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Begegnung

von

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Das Schiff trifft ein

"Das Essen ist fertig, Arthur!", rief Georgie ihrem Bruder ganz aufgeregt zu. Am Tisch sitzend spielte Georgie mit ihren Fingern herum und konnte kaum etwas essen. "Was ist den los, Georgie? Schmeckt dir dein eigenes essen etwa nicht?" fragte Arthur ironisch und lachte laut. "Du brauchst keine Angst zu haben. Das, was du kochst schmeckt jedem. Sei nicht so aufgeregt. Du bist so ungeduldig wie immer."

"Ich weiß, Arthur. Aber ich freue mich einfach, meinen Vater endlich wieder zu sehen." Georgie lächelte "Ich habe mir auch große Mühe gegeben und sein Zimmer ist auch schon hergerichtet.. Und.. hmm.. Habe ich noch etwas vergessen?"

Nervös lief Georgie von einem Zimmer ins nächste. Arthur beobachtete das aufgeregte Mädchen und konnte sich das Lachen einfach nicht verkneifen.

>Sie hat sich doch nicht geändert, die junge Dame< dachte er bei sich.
 

Nun war es soweit. Beide machten sich zu Fuß auf den Weg zum Hafen, wo das Schiff bald in Australien einlaufen würde, auf dem sich Georgies Vater und Abel befand. Georgie wollte am liebsten mit dem Wagen fahren, da es schneller ging, aber Onkel Kevin ist mit ihrer Kutsche vorgefahren, da er am Hafen noch einiges zu erledigen hatte. Somit beschlossen sie, dass er ihre Kutsche nahm, sie zu Fuß nachkommen würden und danach Abel und Earl Gerald gleich abholen würden.
 

Arthur konnte sehen, dass Georgie immer aufgeregter wurde und ihren Schritt von Meter zu Meter einwenig beschleunigte. Während sie ging, zupfte sie jede 10 Sekunden an ihrem selbst genähten Kleid herum, ob auch wirklich alles in Ordnung sei. Und auch in wenigen Abständen hörte Arthur immer wieder Georgies sorgende Fragen über ihre Haare, ob alles in Ordnung sei und ob sie gut aussah, wobei er immer wieder bestätigte.

Aber das tat er gerne, denn er hatte sie schon lange nicht mehr so freudig gesehen.

Obwohl sie immer ein Lächeln aufsetzte und immer fröhlich war, wusste er, was sie innerlich empfand.

Es war Lowell.

Sie dachte oft an ihn und das wusste Arthur und auch Abel.
 

Doch Abel, der inzwischen ein viel reisender Seemann geworden ist, hatte vorgeschlagen, Georgies Vater für einen Monat nach Australien mit zu bringen.

Das machte sie glücklich. Sie hatte ihn schon fast 2 Jahre nicht mehr gesehen, nachdem sie damals von London wieder zurück nach Australien kam.
 

Sofort nach der Ankunft hatte sie das Grab ihrer Pflegemutter besucht, um sich bei ihr zu bedanken. Bedanken, für die Erziehung und dafür, dass sie ihr so viel beigebracht hatte. Das Kochen, das Nähen und alles, was für eine Frau wichtig war.

Georgie wusste dies sehr zu schätzen. Ihre ganzen Fähigkeiten, die sie von ihr gelernt hatte, dies setzte sie gerne ein.

Sie kochte gerne, sie nähte gerne und sie kümmerte sich sehr Liebevoll zusammen mit Arthur um den Budman-Hof. Es machte ihr Freude, die Tiere um sich zu haben und in der herrlichen, australischen Luft spazieren zu gehen.

Und noch immer kam sie manchmal mit frisch gepflückten Wiesenblumen nach Hause und stellte sie in Vasen, die sie selbst herstellte aus allem möglichen, was sie zwischen die Finger bekam.
 

Manchmal dachte Arthur, dies alles würde sie nur aus Ablenkung tun, um nicht die ganze Zeit nur an Lowell zu denken. Er wusste zwar nicht wieso, aber im gewissen Sinne war er froh darüber, dass Georgie Lowell nicht geheiratet hat. Aber dann dachte er wiederum, wie es Georgie ginge und er hasste es, dass er so dachte. Es tat ihm Leid, sie so zu sehen und er hoffte, dass Georgie in so bald wie möglich vergessen würde. Doch er sah an ihr, dass die Erinnerung an Lowell mehr verblasste. Mit der Zeit würde es nicht mehr so schlimm sein.
 

