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Suicide Circle

Rainbow on sunny rainy-day- one day we can live together
von

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Where’s the reason I can’t see sunlight...?

13.Kapitel: -Where’s the reason I can’t see sunlight...?-
 

[Bäh… Ich hab keine Schule, fahren wegen Blitzeis keine Busse T.T Ich wollt doch mein Freak besuchen.. *schniefu* Wie gemein...>,<.. *Zeit mit FFs schreiben nutzt*X,D...]

Noch am selben Tag, es war bereits Mittagszeit, saßen Kaoru und Shinya zusammen am Esstisch und haben sich etwas unterhalten. Besonders jedoch über das Verhältnis zwischen Toshiya, Kyo und Shinya. Sie sind allerdings nicht wirklich zu einer Einigung gekommen. Nachdem Kaoru dann noch seine Kippe zu Ende geraucht hatte, wollten sie sich gemeinsam auf den Weg machen, noch einmal ins Krankenhaus zu gehen. Sie wollten zu Dai gehen und hatte beschlossen, nichts mehr allein zu unternehmen, was nicht wichtig war. Kaoru gefiel nicht, dass Totchi und Kyo sich allein trafen, auch wenn es vielleicht etwas störend war, wenn sie noch bei gewesen wären. Sicher hatten sie eine ganze Menge zu besprechen.

Shinya hatte sich bereits die Schuhe angezogen, während Kaoru seine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. Nun machte er Miyu ausgehfertig, der kleine Kläffer brauchte ja auch Auslauf. Kaoru kam zu Shinya und wollte sich ebenfalls Schuhe anziehen, als das Telephon klingelte. Shinya resignierte vollends, als würde es gar nicht klingeln, Kaoru –Leader-sama durch und durch, schlurpte allerdings zum Telephon, denn es konnte immer jemand wichtiges von der Plattenfirma anrufen oder gar ein Arzt aus dem Krankenhaus und ihm die schlechteste oder schönste Mittelung der Welt machen. Doch niemand davon war an der anderen Leitung.

Shinya öffnete bereits die Haustür und wollte schon vor gehen, da Miyu drängelte, dass sie raus musste. Er stoppte, als er Kaorus Worte hörte.

„Wie bitte!?!“ fuhr er erschrocken hoch. Kurz darauf legte er auf und lief zu dem Drummer hin. Der schaute ihn verwirrt an, wollte wissen, was passiert war.

„Kyos Vater ist geflohen! Schon vor einigen Stunden!“

„Was?! Das sagen die uns jetzt?!“

„Sie meinten, sie hätten schon öfters versucht, Kyo und Toshiya auf ihren Handys zu erreichen, doch ohne Erfolg.“

„Kaoru..!“ drängelte Shinya. „Ich hab ein ganz ungutes Gefühl...“

„Nicht nur du. Wir müssen Kyo finden! Lass den Hund hier, wir fahren mit meinem Wagen zu ihm hin.“

„Hai..“ etwas unmutig willigte er ein, denn er wusste, dass Miyu nun lange warten musste, allerdings gab es jetzt wichtigeres, als wenn sie ins Zimmer machen würde. Ohne großes Chaos, schnappte Kaoru sich den Autoschlüssel von der Kommode und sie gingen schnell zum Auto. Mindestens genauso schnell fuhren sie auch.

Kaoru sah verbittert aus, als er den Wagen lenkte. Er machte sich schwere Vorwürfe, weil er Totchi hat gehen lassen, anstatt ihn bei sich zu behalten. Und auch Shinya sah diesmal nicht so desinteressiert aus.

Nach weniger als zehn Minuten waren sie dann auch schon bei Kyos Wohnung angekommen und hielten an. Kaoru schloss den Wagen nicht mal ab, so eilig hatten sie es, zu ihm zu kommen.

Kaoru rannte voran die Treppen hoch und kam an der unverschlossenen und offen stehenden Haustür von Kyo an. Er ahnte schreckliches und malte sich die schlimmsten Sachen aus, warum die Tür offen stehen konnte. Shinya folgte ihm etwas langsamer.

Als Kaoru in die Wohnung stürmte, fand er sie leicht verwüstet vor, Anzeichen für einen Kampf. Er ging langsam durch die Wohnung und suchte jeden Raum nach ihrem vocal ab. Erst die Küche und dann das nahegelegene Schlafzimmer. Erst danach ging er in das Wohnzimmer, Shinya folgte ihm auf Schritt und Tritt.

