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Alles Ist Möglich

Denn niemand weiß, wo die Liebe hinfällt...
von

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Tausche ungeliebt gegen nicht gewollt

Im 'Tropfenden Kessel'
 

"Hey, Harry, du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter."

Jovial wurde Harry auf die Schulter geklopft und als er sich umdrehte, identifizierte er den Übertäter als einen seiner Ausbildungskollegen. Seufzend nickte er diesem zu und setzte dann seinen Weg durch die Menschen im 'Tropfenden Kessel' fort. Sein Arbeitskollege war bei besten Willen nicht der erste, der ihn heute auf seinen griesgrämigen Gesichtsausdruck ansprach. Um genau zu sein, war er bereits der fünfte, der Harry darauf ansprach.

Und das nur hier im 'Tropfenden Kessel'. Die Passanten und zufälligen Bekannten wollte er gar nicht mitzählen. Es würde seine Laune sicher nur noch schlechter machen.

Ihm war gerade aber auch beim besten Willen nicht nach Fröhlichkeit – immerhin musste er seinem besten Freund beichten, dass er mit seiner Ex-Verlobten eine Verabredung haben würde. Wer dabei glücklich gucken konnte, war ganz sicher kein normaler Mensch.
 

"Harry, sieben Tage Regen-"

Bevor Harry von einem weiteren, ihm bislang noch unbekannten Mitmenschen auf seine Miene ansprechen werden konnte, schüttelte er die Hand auf seiner Schulter ab und verschwand eilig erneut in der Menschenmenge.

Am verabredeten Platz am Ende der Bar wartete auch schon sein bester Freund auf ihn. Zwei Bier hatte Ron schon bestellt und jetzt lächelte dieser ihn jetzt auf eine seltsame selige Art und Weise an, die Harry jedoch nicht ansprechen konnte, da Ron ihm zuvor kam. "Harry, hallo- wow, sieben Ta-"

Düster musterte dieser den Freund. "Sprich nicht weiter, Ron."

Fragend blickte Ron zurück. "War-?"

Abwehrend hob Harry die Hand und ließ sich auf dem zweiten Hocker fallen. "Tu's einfach nicht. Danke." Dann nahm er einen langen Schluck von dem wartenden Bier.

Währenddessen wandelte sich Rons bisheriges Lächeln in ein breites Grinsen. "Du glaubst nicht, was passiert ist. Es ist ein unglaublich!"

Nicht ansatzweise so beeindruckt, wie dieser es gewollt hatte, schaute Harry über den Rand seines Bierglases. "Glaub' mir, Ron, die Messlatte für ‚unglaublich‘ liegt zurzeit recht hoch." Was sollte eine Verabredung mit der Ex-Verlobten des besten Freundes auch noch toppen können?

Zunächst noch etwas irritiert von Harrys unaufgeregter Antwort fing der Rothaarige sich aber und nahm stolz auch einen Schluck von seinem Bier. "Und das ausgerechnet mir das passiert ist!"

Diesmal nickte Harry nur wissend und nahm schweigend noch einen Schluck seines Bier – ohne eine gewisse Menge Alkohol im Blut würde er es sicher nicht schaffen, seinem besten Freund das Geständnis zu machen. Selbst wenn dieser zurzeit blendende Laune zu haben schien.

„Einfach unglaublich!“ Ron strahlt seinen besten Freund über sein Bier begeistert an.
 

Auch jetzt kam Harry über ein wissendes Nicken nicht hinaus, während Ron ihm gegenüber zu Höchstformen auflief. „Da kommt sie einfach hier rein und Peng! – schleppt sie dich ab. Ich schwöre dir, Harry, alles Glück, was mir bislang verwehrt wurde, hat sich vorgestern entladen!“

Ungläubig sah Harry von seinem Bier zu seinem besten Freund auf. Er gab zu, bislang nicht bei der Sache gewesen zu sein, da er in Gedanken noch bei dem Versuch war, Ron die Sache mit Lavender beizubringen. Aber vielleicht konnte man Rons derzeitige Hochstimmung ja nutzen. Harry bemühte sich um ein Lächeln, als er das Gespräch wieder aufgriff: „Das klingt ja klasse, aber was ist eigentlich passiert?“

Vielleicht hatte sein bester Freund es schon erwähnt und er hatte es nicht gehört, aber in Rons Euphorie war diesem die mögliche Wiederholung wohl alles egal, so dass er anfing mit gewaltigen Gesten und Armbewegungen seinen vorgestrigen Abend zu beschreiben: „Du weißt doch noch, dass ich mich mit Parvati unterhalten wollte, oder? Naja, und höchstwahrscheinlich hatte Hermine unsere gesamte Schulzeit über recht: Mein Schrift ist wirklich schlecht.“ Ron hatte bei dieser Stelle den Anstand zu erröten, immerhin hatte Hermine ihm das nicht nur ein oder zwei Mal gesagt, sondern beinahe täglich. Und beinahe täglich hatte Ron die Tatsache vehement von sich gewiesen – zu Unrecht, wie selbst Harry fand.

Bevor Harry dies seinem besten Freund jedoch klar machen konnte, fuhr der bereits mit der Nacherzählung seines Abends fort: „…und glaube mir, Tom hat mich noch ganz schön böse angeguckt vorhin beim Bierholen.“ Da hatte Harry aber ganz schön lange in Gedanken an die ewige Diskussion zu Schulzeiten gehangen, immerhin war Ron schon soweit in seiner Erzählung vorangekommen, dass er schon bei vorhin angekommen war – und Harry den gesamten Mittelteil verpasst hatte. Größeren Bedarf an einer Wiederholung hatte er jedoch nicht, weshalb er durch dezentes Nachfragen nur das Nötigste versuchte rauszufinden: „Warum ist Tom sauer?“

Sein bester Freund ahnte nicht im Geringsten, dass er kein Wort der Vorgeschichte mitbekommen hatte und fuhr deshalb unbedarft fort, wenn auch etwas verlegen: „Naja, wir waren oben in einem dieser etwas runtergekommenen Gästezimmer - ohne ihn zu fragen oder zu zahlen.“ Ein Grinsen schlich sich auf Rons Gesicht, ungeachtet der Tatsache, dass es böse enden konnte, wenn man den Wirt des Tropfenden Kessels gegen sich aufbrachte.

