob und senkte sich noch sehr schwach.

War dies nicht seine Chance?

Der Waldelf schloss die Augen und zog das Schwert heraus.

Schmerzerfüllt und qualvoll keuchte diese Person auf.

Alec öffnete die Augen langsam wieder und sah auf den halb toten Körper hinunter.

Um es sich nicht doch noch anders zu überlegen, platzierte er das Schwert ohne Zeitverzögerung nun etwas links des Brustbeins, um dem Mann sicher das Herz zu durchbohren und ihn auch sofort zu erlösen.

Ein letztes Gurgeln war zu vernehmen, bevor endgültig Stille eintrat.

In dieser gespenstischen Stille hatte er plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden, tat es jedoch sofort als dummes Hirngespinst ab. Zitternd zog er das besudelte Schwert erneut heraus und ließ es verschwinden. Sein Hemd war nun völlig mit Blut getränkt.

Schweiß lief ihm über die Stirn und der Blau- und Grünäugige schien noch blasser als sonst zu sein. Unwirsch wischte er sich über die Stirn und verteilte somit etwas von diesem Blut darauf.

//So kann ich nicht zurück in die Stadt. Ich wurde ja schon vorher verdächtigt, aber DAS...//

Ein leises Seufzen, bevor er sich das Hemd über den Kopf zog und sich mit diesem so gut es eben ging das Blut abwischte. Der improvisierte Waschlappen wurde dann hinter einen Busch geworfen, reine Vorsichtsmaßnahme, falls jemand hier entlanggehen sollte.

Aber nun kroch die Kälte schleichend in seine Glieder hinauf und er rieb sich zitternd über die nackten Arme.

//Das muss ich jetzt wohl durchstehen.//

So schnell er konnte huschte er durch den Wald und suchte nach dem Weg zurück. Nach kurzer Zeit fand er ihn und stolperte weiter in Richtung Stadttor.

//Hoffentlich erkennt mich nicht der Soldat wieder, er könnte noch dort sein//, das erweckte in Alec neue Bedenken und er suchte verzweifelt nach anderen Möglichkeiten. Nicht lange, denn die Stallungen neben den Stadttoren boten ihm genau diese. Eigentlich konnte er auch hier übernachten - in der Stadt hatte er schließlich keine Verpflichtungen – warum also?

Mit diesem Entschluss beruhigte sich der Flüchtige endlich und schlich langsam und vorsichtig zur Koppel, schließlich wollte er die Pferde nicht verschrecken und schon wieder unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.

Eines der Pferde lag nahe der Weidegrenze im für diese Gelegenheit bereitgelegten Heu und hatte dem fremden Neuankömmling interessiert den Kopf zugedreht. Zögernd und mit einem, wegen des großen Tieres, unguten Gefühl pirschte sich Alec weiter an. Als das Tier ihm dann nur neugierig die Nase in die Seite drückte, als er über den Zaun kletterte, fiel seine Anspannung endgültig ab.

Er fuhr dem Pferd sanft über die samtige Nase, redete beruhigend auf es ein, legte sich dann langsam hin und kuschelte sich an das weiche Fell des Tieres.

Als Waldelf hatte er eine besondere Beziehung zu Tieren, sodass sich beide schnell aneinander gewöhnten. Auch das Pferd streckte sich entspannt aus.

Durch die Wärme, die der große Grasfresser ausstrahlte, nahm seine bleierne Müdigkeit immer weiter zu und es dauerte nur noch wenige Sekunden, bis er Morpheus Ruf folgte.

So blieb die Gestalt, die einige Minuten später vor ihm auftauchte, natürlich unbemerkt.

Erst als er an der Schulter berührt wurde, riss er erschrocken die Augen auf und drehte seinen Kopf reflexartig in Richtung der Berührung.

Alec starrte in zwei schwarze Onyxe. Nach einigen Sekunden fing der Besitzer eben dieser an zu sprechen:

„Für einen Mörder schläfst du sehr tief. Das ist gut. Du brauchst einen gesunden Schlaf, falls du auf meinen Vorschlag eingehst“

Alec schwieg. Was sollte er auch dazu sagen?

„Du bevorzugst also die Stille? Genau wie ich, mein Kind. Genau wie ich. Denn ist nicht die Stille die Symphonie des Todes, die Instrumentalisierung von Sithis selbst? Welch eine Ironie, dass ich hier nun als ‚Sprecher’ der Dunklen Bruderschaft vor dir stehe.“

Er machte eine kurze Pause, die Alec nutzte, um die Stimme zu verinnerlichen. Sie klang so, als würde sie nicht oft genutzt. Sehr tief und ein wenig rau. Sehr beruhigend – eigentlich sehr angenehm... Die Augen des Waldelfen blieben nun an den Lippen des mysteriösen Mannes - er ging zumindest davon aus, dass es sich um einen Mann handelte, seine Stimme sprach eindeutig dafür - haften.