Als er es betrat, fand er sofort den auf dem Boden liegenden kleinen Sänger vor und lief zu ihm hin. Er rüttelte etwas an dem bewusstlosen und drehte ihn auf den Rücken. Ihm fielen sofort die blauen Flecke und Blutergüsse an seinem freiem Oberkörper auf. Er hob ihn zu sich an die Brust und rüttelte ihn erneut.

„Hey.. Kyo, wach auch.“ Versuchte Kaoru ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen. Erst nach vielem Rütteln und gegen sein Gesicht schlagen, zuckte er etwas mit den Augen und nur ganz langsam und benommen öffnete er sie dann. Das erste, was er spürte, waren Schmerzen, die seinen ganzen Körper durchzogen. Kurze Zeit später, realisierte er Kaoru.

„Was machst..“

Kaoru sah ihn erleichtert an. „Man, Kyo, was machst du für Sachen. Wir haben doch gesagt, dass es allein zu gefährlich ist. Und jetzt...“

„Ich...“ er versuchte sich leicht aufzurichten und hielt sich den schmerzenden Kopf. Ihm war schwindelig, sodass Kao ihn erstmal noch weiter festhielt.

„Ruh dich noch etwas aus. Wo ist Totchi?!“ Bei Toshiyas Namen schmerzte es Kyo innerlich, denn er wollte ihn nicht sehen, sonst würde er ihn in Gefahr bringen, aber genauso sehr hatte er das Verlangen, ihn wieder in seine Arme zu schließen.

„Höh? Ist der nicht bei euch?! Ich hab ihm gesagt, dass wir uns nicht mehr sehen können, als ich ging. Das wisst ihr doch..“ murrte er leicht.

„...“ Kaoru stockte. „Nein, Kyo, ihr habt telephoniert und er meinte, dass ihr euch treffen würdet. Das war vor mindestens einer Stunde!“

Kyo stockte. Zu dem Zeitpunkt war sein Vater hier und irgendwann musste er das Bewusstsein verloren haben.

„Ich hab nicht telephoniert... Mein Vater...“ stotterte er.

Shinya sah sich das Geschehen von der Wohnzimmertür aus an. Ihm kam ein Gedanke. Telephoniert…? Ohne etwas zu sagen, ging er zum Telephon und sah sofort die Anzeige des Anrufbeantworters leuchten, die noch eine 3 inne hatte, was bedeutete, dass drei Nachrichten drauf gesprochen waren. Er drückte einfach mal den Knopf. Sofort sprang der Ab an und die erste Nachricht erklang nach einem piepton.

„Sie haben drei neue Nachrichten.“ Ein weiteres Piepen.

„Nishimura Kyo-San? Hier ist die Polizei, xxxy-San am Apparat. [Der brauch kein Namen-.-] Wir haben versucht, Sie auf ihrem Handy zu erreichen, deswegen rufen wir Sie nun so an. Hiermit muss ich Ihnen mitteilen, dass Nishimura-San, oder einfach ihr Vater, aus der Untersuchungshaft fliehen konnte. Bitte geben Sie auf sich acht, wir versuchen unser Bestmögliches, um ihn zu fassen.“ Die erste Nachricht war zu ende und es piepte.

„Zu dem Zeitpunkt war er bereits hier.“ Sagte Kyo mit abschätzendem Tonfall. Ein erneutes piepen ließ die zweite Nachricht verkünden.

„Kyo-chan... Bitte, antworte... Wo bist du? Bitte, lass mich nicht allein, ich kann nicht ohne dich.. wie hast du geschlafen? Hast du wieder schlecht geträumt? Sag mir, dass es dir gut geht, bitte... Es ist unglaublich.. Es ist keine 24 Stunden her, seit du weg bist, aber ich spüre ganz deutlich die Leere, die du in mir hinterlassen hast... Bitte, Kyo-chan... Komm zu mir zurück... Ich..“ kurze Stille, in der man hörte, wie Totchi sich das weinen verkniff. „Bitte, ich werde nicht schwach sein, ich will nur bei dir sein!! Ich.. Ich weiß nicht, warum dein Vater all diese Dinge gesagt hat und ich verstehe auch nicht, was du gestern dazu gesagt hast, aber bitte... Lass uns das zusammen durchstehen...! Du.. Allein ist das viel zu gefährlich...! Er wird nicht locker lassen und versuchen, dich kaputt zu machen...! Bitte, Kyo-chan...! Komm zurück... ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich allein zu lassen, wenn du Probleme hast... Ich.. Ich werde nach Hause gehen und auf dich warten... Bitt, komm...“

Alle stockten, als sie den Schluß der Nachricht mit der Gewissheit, dass Kyos Vater bereits hier war, hörten. Doch noch bevor sie aufstehen und etwas unternehmen konnten, ertönte die letzte Nachricht.