Gut, dann fehlte jetzt nur noch die wichtigste Information der Erzählung und Harry hätte alles Wichtige erfahren, obwohl er Ron kaum zugehört hatte. Letzterem gefiel es aber sichtlich ihm von diesem Abend zu erzählen, so dass Harry ihn gewähren ließ, um ihn für seine spätere Offenbarung bei Laune zu halten. Folglich fragte Harry nun das Entscheidende: „Und verrät’s du mir auch mit wem du dich auf eins dieser Zimmer geschlichen hast?“ Harry rechnete jetzt fest mit einer skurrilen Antwort – im besten Fall hatte sein bester Freund Luna Lovegood abgeschleppt, im schlechtesten war er von Madame Hooch verführt worden, die sich ja allem Anschein nach hier zur Zeit auch häufiger antreffen ließ.

„Hab ich das noch gar nicht gesagt?“ Ron schien sichtlich verwirrt, dass er diese wichtige Tatsache ausgelassen hatte, war sich jedoch nicht zu schade, es noch einmal zu wiederholen: „Ich habe die Nacht mit Padma verbracht.“

Eigentlich hatte Harry gerade einen Schluck Bier trinken wollen, doch jetzt stellte er das Glas ab, ohne getrunken zu haben ab, während er Ron mit offenem Mund anstarrte. „Patil? Padma Patil?“

Schweigend, aber sichtlich zufrieden grinsend nickte Ron, so dass auch Harry nur anerkennend zustimmen konnte: „Ich bin schwer beeindruckt – und das kommt bei weitem nicht oft vor.“ Zumindest, wenn es um Ron ging. Dementsprechend musste er auch noch ein bisschen nachhakten: „Und wie genau hast du das geschafft?“ Immerhin galt Padma nicht als leicht zu haben und dass diese sich so schnell nach der Trennung von Neville schon mit Ron einließ war… verwunderlich. Außerdem war sie auf diesen nicht mehr so gut zu sprechen, seit dem Fiasko auf dem Weihnachtsball in der vierten Klasse.

Ahnungslos zuckte sein bester Freund mit den Schultern. „Eigentlich hab ich gar nichts gemacht, sie hat mich auch zuerst nicht beachtet, doch dann kam sie rüber…“ Diese eigenwillige Eroberungstaktik musste Harry erst einmal mit einer Menge Bier runterspülen. Das war doch nicht möglich. So viel Narren-Glück konnte auch nur Ron Weasley haben!

Während Harry jedoch noch über die Gerecht- und Ungerechtigkeiten im Universum grübelte, erzählte Ron jedoch bereits weiter von dem weiteren Verlauf seines ‚Abends des Jahrhunderts‘ – wie dieser es nannte – die erst nach einer Weile in Harrys Kopf ankamen:

„Und dann hat sie mich ja mit raufgenommen - du weißt schon, in eins dieser komischen Dachzimmer hier und…“

Es gab einige Dinge in Harrys Leben, die er sich nicht vorstellen wollte – was aber zwangsläufig passieren würde, wenn Ron ihm jetzt davon erzählte. Dazu gehörte die Vorstellung von diesem beim Sex mit egal welcher Partnerin, sowohl Hermine als auch Snape hüllenlos, Cho Hand in Hand mit Malfoy und Sirius, der einen Korb bekam. Das letzteres eingetreten war, hatte sein Weltbild nachhaltig kippen lassen. Ersteres sollte jedoch seine Gedanken niemals erreichen, schon gar nicht angereichert durch die detailreiche Beschreibung seines besten Freundes, weswegen er sich zum folgenden Einwurf genötigt sah:

„Ich habe morgen eine Verabredung mit Lavender!“

Harry vertraute auf die Sprengkraft dieser Nachricht, wurde aber zunächst enttäuscht, da Ron diese gar nicht gehört haben zu schien und weiter von seiner Nacht mit Padma erzählte. Er war gerade bei irgendwas, was er so und so oft in der Nacht geschafft hatte - Harry versuchte den Inhalt der Erzählung durch emsiges Summen zu überhören, war jedoch kurz davor sich stattdessen wieder selbst zu ohrfeigen –, als sein Bekenntnis sich langsam in dem Kopf des Rotschopfes festzusetzen schien. Dieser verstummte und schaute sein Gegenüber kurz an, bevor er sprach: „Mit Lavender? Wieso denn das?“ Er klang ähnlich verständnislos wie früher in Zaubertränke. Irgendwie hatte Harry etwas anderes erwartet. Ausgemalt hatte er sich alles zwischen überwältigendem Zorn und Erleichterung darüber, dass er sich jetzt um Lavender kümmerte – in seinem Gedanken hätte das für Ron sogar ansatzweise logisch geklungen. Aber – „wieso das denn“?

Während Harry noch nach einer passenden Antwort suchte, begann sein bester Freund zum seinem Entsetzen wieder zu reden: „Ist ja egal. Als das Bett dann leider nachgegeben hat-“

„Stop!“ Hatte Harry das Thema nicht angeschnitten, weil er Ron unterbrechen wollte? Konnte dieser nicht zumindest darauf eingehen, um ihnen beiden weitere Geschichten zu ersparen? „Stört es dich denn gar nicht?“, fragte Harry Ron, der seelenruhig einen Schluck Bier trank. Gleichzeitig redete sich der angehende Auror ein, dass das Bett aufgrund einer Altersschwäche zusammengebrochen war.