„Mein Name ist Lucien Lachance und meine Stimme ist der Wille der Mutter der Nacht. Sie hat dich beobachtet. Sie hat zugesehen wie du tötest, hat sich daran erfreut, wie du Leben beendest. Die Mutter der Nacht ist sehr zufrieden. Daher stehe ich jetzt vor dir. Ich habe ein Angebot für dich. Eine Gelegenheit unserer einzigartigen Familie beizutreten.“

Der Mundwinkel des Assasinen zuckte leicht.

„Ich habe also deine ganze Aufmerksamkeit. Hervorragend. Hör nun gut zu. Auf dem Grünweg nördlich von Bravil liegt die Schenke ‚Zum schlechten Omen’. Dort wirst du einen alten Mann namens Rufio treffen. Töte ihn, und deine Aufnahme in die Dunkle Bruderschaft ist vollendet! Tu dies und wenn du das nächste Mal schläfst, zeige ich mich dir wieder und bringe dir die Liebe deiner neuen Familie.“

Er machte wieder eine kurze Pause und zog aus dem Nichts einen schmalen, leicht gebogenen Dolch, der mit Gold und Edelsteinen verziert war, heraus und reichte ihn Alec, der schon fast automatisch danach griff.

Die Bewegungen des Fremden waren geschmeidig und elegant, er erinnerte ihn immer mehr an eine tödliche Raubkatze.

„Nimm diesen Dolch als Zeichen der Dunklen Bruderschaft. Diese Klinge des Leids ist noch unberührt - und sie dürstet nach Blut. Mag sie dir so gute Dienste erweisen, wie es dein Schweigen tun wird.

Damit möchte ich mich verabschieden. Ich hoffe wirklich, dass wir und schon bald wieder treffen.“

Vor seinem Verschwinden ließ nun der Sprecher seinen Blick über Alecs Körper wandern und strich ihm über die nackte Brust - dann verschmolz er noch während des Aufstehens mit der Dunkelheit.

Alecs Position hatte sich nicht verändert, er lag noch immer auf einem Heuhaufen und lies sich von einem Pferd wärmen, aber er konnte jetzt einfach nicht aufhören in die Richtung zu starren, in der eben noch *Lucien* gesessen hatte.

Eigentlich hatten ihm viele Fragen auf der Zunge gebrannt.

//Aber die kann ich auch später noch stellen//, dachte er müde und ließ sich wieder vom Schlaf übermannen. Im Schlaf verarbeitete er auch die Worte, die er vernommen hatte.
 

Früh am Morgen schreckte ihn ein lautes Wiehern aus seinem tiefen Schlummer.

Müde wischte er sich über die vom Schlaf verklebten Augen und richtete sich auf. Die Bilder der letzten Nacht liefen vor seinem inneren Auge ab.

Er lächelte leicht. Jetzt musste er sich nur noch um den alten Mann kümmern.

Mit neuem Elan sprang er auf und streckte sich, um den Schlaf endgültig zu vertreiben. Seine lebendige Wärmflasche war ebenfalls auf den Beinen – sie kam nun auf ihn zugetrabt, wieherte leise und stubste mit der Nase gegen seine noch immer nackte Brust. Lächelnd strich Alec ihm über die Schnauze, kraulte es hinter den Ohren und bedankte sich für die Wärmespende über Nacht.

Der schwarze Hengst, den er nun bei vollem Licht und in wachem Zustand betrachten konnte, ließ es sich gern gefallen und wieherte leise als Zeichen der vollkommenen Zufriedenheit. Er wäre ein mehr als zufriedenstellendes Reittier, aber jetzt musste er zunächst den Ort Bravil aufsuchen. Und dafür wollte er lieber die Karte verwenden.

Beim Gedanken an die Papierrolle erschien diese in seiner Hand. Südöstlich seines derzeitigen Standortes fand er den Ort – die Illustration war sehr viel kleiner die der anderen Städte, aber es war ein ansteuerbarer Punkt.

//Bravil//, dachte er und schloss die Augen.

Um einer erneuten Kollision mit dem Boden zu entgehen, machte er sich diesmal für die Ankunft bereit und landete auf seinen Füßen. Der anfänglichen, zugegebenermaßen kindischen Freude wich schnell das Gefühl einer leichten Übelkeit:

Unangenehme Luft stieg ihm in die Nase. Überall lagen Essenreste auf den Straßen oder andere, nicht näher definierbare Dinge. Auch die Häuser hier wirkten alt und vermodert.

Doch dafür hatte er keinen Blick, er wollte seine Aufgabe hinter sich bringen.

Er ging noch einmal die Anweisungen durch: Nach Norden den Grünweg entlang gehen und nach einer Schänke Ausschau halten.