„Muhahahahahahaha....“ ein eveliges Lachen kam vom Band. Kyo wusste sofort, dass es sein Vater war und sprang hoch. Bereit ihn anzugreifen, würde er jetzt vor ihm stehen.

„Hey, Darling...“ säuselte er. „Deine Schnecke muss dich echt gut rannehmen können.. Mhm.. Er riecht so gut und seine Haut hat diesen gewissen, leiblichen Geschmack. Einfach köstlich..

Achja... Du willst wissen, woher ich das weiß..? Hm, sagen wirs mal so... Ich hab ihn mit dir geteilt und mir erlaubt, auch mal etwas mit ihm zu spielen. Warum sollst immer nur du deinen Spaß haben, nicht..? Es schien mir nicht so, dass er es nicht auch genossen hat, er hat immer solche Geräusche von sich gegeben, solche widerlichen Lustseufzer und gestöhnt hat er. Abartig.“ Die Nachricht war noch nicht zu ende, das wusste Kyo, doch in ihm kochte die Wut hoch, über dem Schock, dass er Totchi etwas angetan hatte, was er die ganze Zeit verhindern wollte. Seine Finger zuckten bei jedem weiteren Wort, dass er sprang, sodass Kyo letztendlich laut schrie und das ganze Telephon von der Kommode riss.

„Kyo, bitte beruhige dich.“ Versuchte Kaoru ihn zurück zu halten, als er auf sein Telephon eintrat.

„Ich soll was?! Ich soll mich beruhigen!!“ fuhr er ihn wütend an. „Der Kerl hat uns eben mitgeteilt, dass er Totchi vergewaltigt hat und ihr steht rum, als wäre das die normalste Sache der Welt!!!! Ich wollte nie, dass es soweit kommt!! Versteht ihr das nicht?!! Nur darum hab ich ihn verlassen, aber ich habs nur noch schlimmer gemacht!!! Verdammte Scheiße! Wenn ich ihn in die Finger kriege, bring ich ihn um!! Für alles, was er mir und Totchi je angetan hat!! Was steht ihr da noch so rum!? Los, zu Totchi!!“ er drehte ihnen den Rücken zu und ging fluchtartig aus der Wohnung. Die anderen folgten ihm und er wartete schon an Kaorus Wagen, genervt, dass es so lange dauerte. Sie kamen ihm hinterher und fuhren dann schneller als erlaubt zu Toshiya.

Shinya sagte wieder einmal kein Wort, schien nachzudenken.

Kaoru sah bedrückt aus, er fragte sich, was nur aus ihnen werden würde.. Auf einmal schien alles zu zerbrechen, was sie sich über die Jahre hart aufgebaut hatten und wenn das Ganze so weiter ging, würde nichts mehr erhalten bleiben und so wie es jetzt aussah, brauchten besonders sie als Dir en grey eine Pause.

