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[Azra liest...] Lieber Tod als Teufel (Amber Benson, Azra liest, Bücher, Jenseits GmbH)

Kommen wir zur 2. "Rezension", Amber Bensons "Lieber Tod als Teufel", Band 1 der "Jenseits GmbH"-Reihe.

Als erstes die Wertung, da es einfacher ist, das ganze so rum aufzurollen. Das Buch bekommt von mir:


★☆☆☆☆


Jab. Genau 1 von 5 Sternen. Klingt mies? Ist es auch.


Positiv an dem Buch: Öhm.......... es hat mich EINMAL einigermaßen zum Schmunzeln gebracht.


Negativ: Der Rest.


Worum geht es eigentlich?

Calliope Reaper-Jones wünscht sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben führen zu können, ihrer Vorliebe für Designerschuhe zu frönen und Dates zu haben. Doch als Tochter des Todes ist sie alles andere als normal. Und als ihr Vater entführt wird und der Protegé des Teufels das Familienunternehmen, die Jenseits GmbH, übernehmen will, sieht sich Callie gezwungen, nach Hause zurückzukehren und vorübergehend die Firma zu leiten. Dazu muss sie jedoch zunächst drei äußerst schwierige Aufgaben lösen. Und dass der Gesandte des Teufels auch noch teuflisch gut aussieht, macht die Sache nicht leichter ... [Quelle: Amazon]

Preis deutsche Ausgabe: 9Euroirgendwas.

Seitenzahl: 380


Zugegeben, nachdem ich diesen Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dass ich es mit einer Sue zu tun bekommen würde... allerdings rechnete ich unter keinen Umständen damit, dass es SO SCHLIMM werden würde.

Unsere Heldin Calliope, oder "Calli" wie sie von allen genannt, belegt sich selbst mit einem Vergessenheitszauber um der Unsterblichkeit zu entgehen und ein ganz normales Leben zu führen (was nicht geht, so lange man die Tochter des Todes ist). Dann wird allerdings ihr Vater (a.k.a. der Tod) entführt und "Calli" ist die einzige, die das Familienunternehmen retten kann, bevor es jemand anderes übernimmt und somit Callis Familie die Unsterblichkeit entzieht. Soweit so spannend und interessant.

Kaum hat man jedoch das Buch angefangen, will man es auch schon an die Wand donnern, headdesken, bis man an einem Aneurysma stirbt und verbrennen. Ernsthaft. Calliope ist ein schrecklicher weiblicher Hauptcharakter, wenn nicht gar der schrecklichste, der mir je unter gekommen ist (und ich hab Twilight gelesen!)

Das Buch ist in Ich-Perspektive verfasst, etwas, womit ich eigentlich eher selten Probleme habe. Wenn ich FFs schreibe, sind diese auch oft PoV-mäßig geschrieben. Aber dadurch, dass Calliope so unsympathisch ist, ist die gewählte Erzählform beinahe unerträglich.


Warum?

Calliope ist ein oberflächlicher, nervtötender Charakter, aber um das ganz nicht ganz so sueig ausarten zu lassen, hat sie einen langweiligen Sekretärinnen-Job, würde aber vieeeeeeeeeeeel lieber bei einem Modemagazin arbeiten. Fashion-Victim wie sie ist, trägt sie auch nur Markenklamotten oder Imitate derer, da sie sich nicht immer das teure Zeugs leisten kann. (Ernsthaft, man hätte meinen können, die Autorin wird für Schleichwerbung bezahlt!) Außerdem beurteilt sie Menschen nur nach ihrer Kleidung und Leute, die keine Designer-Klamotten tragen, werden pauschal immer als Abschaum bezeichnet, es sei denn, sie schlüpfen plötzlich in einen perfekt sitzenden Anzug und tragen auf Hochglanz polierte Schuhe. Dann brennen bei Calli offensichtlich sämtliche Sicherungen durch und sie will mit so ziemlich jedem Typen, der ihr über den Weg läuft ins Bett. Wenn sie nicht gerade wegen irgendwas rumheult, da die Intelligenz in der Familie wohl einen großen Bogen um sie gemacht hat. Was gibt es noch zu sagen? Alle ihre weiblichen Bekannten haben Namen, die kein Schwein aussprechen kann und ach ja: Ihre Mutter ist direkt Nachfahrin von Helena von Troja.... alles klar. Bei sowas kann ja nur eine Sue zur Tochter rauskommen...


Der Rest der Story plätschert langweilig vor sich hin. Um das Familienunternehmen zu übernehmen, muss Calliope drei Aufgaben erledigen. Bei der ersten kriegt sie Hilfe von - TADA! - Jarvis. Einem Faun und der Diener ihres Vaters. Und einer der wenigen brauchbaren Charaktere im ganzen Buch. Der wird jedoch weggesperrt und die anderen 2 Aufgaben muss Calli dann ohne seine Hilfe meistern. Aber zum Glück hat sie noch ihre Schwester Clio (die offenbahr die ganze Intelligenz geerbt hat) und Kali. Jab, die indische Göttin Kali. Die, die für Zerstörung und Tod und so verantwortlich ist. In diesem Falle ist sie aber lediglich eine Zicke, die sich irgendwie zur besten Freundin der Sue entwickelt. =__= Und außerdem wäre da noch Daniel, der gutaussehende "Protegé des Teufels". Was genau dessen Rolle ist, außer Callie zu verzaubern, indem sie ganz rattig auf ihn wird und sie mit irgendwelchen Tatsachen zu verwirren, ist aber nicht weiter bekannt. Der Teufel kommt natürlich auch vor und erklärt Daniels Rolle irgendwie... aber ganz ehrlich? Es hat mich nicht im geringsten interessiert und da ich eh kurz davor war, das Buch in die Tonne zu kloppen, war es mir auch egal.


Soweit zur Handlung. Ein weiterer Punkt, der unwahrscheinlich gestört hat - und ich weiß nicht, obs an der deutschen Übersetzung lag, deswegen sei das mal dahingestellt: Der Stil. Sofern man sowas als Stil bezeichnen kann. Ständige Wortwiederholungen und fehlende Synonyme machen das ganze nicht sonderlich angenehm. Das Buch hat 380 Seiten und auf etwa 300 davon wird erwähnt, dass Daniel "Protegé des Teufels" ist. 298 Erwähnungen wären komplett überflüssig gewesen, jeder hätte gewusst, wer gemeint ist, wenn sie einfach nur seinen Namen genannt hätte. Aber vielleicht musste sie ja auf eine bestimmte Wortzahl kommen, keine Ahnung.


Alles in allem war dieses Buch wirklich eine absolute Enttäuschung. Mit sueigen Charakteren kann ich an sich durchaus leben, man hat an Twilight gesehen, dass man mit einem normalen Charakter wie Bella zwar mehrere Bücher füllen kann, die aber alle mehr oder weniger todsterbenslangweilig sind, aber der Held oder die Heldin eines Fantasy bzw Urban-Fantasy Buchs sollte wenigstens ein bisschen mehr können, als jammern und rumheulen. Wenn das ganze dann sueig ist, okay, solange ein bisschen Action passiert. Das ist in diesem Fall aber komplett Fehlanzeige. Da sind die Lottozahlen von letzter Woche interessanter.


Als nächstes les ich nun endlich mal Game of Thrones... und denke, dass das deutlich spannender wird als dieser Mist ;D

Danke für die Aufmerksamkeit! <3


02.09.2013 17:14 Verlinken


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