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Fanart

Ceresta   [Zeichner-Galerie] Upload: 15.09.2015 10:50
Sieh genau hin!

All die Dinge, die du am liebsten niemals erfahren hättest...
Themen:
Gefühle

Stile:
Filzstifte, Acryl

Beschwerde


Kommentare (3)

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Von:  Kryokyma
2015-09-15T20:41:16+00:00 15.09.2015 22:41
Ich finde die beiden Bilder herrlich!
Dieses hier finde ich irgendwie noch ein bisschen intensiver. (vielleicht wegen dem stärkeren kontrast zwischen dem gelb und schwarz. weil die arme fehlen, ich weiß es nicht )

Ich finde man sollte Kindern niemals irgendwas vormachen.. Ihnen versuchen eine bessere Welt vorzugaukeln als sie ist, wie zB Streitereien in der Familie versuchen zu verheimlichen... Ich denke es ist besser, auch wenn die Welt quasi kurz vorm Untergang ist, ehrlich zu bleiben und auch die negativen gefühle und emotionen einfach zuzulassen.. Was ist wenn ein Kind schon von anfang an lernt wegzusehen, seine gefühle nicht wahrzunehmen, oder was vorgespielt bekommt von den eltern "die heile Welt", wo es innerlich doch spürt das nichts in ordnung ist..? Ich glaube solche Kinder sind der gefahr ausgesetzt ihr selbst zu verlieren, "kalt" zu werden.. überhaupt nicht zu wissen wer sie sind und ob sie überhaupt richtig fühlen.. Weil kinder immer ihren eltern gefallen wollen lernen sie so nicht mehr genau hinzusehen mit der Zeit, das spiel der eltern mitzuspielen um nicht zu streiten, nichts anzusprechen was wirklich wichtig ist.

Ich glaube es ist wichtig für jeden Menschen sehr genau "hinzusehen", schon damit man sich selbst kennen lernt.. klar wenn man im Keller wühlt in dem schon Jahrelang der unverdaute Gefühlskrebs hineingeworfen wurde ist es sehr schwer alles wieder zu erfahren. ... dann sagt man sich "man hätte das alles nie erfahren sollen".. was da "unten" schlummert, denn jetzt ist man sich dessen bewusst und es ist zu viel aufgestaut und aufgestapelt worden und man ist am ende... Aber man sollte das anders sehen, denn sobald man wirklich weiß was unten im Keller ist, kann man anfangen es zu akzeptieren.. Man bekommt ein Bewusstsein wo das Problem ist. wenn man dann noch mehr mut hat, kann man anfangen das Gerümpel zu bewegen oder zu berühren und es aus dem keller hochzutragen, ins licht. Das negative verpufft wenn man sich kennt, und genau weiß wo der schwachpunkt ist, wo der punkt ist, auf dem sich alle weiteren sorgen und probleme aufgebaut haben...
Das ist meiner meinung nach der weg zum Glück.. - wirklich hinzusehen - auch wenn der Keller angst macht..
Ich male auch nicht ohne Grund Bilder die mein Umfeld meistens glauben lassen das ich eine an der Waffel hat.. Das lustige dabei ist, das die das nur denken weil die meisten in der Gesellschaft das Wegsehen verinnerlicht haben und wenn sie mit wahren emotionen konfrontiert werden nur mit unverständnis reagieren können. Oder Verurteilung.

Jap.. das wäre meine Interpretation zu den Bildern.. Das war so deep :D
Vielen dank für deine tolle Kunst!
Antwort von:  Ceresta
15.09.2015 23:02
Wow, vielen Dank für diesen tollen Kommentar! :)
Ich freu mich grade riesig, weil du ziemlich genau erfasst hast, was ich mit den Bildern sagen wollte. Juhu, man versteht meine Bildsprache (da mach ich mir nämlich immer Sorgen...)! :D

Ich bin mir allerdings selbst noch nicht ganz schlüssig, ob ich Kindern prinzipiell alles von Anfang an zeigen würde. Die Frage ist tatsächlich, was ist fördernd für ihr Bewusstsein und was wirklich schädlich? Da muss man schon ein wenig differenzieren, denke ich.
Aber ich bin in jedem Falle der Meinung, dass man Kindern zu viel negatives vorbehält. Ich persönlich gehöre auch zu den extrem überbehüteten Kindern und habe heute das Gefühl mit all dem Negativen, das man mir möglichst lange verschwiegen hat, überhaupt nicht klarzukommen. Schlichtweg weil ich nicht von klein auf die Möglichkeit hatte zu lernen damit umzugehen.
Und dann steht man als, mehr oder weniger, Erwachsene da und fühlt sich manchmal hilfloser als kleines Kind, weil man plötzlich alles ertragen soll, was einem vorher keiner zumuten wollte.
(Man wirft mir übrigens tatsächlich oft vor, dass ich sehr "kalt" wäre, deine Analyse trifft es ziemlich gut...)

Mein Umfeld glaubt beim Anblick meiner Bilder auch ganz gerne, dass ich nicht mehr ganz richtig ticke (tu ich nach Definition meiner Verwandschaft definitiv auch nicht) oder findet prinzipiell alles schlecht, was nicht "schön" aussieht. Sei's drum, es gibt offensichtlich immer noch genügend Leute, die Inhalt einer schönen Verpackung vorziehen.