Kyo kochte noch immer vor Wut. Die ganze Fahrt über dachte er an all die schlimmen Dinge, die sein Vater ihm als Kind angetan hatte, für die er sich nicht ein einziges Mal hatte wehren können und es einfach nur hinnahm und wie sein eigenes Leben ihm immer unwichtiger erschien. Der Streit der Eltern, nachdem er seine Mutter nie wieder sah, die ewigen Schläge seines Vaters, wenn er betrunken oder sauer war. Seine Fluchtversuche. Die Albträume, die Kyo seit jeher hatte, der Versuch ihn zu missbrauchen, nur durch ein Geschick von ihm verhindert. Wäre er damals nicht Kaoru, Shinya und Dai begegnet, hätte er sich selbst damals endgültig aufgegeben, doch sie halfen ihm. Sie wussten nie genau, was bei Kyo zuhause los war, doch nach dem Vergewaltigungsversuch lief er weg und fand bei ihnen Unterkunft. Er fand die Kraft und den Mut, niemals mehr zurück zu gehen, das was sein Vater eh immer wollte. Und es blieb ruhig. Sie hatten seither keinen Kontakt mehr und dann kam das, was Kyo in seinem ganzen Leben als das schönste Ereignis festlegte: Er lernte Toshiya kennen, nachdem Kisaki die Band verlassen hatte. Er war von ihm fasziniert, wie er immer so fröhlich war und offen zeigte, was er fühlte. Das genaue Gegenteil von dem, wie er selbst war und er verliebte sich Hals über Kopf in das Energiebündel. Es machte ihn froh, wenn er ihn sah, denn er wusste, dass es nicht nur Leid gab. Und Totchi schien immer besorgt um ihn. Anfangs noch eine brüderliche Beziehung, konnten sie bald nicht mehr ohne einander. Auch er erinnerte sich noch gut an den Wintertag, als Totchi ihn mit nahm und nach Hause fuhr. Er wollte niemals, dass Totchi erfuhr, was er durchlebt hatte, damit er seine fröhliche Art nicht zerstörte, das was ihm Kraft gab. Mit einem Blick auf die Straße musste er feststellen, dass er es nicht geschafft hatte. Innerlich hoffte er, dass er noch eine Chance hatte, ihn wieder fröhlich zu machen: Weiter zu kämpfen und mit ihm gemeinsam neu anzufangen, wie er es damals tat, nachdem er von zu Hause auszog. Die anderen wussten nicht, wie dankbar Kyo ihnen für ihre Hilfe war, ohne sie hätte er niemals aus dem Sumpf heraus gefunden. Kyo hatte Gewissenbisse, wenn er daran dachte, wie sie ihm damals halfen und wie verschlossen er ihnen immer gegenüber stand und besonders der Streit mit Shinya machte ihm ein schlechtes Gewissen.

Mit quietschenden Reifen bremste Kaoru an Totchis Wohnung und alle stiegen aus. Kyo sah sie ernst an.

„Wollt ihr hier warten...? Das ist sicher kein schöner Anblick und ihm...“

„Schon gut, geh alleine hoch.“ Sagte Kaoru verständnisvoll und legte seine Hand auf seine Schulter. „Willst du ihm nicht sagen, was mit deinem Vater war...?“

Kyo wusste ganz genau, was er meinte. Er sah ihn unschlüssig und traurig an. „Ich werds versuchen. Es ist wohl an der Zeit, die Vergangenheit aufzudecken und Klarheiten zu schaffen...“

Kaoru nickte ihm zu und auch Shinya lächelte ihn an. Kyo nickte ebenfalls und ging dann ins Haus. Entschlossen stapfte er die Treppenstufen hoch, doch der Mut verließ ihn, als er vor der geöffneten Wohnungstür stand und bereits ein leises Wimmern vernahm. Er wusste, dass es Totchi war, der dort weinte. Das schluchzen zerriss ihm fast das Herz und als er zu ihm ins die Wohnung lief, spürte er ganz deutlich, wie sehr er ihn in den letzten Stunden vermisst hatte, dass er es ohne ihn nicht aushielt. Er rannte ins Schlafzimmer und stürzte sich aufs Bett, in dem Totchi kauerte, nur die Decke über sich gezogen.

Erschrocken sah Toshiya Kyo an, Tränen liefen ihm übers Gesicht. Kyo sprang ihm in die Arme, drückte den zitternden Körper ganz fest an sich, auch wenn jede Berührung Schmerzen verursachte. Er hielt ihn so fest er mit seinen kleinen Armen konnte und wollte ihn nie wieder los lassen. Totchi weinte nur noch mehr, unaufhörlich liefen die Tränen über sein Gesicht. Und auch Kyo standen Tränen in den Augen. Es dauerte nicht lange, bis er ebenfalls weinte und schniefte.

„Totchiiiiii...“ wimmerte er. „Es tut mir so leid... Ich war so baka... Ich hab dich allein gelassen und dich dieser Gefahr ausgesetzt... Bitte, bitte, bitte... Verzeih mir... Ich kann nicht ohne dich leben... Ich brauche dich und dein frohes Lächeln, deine sanfte Stimme...“

