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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 20: Zwei Wochen Geburtstag Geburtstag, KAIST-Blog, Kaistone, Korea, Weihnachten

Autor:  Jitsch

Nein, auch in Korea feiert man einen Geburtstag nicht zwei Wochen lang. Es hat nur fast zwei Wochen gedauert bis heute dann auch das zweite Paket (von meiner Tante) mit Geburtstagsgeschenken ankam. Deshalb auch jetzt erst der Blog.

Aber fangen wir ruhig mit dem eigentlichen Geburtstag an, an dem war nämlich schon einiges los!

22. November

Der Tag fing mit dem Koreanischunterricht an. Da meine Tutorin und mein Mitschüler wussten, wann ich Geburtstag habe (weil wir die Lektion "Wie frage ich nach dem Geburtstag und wie sage ich das Datum" schon hatten) hatte ich fest mit irgendwas gerechnet und sie hatten es nicht vergessen. Meine Tutorin hatte einen Kuchen mitgebracht. Der kam von Paris Baguette, einer (wer hätte das gedacht) französischen Bäckereikette. Okay, wenn man die Franzosen fragt eher eine pseudo-französische, aber was soll's. Noch dazu hat mir Grace vom KI House, als sie hörte dass mein Geburtstag ist, überraschend eine zusammenrollbare* Fleecedecke in die Hand gedrückt. Bisher habe ich die noch nicht so gebraucht, aber zum Reisen muss die unheimlich praktisch sein. Und dann erzählte sie mir noch, dass am selben Abend mal wieder eine KIHouse-Party bei ihr zu Hause sei. Ich habe eine Weile überlegt und ihr dann später geschrieben, dass ich wohl kommen mag.

[*okay, alle Decken sind irgendwie zusammenrollbar. Diese hat aber einen Reißverschluss, der dafür sorgt, dass das ganze ganz simpel auch eine Rolle bleibt, ohne dass man irgendwas drumwickeln muss.]

Zum Mittagessen war ich mit Andrii verabredet. Ihr erinnert euch, der Kapitän des Fußballteams. Wir essen seit einiger Zeit hin und wieder zusammen Mittag, weil er Deutsch üben möchte. Und ja, ich weiß wie das klingt, aber bisher ist es wirklich nur beim zusammen Mittagessen geblieben. Habe ihm dann an diesem Tag gleich ein Stück von meinem Kuchen abgegeben.

Dann musste ich mich mit Christina und Viktor treffen, die auch von der TU sind. Eine Woche später sollten Präsentationen über Unis in aller Welt von dortigen Studenten gehalten werden und unsere Aufgabe war es, die Präsentation, die wir vom Akademischen Auslandsamt bekommen hatten zu kürzen so dass man sie in 10 Minuten halten kann. Dabei hat Viktor erzählt, dass er fast nur mit Koreanern rumhängt… weil er Glück hatte und einer aus seinem Lab ihn gleich am Anfang recht vielen Leuten vorgestellt hat. Ja, so läuft das hier.

Dann war ich im Lab und konnte keinen dazu bringen, weitere Stücke von meinem Kuchen zu essen da gerade alle erst Mittag gegessen haben. Dann fragte mich der Professor, ob ich abends mit Essen gehen würde. Ich natürlich erstmal abgelehnt, weil ja die KI House Party schon zugesagt war… als dann aber Ricky, von dem ich wusste dass er auch kommen wollte meinte, dass er es nicht schafft, hab ich gedacht, ach, was soll’s – geh ich eben mit dem Lab essen. Ich bin nicht ganz sicher ob das die bessere Entscheidung war. Wir waren teuer italienisch essen, aber in diesem Fall ist teuer ≠ gut. Ich hab jedenfalls schon sehr viel bessere Lasagne für sehr viel weniger Geld gegessen. Und das Vanilleeis, das es zum Dessert gab, war nicht mal mit echter Vanille. Nur gut, dass ich es nicht bezahlen musste.  


Geburtstagskuchen #2 (Klicken zum Vergrößern) 

Danach gingen wir nochmal alle ins Lab bis wir gegen 21 Uhr zum zweiten Mal aufbrachen, diesmal um zusammen was trinken zu gehen. Meinen Kuchen hatte ich nach wie vor niemandem andrehen können. Wir sind dann in einen Laden gleich vorm Westgate, wo wir wie bei koreanischen Trinkgelagen üblich viele Beilagen (Suppe, Fleischspieße) und Alkohol hatten. Wie das immer so ist unterhalten sich die Koreaner meistens doch auf Koreanisch… Schließlich kam der Professor noch auf die Idee, dass ich unbedingt noch einen Geburtstagskuchen verdiene (zu seiner Verteidigung, ich glaube er wusste tatsächlich nicht, dass schon einer im Kühlschrank des Labs stand und als Geste kann ich es ihm sowieso nicht verübeln). Hat also unseren Vorlesungsassistenten losgeschickt um einen Kuchen zu holen und womit kam er wieder? Mit genau dem gleichen Nusskuchen von Paris Baguette, den ich am Morgen schon bekommen hatte. Offenbar war der im Angebot.

