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Falter-chans Schreibstube, Episode 10: Sex sells I – Realismus Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter, Sex

Autor:  Kore

Willkommen zurück bei Falter-chans Schreibstube.

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.


Dazu kommt heute noch ein allgemeiner Sicherheitshinweis. Im folgenden Eintrag geht es um menschlichen Geschlechtsverkehr. Der Akt und die dabei beteiligten Körperteile werden dabei beim Namen genannt. Ebenso das, was sie tun. Solltest du damit ein Problem haben bist du in der falschen Community tu dir selbst einen Gefallen und lies was anderes. Dankeschön :)


Wenn ein Mann und eine Frau sich sehr lieb haben, dann umarmen sie sich manchmal auf ganz besondere Weise. Das machen wahlweise auch zwei Männer oder zwei Frauen. Oder drei Männer. Oder vier Frauen. Oder zwei Männer und eine Frau. Und so weiter.

Auf Animexx trifft das ganze in den meisten Fällen auf unterschiedlich große Gruppen von Männern zu, und darum wird auch Falter-chan sich heute darauf konzentrieren. Heute geht es nämlich um ein wunderschönes Thema: Sex. Genauer gesagt Mann-auf-Mann-Sex. Und noch genauer gesagt die Technikalitäten darum herum. Zur Ästhetik kommen wir dann ein anderes mal (wenn Falter-chan ausreichend angetrunken ist *hust*).



Vorwort: Stroh im Keller.


Zunächst sei einmal festgehalten: die Welt ist kein Porno. Pornos sind eine nette Ergänzung, aber realistisch sind sie... nicht. Zur Illustration ziehe man entweder einen Porno und sich selbst zu Rate, oder alternativ dieses Video: [Porn Sex vs Real Sex – The Differences Explained With Food]. Solltest du, lieber Leser, in deiner FF also den Anspruch haben, eine halbwegs realistische Beziehung (oder halbwegs realistischen Sex) darzustellen – orientiere dich bitte nicht an Pornos. Solltest du hingegen Pornografie schreiben wollen... dann viel Spaß damit, den Rest dieses Eintrages kannst du dir sparen ;)



1: All day long!

Menschen wurden nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag zu vögeln. Ist einfach so. Sex ist anstrengend, Genitalien sind empfindlich, und von Schokolade wird einem schließlich auch irgendwann schlecht.

Während sich das bei Frauen aber „nur“ darin äußert, dass sie nach einer gewissen Weile nicht mehr wollen und die ganze Angelegenheit schmerzhaft wird, bekommen Männer ein fundamentaleres Problem: das entsprechende Körperteil streikt. ('Streiken' bedeutet erstmal 'er kommt nicht mehr'. Das Erektionsproblem stellt sich dann etwas später aber auch noch ein – wie gesagt, Sex ist anstrengend.) Ganz abgesehen davon, dass, ja, auch ein Penis bei Überstimulation weh tun kann! Das hat nichts damit zu tun, wie attraktiv oder gut im Bett derdiedas PartnerIn ist, sondern ist ein biologischer Fakt. Der einzige Weg drum herum führt über Viagra, und... willst du deinen Charakter wirklich jedes mal Viagra schlucken lassen?

Wie oft, und vor allem wie bald nacheinander, sie können, ist von Mann zu Mann unterschiedlich – im Durchschnitt ist aber mehr als zwei bis höchstens dreimal nacheinander... selten. Und dann gibt’s da natürlich noch diesen Abwärtstrend mit zunehmendem Alter, der vor allem bei unser aller liebster Master/Slave-Borderline!Shota-Geschichten interessant werden könnte.

Sollte dein Charakter also ein Superhengst sein, der es jeden Abend drei verschiedenen Leuten jeweils viermal besorgen kann... Glückwunsch. Aber schick ihn doch vielleicht mal zum Arzt. Oder zum Psychologen. Sexsucht kööööönnte auch ein Thema sein.