Arglos zuckte Ron mit den Schultern, jetzt scheinbar noch von seiner Nacht mit Padma abgelenkt. „Naja, nicht wirklich, weißt du? Ich habe jetzt ja Padma und ich glaube, Lavender ist dann wirklich ohne mich besser dran. Außerdem hätte sie dann ja jetzt dich, stimmt’s?“ Ron zeigte ein schiefes Grinsen.

Zerknirscht nickte Harry. Wenn nicht einmal Ron etwas gegen diese Verabredung hatte, gab es nicht einmal mehr moralische Gründe für eine Absage an Lavender. „Gut, ich mach’s“, sagte er dann mehr zu selbst, bevor er dann wieder an Ron gewandt sagte: „Aber dann musst du mir versprechen, nicht länger von der Nacht mit Padma zu sprechen.“

Irgendwie musste dieses heikle Thema vom Tisch, auch wenn Ron reichlich geknickt aussah. Verständlich, da hatte dieser einmal was Spannendes zu erzählen und Harry ließ ihn nicht. Wobei spannend ja auch relativ war.

So begehrte Ron auch nach einem weiteren Schluck aus seinem Bierglas auf: „Aber-“

Entschieden schüttelte Harry den Kopf. „Glaub mir, Ron, es gibt einfach Dinge, die würde unsere Freundschaft nicht verkraften.“ Und das sollte schon noch was heißen nach sieben gemeinsamen Jahren in Hogwarts und merkwürdigen Geschehnissen wie Harrys Selbsttherapie.

Für kurze Zeit verfielen die beiden Freunde in Schweigen und nahmen nur hin und wieder einen Schluck aus ihren Biergläsern, die sich zunehmend leerten. Früher hätte dann schon mal die Kellnerin des ‚Tropfenden Kessels‘ gefragt, ob man noch Nachschub bräuchte. Kelly war jedoch immer noch alleine und so ließ diese Frage auf sich warten.

Als Ron den Boden seines Glases erkennen konnte, schaute er über dessen Rand zu Harry und startet einen letzten Versuch noch einen Gespräch in die gewünschte Richtung zu beginnen: „Weißt du, was mir an Pa-“

Harry hatte schon die Augen verdreht, sah dann jedoch auf, weil sein bester Freund nicht mehr weitersprach, sondern stattdessen irgendwo neben ihn blickte. Beiden bot sich dann, nachdem Harry sich umgedreht hatte, derselbe Anblick: Eine Topfpflanze auf zwei Beinen, die eine Hose trug, die die beiden bestimmt schon einmal an Neville gesehen hatten. Das würde erklären, warum Ron nicht länger von Padma sprach.

Allerdings wirkte die Pflanze etwas orientierungslos, wie sie so auf Nevilles Beinen durch die Kneipe wirrte. Auch wenn es einen gewissen Unterhaltungswert hatte.

Nachdem das Mischwesen allerdings zum dritten Mal fast mit Kelly zusammengestoßen war und diese ernsthaft ungehalten wirkte, erbarmte sich Harry: „Neville!“ Die Pflanze mit Nevilles Beinen hielt inne und bewegte sich dann scheinbar nach Gehör auf sie zu. Bei ihnen angekommen wurde die Pflanze auf einem Barhocker abgestellt und Neville kam hinter ihr zum Vorschein. „Hi Leute.“ Ihm hing noch ein abgefallenes Blatt der Pflanze am Hemd, doch irgendwie passte es ins Gesamtbild.

„Neville, kommst du gerade von der Uni?“, fragte Ron auf die Pflanze deutend, die jetzt neben ihm saß. In Harrys Augen war sein Freund jetzt erstaunlich bemüht, ein anderes Gesprächstema zu finden. Das sollte ihm nur recht sein.

Etwas verlegen warf Neville der Pflanze einen Blick zu. „Könnte man so sagen… oder auch nicht. Die ist für eine… Freundin.“ Eilig wies er auf die Gläser der Beiden. „Ich hol‘ nochmal was zu trinken, okay?“ Neville wollte schon nach den Gläsern greifen, doch Ron hielt ihn zurück und lächelte irgendwie gönnerhaft: „Lass mal, Neville, ich gehe schon. Ich hab‘ heute einen guten Tag.“ Als ihm bewusst wurde, was er genau gesagt oder angedeutet hatte, wurde das Lächeln jedoch schwächer, so dass er lieber zu Tom ging, um Bier zu holen.

Anerkennend nickte Harry. „Und dabei ist Tom heute so schlecht auf ihn zu sprechen. Seine Laune ist wirklich bombastisch sein.“

Daraufhin horchte Neville auf, der nervös an den Blättern der Pflanze rumgespielt hatte. „Ist seine Laune wirklich gut?

„Blendend sogar“, war lediglich Harrys Antwort darauf. Er wollte nicht weiter ins Detail gehen, warum die Laune seines besten Freundes so gut war. Das konnte Ron Padmas Ex-Freund schön selbst erklären.

Tatsächlich fragte ihr ehemaliger Mitschüler auch nicht nach, da Ron in diesem Moment wieder zu ihnen kam und ihnen neue Biergläser hinstellte. „Ich hoffe, Tom hört irgendwann mal auf mich so böse anzugucken. Aber ich könnte schwören, der Blick war jetzt schon einen kleines bisschen weicher.“ Wenn die Nuance wirklich so klein war, wie Ron gerade mit den Fingern andeutete, würde er Toms bösen Blick noch ganz schön lange auf sich spüren.

