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Final Review: Hundred Hundred, Anime-Review, Crunchyroll, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

(Ja, die weiteren "Blick in die Karten" Beiträge kommen weiterhin in regelmäßigen Abständen)

Die Simulcast-Season geht zu Ende, und wie schon letzte Season möchte ich auch diesmal Reviews zu den Serien schreiben, die ich bis zum Ende gesehen habe. Den Anfang macht diese:

Hundred

ハンドレッド

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:

keine (SD, Werbung)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei)

Lief seit: 4.4.2016
Episoden: 12

SimulReview:

Hier

 

Story

Hayato Kisaragi kommt aufgrund einer überragenden Reaktionszahl an die schwimmende Schule Little Garden, um dort im Umgang mit "Hundred" ausgebildet zu werden. Diese magischen Kristalle bergen je nach Träger hunderte verschiedene Kräfte, daher ihr Name, und werden gebraucht um gegen Savage genannte Monster zu kämpfen. Obwohl noch ungeübt kann Hayato sogar der Schülersprecherin Claire Harvey in einem Duell etwas entgegensetzen. Das ist kein Zufall - wie ihm sein Klassenkamerad Emil erklärt, sind sie beide so genannte Variant, die den Virus der Savage im Körper tragen und dadurch noch stärker werden. Auf die beiden warten fortan große und kleine Herausforderungen - dazu gehören Kämpfe gegen Savages, aber auch schlüfprige Situationen...

Jitsch findet...

Hundred ist ein Anime wie hunderte (ha, ha) andere auch. Das Setting: Eine Schule für Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die Gegner: Monster mit einem gefährlich klingenden Namen. Der Hauptcharakter: Unauffällig und genuin nett. Der Harem: alles was das Männerherz begehrt.

Wobei, das mit dem Harem muss ich eigentlich wieder streichen. Streng genommen gibt es allenfalls ein Liebesdreieck zwischen Hayato, Emil und Claire. Nein, Emil ist weder an Claire interessiert noch geht es um BL - und da man "ihm" den Mann schon vom ersten Moment ab nicht abkauft halte ich es nicht wirklich für einen Spoiler, dass Emil eigentlich eine Emilia ist. Angesichts dessen ist es aber überraschend, dass die Serie es über ihre 12 Folgen durchzieht, dass "Emil" gegenüber der Allgemeinheit als Junge durchgeht und dadurch auch über weite Strecken den typischen Fanservice-Szenen entkommt, in die weibliche Charaktere so oft geraten. Dafür bekommt Claire die doppelte Ladung ab. Im Duell mit Hayato fasst er ihr (natürlich aus Versehen) an die Brüste und wie es nicht anders kommen kann verliebt sie sich in ihn, auch wenn sie es vor lauter Stolz natürlich niemals zugeben würde. Soweit so klischeehaft. 

Überraschenderweise bekommt es die Serie hin, zumindest im Vergleich mit ähnlichen Serien wie zum Beispiel IS -Infinite Stratos- oder Sky Wizards Academy [auch: Kūsen Madōshi Kōhosei no Kyōkan] gar nicht so schlecht rüberzukommen. Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass die Story gerade für das Genre überraschend dicht ist. Es gibt keine reinen Fillerepisoden. Da sind erste Kämpfe gegen Savages, die Geschichte der Sängerin Sakura, eine gemeinsame Anti-Savage-Operation verschiedener Nationen und schließlich eine Invasion auf Little Garden, die die Spannung hochhalten. Das alles wird zwar nur lose von einem Handlungsbogen zusammengehalten, es wird aber auch nicht langweilig. Und man merkt auch, dass die Story noch einiges in petto hat, was erst in einer möglichen zweiten Staffel adressiert würde.

Die Charaktere bedienen auch viele Klischees, aber irgendwie funktionieren sie auch als solche und wirken nicht so platt wie man das sonst teilweise erlebt. "Emil" ist in seiner Rolle als Love Interest, der nicht auf die Reize reduziert wird, dabei echt angenehm. Claires Stolz und ihren Fähigkeiten wird oft genug auch auf positive Weise Rechnung getragen. Und es gibt auch neben Hayato diverse interessante männliche Figuren, denen ein wenig Platz eingeräumt wird.

Gleichzeitig sieht die Serie echt gut aus. Anstatt darauf zu bauen, dass der Fanservice schon gut genug ist um ein Publikum anzuziehen, wird vor allem in die Kämpfe sehr viel Budget investiert. Denn die Auseinandersetzungen sind dynamisch und teils beeindruckend anzusehen. Dafür wird an zwei Stellen überdeutlich gespart. Einmal bei den Gesangseinlagen von Sakura, die mehrmals in der Serie vorkommen und jeweils eher eine Slideshow mit Bildern der Sängerin sind, bei denen sie selten mal die Lippen bewegt und somit so aussieht als würde sie wirklich singen. Das zweite sind die Endings, die sich zwar abwechseln (insgesamt gibt es vier), aber jeweils nur aus einer Illustration bestehen, die ein bisschen in Szene gesetzt wird.

Klar, Hundred ist voll von nervigen Tropes. Versehentliche Busengrabscher (nicht nur der, den ich erwähnt habe), unhaltbare Vorwürfe dass der Hauptcharkater ein lüsternes Monster sei (hauptsächlich vom nervigsten Charakter der Serie, den ich am liebsten erschießen würde) und einen von den Intentionen der Frauen oft überrumpelten Hauptcharakter gibt es. Aber irgendwie wird vieles davon auch auf eine Weise präsentiert, dass man doch mehr amüsiert ist als den Kopf schüttelt weil man es schon hundertmal gesehen hat. Und die Serie hält immer knapp die Balance in Richtung der durchaus interessanten Story und der coolen Kämpfe, so dass es einem gar nicht mehr so schlimm vorkommt.

Fazit

★★★☆☆  (3 von 5 Sternen)

Hundred ist für ne Magic-School-Harem-Comedy überraschend gut, obwohl alle Nerv-Tropes vorkommen. Story, Charas & Optik ordentlich. Kann man sich angucken.



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