Danach wollte ich mich mit Max und Ricky treffen, die meinten, ab 10 Uhr Zeit zu haben. Da war mein Smartphone aber schon ziemlich am Ende, weil ich damit vorher Vokabeln gelernt hatte und es daher länger als sonst richtig an war und nicht nur auf Standby. Nachdem ich mich vom Lab verabschiedet hatte, konnte ich gerade noch eine Nachricht absetzen, dass ich am Westgate warte. Da stand ich nun, mein Smartphone war aus und ich wusste nicht, wo die anderen sind. Als nach 10 Minuten immer noch keine da war, bin ich kurzerhand zurück ins Wohnheim (war nicht weit), um mein Smartphone anzuschließen und bekam prompt einen Anruf von Max, dass er jetzt am Westgate wäre… Hätte ich mal 5 Minuten länger gewartet.

Jedenfalls war der Abend dann noch sehr nett. Wir (Max, Ricky und Holly, die letztes Mal auch schon dabei war) waren erst gegrilltes Fleisch essen (dass ich überhaupt noch Appetit hatte grenzt an ein Wunder), dann in einer koreanischen Bar wo wir Pajeon und Honig-Makgeolli hatten. Zum Schluss habe ich darauf bestanden, dass wir in ein Noraebang gehen (quasi Karaoke)… Da Ricky und Holly dann eingeschlafen sind waren wir da aber dann nicht mehr so lange.

24. November

Zwei Tage später ging es mal wieder wandern. Taka, der Japaner, mit dem ich real fast gar keinen Kontakt habe weil wir uns einfach nicht über den Weg laufen hatte mich gefragt, ob ich mit ein paar Freunden von ihm wandern gehen will. Ich fand die Idee gut.

Wir waren dann zu fünft: Außer mir noch Nabila (Schwedin mit indischen(?) Wurzeln), Søren (Däne), Taka (Japaner) und Martin, ein Koreaner der in Deutschland geboren wurde und daher einen deutschen Zweitnamen hat. War das erste Mal, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Mt. Gyeryong gefahren bin. War auch eine Erfahrung für sich, da wir zwischendurch irgendwie im Stau steckten und einmal umsteigen mussten. Dabei habe ich gelernt, dass man mit der Prepaid-Karte (T-Money) weniger zahlt, wenn man vor dem Umsteigen die Karte nochmal an den Leser hält.


Ich auf der Plattform, das Berg-Essen (Klicken zum Vergrößern)

Zu meinem Leidwesen haben wir es auch an diesem Tag nicht bis auf den Gipfel geschafft – wir sind genau bei der Plattform hängengeblieben, bis zu der wir es mit ISO auch geschafft hatten. Dann wurde es schon langsam dunkel und wir sind lieber wieder abgestiegen. Immerhin habe ich es geschafft, einen der beiden Kuchen an den Mann (bzw. die Frau) zu bringen.

Wieder unten wollten wir noch was essen. Nun, es war schon dunkel, es war Sonntagabend und es hat ein bisschen geregnet – außer uns war so gut wie niemand da. Und direkt wenn man vom Berg runterkommt gibt es ein Restaurant neben dem nächsten (alle haben in etwa dasselbe Menü). Die Besitzerinnen haben sich regelrecht wie Geier auf uns gestürzt und versucht, uns dazu zu bewegen, ausgerechnet in ihrem Restaurant zu essen. Das war ein wenig… unangenehm.

Aber das Essen, das wir dann bekommen haben, war wirklich köstlich! Viel Berggemüse und ein wenig Fleisch, außerdem gegrillter Fisch… wirklich tolles Essen. Allein dafür hat sich der Ausflug dann doch gelohnt!

28. November

Da war Abends mal wieder KAISTONE. Diesmal gab es eine Präsentation über die Niederlande, die unter anderem vom Jip und Luc aus dem Scheduling-Kurs mit organisiert wurde. Die Präsentation wurde mit diesem Video begonnen:

 

Und überhaupt fand ich sie sehr spaßig. Als Spiele zwischendurch gab es Sackhüpfen, Reise nach Jerusalem und Eierlaufen (was wohl typisch holländische Spiele sein sollten) und als Essen Pfannkuchen, Würstchen, Kartoffel-Möhren-Brei und holländische Karamellwaffeln. Hat mir alles sehr gefallen!

Anschließend ging es mit Max, Ricky, John (der war das eine Mal auch schon mit dabei) und der Koreanischtutorin von einem dieser Leute (da bin ich mir nicht ganz sicher) zu Ali Baba’s, dem arabischen Restaurant in Daejeon. Da ich schon recht voll vom holländischen Essen war, habe ich nur Falafel genommen, die waren aber auch gut. Das war dann quasi unser Thanksgiving Dinner, wobei mir Thanksgiving emotional eigentlich so gar nichts sagt… ist halt typisch Amerikanisch. War mal wieder ein netter Abend.