2: Das Gum-Gum-Loch


Bist du, lieber Leser, eine Frau? Ja? Falter-chan auch. Wir haben also beide keinen Penis. Aber weißt du, was wir schon haben? Das andere Körperteil, das in 80% unserer Sexszenen hier auf Animexx vorkommt. Jaaaaa, das Ding, das du heute früh auf dem Klo benutzt hast. Und jetzt werden wir mal etwas privat. Entspann dich, mach die Augen zu, lass dich fallen... und jetzt stell dir deinen Po vor. Und eine Banane. Keine kleine Banane, sondern eine große. Und keine braune, angematschte, sondern eine harte, grüne. Und wieder deinen Hintern. Und wieder die Banane.

Bist du dir GANZ sicher, dass du deine nächste Sexszene wieder ohne Gleitgel schreiben willst?

Ja, Männer haben im Gegensatz zu Frauen eine Prostata, und damit so eine Art G-Punkt im Arsch. Aber ganz ehrlich: wenn der Schließmuskel eingerissen und die Schleimhaut blutig ist, nutzt dir der G-Punkt auch nix mehr. Und das ist es, was passiert, wenn man ohne Vorbereitung und ohne Gleitgel Analsex hat – denn der Anus ist nicht dafür gemacht, Dinge reinzukriegen, sondern raus. Und das lässt sich auch durch Gewöhnung/Übung/Training nur sehr geringfügig verändern. Was sich verändern kann, ist lediglich die Menge und Zeit der nötigen Vorbereitung.

Übrigens: der Schmerz wird sich auch nicht erst morgen früh einstellen, sondern sofort. Und heftig. Schmerz ist nämlich eine Alarmfunktion des Körpers und eng an einen Fluchtreflex gekoppelt – der sich auch nicht sehr positiv auf die Libido des entsprechenden Po-Besitzers auswirkt, by the way.



Nachwort: Gummis sind für Loser!


Syphilis, Tripper, Hepatitis B und C, Chlamydien, eine ganze Reihe Pilze, Herpes, Aids. So als Auswahl.

Wie war das mit dem Kondom nochmal?

PS: Einige dieser schönen Dinge kann man sich übrigens auch bei ungeschütztem Oralverkehr holen.



Und mit diesem erfreulichen Schlusswort verabschiedet sich Falter-chan für heute auch schon wieder. Wir sehen uns in zwei Wochen wieder – voraussichtlich mit dem zweiten Teil der wörtlichen Rede. Vielleicht. Unter Umständen. Eventuell.

Schönes Wochenende~ =)

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Datum: 21.03.2014 20:01
Hach, ich habe mich köstlich amüsiert <3!

Aber eine Frage ... warum liegt hier Stroh? xD ...


For there is nothing either good or bad, but thinking makes it so
© Shakespeare
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Datum: 21.03.2014 20:52
Danke für diesen Weblogeintrag!
Das ist nämlich das warum ich kaum noch Fanfics lese (nur noch von einigen ausewählten Autoren hier)den so läufts ja fast immer in den Sexszenen der Fanfics ab.
Total unrealistich.
Ich hab immer das gefühl das solche szenen in Fanfics hauptsächlich von Leuten geschrieben währen die noch nie Sex hatten, dafür massig Fantasie und viele Pornos Intus.
Spätestens wenn sie das alles mal selbst probiert haben würden sie es schecken. :D oder die Fantasie ist größer als der sin für realität.
Oder haber sie stehen drauf es so und so zu beschreiben.....oô

I’ll be right here now
to hold you when the sky falls down
I will always
be the One who took your place
When the rain falls
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Datum: 21.03.2014 21:32
Sehr schön geschrieben. Ich liebe es. :)
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Datum: 21.03.2014 22:51

Hach jaaa, die Sache mit dem Gummi und dem Gleitgel - zwei allgemeine Abturner im Sinne der Vorstellung und dennoch definitelly wichtig. Die einzige, die das bislang irgendwie echt herrlich dargestellt hat (einfach auch weils irgendiwe cool zum Stil passt), ist Yaa mit "Hockey Homo".

Aber genau das ist der Grund, warum ich in meinen Erotikszenen (von denen ich bislang relativ wenige geschrieben und noch weniger hochgeladen habe), einfach auf kaum was eingehe. Der Leser kann sich also alles dazudichten, was er so dazudichten will.