Totos Stimme klang trocken. „Bist du mir nicht böse...?“

Kyo schüttelte den kopf, so stark er konnte, drückte den Jüngeren an sich. „Ich wollte dich nicht verlassen, ich hatte Angst, dass er dich kaputt macht, wenn ich bei dir bin und gedacht, er lässt dich in Ruhe, wenn ich nicht mehr bei dir bin... Ich... Es macht mich kaputt, wenn ich nicht bei dir bin. Die Nacht über konnte ich nicht schlafen und jede einzelne Sekunde hab ich deinen Namen gesprochen, geflüstert, geschrieen... Es tut mir so leid, dass ich dir nie etwas sagen konnte. Ich wollte nicht, dass du nicht mehr lächeln kannst, wenn du meine Geschichte gehört hast... Du kamst damals in die Band und warst ein heiterer Sonnenschein und ich war ein graues Wölkchen am Himmel, dass sich nichts sehnlicher Wünschte, auch ein mal wieder lächeln zu können... Seit dem Zeitpunkt an, und jetzt bin ich mir ganz sicher, hab ich dich geliebt. Ich danke dir so sehr für deine offene Art und Weise. Bitte, lächle bald wieder so wie damals...“

Totchi hörte jedes Wort genau. Er verschlang sie alle samt in seinem Herzen. Ohne zu wissen, was er tun sollte oder sagen sollte, hob er die zitternden Arme und legte sie um den kleinen Körper an ihm, der ihm so viel Wärme gab. Er zog ihn mit zu sich unter die Decke und Kyo kuschelte sich unendlich nah an ihn heran.

„Toshiya... willst du meine Geschichte hören...? Von Anfang bis Ende...?“

„Hai...“ murmelte er. Er wollte endlich verstehen, was in Kyo vorging, wenn er in Gedanken versunken war.