Bevor Neville jedoch erneut dieses Thema aufgreifen konnte – wieso musste Ron das Thema auch immer anschneiden? –, fragte dieser an Neville gewandt: „Und was treibt dich hier her?“

Erneut begann Neville an den Blätter der bemitleidenswerten Pflanze rumzufummeln. Als er sein Verhalten jedoch bemerkte, räusperte er sich und griff stattdessen nach seinem Bierglas. Nach einem kräftigen Schluck antwortete er dann: „Du. Also zumindest indirekt… ich hätte dich gerne was gefragt.“

Ron schien bei dieser Antwort etwas mulmig zu werden, da er wohl an Padma dachte, doch Harry lehnte sich ganz entspannt zurück. Ein Gespräch zwischen Padmas Ex-Freund und ihrem neuen Liebhaber, das konnte spannend werden. Noch hielt sich Ron jedoch gut, der wacker zurückfragte: „Was gibt’s denn?“

Noch immer wirkte Neville ziemlich unruhig. „Es geht um Ginny…“

„Was ist mit ihr?“ Misstrauisch sah sein bester Freund ihren ehemaligen Mitschüler an, bevor er einen Schluck von seinem Bier nahm. Das tat Neville auch, scheinbar um seine Nerven zu beruhigen. „Naja, wir haben uns in letzter Zeit häufiger getroffen-“

Augenblicklich änderte sich Rons Stimme – vom etwas unsicheren Umgang mit Neville war keine Spur mehr zu sehen, jetzt war da beinahe schon eine gewisse Aggression gegenüber diesem. „Nein, kommt nicht in Frage!“

Von dieser strikten Ablehnung irritiert brachte Neville zunächst nur eine Frage zustande. „Wieso?“

Aufgrund so viel Unwissens warf Ron scheinbar annähernd verzweifelt die Hände in die Luft, während er sprach: „Weil sie meine Schwester ist, bei Merlins Fußnägeln!“

„Aber Harry-“, begann Neville, wurde jedoch sofort von dem Bruder seiner Angebeteten unterbrochen: „Harry gehört quasi zur Familie.“ Genannter grinste Ron an und prostete ihm dankend zu. Dann wandte sich der Rothaarige wieder an Neville. „Mit Harry war das was anderes.“

„Aber-“ Mittlerweile waren Nevilles Einwürfe nur noch halbherzig, bestimmt hatte er das Unternehmen ‚Frage Ron um Erlaubnis‘ schon abgeschrieben – zu Recht.

„Kein Aber. Wieso fragst du mich überhaupt?“ Das fragte sich Harry allerdings auch. Mit Ron war in solchen Themen nicht ansatzweise zu diskutieren. Selbst Harry hätte sich nicht getraut, Ron vorher um Erlaubnis für eine Verabredung zu fragen und allein deshalb musste man Neville diese Versuch wohl anrechnen.

Während dieser Überlegungen von Harry legte Ron Ginnys Verehrer ausführlich dar, warum dieser nicht mit seiner Schwester ausgehen durfte. Harry sah in sich schon lange nicht mehr einen sehr vernünftigen Menschen, aber gegenüber Ron fühlte er sich meistens wie Hermine – so unvernünftig reagierte sein Freund. Die Augen verdrehend seufzte Harry und tat das, was jetzt seine Pflicht als bester Freund war – er trat seinem besten Freund beherzt gegens Schienbein, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. „Jetzt hör endlich auf, dich so anzustellen, Ron. Immerhin hast du die Nacht mit seiner Ex-Freundin verbracht.“ Er hatte die Bombe bewusst vor Neville platzen lassen, der zwar überrascht, aber nicht sonderlich wütend aussah. Vielleicht konnte man Rons Dickkopf nur auf diese Art knacken.

Der wirkte jetzt in der Tat mehr als ertappt und hatte immerhin erneut den Anstand zu erröten, als er Harry mehr oder weniger böse ansah. „Jetzt musst du wirklich mit Lavender ausgehen, um das wieder gut zu machen.“
 

„Ich wusste gar nicht, dass ich eine Verabredung mit einer Topfpflanze habe, Neville.“

Überrascht von der plötzlichen Einmischung in ihr Gespräch sahen die Drei auf und erkannten Ginny, die gerade neben ihnen zum Stehen kam und sie breit angrinste, während sie noch den Rest begrüßte: „Hey Ron, Harry.“ Aus ihrem Grinsen wurde ein Lachen, als sie erneut die Topfpflanze musterte. Dann hielt Ginny jedoch inne, als sie merkte, dass sie in eine etwas angespannte Stimmung geplatzt war. Neugierig blickte sie die anderen an. „Was ist denn hier los?“

„Nichts!“

Die Antwort der dreien kam schnell und einstimmig, denn auch wenn ihnen die Situation von gerade immer noch im Gedächtnis war, waren sich Ron, Harry und Neville jetzt ziemlich einig. Ginny musste ja nicht alles wissen und manche Dinge – wie zum Beispiel diese Dreiecks-Tauscherei – mussten einfach unter Männern bleiben.

Das schien auch Rons Schwester zu ahnen, denn sie sah die Anderen noch einmal verständnislos an, wandte sich dann aber dem Botanik-Student neben ihr zu. „Und Neville? Können wir los?“

In dem Moment schien Ron etwas klar zu werden: „Wie, los? Ihr habt jetzt schon eure Verabredung und stellt mich also einfach vor vollendete Tatsachen?“ Ron wandte sich hilfesuchend an Harry, damit dieser ihm bei dieser himmelsschreienden Ungerechtigkeit bestehen konnte, aber dieser nahm einen möglichst tiefen Schluck Bier, um dieses gerade nicht tun zu müssen. Er hätte es ja nicht anders gemacht. So blieb seinem besten Freund nichts anderes übrig, als hilflos festzustellen: „Dann war’s doch egal, was ich antworte.“

„Wie scharfsinnig, Ron“, bemerkte Ginny augenverdrehend, „ich bin nämlich aus dem Alter raus, dass ich mir die Erlaubnis für solche Dinge einholen muss.“ Jedes dieser Worte traf Ron sichtlich, doch seine Schwester kümmerte sich nicht wirklich darum, sondern wandte sich erneut an Neville. „Wollen wir dann los?“