//Vielleicht haben die hier Pferde//

Ein Blick aus dem Stadttor gab ihm eine Antwort. Tatsächlich gab es auch hier einen Stall mit Pferden.

Leider wurden diese von einem Stallburschen bewacht.

//Ich versuch’ s trotzdem!//

Da der Waldelf keine Aufmerksamkeit erregen wollte, ging er den Weg eine Weile entlang, bis er sicher sein konnte den Sichtbereich der Stadtwachen und des Stallburschen verlassen zu haben. Danach verließ er den Weg, um sich in einem Bogen von hinten an den Stall heranzuschleichen.

Niemand hatte ihn bisher bemerkt.

Der Waldelf biss sich auf die Lippen. Er musste den richtigen Moment abpassen, sonst konnte er die ganze Aktion vergessen.

Anscheinend hatte er diesmal auch tatsächlich Glück. Ein gesatteltes und aufgezäumtes Pferd schritt neugierig in seine Richtung und schaute über den Zaun. Der Stallbursche wurde offenbar von einem potenziellen neuen Kunden abgelenkt. So leise er konnte öffnete Alec das Gatter und lief zu dem gescheckten Reittier.

Schnell warf er einen Blick hinter das Pferd, um zu schauen ob er noch unbeobachtet war und schwang sich etwas ungelenk auf den Rücken des Tieres. Als ihn niemand beachtete trieb er das Pferd mit festem Schenkeldruck an, hinaus in die grüne Landschaft. Nachdem er ein paar Minuten ziellos durch die Gegend geritten war, um mögliche Verfolger abzuhängen, ließ er seine Karte erscheinen, um zu schauen wo er sich befand.

Mit einem geübten Blick erkannte er, dass er sich nicht weit des Hauptweges befand. Er ließ die Karte wieder verschwinden und trieb das Pferd an.

Der Waldelf wollte so schnell er konnte die Schänke erreichen, um das letzte Hindernis zu bewältigen.

Als sich die Sonne schon dem Horizont näherte, kam am „Schlechten Omen“ an, stieg vom Pferd und rieb sich erst einmal den wunden Hintern.

Reiten war nicht sein Ding.

Er band das Pferd vorsorglich an die dafür vorgesehene Stange. Seiner Affinität zu Tieren ist es zu verdanken, dass die Schecke ohne sich zu wehren alles mit sich machen ließ und zum Abschied wieherte.

Mit erhobenem Haupt und einem selbstsicheren Gang betrat er durch die hölzerne Tür die Schänke. Der Wirt musterte ihn kurz, grüßte ihn abwesend und dann ignorierte er ihn.

Naja, er sah ja auch nicht aus wie ein reicher Kunde, dachte Alec und hob eine fein geschwungene Augenbraue.

Er zuckte mit den Schultern und beschloss zuerst das Obergeschoss zu durchsuchen, um den alten Mann eventuell dort aufzuspüren. Nach einer gründlichen Durchsuchung ohne Ergebnis folgte der Keller.

Dort angekommen schaute er sich wieder nach ‚Rufio’ um, den er schließlich schlafend in einem Bett fand. Sofort zückte er die „Klinge des Leids“ und stach ohne zu Zögern zu.

Er hatte aus seinem Fehler gelernt und sich nicht erst Gedanken darüber gemacht, dass er jemanden tötete. Denn hatte er ein schlechtes Gewissen dabei, machte es ihm das Ganze nur schwerer.

//Und jetzt schnell verschwinden.//

hastig zog er den Dolch aus der Brust des Mannes und wischte die Klinge an der Bettdecke ab. Ohne zu überlegen ließ er den Dolch verschwinden und entwischte aus dem Fenster. Mit etwas Geschicklichkeit schloss er das Fenster von außen wieder. Geschwind schwang er sich aufs Pferd und ließ sich per Reisezauber wieder nach Anvil geleiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-03-22T18:54:16+00:00 22.03.2008 19:54
geilo^^
Ich find dein schreibstil wird mit jedem kapitel besser^^

Ich liebe Assassinen!
Von:  Ea
2007-07-30T19:18:07+00:00 30.07.2007 21:18
ui, er wird ja immer besser, der gute/böse alec :)
jetzt weiß ich auch wieder, warum ich lucien nicht leiden kann, der labbert mir eindeutig zu viel für einen assassinen
Von: abgemeldet
2006-09-22T19:38:54+00:00 22.09.2006 21:38
hach ich mag deine story über alles und das weisst du *...*
ich möchte aber endlich wissen wies weitergeht!! sag deiner einen betaleserin mal sie möchte sich beeilen da wartet noch jemand sabberndes! wo bleiben denn die lime/lemon/limonade -szenen?? alec soll schön weiter aufträge erledigen! mit ihm macht es spaß und außerdem will ich mal wissen was es mit dem dunklen meister auf sich hat!!^^ also mach mal hinne xDDD


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