Aber seit sie vor zwei Monaten in dem Brief von Abel gelesen hat, dass ihr Vater sie aus London besuchen kommt, war sie ganz aus dem Häuschen und war sehr tollpatschig im Haushalt. Es passierte ein Missgeschick nach dem anderen, aber Georgie hatte den strahlenden Ausdruck in ihrem Gesicht, der keinen Kummer verdeckte, sondern ihre Fröhlichkeit hervorbrachte.

Dies ließ Arthur ihre Missgeschicke noch einmal verzeihen. Und schließlich wusste er, dass Georgie so aufgeregt war. Er konnte es ihr doch nicht übel nehmen.
 

"Arthur, du wirst ja von jeder Schnecke überholt werden! Beeil dich!" diese Worte aus etwas weiterer Entfernung und voll Vorfreude überhäuften Klang riss ihn aus seinen Gedanken und er lief los, um Georgie einzuholen.

Sie stellte sich hinter ihn und schubste ihn vorwärts. Sie hielt seine Schultern fest und sagte: "So, jetzt lasse ich dich nicht mehr los und bleibe hinter dir, damit du mir nicht noch einschläfst!" Beide lachten.
 

Am Hafen angekommen tummelten sich auch schon viele andere Menschen zu kleinen Gruppen zusammen. Onkel Kevin stand auch schon da und hatte die Kutsche etwas weiter entfernt von dem Hafen abgestellt. Es wurden immer mehr Menschen. Meistens standen Frauen mit ihren Kindern da, die auf die Rückkehr ihres Mannes von der Seefahrt warteten. Oder auch Großeltern und ältere Menschen, die ihre Enkelkinder und Kinder vermissten und erwartungsvoll am Hafen standen.
 

Auch Georgie stand ganz aufgekratzt und erwartungsvoll in der Menschenmenge und blickte mit glänzenden, weit aufgerissenen Augen auf das offene Meer. Jetzt wurde Athur ebenfalls etwas nervös, schließlich kam ja sein Bruder wieder nach langer Zeit nach Hause und der Gedanke, ihn wieder zu sehen, bereitete ihm große Freude.
 

Nach weniger Zeit war in der Ferne das Schiff zu erkennen, wie es sich dem Hafen langsam näherte. Die Leute freuten sich und in der Menge wurde es allmählich lauter und enger. Das Gedränge wurde immer stärker und der Lärm übertönte fast das Brummen des ankernden Schiffes, das nun endlich eingetroffen war.

Georgie, Arthur und Onkel Kevin kämpfen sich durch die Menge um weiter nach vorne zu kommen, damit sie die Menschen beobachten konnten, die aus dem Schiff austraten. Doch es war ziemlich schwierig, da nicht nur die Drei diese Absicht besaßen.

Ungeduldig standen sie da und versuchten über die Menge hinwegzusehen, zu der Brücke, aus der ein Schwarm von Menschen hervortrat.
 

Als nun alle Menschen das Schiff verlassen haben, wurde das Gedränge auf dem Hafen weniger und die Anzahl der Leute verringerte sich zügig, bis auf einige, die noch immer dastanden und ihren Besuch oder Nahstehenden suchten.
 

Nun hatten sie mehr Sicht und hielten gespannt Ausschau nach Georgies Vater und Abel.
 

Doch mit einem Mal blieb Georgie wie angewurzelt stehen und erstarrte.

Arthur sah sie an und merkte an ihrem Blick, dass sie scheinbar etwas sah, was nicht ihr Vater sein konnte. Denn dann wäre ihre Reaktion mit Sicherheit anders gewesen.

Er sah dorthin, wo auch sie hinsah und dann wusste er, was Georgie zum Schweigen gebracht und sie in diesen Zustand versetzt hatte. Auch Onkel Kevin erahnte es.

Wie erwartet erblickten sie Georgies Vater und Abel, die sich ihnen näherten. Aber es waren nicht nur die zwei. Nein, es war noch eine dritte Person dabei, die Georgies Blut gleichzeitig zum kochen und zum gefrieren brachte.

Es war Lowell.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-08-05T14:02:36+00:00 05.08.2007 16:02
wow
das ist echt schöner anfang,
mir gefallen die absätze ist schönn....
ich mag georgieら
Von: abgemeldet
2006-06-08T12:41:21+00:00 08.06.2006 14:41
ja wirklich, endlich eine neue georgie-FF. und dazu noch sehr gut geschrieben, mach weiter so!!!
Von:  moonlight_82
2006-06-06T07:07:04+00:00 06.06.2006 09:07
He! Endlich eine neue Georgie-FF! Ich bin begeistert. Dass Lowell Georgie wiedersehen will, lässt Schönes, Trauriges und Schmerzliches erahnen. Mach weiter und schreib mir bitte eine kurze ENS, wenn der nächste Teil on ist.
LG Mooni :)


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