„Ich erinnere mich an die Zeit so gut wie nicht mehr, aber in den Albträumen, die ich in den letzten Wochen hatte, wurde es mir wieder verdeutlicht. Bis zum meinem fünftem Lebensjahr lebte ich bei meiner Mutter. Mein Vater hatte sie verlassen, als er erfuhr, dass sie schwanger war. Sie war eine nette und liebevolle Mutter, die sich immer gut um mich gekümmert hatte. Ich fragte sie wohl häufig, wo mein Vater sei, bis sie eines Tages dann einfach mit mir zu ihm hin fuhr. Ich saß im Flur und sie stritten im Wohnzimmer. Ich hörte jedes Wort. Ihr ging es nie um mich, sondern um ihr Ansehen in der Firma und bei den Nachbarn, deswegen tat sie so, als würde ich ihr größter Schatz sein. An diesem Tag ließ sich mich bei meinem Vater zurück, der mich nur wider Willen aufnahm. Das erst, was ich von ihm zuhören bekam, war, dass ich Schuld bin und er jetzt auch noch ein Kind versorgen musste. Er kam ja nicht mal mit seinem Leben klar. Das war dann auch das erste Mal, dass er mich geschlagen hatte. Er war jeden Tag betrunken und wenn er es nicht war, ging er in einen Kneipe mit seinem Nachbarn und ließ sich dort die Birne zu laufen. Manchmal war ich mehrere Tage allein. Er prügelte mich eigentlich jeden Tag, besonders hart war es, wenn er richtig einen übern Durst getrunken hatte. Ich blieb immer allein und wünschte mir trotz der Schläge, dass er mich liebt und mir zeigt, dass ich nicht nur eine Last bin. Das tat er nie. Stattdessen gabs nur noch mehr Ärger, wenn ich so etwas aussprach. Das tat ich einmal und dann nie wieder. Dann war etwas in mir gestorben und erkaltet. Mit 9 oder 10 Jahren verschloss ich mich vollkommen, hatte auch sonst keine Freunde oder wollte keine. Wie man das jetzt auslegen mag, sei dahin gestellt, ich war allein. Oft hatte er mich krankenhausreif geschlagen und das Personal fragte meinen Vater immer, was mit mir passiert sei, doch auf die Antwort, dass das Jugendliche waren, kam nie eine weitere Frage. Er hatte mich auch nie besucht. Ich lag glaub ich auch zwei oder dreimal im Koma. Wieso ich wieder aufgewacht bin, hab ich mich jedes Mal wieder gefragt. Ich erinnere mich daran, dass mich einmal eine ältere Dame gefunden hatte, nachdem ich abgehauen bin und sie hat mich glaube ich auch ins Krankenhaus gebracht. Danach lag ich wieder im Koma und sie kam mich immer besuchen. Ich wachte wieder auf und sie war immer noch da. Die Schwestern meinten, sie habe sich schrecklich um mich gesorgt. Ich war damals noch sehr jung. Sie lud mich noch auf ein Eis ein, bevor wir nach Hause musste. Es war Erdbeereis, das weiß ich noch. Umso älter ich wurde, um so mehr hatte mich mein Vater geschlagen. Ich spürte bald nicht mehr, dass ich ein Mensch mit Gefühlen war. immer war da nur der Schmerz, den er in mir verursachte und ich war mir nicht mehr sicher, ob ich noch zu anderen Gefühlen fähig bin. Als ich 11 oder 12 war begann ich mich zu ritzen. Ich glaubte anfangs nicht, dass ich es wirklich getan hatte, aber es befreite mich und half mir ungemein, mit der Einsamkeit umzugehen. Mein Vater bemerkte es erst nach einen halben Jahr. Er lachte mich nur aus, meinte, wie schwach ich doch sei, nicht mal ein paar Schläge aushalten zu können. Er wusste scheinbar nicht, was er mir wirklich antat. Ich glaube, in dem Moment bin ich zum ersten Mal gestorben. Die vielen Fluchtversuche, die ich besonders als ich jünger war unternommen hatte, scheiterten alle samt. Eines Nachts war ich abgehauen und es regnete in strömen. Nur zufällig und in Gedanken versunken, lief ich über die Straße und rannte vor ein Auto. Ich war vielleicht 14..? In dem Auto saß Kaoru und sein Vater, der fuhr es. Die beiden hatten mich vollends erwischt, auf der nassen Fahrbahn konnten sie kaum bremsen. Ich lag wochenlang im Krankenhaus und mein Vater kam wieder nicht zu mir. Auch Kaoru lag im Krankenhaus. Er hatte nicht viel abbekommen, was genau, wusste ich auch nicht. Ich hatte wohl ein paar gebrochene Rippen und einen Millsriss. Um mich stand es schlecht. Ich lag auf der Intensivstation. Kaoru machte sich vorwürfe, dass sie mich angefahren hatte, obwohl ich auf die Straße gelaufen war, deswegen besuchte er mich auch immer und brachte mir Blumen. Als ich das erste Mal aufgewacht bin und in das erleichterte Gesicht von ihm sah, fing ich an zu weinen. Es war das erste Mal, dass sich wirklich jemand um mich gesorgt hatte. Und er war der erst, der meine Narben hinterfragte. Ich wusste nicht warum, aber ich erzählt ihm, dass ich zuhause schlecht behandelt werde. Mehr auch nicht. Später kamen dann auch Dai und Shinya zu besuch und ich erlebt, wie es war, wenn man Freunde hatte. Kaoru entschloss, dass sie mir helfen wollten. Ich war froh. Ich fasste zum ersten Mal wieder Mut, mich meinem Vater entgegen zu stellen. Als ich gesund war, packte ich meine Sachen und wollte gehen, allerdings war mein Vater mir zuvor gekommen. Er war wieder total blau und prügelte mich windelweich, als ich ihm sagte, dass ich gehen werde. Das war auch der Abend, an dem er versuchte, mich zu vergewaltigen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft hatte, aber ich konnte ihm entkommen. Ich rannte wieder weg, doch diesmal wusste ich, wo ich hin konnte und lief zu Kaoru nach Hause. Dort nahmen mich bereits seine Eltern völlig in Sorge auf, denn ihnen blieben die Wunden nicht verborgen. Sie schalteten das Jugendamt ein und mein Vater wurde verhaftet. Von da an wohnte ich bei Kaoru. Ich war verschlossen, genoss aber ihre Nähe sehr. Und ich konnte endlich lachen. Etwas, dass ich seit meinem fünftem Lebensjahr nicht tat. Das Ritzen hatte ich zum größten Teil aufgegeben, nur manchmal überkam es mich, wenn ich zurück dachte oder verzweifelt war. es gab Zeiten, da wünschte ich die Anderen in die Hölle, wenn sie mich fragten, warum ich bei Kaoru wohnte oder warum nicht bei meinen Eltern. Ich hasste sie dafür, aber sie wussten nicht, was geschehen war. im Grunde war ich froh, dass es sie gab. Und dann war da Misato. Das erste Mädchen, dass ich wirklich liebte und ich war über glücklich, als wir zusammen waren. Es war eine wunderbare Zeit. Einige Jahre später gründeten wir dann La:Sadies. Doch das Glück hielt nicht an, ich erfuhr, dass sie mich über ein Jahr mit einem anderen betrogen hatte. die Beziehung brach auseinander und ich ritzte wieder. Sie verletzte mich unendlich tief. Seither wollte ich nie wieder meine Gefühle zeigen und mich verletzen lassen, lieber fügte ich mir weiter Schnitte zu, um mit dem Schmerz und den Gefühlen klar zu kommen. Bald darauf lernte ich dich kennen. Ich hasste es, wenn alle fröhlich taten und ich mit machen musste, wenn es mir dreckig ging, aber du warst anders, denn du weintest auch vor uns. Du warst es, der mir zeigte, was es heißt, zu leben. Du zogst dann mit zu mir, weil du keine Wohnung fandest. Ich war anfangs nicht sehr glücklich, ich hatte Angst, dass du Sachen heraus fandest, die niemand wissen sollte. Wie das Ritzen. Aber ich gewöhnte mich an dich und als du auszogst, wurde ich traurig, dass ich wieder allein blieb. Du warst es, der mir die Einsamkeit nahm und mich nicht verletzt hattest. Ich wusste nie, wie ich dir das sagen sollte. Ich fand mein Ventil in den Lyrics. Aber dann kam der Erfolg und ich konnte nicht mehr sagen, dass ich dich liebe. Was hätten die Medien gesagt?! Wie hättest du reagiert?! Du schienst nicht interessiert an mit, du hattest Freundinnen und ich hatte Angst, die Band mit meinen Gefühlen kaputt zu machen, also schwieg ich weiter...