Ganz schlimm finde ich es ja, wenn dann so... Farben... und Gerüche... und spezifische Formen beschrieben, um nicht zu sagen genannt werden. Da kringeln sich mir die Fußnägel :'D
Klar gehört so was auch schon irgendwie dazu, wenn man an die Realität denkt, aber mal ernsthaft - irgendwie gehts beim Schreiben ja schon um Ästhetik (je nach Thema). Wenn das Ganze zum Ziel haben soll, es ins Gute Licht zu rücken, dann kann man auch zurückhaltender mit den Beschreibungen sein. Was das Schreiben schon etwas erschwert, wie ich finde, aber dennoch möglich ist.
Und selbst bei Szenen und Situationen, die nicht ganz so rosig und flauschig sind (um mal bei Beschreibungen und Benennungen zu bleiben), kann man viele andere stilistische Mittel benutzen, um es zu präsentieren.

Nun haben Menschen ja auch verschiedene Vorlieben. Die einen mögen es genauer beschrieben haben, die anderen mögen das nicht einmal lesen und würden lieber zum Tag danach springen. Das ist mir schon bewusst. Doch da denke ich mir immer, als leidenschaftlicher Perfektionist, dass man es doch auch allen recht machen kann... :'D
Und das heißt für mich im Grunde: dass es bloß richtig geschrieben sein muss, damit es sowohl da, als auch dort ankommt. Dass es nicht zu kurz und zusammengefasst wirkt, aber auch nicht zu ausgedehnt und explizit. Dass Handlungen nicht genau genannt werden aber sich jeder trotzdem vorstellen kann, was genau gerade passiert. Denn ist es nicht schöner, wenn durch bloße Worte, die nicht die Dinge bei ihrem Namen nennen, trotzdem sofort ein Bild im Kopf entsteht und das auch noch auf die Art und Weise, die der Vorliebe des Lesers entspricht, UND - was mir noch persönlich ziemlich wichtig ist - den Autor anonym lässt!
Mir kann echt keiner erzählen, dass das, was er da liest/schreibt (und bei dem sich dann schon so gewisse Andeutungen der Erregung zeigen, wie angenehme Gänsehaut, Temperaturschwankungen, Kribbeln im Bauch) von ungefähr kommt. Man kann dann noch so viel leugnen und in der Realität nicht vorstellen können, das zu machen, oder es noch nicht ausprobiert haben - aber wenn man von so was beim Lesen angetan wird, ist man selbst auch nicht unbedingt abgeneigt davon (ob man das eben tatsächlich dann machen würde, bzw besser gesagt: sich trauen würde, ist eine andere Sache). Und wenn dann ein Autor schreibt, wie irgendein Charakter einem anderen Charakter über die Füße leckt (ungeduscht)... dann will das sich tatsächlich nicht jeder vorstellen (da abturnend) und es erschafft doch auch irgendwie ein Bild über den Autor, oder nicht?
Tschuldigung, falls ich da falsch mit meiner Annahme liegen sollte, aber ich kann mir echt nicht vorstellen, dass jemand so gar nicht in der Realität auf etwas stehen würde, darüber aber locker schreibt und das auch noch mit solch inbrünstiger Hingabe!

Jedenfalls zeichnet sich bei mir so eine gelungene Erotikszene einfach mal dadurch aus, dass ich mit den Charakteren mitfiebere, wie ich eben auch beim Krimi mitfiebere. Und erst, wenn ich mein Kribbeln im Bauch habe, bin ich der Meinung, dass ich die Szene gut geschrieben finde.
Ich meine - wozu schreiben wir denn sonst? Wir wollen ja keine Steine schleifen, sondern in den Lesern Gefühle erzeugen. Und während eine dramatische Szene auf die Tränendrüse des Lesers drücken sollte, eine Horrorszene Angst hervorrufen sollte und so weiter, sollte eben meiner Meinung nach eine Erotikszene nun mal erotische Gefühle auslösen - ansonsten weiß ich einfach nicht, wozu das Schreiben darüber gut ist. xD

Oje... mein Kommentar ist ausgeartet...



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