Dankbar für diesen Grund zum Gehen nickte dieser, hob die Topfpflanze hoch und sagte Ginny angrinsend: „Aber du musst mir sagen, wo ich lang muss.“

Kaum hatten sie sich von Harry und Ron verabschiedet und abgewandt, meinte Ginny zu ihrem Begleiter: „Hast du ihn nicht vorgewarnt?“ Der zuckte mit den Schulter und seufzte: „Ich hab‘s versucht. Aber du weißt doch, wie er ist.“

Beides konnten Harry und Ron an der Theke noch bestens hören, so dass letzterer seinen besten Freund verständnislos ansah. „Wie bin ich denn?“ Harry schaute ihn vielsagend an und antwortete resigniert: „Du hast ihm gerade eine Verabredung mit Ginny verbieten wollen, obwohl du mit Padma geschlafen hast – seiner Ex-Freundin. Das finde sogar ich als Ginny Ex-Freund übertrieben.“

Kurz überdachte deren Bruder den Einwand und sah Harry dann etwas verzagt an: „Wirklich?“

Bestätigend nickte dieser: „Ja, wie Ginny gesagt hat: Sie ist keine 12 mehr, Ron. Sie ist 19, sie kann sich ihre Freunde jetzt selbst aussuchen – auch wenn dir das nicht gefallen mag.“

Sein bester Freund nickte schicksalsergeben, wirkte dabei aber niedergeschlagen. Eben genauso wie ein Bruder, der festgestellt hatte, dass seine kleine Schwester unbemerkt erwachsen worden war.
 

Während Ron und Harry noch weiter über diese Erkenntnis sinnierten und dabei der Topfpflanze mit Augen durch den Tropfenden Kessel folgten, betrat Sirius den Raum auf der gegenüberliegenden Seite des ‚Tropfenden Kessels‘, scheinbar gut gelaunt und voller Tatendrang. Immerhin wollte Remus ihm gleich eine Lösung für sein Problem mit Rolanda präsentieren.

Doch noch war von diesem Heilsbringer nichts zu sehen, wie Sirius nach einem blitzschnellen Blick, um den ihn jeder Auror beneidet hätte, erkannt hatte. Stattdessen erkannte er jedoch zwei andere bekannte Gesichter: Harry und dessen besten Freund Ron. Beide sahen ziemlich nachdenklich aus, weshalb Sirius vermutlich zu recht mutmaßte, dass sein Patensohn seinen Rat nicht befolgt hatte - und die Verabredung mit Rons Ex-Freundin nicht abgesagt hatte.

Um diesem genau das vorzuhalten – und eventuell um Ron etwas aufzubauen – machte er sich schon auf den Weg zu den beiden an der Bar, als er plötzlich innehielt. Dann drehte er sich um und blickte in das Gesicht eines weiteren guten Bekannten: „Sniefelus, ich wusste doch, dass mir ein Hauch von Moder in die Nase gestiegen ist.“

„Black, wie ich merkte, lehnst du immer noch jede angemessene gesellschaftlich anerkannte Umgangsform ab.“ Severus Snape musterte seinen ehemaligen Mitschüler von oben bis unten abfällig. Diesen Blick erwiderte Sirius gekonnt und antwortete mit dramatischem Unterton: „Das kränkt mich, Sniefelus, dabei habe ich mich doch so bemüht. Aber für dich schien mir diese Begrüßung durchaus angemessen.“

„Findest du? Dann kann ich ja gehen.“ Sirius‘ etwas irritiertes Gesicht sah der Professor für Zaubertränke schon gar nicht mehr, da er sich bereits auf dem Absatz umgedreht hatte, um diesen alleine stehen zu lassen. Er hatte jedoch keine drei Schritte gemacht, als der wie aus dem Nichts heraneilende Remus ihn abfing und wieder zurück zu Sirius zog. Das quittierte dieser mit einem ungläubigen Blick für seinen besten Freund. „Remus, ich weiß, dass wir uns treffen wollten, aber was Sniefelus hier macht, musst du mir noch erklären..?“ Vielleicht hoffte Sirius noch auf ein Missverständnis mit Remus, zumindest schien sein fragender Unterton darum zu betteln. Doch Remus machte diese Hoffnung zunichte, als er auf einen Tisch zuging und sowohl Severus als auch Sirius aufforderte, ihm zu folgen.

Als sich beide an den gegenüberliegenden Seiten des Tisches niederließen, räusperte sich Remus, der zu ihrer Mitte saß, und warf beiden ein freundliches Lächeln zu. Eigentlich hatte er damit zumindest etwas Frieden stiften wollen, da der Versuch jedoch nicht zu fruchten schien, begann er zu sprechen: „Schön, dass ihr beide hier seid. Und Sirius, ja, Severus wurde von mir eingeladen.“

Die beiden anderen warfen sich vielsagende Blicke über den Tisch zu, Severus grinste dazu noch etwas überheblich, während Sirius‘ Blick sichtlich finsterer war, als er knurrte: „Aber nur heute, klar, Sniefelus?“

Scheinbar angeekelt giftete dieser sogleich zurück: „Viel länger würde ich es mit dir auch gar nicht aushalten, Black.“ Der Ekel verschwand aus dem Blick des Tränkemeisters und es zeigte sich dort eine gewisse Selbstgefälligkeit. „Und wie kann ich dir jetzt helfen?“

Die Erkenntnis war deutlich in Sirius‘ Augen zu erkennen, als er sich an Remus wandte: „Das kannst du mir nicht antun, Moony, wie kann er Teil der Lösung zu meinem Problem sein?“