Wenn ich an meine Vergangenheit denke, glaube ich manchmal, ich hab nur darum überlebt, damit ich dich kennen lernen konnte. Und dafür danke ich dir...“

Kyo beendete seine Erzählung. Er sah leicht zu Toshiya auf, der ihm genaustens zugehört hatte und ins leere starrte.

„Totchi...?“

Der jüngere fuhr sich mit der Hand über die Augen, um die erneut aufsteigenden Tränen weg zu wischen, doch es gelang ihm nicht, er weinte wieder.

„Hey, ich hab dir das nicht erzählt, damit du heulst.“ Mauzte Kyo und stupste ihn leicht an. Totchi legte seinen Arm wieder um Kyo und drückte ihn an sich, weinte still und leise. Auch Kyo wurde traurig.

„Sag mir bitte, was du hast. Ist es wegen meinem Vater...?“

Totchi schüttelte den Kopf. „Iie... Es ist nur, ich hab dir so weh getan... Ich... Ich war die ganze Zeit unsicher, ob du mich lieben würdest, weil du dich immer verschlossen hast, also hab ich versucht, dich zu vergessen, indem ich mich von einer Affäre in die nächste stürzte, doch es brachte alles nichts, ich bemerkte, dass ich dich nur umso mehr liebte, wenn ich dich nicht bei mir hatte. es tut mir so schrecklich leid. Ich wollte das nicht. und jetzt... Ist das meine gerechte Strafe.“

„Toshiya!“ entfuhr es Kyo. „Das ist überhaupt nicht gerecht und auch keine Strafe. Das ist ein Verbrechen gegen dich und dafür wird er bezahlen!“

„Aber Kyo, er wird wieder kommen und dann....“

„Iie! Wenn wir ihn jetzt dran kriegen nicht. dann landet er wegen fahrlässiger Körperverletzung in zwei Fällen, einmal Dais Unfall und dann als er mich heute Morgen verprügelt hat, Fahrerflucht und Vergewaltigung vor Gericht und dafür bekommt er mindestens 25 Jahre. Er ist schon über fünfzig. Wenn er dann wieder raus kommt, ist er 75, ob er das dann noch schafft?! Okay, wir werden allgemein alt, aber na und?! Wir können uns doch nicht noch den Rest unseres Lebens versauen lassen! Lass und jetzt glücklich werden, okay?“ Kyo streichelte ihm über den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ai shiteru.“

Toshiya nickte nur leicht und sah ihn erleichtert an. „Ich bin so froh, dass du jetzt bei mir bist. Ich habe Angst. Wenn du nicht gekommen wärst, würde ich wahrscheinlich noch ewig weiter heulen und wenn... ich dann allein hier wäre und... Ich dachte, du würdest mich hassen... Ich weiß nicht, was ich dann gemacht hätte... Ich hatte nicht den Mut, den du hattest, etwas zu ändern. Von Zuhause wegzulaufen und zu Kaoru zu ziehen, auch wenn dein Vater dir hätte das Leben zur Hölle machen können... Ich wäre gestorben, wenn du nicht bei mir wärst, ich hätte so viel Angst gehab... ich hätte mir sicher etwas angetan... Aber du bist hier, du bist hier und ich weiß, dass du mich nicht hasst.. Du hast diese Angst von mir genommen...“

„Aber warum sollte ich dich denn hassen...?“

„Dafür, was er mit mir gemacht hatte...“ Toshiya schob Kyo von sich und nahm die Decke von seinem Körper. Kyo fiel zuerst nur der mit weiß gemischte Blutfleck auf dem Lacken auf, doch dann sah er Totchi an und sah die Wunden an seinem Körper, den Knutschfleck und die Brandtwunde von der Zigarette.

