Zum Inhalt der Seite



Adventskalender die Zwanzigste

Autor:  blaise_zabini
So, es ist passiert...
Weihnachten ist tot.
Nach langem siechenden Niedergang verkünde ich nun offiziell, dass alle Rettungsmaßnahmen gescheitert sind.
Mal im Klartext: Weihnachten hat für mich keine richtige Bedeutung mehr.
Mein Weihnachtsfeelings-Aktivator muss defekt sein. Ich kann nichts machen um dieses Jahr in Weihnachtsstimmung zu kommen. Ich habe wirklich alles versucht. Weihnachtsmärkte, heißer Tee, Plätzchen backen... auf der Arbeit back ich echt alle Sorten Plätzchen ( und weil ich so doof war nen anderen Weblog zu lesen wird mir beim Spritzgebäckmachen nun auch noch schlecht...)
Ich müsste einfach vor Weihnachtsvorfreude ertrinken. Aber meine Bude sieht noch immer aus wie im Juli oder so. Ob ich dieses Jahr überhaupt einen Baum aufstellen werde weiß ich nicht.
Mir graut es nur so langsam vor dem noch-schnell-die-Treppe-bohnern oder dem eben-noch-die-lampen-wischen...
Aber da muss ich durch. Wie jedes Jahr.
Aber Weihnachten scheint nicht nur für mich an Bedeutung verloren zu haben. Für die Kinde rist das Fest eh zur Geschenkbörse verkommen. Jeder versucht schon im Vorfeld strategisch günstig die Wünsche aufzuzeigen. " Ich will aber!" und " Alle anderen bekommen aber!" sind in den Spielzeugabteilungen keine Seltenheit. Die Wunschzettel könnten mittlerweile doch auf Klopapier geschrieben werden, bei der Länge. Da hört es sich richtig bescheiden an, wenn einer sagt " Ich krieg nur zwei Geschenke" jaa... die neue Wiii und nen Mountainbike...
Und die Vorfreude hat im Umgang mit anderen ja dann auch ihre Grenzen... Ich meine Gestern hat mich so ein Depp einfach mit seinem riesen Einkauf umgerannt. Absichtlich. Wollte mir nicht aus dem Weg gehen. und als ich dann was sagte, weil er mir seinen Scheiß gegen das Knie geknallt hatte kam nur " Du kannst ja auch ncihteinfach stehenbleiben". Jaja, das Miteinander und die Nächstenliebe...
Irgendwie ist Weihnachten in den letzten Jahren für mich immer mehr gestorben. Da passt es ja dann, dass ich gestern nach einmal hören das Lied Weihnachtsmann vom Dach nicht mehr aus dem Kopf kriegte.
Der Weihnachtsmann ist zwar nur eine Erfindung der Industrie, aber dennoch das personifizierte Weihnachten...

Ich bin hier und Bethlehem ist weit.


Habe echt den Glauben an Weihnachten verloren. Und darüber könnte ich heulen. Werde wohl das ganze wie jeden anderen Tag auch verbringen. Muss ja sowieso arbeiten.
Bis Morgen.

Weihnachtsmann vom Dach
Glaubt mir, ich hab den Weihnachtsmann
mit eigenen Augen gesehen.
Er ist zur Zeit bei uns im Haus
und hält sich dort versteckt.
Er riecht nach Äpfeln und nach Schnee,
er kommt wohl gerade aus seinem Wald.
Seine Augen sehen so traurig aus,
ihm ist bestimmt ganz kalt.
Hört mir irgendjemand zu?
Der Weihnachtsmann ist hier bei uns!
Er hängt auf dem Dachboden rum,
ich glaube er braucht Hilfe und ist in Not.
Plätzchen, Nüsse und Geschenkpapier
sind wild auf dem Boden zerstreut.
Zwischen zwei Wunschzetteln und 'ner Flasche Schnaps
liegt sein Studentenausweis.
Der rote Mantel und sein weißer Bart,
ja selbst die Stiefel liegen neben seinem Sack.
Mittendrin ein umgekippter Stuhl,
auf einer Karte steht von ihm ein Gruß:
"Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch gut, seid nicht böse über meine Flucht."
Langsam schwingt er hin und her
als wehte ein leichter Wind,
im Rhythmus mit dem Kerzenlicht,
das in der Ecke brennt.
Er hat sich direkt unterm Fenster
an einem Balken aufgehängt,
man kann die Kirchenglocken von hier hören,
wenn man ganz leise ist.
Ein Tagebuch liegt auf dem Tisch,
der letzte Eintrag ist noch frisch.
Nur einen Satz schrieb er groß und breit:
"Ich bin hier und Bethlehem ist weit.
Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch gut,
seid nicht böse über meine Flucht.
Ich schau' Euch trotzdem von hier oben beim Feiern zu
Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch allen gut,
seid nicht böse über meine kleine Flucht..."




Zum Weblog