29. November

Den Freitag war dann die KAIST Mobility Fair. Christina hatte gleich die erste Präsentation und die TU vorgestellt. Dann kamen die ganzen anderen coolen Unis (Delft und Eindhoven in Holland, INSA in Frankreich, welche in Norwegen, Schweden, Dänemark und Singapur und die TU München) und ich hab mich gefragt, warum zum Teufel ich eigentlich in Berlin studiere… Zur anschließenden Fragerunde kamen an unseren Stand dann auch nur drei Koreaner, die sowieso schon beschlossen hatten nach Berlin zu gehen und ein paar Fragen loswerden wollen. Dabei haben wir festgestellt, dass das System der TU echt ganz schön kompliziert ist und auch nicht unbedingt ausländerfreundlich… Dafür gab es während der Fragerunde kostenlose Pizza für alle.

Diese Woche

Es ist nicht wirklich was los. Mein Projekt in Simulation geht irgendwie schleppend voran, da ich als nächstes versuchen muss, zumindest grob Daten zu erheben und das allein ziemlich mühselig zu werden scheint. Ich habe zwar schon mit einer Managerin der Cafeteria gesprochen (bzw. unser TA war so nett mir ihre Fragen zu stellen), aber viel wirklich Nützliches habe ich da auch nicht erfahren. Noch dazu haben wir in dem IT Service Projekt jetzt gezwungenermaßen beschlossen, kein Interview zu machen weil unsere ursprüngliche Ansprechpartnerin unkooperativ ist und von den Koreanern keiner wirklich Lust oder Zeit hat (oder einfach keinen Plan wie) in der kurzen Zeit bis zur nächsten Zwischenpräsentation noch jemand Neues zu finden. Also suchen wir uns alles aus dem Internet zusammen… na ja.


Weihnachtsbaum (Klicken zum Vergrößern)

Am 27. November hat es übrigens hier schon das erste Mal geschneit. Der Schnee blieb ungefähr zwei Tage liegen. Mittlerweile sind wir wieder bei Tageshöchsttemperaturen von um die 12 Grad Celsius. Das Wetter ist aber schon eher winterlich. Heute war es sehr neblig, allerdings habe ich eben gelesen, dass das wohl eher mit Luftverschmutzung zusammenhängt (Smog aus China...).

Zu meinem Laptop gibt es auch einen aktuellen Stand. Ich habe immer noch keinen. Nachdem ich ihn abgeschickt hatte, hatte mich der Händler nochmal nach der Trackingnummer gefragt. Anfang dieser Woche habe ich mich dann erkundigt, ob er eigentlich angekommen sei, woraufhin er meinte, ich hätte doch meine Bestellung abgebrochen. Hatte ich nicht. Nachdem das geklärt war ist, soweit ich weiß, der Laptop (nun hoffentlich funktionsfähig) wieder auf dem Weg zu mir. Es besteht also eine gewisse Chance, dass ich bis Weihnachten doch noch ein voll funktionsfähiges mobiles Gerät habe.

Außerdem haben Daniel und ich unseren Urlaub geplant. Drei Wochen Thailand. Mein Rückflug geht dann erst zwei Wochen später und ich habe geplant, in der Zeit von Thailand aus mit dem Zug durch Malaysia nach Singapur zu reisen. Freu ich mich schon drauf.

Dann kamen noch zwei Pakete diese Woche an. Das erste war von der engeren Familie (Eltern, Geschwister & mein Freund) und beinhaltete ein paar Smartphone-Handschuhe (vielleicht bleiben die länger funktionsfähig als die, die ich hier gekauft habe), ein paar Süßigkeiten und einen Adventskalender mit lauter netten Sachen drin : ) Hat mich sehr gefreut!

Außerdem kam heute ein Paket von meiner Tante, in dem – neben weiteren Süßigkeiten – ein Staubwedel aus Straußenfedern war. Das Ding finde ich echt praktisch, da es Staub wirklich sehr gut wegmacht.

Ja, und damit seid ihr schon wieder auf dem aktuellen Stand.

Schöne Woche noch und liebe Grüße aus Korea!

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Datum: 06.12.2013 15:01
Ihr fahrt also am Ende deines Auslandsjahrs nach Thailand?
❤❤❤ Mewtu-Blog ❤❤❤
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S.N.O.R.T. Snape Needs Our Respect Too
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Datum: 07.12.2013 03:13
@Venedig-6379: Nicht am Ende des Auslandsjahrs, mitten im Auslandsjahr. Januar und Februar sind vorlesungsfreie Zeit und da ich nicht arbeiten muss, hab ich Zeit zum Reisen.
„Um nach vorne zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an,
wie gut du bist, wenn du gut bist,
sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“

Martina Navratilova


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