Als würde er mit einem kleinen Kind – und nicht mit einem volljährigen Mann – sprechen, erklärt Remus: „Du möchtest doch gerne Rolanda erobern, stimmt‘s?“ Nach einem misstrauischen Nickens seines Freundes fuhr Remus fort: „Und Severus hat – falls du den Tratsch der letzten Tage hier nicht verfolgt haben solltest – ein kleines… Problem mit Rolanda.“ Der ehemalige Professor sah daraufhin erwartungsvoll Severus an, der jedoch schwieg, weshalb Remus erneut ansetzt, um in dessen Problematik fortzufahren: „Rolanda ist hinter Severus her, was dieser ziemlich… unangenehm findet und somit haben wir auch schon die Grundlagen für unseren kleinen Handel.“

Zufrieden mit der Erklärung zum Stand der Dinge blickte Remus seine beiden früheren Mitschüler an. Sirius erwiderte diesen Blick mürrisch und brummte: „Und wie kann Sniefelus mir so helfen?“

„Und vor allem: Warum sollte er das tun?“, warf nun auch Severus erstmals in die Runde und schaute Remus genauso abwartend an, wie Sirius es tat. Unter den Augen seiner beiden ehemaligen Mitschüler rutschte Remus kurz nervös auf seinem Stuhl hin und her, bevor er kurz durchatmete und dann sprach: „Wir tauschen quasi Rolanda gegen einen Gefallen.“

Während Severus ihn sichtlich überrascht musterte, begann Sirius lauthals zu lachen. Erst als einige andere Gäste der Bar zu ihm herüberschauten, hörte er auf und grinste seinen besten Freund bereit an: „Moony, was für ein gewagter und zugleich so unmoralischer Vorschlag.“

Severus nickte ebenfalls: „Da gebe ich Black ausnahmsweise mal recht.“ Die beiden ehemaligen Schulfreunde warfen sich einen kurzen irritierten Blick zu, als sie feststellten, dass sie einer Meinung waren - ein Ereignis, dessen bisheriges Auftreten man an einer Hand abzählen konnte.

"Da stellt sich mich nur noch die Frage, Lupin", sagte Severus, während er sich langsam zurücklehnte, "was du hier tust." Sein bislang eher ausdruckloses Gesicht wurde zu einem Grinsen. "Denn mit dir will hier garantiert keiner tauschen."

Sirius grinste daraufhin ebenfalls, doch die beiden waren sehr genau darauf bedacht, dass sich dabei ihre Blicke nicht trafen - mehr als einmal pro Tag derselben Meinung mit dem jeweils anderen zu sein, war ihnen nicht geheuer.

"Keine Sorge, Severus, ich bin hier nur der Vermittler." Remus stockte beim letzten Wort kurz, was Severus allerdings misstrauisch werden ließ: „Aber lass mich das noch durchgehen, Lupin – ich nehme doch an, dich muss ich gar nicht zu weiteren Details des Plans befragen, oder Black?“ Severus schaute seine ewigen Rivalen kurz gehässig an, fuhr dann aber an Remus gewandt fort, bevor Sirius ihn unterbrechen konnte: „Ich werde Rolanda los, in dem ich Black verrate, wie man sie rumkriegen kann. Also tue ich Black einen Gefallen und Black tut mir einen Gefallen. Da sehe ich keinen Grund, euch noch einen Gefallen zu tun, so wie du es vorgeschlagen hast.“

Nachdenklich stützte sich Remus auf der Tischplatte ab, dann legte er jedoch die Fingerspitzen aneinander und erklärte: „Ich dachte mir schon, dass du so was fragst. Für diesen Gefallen gibt es zwei Gründe. Der erste: Einen Gefallen tust du Sirius, der dir dafür ja auch einen Gefallen tut. Aber ich tue dir ja auch noch etwas Gutes, in dem ich euch beide hier zusammen bringe, weshalb du mir auch noch etwas schuldest.“ Zufrieden lehnte Remus sich auf seinem Stuhl zurück – auch wenn dieser dabei verdächtig knarrte. „Außerdem weißt du ja wie Sirius ist: Diese Verliebtheit in Rolanda könnte jederzeit wieder vorbei sein. Und dann hast du sie wieder am Hals.“ Es schmerzte Remus etwas, immer so schlecht von seiner ehemaligen Kollegin zu sprechen und sie wie ein Handlungsgut zu behandeln, aber die spezielle Situation erforderte nun mal spezielle Maßnahmen. Und genau deshalb saß er jetzt Severus grinsend gegenüber und entdeckte Charakterzüge an sich, die er noch gar nicht kannte - und eigentlich auch so schnell wieder loswerden wollte.

Sichtlich zerknirscht darüber, dass man ihn dermaßen in die Ecke getrieben hatte, musterte Severus seine beiden Gegenüber finster: „In Ordnung. Und was muss ich für diesen Freundschaftsdienst tun?“ Er betonte das Wort Freundschaftsdienst, vielleicht um hervorzuheben, dass sie trotzdem absolut keine Freunde waren.

Scheinbar fühlte sich Sirius jetzt wieder angesprochen, denn er wandte sich vom Tisch ab und forderte seinen besten Freund auf, dasselbe zu tun, um über eine Gegenleistung zu beraten. Sirius grinste bereits über ganze Gesicht: „Ich bin für ein lebenslanges Verbot im Tropfenden Kessel eine Hose zu tragen. Das hätte James gefallen.“ Da letzteres die perfekte Gründung zu sein schien, wollte Sirius sich jetzt bereits wieder zu seinem Lieblingsfeind umdrehen, als Remus ihn aufhielt: „Wie wäre es mit etwas… Nützlicherem? Wir könnten ihm vorschlagen, sich noch einmal mit Tonks zu treffen. Du hast ja sicher auch gehört, was passiert ist. Sie sieht so unglücklich aus-“