„To... Toto...“ stammelte er, er sah ihn geschockt an. Er wusste ja nicht, wie sehr er gelitten hatte. Totchi drehte den Kopf zur Seite, er wollte nicht, dass Kyo ihn so ansah und zog sich die decke wieder über. Kyo starrte ihn noch lange an, er wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm war nur eins klar.

„Dafür hasse ich dich nicht, dafür hasse ich ihn.“ Ein verwunderter Blick von Totchi folgte.

„Ich bring ihn mit meinen eigenen Händen um, wenn ich ihn erwische, dafür, dass er dir solches Leid zu gefügt hat!“ brüllte er schon fast, seine Stimmlage war ernst und ihm stiegen Wuttränen in die Augen. „Das wird er büßen, dafür wird er nicht ungeschoren davon kommen, das verspreche ich dir. Ich werde von jetzt an immer bei dir sein und dich beschützen, wenn du Angst hast! Wenn du weinst, tröste ich dich, so wie du es schon so oft für mich getan hast und wenn du nicht mehr weiter weißt, zeige ich dir den Weg. Ich weiß nicht, was kommt und wie ich es anstellen werde, aber ich lass dich nicht mehr im Stich. So wie du mir immer beigestanden hast, obwohl du nicht mal die Gründe für meine Trauer kanntest. Du hattest eigentlich keinen Schimmer und dennoch... Und Toshiya, ich liebe dich, ich werde das selbe für dich tun.“

Erneut fielen Tränen, doch diesmal von Toshiya, warum wusste er einfach nicht, vielleicht, weil er jetzt sicher sein konnte, dass Kyo für immer bei ihm bleibt. Sanft umarmte Totchi seinen Freund.

„Danke...“
 

13.Kapitel –Owari-
 

---öh, die Story neigt sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen O.o *das gar nicht mehr will weil die FF so ans Herz gewachsen is* T.T... Nya... hab wieder viel zu wenig geschrieben, aber dafür in einem Stück und innerhalb von 2 ½ StundenXDD *sonst wesentlich länger braucht*-.-... *sigh*... Nya... Was soll ich sagen? Das Kappi endet mal wieder mit nem Happy end^ ^ sowat muss halt auch mal sein, ne? Nya.. ich mag Totchi *Unsinn laber*...-.- *drops*2006-01-20... 09:36UhrXDD...---



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jeniva
2006-07-21T10:45:29+00:00 21.07.2006 12:45
*lol*..der polizist ist namenlos..wie das rüber kam’ braucht kein name’..*rofl*..einfach geil..XD~

Und nu wissen es die anderen auch..*heul*
Boar sag mal wie unfähig sind denn man die polizisten..*kopfschüttel*..können noch nicht mal n alten mann gefangen halten..unnützes pack..*drop*
Boar..*lol*..kao hat die ruhe weg, also echt..wenn ich erfahren hätte wenn mein liebster vergewaltigt wurde, wär ich erst ma total ausgerastet..*drop*
Is eben kao..^^
Ich wird hier schon bekloppt, hab n fehler gefunden dens gar nicht gibt..*drop*..*baka desu*
Die omi die sich teilweise um kyo gekümmert hat und ihn auch besuchen kam, während er im koa lag..er ist vllt wegen ihr wieder aufgewacht, weil sie ihn fast so wie ihren sohn behandelt hatte und liebe rübergebracht hatte. Vllt hat sich kyo danach gesehnt und ist deswegen wieder aufgewacht..*grübel*

*ganz viele taschnetücher neben sich verteilt hat*..
;________________;..die geschichte von kyo ist so traurig..*schluchz*
aber endlich hat er sich toto geöffnet, zwar um einen viel härteren preis.. Aber er hats getan..*heul*
und das kyo nicht sauer auf toto ist finde ich super..*schniff*
*weitere taschentücher zück*..der vater sollte mindestens 1000jahre bekommen, oder ihm müssste genauso das selbe wie kyo und toto angetan werden..das wär ne gerechte strafe..*heulz*
das ist das mindeste was du machen konntest..das happy end..^^.für das kappi..


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