In diesem Sinne noch mal ganz herzlichen Dank für diesen wundervollen Kommentar! <3
Antwort von:  Kryokyma
16.09.2015 01:04
Jeah und ich habe ein Bild mal richtig interpretiert! :D Nichts zu danken :)

Sicher muss man kleinere Kinder nicht mit den schlimmsten Abgründen der Menschheit konfrontieren.. Ich würde ihm auch reflexartig die augen zuhalten wenn vor den augen eines Kindes was traumatisches passieren würde..
Ich meine ja nur.. das man als Elternteil gefühlsmäßig authentisch und ehrlich bleiben sollte, und bei allem auf das bauchgegühl hören sollte, und dem kind auch seine echten emotionen nicht vorenthält.
Es gibt zum beispiel Eltern die wollen das ihr kind haupsache gut in der Gesellschaft, bei freunden aussieht. erfolgreich ist, keine schwächen zeigt, selbstbewusst, selbstständig, und fangen schon mit einem baby an es in ein getrenntes zimmer zu stecken, die nacht alleine schlafen zu lassen, obwohl dies dem bauchgefühl und dem mutterinstinkt meist widerspricht. - damit es sich schon früh dran gewöhnt ohne mama auszukommen - selbstständigkeit..
ein baby hatte die mutter die ganze zeit im bauch so nah und dann wird es traumatsiert durch diese radikalität, näheentzug. wenn man psychologiebücher in seiner freizeit wälzt ( wie ich ;) ) trifft man auf viele studien wie viel ein baby schon an emotionen mitbekommt... und das die ersten wochen schon einen großen einfluss haben können. wenn ein Baby keine nähe bekommt stirbt es. es hört einfach auf zu atmen weil es denkt es wird nicht gewollt.
Allgemein wird dazu geneigt (in deutschland, besondere leistungs und gehorsam-gesellschaft) das kind emotional "abzuhärten" es wie einen erwachsenen zu behandeln und schon viel zu früh liebe an bedingungen ("wenn du gute noten schreibst hat dich mama lieb" )zu knüpfen. Bedingungen damit das Kind in der Gesellschaft gut aussieht, es darf nicht weinen.. und schwäche zeigen. derjenige der schwäche bzw gefühle zeigt wird zum opfer der anderen und zu schande der eltern. quasi. (das war Ich, das Kind was geweint hat wenn es traurig war, und zum größten mobbingopfer der schule wurde, und dann von der mutter kam " dieses kind macht mir nur kummer". Anstatt akzeptiert zu werden das man einfach sensibel ist und Leute auch nicht fertigmachen möchte wie sie es mit einem tun.
Das kind wird jedenfalls nicht so akzeptiert und geliebt mit allen guten und schlechten eigenschaften wie es ist, sondern es muss immer den eltern gefallen, die meistens bedingungen haben damit das kind sich für sie "lohnt" . und wenn die eltern schon gelernt haben vor echten emotionen zu fliehen wird es schwer das sie das nicht auch dem Kind unbewusst beibringen. Wie bei der überbehütung werden echte normale negative emotion vom kind komplett ferngehalten und es muss ja in einen zwiespalt geraten weil es ja merkt das eben doch nicht alles okay ist, aber sich dem falschen spiel fügen MUSS, da es von den eltern abhängt.
Ich könnte es unendlich lange versuchen weiter zu erläutern, wenn du lust hast kannst du auch mal ein Buch von Arno Gruen lesen, der bringt das besser auf den Punkt. :) Wahrscheinlich habe ich auch manches jetzt doppelt geschrieben..
Kurz. Ich würde das kind auch an negativen teilhaben lassen, es soll auch sehen wenn man traurig ist als mutter, es soll mit einbezogen werden in die gefühle und es soll nicht getäuscht werden. natürlich muss man das abwägen, was zu schlimm ist und zu früh, aber allgemein immer nach dem bauchgefühl handeln, was uns ja sagt was gut ist für das kind, nicht nach gesellschaftlichen normen oder leistungsorientierte werte aufzwingen. Dem kind zeigen das es geliebt wird so wie es ist. und nicht so viel denken. :)

das muss schlimm sein so ins kalte wasser geworfen worden zu sein :/ Man sollte sich vom Umfeld nicht zu sehr runterziehen lassen.. Ich weiß das es super schwer ist und ich immernoch bei jeder krummen bemerkung ob ich mich jetzt umbringen will weil ich ein düsteres bild gemalt hab heulend aus dem zimmer rennen könnte..
aber nein. Es ist schwer man selbst zu sein, aber man sollte es einfach wagen und sein, egal was andere sagen oder was man dann für ein "schlechter" teil der gesellschaft ist.
Und trotz mieser Kindheit scheinen wir beide denke ich mal auf dem weg zu sein zu erwachen und zu erkennen.. und das ist der gewinn was ändern zu können an seinem leben, manche menschen sind ein leben lang auf der suche warum sie sich für nichts begeistern können.. und kein glück haben, keine wirkliche freude empfinden.. erst muss man sich ein bisschen über sich selbst klarwerden und lernen sich nicht zu hassen... :)

Und weißt du, ich finde es ticken all diejenigen nicht richtig die in ihrem leben keinen platz für unschönes oder "menschliches" - für echtheit an gefühlen haben... die meisten der Leute leider :(
was das noch wird.. Ich habe das Gefühl das das nicht gut enden wird mit dieser welt voll solcher menschen.
Von: abgemeldet
2015-09-15T09:09:44+00:00 15.09.2015 11:09
Auch wieder eine gute Umsetzung einer tollen Idee. Ich glaube dieses Problem kennt jeder ein wenig - man traut sich viel zu wenig, obwohl alles um einen herum auf die Chancen deutet, die eigentlich vor einem liegen. Tolle Reihe.
Antwort von:  Ceresta
15.09.2015 11:14
Vielen Dank für die lieben Kommentare. :)
Und für die interessante Interpretation von #2. Eigentlich wollte ich damit etwas anderes sagen, aber zum Glück liegt die Interpretationsfreiheit ja beim Betrachter. Und deine passt eigentlich auch ziemlich gut. :)