„Und das könnte nicht zufällig an ihrem neuen schwarzen Aussehen liegen?“, unterbrach Sirius seinen besten Freund mit einem übertrieben freundlichen Lächeln, gegen das dieser jedoch mittlerweile immun zu sein schien, da Remus mit seinen Erläuterung fortfuhr: „Ist es nicht deine Pflicht als Onkel zweiten Grades, dich um sie zu kümmern? Und wenn wir Severus dazu bewegen können, sich noch einmal mit ihr zu treffen, würde sie das vielleicht aufheitern. Außerdem“, fügte Remus mit grimmigem Lächeln hinzu, „ist das mein Gefallen.“

Mit den besonders betonten Worten wandte Remus sich wieder Severus zu, der ihn schon erwartungsgemäß finster ansah – vielleicht hatte er das mit dem Hosenverbot gehört. Das erwähnte der ehemaligen Hogwarts-Professor jetzt besser gar nicht, sondern sagte direkt: „Mein Gefallen: Du triffst dich noch mal mit Tonks.“

Der Gesichtsausdruck des Tränkemeisters zeigte daraufhin deutlichen Unwillen. "Wie sollte ich?“

„Weil Sirius sich sonst nicht weiter für Rolanda interessieren könnte.“ Remus Lächeln war ungewohnt zuckersüß und den Protest seines besten Freundes neben ihm ignorierte er wieder bewundernswertem Gleichmut. Auch der Professor für Tränke ignorierte den Dritten am Tisch, der ja eigentlich am meisten hätte dazu sagen können. Doch er wusste genau, was Remus für eine Macht über seinen besten Freund haben konnte, auch wenn er sie so gut wie nie ausnutzte.

Kurz schien er noch seine Möglichkeiten abzuwägen, bevor er sich dann mit grimmigem Gesichtsausdruck zu Remus beugte und zischte: „Du magst ja noch so gut den harten Kerl spielen, Lupin, aber du bist und ein bleibst ein guter Mensch.“ Das war die erste Aussage von Severus über ihn, die Remus gefiel.

Dann lehnte sich der Tränkemeister jedoch wieder zurück und erwiderte - wenn auch etwas säuerlich: „Akzeptiert.“

Ungeduldig mischte sich nun auch Sirius wieder in das Gespräch ein: "Dann würde ich jetzt gerne deinen Teil der Abmachung hören - Sniefelus." Das letze Wort betonte Sirius wohl absichtlich, um zu betonen, dass ihre Zweck-Beziehung sehr bald enden würde. Genau das schien auch Severus zu beachsichtigen, denn ohne weitere Verzögerung antwortete er: „Lass sie einfach die Oberhand haben.“

Entgeistert schaute Sirius ihn an: "Damit hast du sie rumgekriegt?“ Wie hatte er sich nur an der Frau die Zähne ausbeißen können, wenn es so leicht sein sollte?

"Was heißt denn rumgekriegt?" Severus verzog das Gesicht. "Ich habe sie einfach machen lassen, was sie wollte, weil es mir total egal war. Sie ist mir eigentlich eher nachgelaufen.“

Plötzlich wurde Sirius misstrauisch, was man seinem Gesicht eindeutig ansah. "Geht's vielleicht auch noch etwas deutlicher?" Vielleicht wollte ihn sein alter Schulfeind ja auch nur in die Irre führen.

Severus drehte die Augen. "Bei den Fußnägeln des Merlin, zeig doch mal ein bisschen Fantasie, Black. Schlag was vor und frage sie gleichzeitig nach ihrer Meinung und stimme ihr auf alle Fälle zu. So habe ich das gemacht, um sie am besten los zu werden. Hat ja leider eher das Gegenteil bewirkt."

Diese schon genauere Beschreibung musste Sirius erst einmal verdauen. Nachdenklich starrte er ins Nichts und gab nur hin und wieder Geräusche der Erkenntnis von sich. Ungeduldig begann der Tränkemeister mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln, doch sein Gegenüber reagiert immer noch nicht. Jetzt konnte es aber schon durchaus Absicht von Sirius sein, um seinen Lieblingsfeind zur Weißglut bringen. Vielleicht hatte er aber auch noch wirklich mit den neuen Informationen zu kämpfen.

Bevor die Situation jedoch wieder ausartete - Severus' Gesichtsfarbe hatte in Remus' Augen bereits einen warnenden Farbton angenommen -, griff Remus beruhigend ein: "Gut, Severus, ich glaube, jetzt hat Sirius die Informationen, die er wollte. Und du denkst dann ja sicher an deinen Teil der Abmachung."

Sein ehemaliger Kollege warf ihm einen finsteren Blick zu, nickte dann jedoch. „Dann sehen wir uns morgen, Lupin.“ Severus stand so eilig vom Tisch auf, als würde es ihm schwere Schmerzen zufügen, wenn er noch einen weiteren Moment mit Sirius verbringen müsste. Vielleicht würde es auch so weit kommen, wenn die beiden länger so nahbeieinander sein müssten. Zum Glück würde sich ihre Gesellschaft jetzt auflösen - dann müssten sie vielleicht auch noch mit Lokalverbot von Tom rechnen. Um diesem Szenario jedoch zu entgehen, erwiderte Remus eilig: „Ja, Severus, bis morgen.“

Kaum hatte Severus sich hingegen vom Tisch entfernt, schien Sirius aus seiner Starre zu erwachen und schaute seinen besten Freund misstrauisch an, während beide ebenfalls aufstanden. „Morgen? Seid ihr jetzt neuerdings beste Freunde?“

Der konnte ihn jedoch beruhigen und meinte: „Nein, aber morgen will Hermine uns endlich über diesen Schwur aufklären.“

"Oh, dann ist sie nicht wegen Mordes in Askaban?"

Entgeistert drehte sich Remus zu seinem Freund um. "Wieso sollte sie in Askaban sein?" Der zuckte jedoch nur rumdrucksend mit den Schultern, bevor er dann zögernd mit der Sprache rausdrückte: "Ich habe Mundungus schon lange nicht mehr gesehen und vielleicht hat sie ihm ja was angetan oder so…"

Lachend bahnte sich der ehemalige Lehrer von Hogwarts weiter seinen Weg durch die Gäste des 'Tropfenden Kessels', bevor er Sirius zuzwinkerte. "Vielleicht schwebt Dung ja schon längst auf Wolke sieben."

Empört eilte dieser seinem besten Freund hinterher. "Moony, wie kannst du nur? Ich hatte nicht ansatzweise diese Vorstellung mental zu vertiefen..!"

Munter weiter zeternd verließ Sirius mit Remus die Kneipe.



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Von:  Marli
2012-09-21T14:13:36+00:00 21.09.2012 16:13
Es war klar, dass die Anfangsszene eine Besetzung von Ron erforderte und dann auch noch wegen seines GVs mit Pad – bah! Wenigstens hat Harry die Eier in der Hose und möchte Ron seine Verabredung mit Lavender beichten :-)

Aber ich muss zugeben, es war dann doch sehr amüsant, wie Ron von seiner Begegnung mit Padma erzählt hat, wirklich witzig. Am besten hat mir der Satz gefallen: ~Ich schwöre dir, Harry, alles Glück, was mir bislang verwehrt wurde, hat sich vorgestern entladen!~Haha – grandios! Auch Harrys Spekulationen, mit wem Ron aufs Zimmer gegangen ist, fand ich köstlich. Es wäre doch wirklich viiiiel cooler gewesen, wäre er mit Madame Hooch ins Bett gestiegen :-D

Aber okay – ich lasse meine Abneigung der kurzfristigen Laision der beiden jetzt mal ruhen und akzeptiere diesen Fehltritt seitens Padma. Weiter im Text. Haha, aber zu geil „Abends des Jahrhunderts“ – prächtig. Das mit dem Bett wollte ich allerdings genauso wenig wie Harry wissen ;-) Diese Gesprächsfrequenz hat mir echt gut gefallen, es war lustig und naja, meine Abneigung gegenüber Ron ist wie immer weiter gestiegen. Wie gefühllos er ist. Und ich sage dir, wenn er wirklich bald Padma haben sollte, dann drehe ich echt durch!! Forget it!! Nein nein nein, alles, nur nicht das!!! Ich warne dich.

Das Erscheinen von Neville hat mich auch nicht wirklich aufgeheitert. Er kommt mir immer wie so ein Dorftrottel vor :-P Haha! Aber geil, wie hinterlistig Ron ist mit seinem Spruch. Das hat mir richtig gefallen und ich musste lachen. Die Szene, in der Ron Neville den Umgang mit Ginny verboten hat, fand ich auch super. Wie Harry und Ron sich quasi gegen ihn verbrüdert haben – haha. Das hat mir gut gefallen. Super! Was Ginny allerdings an Neville findet, ist mir nach wie vor schleierhaft, aber naja, sie ist jetzt echt nicht so mein Liebling…

Als der Einstieg in das langersehnte Kapitel war demnach schon mal richtig gut, meine Hass-Charaktere sind sehr sehr unterhaltsam. Also wirklich schöner Einstieg.

Süß war hingegen die Begegnung mit Sev, Sirius und Remus – knuffig.
Ich fand die Unterhaltung am besten, es war total witzig und unerwartet. Haha, richtig gut. Die Sprüche waren auch wieder der Knaller, z.B. ~"Denn mit dir will hier garantiert keiner tauschen."~ Ganz wie in alten Zeiten, du bist deiner Originalität treu geblieben. Dass dir das Kapitel so schwer gefallen ist, merkt man an den Dialogen überhaupt nicht – im Gegenteil, sie zeugen von (Wort)Witz, Kreativität und einen Schuss Frechheit, ganz so wie ich es mag.
Zugegeben, dass dir das Kapitel schwer gefallen ist, merkt man an der fehlenden Handlung, also das ganze läuft ja mehr statisch ab und es wurde eher gequatscht, als gehandelt (ich brauche Erotik ;-).

Aber das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Einfach nur, dass die Gespräche – trotz dass sie mega lustig sind- die Pärchen nicht weiter zusammen gebracht haben. Zwar wurde drüber gesprochen, aber es wurde nicht gehandelt. Vielmehr wurden auch neue Konstellation besprochen, anstatt derzeitige zusammenzuführen (mal abgesehen von Ginny und Neville)

Kommen wir aber wieder zu dem Dreiergespann. Du willst Serverus doch nicht ernsthaft mit Tonks verkuppeln, oder? O.o
Diese ganzen Entwicklungen setzen mir allmählich zu, das kannst du mir doch nicht antun :-) Ich bin jedenfalls gewarnt und auf alles gefasst. Schön, dass du am Ende nochmal Hermine und Mung erwähnt hast – sweet :-)

Behandelt das nächste Kapitel denn dann wirklich das Treffen der zur Heirat Verdammten?? Ich bin ja so aufgeregt. Vor allen weil Severus und Padma sich sehen werden <3

Aber du sag mal, du weißt schon, wie die Handlung weitergehen wird oder?? Was erwartet mich im nächsten Kapitel und vor allem, wie weit bist du?

Ich würde mir so wünschen, wenn du den FF noch zu Ende schreist. Ich weiß, dass es mühselig ist und auch schwierig, dranzubleiben. Ich bin dir auch keine große Hilfe, da ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber lass dir eins gesagt sein, ich liebe diesen FF und ich muss wissen, wie er ausgeht. Und Severus und Padma müssen zusammenkommen :-)
Ich fand das Kapitel sehr lustig und ich habe vermisst, ihn zu lesen. Bitte bleib am Ball.

Herzlichste Grüße
Marli



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